GEW ruft Schulpersonal erneut zum Warnstreik für kleinere Klassen auf

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Für viele Berliner Schülerinnen und Schüler dürfte der gewohnte Unterricht am Mittwoch ausfallen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Lehrkräfte, aber auch andere Beschäftigte wie Sozialpädagogen und Schulpsychologen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Die GEW macht mobil. Illustration: Shutterstock

Mit der Aktion will die GEW ihre Forderung nach kleineren Klassen und einem entsprechenden Tarifvertrag untermauern. Kleinere Klassen hätten nach Einschätzung der Gewerkschaft eine geringere Arbeitsbelastung und damit einen besseren Gesundheitsschutz für Lehrerinnen und Lehrer zur Folge. Auch die Schüler würden davon profitieren.

Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und organisierte deswegen bereits einige Protestaktionen, darunter einen Warnstreik im April. Seinerzeit beteiligten sich nach ihren Angaben 2500 Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Schulbeschäftigte an dem Ausstand. Wie damals ist auch dieses Mal eine Demonstration geplant. Sie soll ab 10.00 Uhr vom Moritzplatz in Kreuzberg zum Roten Rathaus in Mitte führen.

Der Senat verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen, schrieb Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) im Frühjahr an die GEW. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

Der Personalmangel an Schulen kann aus Sicht der GEW kein Argument gegen kleinere Klassen sein. An den Berliner Schulen seien bessere Arbeitsbedingungen für Pädagogen nötig, wenn Fachkräfte gewonnen werden sollen. Mit einem Tarifvertrag müssten die Arbeitgeber vorausschauend Weichen stellen für Qualitätsverbesserungen in der Zukunft. Ein solcher Vertrag schaffe mehr Verbindlichkeit, damit der Senat dafür sorge, ausreichend Lehrkräfte auszubilden. News4teachers / mit Material der dpa

Raus aus dem Teufelskreis! Berliner Lehrer treten in den Warnstreik – für kleinere Klassen (mit maximal 19 Schülern)

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8 Kommentare
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Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Eventuell ist die GEW etwas schwer von Begriff, aber so wie ich es verstanden habe hängt es momentan nicht mehr so sehr am Willen der KMK mehr Lehrer ein zu stellen oder die Klassen kleiner zu machen.

Das Problem liegt eher darin

DASS ES NICHT MEHR GENUG JUNGE LEUTE GIBT DIE ÜBERHAUPT LEHRER WERDEN WOLLEN!!!!!!

Selbst wenn die KMK bereit wäre die Klassen kleiner zum machen und entsprechende Lehrer ein zu stellen, dann wären keine Lehrer da die man einstellen könnte.

Wer das nicht glaubt sollte morgen mal aus dem Fenster des Klassenzimmers schauen.
Wer Schlangen von Bewerbern sieht, die unbedingt Lehrer werden wollen und sich vor der Schule anketten um die Einstellung zu erzwingen, kann mir gerne das Gegenteil beweisen.

Ansonsten gilt, die Ministerien sind froh, wen Sie genug Anwärter mit Lehramtsstudium finden um 80% der inzwischen pensionierten oder momentan erkrankten Lehrer zu ersetzen.

Von kleineren Klassen und damit verbunden mehr Lehrern spricht dabei kein Mensch.

Die Berlinerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Seien Sie unbesorgt, Berliner Lehrer wollen nur eins: verbeamtet werden! Rund 20.000 könnten morgen streiken. Ich tippe auf 500-1000, die teilnehmen werden.

Kleinere Klassen sind Berliner Lehrern wirklich nicht wichtig.

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

Leider.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Bitte nicht so logisch denken! Wenn nur genügend LuL auf die Straße gehen würden, hätten wir die kleineren Klassen doch sofort! Wenn nicht, selbst Schuld!
Oder?

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

So ist es.

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Das stimmt so nicht. Die Anzahl der Studienplätze wurde verringert. Studierende berichten mir, dass sie mit Noten von 2,1 oder 2,0 auf einen Referendariatsplatz warten müssen.
Es gibt an den Seminaren also zu wenig Plätze.
Da ist also durchaus Verbesserung auf Landesebene möglich.

Soso
1 Jahr zuvor

Unmögliche Dinge zu fordern scheint eine Vorliebe der GEW zu sein.

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Soso

Wohl wahr! Ihrem Image scheint das bisher aber immer gut getan zu haben, sonst würde sie diese Linie endlich mal verlassen.