BERLIN. Finanzbildung ist nach Meinung von OECD-Generalsekretär Ángel Gurría nicht gleich Bildung. Deutschland können erheblich davon profitieren, sich mit anderen zu messen.
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría hat Deutschland dazu aufgerufen, am PISA-Test zur Ermittlung der Schüler-Kompetenzen in Finanzfragen teilzunehmen. Finanzbildung sei eben nicht gleich Bildung, sagte er der «Welt am Sonntag». «Wenn es um Fächer wie Biologie oder Chemie geht, wissen wir alle, dass wir praktisch keine Ahnung haben. Aber bei Geld, da denkt doch jeder, dass er sich eigentlich auskennt.»

Deutschland könne davon profitieren, wenn es sich mit anderen messe, sagte der Generalsekretär der Industrieländerorganisation, die für die PISA-Schulleistungsstudien verantwortlich zeichnet.
Die soeben vorgestellten Testergebnisse zur Finanzbildung hatten in anderen Industrieländern große Defizite aufgedeckt: Demnach verstand im Schnitt aller OECD-Länder nur jeder zehnte 15-Jährige überhaupt, was die Einkommenssteuer ist und wie sie erhoben wird. «Überlegen Sie mal, in dem Alter bewerben sich Hauptschüler in Deutschland für eine Lehrstelle», sagte Gurría. Es werde immer wichtiger, dass Kinder sich schon früh mit Geld beschäftigten.
Die Erhebung zur Finanzbildung unter Jugendlichen ist Teil der PISA-Tests, mit denen der Bildungsstand von Schülern innerhalb der OECD abgefragt wird. Deutschland und andere OECD-Staaten haben daran nicht teilgenommen.
Dass sich 15-jährige noch nicht für Einkommenssteuer interessieren, ist doch normal. Auch ein Azubi wird in der Regel noch unterhalb des Freibetrags liegen.
Langsam aber sicher gehen mir diese Wichtigmacher von der OECD gehörig auf die Nerven!