Bildungssenator nennt Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Schulen „seltsam“

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HAMBURG. Die Infektionszahlen steigen auch in Hamburg drastisch – doch Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) bleibt dabei, dass die Schulen ein sicherer Ort seien. „Die Kinder infizieren sich in ihrer Freizeit neun Mal häufiger als in der Schule“, sagt er (ohne die Quelle dieses Befunds anzuführen). Die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Corona-Risikogebiete, im Unterricht eine generelle Maskenpflicht und die Abstandsregel zu erlassen, nennt er „sehr seltsam“.

Riskanter Kurs: Hamburger Bildungssenator Ties Rabe. Foto: Senatskanzlei Hamburg / Michael Zapf

„Eigentlich müsste man die Freizeit schließen, nicht die Schulen“, so erklärte Rabe einer Meldung des NDR zufolge. Auch die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) beeindruckten den Senator nicht, so heißt es darin. Rabe sagte demnach, folge man dieser Empfehlung, müssten jetzt in Deutschland in zwei Drittel aller Schulen die Kinder nach Hause geschickt werden. Er habe sich aber bei den anderen Kultusministern erkundigt und „kein Bundesland richtet sich nach dieser sehr seltsamen Empfehlung“. In Hamburg werde man den Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrecht erhalten, sagte der Schulsenator. Er wisse, dass das auch die allermeisten Eltern und Schulleitungen begrüßen.

Von Schulschließungen ist in den RKI-Empfehlungen überhaupt keine Rede

Kennt Rabe die Empfehlungen des RKI überhaupt? Von Schulschließungen – wie Rabe nahelegt – ist darin gar keine Rede. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt ab einem Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner für alle Schulen des betroffenen Gebiets eine generelle Maskenpflicht im Unterricht (also auch in Grundschulen) sowie eine Verkleinerung der Lerngruppen, damit die Abstandsregel in den Klassenräumen eingehalten werden kann (News4teachers berichtet ausführlich über die Empfehlungen des RKI für den Schulbetrieb – hier geht es hin). In Hamburg stieg der Inzidenzwert mittlerweile auf knapp unter 100. Die bislang einzigen Reaktionen der Bildungsbehörde: Sie erließ eine Maskenpflicht für Oberstufenschüler – und gab Lehrern Empfehlungen zum Lüften.

Rabe – Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland – hatte vor den Herbstferien unter dem Druck der Öffentlichkeit selbst Zahlen zum Infektionsgeschehen an den Hamburger Schulen herausgegeben. Er räumte dabei drei Ausbrüche in Schulen der Hansestadt ein, darunter der bislang größte in Deutschland an einer Schule registrierte Ausbruch mit offiziell 36 infizierten Schülern und Lehrern in Hamburg-Winterhude. Zuvor hatte sich Rabe zu der Aussage verstiegen, dass die Schulschließungen ab März eigentlich gar nicht notwendig gewesen seien – und dass man in Zukunft wohl anders entscheiden werde.

SPD-Spitze setzt sich vom Genossen Rabe ab – sie fordert Schichtunterricht

Mittlerweile haben sich auch die SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans deutlich gegen ihren Genossen Rabe positioniert. In einem gemeinsam mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach verfassten Statement fordern sie zwar, Schulen nach Möglichkeit offenzuhalten. Aber: „Damit das gelingt, müssen auch hier die Kontakte so weit wie möglich begrenzt werden, in den Schulen durch reduzierte und entzerrte, digital gestützte Unterrichtsmodelle“. Das entspräche den RKI-Empfehlungen, die Rabe „sehr seltsam“ nennt. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Schulen in der Pandemie: Kultusminister missachten das RKI – Länder stellen sich damit gegen die Kanzlerin

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45 Kommentare
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Bernd
3 Jahre zuvor

Mal spaßeshalber gefragt: Worin unterscheidet sich dieser Bildungs-(sic!)-Senator eigentlich von den Corona-Weltverschwörungs-Spínnern? Wissenschaft hat doch auch für Rabe allenfalls eine meinungsstützende Funktion – und ist, wenn sie dem eigenen kleinen Weltbild zuwiderläuft, „sehr seltsam“.

Bemerkenswert allerdings die Wendigkeit, mit der Herr Rabe seine eigenen pseudo-wissenschaftlichen Erkenntnisse hin- und herbiegt: Monatelang lief er herum, und behauptete, dass Kinder und Jugendliche praktisch nicht ansteckend sind. Jetzt sind Kinder und Jugendliche offenbar doch ansteckend – aber nur in der Freizeit. Dort dann aber neunmal so dolle.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bitte den Fachbegriff nutzen: Wenfigkeit bedeutet in Hamburg Wendehals.

KARIN
3 Jahre zuvor

Leider ist er nicht informiert und redet Blödsinn!
So Menschen entscheiden über uns!
Halbwissen schützt vor Verantwortung nicht, hier evtl. mit fatalen Folgen! Nicht entschuldbar, eigentlich dann mit Vorsatz entschieden und duchgesetzt!

Mom73
3 Jahre zuvor

Seltsam ist nur noch, dass in Deutschland alle bisher gültigen Regeln zur Eindämmung des Coroanvirus einzig und allein NICHT in den Schulen gültig sind und…..der gesunde Menschenverstand so mancher Verantwortlichen anscheinend nicht mehr funktioniert!
Wo ein Virus HINEINGETRAGEN wird, wird es VERBREITET und auch wieder HINAUSGETRAGEN.
Warum wird denn jetzt darüber nachgedacht, den Unterricht vor Weihnachten um 2 Tage früher nach Hause zu verlegen? Um die älteren Familienmitglieder vor dem in den Schulen nicht nicht vorkommenden Virus zu schützen?
Seltsam, alles sehr seltsam….

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mom73

@Mom73

„den Unterricht vor Weihnachten um 2 Tage früher nach Hause zu verlegen“

Die Idee dahinter ist offensichtlich genial nach Art des Hauses (= KMs):
Der Virus ist dann ja lange genug zur Schule gegangen, kann darum schon ein Bisschen mit Ziffern und Zahlen umgehen – also auch mit Uhren und Kalendern.
Darum weiß er dann auch genau, wann er mal Pause macht: Pünktlich zur Weihnachtszeit. 😉
Auch schöne Neujahrstraditionen macht er dann gerne mit: „Also, ich lustiges kleines Kerlchen nehme mir fürs neue Jahr vor, dass ich die Menschen in Ruhe lasse und so schnell verschwinde, wie ich aufgetaucht bin!“
Jaaa, wir wissen alle wie lange diese guten Vorsätze halten … 🙁

ZA
3 Jahre zuvor
Antwortet  Mom73

Dieser Unsinn, eine Gefährdungssituation danach zu beurteilen, wo etwas (nur) „hineingetragen“ wird: Das Virus wurde überall nur „hineingetragen“, auch nach Deutschland. Zur Erinnerung: Im Februar waren 12 Webasto-Mitarbeiter infiziert, weil eine Chinesin das Virus „hineingetragen“ hatte, danach schien es verschwunden. Dann war es wieder da, wurde also erneut „hineingetragen“.
Nach KM-Logik hätten wir folglich niemals irgendwelche intranationalen Maßnahmen gebraucht, weil das Virus ja hier nicht ‚generiert‘ wird: Deutschland ist kein „Treiber“.
Bis vor einem halben Jahr dachte ich doch glatt, dass ansteckende Krankheiten immer so funktionieren, durch „Hineintragen“ dahin, wo sie vorher nicht waren …

Jan aus H
3 Jahre zuvor

Seltsam ist hier vor allem das Verhalten der KM.

Anscheinend erinnern sie sich nicht an ihre eigenen Sprüche aus dem Sommer: „Wenn es das Infektionsverhalten zulässt“.

Der ganze irrsinnige Ansatz mit den Kohorten und dem Weglassen jeglichen Schutzes basierte darauf, dass man nachverfolgbare Einheiten (Klassen oder so) hatte. Das bedeutet aber auch automatisch, dass dieser Sonderweg (im Vergleich zu dem, was überall anders gilt) sofort beendet werden muss, wenn das mit der Nachverfolgbarkeit nicht mehr klappt.

Das ist inzwischen in vielen Kreisen der Fall und die 50er Grenze hat sich als sinnvoll in dieser Beziehung erwiesen. Wenn man bewusst Infektionen in Kauf nimmt, es aber zugleich gar nicht mehr möglich ist, diese nachzuvollziehen, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Infektionszahlen durch die Decke gehen und es vor allem immer mehr „diffuses“ Infektionsgeschehen gibt.

Wenn man nicht mehr nachverfolgt, dann wird man auch die Schulausbrüche immer weniger feststellen können. Die Folgerung daraus sollte dann aber nicht sein, wie gehabt weiterzumachen, sondern schleunigst dafür zu sorgen, dass man so schnell wie möglich wieder nachverfolgbare Infektionszahlen hat -> Lockdown so bald wie möglich.

Minna
3 Jahre zuvor

Hamburg hat also einen Innensenator, der Gesetze nicht einhält, einen Schulsenator, der die Wissenschaft in Frage stellt und der Posten der Gesundheitssenatorin wurde während der Pandemie einfach gestrichen.

UE77
3 Jahre zuvor

Oh, nicht ganz. Kitas sind ebensolche Orte der „Virusfreiheit“ – ich glaube, das Wort „Paradies“ wird in diesem Zusammenhang auch verwendet. Hoffentlich werden wir aus dem Paradies nicht vertrieben … dazu müsste man aber vom Baum der Erkenntnis essen … keine Sorge, passiert nicht …

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor

Seltsame Menschen, unsere Dienstherren und -herrinnen. Wirklich seltsam.

Rotstiftprofi
3 Jahre zuvor
xy
3 Jahre zuvor

Tschentscher, Lohse und Schmidt-Chanasit. Das Hamburger Team. Deshalb wundern mich die Aussagen von Rabe nicht.
https://twitter.com/buhnije/status/1320486345660375041?s=20

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Insgeheim hoffen die Kym vielleicht, dass sich diese Pandemie wie jede gute Pandemie verhält und nach der dritten Welle beendet ist, also das SJ 20/21 wieder völlig „normal“ wird. Who knows.

Ansonsten muss sich der Schulbau die nächsten Jahre echt ins Zeug legen, damit die baulichen Mängel beseitigt werden, die jedes Pandemiegeschehen begünstigen. Darauf sollte der Focus gelegt werden. Wer Schulen offen halten will, muss halt investieren. So einfach ist das.

Georg
3 Jahre zuvor

Da Kinder wenig bis keine Symptome zeigen, schlagen sich ihre Infektionen aber leider nur sehr selten in den Statistiken nieder. Sie werden bei der Kontaktnachverfolgung einfach nicht erkannt. Mann sieht nur die Erwachsenen (Eltern, Großeltern) mit Corona. Die haben Symptome und werden getestet. Da die aber nicht in Verbindung mit der Schule stehen, ist in der Schule auch nichts passiert. Die Schule ist sicher, laut Statistik.
Die einzigen die in der Statistik der Schulen auftauchen sind Lehrer und Schüler die bei Massentestungen zufällig ohne Symptome mit erkannt werden. Daher die geringen Zahlen.
Ähnlich Sicher ist laut Statistik der öffentliche Nahverkehr. Mitfahrer in Bus sind meist Fremde. Man kann sie bei der Nachverfolgung nicht benennen, also auch nicht überprüfen. Im Bus ist also nichts passiert. Ursache unbekannt. Busse sind sicher.
Das ist halt das Problem an Statistiken.
Eigentlich müsste auffallen, dass an Orten mit vielen Menschen in engen Räumen normalerweise mehr Infektionen auftreten. Nur nicht in der Schule. Statistikfehler? Quatsch. Hygienekonzept.
So läuft der Laden.

Pit 2020
3 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

@Georg

So ist es.

Wenn jetzt noch die KMs Ihren Kommentar lesen, haben die – ratzfatz – die Lösung aller Probleme:
Alle die nicht mehr zur Schule dürfen oder dürfen müssen, fahren 24/7 mit prallvollen Bussen und Bahnen durchs Land.
Schule und Busse/Bahnen = sichere Orte.
Virus nach kurzer Zeit ausgemerzt.
Kostenfaktor nahezu null.

Fehlerquelle?
Na alle, die in den Büros der KMs möglichst nahe am angeblich überflüssigen Luftfilter hocken.

Sabine
3 Jahre zuvor

Die Kommentare auf einen entsprechenden NDR-Artikel sind bezeichnend. Die Stimmung scheint gerade zu kippen. Noch vor ein, zwei Wochen gab es überwiegend Kommentare, die verschärfte Maßnahmen an Schulen, oder die Idee, dass sie Infektionsherde sein könnten, für absurd erklärten. Jetzt fordern nicht wenige die Absetzung von Herrn Rabe.
Danke an News4Teacher! Ihr habt wesentlich dazu beigetragen, dass die Inkompetenz der Bildungsminister beleuchtet wird und dass auch kritische Stimmen – langsam, aber sicher – gehört werden.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sabine

Der Mann wurde doch von genügend Hamburgern erneut gewählt, indem sie ihr Kreuz vor kurzem erst bei der SPD bei der Bürgerschaftswahl gemacht haben. Selbst Schuld! Hier zeigt sich eben, was passiert, wenn die SPD die Regierung stellt. Ebenso in Berlin, wo inzwischen Militär bei der Nachverfolgung helfen muss und die Bundespolizei die Landespolizei. Gleichzeitig schauen wir fassungslos in die USA, wobei hier in Deutschland knapp 4 Millionen Mitbürger nur vor die Haustüre treten müssen.

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

… die Landespolizei unterstützen. Sorry, so viel Zeit muss sein.

Mela
3 Jahre zuvor

Die Wähler können nichts dafür, denn es ist völlig egal, welche Partei den Kultusminister stellt. Die agieren alle völlig gleichgeschaltet.

Alter Lehrer
3 Jahre zuvor

@Gümnasiallehrer a. D.
Ich bin zwar nur ein alter Förderschullehrer (auch bald a.D.), wage aber nachfolgende Behauptung: So ganz stimmt das nicht! Parteipolitisch kann man das nicht aufhängen. In Baden-Württemberg ist die Kultusministerin, als Mitglied der CDU, Kandidatin für das Amt des Ministerpräsidenten bei der nächsten Wahl- die Argumente sind aber nicht wesentlich anders als in Hamburg.
Ich bin überzeugt, dass es menschliche, fachliche, (das Amt der Kultusminister ist verschiedentlich fachfremd besetzt) als auch politische Inkompetenzen sind, denen wir solche Verhaltensweisen zu verdanken haben. Warum sich das allerdings flächendeckend durch alle Länder zieht, kann ich mir nicht erklären. Vermutlich zeigt sich hier wieder ein Nachteil des Föderalismus: jeder kann (unerheblich ob es Kultusminister oder andere Ministerien sind) kann sich dadurch hinter der Argumentation eines anderen verstecken. Wie gut das geht, um nur eines der leidigen Probleme zu nennen, sieht man am Bericht der KMK Konferenz, in welchem die Luftreinigungsgeräte als nicht geeignet bezeichnet wurden, obwohl die Aussagen der Wissenschaftler anders lagen.

Minna
3 Jahre zuvor
Antwortet  Sabine

Dabei werden viele kritische Kommentare nicht mal veröffentlicht, wie ich in den letzten Wochen immer wieder feststellen konnte. Dies Problem hatte ich vor allem nachmittags. Gestern Nachmittag verschwand auch plötzlich ein Artikel zu den Maßnahmen, der über hundert überwiegend sehr kritische Kommentare erhalten hatte. Stattdessen gab es einen nicht kommentierbaren Artikel, in welchem Chanasit (!) sich auslassen durfte.

Lanayah
3 Jahre zuvor

Da es so viel Dummheit nicht geben kann, muss ein System dahinter stecken (Herdenimmunisierung?).

Jeremy van Munster
3 Jahre zuvor

Die Kultusminister werden für ihr grob fahrlässiges Verhalten zur Verantwortung gezogen werden. Da bin ich recht sicher. Nicht nur politisch durch Abwanderung der Wähler, sondern mit Sicherheit auch juristisch. Mittlerweile ist das pures Wagenburgdenken, und – obwohl der Vergleich etwas zu gewagt erscheint – wir marschieren in „Nibelungentreue in den Lockdown“.

Mela
3 Jahre zuvor

Wohin sollen die Wähler denn wandern? Bezüglich der Schulen und Lehrer herrscht in allen Parteien der blanke Zynismus.

S.Z.
3 Jahre zuvor

Nach allem, was an Beschlussvorschlägen für morgen durchsickert, steht vor allem eins fest: Schulen und Kitas bleiben geöffnet.
Dass eine Einigung erzielt wird, sich an die Empfehlungen des RKI zu halten, glaube ich nicht.
Es wird ständig gefordert, Kontakte zu reduzieren. Schwer möglich in vollbesetzten Klassenräumen.

wersglaubt
3 Jahre zuvor

Jetzt kommt der nächste seltsame Akt aus Absurdistan, dem Reich, in dem die KM noch dümmeren Mitbürgern weiß machen wollen, sie wären die Herrscher über Wissen und dem Virus: Die Vorquarantäne vor Weihnachten!!
„Kinder können also nur zu Hause in der Familie jemanden anstecken. In der Schule natürlich nicht. Muss wohl an den jeweils unterschiedlichen Gebäuden liegen.“, kommentierte jmd. passend.
Drücken wir Oma und Opa die Daumen, dass sie so lange gesund bleiben!

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  wersglaubt

„… dem Reich, in dem die KM noch dümmeren Mitbürgern weiß machen wollen …“

Wie bitte soll das denn gehen? Hinter den letzten kann keiner mehr kommen – oder laufen alle im Kreis? Wenn die im Kreis laufen ist es doch Ansichtssache, ob man den anderen voRWEg geht oder hinterher läuft.

Leider sind die KuMis auf ihre eigenen Vorgaben hereingefallen, es gibt keine Dummen, es gibt aber viele Alternativ-Begabte. Wer am alternativsten begabt ist, ist als KuMi ausreichend qualifiziert. Jeder kann was. Brot kann schimmeln – und was kannst Du?

Alex
3 Jahre zuvor

„Schön“ ist auch immer der Hinweis auf andere KM. Die machen das nicht, also wir auch nicht. Meine Mutter hatte darauf in meinen Kinderzeiten immer eine schöne Antwort: „Und wenn die anderen von der Brücke springen, springst du auch?“.

Die Wahrheit Des Lebens
3 Jahre zuvor

Die kultusminister haben einen an der Waffel sie spielen mit unserer Gesundheit. Hauptsache Bildung Bildung und Bildung steht an erster Stelle. Die gesundheit??? Habt ihr darüber mal nachgedacht?

quidproquo
3 Jahre zuvor

Quatsch, nicht die Bildung. Mama und Papa sollen arbeiten und die Wirtschaftskurbel drehen. Bildung und Kinder sind doch total schnuppe – das wurde in den Medien doch bereits genauso bestätigt

0-8-15 delux
3 Jahre zuvor

Wenn meine Oma wollte, dass wir mit dem Unsinn aufhören und ich sagte: „Aber . . . hat angefangen! „, meinte sie, dann könne ich dafür ja aufhören.
Hmmm… Erscheint mir im Zusammenhang „aber die anderen KM“ ziemlich zutreffend.

Und ja, auch der oben gezogene Vergleich mit den Nibelungen ist nicht so ganz abwegig…
Gunther und Siegfried an der Macht, beide nicht besonders helle. Gernod der Unentschlossene und Giselher der Weltfremde dürfen auch ein bisschen ihren Senf dazu geben und über Kriemhild sprechen wir lieber gar nicht erst…
Und der einzige, der durchblickt und sich dennoch wider besseres Wissen beugen muß, bis er offenen Auges mannhaft stehend stirbt, ist der große Böse.
Nur:
in diesem Falle sind es die kleinen Bösen und die alten Bösen…
Und die bösen Mütter, die ihre Kinder befreien und zu hause unterrichten wollen, obwohl es doch laut Politikern wichtiger ist vormittags andere Kinder zu treffen, als nachmittags Geschwister, Vettern, Großeltern und ausgesuchte Freunde. Weihnachten, Geburtstage, Kommunionsunterricht und ähnliches ist viel unwichtiger für die kindliche Psyche, als Bildergeschichten zu schreiben und die Grundrechenarten nochmal und nochmal durchzukauen? Sorry, jetzt mal im Ernst, DAS kann ich auch hier zu hause leisten…
Und ganz im Ernst, wenn ein Kind wiederholen muss geht die Welt nicht unter. Wenn Opa oder Mama tot umfallen, weil die Kids das Virus aus der Schule mitbringen, dann schon!
(Aber vermutlich gehöre ich zu den vielzitierten „Bbildungsfernen Schichten“, weil ich die Logik der Situation nicht erfassen kann?)

Marie
3 Jahre zuvor

Aus Schleswig-Holstein hieß es vorhin, Maßgabe müsse sein: maximal 10 Personen, egal wann, egal wo. Aber vermutlich wird auch das wieder nicht für Schulen gelten…

Stina
3 Jahre zuvor

Also jetzt, ganz offiziell, doch der Chanasitsche Weg (Infektionen bis das letzte Intensivbett belegt ist). Als Mama und Krankenschwester bitte ich die Hamburger einen Blick auf unsere Petition zu werfen, ggfs. zu unterschreiben.

https://sichere-bildung-hamburg.de/

Nina
3 Jahre zuvor

Herr Rabe, was ist das RKI und warum sind seine Empfehlungen derzeit so wichtig? Ja, genau, könnte was mit Pandemieeindämmung zu tun haben. Wissenschaftler arbeiten dort gemeinsam an diesem Ziel. Sie beschäftigen sich aber auch mit Daten zu den Auswirkungen einer Sars-Cov2 Infektion, die schon länger nicht mehr nur nach den Todesfällen, sondern auch an den Langzeitfolgen beurteilt werden. Aus Daten und Veröffentlichungen leiten die Mitarbeiter dort Empfehlungen für den Infektionsschutz ab. Sie betreiben diesen Aufwand, da eine SarsCov2-Infektion erhebliche Folgen für den Erkrankten, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes (Langzeitfolgen!!) haben kann.
Und Sie, als Deutschlehrer, ignorieren diese Empfehlungen und rechtfertigen dieses mit Entscheidungen anderer KM’s (Erzieherinnen, Politologinnen, Literaturwissenschaftlerinnen etc.), die genau wie Sie keinerlei berufliche Kompetenz vorweisen können, Empfehlungen des RKI auszuhebeln.
Jetzt spätestens sollten Eltern- und Lehrerverbände klagen!!!

Leseratte
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nina
Mama
3 Jahre zuvor

Herr Rabe, jetzt mal logisch: Könnte es nicht sein, dass aufgrund der häufig symptomlos oder symptomarm verlaufenden Infektionen bei jungen Menschen diese erst, nachdem ein Familienmitglied symptomatisch erkrankt, also in häuslicher Umgebung, entdeckt wird?! Aufgrund der u.U. langen Inkubationszeit wären die Überbringer (Schüler) dann schon wieder virenfrei.
Die Aussage „Infektionen werden von außen in die Schulen getragen“ wäre somit durch die altersspezifischen Infektionsverläufe bei SarsCov2 auch für die Zukunft gesichert! Es sei denn ein Journalist oder ein ein verantwortungsbewusster Schulsenator beschäftigt sich mal mit der Interpretation der Testergenbnisse!
Nein, ich unterstelle Ihnen keine bewusste Irreführung der Bevölkerung…

Jonas Kannenberg
3 Jahre zuvor

Seltsam ist hier viel mehr der Senator. Und er wird immer seltsamer, je länger er im Amt ist…

quidproquo
3 Jahre zuvor

Ich hoffe, ihr animiert alle Kinder, zu Halloween kräftig bei den Nachbarn zu klingeln und Süßigkeiten zu fordern. Natürlich ohne Maske, sind ja nicht ansteckend und werden nicht infiziert!

quidproquo
3 Jahre zuvor

This is really cool, diese Frau zeigt ihre diktatorischen und gewissenlose Tendenzen
https://twitter.com/Frau_weee/status/1319025209890963464?s=09

Nadine Göpfert
3 Jahre zuvor

Tsja es lebe der Kapitalismus es zählt nur das Geld ,Leben ist ersetzbarer Posten und unnötiger Kostenfaktor

Andre Hog
3 Jahre zuvor

Die Lösung des Problens Schule in Coronazeiten ist völlig simpel und wird von nahezu allen Kommentaren hier seit Wochen auf N4T dokumentiert:
Einsatz des gesunden Menschenverstandes auf der Ebene der Entscheidungsträger v.a. bei den KMs!!!!!

Aber keine Bange – das wird nicht passieren.

Und als Beweis noch ein kleines Schmankerl von der BzR in Münster, die mit einem Motivationsvideo erläutern, wie man ein Fenster resp. viele Fenster öffnet.

https://www.instagram.com/tv/CGr4RLSq0PK/?igshid=xbw0ptq04lgm

Ich habe gestern meiner Empörung darüber in einer Mail an die BzR-MS zum Ausdtuck gebracht.

Lametta
3 Jahre zuvor

Ironischerweise habe ich mich gestern den ganzen Tag über die obigen Äußerungen unseres Bildungssenator aufgeregt, und direkt nach den Sommerferien schon hatte ich kollegiumsöffentlich gefragt, ob das Hygienekonzept wohl für unsere Berufsschule so gemeint sein könne, da wir ja offensichtlich Erwachsene unterrichten und nicht Kinder. Damals war die Antwort, ich hätte die Anordnungen meines obersten Dienstherren nicht in Frage zu stellen.
Gestern Abend kam das Ergebnis meines Corona-Tests, positiv. In die Statistik gehe ich bestimmt ein als angesteckt im familiären Umfeld oder in meiner wilden Freizeit, die Gespräche mit dem Gesundheitsamt machen mir wenig Hoffnung, dass irgendetwas herauskommen wird, das das magische Denken des Schulsenators stören könnte.
Unnötig zu sagen: Ich gehe nicht auf Partys, meine Hauptkontakte sind Schüler_innen, Lehrer_innen, meine eigenen schulpflichtigen Kinder, mein Mann, der auch Lehrer ist. Ok, ich bin mit der U-Bahn zur Schule gefahren, ich war mal einkaufen. Ich trage Maske im Unterricht schon, als es noch nicht Pflicht war, ich stand vorzugsweise am offenen Fenster und mit Abstand zu den Schülern, die diese Woche immerhin auch Masken trugen. Ich dachte, ich könnte das Risiko, mich anzustecken, irgendwie abschätzen und kalkulieren. Ich nehme Corona ernst und hatte überhaupt keine Lust, krank zu werden. Und jetzt, zack. Mit Verlaub, ich kann überhaupt keine Anordnungen und Aussagen meines „obersten Dienstherren“ mehr ernst nehmen. Seltsam sind nicht die Empfehlungen des RKI, seltsam ist, dass die Kultusminister nicht merken, dass sie Corona-Leugnern in die Hand spielen und sich selbst in den Fuß schießen – mit dem sie es aber weiter noch schaffen, nach uns zu treten.

Osman
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lametta

Ich wünsche Ihnen von Herzen Gute Besserung und einen sehr leichten Verlauf!

Ramona Minuth
3 Jahre zuvor

Die Kinder infizieren sich in ihrer Freizeit neun Mal häufiger als in der Schule“, sagt Schulsenator Ties Rabe.
Und genau das ist der Knackpunkt!
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob die Schüler sich bisher in der Schule infiziert haben, aber der Brennpunkt kann sich ganz schnell in Schulen verlagern. (Beispiel Israel) Logisch erscheint doch, dass wenn die Kinder lt. erwähnter Studie, ein neunfach höheres Risiko haben, sich in außerschulischen Gemeinschaften zu infizieren, dass das ausreicht, um ganze Klassen zu verseuchen. Schließlich haben sie meistens eine geringe Symptomausprägung. Sie gehen also den nächsten Tag wie gewohnt zur Schule. Das heißt, sie sitzen dann erstmal 10 bis 14 Tage im Unterricht ohne zu wissen, dass sie infiziert sind und können in aller Ruhe die gesamte Klasse anstecken. So kommt das Virus selbstverständlich dann auch in viele andere Familien hinein. Dort macht es aber nicht Halt, weil Mutter und Vater, anfangs auch noch tagelang symptomlos sind. Aber nun nimmt es erst richtig Fahrt auf, denn auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn und danach in ihren Arbeitsstätten, wird es gleichmäßig verteilt. Dann hat auch jeder was davon, wenn es so richtig durchgemischt wird. Einen logischeren Kreislauf gibt es hier ja wohl nicht.
Um die radikale Ausbreitung von Covid19 zu verlangsamen, damit es uns nicht so ergeht, wie den Menschen im Frühjahr in Bergamo und das Gesundheitssysthem nicht an seine Grenzen kommt, kann nur ein Lockdown, der alle Bereiche einbezieht, von Nutzen sein. Da gehören Schulen mit dazu!!!

Ja und Leute, die hier immer wieder schreiben „wir haben es doch im Frühjahr auch geschafft und all die Maßnahmen waren überzogen…“, die sollten endlich mal ihren Kopf einschalten und überlegen, warum wir es geschafft haben. Eben weil die allermeisten sich an die Regeln gehalten haben und es einen Lockdown gab. Ansonsten hätten wir im Frühjahr auch knüppelvolle Intensivstationen gehabt, die das Pflegepersonal an ihre Grenzen gebracht hätte. Selbst sofortige Neueinstellungen von Pflegepersonal garantiert keine intensiv medizinische Betreuung, da man dazu erst einmal eine mehrjährige Ausbildung benötigt.

Unsere Kanzlerin wurde als Jammerfrau und Schwarzmalerin verhöhnt, als sie vor kurzem meinte, dass es bei Disziplinlosigkeit und Nachlässigkeit zu Weihnachten täglich bis zu 19000 Neuinfektionen sein könnten. Das wird wohl nächste Woche schon passieren, wenn sich nichts tut. Frau Merkel kann schließlich rechnen.
Und noch eins: Laut RKI-Meldung am 26.10.20 gab es bereits mehrere 100 Corona-Ausbrüche an Schulen.
Keiner von uns kann überhaupt etwas dafür, dass uns eine Pandemie heimsucht, aber jeder Einzelne hat ein Recht auf Gesundheit!!!