Sportschützen wollen wissen: Macht Schießen Kinder gewalttätig?

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LEIPZIG. In die Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts im Zusammenhang mit Amokläufen an Schulen kommt neue Bewegung: Der Deutsche Schützenbund (DSB) hat beim Institut für Sportwissenschaft der Universität Würzburg eine Studie in Auftrag gegeben, die die Wirkung des Schießsports auf Kinder und Jugendliche untersuchen soll.

Dabei soll durch psychologische Tests und Online-Interviews herausgefunden werden, inwieweit die Aggressions- und Emotionsregulation der Nachwuchsathleten durch das Sportschießen verändert wird. «Diese Studie ist für unseren Verband und unseren Sport von großer Bedeutung», erklärte DSB-Vizepräsident Jürgen Kohlheim. «Es ist gut und richtig, dass wir auf drängende gesellschaftliche Fragen fundierte und vor allem wissenschaftlich belastbare Antworten erhalten – diese gibt es bislang noch nicht», so Kohlheim weiter.

Bis Ende 2013 werden die Würzburger Wissenschaftler den viertgrößten Spitzensportverband des Landes einer eingehenden sportpädagogischen Evaluation unterziehen. Im Mittelpunkt soll dabei die Bildungsarbeit des DSB auf allen seinen Verbandsebenen stehen. Die Debatten in der Öffentlichkeit über den Wert dieses Sports seien der Auslöser für ein solches Forschungsprojekt gewesen, meinte Professor Harald Lange, Leiter des Instituts in Würzburg. «Wir haben uns gefragt, wie die Schützenvereine mit dem Thema umgehen: Betreiben sie Gewaltprävention? Wie bilden sie ihre Trainer aus? Was setzen diese davon um? Und was passiert eigentlich mit Kindern, die das Sportschießen erlernen?» dpa
(3.10.2012)

Zum Bericht: „Angst vor Amokläufen: Ministerin will Waffenrecht verschärfen

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