Konzept vorgestellt: Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss soll künftig „Wissenschaft zum Anfassen“ bieten

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BERLIN. Im künftigen Humboldt Forum in Berlin sollen die Besucher einen unterhaltsamen Zugang zu Wissenschaften bekommen und selbst experimentieren dürfen. Die Humboldt-Universität stellte am Mittwoch nach mehrjährigen Vorarbeiten erstmals ein Konzept für ihr «Labor» im rekonstruierten Berliner Schloss vor. «Es kommt uns darauf an, Belehrung zu vermeiden und in Beziehung mit denen zu treten, die uns besuchen», sagte Uni-Präsidentin Sabine Kunst. Voraussichtlich im Januar werde ein Leitender Kurator für die Aufgabe berufen, kündigte sie an.

So ähnlich wie dieses Modell soll das neue alte Berliner Schloss in Zukunft aussehen. Foto: Jean-Pierre Dalbéra / flickr (CC BY 2.0)
So ähnlich wie dieses Modell soll das neue alte Berliner Schloss in Zukunft aussehen. Foto:
Jean-Pierre Dalbéra / flickr (CC BY 2.0)

Das Schloss soll 2019 unter dem Namen Humboldt Forum als Kultur- und Ausstellungszentrum öffnen. Die renommierte Humboldt-Universität gehört neben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Land Berlin zu den drei künftigen Nutzern. Sie ist mit rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der kleinste Partner im Trio.

Gründungsintendant Neil MacGregor nannte die Partnerschaft mit der Universität besonders wichtig. «Zweck des Humboldt Forums ist ganz einfach, die Welt immer wieder neu hinterfragen zu können», sagte er. «Im Humboldt-Labor soll der Besucher verstehen, dass es keine feste Wahrheit gibt, dass sie immer wieder neu gesucht werden muss.»

Das Labor wird nach Angaben von Präsidentin Kunst Fragen aufgreifen, die die Universität auch in ihren sogenannten Cluster-Initiativen bearbeitet. Zudem soll das Lautarchiv der Uni mit seinen Sprach- und Tonaufnahmen seit der Zeit des Ersten Weltkriegs einziehen. Projektleiterin Britta Lange sagte, das Archiv biete die besondere Chance, in Dialog mit den anderen Partnern und Besuchern zu treten.

Alle Beteiligten betonten, dass es sich bei den Überlegungen nicht um ein fertiges Konzept handele, sondern um einen Werkstattbericht. Kurator Friedrich von Bose sagte: «Wir werden 2019 eine Ausstellung präsentieren, wo die Wände gestrichen sind und alles steht. Aber das wird nicht stillstehen, das wird sich immer verändern.»

Die Preußen-Stiftung, mit Abstand der größte künftige Nutzer, will über dem Humboldt-Labor im zweiten und dritten Stockwerk des Mammutbaus ethnologische und asiatische Kunst zeigen. Berlin plant, sich auf rund 4000 Quadratmetern als «Welt.Stadt» vorzustellen. Die Gesamtverantwortung soll bei einem Intendanten liegen. dpa

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