MÜNCHEN. Digital Natives – es gibt sie doch! Das bidt-Digitalbarometer 2025 zeigt: Jugendliche sind die kompetenteste digitale Generation – doch ihr Vorsprung schrumpft. Schulen und Lehrkräfte müssen nachziehen.

Sie können wischen, klicken, scrollen – aber können sie auch wirklich denken im Digitalen? Die Rede ist von den sogenannten „Digital Natives“. Oft heißt es, junge Menschen könnten zwar mit dem Smartphone umgehen, hätten aber keine echten digitalen Kompetenzen. Eine neue Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) räumt mit diesem Vorurteil auf – zumindest teilweise. Denn laut dem „bidt-Digitalbarometer 2025“ verfügen Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende tatsächlich über die höchsten digitalen Kompetenzen aller Altersgruppen.
Der von der EU entwickelte Kompetenzindex „DigCompSAT“ attestiert ihnen im Durchschnitt 71 von 100 möglichen Punkten. Damit liegen sie deutlich über dem Bevölkerungsschnitt von 57 Punkten – und weit vor älteren Generationen, die im Ruhestand nur auf 25 Punkte (ab 80 Jahren) kommen. Auch im Vergleich zu Berufstätigen (65 Punkte) führen die jungen Menschen klar.
Digitale Kompetenzen – mehr als nur Technikverständnis
Doch was bedeutet „digitale Kompetenz“ eigentlich? Laut bidt umfasst sie nicht nur technisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, Informationen kritisch zu bewerten, mit anderen digital zusammenzuarbeiten und Inhalte selbst zu gestalten. Sie ist „eine Schlüsselqualifikation für soziale und berufliche Teilhabe“, so die Studienautorinnen und -autoren.
Das Problem: Digitale Fähigkeiten sind nicht gleichmäßig verteilt. Zwar haben Jugendliche die Nase vorn, doch selbst innerhalb dieser Gruppe zeigen sich Unterschiede – etwa zwischen Schülerinnen und Schülern mit niedriger und hoher formaler Bildung. Wer aus einem bildungsnahen Elternhaus kommt, ist digital sicherer unterwegs: Personen mit hoher Bildung erreichen 64 Punkte, niedrig Gebildete nur 41 Punkte. Und auch das Einkommen spielt eine Rolle: Wer in einem Haushalt mit mehr als 4.000 Euro lebt, liegt im Schnitt bei 65 Punkten, bei weniger als 2.000 Euro sind es nur 45 Punkte.
Junge Menschen: kompetent, aber kritischer gegenüber KI
Eine zweite zentrale Erkenntnis des Digitalbarometers: Jugendliche und junge Erwachsene nutzen neue Technologien intensiver als alle anderen – insbesondere Künstliche Intelligenz. Laut Studie haben 88 Prozent der jungen Menschen in Ausbildung bereits generative KI-Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney ausprobiert – doppelt so viele wie im Rest der Bevölkerung. Doch während die Nutzung steigt, nimmt die unkritische Begeisterung ab.
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Nur noch eine Minderheit glaubt, dass KI neutral oder vertrauenswürdiger sei als menschliche Quellen. Rund 42 Prozent der Befragten, die schon von KI gehört haben, widersprechen der Annahme, dass KI „unvoreingenommen“ sei. „Gerade das Bildungssystem ist hier gefordert, sich derart zu transformieren, dass es jungen Menschen die Kompetenzen vermittelt, die für ihr weiteres Leben von Bedeutung sind – und nicht in alten Strukturen mit alten Ausbildungsplänen verharrt“, fordert Dr. Roland A. Stürz, Leiter der Studie.
Die neue Herausforderung für Schulen: Digitale Reflexion statt Bedienkompetenz
Was für viele Erwachsene erstaunlich klingen mag: Die Generation Z zeigt eine zunehmend reflektierte Haltung gegenüber Technik und KI. Der Mythos vom naiven „Digital Native“, der nur klickt, ohne zu verstehen, stimmt so nicht mehr – zumindest in Teilen.
Aber: „Digital fit“ heißt nicht „digital souverän“. Zwar ist das technische Können hoch, doch laut Studie fehlt es vielen Jugendlichen noch an kritischem Urteilsvermögen und strukturiertem Wissen, um digitale Werkzeuge in Schule und Beruf zielgerichtet einzusetzen. Das bidt fordert deshalb eine stärkere Verzahnung von Fachunterricht und digitaler Kompetenzvermittlung. Wörtlich heißt es: „Bei jungen Menschen in Ausbildung muss die Lehre digitaler Kompetenzen noch stärker mit spezifischen fachlichen Inhalten verzahnt werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei auch dem Thema generative KI gewidmet werden, die bereits heute das Bildungssystem nachhaltig verändert.“
Lehrkräfte: Aufholbedarf bei der digitalen Professionalisierung
Die Studie nimmt dabei explizit auch die Pädagoginnen und Pädagogen in den Blick. „Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang eine weitergehende Professionalisierung der Lehrenden in Sachen Digitalisierung im Allgemeinen und KI-Anwendungen im Speziellen“, schreiben die Autorinnen und Autoren. Lehrkräfte liefen den Entwicklungen bei ihren Schülerinnen und Schülern oft hinterher – inhaltlich wie methodisch. Das bidt fordert deshalb flächendeckende Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, die sowohl technisches Wissen als auch didaktische Kompetenz im Umgang mit KI und digitalen Medien vermitteln sollen.
„Digital Natives“ – ja, aber mit Grenzen
Das Fazit fällt ambivalent aus: Ja, es gibt sie wirklich – die „Digital Natives“. Junge Menschen in Deutschland sind so kompetent, dass sie den digitalen Wandel weit besser bewältigen als ältere Generationen. Aber: Sie sind nicht allwissend und nicht flächendeckend kompetent. Ihr Vorsprung ist relativ – und gefährdet, wenn Schulen und Politik nicht endlich konsequent handeln.
Denn selbst im Bildungsbereich bleibt der Fortschritt ungleich verteilt. Schulen mit schwächerer Ausstattung, Lehrkräfte ohne gezielte Weiterbildung und Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien sind laut Studie weiterhin klar im Nachteil. „Die Klüfte bei digitalen Kompetenzen stellen nach wie vor eine große Herausforderung für die Gesellschaft dar“, warnt Dr. Christoph Egle, Geschäftsführer des bidt. „Deutschland braucht mehr gemeinsame Anstrengungen, damit alle Menschen vom digitalen Wandel profitieren können.“
Datenbasis der Studie: Für das bidt-Digitalbarometer 2025 wurden zwischen Januar und März 2025 9.031 Personen ab 14 Jahren befragt. Grundlage der Kompetenzmessung ist der europäische Referenzrahmen DigComp, der die Bereiche Informationskompetenz, Kommunikation, Inhaltsproduktion, Sicherheit und Problemlösen umfasst. News4teachers
Hier lässt sich die vollständige Studie herunterladen.









Digitale Natives? Wenn ich wischen und klicken kann? Wisch Klick, App auf, Klick, Wisch…..Rückwärtstaste Klick….app zu…..
Eventuell noch etwas in den Einstellungen herumklicken, das war es doch schon…..
Sorry, aber das ist nix, gar nix….wie oft werde ich von meinen Kindern herzitiert, wenn auf dem PC mal wieder irgendwas „komisch“ ist…..wie oft baut mein Mann eine neue Grafikkarte, Soundkarte, Lüfter, Prozessor ein…..schon das Anschließen eines simplen Druckers oder der Tastatur macht Mühe und stellt meine Kinder vor Probleme (what the hell ist ein Treiber?) nein, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind schlicht ausschließlich User von simplen Programmen, mehr nicht….
Na, wenn dem so ist, kann die Digitalisierung ja wieder raus aus den Schulen, schließlich wissen die Jugendlichen am besten Bescheid. Weiterhin sollten Hausaufgaben kein Problem mehr darstellen, immerhin können sich die Schüler mit Hilfe von KI, Onlinetools und Youtube die Dinge selbst erarbeiten.
71 von 100
Note 3
Also Mittelmaß
Noch viel Luft nach oben
Kommt vermutlich auch darauf an, wie die Tests und Fragestellungen aufgebaut waren und ob und ggf. wie viele Aufgaben sich nicht auf Smartphone / Tablet, sondern auf Computer bezogen.
Es gab ja auch schon Studien, die zu anderen Ergebnissen kamen.
https://www.news4teachers.de/2024/11/desastroese-icil-studie-eine-art-computer-pisa-40-prozent-der-schueler-koennen-nur-klicken-und-wischen/
Die Studie resultiert auf Selbsteinschätzungen der Befragten. Ein Teil der Fragen (zur KI) wurde nur online-Befragten gestellt.
Eine Überprüfung der Stimmigkeit der Antworten im Sinne des Abgleichs der Selbsteinschätzung bestimmter Fähigkeiten mit der tatsächlichen Bewältigung von den Befragten gestellten Aufgaben fand nicht statt.
Meine SuS, insbesondere die Jungs in Klasse 9 und 10, sind oft sehr von ihren „digitalen Fähigkeiten“ überzeugt – bis es dann an die Praxis geht. Da stellt sich ziemlich oft raus, dass diejenigen, die „ey, bin isch voll der Fachmann!“ tönen, tatsächlich Fachmänner sind: im Wutschen und Wedeln übers Smartphone. Das hat nur mit digitaler Kompetenz nicht viel zu tun.
Die Studie untersucht eigentlich nur, wie sich die einzelnen Generationen hinsichtlich ihrer digitalen Kompetenz selbst einschätzen. Sie kann aufgrund der Studienstruktur jedoch keinerlei Aussagen über die tatsächliche digitale Kompetenz der Befragten liefern.
Man könnte die Probanden mal nach dem Unterschied zwischen absoluten und relativen Bezügen in Tabellenkalkulationen fragen. Wer das nicht weiß, kann nicht digital kompetent sein. Wer das weiß, kann zumindest etwas mit Tabellenkalkulationen umgehen. Mehr nicht.
„Eine Überprüfung der Stimmigkeit der Antworten im Sinne des Abgleichs der Selbsteinschätzung bestimmter Fähigkeiten mit der tatsächlichen Bewältigung von den Befragten gestellten Aufgaben fand nicht statt.“
Da bin ich mir nicht sicher, denn wenn ich es richtig verstanden habe, umfasst ein typischer DigComp-Test sowohl eine Selbsteinschätzung als auch eine Leistungsmessung. Ich kann aber dem knappen Ergebnispapier nicht entnehmen, wie hier genau vorgegangen wurde.
Und wieder Expertenmeinungen,die mit meiner Erfahrung überhaupt nicht übereinstimmen. Bestes Beispiel: in NRW könnten die SuS ihre Fächerwahl für die Oberstufe bequem am heimischen PC machen und die Wahl dan per Mailanhang an die Beratungslehrkräfte schicken. Klappt aber nie (wir haben es jahrelang probiert), weil die SuS versuchen, die Dateien, sie zugeschickt bekommen, per WhatsApp zu öffnen. Sagt man ihnen, sie müssen das entsprechende Programm installieren, sind sie dazu nicht in der Lage. Die, die es können, schaffen es nicht, eine Mail mit Anhang zu versenden.
KI wird nicht kritisch gesehen, sondern einfach übernommen.
Ich persönlich schätze meine Autofahrkünsten als wirklich gut ein. Das ist das Problem mit Umfragen zu den eigenen Fähigkeiten.
Als IT-Lehrer am Berufskolleg erschrecke ich mich seit ca 10 Jahren immer wieder, dass die IT-Fähigkeiten und Kenntnisse der Schüler mit mittlerer Reife jedes Jahr abnehmen. Von wegen digital Natives. Vielmehr digitale Analphabeten.
Das mit der Selbsteinschätzung stimmt mit meiner Theorie überein, dass da ein “t” zu viel ist. Es muss “digital Naives” heißen.
🙂
Wow.
Jugendliche fragen, ob sie sich SELBST als digital kompetent ANSEHEN…
… Ich hab gerade meine 8-jährige Tochter (die noch nie eine Maus in der Hand hatte) gefragt, ob sie gut mit dem Computer umgehen kann.
Sie war fest davon überzeugt.
Wäre diese „Studie“ eine Semesterarbeit eines Studienanfängers der Sozialwissenschaften, würde sie dem Studenten um die Ohren fliegen.
Wie dilettantisch kann man sein??? Dass eine BEFRAGUNG natürlich nicht geeignet ist, gar nicht, absolut null, um zur „Forschungsfrage“ IRGENDWAS rauszufinden, sollte jedem Student im ersten Semester klar sein.
Wie schlecht ist das bitte???
Sozialwissenschaftliche Forschungen basieren in der Regel auf Interviews, auf was denn bitte sonst ?
Gerne hier nachlesen:
https://uol.de/fileadmin/c3l/Studiengaenge/Innovationsmanagement/Download/Leseproben/inno_leseprobe_methoden_01.pdf
Nachweis soll also eine Einzelarbeit von einer zudem weitgehend unbekannten Person sein ? Zudem diese Arbeit sich überraschenderweise auch div. Interviewmethoden bezieht. Ach, so.
Das ist eine von sehr vielen Übersichten über Methoden der Sozialforschung.
Alternativ können Sie das Ganze natürlich auch im Klassiker
https://www.esv.info/download/media/9783503126187/Leseprobe.pdf
nachlesen.
Steht auch nicht viel anderes drin.
Vor allem steht in beiden, dass empirische Sozialforschung mitnichten AUSSCHLIESSLICH über Befragungen funktioniert.
Und dass die Methode zur Forschungsfrage passen sollte.
Dies ist hier nicht der Fall.
Beobachtungen, Tests, Experimente etc. ?
Wie wären wohl die Ergebnisse ausgefallen, wenn z.B. das Milgram-Experiment, die Stanford-Prison-Studie, third-wave etc. allein auf Interviews mit Selbsteinschätzung basiert hätten?
Sie führen hier ernsthaft ausgerechnet eines der umstrittensten Experimente (Stichwort :Forschungsethik) an, um solide Interviews als Datenquelle zu entkräften ? Alles klar, keine weiteren Fragen .
Klingt so, als hätten Sie nie wissenschaftlich geforscht, da Sie den Wert dieser notwendigen Basis einer Datenerhebung nicht nachvollziehen können. Wer hat Ihre Examensarbeiten für Sie geschrieben ?
Da Sie offenbar der irrigen Ansicht sind, dass man ohne Befragungen keine Sozialwissenschaften betreiben kann, muss ich Ihre Frage direkt an Sie zurück verweisen.
Beide selbst geschrieben. Erinnere mich dunkel an die Erstellung von Hypothesen, die dann im Verlauf insbesondere anhand der akribischen Auswertung von Interviews auf Ihre Aussagekraft hin kritisch analysiert wurden. Auf dieser Ebene vermittelte sich wissenschaftliches Arbeiten weitgehend auch praxisorientiert.
Teilen Sie also bitte der Universität in Hamburg umgehend mit, dass auch die Fachbereiche Sport – und Erziehungswissenschaft sich Ihrer Ansicht nach diesbezüglich geirrt haben .
Eventuell wäre es ja möglich, dass Befragungen je nach Forschungsfrage mal Sinn ergeben und woanders nicht.
In diesem Fall: nicht.
(Un-) mögliche Sinnentnahme liegt allein in der Bewertung der jeweils Entnehmenden.
Interessant, demnach obliegt es nur meiner subjektiven Wahrnehmung, ob eine Methode zum Gegenstand passt.
Mit der Ansicht dürften Sie wohl ziemlich alleine dastehen – auch an der Uni Hamburg.
Einfach mal Niklas Luhmann lesen zum Sinnbegriff, um den ging es hier zuletzt.
Nee, es ging darum, ob die Methode der Befragung/ Selbsteinschätzung von Jugendlichen beim Thema Digitalkompetenz
PASSEND ist.
Statt „passend“ habe ich „Sinn ergeben“ geschrieben, ich wollte damit nichts bei Ihnen triggern.
Und Luhmann – der hier gar nichts zur Sache tut – find ich ehrlich gesagt etwas sperrig.
Luhmann mag Ihrer Sache nicht zuträglich sein, kein Problem.
Und nein, keine Sorge – no trigger at all, nixfürungut.
“””””Wissenschaft””””” in Aktion halt.
Wer schnell und mit hoher Präzision wischen kann ist höchstens “kompetent” darin, ein Konsument zu sein.
Einfach SuS mal fragen oder gar zeigen lassen:
“Was ist root ?”
“Was ist dir ?”
“Was ist BIOS ?”
“Was ist Linux ?”
“Was ist DNS ?”
“Was ist IP ?”
“Was ist NAT ?”
“Wo steht eigentlich dieser mysteriöse Rechner namens 192.168.X.X. herum ?”
“Was ist temp ? Und warum solltest gerade DU es besser regelmäsdig löschen 😉 , bevor Deine Mutter mich fragt, was Du Dir am 03.07.2025 um 00:37 angeschaut hast?”
“Warum ist es (meistens) eine nicht so gute Idee, Grafikkarten zu übertakten ?”
“Wie können alle Leute im Haus vom gleichen Drucker drucken ?”
Es geht garnicht um Expertenwissen irgendeiner Art, das habe ich natürlich auch nicht…aber selbst die simpelsten Grundlagen (zum Betrieb eines Computers, mit dem man irgendwas produktives drucken, plotten, MACHEN kann, und sei es nur gaming oder videos ziehen ohne dabei prompt erwischt zu werden) sind meistens null vorhanden.
Interessant auch, dass die Altersgruppe 14 – 29 die einzige ist, bei der die Werte im Vergleich zu 2021 abgenommen haben, während die anderen Altersgruppen bis zu 30% Zuwachs verzeichneten.
Ich kann dem Ergebnispapier der Studie auch nicht entnehmen, dass Jugendliche (14-17) die höchste digitale Kompetenz haben, denn sie gehen in der Gruppe bis 29 auf. Dass z.B. Studenten „zwangsläufig“ eine höhere Kompetenz entwickeln, weil sie es ausbildungsbedingt müssen, ist nicht verwunderlich und wird durch Aussagen bestätigt. Damit bleibt für mich, dass der „digital native“ unter Schülern zwar vorhanden, aber nicht unbedingt verbreitet ist.
Ich bin von den digitalen Fähigkeiten meiner Informatik-Sus in der 11. Klasse immer sehr begeistert, wenn sie das mit dem Beamer projizierte Tafelbild des Online-Lehrbuchs (https://inf.schule) mit dem IPad abfotografieren.
Aber Hauptsache die Selbsteinschätzung stimmt.
Solange sie das dann nicht noch zu Hause ausdrucken ist doch alles gut.
inf.schule ist übrigens echt brauchbar. Ist ja auch nicht aus NRW…
Ich lobe jede produktive Tätigkeit.
Wer abfotografiert zeigt zumindest minimales Interesse an dem, was da steht.
Schaden kann es nix und gute Fühli-fühlis heben die Laune.
Ich kann mich den Kommentaren nur anschließen. Viele meiner Schüler wissen nicht, wie sie das @-Zeichen schreiben können. Das richtige Aufrufen einer Internetseite scheitert daran, dass man die Rechtschreibung nicht beherrscht und die url fehlerhaft eintippt. Excel (S-Verweis, Wenn/Dann etc.) fällt immer sehr schlecht aus. Ein paar haben eine 1-2, 3-4 gibt es gar nicht. Der Rest liegt bei 5-6. Handouts werden immer noch überwiegend im. doc Format abgegeben, sodass sich die Struktur verschiebt, weil man es nicht hinbekommt, das Dokument als PDF zu speichern etc.
Digitale Kompetenz ist mehr als nur Wischen und Scrollen. KI – Kompetenz ist mehr als nur den “KI Modus” – Knopf im Browser drücken. Informatik ist mehr als Word und Excel. Es ist was anderes als Informationstheorie und noch was anderes als Informationstechnik. Programmieren ist mehr als vorgefertigte Bausteine verschieben. Die Fähigkeit, Informationen kritisch zu bewerten, gehört zu den Geisteswissenschaften. Sollte bei DigCompSAT tatsächlich was völlig anderes rausgekommen sein als bei PISA?