Odenwaldschule will Konzept ändern

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HEPPENHEIM. Mit Änderungen am Internatskonzept reagiert die Odenwaldschule nach Informationen von Spiegel Online auf erneute Missbrauchsvorwürfe.

Demnach soll die Betreuung der Schüler nicht mehr wie bisher Aufgabe der Lehrer sein. Derzeit sind jeweils zwei Lehrkräfte für eine Gruppe verantwortlich, die als „Familie“ bezeichnet wird. Es könne nicht sein, dass dieselbe Person unterrichtet und auch betreut, zitiert das Online-Nachrichtenportal die Internatsleiterin Juliana Volkmar. Sozialpädagogen könnten die Betreuung übernehmen. Auch der Familienbegriff soll aufgegeben werden. Die Schule komme damit dem Landkreis Bergstraße entgegen, der eine solche Veränderung gefordert habe, so Spiegel Online.

Das Idyll trügt: Um die Odenwaldschule wird wieder heftig gestritten. Foto: Jakob Montrasio / flickr (CC BY 2.0)
Nach starker Kritik am Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern an der Odenwaldschule will das Internat sein Konzept ändern. Foto: Jakob Montrasio / flickr (CC BY 2.0)

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen einen an der Odenwaldschule beschäftigten Kinderarzt wird die Staatsanwaltschaft Darmstadt keine Ermittlungen aufnehmen. Das berichtet die Online-Ausgabe des Hessischen Rundfunks. Für Übergriffe hätten sich keine Anhaltspunkte ergeben, zitiert hr online einen Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Das Ermittlungsverfahren gegen eine ehemalige Lehrkraft wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern hat die Staatsanwaltschaft inzwischen eingestellt. Sie geht aber weiter dem Verdacht des Besitzes von Kinderpornografie nach. Der Mann hatte zugegeben, Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen zu haben.

Nach Angaben von hr online sollen das Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik der Universität Rostock und das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) in München die jüngsten Vorwürfe gemeinsam mit den bereits sehr viel länger zurückliegenden Fällen sexuellen Missbrauchs aufarbeiten. Ergebnisse sollen voraussichtlich 2016 vorliegen.

Das hessische Sozialministerium in Wiesbaden hatte zuletzt angekündigt, die Betriebsgenehmigung für das private Reforminternat bei Heppenheim zu prüfen. In einer Mitteilung hieß es: „Wir prüfen weitere Schritte, da die Schule bisher nicht vertrauenswürdig und transparent agiert hat.“ Opfervertreter hatten schon Mitte April die Schließung der Odenwaldschule gefordert.

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