Zehn-Jahres-Vergleich: Fast 14 Prozent weniger Lehramtsabsolventen

6

In Nordrhein-Westfalen haben nach Angaben des statistischen Landesamtes im Jahr 2020 etwa 14 Prozent weniger Studierende ein Lehramtsstudium abgeschlossen als zehn Jahre zuvor. Laut einer aktuellen Statistik absolvierten im Jahr 2020 insgesamt 6794 Studierende das Lehramt-Staatsexamen oder einen Master of Education. Über 70 Prozent von ihnen seien weiblich, wie es in der Mitteilung von Montag hieß. Im Jahr 2010 waren es demnach 7862 Absolventen gewesen.

Es gibt zu wenige Lehramts-AbsolventInnen, um den Lehrkräftemangel zu beheben. Foto: Shutterstock

Die meisten Studierenden werden den Angaben zufolge für ihr Referendariat anschließend an ein Gymnasium oder an eine Gesamtschule gehen. Das sei der häufigste Abschluss unter den Absolventen, hieß es. Während männliche Studierende am zweithäufigsten einen Master für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen absolvierten, steht bei den weiblichen Studierenden der Master für Grundschulen an zweiter Stelle. dpa

SPD sagt dramatischen Lehrermangel voraus – vor allem in MINT-Fächern

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

6 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Realist
2 Jahre zuvor

Und der Trend wird sich beschleunigen: Da unsere Schülerinnen und Schüler mittlerweile top informiert sind und live mitbekommen haben, welchen Stellenwert Schulen und die dort Beschäftigten in unserer Gesellschaft haben, werden sie sich lukrativerer, gesündere und stressarmere Berufs aussuchen, dank des demographischen Fachkräftemangels werde sie praktisch die freie Wahl haben.

Und das heißt für die, die schon im System Schule (gefangen) sind: Erhöhung des Stundendeputats, Erhöhung des Klassengrößen, Streichung von Anrechnungsstunden. Was das Lehramststudium noch unattraktiver macht und den Lehrkräftemangel weiter vergrößern wird. Wie ich schon einmal geschrieben habe: Aus diesem Trend kommt das System Schule in den nächsten 10 Jahren (bis sich der demographische Fachkräftemangel abgeschwächt hat) nicht mehr heraus!

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Realist

Nicht zu vergessen verfassungswidrige Besoldung bei einer der längsten Ausbildungen in Deutschland. Als Gymnasiallehrer bekommt man ja auch noch ein gutes Gehalt am Ende raus, als GS Lehrer lohnt der Beruf nicht

Georg
2 Jahre zuvor

Man muss auch beachten, dass der Schweinezyklus langsam aber sicher abebbt. Wer jetzt anfängt zu studieren, ist frühestens 2030 mit der Ausbildung fertig. Wer kein Mangelfach studiert oder exzellente Noten hat, hat es auf dem Stellenmarkt dann voraussichtlich schwer.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Wie kann das sein? Es heißt doch, die Verbeamtung löst alle Lehrermangel-Probleme und in NRW wird doch verbeamtet!

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Vielleicht hat ja die Corona-Krise dazu beigetragen, dass etliche ihr Examen hinausschieben mussten. Die stehen dann in der Statistik für 2021. Man müsste mehr von diesen Zahlen miteinander vergleichen, nicht nur willkürlich 2010 und 2020. Wichtig wäre auch die Zahl der Studenten in höheren Semestern. Daran könnte man einen Trend ablesen.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Verbeamtung ist das eine, die richtige Besoldungsstufe noch was anderes. A12
ist ein Schlag ins Gesicht!

Wenn Lehrer nur noch angestellt sind, gibt es bald gar keinen Dummen mehr der Bock darauf hat.