KMK-Präsidentin fragt sich, warum Schulschließungen 2020 nicht vorbereitet wurden

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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU), hat das ihrer Meinung nach zu schnelle Schließen der Schulen zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 im Rückblick kritisiert. Die Maßnahme hätte vorbereitet werden müssen. Was sie nicht ausdrücklich sagt: von ihr und den übrigen 15 Kultusministerinnen und Kultusministern natürlich.

«Das System Schule steht noch immer massiv unter Stress»: KMK-Präsidentin Karin Prien. Foto: Bildungsministerium Schleswig-Holstein

«Es war ein Riesenfehler, die Schulen im März 2020 von heute auf morgen zu schließen. Im Nachhinein fragt man sich, warum wir damit nicht zwei, drei Wochen gewartet und den Wechsel in den Distanzunterricht richtig vorbereitet haben», sagte die Ministerin im Interview des «Hamburger Abendblatts». «Heute wären wir auf so eine Situation übrigens allein deshalb besser vorbereitet, weil wir in Schleswig-Holstein 90 Prozent aller Schulen mit schnellem Internet versorgt haben.»

Zudem gebe es inzwischen ein gut funktionierendes Videokonferenzsystem und Lehrkräfte würden massiv in digitalen Fragen fortgebildet, sagte Prien. «Wir experimentieren an Schulen derzeit auch damit, wie wir ständig hybride Unterrichtsformen anbieten können. Auf keinen Fall wollen wir in die Zeit vor 2020 zurück.»

«Wir brauchen die Möglichkeit, in den Schulen das Tragen von Masken im Winter anordnen zu können»

Mit Blick auf die ausgelaufene Maskenpflicht an den Schulen sagte die Ministerin: «Ich hätte mir gewünscht, dass die Maskenpflicht an den Schulen noch ein paar Wochen länger gilt, aber das war von der Ampel-Koalition in Berlin nicht gewünscht.» Nun sei es, wie es ist, und die Maske könne ja freiwillig weiter getragen werden. «Die meisten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte machen das auch.»

Mit Blick auf den Herbst sagte Prien, wenn das Infektionsschutzgesetz im September an eine dann sicher veränderte Situation angepasst werde, sollte die Maskenpflicht wieder als Option aufgenommen werden. «Wir brauchen die Möglichkeit, in den Schulen das Tragen von Masken im Winter anordnen zu können. Wenn wir davon keinen Gebrauch machen müssen, ist es umso besser.» Das geltende Infektionsschutzgesetz verbietet den Ländern, außerhalb von undefinierten Corona-Hotspots Masken in Schulen verpflichtend zu machen. News4teachers / mit Material der dpa

Die krassen Versäumnisse der Kultusminister in der Corona-Krise – eine Bilanz, die mit Sorge auf den Herbst blicken lässt

 

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(H)Ampelmännchen
1 Jahr zuvor

Ist diese Sichtweise/Rechtfertigung nur frech oder schon dreist?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Dumn und dreist.

Canishine
1 Jahr zuvor

Ein bisschen Sarkasmus kann ich mir nicht verkneifen: Später, aber dafür länger? Oder so gut vorbereitet wie spätere, späte Schulschließungen? Oder beides?

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Die Frau ist sowas von dämlich…es ist nicht zufassen.

…und hinzu kommt offenbar noch eine massive Amnesie für unangenehme Momente in ihrem Leben.
Ich kann mich noch sehr sehr gut an die aufgewühlte und fast schon ins panische tendierende Stimmung im März 2020 erinnern.
Nach den ersten Meldungen über Coronatote und die grassierenden Infektionszahlen bedingt u.a. durch Hotspots, wie z.B. Heinsberg ging es in der damaligen Situation darum, so schnell wie irgend möglich potentielle Infektionsorte zu schließen, um die drohende Welle zu brechen.
Davon waren weite Teile des gesellschaftlichen Lebens betroffen … u.a. eben auch Schulen.
Vorbereitet waren wir alle nicht, da diese Entwicklung uns zu dem Zeitpunkt zu überrollen drohte und wir eben nicht damit gerechnet hatten.

Die faktischen Defizite (technische wie organisatorische), die z.B. bei der Unterrichtsversorgung auf Distanz erkennbar wurden, haben wir zuvor gar nicht in unsere Alltags- und Zukunftspläne integriert, weil wir blauäugig daran geglaubt haben, dass so etwas uns nicht passieren würde.
Es wäre ggf. Aufgabe der zuständigen Ministerien gewesen, sich über dergestalte Katastrophenszenarien Gedanken zu machen …. und bestimmt nicht der Job der KuK an den einzelnen Bildungsinstituten, die im normalen Alltagswahnsinn bereits genug dicke Bretter zu bohren haben.

Jetzt so zu tun, als wenn diese „Akutentscheidung“ falsch gewesen sei ist eine böswillige Heuchelei ˋpar excellencé ˋ …und passt damit hervorragend in den erlauchtes Kreis der Gloreichen 16, denen wir reichlich Ungemach in den vergangenen Jahren und besonders in den beiden letzten Jahren zu „verdanken“ haben.

Einfach unfassbar dreist.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

? Ihre neue Aktion spiegelt ?

Sie rechnet damit, dass es zu DUphasen kommen kann.
Auch die Maske soll ins IfSg – d.h. sie ist lediglich zu feig, zu sagen:
Das war jetzt ein Griff ins Potschamperl; wir werden die Quittung bald bekommen/sehen.
Und weil das 2020 nicht funktioniert hat, wie @ Andre Hog mit dem Brettbild beschrieben hat, müssen das halt die Lehrernieten frühzeitig erfahren und mehr tun.
Mit mehr Rückgrat Ihrerseits wäre viel mehr möglich gewesen und bräuchts das alles jetzt nicht, Frau Vorsitzende.
Sie reden über Maßnahmen;
ich erinnere an Schüler“karrieren“, Familiendramen …… und lbnl Menschenleben.
Sie sollten erkenntnisfördernd für Ihre KM nachbereiten und
anfangen – sorgfältiger, kompetenter vorzubereiten,- sofort, jetzt gleich –
nicht nur für Schulschliessungen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Es war ein Riesenfehler an Corona zu erkranken. Im Nachhinein fragt man sich, warum wir die Viren überhaupt akzeptiert haben.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Die karnevalistische Variante wäre die Lösung gewesen: 😉 , lieber Dil:

Man fragt:
“Wolle mer ihn neilasse?“ und alle hätte brüllen müssen „Ah nooää!“

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

:o) ja eeebeeen!

Koogle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Lieber André,
Herr Unzicker hat auf heise.de bereits Mitte März 2020 eine Maskenpflicht gefordert.

Unsere Wissenschaftler haben noch Monate gebraucht, um ihre Forschung zu Aerosolen zu revidieren.
Ich habe damals Masken aus Mikrofasertüchern gebastelt und kaum Luft bekommen.

Damals einfach die Osterferien um unzählige Wochen auszudehnen, ohne Fernunterricht war eine Vollkatastrophe.
Als es endlich Fernunterricht gab, mussten wir mehrmals pro Woche die Aufgaben bei der Lehrerin zuhause oder in der Schule abholen und dafür jedesmal 20km durch die Gegend fahren.

https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Warum-jetzt-Maskenpflicht-und-Ausgangssperre-notwendig-sind-4685861.html

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Koogle

Lieber Koogle, das ist richtig!!

Und das mit der Aufgabeneinsammelrumgurkerei tut mir persönlich leid…das ist an vielen Stellen suboptimal gelaufen.

vhh
1 Jahr zuvor

Endlich wird klarer, was in der KMK los ist. Scheint sich um eine ansteckende Erkrankung des Langzeitgedächtnisses zu handeln, die armen Damen und Herren können nur impulsgesteuert handeln. Nimmt jedes Gericht als Entschuldigungsgrund, also:bedauern, nicht beschimpfen. Vermutlich deutlich infektiöser als dieses angebliche Corona, hat schließlich 100% der KMK erwischt!
Ob sie sich im September noch an ihre heutigen Ansichten und Vorhersagen erinnern kann? Geschweige denn vor dem Herbst die Schulen auf diese Vorhersagen vorbereitet?

Krug
1 Jahr zuvor

Ein unerträgliches Statement, eine unerträgliche Heuchelei. Es gab Politikerinnen und Politiker, die an etwas glaubten (lang ist es her und ganz wenige waren es). Diese Frau will nur ihre Karriereleiter hochklettern, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie interessiert sich nur für potentielle Wählerstimmen, vorerkrankte Kinder sowie LuL sind und waren ihr egal. Nun rühmt sie sich unter anderem mit dem schnellen Internet in SH. Fakt ist, dass längst nicht alle Schulen über WLAN in den Klassenräumen verfügen, da nützt dann auch kein schnelles Internet. Das schnellste Internet kann man übrigens auch nicht nutzen, wenn man nach vor kein dienstlich zur Verfügung gestelltes Notebook/ Tablet hat.
Als die Pandemie begann, gab es „Lockdowns“. Die Schulen waren geschlossen, eine richtige Entscheidung. Dass LuL trotzdem vor Ort waren, um SuS zu betreuen und für sie da waren, damit sie eben nicht ins „Bodenlose“ fallen und Depressionen entwickeln, weil sie bei ihrer Familie (nicht immer ironisch) bleiben, wird oft vergessen. Ob das alles bei der damaligen Inzidenzzahl sinnvoll war oder nicht? Niemand wusste es zu diesem Zeitpunkt besser. Im Nachhinein sind alle schlauer – da kann man sich dann schnell „eine Brosche anstecken“, wie es Frau Prien gerade macht. Das hinterlässt bei mir aber „ein Geschmäckle“, insbesondere weil gerade Wahlkampf in Schleswig-Holstein ist. Bis heute wurde allen Schülerinnen und Schülern in Schleswig-Holstein kein Schutz geboten, bis auf die fadenscheinigen Hygiemaßnahmen. Es gibt keine Luftfilter. Ja klar, die ersetzen nicht das Lüften, helfen allen aber ZUSÄTZLICH. Von vermeintlich vergangen Fehlern zu sprechen, ohne eine Verbesserung in der Zukunft schaffen zu wollen, ist erbärmlich.

Pit2020
1 Jahr zuvor

Gerade unter einem anderen Artikel gepostet, aber auch hier zeigt es wie unverzichtbar kluge Personen auf dem (buchstäblich) passenden Stuhl sind :
https://www.youtube.com/watch?v=rFfv7OVkpy4

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Na, die Antwort ist doch 42.

Liebe Frau Prien, das ist doch klar.

Unklar ist m.E. die Frage, wie wir ukrainische SuS ohne alles unterrichten sollen.

Das müsste doch vorbereitet sein!

Da waren zwei Wochen Ferien – ja, die gab es hier in SH. Da hätte jemand….

Wann stellen Sie sich die Frage, wann DAS hätte vorbereitet werden sollen?

Denk, grübel, denk scharf … na, Sie kommen schon drauf. Sonst fragen Sie Ihre KuMiKumpels – denen fallen sicher lustige Zahlen ein.

Ja, ich bin sauer. Wir haben (mal wieder) SuS da sitzen und SIE sitze da und haben nichts für uns. Machen Sie bitte Ihre Hausaufgaben – ich kann sonst nicht arbeiten und meine armen geflüchteten Kinder auch nicht.

Wir verstehen uns nicht – Englisch ist nicht für alle die Lösung. The kids dont understand enough. I can teach German in English, yes, Im good in my job, but the German kids dont understand German in English (die verstehen es nicht mal in Deutsch - lesen? Hä? Schreiben? Zumutung und zeitraubend. Machen die einfach nicht.

Its up to you, Miss Prien. NOW!

Sissi
1 Jahr zuvor

+ Eilmeldung+Eilmeldung+Eilmeldung+

KMKchefin Prien äußerte gegenüber Wersprichtnochmitihr,
beginnend mit nächster Woche, werde es einen KM-virus-podcast mit je 2 KMs/ Woche geben ( anderer Titel: Zero-Masken und -Testen in gelben Zeiten, Freiheit für die Schulen! ).
Es ist Eile geboten, denn bereits im Juni müssen die nicht existenten Maßnahmen per Gutachten evaluiert sein.
Der beauftragte Wissenschaftler Drosten habe sich aus ihr nicht bekannten Gründen zurückgezogen;
sie müsse wieder mal alles selbst machen. “
Ohne Ironie:
Sie fragt sich wohl jetzt, warum man keine Maßnahmen evaluieren kann, die es nicht gibt, – selbst wenn man Christian Drosten heißt ?

Koogle
1 Jahr zuvor

Frau Prien hat recht.
Schulen so schnell zu schließen, war eine Panikreaktion, um die Wirtschaft zu schützen.

Eine allgemeine Maskenpflicht im Unterricht wäre sinnvoll gewesen.
Ebenso ein Wechselunterricht in täglichem Wechsel (um die Umerziehung zum Schulverweiger in Grenzen zu halten).

Aber zu dem Zeitpunkt wurden Masken generell als nicht notwendig betrachtet.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Koogle

Lieber Koogle, nur zu deiner Information:
Zu dem Zeitpunkt gab es keine Masken zu kaufen!!!

Behelfs-MNS haben wir uns nach einem Schnittmuster, das ich von einem Mitarbeiter des örtlichen DRK bekommen habe, selber zusammen gefrickelt….und zwar aus dickerer Baumwolle!! Schutzwirkung? Eher gering.

Ich verstehe einfach nicht, warum immer wieder so unfassbar falsche Dinge in die Welt gepustet werden, wie du das hier gerade tust.

In Anbetracht der verstörenden Bilder aus Bergamo waren letztlich die meisten froh, dass etwas gegen das drohende Unheil unternommen wurde.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

So ist es,
aber: es gibt auch Schlauchecker, die die größte Coronaparty bereits gefunden haben ( bitte den blauen Modelkasten beachten)

https://mobile.twitter.com/schulministerin/status/1518448024518856704?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1518448024518856704%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fpublish.twitter.com%2F%3Fquery%3Dhttps3A2F2Ftwitter.com2Fschulministerin2Fstatus2F1518448024518856704widget%3DTweet

Eigentlich muss die Rechnung ja sein:
Gebauer mal 16 =
ganzdeutsche Megacoronaparty = maximaler Folgenfun für alle

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Puh, konnte vor lauter Doppelzüngigkeit nicht zu Ende lesen, daher nur ein paar Kommentare zu den Aussagen, die mir im Gedächtnis geblieben sind :
– Hinterher ist man immer schlauer
– 2020 waren Menschenleben noch mehr wert als Präsenzunterricht
– 2-3 Wochen Vorbereitung wären toll gewesen, genauso wie handfeste (!) Unterstützung.
– Bin aber ganz froh, dass es doch so schnell kam. Man hätte diese 2-3 Wochen auf Monate verlängert und dann gesagt „Sterben gehört zum Leben“
– Vorbereitungszeit wäre 2021 auch toll gewesen, dabei mein ich nicht von Freitag auf Montag und man erfährt die neuen Regelungen erst in der Presse
– Ja weshalb haben 90% der Schulen jetzt (nicht damals) besseres Internet und sind dadurch besser auf „Lockdowns“ vorbereitet? Was ist da 2020 passiert, dass diese Digitalisierung ausgelöst hat?
– Warum hat man eigentlich diese Strukturen aufgebaut, um sie dann nicht zu nutzen, als die Wellen begannen?
– Was ist eigentlich mit den restlichen 10% der Schulen? Sogar das Kaff in das ich versetzt wurde hat mittlerweile Glasfaser?
– Warum sind diese Personen noch im Amt?
Die freundliche Unterstellung ist, dass diese Frau an geistiger Umnachtung leidet. Das kann ich aber nicht mehr glauben. Die Alternative ist…

Last edited 1 Jahr zuvor by Dreamghost