GEW mit Doppelspitze gegen „konservative Wende“

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GÜSTROW. Die Lehrer- und Erziehergewerkschaft GEW wird in Mecklenburg-Vorpommern künftig von einer Doppelspitze geführt. Die Delegiertenversammlung wählte neben der bisherigen Landesvorsitzenden Annett Lindner am Freitagabend auch Maik Walm an die Spitze des rund 4700 Mitglieder zählenden Landesverbands, wie eine Sprecherin am Samstag sagte. Zuvor hatte die «Schweriner Volkszeitung» berichtet.

Die GEW wolle sich angesichts einer zu beobachtenden «konservativen Wende» breiter aufstellen, sagte die Sprecherin. Andere Landesverbände hätten bereits eine Doppelspitze. In ihrer Vorstellung vor den Delegierten betonten Lindner und Walm die herausgehobene Rolle der gewerkschaftlichen Arbeit: „Demokratie als Prinzip, wichtige Fragen mit Argumenten im Sinne aller Menschen zu klären, braucht mehr denn je eine überzeugende Verteidigung, auch und insbesondere durch aktive Gewerkschaften“. Als Leitthemen der kommenden Jahre definierten sie vor allem die Einführung eines Personalentwicklungskonzepts durch das Land und die Veränderung der Inklusionsstrategie für eine „echte“ Inklusion im Bildungssystem.

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Führen künftig gemeinsam die GEW Mecklenburg Vorpommern: Annett Lindner und Maik Walm. (Foto: GEW MV)
Führen künftig gemeinsam die GEW Mecklenburg Vorpommern: Annett Lindner und Maik Walm. (Foto: GEW MV)

Inklusion soll es Kindern mit Förderbedarf ermöglichen, am Unterricht in Regelschulen teilzunehmen. Das soll nicht zu Lasten der anderen Schüler gehen. Aus Sicht der GEW lassen die Regelungen zur Inklusion im aktuell diskutierten Entwurf für eine Novelle des Schulgesetzes in MV zu wünschen übrig. Es fehle die Bereitschaft, das nötige Geld zu investieren, hatte Lindner erst vor wenigen Tagen kritisiert. Angesichts der bisher verkorksten Umsetzung der Inklusion, was überwiegend zu Lasten der Lehrkräfte gegangen sei, könne sie verstehen, dass manche Lehrer sich das alte System der Förderschulen zurückwünschten. (dpa)

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