42 Prozent der Familien nutzen Kita-Notbetreuung

2

DÜSSELDORF. Viele Kitas in NRW sind im Corona-Notbetrieb. Das Land hat den Eltern trotzdem die letzte Entscheidung überlassen, ob sie ihr Kind in die Betreuung schicken oder nicht. Die meisten haben sich an den Appell des Familienministers gehalten.

Die Regelungen zur Notbetreuung in den Kitas in Nordrhein-Westfalen zeigen Wirkung: In der zu Ende gehenden Woche seien in den Kitas, die lediglich Notbetreuung anbieten dürfen, die Gruppen im Schnitt knapp halbvoll gewesen, teilte das NRW-Familienministerium auf Anfrage mit. Für 42 Prozent der Kinder hätten die Eltern die Notbetreuung genutzt. In Kommunen, wo wegen niedrigerer Inzidenz-Werte regulärer Kita-Betrieb stattfindet, seien 72 Prozent der Kinder betreut worden.

Um die Regeln zur Notbetreuung in den NRW-Kitas hatte es zuletzt Streit gegeben. Foto: Shutterstock

Bundesweit dürfen Kreise und Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 165 in ihren Kitas nur noch eine Notbetreuung anbieten. Das betraf in Nordrhein-Westfalen zuletzt rund die Hälfte der Kreise und kreisfreien Städte. Doch die Umsetzung dieser bundesweiten Vorgabe durch die NRW-Landesregierung hat für heftige Debatten gesorgt. Eltern müssen für die Notbetreuung lediglich schriftlich erklären, dass sie die Versorgung ihrer Kind nicht anders sicherstellen können. Nachweisen müssen sie ihren Bedarf nicht. Auch an bestimmte Berufsgruppen ist die Notbetreuung in NRW nicht gebunden.

Der oppositionellen SPD ist diese Regelung zu lasch. Es sollte mindestens eine Bescheinigung vom Arbeitgeber verlangt werden, ob ein Beschäftigter im Betrieb tatsächlich unabkömmlich sei, hatte Partei- und Fraktionschef Thomas Kutschaty vorgeschlagen.

Die kommunalen Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen forderten erneut finanzielle Unterstützung vom Land für ausgefallene Kita-Beiträge. Seit Februar gebe es eine Ausnahmesituation bei der Betreuung in den Kitas, schrieben Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund in einem gemeinsamen Brief an NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP). «Für diesen Zeitraum werden die Elternbeiträge nicht oder nicht vollständig erhoben
werden können.»

Das Angebot des Landes, den Kommunen die Kita-Beiträge lediglich für Mai und Juni zur Hälfte zu erstatten, sei «unzureichend». Das Land müsse für den gesamten Zeitraum der Betreuungs-Einschränkungen die Hälfte der Kita-Gebühren erstatten, fordern die Verbände. (dpa)

Verweigerer-Initiative: „Präsenz in Schulen und Kitas trotz hoher Inzidenzen? Ohne uns!“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

2 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Ellen
3 Jahre zuvor

Ich glaube nicht, dass es an dem wirklich unfähigen Familienminister und seinem “Appell “liegt, dass Eltern ihre Kinder nicht in die Kita schicken, sondern vielmehr an den fähigen Leitungen und Erziehern, die mit Engelszungen und viel Empathie, Überzeugungsarbeit leisten um an die Vernunft der Eltern zu appellieren!!

Susanne
3 Jahre zuvor

Bei uns in Sachsen nutzen fast alle die Notbetreuung. Auch die, die keinen Anspruch haben. Und ich frage mich, wie das geht? Und bei uns sind es 80 % der Kinder, die da sind. Den Kindern sei es gegönnt, aber so wird das nichts.

Ich bin sehr sauer darüber, das Kinder gebracht werden, wo die Eltern zuhause sind (und ich rede hier nicht von Homeoffice). Man kennt die Eltern, man weiss, wo sie beruflich tätig sind, wie sie normalerweise arbeiten. Die Arbeitgeber unterschreiben alles. Teilweise haben ei ige Kurzarbeit und schaffen das Kimd trotzdem weg. Ich finde das so unfair gegenüber denen, die gar keinen Anspruch haben und ist am Limit sind.

Von daher weg mit der Notbetreuung für alle. Dann ist auch in den Firmen endlich weniger Begängnis und wir kriegen Corona in den Griff. In den letztem Wochen habe ich es besonders erlebt, das die die Ansoruch haben sich immer rücksichtsloser verhalten. Keine Maske, private Treffen in Überzahl. Ja, die juckt es ja auch nicht, die haben keine Einschränkungen, während andere ni mehr wissen, wo sie anfangen sollen und Angst um ihren Job haben müssen, nachdem ihnen wieder mal gesagt wurde, wie unwichtig ihr Job ist. Das muss aufhören. Wir brauchen hier Fairness, wir brauchen hier Gleichheit. Vor allem brauchen wir weniger Leute in den Firmen für 3 Wochen. Das man einfach mal runterkommt auf 50.

Ansonsten sind wir doch in ein paar Wochen wieder da, wo wir jetzt sind und qieder trufft es dann dieselben