NRW-Turbo-Abi-Gegnern fehlen noch rund 10.000 Stimmen

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DÜSSELDORF. Anders als die Kollegen in einigen anderen Ländern, will NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann am Turbo-Abitur festhalten. Für Schüler soll es allerdings spürbare Entlastungen geben. Trotzdem will eine Bürgerinitiative erreichen, dass das Thema im Landtag wieder auf die Tagesordnung kommt.

Die Landesregierung will zwar nach ihrer Grundsatzentscheidung am «Turbo-Abitur» in Nordrhein-Westfalen festhalten. Dennoch stemmt sich eine Bürgerinitiative nach wie vor gegen den Schulabschluss nach zwölf Jahren. Am Wochenende geht die Volksinitiative «G9 jetzt NRW» in den Endspurt. Nur wenn sie Anfang April mindestens 66.322 amtlich geprüfte Unterschriften deutscher Bürger nachweisen kann, muss der Düsseldorfer Landtag das Thema erneut auf seine Tagesordnung setzen.

Die Volksinitiative hat noch bis Ende März Zeit, die fehlenden Unterschriften zu sammeln, um im Landtag eine Behandlung der Forderung nach einer Rückkehr zu G9 zu erwirken Foto: Conanil / flickr (CC BY 2.0)
Die Volksinitiative hat noch bis Ende März Zeit, die fehlenden Unterschriften zu sammeln, um im Landtag eine Behandlung der Forderung nach einer Rückkehr zu G9 zu erwirken Foto: Conanil / flickr (CC BY 2.0)

Am Samstag sollen in den Fußgängerzonen über 10.000 noch fehlende Unterschriften gesammelt werden. Bislang sind nach Angaben der Organisatoren über 55.000 zusammengekommen (Stand Freitagmittag).

Die Initiative hält das kürzere Abitur für nicht kindgerecht. Aus ihrer Sicht werden Kinder gestresst und sowohl ihre Gesundheit als auch Lernerfolge gefährdet. Die rot-grüne Landesregierung hat Entlastung – unter anderem bei Hausaufgaben und Nachmittagsunterricht – versprochen.

Falls die Volksinitiative die Unterschriften zusammenbekommt, um ihr Anliegen auf die Landtagsagenda zu bringen, wäre damit noch kein Richtungswechsel möglich. Dies wäre über einen Volksentscheid zu erreichen. Da die Hürde in NRW sehr hoch ist, ist es dazu noch nie gekommen. (dpa)

zum Bericht: Löhrmann will schnelle Umsetzung der G8-Reform in NRW
zur Webseite von G9 jetzt in NRW

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dickebank
9 Jahre zuvor

… hoffentlich auch weiterhin bis Ende März.

Im wahrscheinlicheren Fall, dass die Initiative das erforderliche Quarum erreicht, sollte der Gesetzesantrag für den Landtag dahingehend überarbeitet werden, dass statt der Rückkehr zum G9 auf eineinheitliches G15 geschaffen werden kann. 21-jährige Schulabgänger haben einen leichteren Start in das Arbeitsleben oder das Studium.

Hinzu kommt dass das G15 den Schülern lediglich 18 bis 20 Wochenstunden abverlangen muss, was zu einer Entschleunigung des Tages führen oder die Umstellung auf eine Vier-Tage-Woche ermöglichen könnte.

Es ist ja schon jetzt möglich das Abi nach 9 Jahren ganz regulär zu absolvieren – nur eben nicht auf einem Gymnasium als einziger Schulform ohne sitzen zu bleiben. Also den MSA mit Q-Vermerk an einer anderen SekI-Schule oder der SekI einer GeS erwerben und dann „Auf das Gymnasium“ wechseln.

Könnte für einige Gymnasin dazu führen, dass sie als reine „Aufbaugymnasien“ fungieren und somit Teile ihrer Unterstufe und ggf. Mittelstufe verlieren, da die Schüler ja zunächst einmal eine andere Schulform besuchen müssten.