Ruhrgebietskommunen und Hochschulen gegen Bildungsnachteile

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ESSEN. Ruhrgebietskommunen und Hochschulen wollen im Kampf gegen Bildungsungleichheit enger zusammenarbeiten. Unter dem Dach der Bildungsinitiative «RuhrFutur» vernetzen sich künftig die Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim mit den großen Ruhrgebietshochschulen, um gemeinsam das Bildungssystem im Ruhrgebiet zu verbessern. Es herrsche noch immer eine große Lücke zwischen den Studienerfolgsquoten junger Menschen mit bildungsnahem und -fernem Hintergrund, waren sich die Bildungsexperten bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Essen einig.

Die Mercator-Stiftung finanziert den Zusammenschluss mit insgesamt 15,3 Millionen Euro. Fünf Millionen Euro davon sind für direkte Förderung von Bildungsprojekten vorgesehen. Neben der Netzwerkarbeit und Projektunterstützung ist die wissenschaftliche Analyse mit einer umfassenden Datenerhebung zur Bildungssituation im Ruhrgebiet eine wichtige Säule der Initiative «RuhrFutur».

Einsatz in Sachen Chancengerechtigkeit: die Universität Dortmund. Foto: Emes2k / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)
Einsatz in Sachen Chancengerechtigkeit: die Universität Dortmund. Foto: Emes2k / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)
Um gegen die Ungleichheit der Bildungschancen anzugehen, brauche es frühzeitige Hilfen in den Schulen und Familien, erklärte die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). «Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder und Jugendliche bereits in jungen Jahren erfahren müssen, dass sie keine Chance haben.» In den nächsten fünf Jahren soll ein Netzwerk aufgebaut werden, dass es möglich macht, Erfahrungen mit bereits bestehenden und erfolgreichen Förderprojekten besser auszutauschen und Erkenntnisse auf andere Kommunen mit vergleichbarer Situation zu übertragen.

Ein Beispiel hierfür sei die Grundschule Kleine Kielstraße im Dortmunder Norden. Über 80 Prozent der Schüler stammen aus Einwandererfamilien. Ihr Lehrkonzept, für das die Schule 2006 den Deutschen Schulpreis erhielt, kann den Experten zufolge ebenso in anderen Ruhrgebietskommunen mit sozialen Brennpunkten Erfolg versprechen. «Ziel ist die Systematisierung von erfolgreichen Konzepten und Projekten», sagte Löhrmann. dpa

(2.5.2013)
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