
Land NRW / Ralf Sondermann
Trotz großer Anstrengungen und zusätzlicher Einstellungen starten viele Schulen in Nordrhein-Westfalen mit unzureichender Personalausstattung ins neue Jahr 2025. Schulleitungsposten sind vor allem in Grundschulen vakant, vielerorts fehlen Lehrerinnen und Lehrer.
Die Landesregierung dürfe nicht nachlassen, mehr ausgebildete Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal in die Schulen zu bringen, mahnte die Bildungsgewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE). Gute Arbeitsbedingungen, moderne Unterrichtsräume und Ausstattung sowie attraktive Aufstiegschancen wären laut VBE «die beste Werbung».
Obwohl die Personalausstattung üppiger geworden ist, sind nach aktuellsten Zahlen noch rund 8.050 Lehrerstellen unbesetzt, wie das Schulministerium vor wenigen Wochen mitgeteilt hatte. An den Schulen seien gut 7.400 Menschen mehr tätig als noch zwei Jahre zuvor Ende 2022 – knapp 5.700 Lehrkräfte und über 1.700 Alltagshelfer. Zugleich habe aber der Personalbedarf wegen gestiegener Schülerzahlen, weiterem Ganztagsausbau und Inklusion deutlich zugenommen.
Vakanzen beim Schulleitungsposten vor allem in Grundschulen
Auch das seit Jahren bestehende Problem unbesetzter Schulleitungsposten bleibt 2025 aller Voraussicht nach bestehen. Betroffen sind vor allem Grundschulen. Zuletzt war unter den 2.475 Grundschulen in 254 Fällen die Chefposition offen, hatte das Ministerium jüngst auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion geschildert. In allen anderen Schulformen ging es demnach bei den vakanten Schulleitungsstellen um eine einstellige oder niedrige zweistellige Zahl.
Insgesamt sei diese Position an 92 Prozent der öffentlichen Schulen besetzt. Der Mangel an qualifizierten Schulleiterinnen und Schulleitern sei für das NRW-Bildungssystem nach wie vor eine «zentrale Herausforderung», betonte die oppositionelle SPD.
Unterrichtsausfall bleibt Thema
«Der Weg ist noch weit, aber wir kommen voran», hatte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Mitte Dezember bei der Vorstellung der Unterrichtsstatistik betont. Im Schuljahr 2023/24 war in NRW etwa jede 20. Unterrichtsstunde ersatzlos ausgefallen. Knapp 84 Prozent des Unterrichts waren planmäßig, zehn Prozent des Unterrichts in Vertretung erteilt worden.
Die Ergebnisse sind den damaligen Angaben Fellers zufolge für die Zukunft zugleich Ansporn und Herausforderung. Der VBE NRW kritisiert allerdings, dass die Erhebung nicht offenlege, wie hoch die Lücken durch «strukturellen Unterrichtsausfall» sind – ein Problem, das hauptsächlich auf Personalmangel zurückzuführen sei.
Das hinlänglich bekannte Grundproblem sei der «eklatante Mangel von Lehrerinnen und Lehrern in einzelnen Fächern und an bestimmten Schulen», monierte der Philologenverband NRW, der vor allem Lehrkräfte der Gymnasien vertritt. Betroffen seien weiterführende Schulen, darunter auch Gymnasien. «Ein Umstand, der sich in den kommenden Jahren noch fortsetzen, wenn nicht sogar verschlimmern dürfte», warnte kürzlich Verbandsvorsitzende Sabine Mistler. Die Unterrichtsausfallstatistik würde «noch viel schlimmer» aussehen, wenn Lehrkräfte nicht «so viele, in der Regel unbezahlte» Mehrarbeit leisteten. News4teachers / mit Material der dpa
Lehrermangel bleibt auf hohem Niveau, Zahl der Abordnungen steigt
“Obwohl die Personalausstattung üppiger geworden ist”
Vom Weihnachtsbraten vielleicht … oder die olle BMI-Geschichte schon wieder?! Jetzt ist’s aber mal gut.
Wichtig ist doch: Neue gesucht. Heyyy! Gar kein Bock?
Gleich folgt die unrealistische Forderung nach 3Tage-Woche etc. pp…
Wetten?
Taj, 2026 verdienen die GS-Kolleginnen genauso viel wie die Konrektorinnen und der Abstand zur Sl ist dann ein Z entfernt….mal im Ernst, wer will sich das dann noch antun? Ich spiele auch mit dem Gedanken mich dann entamten zu lassen, an eine Landschule zu wechseln und den Rest meines Berufsleben in Ruhe zu verbringen….
Anerkennung ist geldwerter Vorteil und Entlastung….
Muss denn entamten sein?
Eine Beförderungsstelle, oder das Z kann mensch auch zurückgeben und weiter als Beamte* arbeiten. Mir sind zweo solche Fälle bekannt. Aber vor diesem Schritt mal mit dem PR sprechen!
Wenn ich SL-Stelle abgebe, lasse ich mich entamten….also befreien vom Amt der SL….das ist ein Verwaltungsakt….
“Die Unterrichtsausfallstatistik würde «noch viel schlimmer» aussehen, wenn Lehrkräfte nicht «so viele, in der Regel unbezahlte» Mehrarbeit leisteten.”
Hoffentlich klagt da mal jemand erfolgreich dagegen.
Schön finde ich die Formulierung, dass mehr “Menschen” in den Schulen arbeiten als 2022. Genau: Quereinsteiger, Alltagshelfer, Schulbegleiter usw., aber weniger voll ausgebildete Lehrer. Und genau das ist das Problem. Ich bin zur Zeit nach einem Unfall krank geschrieben, eine Quereinsteigerin übernimmt meine Klasse. Ich sitze momentan an der sehr detaillierten Unterrichtsvorbereitung, weil ich ihr halt nicht einfach sagen kann: In Mathe ist jetzt die schriftliche Addition dran. Die Klassenarbeiten wird sie mir nach Hause bringen, damit ich sie korrigiere. Ich weiß, dass ich das nicht machen müsste. Aber was ist die Alternative?
Die Alternative ist es, mit der Co-Abhängigkeit von den Gruppen aufzuhören, die sich so ganz und garnicht uns oder der Bildung verpflichtet fühlen.
Nach ‘nem (scheinbar schweren) Unfall zu Hause noch Unterricht machen und im Krankenstand korrigieren?
Manche lernen es scheinbar nie…achten Sie lieber auf sich, was Sie da schreiben klingt für mich ernsthaft UNGESUND.
Weiß ich. An der Grundschule ist das aber durchaus üblich. Wir sind zweizügig. Wenn ich nicht selbst korrigiere, hat meine Kollegin aus der Parallelklasse doppelt so viele Hefte auf dem Tisch liegen.
Nö, dann korrigiert die Quereinsteigerin. Ich versteh es nicht, dass sich so viele immer noch so „ausbeuten“ lassen und krank arbeiten.
Richtig.
Alles rechtlich richtig. Mein Schulleiter sagt aber: “Natürlich müsst ihr nicht arbeiten, wenn ihr krank seid. Aber ihr wollt doch auch, dass eure Klasse weiterkommt.”
Liebe Ulla,
…alles gut und schön, aber “grau ist alle Theorie”! Mir dieser Einstellung:
Nach ‘nem (scheinbar schweren) Unfall zu Hause noch Unterricht machen und im Krankenstand korrigieren?
… belastet man ausschließlich die Kollegin der Parallelklasse! Das ist natürlich auch schei…! Diese kümmern sich ja bereits darum , dass die Arbeiten überhaupt erstellt und geschrieben werden.
Was also tun? Haben Sie einen Vorschlag wie man in kleinen Schulen mit diesen Problemen umgehen könnte?
Manche lernen es scheinbar nie…achten Sie lieber auf sich, was Sie da schreiben klingt für mich ernsthaft UNGESUND.
Das stimmt zwar durchaus, nur ist damit niemandem geholfen! Leider! 🙁
Ich kann das gut nachvollziehen und ich finde es auch okay, wenn Sie Hinweise geben, wie es mit dem Unterricht weitergehen kann, aber detaillierte Unterrichtsvorbereitungen halte ich für übertrieben. Es gibt Lehrerhandbücher (gerade auch in Mathe), es gibt tolle Tipps im Netz, die auch ein Anfänger gut umsetzen kann….nicht zuletzt gibt jedes Mathebuch Aufschluss darüber, worauf zu achten ist….
Ob Sie die Arbeiten korrigieren, tja, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen? Sonst muss dies eben auch die Vertretung machen (auch hier sollten Hinweise zur Korrektur eigentlich genügen).
Bei uns ist es übrigens ähnlich. Kranke Kolleginnen liefern Hinweise, wie der Unterricht weitergehen sollte. Das ist anstrengend (vor allem, wenn man Grippe oder Magen-Darm hat und eigentlich lieber sterben würde). Für die Vertretung ist das ja ganz nett, aber manchmal muss man eben auch einfach mal sagen „geht einfach nicht“….
Ich habe viele Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht. Die meisten sind sehr motiviert und engagiert. Trotzdem können sie nicht das leisten, was ein ausgebildeter Lehrer leistet, Lehrerhandbuch hin oder her.
Ich kann sie natürlich machen lassen und die Defizite aufarbeiten, wenn ich wieder zurück bin. Finde ich ebenfalls stressig.
Die Alternative ist einfach, das nicht zu machen. Krank ist krank. Basta.
Ich bin mir sicher, Sie arbeiten nicht an einer kleinen Grundschule.
Lassen Sie sich nicht in Geiselhaft dafür nehmen, dass ihr Dienstherr / Arbeitgeber nicht in der Lage oder nicht willens ist, durch angemessene Bezahlung und angemessene Arbeitsbedingungen genügend Personal vorzuhalten.
Leider ist nie der Dienstherr der Leidtragende, sondern die Kollegen und die Schüler.