Kulturrat gegen Sprachverbote: “Gendern in der jüngeren Generation vielfach etabliert”

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BERLIN. Während Kulturstaatsminister Wolfram Weimer das Gendern in seiner Behörde untersagt und auch öffentlich geförderte Einrichtungen wie Museen oder Rundfunkanstalten auffordert, auf Sternchen und Doppelpunkte zu verzichten, positioniert sich der Deutsche Kulturrat klar dagegen: Sprache, so der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sei Ausdruck kultureller Vielfalt – und damit auch frei. Besonders in der jungen Generation, so heißt es in einer aktuellen Resolution, habe sich geschlechtergerechte Sprache längst etabliert.

Verboten. Illustration: News4teachers

„Mit Blick auf die Sprache hat sich insbesondere in der jüngeren Generation geschlechtergerechte Sprache vielfach etabliert“, erklärt der Kulturrat. In älteren Generationen löse sie dagegen häufig Unbehagen aus – ein Muster, das historisch keineswegs neu sei. Streit um Sprachformen, so heißt es weiter, gehöre zu einer lebendigen Demokratie. Maßnahmen, die solche Auseinandersetzungen unterdrücken, gefährdeten gesellschaftliche Verständigung.

Der Kulturrat verweist auf die UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, die Deutschland vor 20 Jahren ratifiziert hat. Diese Verpflichtung schließe ausdrücklich auch die sprachliche Vielfalt ein – also Dialekte, Gebärdensprache, Minderheitensprachen und eben auch gendergerechte Sprache.

Kunstfreiheit schützt die Sprache – auch das Gendern

In vier Punkten legt der Kulturrat dar, warum ein Verbot gendergerechter Sprache im Kulturbereich mit den Grundrechten unvereinbar ist. Weder habe es je eine Pflicht zum Gendern gegeben, noch dürfe der Staat den Gebrauch oder Nichtgebrauch vorschreiben. „Aufgrund der grundgesetzlich garantierten Medien- und Kunstfreiheit kann und darf es kein Verbot geschlechtergerechter Sprache in Kunst, Kultur und Medien geben“, heißt es in der Resolution ausdrücklich.

Auch eine staatliche Förderung ändere daran nichts: Kunst- und Medienschaffende seien ihrem Werk verpflichtet, nicht staatlichen Sprachvorgaben. Weder die Anwendung noch die Ablehnung geschlechtergerechter Sprache dürfe Einfluss auf Förderentscheidungen haben.

„Künstlerinnen, Künstler und Kulturinstitutionen sind frei in der Entscheidung, ob und wie sie gendergerechte Sprache anwenden. Dabei muss es bleiben“, betont Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann.

Hintergrund: Weimer will Sprachregelung ausweiten

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hatte im September in seiner Behörde die Verwendung von Genderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkten oder Unterstrichen untersagt. „In der offiziellen Kommunikation verzichten wir auf Sonderzeichen zugunsten von sprachlicher Klarheit, rechtlicher Eindeutigkeit und allgemeiner Verständlichkeit“, erklärte der parteilose Politiker. Diese Linie solle, so Weimer, auch für alle Institutionen gelten, „die mit öffentlichen Mitteln arbeiten“.

Zuvor hatte auch Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) ihrem Ministerium das Gendern mit Sonderzeichen verboten – ebenso wie unionsgeführte Kultusministerien den Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Und was gilt für Schulen?

Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt für Schulen und Behörden die Anwendung des offiziellen Regelwerks, das derzeit keine Formen wie Binnen-I, Sternchen oder Unterstrich vorsieht. Für Kultusministerien bedeutet das: Sie können sich auf die amtliche Rechtschreibung berufen – und somit auch Genderverbote für Bildungseinrichtungen erlassen. Der Deutsche Kulturrat macht zugleich deutlich: Diese Regelung betrifft ausdrücklich nicht Kunst, Kultur oder Medien – dort gilt weiterhin die Freiheit der Sprache. News4teachers 

Sachsen verdreifacht sein Genderverbot an Schulen – allen Ernstes. Eine Kolumne

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Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

Also dem mag ich widersprechen. Gendern ist vor allem Ausdruck einer elitären Bubble. In keiner einzigen uns bekannten Familie wird gegendert, schon gar nicht unter Kindern oder Jugendlichen. Im Gegenteil: Menschen, die ohnehin Probleme mit der deutschen Sprache haben, werden mit der Gendersprache weitere Steine in den Weg gelegt.

unverzagte
1 Monat zuvor

Wow, demnach ist alles, was sich Ihrem direkten Lebenseinflussbereiches entzieht, also “Ausdruck einer elitären bubble”…wollen Sie das hier wirklich so stehen lassen ? Klingt nach sehr übersichtlichen um nicht zu sagen stark eingeschränkten Sozialgefüge.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Das Sozialgefüge ist das, was Ihnen außerhalb der elitären Bubble begegnet. Mit dem arbeiten wir und dort gendert niemand.

Unverzagte
1 Monat zuvor

Bissel sehr anmaßende Behauptung, die sich leider nur selbst richten kann bzw. wäre meine nun folgerichtig, dass außerhalb Ihres Sozialgefüges alle gendern…so what ?

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Nicht ganz: Es wird oft nur innerhalb eines bestimmten Sozialgefüges gegendert. Das sind eher elitäre Kreise, die alle anderen Probleme für sich gelöst haben.

unverzagte
1 Monat zuvor

Vielleicht sollten Sie Ihr Sozialgefüge einfach mal erweitern, falls Ihre Vorurteile das zulassen .

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

In meinen Sozialgefügen gendert niemand: Nicht im Familien- und Freundeskreis, nicht an mir bekannten Schulen, nicht bei den Familien, mit denen wir in der sozialen Arbeit zu tun haben.

Wenn mir Gendersprache im Alltag begegnet, dann in den (sozialen) Medien, im Gespräch mit einigen Stadtpolitikern, mit Studenten, Praktikanten und mit neuen Mitarbeitern. Und wie ich erwähnte, legen es letztere sehr schnell wieder ab, wenn sie mit “unseren” Jugendlichen und Familien zusammenarbeiten.

Ich bin kein Freund des Genderns, wer es unbedingt tun möchte, soll es machen. Dass es die jüngere Generation “vielfach mache” ist jedoch eine Beobachtung des Kulturrates, die ich einfach nicht bestätigen kann. Dass Sie mir daraus Vorurteile andichten möchten, spricht eher gegen Sie.

unverzagte
1 Monat zuvor

Dass Sie in einer genderfreien Zone leben, haben sie mehr als deutlich beschrieben. Es ist und bleibt selbstverständlich Ihre Wahl, keine Freundin des Genderns sein zu wollen.
Es gibt sicherlich noch einiges, was Sie nicht bestätigen können aufgrund Ihrer Erfahrungen. Dass sich daraus keine Vorurteile entwickelt haben sollen, ist doch erfreulich für alle Beteiligten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Warum dann ein Genderverbot an Schulen? 😉

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In BW gibt es kein Genderverbot an Schulen. Das halte ich auch für Quatsch.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Kann man auch gendern, wenn man alles außer Hochdeutsch kann?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Können Sie gendern, falls Hochdeutsch kein Problem ist ?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Warum dann in anderen Bundesländern?
Ist das etwa nur populistische Politik auf Kosten einer Minderheit, um sich einer Wahlgruppe anzubiedern, welche nichts tolerieren will, das von ihrer eigen Anschauung abweicht? 😉

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Man kann doch nicht etwas verbieten, was gar nicht regelkonform ist. Das ist ein wenig wie “Klauen verboten” an einem Drogeriemarkt zu schreiben, es ist ja bereits per Gesetz unerlaubt.
In beiden Fällen wird bestenfalls an die Einhaltung der Regeln erinnert.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Also ist Gendern sogar moralisch schlecht?
‘Klauen, Mord und Gendern gehen gar nicht!’ 😀
Spannend, was da manche aus der Empfehlung des Rechtschreibrats herauslesen

Max
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weil ideologisierten Lehrer sonst den Schülern ihre gedankenwelt oktroyieren. Das ist ja das hauptproblem, dass ein paar faschos ihre Meinung allen aufzwingen durch Notenzwang.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Da Sie keine Menschen mit Privatjets kennen, unterstützen Sie ein Verbot von Privatflugzeugen, ja? 😀

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Von einem Verbot habe ich nirgends gesprochen. Ich schildere meine Beobachtungen. Wenn Leute frisch aus dem Studium zu uns kommen, gendern sie. Nachdem sie eine Weile mit unserem Klientel gearbeitet, lassen sie es wieder sein.

unverzagte
1 Monat zuvor

Das wird noch, Sie sollten mehr Geduld entwickeln mit den studierten Berufsanfänger*innen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Wir zwingen niemanden, das Gendern zu unterlassen. Meist lassen es Praktikanten und neue Mitarbeiter von selbst sein, da sie das Klientel damit nicht erreichen und als abgehoben wahrgenommen werden.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Schreiben Sie, nachdem Verbote erlassen wurde.
Durchschaubar, verlogen und feige!
Stehen Sie dazu! Ich bezweifel, dass jemand Ihnen abnimmt, Gendern zu tolerieren 😀
“Gendern ist vor allem Ausdruck einer elitären Bubble.”

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

*gearbeitet haben

Mondmatt
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Von mir aus kann jeder gendern, der das gerne möchte.

Ich persönlich unterrichte junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren.

Davon lerne ich jährlich etwa 8 Klassen mit etwa 160 SuS näher durch eigenen Unterricht kennen.

Das etwa seit 30 Jahren. Insgesamt also fast 5000 SuS.

Dies ist also keine allgemeingültige Behauptung sondern eine persönliche Erfahrung aus etwa 5000 Einzelbeobachtungen.

ICH HABE NOCH NIE BEWUSST WAHRGENOMMEN, DASS EIN SCHÜLER FREIWILLIG IN SEINEM SPRACHGEBRAUCH GEGENDERT HÄTTE:

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Wundern Sie sich über so ein Ergebnis, wenn Sie auch hier mindestens 2500 Schüler*innen unerwähnt lassen ?

Mondmatt
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Mir fehlt es wahrscheinlich an Kreativität.

Die braucht man eben um gewisse Problemfälle beim Gendern zu lösen.

Dieter Nuhr hat das letztens vorgeführt.

Beispiel:
Frau Baerbock hat ja neuerdings die Funktion der Vorsitzenden der Generalversammlung der UN.

Umgangssprachlich entspricht das der Funktion der Grüß-August.

Ist aber schwer zu gendern.

Grüß-Augustine würde das Wort doch sehr verfälschen.

Herr Nuhr hat vorgeschlagen als Genderform den Begriff Grüß-Augustende zu verenden. Das klingt doch genderkonform. 🙂

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Die können hier nicht mehr mit Kritik und Witz antanzen – DAS wäre schön und gut!
Aber wir haben tatsächliche, echte Sprachverbote.

Alle Ihre Argumente sind wertlos, die Politik hält diese für so schwach, dass es ohne Sprachverbote gegen eine winzige Minderheit/ Bubble nicht mehr geht.

Erbärmliche Argumente Ihrerseits oder unverhältnismäßige Politik, die von Gendergegner*innen gefeiert wird? – YOU MAKE THE CALL! 😀

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

SuS heißt doch Schüler und Schülerinnen, eine ganz besondere Form des Genderns.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

“Von mir aus kann jeder gendern, der das gerne möchte.”
Cool, leider wurde es in vielen Bundesländern GESETZLICH VERBOTEN.

Da ist unsere private Meinung egal 🙁

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Privat gendern wurde mit Sicherheit nicht verboten, und in offiziellen Schreiben und Medien möchte ich kein “Gegendere” lesen oder hören, und auch kein unfreiwilliges DU an mich.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Kein Argument bezüglich des gesetzlichen Verbotes an Schulen, aber Danke.

Ich werde Sie nicht vergessen, wie die letzten 100 Wegwerfaccounts der Rechtsradikalen. Liebe Grüße an Dr. Reiner! 😀

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor

Alles was fortschrittlich ist, war zuerst “Ausdruck ener elitären Bubble”.

Die Bornierten und Trägen haben schon immer erst Letzte mitgemacht.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Dass Gendersprache fortschrittlich ist, wage ich zu bezweifeln. Von der Mehrheit wird das Gendern in Umfragen stets abgelehnt. Versuchen Sie ruhig, die Sternchen und den Gap in bildungsfernen Familien zu etablieren. Wir machen da nicht mit.

Bla
1 Monat zuvor

Dann lassen Sie das doch?
Wer zwingt Sie denn?

Soll halt jeder und jede machen, wie er/sie will. Und auch alle anderen.

Außer Kulturkampf ist hier doch “keine Gefahr”. Wovor haben Sie oder hat man denn Angst?
Gendern Sie … Gendern Sie nicht … “Wen juckts”? Und warum?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Kulturkampf?

Die Politik verbietet anlasslos Schüler*innen die Sprache (der Rechtschreibrat verbat das Gendern nicht) :/

Und Vehrenkamp meinte, es würde sich nur um eine kleine Gruppe handeln. Anstelle von Kulturkampf haben wir hier eine (Landes-)regierung, welche hier eine Minderheit in ihrer Freiheit beschränkt. (Die meisten Menschen in Deutschland gendern nicht, forderten aber keine Verbote)

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Schüler*innen” sollen zunächst mal korrektes Deutsch lernen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ich sag den Studierenden und Lehrkräften bescheid (gähn)

unverzagte
1 Monat zuvor

Worin soll jetzt das Problem bestehen oder können Sie sich vorstellen, dass es nur in Ihrem Kopf existiert ?

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich widerspreche der Aussage, Gendern sei in der jüngeren Generation “vielfach etabliert”. Bei den Menschen, die uns begegnen und die wir betreuen, ist dies einfach nicht der Fall.

unverzagte
1 Monat zuvor

Können Sie sich vorstellen, dass es solche und solche gibt ?
Ist beides okay. Widersprechen Sie dem gern so oft es beliebt, aber konstruieren Sie daraus bitte kein allgemeines Problem.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Es streitet niemand ab, dass es gendernde Jugendliche gibt. Die überwiegende Mehrheit in der Gesellschaft tut es laut jeder Erhebung abseits der Doppelnennung bei Bedarf zumindest im privaten Rahmen nicht.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Meine Kinder gendern…..und ich finde das…..naja….aber ich sag’s ihnen nicht….

Unfassbar
1 Monat zuvor

Wenn Sie Spaß haben wollen, müssen Sie sie nur um eine logisch saubere Definition der Geschlechter ohne Zirkelschlüsse bitten.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ah, Ich glaube, es gibt spaßigere Tischgespräche…..

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Tauschen Sie sich doch aus. Ist ja (bei Ihnen) nicht verboten 🙂

Ich glaube nicht, dass da irgendwer die Meinung des Gegenüber ändern wird, aber vielleicht erhalten Sie da interessante Einblicke.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich soll meine eigenen Kinder austauschen? Sind Sie irre?

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ach so, ich soll mich mit ihnen austauschen…..Sorry, hab ich falsch verstanden….
Ach nö, es gibt schönere Tischgespräche bei uns….leben und leben lassen…..

unverzagte
1 Monat zuvor

Die Empfehlung von Rainer Zufall sich auszutauschen, bezieht sich auf Ihre Kinder und Sie .

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Das habe ich mittlerweile verstanden….Danke für den Hinweis…..aber zuzutrauen wäre es ihm, diesen Vorschlag des Tauschens meiner Kinder zu machen….(ich habe da auch so meine Schubladen und in einer dieser steckt der Rainer…)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Achja, die Schublade “Andere”.
Dachte ja, Sie machen einen Witz, aber nun schäme ich mich wohlwollend für Sie. Gut gemacht (Y)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Reality-TV-Formate sind Ihnen da voraus ^^

Aber nein, unterhalten müssen Sie sich nicht. Ich dachte, vielleicht empfinden Ihre Kinder ähnlich und sie finden das Ihre Verständnis zu würdigen und umgekehrt.

Aber das war nur irgendeine wirre Idee von irgendjemanden ohne Kinder, also maximal Null Druck meinerseits 😀

unverzagte
1 Monat zuvor

Sie sollten Ihnen auch nicht mitteilen, wie Sie sich hier nennen…

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Das wissen sie…..und es macht ihnen nix aus….

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und wenn es andersrum wäre, wäre es doch aber auch nicht schlimm .

Unverzagte
1 Monat zuvor

Macht doch aber immer noch nix. Ausnahmen bestätigen weiterhin die Regel.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Das kann ja durchaus Ihre Meinung sein, aber warum wird es dann gesetzlich verboten? Es betrifft Ihrer Aussage ja kaum junge Menschen, warum dann einen Präzedenzfall dafür schaffen, Sprachverbote über Schulen zu verhängen?

potschemutschka
1 Monat zuvor

Ich habe meine Enkel befragt (13 und 16 Jahre alt, Gymnasium) – keiner der Mitchüler (m/w/d) gendert. Von den Lehrenden nur ganz vereinzelt und nicht konstant.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Wir machen da nicht mit.”
Uneingeschränkt niemand zwingt Sie dazu 🙂

Leider reicht dies manchen nicht, die wollen es unbedingt anderen verbieten, da sie (nehme ich an) nichts ertragen können, was nicht 100%ig ihnen entspricht.
Welche Glück, dass Frauen schon Hosen tragen dürfen, dem würde heute ein Riegel vorgeschoben 😉

Machiavelli
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das ist auch einfach nur eine Behauptung. Was denn z.B.? Der Gebrauch von Gabeln, der sich im 16. Jahrhundert von Italien aus ausbreitete und den ein katholischer Pfarrer zunächst als “gottloses Zeug” geißelte.

Und wer genau ist diese “elitäre Blase”? Akademiker? Adlige? Rechte oder linke Ideologen? Oder “mittlere”? Fortschrittlich aus wessen Sicht?

LinnyFer
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Und vieles, was mal als fortschrittlich galt, hat sich später als schädlich erwiesen (Zigaretten, Radium in Kosmetikprodukte, Pestizide …)

Und nu?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  LinnyFer

… auch “Schreiben nach Gehör” galt mal als sehr fortschrittlich.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Absolut richtig.

Aber das ist nur eine Begriffsdefinition.
Die Anwendung von “Lesen durch Schreiben” gab es. Die Kritik ebenso. Und das Verbot (bspw. Bayern) ebenso.

Das ändert jedoch nichts an der Kritik hier. Es gibt und gab eben Methoden, welche erst als “effektiv(er) und sinnvoll(er)” eingestuft/gesehen wurden. Und der Ausgangpunkt war hier durchaus (überwiegend) negativ.

Daher … Ja, bei dem Mythos der Begrifflichkeit haben Sie recht.
Ja, auch bei der Wirkung und Vorstellung des Konzeptes aufgrund des Namens.
Aber faktisch gesehen gab es zumindest die Durchführung. Das Konzept – an und für sich – gab es ja. Und die Kritik diesbezüglich – wenngleich unter anderen Namen – ist und war absolut gegeben.

Ob das jetzt ein Umsetzungsproblem oder ein Methodenproblem ist … Lässt sich diskutieren (und analysieren).
Macht es das Phänomen jetzt zu “gab es nicht”? Das kommt auf die “Begriffsausprägung” an. Da wird man sich evtl. im Kreis drehen dann.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Wusste gar nicht, dass “Lesen durch Schreiben” gesetzlich verboten werden musste – immerhin war das ja keine kleine Bubble (augenroll)

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dann wissen Sie es jetzt. Ist doch ein Erkenntnisgewinn. Glückwunsch.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

War also Jürgen Reiche nur ein Mythos? Na dann…
https://www.walter-hoevel.de/lesen-und-schreiben/%C3%BCber-andere-j%C3%BCrgen-reichen-lesen-durch-schreiben-und-nat%C3%BCrliches-lernen/
Wie man diese Methode nennt, spielt wohl eher eine untergeordnete Rolle, aber so ziemlich jeder Lehrer und auch viele Eltern, wissen, was mit “Schreiben nach Gehör” gemeint ist und haben eine Meinung dazu.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie konnte es nur dazu kommen, dass sich dieser “ungenaue” Begriff so in das “kollektive Gedächtnis” eingebrannt hat? Warum gibt es so viel Kritik daran?

“Beim Lesen durch Schreiben[22] (vgl. Jürgen Reichen) schreiben die Schreibanfänger Wörter mit Hilfe einer Anlauttabelle. Durch die wiederholte sinnvolle Benutzung soll inzidentell die Graphem-Phonem-Korrespondenz gelernt werden, so dass nach einiger Zeit (im Schnitt ein paar Wochen) auf die Buchstabentabelle verzichtet werden könne. Ohne dass das Lesen ausdrücklich Gegenstand des Unterrichts war, sollen die Schüler nach einigen Monaten plötzlich lesen können”
https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftspracherwerb

Wenn Kinder selbständig, mit Hilfe einer Anlaut-Tabelle schreiben, dann schreiben sie nun mal nach Gehör, da sie bis dahin ja noch nicht lesen können. Durch das selbständige Schreiben sollen sie dannach/dabei das Lesen lernen. Sie lernen also zuerst ihre (evtl. falsch geschriebenen Wörter “Lera” statt “Lehrer” lesen) und prägen sich diese dann vielleicht ein.

(Sorry @Lera 🙂 )

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieso “Geister-Methode”? Die Methode “Lesen durch Schreiben” nach Reiche wurde/wird praktiziert.

Anni
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Klar wurde die Methode “Lesen durch Schreiben” anfänglich in Reinform praktiziert, denn sie war, wenn auch falsch und irreführend, so geschickt begründet, dass viele auf sie reinfielen.
Erst als sich ihre enorme Minderleistung gegenüber den herkömmlichen Methoden abzeichnete, kamen Zweifel auf und mit ihnen wurde die Reinform peu a peu aufgeweicht.
Ich weiß, wovon ich rede, denn ich gehöre zu den Reinfallern und Enttäuschten, die erst allmählich klug wurden.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Okay, eigentlich wollte ich diese Subdiskussion beenden, da sie nicht zum Ausgangsthema gehört. Aber da Sie, liebe Redaktion, noch einmal die Anlaut-Tabelle ins Spiel brachten, möchte ich doch noch meine persönlichen Erfahrungen damit, als Sonderschullehrer (Sprache) einbringen.
Eine Zeitlang nutzte ich diese Anlaut-Tabelle auch sehr gern für meinen Sprach-Fö-Unterricht. In einer dieser Fö-Stunden zeigte ich dem Schüler das Bild eines Apfels und fragte, mit welchem Laut das Wort beginnt. Antwort: “J… Ja…?” Ich fragte, was ist das auf dem Bild? Antwort: “Apfel” “uUd mit welchem Laut beginnt Apfel?” Antwort: “A”
Hmmm, … warum nicht gleich?
Andere Kinder – ähnliche Probleme. Dann machte es bei mir irgendwann “Klick”. Es waren Kinder , die zwar deutsch ganz gut sprachen, aber ihre Muttersprachen waren polnisch, russisch, bzw. Surshyk. Apfel heißt in diesen Sprachen “jablko bzw. jabloko”. Beim selbständigen Arbeiten mit der Anlaut-Tabelle müssen nicht-muttersprachliche Schüler also eine zusätzliche Hürde überwinden (auch wenn sie schon recht gut deutsch sprechen), sie müssen “übersetzen”. Das gilt ganz sicher auch für Kinder anderer Muttersprachen.
Jetzt kommt sicher: “Das ist doch nur ein kleines Problem und je besser die Kinder deutsch können, desto kleiner wird es.”
Dann stellen Sie sich einfach mal vor, Sie sind in einem englischsprachigen Land unterwegs und Ihnen rollt plötzlich ein Apfel vor die Füße. (Ich gehe davon aus, Sie sprechen gut Englisch.) Also denken Sie in dem Moment: “Oh, an apple!” ??? oder doch: “Oh, ein Apfel!”
Als mir diese Zusammenhänge bewusst wurden, nutzte ich die Anlaut-Tabelle seltener, sprach das Wort immer vor und ließ meine Fö-Schüler nicht mehr vollständig selbständig damit arbeiten.
Für Schüler dagegen, die Probleme mit der optischen Differenzierung von Buchstaben haben, diese sich nicht merken können und ständig ähnliche Buchstaben verwechseln, kann die Anlaut-Tabelle sehr hilfreich sein.
Aber in einer heterogenen Klasse mit mehr als 25 Schülern wird es schwer für den Lehrer die se Tabelle “maßgeschneidert” einzusetzen. Im Kleingruppen-Fö-Unterricht ist das schon eher möglich, wenn man die schüler und ihre Hintergründe gut kennt und genau jeden einzelnen beobachtet.
P.S.: Übrigens ist das auch einer der oft genannten Kritik-Punkte an der Methode von Reichen – es wurde nicht untersucht, wie sich diese Methode auf Nicht-Muttersprachler auswirkt.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie schreiben:
“In Reinform hat die praktisch niemand praktiziert.”
In Ihrem link (von 2019) steht:
“…zwei bis drei Prozent der Grundschulen wenden bundesweit die Methode des Schreibens nach Gehör in Reinform an,…” (Hervorhebungen von mir)

Das ist nicht “praktisch niemand” und wieviel Prozent waren es 10-15 Jahre davor? (bevor die Kritik daran immer lauter wurde)

Liebe Redaktion, haben Sie Ihren link und die Kommentare dazu noch einmal vollständig gelesen?
Übrigens: Auch in Ihrem verlinkten Artikel ist von “Schreiben nach Gehör” die Rede (siehe mein Zitat daraus) 🙂

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

2019 wendeten noch 2-3% diese Methode noch in Reinform an. Wieviele waren es davor?
Ich zitiere @Anni weiter oben: “Erst als sich ihre enorme Minderleistung gegenüber den herkömmlichen Methoden abzeichnete, kamen Zweifel auf und mit ihnen wurde die Reinform peu a peu aufgeweicht.”

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die öffentliche Diskussion hat sich dessen ja bereits völlig entzogen. Jetzt giften manche im Forum gegen “linksgrüne-undwasichsonstnichtmag”-Politik, anstatt anzuerkennen, dass die Bildungspolitik hier umsteuerte. Wissenschaftliche Erhebungen dazu, sind ja aus “dem Elfenbeinturm” – ein erschütternder Einblick in die aktuelle Lehrerschaft 🙁

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Womit wir wieder beim Thema des Beitrags oben wären. Für Genderverbote gilt nämlich das Gleiche.”
Jup, darum fordern und verteidigen Reaktionäre Verbote von allem, was sie nicht kennen, anstatt sich bspw. auf die Wissenschaft zu stützen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Abschließend zu diesem “Nebenschauplatz” – meine ganz persönliche Meinung zu der Methode “Lesen durch Schreiben”:
40 Jahre Berufserfahrung, 2 Kinder, 2 Enkel haben mich in meiner Überzeugung bestärkt, das es umgekehrt besser funktioniert – nämlich “Schreiben durch Lesen”,( beim Lesen kann für manche durchaus die Anlaut-Tabelle am Anfang hilfreich sein.) Beim Lesen prägt sich die richtige Schreibweise “nebenbei” ein und Rechtschreibfehler vom selbständigen “Schreiben nach Gehör” verfestigen sich nicht so schnell.

Brennpunktschule
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Daher ist die Lektüre von Marc Aurel jederzeit zu empfehlen 🙂

“Du brauchst über dies oder das keine Meinung zu haben und kannst so deiner Seele alle Unruhe ersparen; denn die Dinge selbst sind nicht derart, dass sie uns Urteile abnötigen.“

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

Als Aussage über manche im Forum zutreffend, in Bezug auf gesetzliche Verbote völlig unpassend

Pauker_In
1 Monat zuvor

Meine Schüler gendern auch nicht – durch die Bank! Junge Kollegen manchmal, Frauen zumeist. Aber nicht lange – sie lassen es bald wieder sein.

Unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Sie unterrichten demnach an einer reinen Jungenschule ohne jüngere Kolleg*innen ?

Druckfisch
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ich habe Ihren Kommentar mehrfach lesen müssen, bis ich ihn (wahrscheinlich) verstanden habe. ‘Reine Jungenschule’ ? (Wie kommt sie darauf?)…. Es fällt mir (DDR-sozialisierte 58j. Frau) immer wieder sehr schwer, zu realisieren (und zu tolerieren, das gebe ich zu), dass es tatsächlich Deutschsprechende gibt, die Begriffe wie ‘Schüler’ oder ‘Lehrer’ rein männlich verstehen (oder verstehen wollen?), da mein automaschisches Sprachverständnis mir in solchen Fällen schon immer Sexus-Neutralität (oder meinetwegen auch das Implizieren ALLER Geschlechter) angezeigt hat. Aber ich lerne dazu, versuche anzuerkennen, dass nicht jeder dasselbe hermeneutische Empfinden teilt. Umgekehrt erlebe ich, dass jene, die sexusgezielte Sprache nutzen (ich sage ‘gezielt’, nicht ‘gerecht’, da ich Gendern nicht als gerecht, sondern als elitär, reaktionär und ausgrenzend empfinde), sich keineswegs bemühen, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das generische Maskulinum grammatikalisch NICHT ausschliesslich männlich hören und deuten. Das finde ich sehr schade, da ein ‘mein Empfinden ist richtig, deins ist falsch!’ wenig Entspannung in die Debatte bringt.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Fast richtig.

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Das ist, was ich am Gendern kritisch sehe: man erwartet, das Geschlecht (oder Gender?) immer genau zu wissen, sogar wenn es absolut unwichtig ist. Und wenn man generisches Maskulinum benutzt, beginnt es “Nur Männer? Nur Jungs?”

Man stolpert im Gespräch immer – war es eine abstrakte Gruppe von Menschen oder waren da nur Männer gemeint, statt einfach wichtige Informationen zu äußern.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

Woher wollen Sie wissen, wann was für alle Betiligten unwichtig oder nicht ist ?
Ansprachen verlaufen erfolgreicher, wenn Betroffene korrekt adressiert werden. Erleben Briefträger*innen ebenfalls täglich^^

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Meine erste Begegnung mit dem Gendern war, als ich meiner Freundin sagte, ich war mit dem Kind beim Arzt. Für mich war die wichtigste Information, dass man Probleme hatte und musste ärztliche Hilfe suchen. Punkt. Die Freundin fragte aber, ob es in der Stadt ein neuer Kinderarzt jetzt gibt, weil bis jetzt hatten wir nur eine Ärztin. Solche Fälle verblüffen mich und wirken surreal. Soll ich jetzt sagen: “ich muss zum Arzt oder Ärztin”?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

Verstehe das Problem nicht: Wenn Sie bei einer Kinderärztin waren, können Sie das doch auch so kommunizieren oder nicht ?

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Bei der Nachfrage – ja. Sonst ist das Geschlecht von keiner Bedeutung für mich, wichtig ist die Funktion. Genauso wie bei Anwälten, Lehrern, Verkäufern, Politikern usw. Da, wo Geschlecht wichtig ist, betone ich es speziell.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

“Verstehe das Problem nicht:”
Ich versuche mal, Ihnen zu erklären, was Opossum meint: Manche Menschen interessieren sich mehr für das Wohlergehen des Kindes, andere mehr für das Geschlecht des Arztes. Um in Ihrem Bild von “Heiligen” (hier im thread) zu bleiben: die zweite Gruppe nenne ich “Scheinheilige”.
Menschen haben eben verschiedene Prioritäten. 🙂

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

Also muss das Gendern an Schulen gesetzlich verboten werden! Genial! (augenroll)

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich hätte gerne, dass es von Seite Lehrer keine Sternchen geben würde.

Die Schüler sind frei zu gendern.

Nur manchmal wird es nicht konsequent gergendert. Wie soll man solche Texte dann bewerten oder verstehen? Ich habe sogar ein Kinderbuch in der Bücherei über Verkehrsregeln gefunden, wo es ohne jeglichen Muster mal generisches Maskulinum, mal generisches Femininum benutzt wurde, dass es ganz witzige Sätze gab wie: “Polizisten müssen beachten, dass Radfahrerrinnen die richtige Strassenseite benutzen…”

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

“Ich hätte gerne, dass es von Seite Lehrer keine Sternchen geben würde.
Die Schüler sind frei zu gendern.”
Es gelten gesetzliche Regeln, Lehrkräfte dürfen in manchen Bundesländern nicht gendern und müssen es Schüler*innen als Fehler anstreichen.

Auch wenn Sie sich in Fäustchen lachen, weil die Verbote gelten, ändert das nichts am Novum, dass Sie letztendlich Sprachverbote fordern

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Für mich h sind Schüler männlich und weiblich, wenn Sie unbedingt wollen, auch im Promillebereich “divers”.

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor

Na und? Damit ist Ihre Auffassung das Maß der Dinge oder der Referenzrahmen oder was?

dickebank
1 Monat zuvor

Ein geistiger Horizont mit einem gegen Null gehenden Radius ist eben ein Standpunkt:)

Omg
1 Monat zuvor

Beruflich habe ich Kontakt mit verschiedenen jüngeren Generationen. Die Überschrift finde ich wieder lustig. Ich kenne keinen in der jüngeren Generation. Auch privat, nun in einem ganz anderen Umfeld, niemand. Wohl aber einige, die zu ihrem Geschlecht stehen, welches nicht männlich oder weiblich nach Biologie ist, zu ihren Neigungen. Aber auch hier: niemand.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Siehe Herr Vehrenkamp: Elitäre Bubble

Ich persönlich kenne auch niemanden, der im privaten Gespräch gendert. Einige Kollegen tun es im dienstlichen Rahmen. Ich selbst gehöre nicht dazu, auch nicht im Unterricht abgesehen von der Doppelnennung, wo es mir sinnvoll erscheint. Ich hatte mal eine Schülerin, die männlich angesprochen werden wollte. Den neu gewählten Namen habe ich dann auch vor der offiziellen Änderung verwendet.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es geht um die Gendersprache. Die richtigen Pronomen für Transpersonen sind doch gar nicht das Problem.

Unfassbar
1 Monat zuvor

Ich wollte auch kein Problem damit ausdrücken.

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Und jetzt darf die Aussage, dass das Gendern in der jüngeren Generation vielfach etabliert sei, aufgrund eigener Eindrücke angezweifelt werden, aber natürlich auch gerne unterstützt, wenn man andere persönliche Erfahrungen in seinem Umfeld macht.

OMG
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann istz Ihre Realität also wichtiger als meine? Ihre bedeutungsvoller? Ihre gehaltvoller?
Verstehe.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier auch niemand (an eigentlich keiner Schule, die ich kenne). Vielleicht sollte man das mal untersuchen, bevor man behautptet, das hätte sich bei der jungen Generation etabliert. Die einzigen, die gendern, sind in der Schulaufsicht.

Da denkt bei uns übrigens auch keiner drüber nach, da wir ganz andere Probleme haben.

Lehrer Heinz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber auch nur an den Fakultäten, wo Sie und Ihre Mitarbeiter studiert haben.

Omg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es erübrigt sich. Ok.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

An den Unis darf man zumindest in schriftlichen Arbeiten auch nicht nur die weibliche oder männliche Form benutzen. Schon in den 90ern mussten weibliche und männliche Form genutzt werden.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe nicht geschrieben, dass etwas dagegen spricht. Nur, dass das eben nichts Neues ist. Und, dass z.B. an den Unis nicht unbedingt aus Überzeugung gegendert wird, sondern weil es vorgeschrieben ist.

Schotti
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

So kenne ich das auch. An den Unis wird gegendert, weil es Zwang ist. Nach dem Studium macht es dann kaum noch jemand.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Meist ergibt sich das aber aus dem Kontext.

Abgesehen davon sind die Passivkonstruktionen gerade nicht präzise, weil “Lernende” im schulischen Kontext nur die Jugendlichen beschreiben, die zum betrachteten Zeitpunkt die Tätigkeit “lernen” ausüben. Außerdem wird es bei der Durchsage “Alle Schüler haben nach der fünften Stunde hitzefrei” kein einziges Mädchen geben, das aufgrund von Nichtnennung frustriert die sechste bis achte Stunde im Klassenraum sitzen bleibt.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Da, wo es einen Unterschied macht, kann man es ja spezifisch benennen. Wurde mMn. auch schon früher in wissenschaftlichen Arbeiten so gemacht, wenn das Geschlecht eine Rolle spielte für den Forschungsgegenstand/das Thema.

Kurz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Dagegen spricht, dass es eine plumpe, sprachverhunzende Präzision nicht braucht. Wenn ich z.B. von Lehrern oder Ärzten spreche, ist keiner so blöd anzunehmen, es gäbe in diesem Beruf nur Männer.

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor
Antwortet  Kurz

Dann sprechen Sie doch von Ärztinnen und Lehrerinnen. in beiden Feldern sind Frauen in der Mehrzahl- in Leitungsfunktionen auch?!

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Kurz

Könnte stimmig sein – zumindest für unblöde Männer, denen Sie sich offensichtlich zugehörig fühlen .

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Kurz

Ersetze “keiner” durch ” nur wenige “. Dann passt’s!

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Mit Personen, Koryphäen, Fachkräften sind doch jeweils alle Geschlechter gemeint, obwohl die Begriffe generisches Femininum sind. Wenn schon, muss hier eine generisch maskuline Form erfunden werden. Als Genderfan schaffen Sie das bestimmt, sonst fühle ich mich als die Koryphäe ausgegrenzt

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Geschlechteranhänger*innen – gibt’s die als Ein-, Doppel-, Mehrfachachser*innen oder als Sattelauflieger*innen?

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor

Nein, was Sie anführen, sind schlicht Pluralformen bzw. Nomen, deren bestimmte Artikel ‘die’ sind. Das hat mit generischem Femininum nichts zu tun. Das zu erklären, überlasse ich Ihren Selbststudium.
Dumm schätzen ohne Substanz?! Oder einfach nur Lust auf Provokation?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Hindert Sie niemand, legen Sie los 🙂

Warum also Sprachverbote gegen “Genderfans”?
Menschen die gendern, haben in der Regel wenig gegen Sprachfreiheit. Menschen die selber gendern, haben in der Regel kein Problem damit, wenn andere Gendern.

Was ist Ihr Problem, außer dass manche Menschen nicht so schreiben/ sprechen wie Sie?

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Da kommen aber bestimmt 80% unserer Kinder überhaupt nicht hin.

Etwa 10% der Erstsemester (laut einer kurzen Recherche) studieren dann die Geisteswissenschaften, in denen ein gewisser Gruppendruck (laut Aussagen von Studenten aus Köln) besteht. Aber Hauptsache etabliert.

Ihr Beitrag zu den Ingenieurswissenschaft etwas weiter unten lässt übrigens tief blicken und zeigt mit wieder, warum Deutschland in MINT Fächern auf dem absteigeneden Ast ist.

Interessant ist mal ein Besuch der “Graduiertenfestes” in Aachen. Da sind überwiegend Männer und (Achtung!) überwiegend mit Migrationshintergrund zu finden. Die haben sich durch Mathe und Physik durchgekämpft. Und viele, mit denen ich gesprochen habe, bleiben auch gar nicht in Deutschland (was noch nicht mal was mit der AfD zu tun hat). Die sind deutlich mobiler und schauen, wo sie das beste rausholen können und lachen sich über diese Genderdiskussionen kaputt.

Hier bleiben die Dampfplauderer, die Politikwissenschaften oder Genderwissenschaften studiert haben. Mal überspitzt gesagt… Da kann man schon von einer Art “Blase” sprechen.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das über die Hochschulen habe ich auch schon gelesen.

“Bitten und Befehle – über das Gendern an Universitäten”
“Gleichstellung in Berlin. Beschlossen: Studentenwerk wird für 800.000 Euro umbenannt”
usw.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wurden den schon irgendwo tatsächlich Genderverbote erlassen?

Ich kenne nur Gebote bei Schriftverkehr etc. die Rechtschreibregeln einzuhalten.

In manchen Bundesländern, wie z.B. Bayern, dürften Schüler*innen bei schriftlichen Leistungsnachweisen auch nicht abgewertet werden, wenn sie Genderzeichen verwenden würden.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Deshalb habe ich ja in “manchen” geschrieben. Dass es in BL wie Schleswig Holstein, Hessen, Sachsen etc. als notenrelevanter Rechtschreibfehler gewertet würde, habe ich schon mitbekommen.

Dirk Z
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es muss ja kein formaler Genderzwang bestehen aber als Dozent/ Lehrer usw. habe ich schon in der Bewertung einen Ermessensspielraum, ob Gendern positiver oder negativer gewertet wird. Folge: Eine Arbeit, die aus fachlicher Sicht die Bewertung “gut” verdient, kann man bei entsprechender Präferierung von Genderbefürworter/ Gendergegner eine Auf- oder Abwertung erfolgen. Beispiel bei einer gegenderten Arbeit bei einem Gendergegner: Es werden dann Punktabzüge wegen der Verständlichkeit des Textes und ggf. sich irgendein fachlicher Grund herausgezogen, um die Bewertung zu rechtfertigen. Wenn man es geschickt macht wird niemand darauf kommen, dass ein Gendern/ Nichtgendern die Bewertung beeinflusst hat.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ob das z.B. an der Uni Kassel wirklich nur Paranoia ist?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Dirk Z

Wenn alleine die Vorstellung den Angstschweiß auf Ihre Stirn treibt, wie schlimm müssen Sie dann die tatsächlichen Sprachverbote zum Gendern finden, die in einigen Bundesländern erlassen wurden (obwohl es ja nur ganz wenige in einer Bubble betrifft).

Wie schnell die Sprachfreiheit weggeworfen wird…

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie gesagt, schon in den 90ern hat man von Lehrern und Lehrerinnen geschrieben. Es gab zwar keinen gesetzlichen Zwang, wurde aber als Selbstverständlichkeit angesehen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

“Gesetzlicher Zwang” besteht auch weiterhin n i c h t .

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

Warum bedarf es dann gesetzlichen Zwang gegegen das Gendern, was angeblich doch nur eine sehr kleine Gruppe betreibt?

Symbolpolitik aufkosten von Minderheiten wird in Deutschland wohl gerne gefeiert 🙁

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“…kein einziger Fall bekannt, der über rechtlich haltlose Vorgaben einzelner Dozent*innen hinausgegangen wäre…”
Folgendes Beispiel ist zwar kein “Zwang”, sondern “nur” eine “Empfehlung” 🙂 , geht aber nicht nur von einzelnen Dozenten aus, sondern ist ein Leitfaden für alle an der TH Beschäftigten und die Studenten.
https://www.th-wildau.de/files/2_Dokumente/Amtliche_Mitteilungen/30_2024_Leitfaden_fuer_geschlechtersensible_Sprache.pdf
Welchen Einfluss das “Nicht-Gendern” auf das Beschäftigungsverhältnis hat oder auf die Noten der Studenten, weiß ich nicht. Hat sich wohl noch keiner getraut, es auszuprobieren.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Leitfaden einer Hochschule ist irrelevant? Warum gibt es diesen dann? Zeit und Arbeitskraft um diesen zu erarbeiten, hätte man sich dann doch sparen können.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Synonyme für “Relevanz” sind: Bedeutsamkeit, Wichtigkeit.
Wenn die Empfehlungen der KMK nicht bedeutsam und nicht wichtig sind, warum berichten Sie dann so oft darüber?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Empfehlungen” einer Hochschule sind aber wahrscheinlich wirkungsvoller, da es dort keinen Föderalismus gibt. 🙂

Thomas Höhmann
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe viele Diskussionen mit einigen Frauen geführt, die sich hauptberuflich damit beschäftigen, die Mitarbeiter von Firmen und Hochschulen fürs Gendern zu begeistern. Es gibt solche Initiativen also. Wie viel Zwang da dahintersteht, lässt sich von außen nicht feststellen, auch Sie können das nicht!

Thomas Höhmann
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie wollen Sie gegen die schlechte Note klagen, die Ihnen eine Dozentin fürs Nicht-Gendern gibt? Oder dagegen, dass Sie bei der Beförderung übergangen wurden? Da liegt ja die Beweislast dafür, dass das der Grund war, bei Ihnen!
“Verfolgungsdruck”: Es wird auch noch eine Zeitlang keine Asylsuchenden geben, die hier wegen Nicht-Genderns verfolgt werden. Dass ich an sowas dächte, ist eine Unterstellung. Ich gebe zu bedenken, dass die Ablehnung des Genderns in der Bevölkerung viel größer und auch ernster ist als die Ablehnung von Anglizismen, obwohl beides gleichermaßen hässlich in die Harmonie der Sprache eingreift. Warum ist das so? Ich behaupte, der Grund ist: Anglizismen benutzen wir freiwillig, Gendersprache benutzen wir nicht alle freiwillig. Sie hat sich zu einem Machtinstrument entwickelt. Ich habe früher selber gegendert, aber als ich das erkannte, habe ich aufgehört.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  ed840

Und darum verbieten!
Als Nächstes verbieten wir das generische Maskulinum – zu ungenau! (augenroll)

Frischundfertig
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Als frische Referendarin, die erst im Januar ihren Master abgeschlossen hat, muss ich da widersprechen. Gerade unter den Studenten (“der Studierendenschaft”) wird viel nicht gegendert und nur dann, wenn man es “muss”. Es ist performativ. Du meldest dich im Seminar und genderst brav, weil das das ist, was die Leute hören wollen, aber nicht zwangsläufig so ist, wie du wirklich sprichst. Es ist Show. Ein Act. Aber nicht das reale, sprachliche Erlebnis. Gendern in der Universität ist für mich genau das gleiche wie das Einbauen von Fachbegriffen, die von den Dozenten gehört werden wollen, oder das Formulieren von langen, komplexen Sätzen. Ich mach’s, weil ich es muss und die Hoffnung habe, dass es einzig und allein meiner Note zugute kommt. Als “Eindruck schinden” würde ich das jetzt mal so plump bezeichnen.

Auch ich habe mich in meinen wissenschaftlichen Arbeiten sehr damit rumgeschlagen, wie ich denn gendere, weil es eindeutig eine Vorgabe seitens der Universitäten gibt, dass man irgendwie mit “geschlechtergerechter” Sprache umgehen soll (wie genau, darf man meist selbst entscheiden, aber es muss eine Regelung geben, und sei es eine Deklaration am Anfang). In meinem Umfeld, welches primär aus weiblichen Kommilitoninnen bestand, habe ich das ebenfalls als mühsam erlebt. Da kam dann gerne mal so was wie “Ach ja, müssen ja noch Schülerinnen hinzufügen, nicht nur Schüler”. Oder “Vielleicht nutz mal Lernende, müssen wir ja”. “Wie war das jetzt, müssen wir wieder Schülerinnen und Schüler sagen, oder sollen wir doch weiterhin Schüler*innen nehmen?” – So freiwillig, wie das hier behauptet wird, ist das nicht. Ja, wir jungen Menschen (ich würde mich mit 28 jetzt mal einfach als jung bezeichnen) gendern teilweise, aber vielfach weil wir es durch äußere Umstände müssen, und weil es keinen besseren Weg gibt, nehmen wir den unbequemen Weg, weil der der einzige ist, den man uns als Möglichkeit präsentiert hat. Und weil es dann noch diese eine kleine Blase gibt, die es tatsächlich immer tut, und die dich blöd anschaut, wenn du es nicht machst. Das ist auch ein sozialer Zwang teilweise, weil du dich nicht permanent dafür rechtfertigen willst, warum du es (als Frau wohlgemerkt) ungern genderst. Dann macht man halt teilweise mit, um vermeintlich “politisch korrekt” dazustehen (wieder: performativ). Aber, die wenigsten, mit denen ich mich unterhalten habe, in meiner Altersgruppe und der darunter (bis 20), ebenfalls gebildete, studierende Menschen, gendern generell, und wenn sie es tun, machen sie das nicht, weil sie davon überzeugt sind, dass es was bringt, sondern nur, weil sie es von äußerem, gesellschaftlichen Druck “müssen”. Privat wird sich dann über “Fußgehende” statt “Fußgänger” elendlich lustig gemacht und darüber geflucht, mit welchen Ideen die Gendersprache als nächstes um die Ecke kommt.

Und wie viele Dozenten sich im Nachhinein nochmal korrigiert haben, in den Vorlesungen selbst die Folien korrigiert haben usw., davon will ich gar nicht anfangen. In den Unis wird viel gegendert, aber eben nur, weil man “muss”. Aus Perspektive von Studenten und Dozenten. Es ist für sehr viele immer noch ein unnatürliches, sprachliches Erlebnis, bei dem sich häufig im Nachhinein noch mal korrigiert wird (z.B. könnte ich jetzt nochmal über meinen ganzen Text drübergehen und “Studenten” mit “Studierende” und “Dozenten” mit “Dozierende” ersetzen)…

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Frischundfertig

Das mag ja alles sein, doch bitte ich Sie, gehen Sie von Ihrer eigenen Befindlichkeit einmal weg und denken an die Aufgabe, derer Sie sich verpflichtet haben bzw. verpflichten wollen. Dann denken Sie an den Retrotrend, der sich gerade überall Bahn brechen will- Tradwife, Schminktische als Wunschmöbel im Mädchenzimmer, Frauenbild der Blauen, Realität von Frauen und Mädchen sowie der zunehmende Druck auf und das Zurückdrängen queerer Lebensformen usw.
Und mitten drin junge Menschen- männlich, weilblich, divers- die Ihnen anvertraut sind bzw. werden. Eine diversitätssensible Sprache, ein diversitätssensibler Unterricht wäre eine Möglichkeit, ihnen auf dem Weg ihrer Indentitätsfindung zu helfen. Wie das geht, können Sie sich anlesen, wenn Sie von der persönlichen hin zur professionell- pädagogischen Perspektive gewechselt sind.
Und wenn die Angst wiederkommt, ein “unnatürliches, sprachliches Erlebnis” zu erzeugen: Gleichstellung, offene Anerkennung von Unterschiedlichkeit und das aktive Sichtbarmachen der und für die Lernenden ist mehr als Doppelpunkt, Semikolon, Unterstrich oder Glottisschlag- wobei das Möglichkeiten von vielen sein können.
Alles Gute für Ihren beruflichen Weg und die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen!

Und es heißt nicht “elendlich”, wenn wir schon beim Sprachgebrauch sind 😉

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Gendern hat mit Professionalität nur wenig zu tun, unterschwellig möchten Sie das aber mit Ihrer Einlassung transportieren (“Wer nicht gendert, arbeitet nicht pädagogisch-professionell”).

Wir müssen immer wieder Dolmetscher zu Rate ziehen, um uns mit einigen Familien überhaupt verständigen zu können. Da legt absolut niemand Wert auf Gendersprache, da dies die Konversation unnötig verkompliziert und für die Familien noch schwerer verstehbar macht.

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor

Ist es aber nicht oft so, dass gerade
bei Schüler:innen, Familien, wo das Hinzuziehen von Dolmetschenden nötig ist, ein besonderer Fokus auf Diversitätssensibilität und Diversitätsakzeptanz gelegt werden muss?
Und bitte- legen Sie mir keine Zitate in den Mund und unterlassen Sie Unterstellungen! Genaues Lesen hülfe mehr als Schaum vor dem Mund.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor

„Ist es aber nicht oft so, dass gerade
bei Schüler:innen, Familien, wo das Hinzuziehen von Dolmetschenden nötig ist, ein besonderer Fokus auf Diversitätssensibilität und Diversitätsakzeptanz gelegt werden muss?“

Stimmt, wenn wir einen Dolmetscher bestellen, dann ist es unser wichtigstes Anliegen besonders diversitätssensibel zu sein…..erst in zweiter Linie geht es um das Transportieren von wichtigen Inhalten. Ja klar….

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor

Dann mit dem Holzhammer: Sind das nicht häufig Schüler:innen und Eltern mit dem (euphemistisch) sehr traditionellen vor allem Frauenbild? Und geht es nicht selten um Probleme wegen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, fehlende Toleranz z. B. ggü. diversen/ queeren Personen? Was fehlt diesen Kindern/Jugendlichen oft? Richtig: Diversitätssensibilität und Diversitätsakzeptanz. (Hier schließt sich der Kreis zur F. Bergius- Schule) Oder brauchen Sie die Dolmetschenden nur zum Abgleich organisatorischer Fragen? Sind das die “wichtigen Inhalte”?
Es geht hier doch nicht um ein entweder…oder bzw.. eine Zielhierarchie! Aber sobald die Leute “Gender…” lesen, ist’s vorbei, da haben selbst die mit Universitätsabschluss nur noch Schaum vor dem Mund.

Lera
1 Monat zuvor

„Sind das [gemeint sind fremdsprachige Schüler; Anmerkung Lera]

nicht häufig Schüler:innen und Eltern

mit dem (euphemistisch) sehr traditionellen vor allem Frauenbild?“

Öhm… und ist diese These eventuell ein klein wenig „vorurteilsbehaftet“? (euphemistisch formuliert)

Katrin Löwig- Pension lacht
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Zwar könnte ich durchaus eine anekdotische Evidenz in die Waagschale werfen, dennoch ist Ihre Frage zu bedenken. Jedoch folgt daraus nicht die Ablehnung oder Minderwertigkeit von Sprachsensibilität.

Pauker_In
1 Monat zuvor

“Ist es aber nicht oft so, dass gerade
bei Schüler:innen, Familien, wo das Hinzuziehen von Dolmetschenden nötig ist, ein besonderer Fokus auf Diversitätssensibilität und Diversitätsakzeptanz gelegt werden muss?”
Ja, natürlich, erstmal müssen die Lehrenden die um grundlegende Informationen Bittenden in Sachen Diversität erziehen!

Frischundfertig
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

Keine Sorge, ich werde schon darauf achten, aber ich bin halt davon überzeugt, dass, wie auch schon in vielen anderen Kommentaren besprochen, Menschen ein Verständnis haben, dass Pluralformen immer alle Geschlechter miteinbeziehen und dass unsere Sprache nun einmal so in der Pluralbildung funktioniert.

Ich bin also der Meinung, dass man das viel mehr im Kern, im Konzept angehen muss, als vermeintlich die Sprache zu ändern, aber das Bild im Kopf bleibt – oder geht sogar immer weiter auseinander. Ich bin im Kontakt mit den Kindern sehr sprachsensibel und achte auf meine Wortwahl, aber ich wollte einfach mal teilen, wie das Erleben in der jungen Generation tatsächlich ist, und nicht, wie es hier dargestellt wurde. Das find ich nämlich einfach wichtig mitzuteilen, dass es oftmals aus anderen Gründen gemacht wird, auch wenn es prinzipiell getan wird.

Und da hat sich wohl ein Tippfehler eingeschlichen – “elendig” meinte ich natürlich 😉
Wir sind ja alle nur Menschen 🙂

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Frischundfertig

Ihr Verständnis von Pluralbildung begrenzt sich auf lediglich einen patriarchalenHintergrund, der hat sich nicht ” nun einmal so” eben entwickelt.

Dass Sprache Handlung ist, die Wirklichkeit konstruiert, ist seit dem Linguisten Chomsky längst bekannt. Ein Konzept im Kern verändern zu wollen, beginnt mit bewusster Sprachwahl .

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Der Linguistik Chomsky, ist allerdings auch nicht unumstritten. es gibt durchaus auch Linguisten, die das etwas anders sehen:

https://www.magazin.uni-mainz.de/kritik-an-chomskys-universalgrammatik/

Unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es gibt kaum eine wissenschaftliche Theorie, die von allen abgenickt wird. Andernfalls wäre sie ein Gesetz.
Was möchten Sie also bitte konkret mit Ihrem link zur Handlungstheorie von Chomsky beitragen ?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Das ist richtig, aber so haben Sie Ihre Aussage nicht formuliert. Sie schrieben:
“Dass Sprache Handlung ist, die Wirklichkeit konstruiert, ist seit dem Linguisten Chomsky längst bekannt.”
Das klingt für mich sehr danach, als wäre das 100% so und es gäbe keine Zweifel daran.
Deshalb meine Ergänzung dazu. Vielleicht hätten Sie diesen Satz besser formulieren sollen? Sie sind doch Linguistin, oder?

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber nur, wenn sie gerade Studierende im Hörsaal oder anderswo sind, abends als Feiernde, Essende, Sportende, Saufende, Schlafende usw. eher nicht.

Rerun
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Was für ein Unsinn. Wer schreibt “da hier, wie oben erwähnt, vor allem im Plural kein Genus erkennbar ist.” ist bereits jenseits von gut und Böse und fernab jeglicher Serösität, denn im Singular ist der Genus natürlich erkennbar (der Radfahrende vs. die Radfahrende). Im Singular sind diese Partizipformen schlicht nicht neutral, zumindest nicht, wenn man nicht davon ausgeht, was Menschen die gendern ja offenbar tun, dass “der Radfahrende” nur Männer meinen kann.

Und natürlich ist der Gegenwärtigkeitsbezug der Partizipformen wort- und kontextabhängig und nie absolut zu setzen, ihn aber völlig zu leugnen ist eben auch völlig unsachlich. Es verarmt unsere Sprache, weil sie existierende Ausdrucksformen kapert und zweckentfremdet, die dann eben für die bisherigen Ausdrucksmöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen. Spätestens wenn wir dann bei “sitzenden Laufenden” angekommen sind, müsst es doch auch bei der Redaktion hier mal ankommen, wie lächerlich man sich damit macht und warum Gendern bislang nichts als Reaktanz hervorgebracht hat, die stabil 80% der Leute denken lässt, dass da 20% nicht mehr alle Latten am Zaun haben.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Omg

Was Sie also nicht direkt miterleben, existiert nur als Witz ?

OMG
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Nein. Aber es geht um Wahrnehmung. Und Verallgemeinerung.

Maja
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Soll ich etwa alles glauben, was mir erzählt wird, und meine eigene Wahrnehmung für null und nichtig erklären?
Wenn ich nicht irre, ist in einer Demokratie der “mündige” Bürger gefragt und nicht der folgsame Nachbeter all dessen, was andere ihm als einzig wahr und richtig einbläuen wollen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Maja

Etwas zum Witz erklären und “alles glauben” sind für mich zwei Paar Schuhe.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Omg

“Aber auch hier: niemand.”
Und darum ein gesetzliches Verbot!
Eine kleine, unbedeutende Gruppe, die uns alle mit ihrem unglaublich großen Einfluss gefährdet – Ich schlottere!

Aber Danke, dass Sie den Blödsinn der Politik entlarven 😛

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Omg

Ich gendere schon, aber nicht immer konsistent. Und häufig dürfte Ihne nicht einmal auffallen, wenn Menschen gendern, weil sie in erster Linie Ausdrücke bevorzugen, die kein bestimmtes Geschlecht bezeichnen, also zum Beispiel eher das Wort “alle ” als “jeder” verwenden.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Darum geht es auch viel weniger als um die Sprechpausen und Passivkonstruktionen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Als Germanistin und insbesondere als Frau ist mir diese vereinzelt noch gebräuchliche Unsitte des ” sollen – alle – mitgemeint- sein ” ein schier unlösbares Rätsel.

Wenn ich gelegentlich keine Lust zum gendern habe, wähle ich die weibliche Form. Erscheint mir nur logisch & konsequent.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Sind Sie diesbezüglich bei allem, was in die Kriminalität geht, auch konsequent bei der weiblichen Form?

Unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Natürlich nicht, da ich mich ausschließlich mit Heiligen identifizieren kann und Kriminelle gehören nun mal per se zu den anderen.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

wenn Das ernst gemeint ist, disqualifizieren Sie sich damit selbst, weil nicht konsequent. Wenn nicht, dann bitte nochmal antworten oder erneute Disqualifikation, weil Frage nicht beantwortet.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ihre Frage disqualifiziert sich für eine Antwort.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagte

Identifizieren Sie sich mit männlichen, weiblichen oder diversen Heiligen? Oder doch mit allen = generisches Maskulinum? Aus Ihrem Kommentar wird das nicht ersichtlich.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

@unverzagte Gibt es eigentlich unter den Heiligen auch Diverse, Homosexuelle und Transmenschen? Was sagt die Kirche dazu und zum Gendern generell?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bei den “Scheinheiligen” gibt es aber ganz sicher m/w/d.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Da die weit überwiegende Mehrheit der Kriminellen männlich ist, liegt man mit der männlichen Form näher an der Wahrheit als mit der weiblichen.

Es spricht aber nichts gegen eine geschlechtsneutrale Formulierung wie “kriminelle Menschen”.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Die Zahl der Täterinnen und weiblichen Tatverdächtigen ist in den letzten Jahrzehnten erstaunlich konstant geblieben, in manchen Bereichen jedoch angestiegen. Insofern ist die Frauenkriminalität zwar noch immer eher ein Randphänomen, aber eben auch eines, das mehr und mehr in den Blickpunkt gerät.”
(ein Zitat aus meinem 1. link und da stehen auch interessante Dinge zum “Dunkelfeld” in den Statistiken)

Frauen sind weniger kriminell, deshalb braucht man in diesem Bereich nicht gendern, meinen einige Foristen. Okay, der prozentuale Anteil der Frauen und Diversen bei Straftätern und Strafverdächtigen ist geringer, als der der Männer. Aber nach dieser “Logik” würden auch Doppelnennungen (z. B. Lehrer und Lehrerinnen) genügen, denn der Anteil Diverser in der Gesamtbevölkerung/in verschiedenen Berufsgruppen ist vermutlich noch wesentlich geringe, als der Anteil krimineller Frauen unter den Kriminellen. Also bitte, wenn Sie gendern wollen, dann bitte nicht die Rosinen rauspicken!

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

In Zeiten des Selbstbestimmungsgesetzes sollten Sie diese Aussage überdenken.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Was wollen Sie damit andeuten außer Ihrer Intolleranz?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was weniger toll wäre bzw. ich kaufe Ihnen ein “l” ab .

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Freut mich, dass Kultur, Kunst und Medien da einen anderen weg gehen.

Das andere Ministerien da Gendern verbieten, finde ich historisch bemerkenswert und problematisch, aber da kann man nichts wuppen, bis der Rechtschreibrat eine neue (und wieder unverbindliche Empfehlung gibt) – dann wird ja alles auf Genderpflicht umgestellt XD

Traurig, wie viele Ministerien die Bürger*innen mit der Sprachfreiheit als überfordert betrachten und Vorschriften um sich werfen

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie wissen, dass Kultur, Kunst und Medien den Hauptteil der von Herrn Vehrenkamp genannten Bubble bilden?

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Als reiner Nutzer kann auf eine aktive Teilnahme an der Bubble weitgehend verzichten.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das habe ich auch nie behauptet. Ein Gemälde zum Beispiel gefällt mir oder es gefällt mir nicht — völlig unabhängig davon, was der Maler damit ausdrücken wollte oder nicht.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und darum verbieten Sie es den Künstler*innen – nice!

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn die Künstlernden unbedingt gendern wollen, sollen sie es tun. Sie sollen das aber dem Rest der Gesellschaft nicht aufoktroieren und Kritik daran aushalten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Verbote sind keine Kritik.

Vielmehr sind es wohl Politik und ein Teil der Gesellschaft, welche die bloße Existenz von etwas anderem nicht aushalten wollen und mit Verboten um sich werfen 😉

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

So geht Eigentor. Zur Nachahmung nicht empfohlen.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Nein, ein Strohmann oder eine Strohfrau oder eine Strohperson. Die Redaktion weiß genau, wie das gemeint ist.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Achja, die Bubble…
Also verbietet die Politik “nur” der Bubble aus Kunst, Kultur und Medien die Sprache…

Ich hoffe Sie sehen da das gewaltige Problem, sollten wir Herrn Vehrenkamps komplett aus der Luft gegriffenen Vorurteile als gegeben ansehen :/

Andererseits wähnen sich manche weiße Deutsche nun als berechtigt, in das “Stadtbild” eingreifen zu dürfen, weil denen die Leute zu dunkle Haut haben …

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es geht nicht um die Hautfarbe. Es geht um die Zustände.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wie SEHEN die Zustände aus? Was SIEHT man am STADTBILD? 🙂

Jörg Radestock
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ach, Herr Zufall – das Gendern als Freiheitsakt zu feiern, ist ungefähr so logisch wie Tempo-30-Schilder als Symbol der Mobilität.
Niemand „verbietet“ Sprache, aber manche möchten sie offenbar so sehr retten, dass sie sie vorher erdrosseln.

Ich finde es faszinierend, wie aus einem einfachen Doppelpunkt ein moralischer Kompass geworden ist.
Wer nicht gendert, ist verdächtig – wer’s übertreibt, gilt als „progressiv“.
Am Ende klingt’s dann nach R2-D2 mit Sprachfehler: „Sehr geehrte Bürger:innen, Schüler:innen und Studierend:innen:innen…“

Sprache soll verstanden werden, nicht geprüft.
Und wer glaubt, Freiheit beginne beim Sonderzeichen, der hat vermutlich nie erlebt, wie befreiend ein klarer Satz ohne Tastaturakrobatik sein kann.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Jörg Radestock

“das Gendern als Freiheitsakt zu feiern, ist ungefähr so logisch wie Tempo-30-Schilder als Symbol der Mobilität.”
Gibt es irgendwo Gesetze jenseits Ihrer Phantasie, dass irgendwo gegendert werden MUSS?
Meines Wissens gibt es nur gesetzliche Genderverbote und Tempo 30 Zonen 😉

Kein Schwein zwingt Sie zu irgendwas – AUẞER BEIM GENDERN!
All Ihre schwachen Beispiele für eine angelblich kleine Bubble rechtfertigen kein Verbot, aber jetzt haben wir es.
Sie können sich also darauf einstellen, dass bei einer Empfehlung der Rechtschreibkommission das generische Maskulinum verboten wird. Keiner fordert dies, aber anscheinend muss Unpopuläres verboten werden… Persönlich bin ich ja ein Fan der Sprachfreiheit, aber damit lässt sich keine billige Symbolpolitik gegen Minderheiten machen 😉

Pensionist
1 Monat zuvor

Ehepaar beim Frühstück.

Sie: Der Kollege, bei dem du gestern Abend warst, ist eine Kollegin!

Er: Fängst du jetzt auch noch an mit diesem Genderquatsch?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Pensionist

gähn* uralt und zudem Abteilung unlustiger Altherrenhumor

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Pensionist

Wahre Schönheit kommt von *innen 🙂

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, ja, Wand*Innenfarbe. Alles alte Kalauer.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Zum Glück ist Schönheit Geschmackssache.

Pädagogische Fachkraft
1 Monat zuvor

Im privaten Gespräch habe ich, wie schon andere hier gesagt haben, definitiv noch nie jemanden, egal ob jung oder alt, mit der Kunstpause “Schüler-hicks-innen” oder vergleichbar reden hören, ebenso gab es keine seltsamen “Neutral-“Pronomen. Einzig die Doppelnennung “Bürgerinnen und Bürger” usw. ist bei vielen häufig schon lange gebräuchlich. Das hat alles gar nichts mit mangelnder Wertschätzung von Vielfalt z. B. bei der möglichen sexuellen Orientierung zu tun, im Verwandtenkreis, Kollegium und innerhalb der Schülerschaft gab es schwule Partnerschaften, Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern mit Kindern, ein(e) Schüler(in), die irgendwann männlich angesprochen werden wollte und dem man aus Respekt vor dieser persönlichen Entscheidung dann sehr wohl den Wunsch erfüllt hat. Nur die Sprachverhunzung mit Sternchen und Ähnlichem bewirkt beispielsweise bei mir tatsächlich eine reale körperliche Übelkeit in der Magengegend, um es nicht noch drastischer auszudrücken…
Im Übrigen muss man sich klarmachen, dass die diversen Sonderzeichen nicht inkludieren, sondern im Gegenteil tatsächlich radikale Exklusion bewirken, denn die Leseprogramme für Blinde kommen damit überhaupt nicht zurecht, dies behindert die Verständigung zwischen Sehenden und Nichtsehenden damit massiv, ein Blinder aus dem Bekanntenkreis hat mir das bestätigt. Sollen also die Sehbehinderten durch unleserliche Texte jetzt den Preis für die “elitäre Wokeness” einer kleinen Gruppe mit viel eingebildetem Dünkel bezahlen? Von Menschen, die erst Deutsch lernen wollen, reden wir gar nicht.. Und wer entscheidet eigentlich, dass die Sonderzeichen geschlechter”gerecht” seien? “Gerechtigkeit” auf Kosten anderer kann keine sein.

Ruth
1 Monat zuvor

Man könnte natürlich auch die Programme verbessern und damit Menschen mit Seheinschränkungen inkludieren. Aber ja – das Problem sind diejenigen, die ein Sternchen setzen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Ruth

Genau! Warum einfach, wenn es auch umständlich geht!

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Ruth

Wenn Sie in manchen Texten mehr Sternchen als Buchstaben sehen, kann das für leseschwache Menschen durchaus ein Problem sein.

Jörg Radestock
1 Monat zuvor
Antwortet  Ruth

Ach Ruth, klar – wir könnten auch einfach das ganze Land an neue Programme anpassen, damit ein paar Sternchen endlich Sinn ergeben.
Vielleicht gleich noch neue Tastaturen, neue Sprachsynthesen und ein Wörterbuch mit moralischem Gütesiegel.

Das ist wie ein Haus mit schiefer Tür zu bauen und dann zu fordern, dass alle Menschen krumm laufen sollen, statt den Rahmen zu richten.
Sprache soll Verständigung erleichtern – nicht Programmierer und Sprecher gleichzeitig in Therapie schicken.

Aber ja, wenn’s dem guten Gewissen dient, kann man natürlich auch die Software neu schreiben. Hauptsache, das Sternchen bleibt.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Jörg Radestock

“Das ist wie ein Haus mit schiefer Tür zu bauen und dann zu fordern, dass alle Menschen krumm laufen sollen, statt den Rahmen zu richten.”
So fühlt es sich für Sie an, wenn ANDERE anders schreiben/ sprechen? Warten Sie 20 Jahre dann können wir Sie billig damit abspeisen, dass dies zur Kultur gehört – wie Dialekte. (Ich habe so ein Gefühl, dass Sie da “plötzlich” gar keine Probleme sehen 😉 )

Pauker_In
1 Monat zuvor

Der Kulturrat weiß Bescheid über die Jugend.
Ich lach’ mich tot.

Machiavelli
1 Monat zuvor

Ich habe nicht den Eindruck, dass das “Gendern” in der jüngeren Generation verbreitet sei. Ich nehme an, das wird einfach wohlfeil behauptet und nun beweise einer mal das Gegenteil. Fraglich ist aber auch, was genau mit Gendern gemeint ist. Wenn es einfach nur um “Lehrer und Lehrerinnen” geht oder statt dessen “Lehrkräfte”, dann kann ich mir schon vorstellen, dass junge Leute mehr darauf achten als ältere. Die Kritik am Gendern richtet sich aber eher gegen die “Wortzerstückelungsformen” mit Sternchen, Schrägstrich, Unterstrich u. dgl. mehr.

Ulla
1 Monat zuvor

Ich habe nichts gegen das Gendern. Genauso wenig sollte es aber vorgeschrieben werden. Und vor allem sollte man nicht glauben, dass man dadurch genug für Gleichberechtigung getan hat.
Ich habe homosexuelle und diverse Freunde. Sie sagen, dass viele Menschen zwar vorbildlich gendern, aber trotzdem das Gesicht verziehen, wenn zwei Männer sich küssen. Das finde ich bitter.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

Es schreibt Ihnen aber doch niemand vor, wie Sie Ihren Schnabel wachsen lassen sollen.
Dass bewusstes Sprachverhalten nicht die Endstation von Gleichberechtigung sein kann und ist, darüber besteht hoffentlich weitgehender Konsens.
Zur Erfahrung Ihrer Freunde: Es gibt unzählige Anlässe, warum Menschen Ihr Gesicht verziehen, d.h. auch nach der “Anleitung zum unglücklich sein” wäre es angeraten, möglichst nicht alles auf sich zu beziehen, verdirbt einem nur die Laune. Andererseits wäre es in der Tat bitter, wenn Leute anno 2025 keine gleichgeschlechtlichen Zuneigungsbekundungen zu ertragen scheinen.

LinnyFer
1 Monat zuvor

“Gendern in der jüngeren Generation vielfach etabliert” – weder Kulturrat noch die Redaktion hier sind richtig informiert. Schon lustig, wie seit Jahren von bestimmten Bubbles immer wieder propagiert wird, dass Gendern bei den Jungen ja sooo beliebt sei. Mitnichten, liebe Sonderzeichen-Freunde:
Gendern in der deutschen Sprache? So sehen das junge Menschen | Bildung | bpb.de

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  LinnyFer

Och menno.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  LinnyFer

Interessanter link – irgendwie erkenne ich da gewisse “Bubbles” in den Statistiken, obwohl das von einigen hier bestritten wird. Allerdings deckt sich das mit meinen ganz persönlichen Beobachtungen.

ed840
1 Monat zuvor

Wenn man Meldungen zu Umfageergebnissen z.B. von Infas liest, dass bei den 18- bis 24-Jährigen ca. 89 Prozent selten oder nie gendern, tut man sich schon schwer damit zu glauben, dass sich Gendern bei der jungen Generation angeblich längst etabliert hätte.

Ohne entsprechende Belege würde bei mir die Skepsis gegenüber dieser These überwiegen.

Jörg Radestock
1 Monat zuvor

Herrlich, wie der Kulturrat erklärt, das Gendern sei in der „jüngeren Generation etabliert“. Klar – genauso etabliert wie Faxgeräte im Hip-Hop.
Man muss nur einmal in eine Schule gehen: Kein Schüler sagt „Lehrer:innen“. Die sagen „Lehrer“. Oder einfach „der Typ da vorne“.

Aber gut, Hauptsache, die Sprachpolitik läuft.
Die Realität darf da nicht stören. Hauptsache, es klingt moralisch.

Ich warte schon auf den Tag, an dem wir von „Bürger:innenmeister:innen“ und „Zuschauend:innen“ sprechen dürfen – die konsequente Weiterentwicklung ins Absurde.
Und wenn irgendwann jemand „Studierend:innen“ in den Duden schreibt, sollte wenigstens daneben stehen: Achtung, Ironiezone.

Sprache soll verbinden, nicht verkomplizieren.
Aber im neuen Sprachlabor gilt: Je unverständlicher, desto tugendhafter.
Manche kämpfen halt lieber mit Wörtern als mit Problemen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Jörg Radestock

“Man muss nur einmal in eine Schule gehen: Kein Schüler sagt „Lehrer:innen“. Die sagen „Lehrer“. Oder einfach „der Typ da vorne“.”
“Sprache soll verbinden, nicht verkomplizieren.”

Cool, Genderverbot an Schulen abschaffen! 😀

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Gibt es denn “Genderverbote” an Schulen?

Ich habe bisher nur gelesen, dass in manchen Bundesländern Verstöße gegen die Rechtschreibregeln strenger gewertet werden als in anderen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  ed840

Ja. Einem Kind in der Schule zu sagen, das ist falsch, ich markiere das als Fehler, sowie das Verbot für Lehrkräfte – das sieht für mich sehr wie ein Verbot aus 🙂

Aber hey, unter Jim Crow durften PoC auch Bus fahren. Wo war da das Problem? (augenroll)

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

„Ja. Einem Kind in der Schule zu sagen, das ist falsch, ich markiere das als Fehler, sowie das Verbot für Lehrkräfte – das sieht für mich sehr wie ein Verbot aus “

Tut das jemand? Dazu hätte ich gerne eine Quelle von Ihnen….

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bezieht sich allerdings auch nur auf die Bewertung der Rechtschreibung in schriftlichen Arbeiten. .
Ein Genderverbot müsste doch wohl alle Bereiche inkl. des gesprochenen Wortes umfassen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Stille Wasser sind bekanntermaßen tief 😉

LinnyFer
1 Monat zuvor

Gendern wirkt … nicht:
Gendersprache Teenager folgen Klischees

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  LinnyFer

Also Genderverbote abschaffen! 🙂

Siegmar Baumgärtel
1 Monat zuvor

Alle nicht rechtschreib- und grammatikkonformen Sprachvarianten gehören nicht in Behörden, Schulen, Medien usw.
Privat kann jeder faseln wie er möchte …

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hoffe doch sehr, dass Sie sich dem Pressekodex verpflichtet fühlen?!

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

„Medien (wie wir) dürfen auch faseln, wie sie/wir möchten. Nennt sich Pressefreiheit.“

„Faseln“ bezieht sich ja nun nicht explizit aufs Gendern, ne?

Aus dem Duden:
„unüberlegt, wirr, meist weitschweifig und ohne genaue Sachkenntnis von etwas reden oder über etwas schreiben; Unsinn von sich geben; daherreden“

„Faseln“ dürfte in diesem Sinne zumindest gegen Ziffer 2 des Pressekodex verstoßen.

Mit freundlichen Grüßen,
Mika

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Jaja, schon schlimm… Sie sollten dieses Medium wechseln 🙂

Albert Buchmeier
1 Monat zuvor

Der Kulturrat verdreht die Tatsachen. Es waren gerade die Gendersprachler, die mit ihrem Anspruch, spracherziehend zu wirken, die Nichtgenderer auf eine moralisch niedrigere Stufe gestellt haben.
Sie haben sich von Anfang an wie eine Sprachpolizei geriert.
Dabei hat die seriöse Sprachwissenschaft schon längst nachgewiesen, dass das Gendern nichts als ein ideologisches Konstrukt ist. Wer es praktiziert, mag es zwar gut meinen, zeigt aber, dass seine Kenntnisse von der deutschen Sprache ausbaufähig sind.
Wer gendert hat permanent die biologischen Geschlechter im Kopf, die in den allermeisten Aussagen nichts zu suchen haben. Dabei geht es meist nur um den Menschen an sich.

Die Einwohner Münchens, die Journalisten der SZ, die Wanderer im Gebirge … sind einfach nur Menschen, die ich ohne Not nicht zu sexualisieren brauche!

Vernünftige Sprache müsste dem “Kulturrat” eigentlich am Herzen liegen.

potschemutschka
1 Monat zuvor

Hier mal ein mMn. interessanter Artikel zu Sprache, nicht nur für Linguisten und Religionslehrer:
https://www.luther2017.de/reformation/und-gesellschaft/deutsche-sprache/wem-hat-luther-aufs-maul-geschaut-luthers-einfluss-auf-die-sprache/