Fragwürdige Statistik? – Kita-Platz-Lücke anscheinend kleiner als offiziell berechnet

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BERLIN. In die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zu fehlenden Kita-Plätzen sind angeblich 90.000 vorhandene Betreuungsangebote nicht eingeflossen. Ministerin Schröder will künftig alle drei Monate einen Bereicht über den Ausbaufortschritt vorlegen.

Das Statistische Bundesamt hatte Anfang November mitgeteilt, es fehlten bundesweit noch 220 000 Plätze, um die gesetzliche Garantie auf ein Betreuungsangebot ab August 2013 einlösen zu können. In die Berechnung seien allerdings 90 000 vorhandene Plätze nicht eingeflossen, berichtet die Zeitung «Rheinpfalz am Sonntag». Ursache seien «fragwürdige Methoden» der Statistiker.

Nach den Angaben seien bestehende Betreuungsangebote in mehreren Bundesländern nicht erfasst worden. Das Statistische Bundesamt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. In der Mitteilung vom 6. November hatte die Wiesbadener Behörde darauf verwiesen, dass die Angaben vom Erhebungsstichtag 1. März stammten. Ein Sprecher sagte der Zeitung, die Stichtagsregelung solle geändert werden. Zudem sollten zusätzliche Informationen bei der Erhebung des Betreuungsangebotes abgefragt werden.

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Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte bereits im November auf Ungereimtheiten hingewiesen. Die Zahlen aus Wiesbaden deckten sich nicht mit den Angaben, die ihr Ministerium von den Bundesländern erhalten habe. Am 8. November teilte Schröders Ministerium mit, dass künftig alle drei Monate ein Bericht über den Ausbaufortschritt und die verwendeten Mittel vorgelegt werde. dpa

(15.12.2012)

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