Influencerin Julia Beautx (23) ist nach eigenen Worten früher von ihren Schullehrern gemobbt worden. Hintergrund sei offenbar ihr Erfolg auf Youtube gewesen. Dort hat sie unter anderem mit Alltagstipps sowie mit Kosmetik- und Lifestylethemen bis heute mehr als 2,4 Millionen Abonnenten gewonnen. «Gerade von der älteren Generation an Lehrern wurde ich fertig gemacht. Die haben das nicht verstanden», sagte Beautx in Düsseldorf.
Ihre Englischlehrerin zum Beispiel habe ihr grundlos eine schlechte mündliche Note gegeben, zeigte sich die Nachwuchs-Schauspielerin überzeugt. «Sie meinte, ich hätte mich ja im Unterricht immer geschminkt und mir die Haare gemacht, weil das halt so das Bild war, was sie von mir hatte», sagte die 23-Jährige. Doch das sei nicht alles: Sie sei auch mit Kommentaren von Lehrern konfrontiert gewesen wie «Kriegst du das überhaupt hin? Du hast ja sonst nur Schminke im Kopf.»
Während der Zeit habe sie Rückhalt durch ihre engen Freunde bekommen. «Ich weiß nicht, was sonst gewesen wäre. Ich wurde echt doll fertig gemacht, von Mitschülern als auch von Lehrern», sagte sie. Die 23-Jährige, die in der Nähe von Dortmund aufwuchs, ist als Schauspielerin in der neuen ZDF-Miniserie «Gestern waren wir noch Kinder» zu sehen, die am Freitag in der ZDF-Mediathek startet. In dem Siebenteiler verkörpert sie eine junge Frau, deren Familie zerbricht. Im klassischen Fernsehen läuft die Serie ab 9. Januar im Zweiten. News4teachers / mit Material der dpa
Ich freue mich, dass ich noch nie von ihr gehört habe.
Die Ärmste.
Und wieder hat jemand unwidersprochen prominent in die Welt gesetzt, dass „die Lehrer“ einfach mal Schüler mobben, weil ihnen die Nase nicht passt. Und die Presse macht bei diesem Spiel munter mit, weil sie die unerhebliche Meinung eines Internet-Dummchens kritik- und reflexionslos weiterverbreitet.
Oder: Sie hat sich tatsächlich im Unterricht geschminkt und ihre Englischlehrerin hat niemals YouTube geschaut weil sie weder DSL noch ein Smartphone hat.
Immerhin passt die Geschichte zeitlich sehr gut zur erscheinenden ZDF-Miniserie
@Alx
Nu war ich aber wirklich neugierig 🙂 und habe mal die erste Folge buchstäblich an-gesehen …
Ich bin aber nicht weit gekommen, was ganz sicher nicht an einer unerträglichen Spannung liegt, denn die ist trotz gewollt reißerischem Beginn (Straßenszene, Hauptfigur verletzt und leidend allein nachts unterwegs in „übler“ Gegend) nicht auszumachen.
Es plätschert dann so dahin bis …
Tja, ich war wirklich entsetzt, was da zwischen SuS gemobbt und gedisst wird!
Und ich habe zunächst nur die ersten 10 Minuten angeschaut …
Ich war sehr entsetzt, dass die Hauptdarstellerin Julia Beautx gezwungen war, in der Rolle einer Schülerin (Und das bei ihrem Erfahrungshintergrund!) eine andere Schülerin und Klassenkameradin sehr schlecht zu behandeln (Und das bei ihrem Erfahrungshintergrund!)!
Hoffentlich wurde Julia Beautx schon während der Dreharbeiten seelsorgerisch begleitet, damit nicht alte Traumata getriggert werden und unkontrolliert als Retraumatisierung neues Leid hervorrufen!
Und besonders jetzt – wo die Serie online in der Mediathek abrufbar ist – und auch in etwa 10 Tagen – wenn die Serie im oldfashioned TV ausgestrahlt wird – ist hoffentlich für psychologische Unterstützung gesorgt.
Andernfalls würde das Fragen aufwerfen.
Man darf und muss Julia Beautx das Beste im o.g. Sinne wünschen und man darf und muss gespannt bleiben, wie es weitergeht …
Vermutlich hat die gute Julia Beautx Film und Realität verwechselt. Das passiert ja auch den Besten der Besten mal 😉
@Riesenzwerg
Wäre übel, wenn sich die Mobbing-Darstellung im „real life“ als Fake zu PR-Zwecken herausstellen würde!
Einige hartgesottene Fans werden bleiben – allerdings ist so ein Schuss locker aus der Hüfte schon oft … ins eigene Knie gegangen.
Spontan fällt mir da die Causa Gil Ofarim ein.
Bei solchen Aktionen gibt es letztlich niemanden, der unbeschadet aus der Angelegenheit hervorgehen kann.
Nuja … man wird sehen …
@Riesenzwerg
https://www.youtube.com/watch?v=L3OqKOJT3x4
Interessanter als die Serie, da bin ich in Folge 2 ausgestiegen – zu wenig Spannung, stattdessen zu viele Klischees für mich.
In den Kommentaren unter dem verlinkten Video schreibt denn auch „Brokkoliherz“:
„Wieso werden Interviews aus 2020 erst jetzt veröffentlicht? Oder hab ich was übersehen? 🙂 “
In der Gesamtkomposition 😉 lichtet sich der Nebel dann doch.
Was ist die Nachricht ?
Werbung für die Serie.
Bekanntermaßen sind die Abiturschnitte von Lehrern auch unterdurchschnittlich. Da kriegt man dann halt auch mitunter problematische Kollegen ohne die angemessenen Manieren.
Was Sie so alles wissen….
Was genau hat denn der Abiturschnitt mit den Manieren zu tun?
Ich habe einen Einser-Abschnitt und viele, die ich kenne, auch. Die beliebten Studienfächer wie Germanistik, Anglistik, Biologie usw. waren zulassungsbeschränkt und hatten einen hohen NC… zumindest an meiner Universität. Eigentlich kann man schon daraus ableiten, dass mitnichten die meisten Lehrer ein unterdurchschnittliches Abi haben. Aber wenn man einen miesen Tag hat, kann man so zumindest seine Laune ablassen…
Sie spricht besonders von den ‚älteren‘ Lehrern. ‚Bekanntermaßen‘ wurden in der Zeit aber Leute mit schlechtem Notendurchschnitt – anders als heute – gar nicht eingestellt, nur die Topnoten hatten überhaupt eine Chance, und zeitweise selbst die nicht – viele meiner ReferendariatskollegenInnen haben umgesattelt oder sind bis zu einer späteren Übernahme Taxi gefahren, weil es damals zu viele Lehramtsanwärter gab! Also: Fake News, Wasser auf die Mühlen der lehrerfeindlichen Öffentlichkeit!
In ca. 15 Jahren wird sie ihr Aussehen nicht mehr bei Onlyfans als Schauspielerin verkaufen können.
Dann säuselt die greise pensionierte Mathelehrerin in einer Quark-Runde des ZDF: „Dem Jüngelchen hab‘ ichs mehrfach gesagt. Schmicken is‘ nich‘. Jetscht hat sie den Salat.“
Sollte das so vorgefallen sein, wie die Youtuberin das beschreibt, ist das beschämend für die entsprechenden Kollegen. Die junge Frau ist erfolgreich und wahrscheinlich finanziell auch gut aufgestellt. Als Lehrkraft würde ich mich zumindest für meine Schülerin freuen.
Leider kennt man nur ihre Sichtweise, sodass ihre Worte polarisieren und das Bild vom faulen-schülerhassenden-Lehrer bei der einfachen Masse bestärkt wird…
Als Lehrkraft wäre es mir vollkommen egal, was die „junge Frau“ so in ihrer Freizeit treibt.
Die Meldung könnte man als unerheblich abtun – wenn die Leserbriefe hier nicht genau das bestätigen würden, was das Mädchen beschreibt: eine fast unerträgliche Bosheit von Lehrkräften Schülerinnen und Schülern gegenüber („Internet-Dummchen“).
Sollten Schulen nicht wertschätzend mit Kindern und Jugendlichen umgehen – und sie beflügeln, statt sie kleinzumachen? Ist offensichtlich nur ein frommer Wunsch. Das ist dann aber doch ein grundsätzliches Problem.
Das „Internet-Dummerchen“ bezieht sich ganz offensichtlich auf ihre völlig unreflektierte, überhaupt nicht selbstkritische und pauschalisierende Beschreibung ihrer Lehrkräfte. Es ist völlig unglaubwürdig, dass sie von allen ihren Lehrkräften gemobbt wurde. Selbstverständlich kommt sie gar nicht auf die Idee, selbst Schuld an einer schlechten Note in Englisch zu sein (Klar, schminken ist auch wichtig!). Selbstverständlich kann sie ihre Leistung auch viel besser beurteilen als ihre Lehrerin. Schülerinnen und Schüler kommen in der Regel mal mit einzelnen Lehrkräften nicht so gut klar und werden im Einzelfall auch mal falsch benotet, aber auch das gehört zum Lernprozess fürs Leben.
Aber nein, das Dummchen ist trotz ihres Alters von mittlerweile 23 immer noch im Pupertätsmodus und haut einfach mal ein pauschales Lehrer-Bashing raus, landet in damit auch noch in allen Medien und schafft es dadurch, das Berufsbild zu beschädigen. Wäre nicht ganz so schlimm, wenn wir nicht so extremen Lehrermangel hätten. Viele Abiturienten ergreifen auch aus diesem Grund eben nicht den Lehrerberuf. Und solche Äußerungen von mehr oder weniger Prominenten sind damit auch ein Grund für die sinkende Zahl an Lehramtsstudenten.
Aber vielleicht ist das zu hoch für jemanden, der sich „Zwiebel“ nennt und auf der ebenso unreflektiert das Lehrer-Bashing übernimmt.
Danke, genau so!
Und der ‚Zwiebel‘ wäre zu empfehlen, nicht alles zu glauben, was im Internet steht, weil es jemand öffentlich gesagt hat. 😉
Möglichkeit A: Die Englischlehrerin hat das tatsächlich so begründet, obwohl Frau Willecke immer gut mitgearbeitet und sich nie im Unterricht geschminkt hat. Mein Gedanke dazu: Kann eine Lehrerin so d…lich sein und sich so angreifbar machen? „Kriegst du das alles so hin?“ würde ich übrigens auch zu erfolgreichen, außerhalb der Schule stark beschäftigten SuS sagen. Nicht aus Neid o.Ä., sondern um die Prioritäten zu klären und evt Hilfen anbieten zu können.
Möglichkeit B: Mit 23 Jahren noch nachtreten? Trotz großen Erfolges, oder vielleicht wegen des Erfolges, weil man lauter gehört wird? Nicht Bosheit, aber Mitleid: Mädchen, werde erwachsen, nicht alles was jemand tut, müssen die anderen toll finden.
@Zwiebel
Zitat aus dem Artikel:
„Die 23-Jährige, die in der Nähe von Dortmund aufwuchs, ist als Schauspielerin in der neuen ZDF-Miniserie «Gestern waren wir noch Kinder» zu sehen, die am Freitag in der ZDF-Mediathek startet.“
Zitat von @Zwiebel:
„wenn die Leserbriefe hier nicht genau das bestätigen würden, was das Mädchen beschreibt“
Frage an @Zwiebel:
Warum mobben Sie eine 23-Jährige, indem Sie sie als „Mädchen“ titulieren?
Eine 23-jährige junge Frau ist nicht nur volljährig, sie wäre sogar nach „Opas Weltanschauung“ großjährig!
Und Sie, liebe @Zwiebel, machen sie tatsächlich – in jeder Hinsicht – klein, indem Sie diese junge Frau als „Mädchen“ bezeichnen!
Ist das Ihre Definition von (ich muss Sie noch einmal zitieren) „wertschätzend mit Kindern und Jugendlichen umgehen – und sie beflügeln, statt sie kleinzumachen? Ist offensichtlich nur ein frommer Wunsch. Das ist dann aber doch ein grundsätzliches Problem.“
Ja, auch IM Zwiebel-Glashaus zeigt sich offensichtlich folgende Lage und die Worte müssen Ihnen sehr bekannt vorkommen:
„Ist offensichtlich nur ein frommer Wunsch. Das ist dann aber doch ein grundsätzliches Problem.“
Der Wunsch nach und auch das Recht auf den von Ihnen angemahnten wertschätzenden Umgang … endet der für Sie womöglich, wenn man altersbedingt nicht mehr zur Gruppe von Kindern und Jugendlichen gehört?
Wer sich wie ein Mädchen verhält, darf auch so genannt werden.
Ganz ehrlich? Es gibt Internet-Seminare für Kehrys, damit sie endlich lernen, sich gegen soviel dumme Schüler zu behaupten!
Na, vielleicht sollte es sie geben.
Bis auf die Beteiligten weiß doch niemand, ob das stimmt. Für mich sieht das auch mehr nach Werbung für die noch sehr unspannende Serie aus.
Sowohl Lehrer als auch Schüler sollten wertschätzend miteinander umgehen – Wertschätzung und Respekt sind keine Einbahnstraße!
Ich kann Ihren Kommentar nicht fassen – tut mir leid.
Allein schon den Begriff „Youtube-Star mir Kosmetik-Tipps“ finde ich einigermaßen grotesk. In jedem Kaufhaus gibt es überdimensionierte Kosmetik-Abteilungen, genügt das nicht?Wie passt das zu unserem Bildungsbegriff? Und dann auch noch finanziell erfolgreich, das klingt nach: Nicht mit Bildung, sondern mit Geschäften ist man erfolgreich, das gilt natürlich auch für Zuwanderer aus aller Welt. Die werden gleich in den Asylheimen entsprechend instruiert von „erfahrenen“ Leuten, die im Luxus-Auto vorfahren. Sogar Internet- und Telefonbetrüger verdienen wohl besser als Halbtags-Wissenschaftler/innen mit prekären befristeten Beschäftigungsverhältnissen.
Fußballstar oder Influencerin — die neuen Traumberufe von Teenagern. Da wendet sich der Gast mit Grausen …
Spielerfrau ist auch ein Traumberuf.
Zahnarztgattin 🙂 🙂 🙂
Vorsicht: Es studieren zur Zeit mehr Frauen Medizin als Männer ….
Eine meiner Großnichten(17) versucht gerade, sich einen Youtube Kanal (Lifestyle) aufzubauen.
Das ist ein Fulltime-Job! Neben dem Produzieren von Content (in brillanter Qualität!) incl. schneiden, Thumbnail und interessante Überschrift finden, damit das Video geklickt wird, muss man in sozialen Medien wie Instagram, Facebook, Twitter etc. quasi dauerpräsent sein, um den Kontakt zur Comunity nicht abreißen zu lassen, sonst ist man schnell raus.
Auch muss man sich darum bemühen, bekannten Youtubern aufzufallen, in der Hoffnung, dass diese den neuen Kanal lobend erwähnen und so bekannter machen.
Man muss Firmen anschreiben um Werbeverträge zu bekommen, denn von den Youtube-Einnahmen alleine kann man kaum leben. Man braucht gute Kameras, Mikrophone, Beleuchtung, sonst wird man schnell aussortiert. Dazu braucht man Follower, die auch bereit sind Geld zu spenden.
Am Anfang muss man das alles alleine stemmen, erst ab einer bestimmten Kanalgröße kann man Hilfen einstellen.
Wir machen uns gerade große Sorgen, ob sie ihr Abi packen wird, weil sich alle ihre Gedanken um ihren Kanal drehen! Sie hat jetzt 18.000 Abonennten, die beiden letzten Videos wurden aber schlecht geclickt und bekamen nur wenige Likes, so dass die Weihnachtsferien jetzt dazu benutzt werden herauszufinden, was sie falsch gemacht hat. Dabei müsste sie dringend etwas für die Schule tun! Aber sie will unbedingt Influecerin werden, dafür braucht sie keinen NC, nicht einmal Abi, sagt sie….
Das sind auch Gründe für einen gewissen Niedergang bei der Bildung: der „schnelle Euro“ ohne höhere Schulabschlüsse. Aber bei den Traumberufen Stewardess, Fotomodell usw. war das auch schon der Fall. Die Jungs träumen dann wohl davon, Rapper zu werden. Schlechte Zeiten für Schulbildung.
Für mich Pommes, nur Salz.
🙂
Naja, wie lange kann man von Schmink Tipps auf UTube leben?
Der Boom endet wahrscheinlich vor dem 30. Lebensjahr.
Danach zieht sich die Zeit bis zur Rente noch etwas hin. Warten wir mal ab, wie die junge Frau die Bedeutung der Schulbildung mit 40 einschätzt.
Die hat so viele Follower, dass sie vorerst sehr gut davon wird leben können, Kleidung wird ohnehin für eine Fotostrecke auf Instagram gestellt. Wenn Sie es geschickt anstellt und sparsam genug lebt, hat sie bis Ende 20 etliche 100000€ oder noch mehr auf der hohen Kante, womit sie viele Jahre auskommt, ab 2-3 Mio auch ihr Leben lang.
Sie wird dann in Interviews erzählen, dass es ihr so schlecht geht, weil die Lehrer ……..
Es wurde ja schon gesagt: Sie ist eine Influencerin. In diesem Rahmen würde ich auch ihre Aussagen über die LehrerInnen verstehen, insbesondere, wenn sie damit indirekt einen Film bewirbt, in dem es um übles Mobbing geht. Sie spielt sich selbst und ihr ganz eigenes Realitätskonstrukt.
Ihre persönliche Gekränktheit über Zurechtweisungen von LehrerInnen halte ich durchaus für möglich, das heißt aber nicht, dass sie berechtigt ist – ich hatte Schülerinnen im Unterricht, die sich im Grüppchen mit Rücken zur Tafel hingesetzt und sich die Nägel lackiert haben, aber beleidigt waren, wenn sie sich umdrehen sollten.
Als erfolgreiche Influencerin hat sie möglicherweise ein besonders starkes Gefühl ihrer eigenen Wichtigkeit, und fühlte sich von den Lehrern nicht ebenso bewundert.
Wer sagt, dass die Englischnote nicht völlig korrekt gegeben wurde? Wer hat noch nie massive Diskussionen mit SuS gehabt, die ihre Noten ungerecht fanden (obwohl man schon wohlwollend zensiert hat)?