BERLIN. Die Berliner Wirtschaft blickt «mit Sorge» auf den Schulstart nach den Sommerferien am 10. August. Einerseits sei es höchste Zeit, dass trotz Corona-Pandemie wieder geregelter Unterricht losgehe, erklärte die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK), Beatrice Kramm, am Dienstag. Andererseits seien an den Schulen Konzepte für eine dauerhafte Absicherung des Unterrichts nötig, sollte Präsenzunterricht wegen Corona-Fällen in einzelnen Klassen nicht möglich sein. Daher müsse die digitale Betreuung eines jeden Schülers sichergestellt sein. «Kein Kind darf verloren gehen», so Kramm.
«Für Berliner Unternehmen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geht es ganz praktisch um die Vereinbarung von Familie und Beruf», erklärte die IHK-Präsidentin weiter. «Für die Schüler geht es langfristig um ihre Zukunft. Jede fehlende Unterrichtsstunde wirkt sich negativ auf die Ausbildungsreife und Studierfähigkeit aus. Das können wir uns weder als Gesellschaft noch als Wirtschaftsstandort leisten.»
Die IHK fordert Kramm zufolge ein Programm zur Digitalisierung der Berliner Schulen und Oberstufenzentren. Nötig seien leistungsfähige Breitbandanschlüsse, Cloud-basierte Lernplattformen und mehr Lehrerfortbildung. Die Mittel aus dem Digitalpakt des Bundes – auf Berlin entfallen 257 Millionen Euro bis zum Jahr 2024 – kommen laut IHK bisher kaum bei den Schulen an. dpa
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