MÜNCHEN. Zur Solidaritätsaktion in München „Zusammenstehen gegen Antisemitismus“ und mit Blick auf den Wirbel um den „Vogelschiss“-Vergleich des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland hat der Vorsitzende des Verbands der Realschulen, gleichzeitig Chef des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), Jürgen Böhm, die Bedeutung von Demokratieerziehung an den Schulen unterstrichen.

„Wenn Politiker oder sonst wer die Zeit des Nationalsozialismus verharmlosen oder negieren wollen, dann sind wir alle gefragt, Haltung zu zeigen. Nur das Wissen über unsere Geschichte und die Errungenschaften der Demokratie bilden die Grundlagen dafür, dass wir in Frieden und Wohlstand leben können“, erklärte Böhm. „Eine besondere Verantwortung haben unsere Schulen. Jeder Verrohung von Sprache müssen wir sofort entgegenwirken. Es darf niemals sein, dass ‚Jude’ als Schimpfwort verwendet wird. Dass Antisemitismus bereits im Keim erstickt werden muss, kann nicht oft genug gesagt werden, vor allem dann, wenn dieser aus anderen Kulturen zu uns transportiert wird.“
Der brlv ist mit der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) Bündnispartner der Stiftung Wertebündnis Bayern, die sich unter anderem für die Vermittlung fundamental wichtiger Werte – wie Demokratie, Toleranz und Respekt – einsetzt. Böhm betont in diesem Zusammenhang, dass in Deutschland aus der Geschichte gelernt werden müsse: „Unsere Aufgabe ist es, ausgehend von der deutschen Geschichte einen Gegenwartsbezug herzustellen. Basis hierfür ist vor allem an den Schulen, dass die drei Kernthemen Medienbildung, Demokratie- und Werteerziehung in den Fokus gerückt und ganzheitlich betrachtet werden. Nur mit umfassendem Wissen, nur mit einer klaren ‚Null Toleranz’-Position und einem hohen Maß an demokratischer Aufgeklärtheit kann antisemitischen Tendenzen entgegengewirkt werden“, schließt Böhm. News4teachers