Sicherheitsaspekte beim Turnen am Stufenbarren: Was Lehrkräfte beachten sollten

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Barren und Reck besitzen unter den Schülerinnen und Schülern hohe Beliebtheit, was den Turnunterricht angeht. Denn auch heute sind noch per Video die akrobatischen Übungen der rumänischen Olympiasiegerin Nadia Comaneci und der “Gienger-Salto” von Eberhard Gienger zu bewundern. Natürlich hat der Turnunterricht andere Ansprüche, was das Niveau der Übungen betrifft. Dennoch dürfen solche turnerischen Highlights selbstverständlich als Motivation genutzt werden. Und nicht selten stellte der Turnunterricht auch den Start einer sportlichen Karriere dar. Das A und O, wenn Sie als Sportlehrkraft das Stufenbarren Turnen anbieten, ist die Sicherheit Ihrer Schützlinge.

Sicherheit ist das A und O im Sportunterricht. Foto: AdobeStock via WavebreakMediaMicro

Dieser Beitrag beschreibt, welche Sicherheitsvorkehrungen Sie als Lehrerin oder Lehrer vor dem Beginn des Sportunterrichts treffen sollten, wie Sie das Einsetzen des Stufenbarrens genau bezüglich der Sicherheit zu prüfen, wie dieser eingestellt werden sollte und welche Rolle die korrekte Technik und und das Aufwärmen spielen, um Schäden durch den Turnunterricht zu vermeiden.

Vor dem Turnunterricht

Egal, ob Sie den Schwebebalken oder den Stufenbarren, die Ringe oder das Reck einsetzen: Als Sportlehrkraft sind Sie verantwortlich, dass die Schülerinnen und Schüler sichere Rahmenbedingungen haben. Das bedeutet, dass die Turnhalle eine gute Beleuchtung, angemessene Temperatur und einen rutschfesten Boden besitzen sollte. Auch die Schützlinge benötigen gute Ausstattung – passendes Schuhwerk und Turnbekleidung -, um dem Turnunterricht sicher folgen zu können. Schmuckstücke, etwa Ketten und Uhren, müssen abgelegt werden, um ein Verhaken zu verhindern.

Der Aufbau des Stufenbarrens

Meist wirken Lehrkräfte und Kids zusammen, um ein Gerät aus dem Turnunterricht aufzubauen. Als Lehrkraft müssen Sie diesen Prozess konsequent kontrollieren und durch entsprechende Anweisungen betreuen. Prüfen Sie genau den Zustand des Stufenbarrens. Ein Holm darf keine Splitter aufweisen, weil Schulkinder meist keinen Handschutz besitzen. Ein Drahtseil darf nicht korrodieren, weil dies die Funktion und die Sicherheit beeinträchtigt. Die Spannschlösser müssen tadellos funktionieren und wenn der Barren arretiert ist, dürfen die Holme keine Beweglichkeit aufweisen. Apropos Arretierung: Wenn Sie die Hebel des Stufenbarrens fest umgelegt haben,dürfen diese den Aktionsradius der Turnenden nicht stören! Der beste Aufbau des Stufenbarrens schützt aber natürlich nicht davor, dass Übende vom Gerät purzeln. Deshalb müssen, ehe der Turnunterricht startet, unter und rund um das Turngerät natürlich Matten ausgelegt werden, die abfedernde Wirkung bieten.

Extratipp: Stellen Sie die Höhe der Barren erst nach der Platzierung der schützenden Matten ein, um deren Höhe einzukalkulieren. Grundsätzlich sind Barrenhöhen der Körpergröße und der turnerischen Fähigkeit der Schützlinge anzupassen. Das betrifft besonders auch den Abstand zwischen den beiden Holmen.

Aufwärmen – unverzichtbar

Das sollten Schülerinnen und Schüler wissen: Der Turnunterricht beginnt durch das Aufwärmen. Soll das Stufenbarren Turnen den Kern der Turnstunden darstellen, bedeutet das nicht, dass ausschließlich die Arme aufzuwärmen wären. Denn das Barrenturnen beansprucht auch den ganzen Rumpf, aber auch die Beine – etwa durch die Landung vom Gerät. Zunächst sollte das klassische allgemeine Aufwärmen vor dem eigentlichen Turnunterricht erfolgen, danach ein spezifisches Warm-up, das etwa Dehnübungen beinhaltet. Aber auch das Turngerät darf einbezogen werden – etwa ein Holm als Basis der Brustmuskel Dehnung. Erklären Sie den Schülerinnen und Schülern, dass man durch das Aufwärmen die Muskeln, Sehnen und Bänder vorbereitet und dadurch etwa Zerrungen vermeidet. Weil ein guter Turnunterricht das Aufwärmen als festen Bestandteil haben sollte, den die Kids gut kennen, können gerade ältere Kinder dies auch reihum als Aufgabe durchführen.

Die Auswahl der Übungen – passend und präzise

Nach dem Aufwärmen sollte der Turnunterricht zunächst leichte Übungen bieten, die besonders den unteren Holm betreffen. Schwingen oder der Felgaufschwung sind ein guter Einstieg, der auch den eher unsicheren Schülerinnen und Schülerin einen Erfolg durch den Turnunterricht bietet. Die Unterstützung der Lehrkraft durch professionell angesetzte Griffe sollte nach der Fähigkeit der Kids erfolgen. Der Bereich um den Barren ist von den übrigen Schülerinnen und Schülern freizuhalten.

Klassische Übungen, die auch von den Anfängern gut erlernbar sind, sind der Felgaufschwung, der Felgumschwung und der Felgunterschwung. Um den oberen Holm einzubeziehen, dient etwa das Aufhocken als gängige Praxis. Schwierige Übungen, die eher dem Vereinsturnen als dem Turnunterricht angemessen sind, sind die Kippen, die besondere Koordination erfordern.

Als Lehrkraft haben Sie die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Übungen von den Schülerinnen und Schülern korrekt ausgeführt werden. Dies bereiten Sie dadurch vor, dass Sie durch geeignete Didaktik und Methodik den passenden Übungsaufbau festsetzen, der dann die geforderte Turnübung erlernbar macht. Erläutern Sie den Turnenden auch genau, wie die Übung richtig ausgeführt wird und untermauern Sie dies entweder durch eigene Demonstration, durch das Beispiel eines guten Schülers oder ein Bild. Aber: Turnunterricht ist kein Wettbewerb. Deshalb sollten Sie den schwächeren Schülerinnen und Schülern auch alternative Übungen vorschlagen.

Stufenbarren Turnen & Turnunterricht – ein gutes Duo

Der Turnunterricht erhält durch das beliebte Gerät des Stufenbarrens echten Mehrwert. Denn gerade dieses Turngerät besitzt einen hohen Aufforderungscharakter. Von hoher Bedeutung sind jedoch umfassende Sicherheitsmaßnahmen, die jeden guten Turnunterricht kennzeichnen. Diese betreffen Check und Aufbau des Stufenbarrens, aber auch das Aufwärmen vor dem Turnen und die korrekte Ausführung der Übungen. Dann macht der Turnunterricht Spaß und ist auch sicher.

Dies ist eine Pressemitteilung von Kübler Sport. 

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2 Kommentare
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Gelbe Tulpe
22 Tage zuvor

Geräteturnen beliebt? Wir haben es überwiegend gehasst.

Lisa
21 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Mich wunderte diese Aussage auch. Stufenbarren am beliebtesten?