HEIDELBERG/STUTTGART. Gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung soll im Südwesten zunehmend Alltag werden – doch der Mangel an Sonderpädagogen bremst diese Entwicklung. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sagte der «Rhein-Neckar-Zeitung» (Donnerstag/Heidelberg): «Wir haben viel zu wenige Sonderpädagogen, die ihre Ausbildung abschließen.» Deshalb sei der Anspruch, bereits im nächsten Schuljahr an allen 4500 Schulen die sogenannte Inklusion umzusetzen, «vollkommen unrealistisch».

Die grün-rote Landesregierung hatte Ende Februar einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, mit dem zum kommenden Schuljahr die Sonderschulpflicht abgeschafft wird. Eltern sollen künftig die Wahl haben, ob sie ihr behindertes Kind auf eine Sonder- oder Regelschule schicken wollen. Ein Recht auf eine Wunschschule erhalten die Eltern allerdings nicht. Sonderpädagogen sollen die Kinder und die Lehrer an den Regelschulen unterstützen.
Zur Kritik der CDU, das Ministerium plane mit deutlich weniger zusätzlichen Stellen als angekündigt, sagte Stoch: «Wir können uns zwar auf dem Papier 4000 Deputate wünschen. Wenn ich aber keine qualifizierten Mitarbeiter finde, dann bringt mir das überhaupt nichts.» Er halte jedoch an dem Anspruch fest, dass an jeder Schule Inklusion möglich sein müsse. «Es wird kein Vetorecht für Schulen geben», sagte der SPD-Politiker. dpa
Sonderschluen schließen und die Sonderpädagogen für die Inklusion einsetzen. Klar, dass Sonderpädagogen fehlen, wenn man nicht bereit ist Sonderschulen zu schließen ODER aus Sonderschulen inklusive Schulen zu machen.