Geringqualifizierte bilden sich seltener weiter als der Durchschnitt

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STUTTGART. Geringqualifizierte nehmen deutlich seltener an Weiterbildungen teil als der Durchschnitt der Bevölkerung. Darauf wies Veronika Zimmer vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) auf der Bildungsmesse Didacta in Stuttgart (noch bis zum 29. März) hin. Sie berief sich dabei auf den Adult Education Survey. Danach machte 2012 jeder Zweite (49 Prozent) zwischen 18 und 64 Jahren eine Weiterbildung. Bei den Geringqualifizierten waren es nur 32 Prozent. Als geringqualifiziert gelten alle, die einen Hauptschul- oder gar keinen Abschluss hatten.

Dabei müssten gerade Geringqualifizierte darauf achten, dass sie im Job nicht den Anschluss verlieren. Eine Weiterbildung pro Jahr sollten sie sich als Minimum vornehmen, riet Zimmer.

Die mangelnde Weiterbildungsbereitschaft sei zum Teil darauf zurückzuführen, dass viele den Markt nicht überblicken. «Es gibt so viele Weiterbildungen – mancher wird vom Angebot erschlagen und macht dann lieber gar nichts», sagte sie. Andere wiederum scheuten die Kosten. Dabei gebe es viele Hilfen.

Wer eine Weiterbildung machen will, sollte sich zunächst einmal an den Chef oder die Personalabteilung wenden, so Zimmer. Beide könnten Tipps geben, welche Weiterbildung gut geeignet ist. Häufig übernimmt die Firma auch zumindest einen Teil der Kosten. Wer sich erst einmal nur informieren möchte und ungern zum Chef gehen will, kann sich auch an den Betriebsrat wenden. Alternativen können die Arbeitsberatungen der Arbeitsagenturen, Volkshochschulen oder auch die Industrie- und Handwerkskammern sein.

Bei der Recherche im Netz bieten sich Datenbanken wie www.iwwb.de oder http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs an, in denen Weiterbildungen gesammelt sind. Gut sei es auch, Kollegen und Freunde um Tipps zu bitten.

Ist die Weiterbildung teuer, können Mitarbeiter neben dem Arbeitgeberzuschuss möglicherweise auch eine staatliche Förderung bekommen. Infrage käme etwa die Bildungsprämie. Hier sollten sich Beschäftigte wiederum bei der Arbeitsagentur beraten lassen. dpa

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