Wer ist stärker belastet – Grundschul-Lehrkräfte oder Gymnasiale? Studie ergibt: beide (je nach Blickwinkel)

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FRANKFURT/MAIN. Wer ist stärker belastet – Gymnasiallehrkräfte oder Grundschullehrkräfte? Dass der seit Langem schwelende Streit nicht nur eine Frage der gesellschaftlichen Reputation ist, sondern konkrete finanzielle Auswirkungen mit sich bringt, verdeutlicht die Debatte um „A13 für alle“: Sollen Lehrerinnen und Lehrer auf gleicher Grundlage bezahlt werden? Oder gibt es einen Unterschied zwischen der pädagogischen Arbeit am Gymnasium und an der Grundschule, der das in immer noch vielen Bundesländern bestehende Gefälle (zulasten der Primarstufe) begründet? Eine Arbeitsbelastungsstudie im Auftrag der GEW bringt nun Licht ins Dunkel.

Der Streit darum, wer stärker belastet ist – Lehrkräfte an Grundschulen oder an Gymnasien – wird durch die häufig noch übliche unterschiedliche Bezahlung angeheizt. Foto: Shutterstock

„Im schulischen Alltag bewältigen Grundschullehrkräfte auffallend hohe Anforderungen und Belastungen, vor allem mit Blick auf ihr Wissen und Können sowie auf psychosoziale Herausforderungen. Die Arbeit der Lehrkräfte an Grundschulen wird oft unterbrochen, deshalb müssen sie hoch konzentriert arbeiten“, sagt Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauenpolitik.

Sie beruft sich dabei auf die Ergebnisse einer repräsentativen arbeitswissenschaftlichen Studie zur Vergleichbarkeit der Arbeitsplätze an allgemeinbildenden Schulen, die die GEW in Auftrag gegeben hatte. Grundschullehrkräfte arbeiteten häufig in Teams, so Gützkow, benötigten stets viel Einfühlungsvermögen und bewältigten in erheblichem Maße belastende psychosoziale Anforderungen.

„Tätigkeiten von Lehrkräften können unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilt und bewertet werden“

Ebenfalls stark belastet seien die Lehrkräfte an Schulen, die alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse vergeben. „Außer hohen psychosozialen Belastungen fallen bei ihnen vor allem die Anforderungen an ihre Verantwortung für die Jugendlichen an der Schwelle zu Ausbildung und Beruf ins Gewicht“, erklärt die Gewerkschafterin mit Blick auf die repräsentative Untersuchung, für die 15.000 GEW-Mitglieder befragt worden waren.

Tatsächlich stellen die Forscherinnen und Forscher des Instituts für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES Berlin) fest, dass Lehrkräfte – je nach Schulform – unterschiedlich belastet sind. Dabei spielt allerdings eine Rolle, welche Belastungsfaktoren betrachtet werden.

„Tätigkeiten von Lehrkräften können unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilt und bewertet werden, mit jeweils unterschiedlichem Ergebnis“, so heißt es in der Studie. Der Gesamtindex zur Arbeitsbewertung, den die Forscherinnen und Forscher verwendet haben, umfasst deshalb vier Dimensionen: „Wissen und Können“ (1), „Psychosoziale Anforderungen“ (2), „Anforderungen an Verantwortung“ (3) und „Physische Anforderungen“ (4). Mittelwertvergleiche nach einzelnen Merkmalen sowie multivariate Regressionsanalysen hätten sowohl Unterschiede zwischen Lehrkräftegruppen untersucht als auch den Effekt verschiedener Faktoren wie Arbeitszeit, Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand gemessen.

Und? „Die Ergebnisse der Analysen belegen unterschiedliche Anforderungen und Belastungen für verschiedene Gruppen von Lehrkräften. Auf der einen Seite weisen Vollzeitlehrkräfte an Gymnasien und solche mit überwiegender Tätigkeit in der Sekundarstufe II die höchste tatsächliche Gesamtarbeitszeit auf. Sie benötigen insbesondere mehr Arbeitszeit für Korrekturen, aber auch für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und sonstige schulische Tätigkeiten im Vergleich zu Lehrer:innen der Sekundarstufe I und in stärkerem Ausmaß zu Lehrkräften der Primarstufe. Auf der anderen Seite sind Anforderungen und Belastungen, gemessen am Index zur Feststellung der Gleichwertigkeit von Tätigkeiten, bei Grundschullehrkräften und solchen mit Tätigkeit an Schulen, die den Haupt- und mittleren Schulabschluss vergeben, am höchsten.“

Anders ausgedrückt: Mit einem Fokus auf die Arbeitszeit seien vor allem gymnasiale Lehrkräfte und solche mit überwiegender Tätigkeit in der Sekundarstufe II verstärkt gefordert. „Werden hingegen pädagogische Aspekte und spezifische Facetten von Anforderungen und Belastungen bei der Arbeitsbewertung berücksichtigt, sind vor allem bei Lehrkräften an Schulen, die den Haupt- und mittleren Schulabschluss vergeben, sowie bei Grundschullehrkräften hohe Anforderungen und Belastungen in der Arbeit (Arbeitsbewertung) festzustellen, die mindestens als gleichwertig zu Tätigkeiten von Lehrkräften der Sekundarstufe II zu beurteilen sind.“

„Eine schlechtere Bezahlung der Lehrkräfte der Primarstufe ist aus arbeitswissenschaftlicher Sicht unverständlich“

Bei Differenzierung nach Schulstufen anstelle von Schulformen seien leichte, aber statistisch signifikant höhere Anforderungen und Belastungen bei Lehrkräften der Primarstufe gegenüber Lehrkräften der Sekundarstufe I und vergleichsweise deutlichere Unterschiede zu Lehrkräften der Sekundarstufe II festzustellen. „Auch Lehrkräfte der Sekundarstufe I dokumentieren in leichtem Ausmaß höhere Anforderungen und Belastungen als Lehrer:innen, die überwiegend in der Sekundarstufe II tätig sind. Das Ergebnis der Grundschullehrkräfte geht im Wesentlichen auf höhere Werte in den Dimensionen „Wissen und Können“ (1) und „Psychosoziale Anforderungen“ (2) des Gesamtindexes zurück.“

Neben der Art der Schulform hätten noch weitere Faktoren statistisch signifikante Einflüsse auf den Index für Anforderungen und Belastungen. Mit steigender tatsächlicher Arbeitszeit, mit schlechterem Gesundheitszustand und niedrigerer Arbeitszufriedenheit stiegen Anforderungen und Belastungen. Unter den soziodemografischen Faktoren spielten Alter und Geschlecht eine Rolle.

Fazit der Forscher: „Eine schlechtere Bezahlung der Lehrkräfte der Primarstufe und teilweise auch einzelner Lehrämter der Sekundarstufe I ist vor diesem Hintergrund aus arbeitswissenschaftlicher Sicht unverständlich.“ News4teachers

Hier geht es zu der Studie des INES Berlin.

„Equal Pay Day“: GEW und VBE sehen in ungleicher Bezahlung von Lehrkräften eine strukturelle Benachteiligung der Frauen

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Alex
2 Jahre zuvor

„Hauptschullehrkräfte“

😉

NRW höre auf gegen das Gesetz zu handeln und gib uns was mir und einigen 1000 anderen zusteht: A13!!!!

Momo
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Ich habe auch schon oft wahrgenommen, dass Hauptschullehrkräfte in dieser Diskussion nie auftauchen! 😉

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Ist schon lustig wie die Landesregierung munter Beamtenrecht und Landesverfassung bricht und keinen juckts. Die Masterabsolventen, die seit 2015 etwa in den Schuldienst gekommen sind, werden seit mindestens 7 Jahren illegal besoldet. Wieso dauert die Musterklage eigentlich so lange? 2019 wurde die doch schon eingereicht

Alla
2 Jahre zuvor

Der Philologenverband wird wieder so lange schreien, bis Lehrkräfte an GS trotz höherem Stundendeputat und Masterabschluss weiterhin A12 bekommen.
Obwohl fast alle Lehrkräfte der Sek2 und BK A14 bekommen, ist der PhV einer der größten Bremsen bei der gerechten Bezahlung.
Um es in Kölsch zu sagen:“Gönne könne! “ ist nicht im Blick des PhV. Klar, sie wollen SuS, die super vorbereitet sind! Die funktionieren! Tun sie es nicht, ist der/die Schuldige schnell ausgemacht. Die GS/Sek1 Kollegen haben versagt!

Wissensvermittlung, sei es auch NUR im Fach Sport, ist so viel mehr wert, als Basics zu vermitteln.
Als SuS überhaupt erst dazu zu ermächtigen zu lernen! Als die ganzen gesellschaftlichen Probleme im Auge zu haben. Als sich um Familien, soziale Katastrophen zu kümmern!
Hauptsache, in Klasse 11 sind nur noch regelkonforme Kinder, die Goethe rezitieren können!

Juulekind
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Wo bitte bekommen SekII-LuL denn durchweg A14?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Juulekind

In NRW haben 40 bis 45% A14 oder mehr. Also fast die Hälfte ist quasi befördert.

Sabine2021
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Echt? In Niedersachsen sind es vielleicht 15%.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Wie viele davon wurden noch automatisch befördert? Ohne wie auch immer geartetes Zusatzding ist das seit etlichen Jahren nicht mehr möglich.

Erasco
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Im Saarland nicht. Bin 54 und bekomme A 13, arbeite an einem Oberstufengymnasium. Und jetzt?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Erasco

Werden Sie immernoch mit 500 bis 650 Brutto mehr bezahlt als ein GS Lehrer. Und 45% A14 oder A15 in NRW bedeutet auch 55% in a13.

Jens Hilgert
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Wo bitte soll das denn Standard sein? Es sind viel weniger.

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Juulekind

Das wüsste ich auch gern 😉

Frau M.
2 Jahre zuvor

Darf ich darauf hinweisen, dass an der Grundschule, mit in der Studie erwiesener hoher Belastung, überwiegend Frauen arbeiten und nur A12 erhalten. Soviel zum heutigen equal payday. Ich prangere das an. Und wahscheinlich wieder umsonst!

Katinka
2 Jahre zuvor

Ich finde die Argumentation in den ersten zwei Absätzen nicht wirklich überzeugend:

„vor allem mit Blick auf ihr Wissen und Können sowie auf psychosoziale Herausforderungen“
–> Wieso das mehr auf Grundschullehrkräfte zutreffen soll, erschließt sich mir nicht.

„Die Arbeit der Lehrkräfte an Grundschulen wird oft unterbrochen, deshalb müssen sie hoch konzentriert arbeiten.“
–> Das mag an den weiterführenden Schulen möglicherweise etwas weniger der Fall sein, bei den jüngeren SchülerInnen wird man aber ebenfalls sehr oft unterbrochen. Aber am meisten muss man sich in der Oberstufe konzentrieren, da der Stoff einfach viel komplexer ist! Unterstufe hingegen mach ich quasi aus dem Stegreif, da der Stoff so einfach ist.

„Grundschullehrkräfte arbeiteten häufig in Teams.“
–> Ist sicher so, aber das trifft auch auf weiterführende Schulen zu, nennt sich Klassenteams bzw. klassenübergreifende Fachteams, sowie Klassenleitungsteams, wo einiges an Zeit draufgeht für Absprachen bzgl. Erhebung von Leistungsnachweisen und Korrekturen usw.

Derdiedas
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Irgendwie habe ich die Untersuchung auch nicht verstanden. Es scheint ja auch nach Selbsteinschätzungen zu klingen. Da ist natürlich die Korrekturbelastung in der Sek II sicherlich am anstrengendsten, da monoton und extrem zeitraubend, was es nur mit der Kombination Sek II gibt. Das lässt aber keinen Rückschluss auf die Belastung im Unterricht zu. Es ist ja auch höchst subjektiv. Ich empfinde die Arbeit in einer 5. Klasse weitaus belastender als komplexe Unterrichtsthemen im Abitur. Ich kenne Kollegen, die das genau andersherum empfinden.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

@Katinka
„Unterstufe mach ich aus dem Stegreif“ – Den Unterrichtsstoff der Grundschule drauf zu haben, ist keine große Kunst. Das können wahrscheinlich alle Menschen, die irgendwann mal die Schule besucht haben. Aber die wenigsten könnten dieses Wissen und Können den Kindern richtig vermitteln. Das haben viele Eltern leidvoll während des Homeschoolings festgestellt (sogar Akademiker). Nach Ihrer Theorie bräuchten wir gar keine Grundschullehrer mehr ausbilden. Den Job kann ja jeder machen, der lesen, schreiben und rechnen kann.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  potschemutschka

Selbstverständlich plane ich auch den Unterstufenunterricht. Ich wollte nur den erheblichen Unterschied im Anspruch der Vorbereitung und den darstellen. In der höheren Mittelstufe und Oberstufe geht es wirklich nicht ohne sehr genaue Planung, Recherchen, Überprüfung und Erweiterung des eigenen Wissensstands (aktuelle soziale/politische Themen in ständigem Wandel) usw.!

Alixa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Genau diesen Gedanken hatte ich auch! Auch an der weiterführenden Schule hat man es mit Unterbrechungen, schwierigen Schüler*innen und hohen psychosozialen Herausforderungen zu tun. Die kommen allerdings an weiterführenden Schulen (und dabei mache ich keinen Unterscheid zwischen den Schulformen) zur höheren Arbeitszeit hinzu.
Die erzieherische Arbeit in den 5. und 6. Klassen hat in den letzten drei Jahren massiv zugenommen, da viele Grundsteine eben nicht mehr in Grundschule und Zuhause gelegt werden.
Durch Vorgriffstellen habe ich derzeit Kontakt zu vielen LuL, die gerade an zwei Schulformen arbeiten (Grund- und Hauptschule plus Gymnasium). Die sagen einstimmig, dass die Arbeit mit den Grundschulkindern zwar auch anstrengend ist, aber trotzdem deutlich einfacher zu bewerkstelligen sind als die Aufgaben am Gymnasium – trotz Klassenleitungstätigkeit in der Grundschule. Daher kann ich mich weiterhin nicht für eine gleiche Bezahlung äußern. Das sehe ich auch im Bekanntenkreis, in dem ich diverse Grundschullehrer:innen und Lehrerinnen an unterschiedlichen Schulformen habe. Sogar die GS-Lehrerinnen selbst halten die Forderung für falsch, weil die die Unterschiede in der Arbeitszeit sehen und sagen, dass die Arbeitszeit vergütet werden muss und wir schließlich alle die gleiche Verantwortung für die Zukunft der Schüler*innen tragen.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alixa

„Die erzieherische Arbeit in den 5. und 6. Klassen hat in den letzten drei Jahren massiv zugenommen, da viele Grundsteine eben nicht mehr in Grundschule und Zuhause gelegt werden.“

Ich unterrichte seit einigen Jahren 5./6. Klasse im Wechsel (nebst anderen Stufen) und kann genau das bestätigen. Ein Hausaufgabenheft führen oder überhaupt die Hausaufgaben zu machen, Ranzen vernünftig zu packen, Hefte übersichtlich und halbwegs sauber zu führen, Elternbriefe unterschrieben zurückzubringen – Fehlanzeige (mit Ausnahmen natürlich!).

Aleidis, von edlem Wesen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Ich erlebe es aber so, dass die Lehrer an den Grundschulen das den Kindern nicht mehr beibringen. Man mag auf die Elternhäuser schimpfen, wie man will. Es gab immer solche und solche, aber wenn in Klasse 5/6 immer noch diese Probleme auftauchen, was haben dann die Lehrer vor Ihnen, Katinka, 4 Schuljahre lang getan?

Palim
2 Jahre zuvor

Sie haben noch weit Grundlegenderes vermittelt, das auch dringend erlernt werden musste.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alixa

Ah die Sek2 Lehrkraft, die aus ihrer Bubble berichtet, wo natürlich alle der Meinung sind dass die sek2 viel härter arbeitet.

Bei mir ist es genau anders herum. Die Arbeit an der Sek2 sei deutlich einfacher, da weniger differenziert werden muss. Durch die Selektion erhält man eine starke Schülerschaft, die sich selbstständig viel erarbeiten kann. Im Gegenzug in der Primarstufe muss man versuchen lernbehinderten Fremdsprachlern irgendwie lesen und Scheiben beizubringen. So wird es mir berichtet…..

Ob meine Bubble oder ihre Bubble jetzz repräsentativ ist?

Zumal sie ja glauben dass ihnen die subjektive Einschätzung das Recht gibt, geltendes Beamtenrecht zu umgehen, das klar A13 Besoldung für Masterabsolventen an der Grundschule vorsieht. Das Besoldungsgesetz differenziert nicht nach subjektiver Arbeitslast

simmiansen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Ich bin Grundschullehrerin und verstand die Argumente auch nicht durchgehend. Da gäbe es ganz andere!

Aber Katinka, folgende Meinung finde ich doch etwas überheblich:
„Unterstufe hingegen mach ich quasi aus dem Stegreif, da der Stoff so einfach ist.“

Wir hatten schon eine Gymnasiallehrerin, die kläglich versagt hat, weil sie mit der kleinschrittigen Methodik nicht klar kam und schon gar nicht verstand, dass es nach der eigentlichen Unterrichtsvorbereitung heißt: Und was mache ich jetzt mit meinen wahrnehmungsgestörten Kindern, was mit meinen LRS-Kindern, was mit dem ADHS-Kind, den Kindern mit mangelnden D-Kenntnissen usw. ?
Ich kann aus langjähriger Erfahrung sagen: Mit Schütteln geht da GAR NICHTS!
Auch Studenten L2/3 scheitern regelmäßig an einem Unterricht, in dem die Kinder auch etwas verstehen! …

Marc
2 Jahre zuvor

Sek2 Lehrkräfte arbeiten hart. Grundschullehrkräfte arbeiten hart. Sek1 Kräfte arbeiten hart. Verstehe die Diskussionen hier nicht. Ich denke kein Lehrer kann sich über zu viel Freizeit beklagen. Dennoch verdienen alle selbstverständlich die gleiche Bezahlung. Worüber man dringend reden muss ist eine Steuerung der Belastung bei gewissen Fächerkombis. Ohne Leuten zu nahe treten zu wollen denke ich dass ein Englisch/Deutsch Lehrer in Sek2 mit LK-Kursen eine andere Belastung hat als der Reli/Sport Lehrer in der Erprobungsstufe.
Hier braucht es mehr Lastenverteilung

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Na ja, wer Deutsch/Englisch studiert, ist in einem gewissen Sinne auch selbst schuld.

Ich kann als Fach Mathematik (Sek II) sehr empfehlen. Das zugegebenermaßen sehr anspruchsvolle Studium hat man nach einem Jahr Vollzeitkorrektur raus. Sogar eine Leistungskursklausur im Abitur hat man nach maximal 45 Minuten fertig korrigiert, während die Sprachkollegen mehrere Zeitstunden pro Klausur brauchen.

Curly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Man unterrichtet aber, wenn sie Schule das ordentlich regelt, nicht mit Unterstufe oder Oberstufe. Und LK ist LK, egal welches Fach.

Was die Psychobelastung angeht: ich habe in SI und SII weniger Popelschreier (entschuldigt den Ausdruck), dafür die Kiffer, Schwänzer und Prügeleien. Das ist auch nicht ohne.

Wir der Artikel sagt, die Belastung ist je nach Blickwinkel sehr unterschiedlich und vermutlich bei Schulen gleichen Typs verschieden (Brennpunkt vs beschauliche Dorfschule)

Und Frage an Marc: wo kann ich das mit den 40-45% nachlesen/sehen? An meiner Schule habe ich nachtgezählt, da sind es 22%.
Ich dachte bisher, das das mit in Bayern immer noch automatisch nach Dienstjahren erfolgt und deshalb der A14 Anteil so hoch ist.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Curly

Das hat der VBE NRW mal festgestellt in einer Anhörung im Landtag 2021. Das war ein Zitat von Stefan Behlau. Eine schriftliche Anfrage aus 2012 zeigt das gleiche Bild:
https://fragdenstaat.de/anfrage/anfrage-zur-anzahl-der-lehrer-und-referendare/

Nadine Schmidt
2 Jahre zuvor

Ich bin GS Lehrerin und Schulpsychologun in Bayern. Ich habe die Schulpsychologie vertieft studiert. Neben der Klassenleitung und Grundlegendem Unterricht leiste ich selbstverständlich intensive Elternarbeit.
Darüber hinaus bin ich mit Verwaltung der Schulberatung, intensiver Zusammenarbeit mit mehreren Schulleitungen und auch Sachaufwandsträgern beschäftigt. Ich habe die gleichen Inhalte studiert, wie meine Kollegen der Berufsschulen, Realschulen und Gymnasien. Genau wie diese Kollegen bin auch ich Ansprechpartner nicht nur für LRS, sondern auch für Schulverweigerung, Depression und Suizidgedanken. Bei einer Teilzeit von 75 % bin ich zu 21 UZE verpflichtet….die Schulpsychologiestunden müssen dabei aber doppelt abgeleistet werden.

Ich bekomme dafür eine A12 Bezahlung….
Für mich unbegreiflich…

Curly
2 Jahre zuvor

Entschuldigt bitte die Tippfehler, die Autokorrektur am Handy ist gruselig und ich kann das da immer schlecht lesen.

Chorleiterin
2 Jahre zuvor

Katinka, da gehe ich vollinhaltlich mit.
Wissen und Können bei Grundschullehrkräften höher anzusetzen geht doch wohl voll an der Realität vorbei.
Auch an Gymnasien ist die psychosoziale Belastung hoch und ist über die Jahre nach meiner Erfahrung stetig gewachsen.
Bei Sek2- Lehrern gibt es sehr viel mehr nicht erfasste Arbeitszeit, auch Wochenend- und Feiertagsarbeit, da die Massen an Korrekturen in Stoßzeiten, z.B. Abitur, gar nicht nur in der Woche zu leisten sind.
Auch in anderen Branchen wird nach Arbeitszeit bezahlt, deshalb ist höhere Bezahlung nur gerechtfertigt.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Chorleiterin

Danke. Im Abiturmonat (bin jedes Jahr dabei) komme ich auf ca. 40 zusätzliche Arbeitsstunden (Vorbereitung, Durchführung (viele zusätzliche Aufsichten), Korrektur, Absprachen, mündliche Prüfungen, Zusatzprüfungen…).

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Dafür haben Lehrer*innen, die im Abitur eingesetzt sind, doch immer Freistunden bzw. Vertretungsstunden, nachdem ihre Abiturient*innen den letzten Unterrichtstag hatten und keine Kurse mehr stattfinden. Dadurch entfällt die Unterrichtsvorbereitung, was ja auch eine Art Entlastung für die Korrekturen ist. So wird es zumindest an meiner Gesamtschule gehandhabt.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  E.K.

Also wenn meine Abiturkurse wegfallen, habe ich Aufsicht in den Prüfungen, dann 40+ Abiklausuren im Erst- oder Zweitgutachten, mündliche Prüfungen (da bereitet man eine Einzelprüfung mit Erwartungshorizont locker mal 3-4h oder mehr, je nach Fach, vor) UND Vertretungsunterricht, den ich selbstverständlich vorbereiten muss. Vertretungsunterricht ist UNTERRICHT, keine Aufsicht. Die Abiturzeit ist die schlimmste Zeit des Jahres: aufgrund der Fristen gibt es keine Wochenenden und der Arbeitstag geht regelmäßig bis spät in den Abend.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

Ich habe nach den Abiturprüfungen gleich mal wieder einen 11er Kurs bekommen, da der Kollege längerfristig erkrankt war und die Stunden zufällig zu der Zeit lagen, wo ich vorher meinen 12er Kurs unterrichtet habe… Entlastung sieht anders aus.

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

Was Sie für die Gym-Oberstufe und Abitur beschreiben, ist am Ende der Sek I ähnlich. Damit beziehe ich mich auf schriftliche Prüfungen samt Erst- und Zweitkorrektur sowie ggf. mündliche Prüfungen.
Allerdings bleiben die 10er ja fast bis zum Schuljahresende, i.d.R. endet die Schulpflicht für sie etwa eine Woche vor Schuljahresende. Dementsprechend bocklos hängen viele dann auch die restliche Zeit ab. … Motivation ist ja leider keine Einbahnstraße, das kostet natürlich extrem viel Kraft, wenn man als Lehrer nicht nur ständig das Modell „Film ab“ fahren will. Und auch für diejenigen SuS, die sich seit Monaten auf Projekte u.ä. gefreut haben und diese Projekte gerne selber angeregt oder gar mit vorbereitet haben, ist das dann extrem frustrierend, wenn sie von den Klassen“kameraden“ dann immer wieder gestört und ausgebremst werden. SO endet dann die Schulzeit der motivierten SuS mit Frust statt mit einem Highlight, so wie es (so habe ich es feststellen müssen) für die motivierten SuS – damals war das als Regelfall die absolute Mehrheit – noch vor ungefähr 6 bis 7 Jahren die Regel war …
Mittlerweile wird es oft schon schwierig für einige Stufen, eine Abschlussfeier zu organisieren … 🙁
(Wie die Motivation bei den 10ern am Gym aussieht, kann ich nicht beurteilen. Das hängt wahrscheinlich auch ein wenig davon ab, wie viele SuS am Ende der 10 tatsächlich das Gym verlassen?)

Ich habe selbst nie an einer Grundschule unterrichtet und die letzten Hospitationen (mehrere Schulstunden, verschiedene Grundschulen und verschiedene Grundschul-Klassenstufen im Zuge von 9er-Praktikanten-Besuchen) sind schon wieder vier Jahre her … Genau darum ich habe einen unglaublich großen Respekt vor dem, was die Grundschul-KuK dort leisten!

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

@pit2020
Ich unterrichte von Klasse 5-12, in meinem Bundesland (Brandenburg) gibt es auch im Jahrgang 10 verpflichtende Prüfungen (mündlich und schriftlich) in den Hauptfächern. Diese Zeit ist einfach fordernd.
Ich denke, dass die Diskussion „wer macht am meisten“ einfach nur dämlich ist. In BB arbeiten GS-Lehrer z.B. 27h/ Woche, Sekundarstufenlehrer 25h/Woche, um eventuelle Unterschiede auszugleichen. Ja, der Unterricht in Klasse 5, 6, 7 ist deutlich einfacher vorzubereiten, die Arbeiten sind fix (im Vergleich zur SEK 2) korrigiert und die Schüler sind leichter zu händeln als meine pubertierenden 9Klässler. Und trotzdem finde ich es anmaßend, sich hier gegenseitig die Butter vom Brot zu reden. Jeder ausgebildete Lehrer hat den Master und ein zweites Staatsexamen hinter sich. Das sollte für alle die gleiche Einstufung rechtfertigen. Ich fände es wichtiger, Angestellte und Beamte finanziell gleichzustellen. Die leisten nämlich tatsächlich dasselbe und werden sehr unterschiedlich in Bezug auf Bezahlung, Ersatzleistung bei Krankheit und Rente/Pension behandelt.

Any
2 Jahre zuvor

Und wer hatte das umfangreichere Studium?
Mit Sicherheit nicht die Frauen in der GS.
Kürzere Regelstudienzeit, Verengung der Prüfung auf wenige Themenbereiche, Absprache der Prüfungsthemen, weniger Scheine …
Oh ich habe sie damals beneidet.
Aber ich wusste, wofür ich mich anstrenge.
An beruflichen Schulen inklusive Gymnasium ist jedes Jahr Abschlussprüfung. Bei den vielen Prüfungen gibt es auch sehr hohe emotionale Belastungen.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Any

Dir ist schon klar, dass im nicht gerade unwichtigen Bundesland NRW die Studiendauer identisch und die Inhalte überlappend sind?

Was glaubst du, wieso dieser Schrei nach A13 in Deutschland und vor allem NRW immer stärker wird?
Genau, die aktuelle Besoldung ist rechtswiedrig.

Schlecht recherchiert!

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Zeigen Sie mir bitte eine Hochschule in NRW, an der die Veranstaltungen von angehenden Grundschul- und Gymnasiallehrern im gleichen Fachsemester belegt werden, Grundlagen der Pädagogik mal ausgenommen und sogar das bezweifle ich. Dann reden wir weiter.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Vom Gymnasium in Deutsch teilweise. Aber tatsächlich sind in NRW die Überschneidungen zum Gymnasium gering an der Uni.
Aber man muss ja nicht zum Gymnasium schauen, denn schon Sonderpädagogen erhalten A13. Seit Labg ist das Studium zu dem Studium der Grundschullehrer fast identisch. Die fachlichen Kurse sind alle die gleichen. Einziger Unterschied besteht im Anteil an Pädagogik. Dort entrichten GS-Lehrer mehr Kurse in Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogen in Rehabilitationspädagogik.
Am Ende arbeiten beide auch noch an der gleichen Schulform. Die Ungerechtigkeit ist hier um einiges nochmal größer

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Richtig. Die Sonderpädagogen, die in vielen Grundschulen nie eine Klassenleitung und ein geringeres Stundendeputat haben, bekommen ganz selbstverständlich A13. Wie ist das denn zu erklären?

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

In Religion bzw. Theologie gibt es an der Uni Köln definitiv viele Überschneidungen!

lehrer002
2 Jahre zuvor
Antwortet  Any

„Kürzere Regelstudienzeit“
-> falsch, alle Lehrämter studieren in fast allen BL 10 Semester.
„Verengung der Prüfung auf wenige Themenbereiche“
-> falsch, das Gegenteil ist der Fall. Grundschullehrkräfte studieren mehr verschiedene Fächer als Lehrämtler für weiterführende Schulen.
„Absprache der Prüfungsthemen“
-> Masterarbeitsthemen sind in einem gewissen Rahmen für alle Lehrämter wählbar, beim Staatsexamen hängt es vielmehr vom Prüfer als vom Lehramt ab.
„weniger Scheine“
-> falsch, die Scheine sind bloß unterschiedlich.

Rainer Winkler
2 Jahre zuvor

Eigentlich sollten ALLE Lehrer nur TVöD 10 bekommen und nicht mal verbeamtet werden. 24 Unterrichtsstunden und 1/3 des Jahres Ferien ist eher ein halbtagsjob!

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rainer Winkler

Wenn man die Ferienzeiten auf 30 Tage reduziert und die gesamte Arbeitszeit gleichmäßig umrechnet, kommt man auf 44 Wochenstunden beim Gymnasium und Gesamtschule mit Oberstufe, 42 bei Grundschule und 41 bei reiner SEK I Schule (+/-).

Die 24 Unterrichtsstunden waren einmal, in NRW sind es 25,5 an Gymnasien und Gesamtschulen, 28 an allen anderen Schulformen.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rainer Winkler

Also TVöD geht ja nicht, da Lehrkräfte Landesbedienstete sind. Und für A10 braucht’s auch keinen Master, da reicht ein Bachelor-Degree oder eine Fachwirtausbildung.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

A12 ist gehobener Dienst und trotzdem verlangt NRW seit 2009 einen Master. Ist zwar beamtenrechtlich illegal, aber juckt keinen

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Nein, in NRW gibt es bei Landesbehörden keinen gehobenen Dienst mehr, der ist abgeschafft. Es gibt also nur die laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt.

Und oh Wunder, abweichend von den sonstigen Laufbahnbestimmungen bekommen Beamte der Laufbahngruppe II, im ersten Einstiegsamt des Schuldienstes A12, grundständige Lehrkräfte der gleichen Laufbahngruppe E12 und die „doofen“ Seiteneisteiger selbst mit abgeschlossenem Promotionsverfahren und deutschem akademischem Vornamen nur E11.

Nur als ministrable ReNo-Gehilfen wird man in NRW B-besoldet.

Maya
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rainer Winkler

Und trotzdem gibt es einen nicht unerheblichen Lehrermangel…. Schon komisch, oder? Mal drüber nachdenken.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maya

Nee, es fehlen auch Lehrerinnen.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rainer Winkler

@Rainer Winkler
Sie sollten Ihren Nick in Rainer Unfug umbenennen. Passt besser zum Inhalt Ihres Posts (Wenn Sie jetzt noch das A zum E machen, stimmt auch die Rechtschreibung.)
Mal im Ernst: wissen Sie es tatsächlich nicht besser oder wollen Sie nur ein bisschen trollen?

Sissi
2 Jahre zuvor

Und was ist mit uns, – an den beruflichen Schulen ?
„Außer hohen psychosozialen Belastungen fallen bei ihnen vor allem die Anforderungen an ihre Verantwortung für die Jugendlichen an der Schwelle zu Ausbildung und Beruf ins Gewicht“
Heilewelt, wenn die SuS bei uns eingecheckt haben?
Ist manchmal schon ein netter „Gemischtwarenladen“ (nur positiv gemeint) mit SuS aus allen Schulformen, in dem ich mich tagtäglich bewege.
Die GEWler müssten doch eigentlich selbst einmal unterrichtet haben….?

Sasu
2 Jahre zuvor

Diese Diskussion ist überflüssig. Egal ob Sek II, Sek I oder Grundschule, überall ist die Belastung enorm. Wenn ich lese, dass die Vorbereitungszeit in der GS wesentlich geringer ist, muss ich allerdings lachen. Wieviele Wochenenden ich schon mit laminieren und ausschneiden von Diff-Material verbracht habe, lässt sich kaum noch zählen. Faire Bezahlung für alle Lehrer, denn was die einen in die Korrektur von durchaus umfangreichen Klausuren stecken müssen, stecken LuL an GS in Differenzierung und ansprechende Materialien. Die einen benötigen mehr Fachwissen, die anderen müssen didaktisch mehr drauf haben. Es ist schade, dass die LuL an GS noch immer häufig belächelt werden. Bisschen schreiben und rechnen ist ja nicht so schwierig zu vermitteln. Wir merken in den Grundschulen sehr deutlich, dass unsere Arbeit zunehmend schwerer wird, weil die Basis fehlt. Genauso wie LuL sind nämlich auch Erzieher völlig überlastet und schaffen es oftmals nicht, die Kinder auf die Schule angemessen vorzubereiten. Faire Bezahlung für alle an Erziehung und Bildung beteiligten Personen, mehr Personal und eine Besinnung auf die eigentlichen Arbeitsfelder wäre gut. Vor lauter Dokumentation fehlt nämlich tatsächlich auch Zeit für gute Erziehung und Bildung. Dafür weiß ich aber ganz genau, welches Kind wann auf dem Klo war, sich wie oft die Nase geputzt hat und die Maske nicht richtig trägt.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sasu

Eben. Laminieren und Ausschneiden ist etwas anderes als politische Debatten, anspruchsvolle Lektüren oder komplexe Unterrichtsinhalte oder Abschlussprüfungen vorzubereiten, von den mehrere Seiten umfassende Klausuren ganz zu schweigen. Darin liegt eben ein entscheidender Unterschied! Differenzierung, sowie Inklusion gibt es auch an weiterführenden Schulen.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Denkst du, deine Arbeit ist anspruchsvoller ?

„Buch rausholen, still lesen Seite 14-22 und dann zusammenfassen?“

Schäm dich. Ich bete täglich für A13, allein schon um dein Gesicht sehen zu können.

Frau M
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Ich stimme dir voll und ganz zu, Alex, und kann die Haltung Katinkas überhaupt nicht nachvollziehen.
Das Studium der Fächer ist identisch. A13 ist da wohl eine Selbstverständlichkeit.
Es soll den Gymnasiallehrern ja nichts weggenommen werden. Außerdem ist A13 als Anreiz längst überfällig angesichts des Lehrermangels an GS, sonst kommt es noch zu Umsetzungen und die will wohl niemand!

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

„Denkst du, deine Arbeit ist anspruchsvoller ?“
– Inhaltlich – ja, hab ich ja bereits erläutert.

„Buch rausholen, still lesen Seite 14-22 und dann zusammenfassen?“
– So habe ich in 18 Jahren noch NIE unterrichtet. Schäm dich selbst für deine Polemik.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Und ich laminiere nicht nur.
So habe ich in 30 Jahren noch NIE unterrichtet. Schäm…usw.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Auf demselben Niveau könnte man folgendes antworten:

„Malt ein Bild über Euer Lieblingshobby und schreibe drei Sätze dazu.

Schäm Dich, ich bete täglich, dass Ihr bei A12 bleibt, allein schon um Dein Gesicht sehen zu können.“

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

In vielen Bundesländern wurde A13 für alle bereits umgesetzt. Ob die Lehrer*innen da auch so ein Theater gemacht haben, würde mich mal sehr interessieren.

Ken
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Ich breche Inhalte für Lernanfänger herunter und erstelle Material dazu, damit möglichst viele Kanäle angesprochen werden, damit die jungen Menschen, die bis zu vier Jahre Entwicklungsunterschied haben, alle einen Zugang zu dem Thema bekommen. Das ist anspruchsvoll.

Im Studium habe ich mich sehr gerne mit fachlichen Sachverhalten beschäftigt und diese in z.B. Referaten weitergegeben (an ehemalige Abiturienten) – ich finde es leichter, begabten Menschen mit ähnlichem Bildungshintergrund diese nahezubringen als bildungsfernen.
Das Herunterbrechen und Differenzieren ist das Herausfordernde. Das mit Basteln abzutun ist herabwürdigend.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ken

Sie bestätigen eindrucksvoll, weswegen die Arbeit in leistungshomogenen Gruppen erheblich einfacher ist.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ken

„Laminieren und Ausschneiden“ hat SaSu erwähnt – nicht ich! Darauf habe ich mich bezogen und empfinde es mindestens genauso als Frechheit, politische Debatten zu organisieren oder schwierige Textanalysen und -interpretationen, insbesondere in der Oberstufe, sowie deren Korrektur, nicht als anspruchsvolle Arbeit anzuerkennen.

lehrer002
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

@Katinka
Differenzierung und vor allem Inklusion bestehen an den Gymnasien und Sek-II-Schulen in einer für Grundschulen lächerlichen Größenordnung.
Entsprechend ist Unterricht in der GS auf mehreren Niveaustufen zu gestalten, auch das entfällt am Gymnasium.
Die Graphem-Phonem-Korrespondenz ist für SchülerInnen der Grundschule mindestens genauso komplex wie der Kalte Krieg oder Faust I für Oberstufenschüler. Entsprechend ist ein umfassendes didaktisches und methodisches Know-how von Nöten. Der Unterricht in der GS ist daher keineswegs einfacher. Nicht umsonst ist, zumindest in NRW, kein Quereinstieg in die Grundschule möglich, allenfalls ein Seiteneinstieg in didaktisch vergleichsweise einfacheren Nebenfächern, und schon dort ist er in der Praxis problematisch. Dass der fachliche Anspruch von Schulstoff der allgemeinbildenden Schulen in unseren studierten Fächern für alle Lehrkräfte aller Schulformen nur knöcheltiefes Wasser ist, kann niemand ernsthaft bestreiten, der sein akademisches Studium ernst genommen hat.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Inklusion am Gymnasium? Im Ernst? Welches Gymnasium kann denn ernsthaft behaupten, dass eine durchgehende Differenzierung der Unterrichtsinhalte und teilweise der Tests erfolgt, wie dies in den Grundschulen der Regelfall ist. Ich würde mal sagen: Keins.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich habe regelmäßig Inklusionsschüler, aktuell wieder einen mit starker Hörminderung. Da fällt auch extra Arbeit an, um diesem Schüler alles „gleichwertig“ zu vermitteln.

Last edited 1 Jahr zuvor by Katinka
Pensionist
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sasu

Tut mir ja beinahe ein wenig leid, aber das muss jetzt sein:

Woran erkennt man im Supermarkt eine Grundschullehrerin? Ihr Einkaufszettel ist laminiert!

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pensionist

naja

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Nun ja die stark gestressten und vergeistigten, intelektuell überlegenen
Sek II-LuL erkennst man ja auch daran, dass es immer schwierig zu sein scheint, die passende Zuordnung von Knöpfen und Knopflöchern an ihren Jackets zu finden.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sasu

Es geht um Pflichtarbeiten. Laminieren gehört erstens nicht dazu, sondern ist Idealismus, zweitens ab dem zweiten Einsatz keine Arbeit mehr.

Ebenso ist es Idealismus und ab dem zweiten Mal einfacher, bei einem der beiden studierten Fächer gänzlich auf das Buch zu verzichten und alle Materialien selbst zusammenzustellen im Sinne von Schreiben und nicht Fertigprodukte aus diversen Quellen zu kopieren.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Nun seid doch nicht so, die Lehrkräfte der SekII haben ohne mehrwöchige Fortbildungsveranstaltung den Übergang vom Hektographieren zum Kopieren hinbekommen, jetzt wollt Ihr die doch nicht auch noch mit Laminieren überfordern.
Die bekommen die höhere Alimentation doch nur weil sie bedürftiger sind – im Sinne von „Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum cælorum“!

Für GS und SekI gilt:
„Beati misericordes, quoniam ipsi misericordiam consequentur“.
(Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!)

Setze nach dem Komma statt Barmherzigkeit Almosen und die Vergütungsgrundlage erklärt sich von selbst.

Erschrocken
2 Jahre zuvor

Katinka, Sie scheinen ja von dem Unterrichtsstoff in der Mittel- und Oberstufe ja geradezu geistig gefordert, wenn nicht sogar überfordert zu sein. Dieser ist, auch für den Erstsemester an der Uni, aber eher trivial, oder nicht? In welchem Bereich wird in der Oberstufe ein so hoher akademischer Diskurs geführt, dass Sie jedes mal aufs Neue geistig herausfordert werden? Ihre Aussage bestätigt mich tatsächlich eher in dem Wissen, dass das Gymnasiallehramt, auch durch die niedrigeren NC—Zugangshürden, eher von durchschnittlichen und mittelmäßigen Abiturienten, die bereits bei ihrem eigenen Schulbesuch keine besonders herausragenden Schulleistungen vorweisen konnten, gewählt wird.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Erschrocken

Der NC für Primarstufe ist höher als der für die Lehrämter der SekI und II – was sagt uns das?

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ganz offensichtlich scheinen sich die Menschen bewusst für das geringere Einkommen zu entscheiden, weil sie gerne mit Kindern arbeiten wollen. Was das mit gerechter oder ungerechter Bezahlung zu tun hat, weiß ich allerdings nicht.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Und weil Menschen bereit sind trotz der Einbuße ihren Traumberuf zu verwirklichen, halten wir selbstverständlich an der illegalen und verfassungswidrigen Besoldung fest? Ernsthaft? Wo genau liegt da das Argument? Oder gehts nur um „selber Schuld“?
Wir können ja das Gehalt der Sek2 Lehrkräfte so lange senken bis sich keiner mehr einschreibt an der Uni. Fürchte nur dass das Gehalt dann weit fallen könnte. Wie viele informieren sich schon vorher?

Hier gehts schlicht und ergreifend um geltendes Recht. Dass Leute trotzdem noch Grundschullehrer werden verdient eher meine Hochachtung als weiterhin illegalen Sold als Dankeschön

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Seit wann sind Zehntklässler Kinder? Der überwiegende Teil der Lehrkräfte an weiterführenden Schulen arbeitet mit Jugendlichen.
Die berufsentscheidende Frage ist doch, ob jemand lieber pädagogisch oder eher fachwissenschaftlich arbeiten möchte. Entsprechend ist dann in den Studiengängen der erziehungswissenschaftliche Teil ausgeprägt. Aus meiner Sicht ist das aber nichts Anderes als eine Akzentuierung analog zur Facharztausbildung von Medizinern oder der Spezialisierung bei Juristen oder anderen akademischen Berufen. Als eingehendes Beispiel möchte ich nur auf BWL verweisen, das im späteren Berufsleben eine Vielzahl von Tätigkeitsbereichen eröffnet.

Studienrat
2 Jahre zuvor
Antwortet  Erschrocken

Wer so formuliert, lenkt von eigenen Defiziten ab. Oberstufenunterricht ist anspruchsvoll in der Vorbereitung; dass jemand, dessen Vorbereitung eher aus Basteln, Sticker kleben und Lieder singen besteht, davon keine Ahnung hat, überrascht mich jetzt nicht. Ich gönne allen Grundschullehrkräften von Herzen A13. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit; nur ist es nicht die gleiche Arbeit. Dann A 14 für alle Gymnasiallehrer:innen.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Studienrat

ja, aber die Oberstufenkurse sind kleiner, die Lehrer-Schüler-Relation für die GOSt ist besser als die für die SekI. In der Q2 findet ab Ostern kein Präsenzunterricht mehr statt, so dass die Minusstunden mit den Korrekturen verrechnet werden können.
Letzteres passiert eher selten, da der Lehrkräftemangel in der SekI an GY auch kompensiert werden muss.

Wenn alle Lehrkräfte an GY die Lehrbefähigung sekI+II haben, wer unterrichtet dann die SekI? Im statistischen Mittel muss doch jede Lehrkraft am GY mindestens 66% des Wochenstundendeputats in der Unter- und Mittelstufe unterrichten – außer er/sie ist an einem reinen Oberstufengymnasium.

Btw sollten die Lehrkräfte der Primarstufe und der SekI mit A13 im Einstiegsamt besoldet werden, bliebe die Ratszulage für die Lehrkräfte der SekI+II ja ungekürzt erhalten.

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wir haben durchaus auch Grundkurse mit 28 SuS, ich hatte auch schon Deutsch- Leistungskurse mit 25 SuS. Außerdem kommt in Thüringen, wenn das Abitur durch ist (vorher sind ja auch noch die Vorklausuren nach Abiturmaßstab), die Besondere Leistungsfeststellung in Klasse 10. Betroffen sind wieder dieselben Fächer wie beim Kompetenztest Klasse 6 und 8 und im Abitur, nämlich Deutsch, Mathe, Fremdsprache, Nawi. Dazu kommt die Erstellung der Prüfungsthemen für die regulären mündlichen Prüfungen, und es kann auch noch zusätzliche mündliche Prüfungen geben. Wenn man z.B. Deutsch in Klasse 10 und 12 hat und vielleicht noch ein zweites Fach, in dem auch schriftliche oder mündliche Prüfungen anstehen, kommt man mit Beginn der Klausuren 12/2 das ganze Frühjahr nicht mehr vom Schreibtisch weg. Einschließlich Osterferien, Himmelfahrt und Pfingsten, je nachdem wie die Termine lagen bzw. liegen. Und man hat ja auch noch andere Klassen, und viele von uns unterrichten außerdem auch noch fachfremd, weil es nicht anders geht. Außerdem läuft im Frühjahr, wenn nicht gerade Corona ist, die Vorbereitung der Studienfahrten ins Ausland im Herbst auf vollen Touren. Ich kenne GS-LehrerInnen in meinem Umfeld, die zu den o.g. (eigentlich freien) Zeiten generell in den Urlaub fahren, weil bei ihnen eben nicht der Schreibtisch permanent voll ist. Ich sehe da schon einen Unterschied in der Arbeitsbelastung, der sich in 40 Dienstjahren summiert. Mir ist klar, dass das auch von der Fachkombi abhängt und dass die Arbeit mit den Grundschülern aus anderen Gründen anstrengend ist, aber ich sehe zumindest bei den GS-Lehrern, die ich persönlich kenne, ein ziemliches Mehr an freier Zeit. Chancen auf A14 haben wir in Thüringen übrigens gar nicht, es sei denn, man ist Teil der Schulleitung. Die Beamtenbeurteilungen, die wir in regelmäßigen Abständen bekommen haben, hätte man sich sparen können. Motivation sieht anders aus.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich hatte schon Kurse in der Oberstufe mit 26 Schülern. „Klein“ ist was anderes, finde ich…

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Studienrat

Der LK-Mathe Unterricht meiner Tochter sieht seit einem halben Jahr so aus: Lehrer physisch am Pult anwesend. Immerhin steht er den Schülern für Fragen zur Verfügung. Schüler bearbeiten die meiste Zeit freigewählte Aufgaben im Buch. Hausaufgaben mit Selbstkontrolle können sie frei im Buch wählen, sie können es aber auch lassen. Falls es einmal in zwei Monaten doch etwas zu klären gibt, können sich die Interessierten um das Lehrerpult versammeln und die Erklärungen auf einem Blatt mitverfolgen. Sie können es aber auch lassen, wenn sie keine Lust darauf haben oder weil sie in der dritten Reihe ums Lehrerpult einfach nichts mehr sehen können. Vor einigen Wochen wurde der Unterricht noch mehr minimiert. Da hieß es dann vom Lehrerpult aus: „Also heute bitte ich euch mal darum, von Fragen abzusehen, ich habe nämlich schlecht geschlafen und bin müde“ Das alles ist kein Witz und keine übertriebene Darstellung. Meine Tochter meinte sogar: Mama, ich bin mir nicht sicher, ob du es dir so schlimm vorstellst wie es wirklich ist.“ Nächste Woche geht der Lehrer für einen Monat zum wiederholten Mal in Erziehungsurlaub. Das hat er gestern erst rausgehauen. In Vertretung soll dann die ehemalige Mathelehrerin kommen. Ein Segen, denn sie kann ihren Job und ich muss nicht mehr als Nachhilfelehrerin fungieren. Ja, Herr Studienrat, selbst eine kleine blöde Grundschullehrerin kann Matheinhalte aus der Oberstufe vermitteln.
Gottseidank gibt es auch auf dem Gymnasium gute engagierte Lehrer. Aber bei einer Sache bin ich mir als ehemalige Hauptschullehrerin und jetzt Grundschullehrerin absolut sicher: Diese oben beschriebene Arbeitshaltung funktioniert in einer Grundschulklasse nicht. Dieser Lehrer würde schon nach einer Woche vor einem Trümmerhaufen stehen, die Schüler würden auf den Tischen tanzen und die Eltern würden ihm die Türen einrennen. Und da würde auch kein Basteln, Singen oder Laminieren helfen.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  maxi

Jau, so ist das in der GOSt, die Lehrkräfte haben keine Holpflicht mehr – im Gegensatz zur sekI.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  maxi

Richtig. Die Gym-Lehrer sind sich überhaupt nicht im Klaren, was Unterricht in der Grundschule bedeutet. Die Arbeitsbelastung in der Grundschule ist im Unterricht um ein Vielfaches höher.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ach so, und Sie wissen genau, wovon Sie sprechen? Wie können Sie das behaupten, so Sie doch keine Ahnung von der weiterführenden Schule haben? Ich denke, die bekannten Studien zeigen recht eindeutig, wie die Realität ist…

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

@Katinka – ja welche Schulform der weiterführenden Schulen – aka SekI – meinen Sie denn?

Es geht doch gar nicht um Eingruppierung GS vs. GY, auch an den weiterführenden Schulen wird in A12 und sogar in E11 eingruppiert. Das hat zur Folge, dass der überwiegende Teil der Lehrkräfte im Einstiegsamt unterhalb von A13/E13 eingruppiert wird. Und im Gegensatz zu den Berufkollegs sind GY keine ausschließlichen SekII-Schulen. Der weitaus größte Teil der Schülerschaft eines GY sind SekI-Schüler (m/w/d).

Was mich bei der Eingruppoierungsthematik immer wieder verwundert, ist die Tatsache, dass an GY Lehrkräfte, die den überwiegenden Teil ihrer Unterrichtsverpflichtung in der SekI eines GY ableisten, apriori einen Anspruch auf die A13 haben, während an GE Lehrkräfte mit der Lehrbefähigung SekI+II, die auf eine SekI-Stelle eingestellt worden sind, lediglich A12 besoldet werden. Es ist also mitnichten eine Frage der Ausbildung sondern eine des Unterrichtseinsatzes. Folglich ist die Formel „kleine Schuhgröße der SuS gleich kleines Entgelt der LuL“ nicht von der Hand zu weisen. Unabhängig vom Bologna-Prozess hat es in den letzten 50 Jahren außerhalb Baden-Würtenbergs keine Studienabschlüsse auf Lehramt mehr gegeben, die einem FH-Abschluss gleich zu setzen gewesen wären. BaWü ist das einzige Bundesland, das an den PH festgehalten hat, alle anderen setzen auf einen universitären Abschluss. Die Heranziehung der regelstudienzeiten als Unterscheidungsmerkmal, ist ein juristischer Trick gewesen, um einen Ausnahmetatbestand zu rechtfertigen. Nur ist dieses Unterscheidungsmerkmal seit mittlerweile gut 10 Jahren hinfällig geworden.

Und was ebenfalls eine Besonderheit darstellt, ist die Tatsache, dass es im Gegensatz zu allen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes im Schuldienst so gut wie keine Möglichkeiten des Laufbahnwechsels gibt, die Aufstiegsmöglichkeiten für Lehrer*innen also bedeutend schlechter sind als die von Polizist*innen oder Beamt*innen in der allgemeinen Verwaltung von Kommunen, Ländern und des Bundes.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  maxi

Ja klar, und deshalb sind natürlich alle Oberstufenlehrkräfte so!! Die Grundschullehrerinnen meiner Kinder haben nie groß differenziert, geschweige denn unterschiedliches Material erstellt. Deshalb schließe ich von den zweien nicht auf alle Grundschullehrer(innen)…!

Gitta Meichsner
2 Jahre zuvor

Mal ehrlich, wir unterschätzen doch gern die Arbeit in der GS, sind doch nur die Kleinen! Wenn eine Klassenleitung in Kl. 1 beginnt, dann hat sie Kinder, die 6/7 Jahre alt sind, aber kopfmäßig zwischen 5 und 9 pendeln. Die muss er erstmal auf möglichst ein Niveau bringen, damit Unterricht so, wie er aktuell läuft, funktionieren kann. In Sek. I/II übernehmen wir dann die Kinder „vorsortiert“. (Wenn die GS nicht ordentlich funktioniert hat, müssen wir das in Kl. 5/6 versuchen, auszugleichen.) Dieser Fakt allein ist Grund genug, alle Lehrer gleich zu bezahlen, weil jede Stufe ihre eigenen Anforderungen hat! Dann hätten wir auch keinen Lehrermangel. Keine Stufe ist „besser“, jede wichtig. Gilt auch für HS, Förderschule, Berufsschule! Wir sollten uns nicht mehr auseinanderdifferieren lassen!

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Gitta Meichsner

„Die muss er erstmal auf möglichst ein Niveau bringen.“
Wieso denn das? Ist das nicht die altmodische Vorstellung von dem „Ziel der Klasse“, das erreicht werden soll? Das ist doch total „out“, sagen unsere Bildungswissenschaftler. Wir haben doch inzwischen die lernförderliche Heterogenität („Vielfalt macht schlau“) und die Inklusion, und die Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg unterrichten ganz offiziell auf drei Niveaus gemäß Bildungsplan 2016. Jedenfalls in der Theorie.
Wenn alle Grundschüler tatsächlich auf einem Niveau wären, ja dann wäre manches anders. Aber die hochoffiziellen Tests des Monitorings (auch VerA) sagen etwas anderes: Es gibt gigantische Unterschiede.

Gitta Meichsner
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Genau! Und deshalb werden die „Spitzen“ in Klasse 4 ans Gymnasium gebracht und die anderen dürfen den „Rest“ beschulen. Und damit hat der Gymnasiallehrer „die Guten“ und muss natürlich besser bezahlt werden, weil er es mit den intelligenten Kindern viiiel schwerer hat, als die anderen Kollegen! Klar, wir brauchen ja auch nur die studierten Jugendlichen in der Wirtschaft, ehrliches Handwerk… wird eh überschätzt. IRONIE OFF.
Ist es tatsächlich sinnvoll, darüber zu streiten, wer die „bessere“ und „wichtigere Arbeit leistet? Außerdem habe ich nicht davon gesprochen, dass am Ende der Grundschule alle gleich sind, aber die Anfangsunterschiede sind zumindestens soweit abgebaut, dass Unterricht (gern trotzdem weiter differenziert) in den gewünschten Bahnen stattfinden kann. Ich selbst finde das jetzige Schulsystem insgesamt nicht für das 21 Jahrhundert tauglich und habe große Achtung vor den Leistungen der Grundschullehrer. Sie ermöglichen es uns, vernünftig zu arbeiten (Ausnahmen gibt es immer und sind für mich kein Argument, GS – Lehrer schlechter zu bezahlen). Natürlich würde eine gleiche Bezahlung den Zusammenhalt der Lehrerschaft fördern (ist doch nicht wirklich gewollt) und die anderen „Baustellen“ des Bildungswesens deshalb nicht unwichtiger machen. Aber so lange man uns mit solchen Grabenkämpfen beschäftigt… (selbst weiterdenken)

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Gitta Meichsner

„Die Spitzen“, wie Sie sie meinen, sind mindestens 40-50% des Jahrgangs. Objektiv betrachtet ist die bessere oder zumindest fleißigere Hälfte keine Leistungsspitze. Das Wort „Rest“ ist im negativen Sinne leider angemessen, weil das untere Drittel der Gymnasiasten im eigentlichen Sinne dort nichts verloren hat und es bei einem angemessenen Lehrplan — und sei es nur der Lehrplan G9 alt — auch kaum bis nicht bewältigen könnte.

dickebank
2 Jahre zuvor

Lieber mit einem IQ von 110 Lehrkraft in der SekI als Mitglied einer Sport-Fako mit fünf Teilnehmenden am GY, die kumulativ über den gleichen IQ-Wert verfügen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Welches zweite Fach haben diese Sportlehrer, wenn ihr IQ zusammengenommen 110 beträgt?

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Kein allzu schwieriges oder sie werden aufgrund der Defizite vornehmlich im achten Jahrgang eingesetzt.

Maggi
2 Jahre zuvor

Ohne gemein sein zu wollen, ist der Vergleich der Atbeitsbelastung lächerlich. Es in jedem Betrieb in Deutschland so, dass die Arbeitsbelastung nicht zu gleichen Löhnen führt. Ein Chef eines Unternehmens verdient immer mehr als seine Abgestellten, da er mehr Verantwortung trägt und einen höheren Berufsabschluss hat und ein Studium an einer Universität ist eben höher als an einer Hochschule. Wegen diesen Faktoren gibt es unterschiedliche Gehaltsklassen und nicht wegen der Belastung.
Ja die Bezahlung ist zu niedrig und das liegt daran, dass Bildung politisch gesehen zu unwichtig ist. Wenn plötzlich 100Milliarden für die Bundeswehr da sind, wann wird dann mal so in die Bildung investiert? Aber besser unsere Gewerkschaften arbeiten sich an dem Thema alle a13 ab, statt insgesamt den Bildungssektor in det Politik wichtiger zu machen und für bessere Bedingungen zu kämpfen – kleinere Klassen, Renovierung der Gebäude, bessere Ausstattung und mehr als 100%Auslastung, damit wirklich weniger Untereicht ausfällt und nätürlich eine insgesamt bessere Bezahlung- nicht nur der Beamten, sondern endlich selbe Bezahlung für angestellte Lehrkräfte, da haben wirklich identische Bedingungen.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maggi

Es geht um die gleiche Ausbildung, die A12 in NRW rechtlich anfechtbar macht.

Emil
2 Jahre zuvor

Die ganze Diskussion ist überflüssig. Seit 2009 ist die Besoldung der Grund-, Haupt- und Realschullehrer in NRW verfassungswidrig. Egal, wie die Gymmis jammern.

Im übrigen gibt es massiven Lehrermangel vorwiegend in der Grundschule. Sind die Abiturienten zu doof oder erkennen sie sehr wohl, wo Leistung und Geld in gesundem Verhältnis stehen?
Und wenn die Gymmis das jetzt abstreiten – woher kommt dann der offensichtliche Eindruck der angehenden Kollegen?????

Juju
2 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht, wieso sich LuL von Gymnasien dagegen wehren, dass GrundschulLuL auch A13 bekommen. Ist man da dann neidisch, dass diese das gleiche Gehalt bekommen? Auf meinem eigenen Lohnzettel bemerke ich das nicht, ob ein GSLuL A13 bekommt oder nicht. Wieso seid ihr denen neidisch, dass ihnen das auch zu stünde? Gönnt es ihnen doch. Jeder LuL hat sein Päckchen zu tragen und jedem steht eine faire Bezahlung zu.

Jede Diskussion ist unnötig. Die einen haben in den einen Bereich mehr zu tun, die anderen in einem anderen Bereich.

Wenn man so anfängt zu argumentieren wie es hier viel tun, mussten SportLuL um einiges weniger verdienen. Aber macht das Sinn?

Also halt wir LuL zusammen! Das wäre doch das beste und gönnen jedem eine faire Bezahlung!

celanon
2 Jahre zuvor

Wenn ich so denke, was manche in der Grundschule machen… der Satz des Tages. Die Stunde lief ungefähr so ab:

1. Begrüßung
2. Nennt mal einen Satz! (mehrere äußern sich)
3. 1 Satz wird an die Tafel geschrieben, die 3 wichtigsten Wortarten werden bestimmt.
4. Die Kinder schreiben den 1 Satz ab und markieren die Wortarten. (dauert ewig)
5. Frühstückspause

DAS war eine Deutschstunde.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  celanon

Ja und, wenn Sie am GY in der Erprobungsstufe nicht vorbereitet sind, dann schreiben Sie halt einen Dreizeiler an die Tafel und bitten die SuS diesen abzuschreiben. So viel schneller als die GS-SuS sind die nämlich auch nicht.

Gesamtschule ist da schon besser; Sie kopieren den Dreizeiler und lassen ihn verteilen. Sollte das wider Erwarten in einer halben Schulstunde ohne Eskalation jegweder Art gelingen, bitten Sie einen SuS den Dreizeiler vorzulesen. Die nächste Schulstunde ist dann auch schon sinnvoll gestaltet. In der dritten Stunde können Sie den Versuch wagen, den Inhalt des Dreizeilers zu besprechen.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  celanon

Nie im Leben war das eine Deutschstunde in der Grundschule! Selbst sehr leistungsschwache Erstklässler schaffen wesentliche mehr, als einen Satz abzuschreiben. Das ist vielleicht die erste Viertelstunde in der ersten Klasse in einer Deutschstunde.

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  celanon

Das ist dann im Vergleich zu meiner oben beschriebene Mathe LK Stunde eine echte Sternstunde. Denn da wird nichts an die Tafel geschrieben und noch vor der Frühstückspause ist der Platz am Lehrerpult, der zwei Schulstunden lang warmgehalten wurde, geräumt. Schwarze Schafe gibt es überall, aber den schwarzen Schafen in der Grundschule wird mächtig in den Hintern getreten. Das sehe ich im Gymnasium, vor allem in den LKs weniger. Hier besteht eine Abhängigkeit- schließlich müssen die Schüler bis hin zum Abitur mit diesem Lehrer auskommen. Insgesamt versteh ich diese Missgunst nicht ganz. Es geht doch nur um Gleichstellung, aber das ist vielleicht auch ein bisschen eine deutsche Eigenschaft. Ähnlich dem Phänomen, dass manche ihren Doktortitel an Türklingel und Grabstein angebracht haben wollen.

Finagle
2 Jahre zuvor

Wow, solange die wechselseitige Wertschätzung der Lehrkräfte und des Erziehungspersonals untereinander bezüglich ihrer eigenen Leistungen von an den verschiedenen Stellen des Bildungssystems mitunter so geringschätzig ausfällt, muss man sich über das Fremdbild über Schule und den dort Tätigen bzw. im Fremdbild eher Untätigen nicht wundern, und wohl auch kaum erwarten, dass sich am Status Quo irgendwas ändert.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Finagle

Ja, ich bin auch sehr peinlich berührt, was hier so abgeht.

Pampelmuse
2 Jahre zuvor

Wenn ich „Marc“ lese, weiß ich, es geht um Geld.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Und weshalb gehen Sie einer Profession nach? Ich bin laut Arbeitsvertrag einer Schule zugewiesen und nicht weil ich mich dort ehrenamtlich engagiere. Bei @marc ist das vermutlich genauso.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Süß wie Sie anscheinend einen Narren an mir gefressen haben. Sie finden es wohl lächerlich wenn jemand sich für faire, verfassungsgemäße und rechtlich abgesicherte Besoldung einsetzt.
Wieso haben Sie da so eine Abneigung? Ich vermute Sie verdienen A13 oder mehr. Gönnen Sie den Kollegen an der Grundschule nicht die Besoldung, die Ihnen rechtlich zustünde?

Jemanden als geldgeil hinstellen zu wollen, der Verfassungswidrig und illegal besoldet wird, ist schon ulkig

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Das ist richtig und wichtig. Er wäre ein Depp, wenn er einen Vollzeitberuf nicht des Geldes wegen betreibt.

Pampelmuse
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Sie wollen also alle 3 damit sagen, Sie sind nur Lehrer des guten Gehalts wegen geworden??? Ich meine ja, solche Lehrer brauchen wir am wenigsten, da Sie aber darüber jammern, dass das Lehrergehalt zu gering sei, frage ich mich, warum sind Sie dann also Lehrer geworden, wenn doch das Gehalt schlecht sein soll?

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Über A13 würde ich nicht jammern, A12 mit 28 Schulstunden bei einer 7 Jährigen Ausbildung ist aber wahrlich kein Grund, neidisch auf einen Lehrer zu gucken.
Wenn der Verdienst nicht so den relevanten Punkten im Beruf zählt, ist das geradezu unprofessionell.

Pflaumenpaul
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Richtig, Pampelmuse! Das ist unlogisch, erst sagen die, die sind Lehrer geworden wegen des Gehalts und dann sagen die, das Gehalt ist schlecht. Ja, warum wird man wegen des schlechten Gehalts Lehrer, wenn man nur wegen des Gehalts Lehrer geworden ist?

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pflaumenpaul

Pampelmuse, Pflaumenpaul – wie wäre es mit Paprikapeter als nächstem Nickname?

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pampelmuse

Ja. Ich habe zum damaligen Zeitpunkt sogar die Anerkennung meines Diplom-Abschlusses für die SekII abgelehnt, da die anerkannten Fächer eher in ein SekI-Profil passten, um die Einstellungschancen zu erhöhen. Hat ja auch geklappt.
Auch den zuvor ausgeübten Beruf habe ich als alter Opportunist lediglich ausgeübt, weil er für die eingesetzte Ausbildungs-, Studien- und Arbeitszeit eine adäquate Vergütung bot.

Machteuchstark
2 Jahre zuvor

Ach kommt. Was machen wir lang rum. A14 für alle. Andere A14 haben auch nur studiert. Und Stress haben auch alle. Und überhaupt. Wie wärs mit einer Vergleichsmann/-frau Herangehwnsweise. Vielleicht mit Leuten, die den gleichen Leistungskurs hatten? Was man dann für ein Studium wählt ist ja auch nebensächlich. Die Basis ist die gleiche. Und der ganze Stress. Puh!

Alex Sek 1 Lehrer NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Machteuchstark

A13 für alle reicht mir schon, so wie mehrheitlich in Deutschland bereits umgesetzt 😉

Sie sehen langsam ihre Felle davonschwimmen da sich die „A13 für alle“- Schlinge Gott sei Dank immer weiter zuzieht.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Machteuchstark

Richtig, die a14 gibt es bei Bundesbehörden im Regelfall direkt mit der verbeamtung auf Lebenszeit.

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

Manchmal hilft vielleicht auch ein Blick von Außen:

Insbesondere in Industrieunternehmen sind die Unterschiede zwischen den Gehältern noch sehr viel unplausibler.

Zunächst einmal kommt es darauf an, zu welchem Zeitpunkt man ins Unternehmen gekommen ist. Dass ältere Kolleginnen und Kollegen zum Teil deutlich mehr verdienen, ist häufig historisch gewachsen. Zuschläge, Überleitungskomponenten, alte Tarifverträge usw. sind hier zu nennen. Geht über den normalen Zuwachs nach Berufserfahrung weit hinaus. In der Praxis führt das dazu, dass junge Führungskräfte häufig weniger verdienen, als ihre älteren MitarbeiterInnen.

Ältere KuK sind meist „teuer“. Auf dem aktuellen Markt kauft man sich die gleiche Qualifikation um ein Vielfaches günstiger ein. Führt soweit, dass man mit zusätzlichem Geld für einen vorzeitigen Ruhestand begeistert werden soll. Noch deutlich vor Erreichen des 60. Lebensjahres. Erfahrungsverluste werden dabei zumeist vernachlässigt. Am Ende hat man Geld gespart, es fehlt aber Kompetenz/ Erfahrung.

Und eigentlich kann man schon viel früher ansetzen:

Gehalt ist in der freien Wirtschaft oft Verhandlungssache. Qualifikation spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wenn die Not groß ist, bekommt man mehr Kohle. Wenn der Verhandlungsspielraum klein ist, geht nix. Egal wie gut man qualifiziert ist.

Solle heißen:
Mit der „Ungerechtigkeit“ lebt man in der freien Wirtschaft. Bestenfalls nutzt man die Asymmetrie für sich. Man kann Stellen bekommen, wo formal die Qualifikation nicht ausreicht, sofern die Not gerade groß ist. Andererseits kann es passieren, dass man als „Chef“ doppelt soviel arbeitet, mehr Verantwortung hat und weniger verdient, als der Mitarbeiter, der 10 Jahre vorher ins Unternehmen gekommen ist. Meist hilft dann nur die Flucht in den AT-Bereich. Dann stimmt zumindest die Kohle…

Damit lebt man in jedem Unternehmen.
-Qualifikation: hilft nix
-Unternehmenszugehörigkeit: schon eher
-Verhandlungsgeschick und Veränderungsbereitschaft: in jedem Fall

Aus der Außenperspektive heraus sehe ich das so:
1) Erst einmal die Unterschiede zwischen Verbeamtung und Angestellten LK auflösen.
2) Leistungssprinzip, Leistungsbewertung und Aufstiegsmöglichkeiten einführen.

Auch wenn mir eine solche Meinung wahrscheinlich nicht zugestanden wird:

Es wird nach menschlichem Ermessen wahrscheinlich auch Leistungsunterschiede innerhalb einer Gruppe geben. Gibt fleißige GS-Kräfte und fleißige Sek I / Sek II- Kräfte….und das Gegenteil davon. Sehr unwahrscheinlich, dass jeder immer genau das bekommt, was er „verdient“ und sich damit auch noch gerecht behandelt fühlt.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich hab nur den Anfang gelesen, aber eine Frage habe ich dazu:
Sind die verschiedenen Gehälter in der freien Wirtschaft verfassungswidrig?

Nein? Achso. Denn Beamte werde alimentiert und der Staat ist verpflichtet, gesetzestreu zu besolden.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Kurz und gut, es geht doch überhaupt nicht um die Eingruppierung im Einstiegsamt, es geht einigen um ihr Renommee. „Ich bin aber viel besser als wie Du!“ (NRW-Komparativ)

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ältere KuK sind meist „teuer“.

Und eben das ist bei behörden anders, da hier das Senioritätsprinzip gilt. An Schulen – hier: Grundschulen und Schulen der sekI – übernehmen ältere Kolleginnen eben eine Vielzahl von zusätzlichen Aufgaben. Dazu gehört im schlechtesten Fall sogar die kommissarische Schulleitung. Die Besoldungssprünge, die sich aus den Erfahrungsstufen ergeben sind dabei nicht ausschlaggebend, zumal ab der höchsten Erfahrungsstufe ja nichts mehr hinzukommt. Gibt es eine Höhergruppierung für die Übernahme entsprechender Aufgaben, wird im Gegenzug für fünf Jahre ja auch wieder eine Erfahrungsstufe aberkannt. – Also von A12/6 zu A13/5. (Ist zumindest in NRW so.) Des Weiteren sind „Sprungaufstiege“ nicht möglich, also ein Aufstig über zwei Besoldungsgruppen z.B. von A12 in A14.

Marion
2 Jahre zuvor

Wow. Wenn man als Außenstehende hier so mitliest, bekommt man ein wirklich entlarvendes Bild, von der (nicht vorhandenen) Wertschätzung der Lehrer untereinander.
Da braucht sich dann ja keiner mehr zu wundern, wenn das Bild der Lehrer in der Öffentlichkeit nicht das Beste ist.

Pflaumenpaul
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

Dieser Kommentar ist billig. Nicht vorhandene Wertschätzung ist doch nur ein anderes Wort für Neiddebatte, oder nicht? Die einen sollen gefälligst die anderen wertschätzen und ihnen auch mehr Geld gönnen. Dann könnten doch aber die anderen „die einen“ auch wertschätzen und ihnen mehr Geld gönnen. Tun sie aber nicht. Sie sind unzufrieden (und neidisch?), weil die mehr bekommen.

Krause
2 Jahre zuvor

„Unterstufe mach ich aus dem Stegreif!“ Da könnte ich k*****! Bei uns an der Mittelschule landet alles, was aussortiert wurde (aus welchen Gründen auch immer) und die Schüler nach und nach wieder aufzubauen, erfordert unendlich viel mehr Arbeit als es sich ein Gymnasiallehrer vorstellen kann! „Heute nehmen wir die Doppelkonsonanten durch.“ Dafür nehme ich nach reiflicher Überlegung und Abwägung das Gedicht „Sieben kecke Schnirkelschnecken“ als Einstieg, erarbeite dann die auffällige Häufung der Doppelkonsonanten, halte die Motivation aufrecht mit einem informativen Video über besagte Schnecken und und und! Unterricht am Gymnasium erlebe ich leider bei beiden Kindern grundlegend anders! Vogel friss oder stirb! Videokonferenzen während des Lockdowns beschränkten sich meist auf 15 Minuten Anwesenheitsabfrage, das gleiche Bild wie in den vorangegangenen Stunden als Gesprächsanlass und einer unzuverlässigen Arbeitsauftragsübermittlung (oft erst nach 20 Uhr, aber für den nächsten Tag zu erfüllen).
A13 für alle ist die einzig gerechte Lösung!

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Krause

„Unterstufe mach ich aus dem Stegreif!“ Da könnte ich k*****!“
Tun Sie das, wenn es Ihnen hilft. Mir hilft es, die sehr aufwändige Vorbereitung und die Korrekturen der oberen Mittel- und Oberstufe zu kompensieren. Gern drehen Sie mir das Wort im Munde um. Was ich damit darstellen wollte, was hier aber absichtlich durch den Kakao gezogen wird, war, wie sehr sich die Vorbereitung fachlich (und damit auch zeitlich) in Klasse 5-7 zu Klasse 10-13 unterscheidet und dass es fachlich in der US wirklich aus dem Stegreif ist, dafür pädagogisch anspruchsvoller, was ja klar ist. Wenn ich die Nasale im Fach Französisch üben will, gehe ich ähnlich wie Sie vor bei den Doppelkonsonanten, nur ist es immer noch noch Welten von der Vorbereitung für die Oberstufe entfernt.

„Unterricht am Gymnasium erlebe ich leider bei beiden Kindern grundlegend anders! Vogel friss oder stirb!“
Anekdotische Evidenz. Die Grundschullehrerinnen meiner Kinder differenzieren auch nicht groß und sind trotz (an unserer GS) kleiner Klassen mit alterstypischen Verhalten der Kinder überfordert. Und nun?

Bei uns bestand übrigens ca. 75% des Unterrichts aus Videokonferenzen, um auch mal eine Anekdote zu erzählen.