Ausbau der Ganztagsschulen kommt in Niedersachsen schneller voran als geplant

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HANNOVER. Der von Rot-Grün in Niedersachsen nach der Regierungsübernahme beschleunigte Ausbau der Ganztagsschulen kommt noch schneller voran als geplant. Bereits zum kommenden Schuljahr soll an den 1200 Ganztagsschulen mit einem eingeschränkten Angebot die Ausstattung von 25 auf 75 Prozent angehoben werden, kündigte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) in Hannover an. Bisher war von einer Anhebung der Ausstattung auf 60 Prozent zum nächsten Schuljahr und auf 75 Prozent bis 2017 ausgegangen worden.

Die Bedarfsabfrage an den Schulen habe ergeben, dass mit dem veranschlagten Geld mehr Verbesserungen als vorgesehen erreicht werden könnten, sagte Heiligenstadt. «Es können mehr Lehrer als bisher eingesetzt werden.» Es gibt bereits 400 vollausgestattete Ganztagsschulen.

Bis 2017 will das Land 300 weitere Ganztagsschulen schaffen, allein für das kommende Schuljahr gibt es bereits Anträge von 110 Schulen, die ein Nachmittagsangebot schaffen wollen. In Niedersachsen gibt es rund 2800 allgemeinbildende Schulen. Bis 2017 stellt das Ministerium für den Ausbau des Ganztagsangebots rund 260 Millionen Euro zusätzlich zu dem jährlichen Budget von 107 Millionen Euro zur Verfügung.

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Die schnelleren Verbesserungen bereits zum kommenden Schuljahr kosten kein weiteres Geld. Sie haben sich über eine neue Form der Bedarfsabfrage ergeben. Dabei geht es nicht nach der Anzahl der Klassen, sondern der Zahl der Schüler, die tatsächlich an bestimmten Tagen nachmittags in der Schule bleiben. Der Anstieg des Bedarfs blieb dabei hinter den Erwartungen des Ministeriums zurück. Während im laufenden Schuljahr 300 000 Schüler im Land das Ganztagsangebot nutzen können, werden es im kommenden Schuljahr 350 000 der landesweit 870 000 Schüler sein.

Von der neuen Berechnung profitieren vor allem Schulen mit vielen Schülern, Gymnasien und Gesamtschulen sowie große Oberschulen, sagte Heiligenstadt. Keine Schule aber werde bei der Förderung des Ganztagsangebots schlechter gestellt als bisher. Kleine Schulen sollten speziell unterstützt werden.

Auch wenn die an etlichen Schulen bislang zur Nachmittagsbetreuung angebotenen Schülerhorte, die teils auch von Elterninitiativen organisiert wurden, kurzfristig nicht um ihre Existenz bangen müssen, wird es Veränderungen geben. Geplant sei eine stärkere Kooperation der Horte mit den Schulen, sagte Heiligenstadt. dpa

 

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