Ohne Abitur zum Studium – Brandenburg macht Druck

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POTSDAM. Fachkräfte dringend gesucht – deshalb soll an brandenburgischen Hochschulen auch ohne Abitur studiert werden können.

Brandenburgs Hochschulen sollen immer durchlässiger für Studienbewerber ohne Abitur werden. Am Montag unterschrieben Vertreter des Landes, der Hochschulen, Kammern, Gewerkschaften und Arbeitgebern eine entsprechende Erklärung. «Einmal eingeschlagene Bildungswege dürfen keine Sachgassen ein. Deshalb brauchen wir eine bessere Verzahnung der praktischen und wissenschaftlichen Berufsausbildung», sagte Arbeitsminister Günter Baaske (SPD).

Seine Kabinettskollegin, Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos), ergänzte: «Mit der Novellierung des Hochschulrechts wollen wir den Hochschulzugang deutlich erweitern.» Der Anteil von Studenten ohne Abitur an Brandenburger Hochschulen beträgt derzeit etwas mehr als 2,5 Prozent. An der Fachhochschule Wildau sind es sogar 6,3, in Brandenburg/Havel 5,8 Prozent und an der Fachhochschule Potsdam 5,3 Prozent.

«Wir haben Druck auf der Pipeline, weil die Zahl der Studierenden schon jetzt zurückgeht», betonte Kunst. Auch in die andere Richtung soll es mehr Durchlässigkeit geben. «Wir haben in Berlin-Brandenburg viele Studienabbrecher», resümierte der Chef der Regionaldirektion der Arbeitsagentur, Dieter Wagon. Deshalb müssten im Studium erworbene Qualifikationen auch im Rahmen eine Berufsausbildung anerkannt werden, hieß es. Dies geschehe jetzt.

Brandenburg steht laut Arbeitsministerium vor großen demografischen Herausforderungen. 2030 gehöre das Land zu den zehn Regionen in Europa, deren Bevölkerung im Durchschnitt älter als 53 Jahre ist. Die erwerbstätige Bevölkerung schrumpft um ein Drittel. Daher müsse reagiert werden und müssten neue Wege in der Fachkräftesicherung beschritten werden, betonte Baaske. dpa

Zum Bericht: Mehr Studienanfänger ohne Abitur

 

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