Ernst: Es kommt auf den Unterricht an, nicht auf die Klassengröße

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POTSAM. Auch viele Brandenburger Grundschüler weisen in Deutsch und Mathe große Lernrückstände auf. Daher will Bildungsministerin Ernst nicht nur mehr, sondern auch besseren Unterricht in diesen Kernfächern erreichen. Die Klassengröße sei hingegen nicht entscheidend.

„Nicht die Frage“: Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Foto: Axel Schön / Bildungsminsterium Brandenburg

Nach dem schlechten Abschneiden der Brandenburger Grundschüler im bundesweiten IQB-Bildungsvergleich soll es vom kommenden Schuljahr an mehr Unterricht in den Kernfächern Deutsch und Mathematik geben. «Das sind Basiskompetenzen, die Schulen vermitteln müssen», sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) bei der Vorstellung eines «12-Punkte-Plans für gute Bildung».

Die Details sollen noch ausgearbeitet werden. Dies betrifft etwa die Frage, welche Schüler einbezogen und welche Fächer dafür weniger unterrichtet werden. Ernst verwies auf das Beispiel Hamburg, wo in den Grundschulen jeden Tag 20 Minuten lang gemeinsam gelesen werde. Hamburg hatte in dem Bildungsvergleich gut abgeschnitten. «Das hat also schon Wirkung», sagte die Ministerin.

Die Viertklässler in Brandenburgs Schulen hatten im vergangene Woche veröffentlichten Bildungsvergleich der Bundesländer des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferernz vor allem bei der Rechtschreibung schlecht abgeschnitten. Aber auch beim Lesen, Zuhören und in Mathematik waren sie schlechter als im bundesweiten Durchschnitt.

Künftig sollen auch Schulen in sozialen Brennpunkten mit mehr Personal stärker gefördert werden als andere Schulen. Dort sollen mehr Lehrkräfte eingesetzt und die Schüler von multiprofessionellen Teams gefördert werden. Dafür soll noch ein Sozialindikator entwickelt werden.

Zudem sollen weitere Ganztagsschulen zugelassen und mit zusätzlichem Personal ausgestattet werden. Der Ausbau war 2020 aus finanziellen Gründen gestoppt worden. Ernst sagte, dass das Programm zur Verbesserung der Qualität in den Schulen bereits im Jahr 2020 starten sollte, aber wegen der Corona-Pandemie habe verschoben werden müssen.

Ein weiterer Ansatzpunkt für Ernst ist die Fortbildung der Lehrer. Bislang seien vor allem Schulleitungen und Lehrkräfte im gemeinsamen Institut mit Berlin fortgebildet worden, die ihr Wissen als Multiplikatoren an die Kollegen in den Schulen weitertragen sollten. Ab 2025 sollen alle Lehrkräfte und Seiteneinsteiger besser qualifiziert werden. «Gute Bildung braucht guten Unterricht», sagte Ernst dazu. Dies sei der Schlüssel für den Lernerfolg. «Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.» News4teachers / mit Material der dpa

Ist schlechter Unterricht der Grund für den Leistungsabsturz in Grundschulen? VBE watscht Kretschmann ab

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DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Doch, es macht einen Unterschied, ob man 23 oder 27 Kids in einem Raum sitzen hat! Weniger Kids pro Klasse bedeutet nämlich Platz für jeden jungen Menschen, mehr Sprechzeit, mehr Zeit von der Lehrkraft, usw. Das kann vermeintlich guter Unterricht nicht ausgleichen.
Aber, da es ja gilt zu sparen, wird natürlich behauptet, es wäre nicht so.

Scheinio
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Schulen werden wie zu Unis… statt Unterricht nennen wir es demnächst VORLESUNG 🙂
Fragen können wir gleich sein lassen, weil keine Zeit!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei Grundschülern bedeuten kleinere Klassen mehr Förderzeit, mehr Aufmerksamkeit und mehr Zuwendung der Bezugsperson. Große Klassen sind ein Stressfaktor, der die Kinder in ihrer Leistungsfähigkeit hemmt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Bei Sek I Klassen ist das nicht anders!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Nachtrag: In Brandenburg müssen 1600 Stellen besetzt werden.
Daher weht also der Wind.
Anstatt ehrlich zu sein, wird dann eben die Wahrheit verbogen.

Mika
1 Jahr zuvor

Soso, Frau Ernst ist also der Meinung, dass es unerheblich für den Lernerfolg ist, wie viele SuS in einer Klasse sitzen? Das hätten Studien gezeigt? Ja hätte sie die Hattie-Studie, auf die sie sich vermutlich bezieht, mal gelesen: Hattie hat Studien über Klassen mit 15 SuS gegenüber 20 SuS verglichen und kommt zum Schluss, dass hier der Unterschied gemäß seiner Metastudie nicht relevant sei. Deutlich wichtiger sei die Zuwendung, die die Lehrkraft jedem SuS widmen kann – die allerdings ist direkt abhängig von der Klassengröße. In Brandenburg liegt der Klassenteiler bei den weiterführenden Schulen bei 31 (Grundschule weiß ich nicht). Was qualifiziert Frau Ernst dazu, solche Aussagen zu treffen? Ich wüsste nicht, dass sie berufliche Erfahrungen als Lehrkraft hätte – war sie nicht irgendwas mit Immobilien? Aber mal schnell einen raushauen: die Qualifikation der Lehrkräfte stimmt nicht, und natürlich Corona… Tja, ich glaube mich zu erinnern, dass unter der Ministeriumsleitung von Frau Ernst die Anforderungen an Quereinsteiger bezüglich des Unterrichtens immer weiter gesenkt wurden. Berlin hat den Vertrag mit dem LISUM (Landesinstitut für Schule und Medien – einst von Berlin und BB gemeinsam betrieben) aufgekündigt, und Frau Ernst verkauft das alleinige Betreiben jetzt als Brandenburgische Fortbildungsoffensive – nur noch peinlich! Ich hätte einfach gern mal Fachpersonal an der Spitze von Ministerien – einfach mal Leute, die wissen, worüber sie entscheiden!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

Zum Thema Quereinsteiger, in jeder Hinsicht absolut sehenswert – besonders wenn man aufmerksam zuschaut und zuhört und „zwischen den Zeilen lesen“ kann:
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-kaltstart-im-klassenzimmer-100.html

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Natürlich macht es einen Unterschied, ob in einer Klasse 23 oder 27 Schüler sind:

Der Organisationsaufwand,
der Korrekturaufwand und
der Planungsaufwand

steigt mit jedem Schüler.

Hinter jeder Zahl steht ein Schicksal. Aber natürlich, 23 hat einen höheren Kostenschlüsel als 27, es fehlt zudem an Personal. Das ist das, was Ernst sieht.

Und wenn ich mein Bundesland für den Nachwuchs nicht attraktiv bekomme und angeblich kein Geld habe, dann muss ich halt solche populistischen Aussagen treffen. Damit der Brandenburger glaubt, es würde sich gekümmert werden. Irgendwie muss Ernst ja versuchen, von ihrem politischen Versagen, genug Lehrkräfte anzuwerben, abzulenken.

Leidtragende sind dann wieder ALLE Akteure. Kluge Politik sieht anders aus.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

In manchen Bezirken von Berlin sind durchschnittlich (!) 30 SuS in den Gymnasialklassen, im Berliner Durchschnitt 28,9. Auch dort steigen Organisations- und Korrekturaufwand mt der Größe der Klasse. An den Nicht-Gymnasien (Sekundarschulen) sind das nur 22-24, im Durchschnitt 23,6. Dies als Nachtrag zum Thema Privilegierung der Gymnasiallehrer.
Dennoch sind die Testleistungen in Berlin schlecht, aber das liegt nicht an den Gymnasien.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Liebe Frau Ernst,

DOCH, die Klassengröße IST entscheidend für den Unterricht!

Bitte fragen Sie doch einmal Menschen – Lehrys! – die täglich mit großen Klassen zu tun haben.

Es gibt da eine „magische“ Grenze, ab der Unterricht nicht mehr so gut läuft.

Mal abgesehen davon, dass die Räumlichkeiten für 30 Fünftklässlerys noch passen mögen, es aber bei 30 Neuntklässlerys doch sehr nach Massenjugendhaltung und -verwahrung aussieht.

Mal abgesehen vom Lärmpegel (enorm), Konzentrationsvermögen (gering – vor allem bei enorm hohem Lärmpegel!), LeistungsBEREITSCHAFT grenzt bei (zu vielen) gegen Null, Wahrnehmung seitens der Lehrkraft der (oft sehr bedürftigen) Schülys!, na, und all der anderen Kleinigkeiten wie „richtige Seite aufschlagen – noch besser auch das richtige Buch herauskramen“ – macht auch wieder Unruhe.

Wer hat Ihnen bloß diesen unsinnigen Floh ins Ohr gesetzt?

Oder meinen Sie wirklich, das 30 KuMis wohlmöglich auch noch besser sind, als unsere bisherigen Glorreichen 16?! Dann sollten Sie unbedingt aufstocken und MassenKuMiHaltung betreiben. Und natürlich noch mehr Kiddis in die KitTas! Bin dabei!

Oder meinen Sie vielleicht DOCH die Menge an Lehrys, die keine Rolle spielt?! Grübel. Würde auch falsch sein, so lange die Menge als „klein“ bis nahezu verschwindend ausgelegt wird….

Die Größe spielt eine Rolle! Nicht nur in diesem Bereich! 😉

Lakon
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Lehrys?? KitTas? Nun bin ich doch neugierig, aus welchem Land Sie stammen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lakon

Lieber Lakon,

ich stamme aus dem schönsten Bundesland hier in Deutschland!

Lehrys – entgendern nach Phettberg. Der will nämlich nicht gendern und findet es sinnvoller, das Gegenteil zu tun. Hört sich für mich gar nicht schlecht an und ehrlich – ich finde es tatsächlich besser als m/w/d (ich mag einfach auch den Begriff „divers“ nicht, auch wenn er sachlich und sprachlich richtig ist).

Kit-Tas – autsch! 😉 Muss natürlich KiTas lauten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Na, ihr süßen Downvoties – traut euch doch mal so richtig mit Text! Das ist viel spannender und könnte zu einem Gedankenaustausch beitragen.

Ist doch besser, als immer nur rechts zu drücken 😉

Realist
1 Jahr zuvor

Ich übersetze einmal:

„mehr Unterricht in den Kernfächern Deutsch und Mathematik“
Da es jetzt schon einen massiven Mangel an Lehrkräften im Grundschulbereich gibt und fachfremder Unterricht gerade in diesen Fächern gibt, lässt sich das nur mit Mehrarbeit der bestehenden Lehrkräfte lösen: Entweder mehr Stunden unterrichten oder größere Lerngruppen.

„«Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.»“
Also größere Lerngruppen werden mit Sicherheit kommen. Warum dann nicht gleich 30 als Mindestgröße? Ein (oder zwei oder drei) Stühle mehr passen doch immer noch rein, zeigt doch die Erfahrung der jüngsten Vergangenheit.

„wo in den Grundschulen jeden Tag 20 Minuten lang gemeinsam gelesen werde.“
Ob „gemeinsames Lesen“ auf das Unterrichtsdeputat angerechnet wird? Warum den Tag nicht gleich mit einem „gemeinsamen Lesen“ und „gemeinsamen Frühstück“ starten. Lernt man gleich noch ein paar Sozialkompetenzen. Lässt sich dann auch wunderbar als „außerunterrichtliche“ Tätigkeit verbuchen, die selbstverständlich nicht auf das Deputat angerechnet wird.

„Künftig sollen auch Schulen in sozialen Brennpunkten mit mehr Personal stärker gefördert werden als andere Schulen. Dort sollen mehr Lehrkräfte eingesetzt und die Schüler von multiprofessionellen Teams gefördert werden.“
Das heißt bei einem Fachkräftemangel für Schulen, die KEIN „sozialer Brennpunkt“ sind was? Genau.

„Zudem sollen weitere Ganztagsschulen zugelassen und mit zusätzlichem Personal ausgestattet werden.“
Dann man viel Spaß mit der Suche nach diesem Personal. Wer will noch mal am Nachmittag für ein bis zwei Stunden für ein Honorar etwas über Mindestlohn (der auf immerhin mittlerweile 12 Euro pro Stunde ansteigt) in die Schulen kommen? Fahrtkosten sind selbstverständlich selbst zu tragen.

„…Fortbildung der Lehrer. Bislang seien vor allem Schulleitungen und Lehrkräfte im gemeinsamen Institut mit Berlin fortgebildet worden, die ihr Wissen als Multiplikatoren an die Kollegen in den Schulen weitertragen sollten. Ab 2025 sollen alle Lehrkräfte und Seiteneinsteiger besser qualifiziert werden.“
Aha. Also Seiteneinsteiger volle Kanne voraus. Ich sage ja immer wieder: Wer sich heutzutage noch ein Lehramtsstudium antut, anstatt etwas „Vernünftiges“ zu studieren, und dann und nur dann in die Schule zu wechseln, wenn er in der „freien“ Wirtschaft nichts findet (ich nenne nur die Stichworte: Bachelor reicht, quasi Übernahmegarantie, wenn man sich nicht blöd anstellt, kein Referendariat unter Mindestlohn mit Durchfallgefahr), der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank…

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Und ich ziehe ein Fazit aus ihrem treffenden Kommentar: „Die Abgehobenheit der Bildungsminister ist deutlich sichtbar, ein Blabla aus „sollen, könnten, müssten“ … ohne Blick auf die Realität. Ein Verharren auf der Idealvorstellung, wie Schüler, Lehrer und Schule zu sein haben.“ So wird das nichts.

Konfutse
1 Jahr zuvor

 «Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.»
Ich weiß jetzt nicht, woher die gute Frau diese Weisheit har. Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob ich heutzutage 4 Kinder mehr in einer Klasse habe oder eben nicht. Ernsts Aussage mag wohl für homogene Gruppen stimmen, aber nicht für heterogene.
Ich frage mich, wann die Kultusminister in Deutschland endlich mal zur Rechenschaft ihrer verfehlten und vermurksten Bildungspolitik gezogen endlich mal selbst von ihrer Selbstherrlichkeit eingeholt werden. Leute, ihr da oben, wacht doch endlich mal in euren schönen Büros auf: Ihr wisst doch mittlerweile gar nicht mehr, was da bei uns unten abgeht und wo der Schuh wirklich drückt.
Ihr seid nur noch verachtenswert!

Karen Blümchen
1 Jahr zuvor

Doch, ganz genau das ist die Frage!!!! Und das weiß jeder/jede Bildungspolitiker/in auch ganz genau. Ob ich 20 oder 30 Schüler/innen habe ist ein RIESENunterschied. Ich brauche z. B. deutlich länger, um herauszufinden, wer Probleme beim Lesen hat. Ich kann 5 Hefte mal außer der Reihe mitnehmen, aber nicht zehn.
Ich helfe lieber einem Viertel während des Unterrichts als einem Sechstel.
Aber wer behauptet, dass es egal ist, ob 23 oder 27, der kann die Klassenstufe auch auf 32 erhöhen. Ich lasse schon nicht gerne verheizen. Noch mehr ärgert es mich, für dumm verkauft zu werden.

Haltung
1 Jahr zuvor

Na dann! Mehr Kinder in der Klasse, da kennt sich Frau Bundeskanzler als Ökonomin aus.

PaPo
1 Jahr zuvor

… weil in der Massenveranstaltung, die Unterricht darstellt,…

… (a) Lehrer ihren Schülern individuell ja so viel Zeit widmen können: Bei i.d.R. 45 Min. Unterricht bleiben da in einer Klasse mit 30 Schülern im Schnitt 90 Sekunden Zeit für jeden Einzelnen… tatsächliche Partizipationszeit mit Blick auf die Phasierung des Unterrichts seitens der Schüler ja noch weniger, Unterricht besteht ja nicht daraus, 45 Min. jeden der Reihe nach dranzunehmen, sondern hat auch Einleitungen, Erarbeitungsphasen etc., von der Grundvoraussetzung, das Unterricht auch noch störungsfrei und auch ohne bspw. in die Unterrichtszeit auszulagerndes Klassen-/Kursmanagement stattfinden kann, ganz zu schweigen;

… (b) ja auch keinerlei Möglichkeit besteht, dass Schüler einfach „abtauchen“ können u./o. Gefahr laufen, übersehen zu werden;

… (c) wir ja gleichzeitig sicherlich davon ausgehen können, ausschl. möglichst leistungshomogene, motivierte, disziplinierte etc. Schüler zu beschulen und nicht etwa die Gefahr bestünde, dass mit mehr Schülern bei den aktuellen Rahmenbedingungen auch mehr extrem problematische Schüler in einer Klasse / einem Kurs beisammen sind und sich zudem ungünstige Dynamiken entwickeln können (wo schon ein einziger besonders Aufmerksamkeitsbedürftiger in großen Klassen/Kursen den gesamten Unterricht sprengen kann)…. nein, nein, nein… die guten Schüler profitieren ja auch sicherlich davon, den schlechten zu helfen – was sie freilich bereitwillig machen – und sind nicht etwa gefährdet, ebenfalls abzusacken;

… (d) auch die baulichen Bedingungen für diese Massenhaltung optimal sind, von zu kleinen Räumen, über schlecht klimatisierte Räume, bis zu solchen Räumen, in denen die akustik so miserabel ist, dass schon kleinste Geräusche zur Lärmhölle werden u./o. man generell vom einem zum anderen Ende des Raums nichts versteht, wenn man sich nicht die Seele aus dem Leib brüllt;

…(e) auch keinerlei Zusammenhang zwischen steigender Schülerzahl und steigender Belastung der Lehrer (und auch der Schüler) feststellbar ist, von den oben geschilderten Problemen bis hin zu deutlichen Steigerung bei Klassenarbeiten/Klausuren, Tests, Förderplänen etc. – man stelle sich nur vor, dies könnte Lehrer erschöpfen und dann Auswirkungen auf die Zeit und Energie haben, die diese überhaupt noch in den Unterricht stecken können (Abwärtsspirale und so…);

… (f) Lehrer überall quasi unisono die zu hohen Klassengrößen und die daraus resultierenden Probleme beklagen würden – Praktikerurteile wären ja ohnehin überschätzt.

Etc. (gerne fortführen)

Wie schön!
Wie wunderschön!

Oder, Frau Ernst, mit anderen Worten extra mit Ihnen im Sinn: Wenn man so gar keine Ahnung hat, einfach mal die…

In diesem Land wird Bildung mittlerweile mit Füßen getreten, einerseits mit enormen Kosten für unsere Wirtschaft, wie wir in naher Zukunft noch schmerzlich sehen werden: Real schlechter Gebildete werden nicht in anspruchsvolleren Jobs arbeiten können (da hilft dann auch nicht die Zahlenspielereientaktik der Politik, z.B. jedem Zweiten das Abi nachzuwerfen), werden weniger wahrscheinlich den Innovationsstandort Deutschland erhalten und insg. nicht für den Erhalt / die Steigerung des Wohlstandes hierzulande beitragen können. Ist für ein Land wie unseres, ohne Bodenschätze, suboptimal. Andererseits steht uns eine akute Gefährdung unserer freitlich-demokratischen Grundordnung ins Haus – Demokratie braucht nämlich gebildete Bürger.

Denk ich an Deutschland in der Nacht…

Dreamghost
1 Jahr zuvor

„Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.“
Doch, doch und verdammt nochmal DOCH! Es macht einen Riesenunterschied. Es ist die Grenze zwischen individueller Förderung und Massenkindbetreuung. 4 Schüler können den Unterricht retten oder komplett sabotieren. 4 Kinder mehr heißt 4 Elterngespräche, Zeugnisse, Leistungstests, etc. mehr. Und mal ehrlich: Wenn die Klassenzimmer nicht immer aus allen Nähten platzen (müssten) kann man auch mal Störenfried/frieda separat setzen, ohne neue Störmöglichkeiten zu eröffnen oder die „Braven“ zu bestrafen, indem man diese Gruppen auseinanderreißt.
Oder anders gesagt: Wollen Sie, Fr. Ernst, etwa behaupten, diese 4 Kinder zählen nicht?? *Traurig guck*

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Fast volle Zustimmung, einzig dass dies „die Grenze zwischen individueller Förderung und Massenkindbetreuung“ darstelle, kann ich nicht bestätigen……… denn die leigt von viel, viel, viel weiter unter den 23 Schülern (und ist zudem davon abhängig, mit welchen/wievielen anderen Dingen man als Lehrer sonst noch außerhalb des Unterrichtens belastet/belästigt wird und wie viele Lerngruppen man insg. hat). 😉

Heinz
1 Jahr zuvor

Ach man muss morgens mit den Kindern lediglich 20 Minuten lesen und rechnen und dann ist alles tutti? Glaubt sie wir lassen die Kinder im Unterricht Mandalas ausmalen oder was?

Wenn das die Lösung für alles ist, ist es natürlich doof, dass ich in den letzten zwei Jahre diese Zeit oft mit Coronatests verplempern musste. Kann man wohl nichts machen.

auchdasnoch
1 Jahr zuvor

Das ist so praxisfremd, so dämlich, dass sich das Schreiben dazu kaum lohnt!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

„Es kommt auf den Unterricht an, nicht auf die Klassengröße“
Es ist ein deutlich zuviel an „sollen“ dabei.
Wann findet sich der passende Schlüssel für konkrete Problemanpassungen zur sofortigen Regulierung?
Ab wieviel dazu gestellten Stühlen wäre denn dann wohl bereits aktuell eine kritische Klassengröße (23,27 oder 29 bis 35) erreicht, wenn der Zustand noch bis mindestens 2025 wie gehabt anhalten soll?

Last edited 1 Jahr zuvor by gehtsnoch
Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Frau Ernst geht vermutlich davon aus, dass einzig die Zahl der auffindbaren und dazustellbaren Stühle die Klassengröße beschränken sollte. Bei Raummangel kann man ja einfach eine zweite Ebene einziehen, who cares.

Derdiedas
1 Jahr zuvor

Einfach dann Klassen zusammenlegen und dann ist das Problem Lehrermangel gelöst. Mal ehrlich wie verblendet kann man sein. Die Aussage suggeriert ja, dass Schüler vollkommen selbständig arbeiten und Lehrer keinerlei Überblick sich schaffen müssen. Denn sonst wäre die Personenanzahl eben doch relevant.

TaMu
1 Jahr zuvor

Marion@ hat unter dem n4t-Artikel „Corona nur ein bisschen schuld“ sehr schön das heutige freie, selbstbewusste, selbstbestimmte und autonome Kind beschrieben:

„…Unsere Gesellschaft will das freie, autonome, selbstbewußte und selbstbestimmte Kind.
Und dann stecken wir dieses freie, selbstbewußte, autonome Kind mit 25 anderen selbstbestimmten, autonomen, freien Individuen in eine Gruppe und erwarten von unserem pädagogischen Fachpersonal, von dem in den meisten Fällen zu wenig vorhanden ist, diesen 25 selbstbewußten, selbstbestimmten Drei – bis Sechsjährigen stets gerecht zu werden, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, sie individuell zu fördern, nie ein böses Wort zu verlieren, keinen ungerecht zu behandeln etc.pp.
Liebe Politiker, Eltern, und an elterlicher Arbeitskraft Interessierte, entscheidet euch doch mal: Wollt ihr weiterhin Kinder achtsam, bedürfnisorientiert und partnerschaftlich erzogen haben, dann steckt sie nicht in überfüllte Kitas…“

Und diese nach den heute gültigen Leitlinien für Kinderbetreuung bis zum Schuleintritt erzogenen Kinder sitzen dann in der Grundschule. Selbstverständlich kommt es nach dieser Form der institutionellen Erziehung weiterhin sehr stark auf die Anzahl der Kinder an, da es sich nicht um eine „beschulungsbereite Masse“ handelt, sondern gewollt um autonome Individuen, die nicht gelernt haben, Frust wegen der Notwendigkeit zur Unterordnung auszuhalten. Sie haben auch nicht gelernt, stundenlang etwas zu tun, wozu sie keine Lust haben. In der vorschulischen Kinderbetreuung konnten sie ihren Frust beispielsweise gerade über die Fremdbetreuung noch in verschiedener Form abreagieren, aber in der Schule müssen sie bei steigender Klassenstärke umso zurückhaltender sein, was sie schlicht nicht gelernt haben. In der Klasse kommen dann noch Kinder dazu, die kein oder kaum Deutsch verstehen und individuell Hilfe brauchen, um Aufgaben zu lösen.
Wenn wir in der vorschulischen Betreuung mit Kindern hochindividuell umgehen müssen, dann muss das in den Schulen fortgesetzt werden, was nur in kleinen Klassen funktioniert. Oder man zieht bildungspädagogisch die Konsequenz, in der Frühkindlichen Betreuung wieder mehr Wert auf Konformität zu legen, dem Kind also ein realistisches Bild zu vermitteln: du bist wichtig und sollst deine Bedürfnisse wahrnehmen und deine Fähigkeiten nutzen… und das immer im Kontext mit anderen betroffenen Personen, mit Regeln und Grenzen. Das kommt meiner Meinung nach mittlerweile in der Agenda der frühkindlichen Erziehung zu kurz und fehlt in der Grundschule.
Je mehr Masse, desto mehr Konformität, das müssen auch Politiker einsehen und es den Eltern der Einjährigen bereits verdeutlichen. Demokratische Erziehung ist extrem aufwändig und braucht entsprechend Personal. Fehlt dieses, muss der Regler ein Stück in Richtung Anpassung verschoben werden, was ja auf einer Skala von 1 bis 10 gerne die Mitte sein darf.

Cuibono
1 Jahr zuvor

Lehrer gibt’s ja auch nicht genug – und zwar auf absehbare Zeit nicht.

Das haben die Bildungsminister der Länder und die KMK zu verantworten.
Weiß jeder.

Da ist der einzige Ausweg: es muss an der Qualität des Unterrichts liegen.
Jeder Lehrer kann jetzt per Ukas bis zu 40 SuS unterrichten – differenziert selbstverständlich und individuell auf jedes Kind eingehen.

Den Trick erzählt man seit Jahren den Eltern, die Ergebnisse werden immer unterirdischer.

Aber wir machen beinhart weiter so. Jedenfalls bis die Eltern aufstehen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Was das Aufstehen der Eltern betrifft, bin ich inzwischen deutlich ernüchtert. Die reagieren sich in der Hauptsache an den Lehrkräften ab – die sind im Gegensatz zu den die Misere verantwortenden Politikern greifbar vor Ort.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Da bin ich ganz realistisch und sehr dicht an der Einschätzung von Schattenläufer:

Alles, was ich jetzt tue und wofür ich eintreten könnte, kommt bestenfalls meinen Enkelkindern oder den Lehrkräften von Übermorgen zu Gute.

Wir waren 20 Jahre raus. Sind jetzt wieder voll dabei und müssen das Chaos für einen Zeitraum von ca. 15 Jahren mitmachen. Davon sind noch 12 Jahre übrig.

KiTa und Grundschule ist schon nicht mehr unsere Baustelle. Würde dann „nur“ noch um die weiterführende Schule gehen…

Vorausschauend müsste ich mich für bessere Studienbedingungen einsetzen.

Oder für meine Enkelkinder, die ich vielleicht nie bekomme.

Letztlich müssten wir alle rückwirkend für die kommenden Generationen auf die Straße gehen.

Für alle aktuell im Bildungssystem gefangenen Stakeholder ist es zumeist zu spät.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

bis die Eltern aufstehen
Solange das gewisse Miteinander von LuL zu Eltern nicht auf adäquater Augenhöhe in der Schulgemeinde ankommt, wird man seine freie Zeit durchaus besser nutzen können.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Wenn Ihnen Ihre Kinder so egal sind, dann nutzen Sie ruhig Ihre freie Zeit. Aber hoffen Sie nicht darauf, dass Politik und/oder Lehrer es für Ihre Kinder richten. Erstere wollen anscheinend nicht und die anderen können meistens nicht mehr.
Was das Miteinander Eltern und Lehrer betrifft: Dazu gehören 2 Seiten und auf beiden gibt es solche und auch solche. Zu welchen wollen Sie gehören?

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Eltern, die aufstehen? … bis auf Querdenkereltern gegen Masken habe ich Eltern bisher gegen gar nichts aufstehen gesehen. Die sind froh, wenn sie ihre Kinder nach der Arbeit wieder eingesammelt haben und wenn nicht noch irgend etwas extra dazu kommt. Ich sehe da definitiv niemanden kämpfen, außer vielleicht selten mal wirklich sehr engagierte Elternvertreter, bei denen das Engagement nicht den Waffelverkauf als Hauptfokus hat.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor

„Ein weiterer Ansatzpunkt für Ernst ist die Fortbildung der Lehrer. (…) «Gute Bildung braucht guten Unterricht», sagte Ernst dazu. Dies sei der Schlüssel für den Lernerfolg. «Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.»“

Wie überaus überraschend: Eine wieder neue Variante von „Wenn die faulen Säcke sich nur Mühe geben/endlich mal lernen würden, wie man vernünftig unterrichtet… dann würde das deutsche Schulsystem sofort funktionieren.“

Mit Sicherheit eine Argumentationsfigur, von der Kultusministeriale nicht genug kriegen können – und von der Lehrkräfte allerspätestens seit Gerhard Schröder den Hals übervoll haben.
In diesem Fallist das sehr offensichtlich darauf ausgerichtet, einen durch politische Fehler verursachten eklatanten Personalmangel verbal zu übertünchen.

Mo3
1 Jahr zuvor

Und ich denke doch, dass die Klassengröße eine Rolle spielt – vor allem in sehr heterogenen Gruppen (wie in der Grundschule) in denen dann ganz logisch weniger Zeit für jedes einzelne Kind bleibt je größer die Klasse ist. Und auch die Wertschätzung, die bei den Kindern ankommt ist geringer.
Aus meiner eigenen Erfahrung: In meinen Abi-Kursen waren wir 10-20 Schüler und hatten einen direkten Draht zu den Lehrern. Anschließend in der Berufsschule in einer Klasse von 30 Berufsschülern aus nahmhaften Unternehmen (also eine eher homogene Gruppe), hatte man das Gefühl, teilweise nicht gesehen zu werden und das schadet der Motivation – und da war ich schon erwachsen und wusste, was ich wollte und worum es ging. Übertragen auf die Grundschule ist es dann doch klar, dass man Kinder in großen Klassen eher verliert und sich nicht alle Potentiale entfalten können. Ein bisschen mehr (Fleiß) fordernder Unterricht hilft vielleicht auch – so die Erfahrung mit meinen Kindern.

447
1 Jahr zuvor

Das übliche, „staatstragende“ Rumgelüge, um Personalkosten kleinzuhalten.

Selbstverständlich verbessert eine kleine Klasse das Lernen erheblich – was sich mit einer so unfassbar simplen Rechnung zeigen lässt, dass (((BildungsexpertenInnen))) wahrscheinlich der Latte-Machiaaaathhho in den Teslasitz fällt:

Hat eine Klasse 30 SuS und 60 Minuten Unterricht, kann ich theoretisch maximal zwei Minuten pro Kind individuelle Zuwendungseinheiten verteilen.

Hat eine Lerngruppe 10 SuS und 60 Minuten Unterricht…

Und hey, wenn die Klassengrößen doch egal sind, habe ich ’nen super Vorschlag in vier Schritten, den (((BildungsexpertInnen))) lieben werden:

1. Ich bleibe zu Hause im home office und erstelle megadigitale „Autonom self-learning task-based digital content“

2. Pro 60 Minuten arbeiten, sagen wir, 15.000 SuS diese garantiert Co2-freien, veganen digitalen Arbeitsblät… ÄÄHHH, self-learn units ab

3. (((BildungsexpertenInnen))) evaluieren sehr open-minded, ob wir damit zum leading house werden, während ich sagen wir, dreifaches Gehalt beziehe für die enormen Einsparungen, die ich erreichen kann.

4. (((Bildungsexpertinnen))) und ich treffen uns zum social networking und knowledge exchange im international context zum „meet and greet“… also, jedenfalls bis meine Frau dahinter kommt, dass ich massiv Staatsknete für digitale Arbeitsblätter abgreifen will und Expertinnen hinterherschiele… und mich mit Laptops bewirft sowie dazu verdonnert, analog die Hecke zu schneiden 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Michael Felten
1 Jahr zuvor

Die Position der Ministerin könnte man als Ablenkung werten: Denn natürlich hat die Klassengröße Auswirkungen auf die Intensität individueller Förderung!

Aber die Qualität des Unterrichts ist ebenfalls hochgradig relevant. Und in mancher Grundschulklasse steht es damit nicht zum Besten.

Aktuelle methodische Mantras wie „selbstgesteuert lernen“ oder „eigenverantwortlich arbeiten“ haben sich gerade im Primarbereich als Lernbremse erwiesen, insbesondere bei Schwächeren. Unsere Kinder bräuchten wieder mehr strukturiertes Unterrichten.

Entscheidende Dimensionen der UQ sind lt. Forschung: effiziente Klassenführung, kognitive Aktivierung, lernförderliches Unterrichtsklima.
Diese Dimensionen lassen sich auch in gutem Plenumsunterricht realisieren:
Beispiel 1: Brüning/Saum: Direkte Instruktion (2019)
Beispiel 2: Felten: Lob des Klassenunterrichts (2022)
https://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2022/05/Flugschrift3_digital.pdf

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Michael Felten

@ Michael Felten
Stimme ihnen voll zu.
Natürlich hat die Klassengröße Auswirkungen auf den Unterricht, aber die Chancen kleinerer Klassengrößen müssen auch genutzt werden, um wirksam zu sein.
Herzliche Grüße
Gerd Möller

Emma
1 Jahr zuvor

Ich schlage die gezielte Fortbildung von Politikern vor.
Frau Ernst kann gerne in unserer Schule (Brennpunkt Potsdam) vorbei schauen.
Mal schaun, ob sie dann immer noch der Ansicht ist, dass die Klassengröße, besonders bei einer sehr großen Heterogenität, keine Rolle spielt.
Oder sie beschäftigt sich gerne mal mit Studien, die zu anderen Ergebnissen kommen:
https://www.deutschlandfunk.de/studie-zu-schulklassengroessen-weniger-schueler-fuehren-zu-100.html#:~:text=In%20kleineren%20Klassen%20erzielen%20Sch%C3%BCler,Studienautor%20Stephan%20Sievert%20im%20Dlf

Je größer die Klasse, desto weniger Zeit für das einzelne Kind.
Und wir haben Kids, die eine 1:1 Betreuung bräuchten. Schade, dass Frau Ernst Politik am Schreibtisch macht, statt mal in die reale Welt zu schaun.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emma

Ich denke inzwischen, dass Frau Ernst ÜBERHAUPT KEINE Politik macht, sondern Arbeitsverweigerung betreibt! „Das Programm für bessere Schulen, welches 2020 starten sollte, konnte aufgrund von Corona noch nicht begonnen werden.“ – ja, hackt es? Corona interessiert Frau Ministerin in Bezug auf SuS und LuL doch sonst auch null! Die Schulen sind sicher, Frau Ministerin, das predigen Sie uns doch seit Anbeginn. Also warum kommt n den Schulen nichts außer kalter Luft an?

Pit2020
1 Jahr zuvor

«Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.»

Richtig, denn: Das ist KEINE Frage, sondern – mittlerweile nach all der Zeit eine wissentlich getätigte – sachlich falsche Aussage. Das sollte man NICHT wiederholen, wenn man sich als fachlich „sattelfest“ (in leitender Position) präsentieren möchte …

Das können KuMis wiederholen, bis sie es selbst nicht mehr ertragen können, also ewig.
Schade, dass sich währenddessen – wie üblich – NICHTS bessern wird.

Memo an die glorreichen 16:
Sofort aufhören mit dem unseligen

  • gebetsmühlenartigen Wiederholen von sachlich falschen Aussagen
  • „Doppel-Wumms“-Sprech.

Freigewordene Zeit nutzen zu:

  • Mehr Kontakt zu Fachleuten vor Ort. (In diesem Fall: Erzieher und Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen.)
  • Reflexion in Stillarbeit.
Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Noch zu ergänzen:

Rücktritt aller 16 KuMis und danach Abschaffung dieser nutzlosen Positionen, die uns alle nur viel Geld kosten aber nichts bringen. 1 Kultusministerium in Deutschland reicht aus. Wir brauchen nicht 16 mal anders aufbereiteten Mist….

Pit2020
1 Jahr zuvor

@Ich muss da mal was loswerden

Das hätte dann auch den Vorteil, dass sofort 15 weitere Stühle „frei“ würden und an die umliegenden Schulen verteilt werden könnten!

Die freigewordenen „Kompetenz-Kapazitäten“ könnten dann als Verwaltungshilfskraft zum Einsatz kommen – man sollte sie besser nicht SOFORT „am Kind“ arbeiten lassen, außer vielleicht in ganz besonderen „Fällen“. 😉 Es würde dem tieferen Verständnis dienen, denn dann lernt man (spät aber immerhin), dass sich hinter jeder abgelegten Akte auch ein Mensch „verbirgt“.
Nach sorgfältiger Einarbeitung (also ab dem 2. Tag, haha): Gerne mitten hinein ins Vergnügen!

Es wäre
– seit Jahren die erste Maßnahme, die schnell wirksam
– sichtbare
– im wahrsten Wortsinn „begreifbare“ (Stühle sind tatsächlich
begreifbar)
Ergebnisse bringt,
– tatsächlich NUR positive Veränderungen bringt,
– KEINE zusätzlichen Kosten verursacht (Versprochen UND gehalten!!!)
– wirklich VIEL, VIEL Geld einspart! (Mindestlohn wie bei allen anderen fachfremden „Helfern“, ganz authentisch „mitten im Leben“.)

Folgeprobleme in Form von „unerwarteten“ Verschlechterungen sind quasi unmöglich.
😉

Chris
1 Jahr zuvor

Ob sich die Lehrkräfte ins Delirium korrigieren, spielt ja ohnehin keine Rolle.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Und dann dürfen wir noch aufschreiben, wie lange wir dafür gebraucht haben – so wird uns jeden Tag erneut deutlich, wie sehr wir überlastet sind und dauerhaft verar…. werden.

Meine Lehrys damals hatten nachmittags frei. Bis auf das Korrigieren, wenn eine Arbeit geschrieben wurde.

Keine nutzlosen Elterngespräche, sinnlose Teamsitzungen und derartiges. Und – die hatten AUCH genau dieselben Ferienzeiten wie wir – ohne Präsenzpflicht.

Wer sich jetzt noch für das Studium entscheidet, hat den Schuss wirklich nicht gehört.

S1onkel
1 Jahr zuvor

Im ersten lockdownchen musste ich als sek 1 Lehrer eine erste Klasse in Mathe übernehmen, da die Kollegin aus gesundheitlichen Gründen nicht in Präsenz durfte. Ich habe eine Woche nicht geschlafen. Habe einen mords Respekt vor der Grundschule. Das ist was für Profis. Dann gings los. Es war eine total tolle Zeit. Die besten Stunden die ich hatte. In dieser ersten Klasse. Wir hatten Spaß, haben gelernt, so soll’s sein. Achja, HALBGRUPPE! In der letzten Woche hatte Prien dann die Idee, jetzt einmal alle Kinder zum Stresstest! Also anstatt 14 nun 28 Kinder. Der Untergang. Lernpensum gleich null. Nie nie wieder! Es muss also um 13 statt 27 gehen! 23 oder 27, völlig egal. 13!

Hilfe
1 Jahr zuvor

Frau Ernst hat überhaupt keinen Plan. Und davon ganz viel. Rücktritt wäre wünschenswert und angebracht.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Sparwütige Bildungsminister behaupten genau das, was Frau Ernst behauptet. Grundschule zum Billigtarif, lautet hier das Motto. Es zeigt, was Grundschüler der Bildungspolitik wert sind. Frühestens ab dem Gymnasium scheint man sich für die Schüler zu interessieren. Sehr schäbig.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Unsere fünften Klassen haben folgende Größen: 31, 31, 34 und 32.

Die Heterogenität ist groß, es gibt Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf…dass es an Gymnasien „besser“ wird, ist ein Märchen….

GriasDi
1 Jahr zuvor

Aber die Möglichkeiten im Unterricht und der Unterricht hängt von der Klassengröße ab.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Bei Landtagen kommt es sicher auch nicht auf die Größe an, also Anzahl der Abgeordneten halbieren.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Genau! Und ob ein Chirurg morgens 3 Patienten oder 10 operiert, spielt auch keine Rolle. Hauptsache er macht das gut. Einfach nur noch erbärmlich diese Argumentation!

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Halbieren? Als (beamteter!) Bundesbürger sollte man das deutsche Wahlsystem aber verstehen und wissen wie Abgeordnete (Parlamentarier) ein Mandat erhalten.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Man könnte ja die Anzahl der Wahlkreise halbieren, Bundesländer zusammenlegen usw.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Oder ist das prinzipiell nicht möglich? Falls es nicht möglich ist, haben Sie Recht.

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Hab noch nie so viele grüne Daumen nach oben zu einem Thema auf N4T gesehen.

Jetzt wird´s ernst, Frau Ernst…..

Grundschullehrerin
10 Monate zuvor

Schade, dass die Erfahrungen der Lehrkräfte nichts zählen. Studien stehen nicht im Klassenraum.