Philologenverband plädiert für Ausbau schulischer Beratungsangebote und fordert zusätzliche Ressourcen

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BERLIN. Das Ergebnis der von der Vodafone-Stiftung in Auftrag gegebenen Befragung „Was Eltern wollen“ sei für den Ausbau und die Vertiefung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule ein ermutigendes Zeichen, so der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Der Befragung zufolge genießen Lehrkräfte bei Eltern über alle sozialen Schichten hinweg höchstes Vertrauen.

Wächst durch G8 die Zahl der Helikoptereltern auch an den Unis? Bislang sehen die meisten Hochschulen noch kein Problem. Foto: Dirk Vorderstraße / flickr (CC BY 2.0)
Der Vorsitzende des Philologenverbands Meidinger will mehr schulische Beratungsangebote für Eltern. Foto: Dirk Vorderstraße / flickr (CC BY 2.0)

Der Verbandsvorsitzende spricht sich in einer Pressemitteilung dafür aus, die Beratungsangebote für Eltern an Schulen massiv auszubauen. „Diese Intensivierung der Beratung von Eltern, die sich ausdrücklich persönliche Gespräche und weniger digitale Angebote wünschen, ist aber so nebenher für Lehrkräfte nicht zu leisten. Dafür brauchen Schulen eigene Zeitkontingente, das heißt im Endeffekt zusätzliche personelle Ressourcen.“

Andererseits warnt Meidinger vor der Vorstellung, Lehrkräfte könnten in großem Umfang Eltern die Erziehungsarbeit abnehmen. „Die Kernaufgabe von Schule ist der Unterricht, bei der Erziehung kann sie in begrenztem Rahmen unterstützend, aber niemals elternersetzend tätig sein!“ Der Verbandsvorsitzende verweist darauf, dass eine Ausweitung des Beratungsangebotes allein noch keine bessere Erziehungspartnerschaft zwischen Erziehungsberechtigten und Lehrern garantieren könne. Viele Lehrkräfte auch an Gymnasien machten die Erfahrung, dass sowohl in den Elternsprechstunden als auch bei anderen Beratungsangeboten, zum Beispiel Elternabenden und Eltern-Lehrer-Stammtischen die Eltern bildungsferner Schichten häufig unterrepräsentiert seien. Ob allerdings eine Beratungspflicht, wie sie manche forderten, Abhilfe schaffen könne, bezweifle der Bundesvorsitzende.

Zum Beitrag: Gymnasiums-Hysterie: Kurth rät Eltern zu Gelassenheit

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