Prien: “Teile meiner Familie in Konzentrationslagern ums Leben gekommen”

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JERUSALEM. Bei ihrer Israel-Reise erinnert Bundesbildungsministerin Karin Prien an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund: Familienangehörige starben in Konzentrationslagern. 

In Israel: Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU). Foto: Frank Peter / Land Schleswig-Holstein

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat in Israel an die Millionen Opfer des Holocaust erinnert. In der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem legte sie einen Kranz nieder. Für jeden deutschen Bundesminister sei es eine Frage des Respekts, zunächst Yad Vashem zu besuchen, sagte Prien.

Aber es sei auch für sie persönlich immer wieder ein besonders berührender Moment, «weil ja auch Teile meiner Familie in deutschen Konzentrationslagern ums Leben gekommen sind», sagte Prien.

Die 60-Jährige ist die erste Ministerin in der Geschichte der Bundesrepublik, die im Amt offen über ihre jüdischen Wurzeln spricht. Obwohl sie Yad Vashem nicht zum ersten Mal besuche, sei es jedes Mal neu für sie erschütternd.

Bildungszentrum in Deutschland geplant

Yad Vashem ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. In Deutschland soll eine Außenstelle entstehen. Das Bildungszentrum soll entweder in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen entstehen. Eine Entscheidung über den Standort soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 getroffen werden.

Das Bildungszentrum bedeute ihr persönlich viel, sagte Prien. Sie glaube, dass es auch von großer Bedeutung sein werde für die Frage, wie man in Deutschland mit diesem Teil der Geschichte umgehe. Dass es inzwischen kaum noch Überlebende gebe, verändere die Art, wie man über die Schoah spreche. Man brauche neue Zugänge. Sie habe in Yad Vashem sehen können, wie man etwa über sehr multimediale Zugänge arbeiten könne.

Prien ist für mehrere Tage in Israel. Am Montag traf sie auch ihren israelischen Amtskollegen Joav Kisch. Sie will den Jugendaustausch zwischen Israel und Deutschland wieder voranbringen, nachdem solche Programme wegen des Gaza-Kriegs brach gelegen hatten. News4teachers / mit Material der dpa

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Annabel
1 Monat zuvor

Das ist wirklich schlimm, vor allem die Umstände und die “Gründe”. Teile meiner Familie kamen im Krieg oder bei der Vertreibung danach ums Leben. Was soll man machen? Krieg ist einfach immer “scheiße”. Oder halt eben Gewalt und Grausamkeiten. Ich hasse den Ukrainekrieg so sehr. So viele Menschen, die da sterben und es hört nicht auf!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Annabel

Es kämpfen viele dafür, an der Front und an den Konferenztischen, dass es nicht mehr werden.
Ich wünsche Ihnen und den Opfern des Krieges, dass durch diese Bemühungen Russland von diesen Grausamkeiten ablassen wird

Kommentator
1 Monat zuvor

Am 25. Juni 2025 hat Frau Prien bei Lanz allen Ernstes den Zuschauern mitgeteilt, dass Quer- und Seiteneinsteiger nicht unterrichten würden.
Sie wisse davon nichts.
Ich komme immer noch nicht über diese Aussage hinweg und muss ständig grinsen, für wie dumm die Zuschauer/Menschen/Eltern bzw die Bevölkerung verkauft wird.