DÜSSELDORF. Ein Lehrer nimmt trotz Krankschreibung an Kochshows teil – und gewinnt sogar. Die Schulministerin warnt vor einem Generalverdacht gegen krankgeschriebene Lehrer. Die Opposition will Aufklärung darüber, ob er die Einkünfte angegeben hat. Die große Frage dahinter lautet aber: Gibt es womöglich doch ein systemisches Problem in der Schulaufsicht des Landes Nordrhein-Westfalen? Die Ministerin will die Abläufe dort nun «optimieren».

Im Fall um einen krankgeschriebenen Lehrer, der an zwei Kochshows teilgenommen haben soll, will die Opposition im Landtag NRW Details zu seinem Preisgeld wissen. Der Mann hatte eine der Shows gewonnen und müsste damit laut der FDP-Abgeordneten Franziska Müller-Rech 3.000 Euro kassiert haben. Die Liberalen wollen wissen, ob der Beamte das als Einkunft aus einer Nebentätigkeit angemeldet hat.
Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ging am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags auf die konkrete Frage nicht ein und verwies auf das laufende Disziplinarverfahren gegen den Lehrer. Dort werde von der Bezirksregierung Köln alles geklärt. Die Schulministerin betonte mehrfach, dass man aus Einzelfällen keinen Generalverdacht ableiten dürfe: «Dadurch entstehen Misstrauen und Denunziantentum.»
Dienstordnung soll «im Hinblick auf Amtsarzt-Untersuchungen» geändert werden
Feller sagte aber auch, dass die Landesregierung aktuell mit den zuständigen Bezirksregierungen überprüfe, wie man die Arbeitsabläufe optimieren könne. Unter anderem werde man «in Kürze» die allgemeine Dienstordnung im Hinblick auf Amtsarzt-Untersuchungen um eine «Klarstellung zum Verfahren ergänzen, damit alle Bezirksregierungen nach den gleichen Maßstäben handeln».
Die SPD forderte, Feller müsse diese Maßnahmen nun «mit Nachdruck» verfolgen: «Natürlich lassen sich Einzelfälle nie vollständig verhindern. Aber die Ministerin muss proaktiv damit umgehen und gegensteuern, um so das Ansehen der Vielen dadurch nicht in Misskredit geraten zu lassen», sagte die Abgeordnete Dilek Engin.
Claudia Schlottmann von der CDU mahnte: «Auch wir haben keine Akzeptanz dafür, wenn einzelne ihre Privilegien als Beamte ausnutzen – aber ein einzelner Vorfall darf nicht dazu führen, dass ganze Berufsgruppen unter Generalverdacht geraten.»
«Im Moment unterrichte ich mehr Englisch, weil es mehr gebraucht wird»
Der Lehrer aus Köln soll während einer mehr als ein Jahr andauernden Krankschreibung bei insgesamt zwei Kochshows mitgewirkt haben: laut Nachrichtenportal t-online.de bei «Das perfekte Dinner» im Sender Vox und in der ZDF-Sendung «Die Küchenschlacht». Bei Vox servierte er ein Menü unter dem Motto: «Eine romantische Reise durch Eurasien». Serviert wurden unter anderem Rinderfilet und die libanesische Speise «Baba Ghanoush». Die Lehrkraft damals: «Sieht aus wie ein Blutbad.» Dennoch reichte es zum Sieg.
«Ich bin Lehrer am Gymnasium, unterrichte Englisch und Geografie. Im Moment unterrichte ich mehr Englisch, weil es mehr gebraucht wird», sagte der Lehrer bei seinem Vox-Auftritt im Vorjahr. Das Problem: Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) war der Mann damals krankgeschrieben. Die zuständige Bezirksregierung Köln hatte der dpa bestätigt, dass sie ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet hat. Details nannte die Behörde aus personalrechtlichen Gründen nicht.
Der Fall des kochenden Lehrers sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil er kurz nach der 16-jährigen Krankschreibung einer Lehrerin aus dem Ruhrgebiet publik wurde. Die Frau hatte sich vor Gericht gegen einen Besuch beim Amtsarzt gewehrt, wodurch die Sache überhaupt bekannt wurde. Feller erklärte mit Blick auf diesen Fall, es handele sich um das Fehlverhalten einzelner Personen. Ein «systemisches Problem» könne sie aber nicht erkennen.
Kurz darauf wurde der Fall eines Schulleiters bekannt, der seit fünf Jahren krankgeschrieben ist – und in dieser Zeit auch noch an eine weitere Schule abgeordnet wurde, sodass er trotz Abwesenheit offiziell gleich zwei Leistungsposten besetzte. News4teachers / mit Material der dpa
Dauererkrankte Lehrkräfte mit Beamtenstatus: Weitere Fälle sorgen für Irritationen









Ja, es ist ein systemisches Problem. Das liegt an dieser unbegrenzten Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle bei Beamten. Und das sind sogenannte Mitnahmeeffekte, wie es sie überall gibt – auch beim Bürgergeld, auch bei den Coronahilfen seinerzeit… überall… deshalb muss man das aber nicht schönreden oder kleinreden, sondern etwas dagegen tun.
Arbeitszeiterfassung löst diese Probleme sehr schnell 🙂
Alte Nachbarin mit Diensterfahrung bei
Alte Nachbarin mit Diensterfahrung bei “Horch und Guck”?
Das ist kein ganz neues Problem. Schon Ende der 1980er Jahre hat ein Kollege (Studiendirektor) meines Vaters (Oberstudienrat) in Hanau am Main jahrelang auf Migräne “gemacht”, sich von Kollegen vertreten lassen, um Frühpensionierung zu erreichen. Kaum in Pension, hat er – mit Bild – für Studienreisen nach Griechenland geworben, die er natürlich geleitet hat. Getreu dem Motto: Frechheit siegt. Und Unverschämtheit, gepaart mit schamlosem Ausnutzen der Kollegen
Und meine Tante Gisela aus Brandenburg hatte mal einen Nachbarn, dessen Tochter (Lehrerin) immer verdächtig lange auf der Terrasse saß.
Mir liegen die Beobachtungsprotokolle vor.
War das zufällig Petra OWL?
Ha, ha, ha …………… genial. 😀
Touche’ !
DANKE!!!
Oh ja, diese allwissende Tante Gisela scheint erfolgreich geklont an jedem Ort zu protokollieren…
An meiner Schule habe ich bislang zwei Kollegen erlebt, die sich monatelang immer wieder krankschreiben ließen, und zwar immer wieder neu, bis sie in den Ruhestand versetzt wurden. Es ging um tatsächliches oder angebliches Ausgebranntsein.
Naja, wen die 4 bis 5 ungeklärten, fragwürdigen Einzelfälle im Rahmen der Kampagne gegen das Berufsbeamtentum noch nicht restlos überzeugt haben…
Vielleicht hilft ja eine nachgeschobene, rhetorische Suggestivfrage?
Ansonsten haben wir natürlich noch den Klassiker Sozialneid in petto.
Es waren alleine in NRW hunderte, die ewig lange krankgeschrieben sind und noch nicht zum Amtsarzt mussten. Und nun rechne man das mal auf alle Bundesländer hoch. Was andere vielleicht übertreiben, untertreiben Sie. Sicher mit Absicht: Schönrederei.
Glauben Sie doch selber nicht bzw. wo sollten solche Zahlen herkommen?
Tito Sommerwiese schreibt von knapp 600, die langzeitkrank und noch nicht beim Amtsarzt waren. Passt doch. Das stand auch in dem anderen Artikel.
Tilde Winterwald negierte das längst. Passte besser. Steht morgen an jeder Wand.
Wenn Sie das aufs Universum hochrechnen, ist die Zahl sogar noch größer!
Und falls Sie eine aussagekräftige Zahl wollen (was ich bezweifle), dann sollten Sie die Anzahl der Fälle ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Lehrer/ Beamten setzen.
Arbeitsunfähig oder dienstunfähig, wenn schon denn schon.
Die Frage die sich stellt ist doch, ist die Zahl der langzeiterkrankten Lehrkr#fte signifikant abweichend von den Zahlen der anderen Ressorts? Wie sieht das bei Justiz, Innerem etc. aus, wobei zum Innenministerium ja nicht nur Polizeikräfte gehören.
Corpsgeist.
Oder einfach: Geist.
Nee, einfach ein Problem mit Vorverurteilung. Oder sehen Sie hier einen Post, der besagt: „Der Vorgang darf nicht untersucht werden“?
Wenn sich rausstellt, dass die Teilnahme an der Kochshow entgegen ärztlicher Anweisung erfolgte, hat der Betreffende seine Gesundung sabotiert – dies steht im Widerspruch zu seinen Pflichten als Beamter und ist entsprechend zu ahnden.
Wenn das nicht so sein sollte, ist das alles eine riesengroße Luftnummer, bei der nebenbei ein Mensch fertiggemacht wird.
Was mich wundert, ist:
Immer wieder werden rechtsextreme Vorfälle in Polizei und Bundeswehr bekannt, seien es Gruppenchats oder „Stubenrituale“. Das sind regelmäßig „Einzelfälle“ – ein systemisches Problem wird verneint.
Jetzt werden eine Handvoll Vorfälle bekannt, bei denen langzeiterkrankte Lehrkräfte sich nicht so verhalten, wie es die Öffentlichkeit erwartet, und schon haben wir ein systemisches Problem?
Ja klar …. dieser Berugmfsgruppe kann man doch auch mit Fug und Recht (vgl öffentliche Meinung / gesunder Menschenverstand) destruktives und systenzersetzendes Verhalten unterstellen. 😉
Nicht verzagen – Schröder fragen.
Haben Sie dafür Belege? Nicht für die rechtsextremen Vorfälle, sondern, dass das dann nicht systemisch begründet wird. Meiner Erinnerung nach muss sich die Polizei und auch die Bundeswehr genau deshalb mit solchen Vorwürfen auseinandersetzen.
Seehofer? Beuth?
Dann die Studie „Armee in der Demokratie“, die feststellt: Es gibt kein systemisches Problem mit Rechtsextremismus in der Bundeswehr, trotz rund 600 Rechtsextremismus-Vorfällen in 2024.
Googeln Sie einfach mal: „strukturelles Problem mit Rechtsextremismus in Polizei und Bundeswehr durch Innenminister benannt”.
Die Anzahl der Treffer liegt bei Null.
Und dann googeln Sie: Innenministerium sieht kein strukturelles Problem mit Rechtsextremismus in Polizei und Bundeswehr“…
https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/kein-systematisches-problem-mit-rechtsextremismus-5935822
Mit freundlichen Grüßen,
Mika
Beamte abschaffen
Das ist nicht von mir. Das ist eine andere Marion.
Who is who ?
Sehr gerne.
Sie persönlich dürfen mich jetzt sofort mit dickem Tritt in den Hintern entsorgen – vorausgesetzt natürlich meine bisher erworbenen Ansprüche (da bin ich bescheiden) und vor allem meine privaten Finanzprodukte werden mir so ausfezahlt, als ob der mirgige Tag mein reguläres Dienstzeitende wäre.
Deal ?
Als Bonus verspreche ich Ihnen noch obendrauf, garantiert keine staatlichen Leistungen in Anspruch zu nehmen oder je wieder im Schulsystem zu arbeiten.
Weiterhin verspreche ich als ZUSATZBONUS, nur sehr leise zu lachen.
Da können Sie nicht mehr wiederstehen, oder, holde Maid ?
Wie gesagt, wegen mir muss niemand Beamte abschaffen. Wer auch immer das gepostet hat, ich war’s nicht. Vielleicht war’s tatsächlich ‘ne “holde Maid”.
Ich bin keine. Zu alt. 😉
Allesgut, ich habe da so Syandartvorlagen.
Systeme können nur dann ausgenutzt werden, wenn die Kontrollmechanismen nicht funktionieren. Ich war leider auch schonmal über längere Zeit krank und musste mehrmals zum Amtsarzt.
Was mir aber wirklich auf die Nerven geht: Jetzt muss ich mir wieder die Sprüche von den faulen Lehrern anhören. Dabei sind wir es doch, die den Betrieb am Laufen halten, wenn Kollegen kurz- oder langfristig krank sind. Vertretungspools gibt es schon lange nicht mehr.
Ich persönlich beschimpfe solche Leute unterhalb der Strafbarkeitsschwelle.
Mehr Assi-Toni wagen, mal weg vom Opfer-Lehrer-Image.
Das Land NRW hat 170945 Beamte, die im Bildungswesen arbeiten. (https://www.it.nrw/thema/oeffentlich-beschaeftigte#:~:text=Rund%2520die%2520H%C3%A4lfte%2520aller%2520Besch%C3%A4ftigten,Forschung%252C%2520kulturelle%2520Angelegenheiten%E2%80%9D%2520t%C3%A4tig.)
Davon sind laut WR vom 27.10.25 1388 Beamte langzeiterkrankt, 772 waren beim Amtsarzt, 616 noch nicht.
Von diesen 0,36% der Beamten im Bildungswesen sprechen wir, wobei der Grund, warum sie noch nicht beim Amtsarzt waren, nicht bekannt ist.
Es ist und bleibt schlimm, wenn Menschen Systeme ausnutzen.
Gibt es auch Zahlen aus anderen Berufen?
“Gibt es auch Zahlen aus anderen Berufen?”
Natürlich nicht, denn es ist eine gezielte Kampagne gegen den Beamtenstatus von Lehrkräften (= größte und teurerste Gruppe im öffentlichen Dienst).
Wenn alle 800.000 Lehrkräfte zu Angestellten würden, weil sie das Beamtensystem “ausnutzen”, muss der Bund pro Jahr 10 Milliarden Euro weniger als Zuschuss an die Rentenkasse zahlen und könnte dafür pro Jahr 1000 Leopard 2 Panzer kaufen.
Ganz einfach. Nichts geschieht zufällig in der Politik!
Na klar, das “Goldene Kalb” seines Zeichens Beamter wird/ist unantastbar! Es wird allerhöchste Zeit das dieser Filz abgeschaft wird! Diese vollkommen überbewertete, arrogante Menschengattung muss dringend , sie sind durch Angestellte ersetzt werden! Dieser derzeitige Zustand ist im 21. Jahrhundert überhaupt nicht mehr zeitgerecht, zudem leisten sie nichts besonderes, was nicht jeder andere auch könnte!
Sehr gerne.
Sie persönlich dürfen mich jetzt sofort mit dickem Tritt in den Hintern entsorgen – vorausgesetzt natürlich meine bisher erworbenen Ansprüche (da bin ich bescheiden) und vor allem meine privaten Finanzprodukte werden mir so ausfezahlt, als ob der mirgige Tag mein reguläres Dienstzeitende wäre.
Deal ?
Als Bonus verspreche ich Ihnen noch obendrauf, garantiert keine staatlichen Leistungen in Anspruch zu nehmen oder je wieder im Schulsystem zu arbeiten.
Weiterhin verspreche ich als ZUSATZBONUS, nur sehr leise zu lachen.
Da können Sie nicht mehr wiederstehen, oder, holde Maid ?
Man kann vom Beamtentum halten, was man will. Aber Beschimpfungen und Verallgemeinerungen helfen uns überhaupt nicht.
Mal abgesehen davon dürfen Beamte nicht streiken. Was wäre denn, wenn die Schulen regelmäßig wegen Streiks geschlossen wären? Gründe hätten wir genug.