Umgedrehtes Problem: Dieses Jahr wollen zu wenig Viertklässler aufs Gymnasium wechseln

3

FRANKFURT/MAIN. Vor einem Jahr sind Eltern in Frankfurt auf die Barrikaden gegangen. Der Grund: Fehlende Plätz an Frankfurter Gymnasien. Noch nie hatten so wenige Viertklässler einen Platz auf einem Gymnasium ihrer Wahl bekommen, wie im vergangenen Jahr. Doch der geplante Start einer neuen kooperativen Gesamtschule (KGS) wird nun trotzdem verschoben –mangels Anmeldungen kam eine Klasse für den Gymnasialzweig dieses Jahr nicht zustande.

Im Anmeldeverfahren für die Jahrgangsstufe 5 der weitführenden Schulen habe sich gezeigt, dass es in allen drei Zweigen – Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig – nicht genügend Erstanmeldungen gebe, berichtet „hessenschau.de“. Die Zahlen für den Hauptschul- und den Realschulzweig hätten zwar für eine Kombiklasse ausgereicht, eine Klassenbildung im Gymnasialzweig wäre jedoch nicht möglich gewesen. Und Schüler mit Gymnasialwunsch einfach auf eine KGS zu schicken, sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

Experten hatten vorausgesagt, dass die Nachfrage am gymnasialen Bildungszweig eher noch steigen werde. Doch nun gibt es eine gegenläufige Entwicklung. Die Zahl der in Frankfurt aufs Gymnasium wechselnden Kinder sei in diesem Jahr deutlich gesunken, sagte Martin Müller vom Bildungsdezernat am Mittwoch gegenüber der dpa. Rund 3000 Plätzen stehe eine Nachfrage von rund 2700 gegenüber. Im vergangenen Jahr fehlten dagegen rund 500 Plätze. Daher mussten Kinder Gesamtschulen zugewiesen werden.

Anzeige

Der Bedarf an Plätzen an den Gymnasien sei wegen der Wahlfreiheit der Eltern schwer vorherzusagen, sagte Müller weiter. In diesem Jahr sei die Quote der Wechsler von 56 auf 52 Prozent zurückgegangen. Der starke Zuzug von Menschen nach Frankfurt erschwere Prognosen zusätzlich. dpa

Rückblick: Frankfurt will zehn neue Schulen bauen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Pälzer
7 Jahre zuvor

Wie soll ein Ministerium auch wissen, wie viele Kinder im nächsten Jahr auf weiterführende Schulen gehen wollen??

Torsten Fink
7 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Hier geht es um die Verantwortung des Schulträgers. also der Stadt Frankfurt!

xxx
7 Jahre zuvor

Offensichtlich haben (zu) viele Eltern Probleme damit, ihr Kind mit Gymnasialempfehlung auf eine KGS zu schicken. Hätte ich bei mir in NRW trotz und wegen G8 auch, weil ich mein Kind nicht ein Jahr länger als notwendig zum Abitur führen zu lassen.