„Quit the shit“ – BZgA-Material für Pädagogen zum Weltdrogentag

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KÖLN. Zum Weltdrogentag am 26. Juni 2019 warnen die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vor den Risiken von Cannabiskonsum und weisen auf umfangreiches Unterrichts- und Präventionsmaterial hin.

Immer mehr Schüler werden mit Marihuana erwischt. Foto: miss.libertine / Flickr (CC BY 2.0)
Marihuana gehört noch zu den leichteren Drogen, die unter Schülern kursieren. Foto: miss.libertine / Flickr (CC BY 2.0)

Neue Studiendaten der BZgA zeigen, dass der Konsum von Cannabis bei jungen Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren in Deutschland seit 2016 weiter angestiegen ist. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler, erklärt: „Wer behauptet, Cannabis ist ungefährlich, der irrt sich gewaltig! Cannabis ist und bleibt eine Droge mit hohen gesundheitlichen Risiken, gerade für regelmäßig konsumierende Jugendliche. Daher führt eine Debatte um Legalisierung völlig am Ziel vorbei. Wir möchten erreichen, dass mehr Jugendliche über die Gefahren Bescheid wissen und nicht aus Gruppenzwang oder Neugierde noch leichter an den Stoff herankommen.“ Der Bund habe mehr Geld für bundesweite Präventionsprojekte bereitstellt und die BZgA arbeite bereits an Materialien, die bald schon an die Schulen verteilt würden. Dies sei ein wichtiger Schritt, dem noch weitere folgen müssen, so Mortler.

Die aktuelle bundesweite BZgA-Repräsentativbefragung im Jahr 2018 belegt, dass 22,0 Prozent der 18- bis 25-Jährigen angeben, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Im Jahr 2016 waren es 16,8 Prozent und im Jahr 2008 noch 11,6 Prozent. Dieser deutliche Anstieg ist sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Befragten zu verzeichnen. Anstiege sind auch in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen zu beobachten: Aktuell geben 8,0 Prozent der Jugendlichen an, Cannabis mindestens einmal in den letzten zwölf Monaten konsumiert zu haben. Im Jahr 2016 waren es 6,9 Prozent, im Jahr 2011 noch 4,6 Prozent.

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, nimmt die Anstiege des Cannabiskonsums bei jungen Menschen als Anlass zur Sorge. Besonders verbreitet sei der Konsum unter 18- bis 25-jährigen Männern: Nahezu jeder Zweite gebe an, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. „Gerade für junge Menschen ist der Konsum von Cannabis mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden. Je früher und je häufiger konsumiert wird, desto größer ist das Risiko, an einer Psychose zu erkranken“, sagt Theiss. Die BZgA setze daher auf die Prävention im Jugendalter.

Eine Maßnahme ist das BZgA-Internetportal www.drugcom.de. Es bietet wissenschaftlich fundierte, qualitätsgesicherte Informationen zu Cannabis. Zudem gibt der Drugcom-Online-Selbsttest „Cannabis-Check“ die Möglichkeit, das eigene Konsumverhalten zu überprüfen, um eine Risikoeinschätzung zu erhalten. Außerdem bietet die BZgA Unterstützung bei einer Konsumreduzierung mit dem Online-Verhaltensänderungsprogramm „Quit the Shit“ sowie einen dazugehörigen Chat an. Der Drugcom-Chat bietet werktags zwischen 15 und 17 Uhr Hilfesuchenden persönliche Beratung. Als Social-Media-Angebot ergänzt ein YouTube-Kanal mit kurzen Erklärvideos zu Wirkung und Risiken von Cannabis die Informationen von www.drugcom.de.

Für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte hat die BZgA die Arbeitshilfe „Der Cannabiskonsum von Jugendlichen als Herausforderung für die pädagogische Arbeit“ und die Broschüre „Schule und Cannabis“ erstellt:
https://www.bzga.de/infomaterialien/unterrichtsmaterialien

Für eine anonyme, persönliche Hilfestellung ist das BZgA-Infotelefon zur Suchtvorbeugung erreichbar unter der Telefonnummer 0221 – 89 20 31. Die Beratungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr; Preis entsprechend der Preisliste des Telefonanbieters für Gespräche in das Kölner Ortsnetz: https://www.bzga.de/service/infotelefone/suchtvorbeugung/

Die Internetseite der BZgA bietet eine Übersicht von Suchtberatungsstellen bundesweit: https://www.bzga.de/service/beratungsstellen/suchtprobleme/

Für den Teilband „Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2018“ der bundesweiten BZgA-Repräsentativbefragung „Alkoholsurvey 2018“ wurden im Zeitraum April bis Juni 2018 insgesamt 7.002 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt: https://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/

Ein Infoblatt mit zentralen Studienergebnissen finden Sie unter: https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/suchtpraevention/

Weiterführende Informationen unter: www.drogenbeauftragte.de

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