Lehrermangel? Kein Wunder! Ein sehr persönlicher Rückblick auf vier Jahrzehnte verfehlte Schulpolitik

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HANNOVER. Johannes Liedtke platzt der Kragen, wenn er in diesen Tagen von den Klagen von Kultusministern über den Lehrermangel hört. Der erfahrene Grundschulpädagoge,  stellvertretender Landesvorsitzender des VBE Niedersachsen und Mitglied im Schulbezirkspersonalrat Lüneburg, hat jahrzehntelang die Erfahrung machen müssen, dass die Politik Schulen kaputtsparte und den Beruf dadurch unattraktiv machte. Im folgenden Gastkommentar schreibt Liedtke Klartext.

„Betrug an den Bildungschancen ganzer Schülergenerationen.“ Illustration: Shutterstock

Jahrzehntelang hat die Politik in Niedersachen den Schulbereich systematisch und wissentlich an die Wand gefahren. Über alle Parteigrenzen hinweg wurde dieser zu Sparzwecken missbraucht, ausgesaugt und auf Verschleiß gefahren. Auch die Schulträger, die für die räumliche und sächliche Ausstattung der Schulen zuständig sind, haben meistens eben nicht dafür gesorgt, den schulischen Arbeitsplatz attraktiv zu gestalten.

Schon in den 1980er Jahren wurde eine ausreichende Personaldecke durch Einstellungsstopp verhindert. Während große Unternehmen in der Wirtschaft immer Personalreserven vorhalten, um absehbaren Engpässen begegnen zu können, schielte die Politik im Schulbereich nur auf kurzfristige Einsparpotentiale und stoppte die Einstellung von Nachwuchspädagogen mit Hinweis auf angeblich sinkende Schülerzahlen.

Die großen Herausforderungen durch Flüchtlinge und die Corona-Pandemie konnten so natürlich nicht gut bewältigt werden. Diejenigen ausgebildeten Lehrkräfte, die in den 1980-ern arbeitslos wurden, haben sich in großer Zahl umorientiert und sind in anderen Berufen untergekommen. Jetzt fehlen sie im System, und nicht erst seit gestern.

„Lehrer-Bashing wurde dadurch salonfähig gemacht und seitdem von vielen Politikern gern aufgegriffen und populistisch vermarktet“

Eine ausreichende Abstimmung zwischen Kultus- und Wissenschaftsministerium zur Lehrerausbildung an den Universitäten gab es nicht; viele Hochschulen, gerade Stiftungsunis, hatten kein Interesse an Geisteswissenschaften, mit denen sich nur schwer Drittmittel aus der Wirtschaft einwerben lassen. Die Attraktivität des Berufes wurde weiter geschmälert durch

  • Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung inklusive des unsäglichen „verpflichtenden Arbeitszeitkontos“,
  • Streichung von Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, wobei die Landtagsabgeordneten sich diese zusätzlichen Bezüge in die Diäten haben einrechnen lassen,
  • Verschlechterung der Besoldungstabellen durch insgesamt langsameren Aufstieg in den Erfahrungsstufen.

Bis 1999 gab es in Niedersachsen die sinnvolle Einrichtung der Altersermäßigung für Lehrkräfte: 1 Stunde ab dem 55. Lebensjahr, 2 Stunden ab dem 60. – 1999 reduzierte die damals rot-grüne Landesregierung die Altersermäßigung (angeblich befristet) auf 1 Stunde ab 60, als Kompensation für die Einführung der neuen Altersteilzeitregelungen. Nach deren Auslaufen sollte ab dem 1.8.2014 wieder die alte Regelung in Kraft treten. Das war eine Lüge. Die letzte Landesregierung, eine Koalition aus SPD/CDU, hatte die Wiedereinführung der zweiten Stunde Altersermäßigung sogar im Koalitionsvertrag stehen, was die Politiker jedoch nicht davon abhielt, dieses zu ignorieren.

Gute und erfolgreich verlaufende Schulversuche wie z. B. die „Volle Halbtagsschule“ wurden aus Kostengründen abgewürgt. Das Modell wurde Ende der 1980-er Jahre eingeführt, aber 2002 durch das Sparmodell „Verlässliche GS“ ersetzt. Dort gab es dann jahrelang illegalen Einsatz vom Honorarkräften, was dem Land – nach einer Klage der Rentenversicherungsträger – eine millionenschwere Nachzahlung von vorenthaltenen Sozialversicherungsbeiträgen bescherte.

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Dass dieses Sparmodell auch ein großer Betrug an den Bildungschancen ganzer Schülergenerationen in Niedersachsen war und immer noch ist, haben insbesondere die Eltern nicht wirklich realisiert, da ihnen die 5-Stunden-Betreuung ihrer Kinder letztlich wichtiger war als Lehrerstunden. In Bildungsvergleichsstudien schneidet Niedersachsen denn auch regelmäßig schlechter ab als z. B. Bayern. Kein Wunder: GS-Schüler in Bayern bekommen bis zu 640 Stunden mehr Lehrerunterricht während ihrer Grundschulzeit.

„Die Forderung einer gleichen Eingangsbesoldung für alle Lehrkräfte hat man zunächst ignoriert, dann immer wieder verschoben“

Gleichzeitig hat man Lehrkräften und Schulen schwere Imageschäden zugefügt, indem man Anfang der 1990er eine Unternehmensberatung (Kienbaum) Sparvorschläge erarbeiten ließ, die an Absurdität kaum zu übertreffen waren. Der Gipfel war schließlich 1995 das sog. „Faule-Säcke-Zitat“ des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Gerhard Schröder. Lehrer-Bashing wurde dadurch salonfähig gemacht und seitdem von vielen Politikern gern aufgegriffen und populistisch vermarktet. Kein Wunder: Wer hatte in seiner eigenen Schulzeit nicht schon einmal negative Erfahrungen mit Lehrkräften gemacht?

Die im Bildungsbereich – und bei den Beamten allgemein – eingesparten Gelder wurden in Industrie und Wirtschaft umgeleitet, meist mit dem Hinweis auf „Sicherung der Arbeitsplätze“. Viele staatliche Rettungsmillionen wurden in den Sand gesetzt (z. B. Holzmann 1999 durch Schröder). Heutzutage unterstützt man Impfstoff- und Maskenlieferanten, Erdöl- oder auch Pharmaindustrie, Waffenhersteller mit staatlichen Geldern, obwohl diese z. T. unfassbar hohe Gewinne einfahren.

Ist sauer: Johannes Liedtke. Foto: privat

Gleichzeitig wurden den Schulen in den letzten Jahrzehnten immer neue Aufgaben übertragen, natürlich ohne jegliche Kompensation.

Die Forderung einer gleichen Eingangsbesoldung für alle Lehrkräfte hat man zunächst ignoriert, dann immer wieder verschoben, obwohl schon das vom VBE in Auftrag gegebene „Gusy-Gutachten“ seit 2011 festgestellt hat, dass es keinen sachlichen Grund mehr für eine unterschiedliche Besoldung gäbe. Beamtengesetz und Ausbildungsverordnung sind in Niedersachsen seit über 10 Jahren für alle Lehrämter angeglichen worden.

Die Lehrerinnen und Lehrer im GHS-Bereich sind sauer! Kein Wunder: Womit werden ca. 500 € monatlich mehr für Studienräte gerechtfertigt, wenn man dafür an Grundschulen auch noch 4,5 Stunden/Woche mehr unterrichten soll? News4teachers

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Emil
1 Jahr zuvor

Etliche Nullrunden in den letzten Jahren und die Erhöhung der Pflichtstundenzahl (beides in NRW) gehören auch noch in die Liste.

Empathin
1 Jahr zuvor

Danke für diese ehrlichen und richtigen Worte! Und ich als Studienrätin unterstütze die Forderung nach A13 für alle ausdrücklich! Wer von uns Gymnasiallehrkräften der Meinung ist, es sei einfacher an der Grundschule, für die wird sich in Zeiten des Lehrermangels sicher ein Weg finden, sich in Richtung GS umzuorientieren, um dort dann ebenfalls A13 zu erhalten. Ich bewundere die pädagogische Arbeit angesichts der wachsenden Heterogenität an der Grundschule und weiß auch, dass ich dafür nicht richtig wäre. Daher finde ich die Anpassung richtig. Was ja auch ok ist, dafür mag ich den Unterricht in der Oberstufe nämlich sehr, trotz der deutlichen Mehrbelastungen im Abitur und der deutlich höheren Korrekturarbeit. Aber das gehört zum Job! Anders als viele andere Dinge, wie Sie ja richtig schreiben… Was in den letzten Jahrzehnten und Jahren alles auf uns niedersächsische Schulen abgeladen und von der Schulleitung dann weiter nach unten durchdeligiert wird, geht einfach nicht mehr. Genauso richtig wäre es daher, das Weihnachtsgeld aufgrund der Mehrbelastung von Lehrkräften wieder voll einzuführen.
Und insgesamt bleibt nur eins: Grenzen zeigen und die Energie nur da investieren, wo sie sich auszahlt, nämlich in den Unterricht und bei den Schülerinnen und Schülern. Aber keiner von uns sollte noch freiwillig in irgendeine Arbeitsgruppe der Schule gehen. Und es ist auch legitim, bei weiteren Zusatzaufgaben deutlich zu machen, das man das nicht mehr kann. Und da brauchen wir Solidarität, auch von Elternseite.
Eine Kollegin hat heute bitterlich geweint, weil eine Mutter sie so angeschrien hat, weil sie nicht mit auf die Klassenfahrt fährt. Und dann gibt es auch noch Kollegen, die da mit ins Horn pusten, das müsse man einfach machen als Klassenleitung. Die entsprechende Kollegin ist aber alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern, hat der Schulleitung schon im vorherigen Halbjahr nach der Trennung gesagt, dass sie eingesetzt werden kann, wie die Schulleitung das will, aber sie kann nicht auf eine Fahrt fahren. Wird trotzdem eingesetzt, muss sich dann von einer Schülermutter anhören, dass das ja wohl zur Dienstpflicht gehöre und sie der Klasse das nicht antun könne. Ich habe der Kollegin geraten, sich erstmal einen Tag krankschreiben zu lassen, um sich von dieser Situation zu erholen.
Wir alle – Eltern, Lehrer über die Schulformen hinweg – müssen einfach endlich die wahren Schuldigen für all das erkennen. Die sitzen ab Schulleitung – wenn diese sich nicht schützend vor ihr Kollegium stellt – und insbesondere höher. Lasst uns nicht gegen- sondern miteinander Widerstand zeigen gegen diesen ganzen Mist!

Cecilia Fabelhaft
1 Jahr zuvor
Antwortet  Empathin

Das ist Unsinn und rein plakativ, denn wie schon in dem anderen Artikel geschrieben, A13 für alle kann von Bundesland zu Bundesland auch 500 Euro Unterschied ausmachen, weil A13 in MV rund 4200 Euro brutto sind und in Bayern 4700 Euro (laut Kommentar zu anderem Artikel).

Wenn immer alle sagen, die Gehaltsunterschiede sind nicht gerechtfertigt wegen gleicher Ausbildung und gleichem Arbeitsaufwand, warum sind sie dann von Bundesland zu Bundesland aber doch wieder gerechtfertigt? 500 Euro Unterschied!

marc
1 Jahr zuvor

Sind sie auch nicht. Aber ich verstehe ihren Punkt nicht. Weil Bildung nunmal noch Ländersache ist und es Unterschiede gibt zwischen den Ländern, darf man jetzt nicht A13 verdienen oder wie???

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Das ist die Spezial-Logik Marke fabelhaft.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Jepp, eine klassische Selbstüberhöhung zulasten anderer. Viele Posts von Cecilia Fabelhaft sind durchaus zur Fremdscham geeignet.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Empathin

Die angebrüllte Kollegin sollte die SL einfach mal fragen, wie ihre Kinder in der Zwischenzeit betreut werden sollen. Sachebene. Und falls das nicht fruchtet, einfach ein ärztliches Attest holen oder Überlastungsanzeige zu Papier bringen.
Nebenbei: soll die Kollegin der Brüll-Mama doch einfach sagen „Sie sehen ja, ich bin eine richtig beschissene Lehrerin. Deswegen tue ich Ihrem Kind eigentlich etwas Gutes, wenn ich nicht mitfahre“, aufstehen und gehen.

Mondmatt
1 Jahr zuvor

Schön dargestellt.

Eine Fehlentwicklung in drei Dimensionen.

Dimension 1: Stetige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
Längere Arbeitszeiten, immer ältere Gebäude und Ausstattung, immer schlechtere Bezahlung durch Nullrunden und die Streichung von Weihnachtsgeld.

Dimension2: Erschwerung der Ausübung des Berufs.
Sinnfreie Reformen, überbordende Verwaltung (darf es noch eine Statistik mehr sein?), massig Zusatzaufgaben (Demokratie, Gesundheit, Extremismus, Gleichberechtigung, Friede, Umwelt, Wirtschaft), ein völlig falsches Bild von Schülern als Leitbild, in der Praxis unhaltbare Versprechungen an die Eltern (Abi für alle!), Ganztagsverwahrung, zunehmende Verlagerung auch elementarer Erziehungsarbeit an die Schulen, Inklusion.

Dimension 3: Zunehmender Imageverlust des Berufsbilds Lehrer
Lehrer sind faullenzer, überbezahlt, haben nur Ferien, stellen utopische Forderungen, sind schon bei geringen Anlässen (Warum hat Peter eine 5, der ist doch hochbegabt?) unfreundlich und wenig kooperativ

Kurz die KMK hat durch ihre Politik das Berufsbild in den letzten 20 Jahren kaputt gespart, grenzenlos überlastet und um vom eigen versagen abzulenken zum Watschen-Männlein der Nation gemacht.

Wie kann das jetzt nur sein, dass keiner den Beruf mehr machen will.

Wir bieten doch immerhin eine absehbare, weitere Erhöhung der Arbeitszeit und weniger Möglichkeiten zur Teilzeit an.

Was soll man als KMK denn noch alles tun????

Enjoy your chicken Ted
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mondmatt

Richtig! Bitte Yoga und Achtsamkeitstrainings nicht vergessen! Also mehr kann die KMK nun wirklich nicht tun!

SB HS Lehrer
1 Jahr zuvor

„Die Lehrerinnen und Lehrer im GHS-Bereich sind sauer! Kein Wunder: Womit werden ca. 500 € monatlich mehr für Studienräte gerechtfertigt, wenn man dafür an Grundschulen auch noch 4,5 Stunden/Woche mehr unterrichten soll?“

Achtung gleich geht’s los – ich hol schonmal Popcorn 😉

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Das war in den achtziger Jahren nicht nur in den Grundschulen, sondern auch an Gymnasien so. Ich habe das damals miterlebt, 1 Referendar von 21 wurde in unserem Seminar eingestellt, der Rest, meist gut ausgebildete Lehrer und voller Motivation, mussten sehen, wo sie bleiben. Man wurde behandelt wie der letzte Dreck, und hat dann natürlich auch keine positive Werbung für den Lehrerberuf gemacht. In all der Zeit habe ich eine solch unbändige Wut gegen das Kultusministerium und seine Lakaien entwickelt, da sich die negativen Erfahrungen immer wieder bestätigten, ein Kampf gegen Windmühlen. Bis zur Coronakrise hat man nur Bashing erlebt, nicht einmal ein Dankeschön für das Auffangen der Fehlentscheidungen und mangelnde Wertschätzung in allen Bereichen. Und diese KM Dankesschreiben, nachdem wir dann absolut heiß glühende Kohlen aus dem Feuer geholt haben, hätten sie sich sparen können, das klang nicht ehrlich, zumal man immer wieder vernehmen mussten, dass der Kultusminister doch alles im Griff hat. Seitdem werden die Schweigegelübde, die den Beamten auferlegt werden, immer wieder gebrochen, und das ist gut so. Ich habe als angestellter Lehrer sowieso nie ein Blatt vor den Mund genommen, aber leider hat es nie etwas genützt, die sitzen am längeren Hebel.
Vielleicht bewegt sich jetzt endlich mal was, es wäre höchste Zeit. Unglücklicherweise gibt es aber nun schon wieder andere Prioritäten, so dass die Bildung, unser „höchstes Gut“, mal wieder hinten anstehen muss.

Silberfischchen
1 Jahr zuvor

Der derzeitige Lehrermangel ist doch sehr einfach zu erklären:

(1) Es gab vor Jahrzehnten einen Lehrerüberhang. Zu viele Lehrer trotz alledem, was dann angeblich vor dem Beruf abschreckte. Da waren die Chancen, als Lehrer eine Stelle zu finden, schlecht. Es gelang nur den Besten. Somit war die Einstellungsperspektive schlecht, die Interessentenzahlen sanken und da man ja genug Lehrer hatte, wurden Ausbildungskapazitäten abgebaut. Das muss jetzt mühsam „zurückgebaut“ werden.

(2) Es gab sinkende Schülerzahlen bis etwa 2015. Stellen an Schulen wurden permanent gestrichen, sogar Schulen geschlossen oder mit anderen zusammengelegt, vor allem in Ostdeutschland (statt die „zu vielen Lehrer“ für kleinere Klassen zu nutzen). Das verschlechterte weiter die Einstellungsperspektiven, somit also sanken die Interessentenzahlen und Ausbildungskapazitäten wurden ebenfalls gestrichen statt sie aufrechtzuerhalten und „zu viele Lehrer“ für kleinere Klassen zu nutzen.

Plötzlich (seit 2015) stiegen die Schülerzahlen wieder massiv durch den Zustrom aus dem Ausland. Das machte sich zuerst an den Grundschulen bemerkbar, weil die die eh einen kleineren Klassenteiler haben. Langsam wächst es sich hoch bis an die Gymnasien.

Die Arbeitsbedingungen machen einen weiteren Punkt aus (3). Seit einigen Jahren liest man immer öfter, wie schlecht sie seien und sind sie ja auch. Da locken dann auch nicht Verbeamtung und A13. Das nutzt nun nur denen, die sowieso schon Lehrer sind, brachte also zunächst einmal „keinen Lehrer mehr ins System„, verschlingt aber Millionen, die nun fehlen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, was plötzlich angeblich den meisten Lehrern viel wichtiger ist als mehr Gehalt. (???)

Last edited 1 Jahr zuvor by Silberfischchen
nurmalso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Silberfischchen

nurmalso: „Da waren die Chancen, als Lehrer eine Stelle zu finden, schlecht. Es gelang nur den Besten.“
Nein, es gelang nur denen mit den richtigen Fächern. In meinem Seminar mit ca. 90 Referendar*innen bekamen genau 7 eine Stelle. Alle hatten das Fach Musik.
Alle anderen konnten sich nicht einmal bewerben, egal mit welchen Noten.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Silberfischchen

Woher nehmen Sie denn die Zahlen, dass die Schülerzahlen seit 2015 plötzlich gestiegen sei?

Die Geburtenzahlen steigen seit 2012, das deckt sich häufig mit der Einführung und bestimmten Änderungen beim Elterngeld.
Die Schülerzahlen in der GS steigen ab dem SJ 2017/2018, was dem entspricht.

Biene
1 Jahr zuvor

Man ersetze „Niedersachsen“ durch jedes beliebige andere Land. Der Kollege schreibt für alle Kollegen in komplett Deutschland.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Dazu kommt, dass die Altersteilzeit, für die die zweite Stunde Altersermäßigung in Nds draufging eine Mogelpackung ist. Man bekommt bei 60% Arbeit 70% vom NETTOGehalt. Das bekommt man auch ohnr Altersemäßigung hin.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Und wieder hat die GEW klar gegen die Interessen der Kollegen verhandelt. Sie verarscht ihre Mitglieder förmlich und schlägt sich verdeckt auf die Seite der Arbeitgeber.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat:
„Womit werden ca. 500 € monatlich mehr für Studienräte gerechtfertigt, wenn man dafür an Grundschulen auch noch 4,5 Stunden/Woche mehr unterrichten soll?“

Leider weiß der Mann genau, wovon er spricht und setzt damit wissentlich solche unsäglichen Vergleiche in die Welt. Sämtliche Studien der letzten Jahre zeigen, dass Gymnasiallehrkräfte die höchste Wochenarbeitszeit aller Lehrämter haben, also auch eine höhere Arbeitszeit haben als Grundschullehrkräfte, auch wenn diese 4,5 Stunden mehr pro Woche unterrichten müssen. Pro Unterrichtsstunde muss also ein „Studienrat“ mehr arbeiten als eine Grundschullehrkraft.

Ich habe nichts gegen eine Angleichung der Gehälter, allerdings sollte man dann nicht Dinge als Begründung anführen, die überhaupt nichts über die gesamte Arbeitsbelastung bzw. gesamte Arbeitszeit aussagen.
So suggeriert der gute Mann, dass Grundschullehrkräfte weniger verdienen obwohl sie mehr arbeiten, das tun sie aber nicht.

Gymlehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Danke. Ich bin absolut für A13 für alle. Aber während ich bis in die Nacht Oberstufenunterricht vorbereite, haben befreundete GS-Lehrer innerhalb von zwei Stunden den Unterricht für die gesamte Woche vorbereitet. Von der Korrektur der Abiklausuren, die eh schon an Körperverletzung grenzt, wollen wir gar nicht erst sprechen…

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gymlehrer

Innerhalb von 2 Stunden den gesamten Unterricht für die Woche geplant, während Sie bis in die Nacht schuften. Also hier läuft ernsthaft was schief. Wenn Sie das wirklich glauben, dann nix wie ein Wechsel zur GS. Geht leichter als man denkt. Das Leben ist doch viel zu kurz, um bis in Nacht zu schuften…

Lehrer_X
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gymlehrer

… ich kenne GS-Lehrer, die immer im Sinne der Kids vorbereiten und vor allem eins tun: BASTELN. Das kostet Zeit und kann nicht jedes Jahr einfach wieder verwendet werden.
Den krassen Korrekturen zum Abi widerspreche ich nicht, aber GS-Leute und deren Vorbereitung auf 2 Stunden zu reduzieren, finde ich unangemessen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gymlehrer

Ja, während der Abiturkurs entlassen ist, schreiben die Grundschullehrkräfte an Berichtszeugnissen und Gutachten, nachdem sie die Differenzierung vorbereitet haben.

Die Arbeitszeiterhebung gerade in NDS hat gezeigt, dass die Gymnasiallehrkräfte mehr arbeiten (Erhebungszeitraum 2015 – vor der Umsetzung der Inklusion), dass die Streuung bei den GS-Lehrkräften erheblich geringer ist, die Belastung erheblich höher.

Letztlich sind alle nach 10 Semestern und 2. Examen eingestellt und können an verschiedenen Schulformen eingesetzt werden. Wenn die Arbeit in der GS so leicht von der Hand ist, kommen Sie gerne als Abordnung, A13 bleibt ihnen, das Deputat wird jedoch angepasst.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Daher sollte das Ziel hier sein:
Arbeitsentlastung von Gym-LuL bei Korrekturintensiven Fächern.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Genau! Müsste doch möglich sein sowas zu regeln.

Lakon
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

ja, müsste.

Christabel
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Lehrkräfte an Berufsbildenden Schulen haben ebenfalls eine sehr hohe Korrekturbelastung, sowohl in Vollzeitklassen als auch bei den Azubis, meist in verschiedenen Bildungsgängen mit unterschiedlichen Niveaus und Bewertungsmaßstäben. Außerdem ist die pädagogische Arbeit auch hier nicht einfach.
Ich käme nie auf die Idee, anderen Lehrkräften kein A13 zu gönnen, weil sie nicht am Gymnasium arbeiten, und die Belastungen sind sowieso nicht zu vergleichen. Meine 18jährigen SuS sind anders drauf als Grundschulkinder, glauben Sie mir. Dennoch würde ich niemals tauschen.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Mir fehlt jetzt noch die Gegenüberstellung dessen, was geschildert wird, mit den vollmundigen Sprüchen aus dem Kultusministerium und — vor allem — von den jeweils regierenden Parteien. Dünkte sich nicht zumindest die rot-grüne Landesregierung ungeheuer progressiv und ganz an der Bildungsgerechtigkeit orientiert? Siehe:
https://www.stephanweil.de/mehr-zeit-fuer-bildung/

Chris
1 Jahr zuvor

Für mich gehört auch die Bezahlung bzw. die Entwicklung der Bezüge in den letzten Jahrzehnten dazu. Hierfür verweise ich immer gerne auf diese Grafik:
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/gehaltsentwicklung-2.png

Nur sehe ich weder bei der GEW noch bei der VLBS eine Vertretung, die mich als Arbeitnehmer wirklich vertritt. Diese Gewerkschaften bzw. Verbände wissen nicht auf welcher Seite sie stehen, nämlich das sie die Arbeitnehmer zu vertreten haben, auch wenn das dann für Arbeitgeber auch unangenehm wird.

Ron
1 Jahr zuvor

Die vielen Sparmaßnahmen, die der Beitrag richtigerweise auflistet, sind nur ein Aspekt. Ein anderer sind die vielen Eingriffe in das Lernen selbst, die dazu geführt haben, dass ein bayrisches Kind am Ende der Grundschulzeit mit klassischer Schule bereits ein Jahr Wissensvorsprung vor vielen norddeutschen Kindern hat. Und das hat mit Geld und funktionsfähigen Klos nur am Rande zu tun. In vielen Bundesländern wurden – mit oft kräftiger Unterstützung der Gewerkschaften – unterschiedlichste Bildungsreformen durchgeführt, die fast alle katastrophale Folgen für die Schüler hatten. Statt zu lernen, beschäftigte man sich lieber mit Selbstfindung und komplizierten Methoden, die oft zum Selbstzweck wurden. Sitzkreis, Lernecke, selbstbestimmtes Arbeiten, Arbeitspläne, Wochenpläne, Abschaffung des Frontalunterrichts, Lernen durch Lehren, Schreib wie du willst, vereinfachte Ausgangsschrift, Druckschrift, neuerdings auch noch Tablet- oder Digitalklassen sowie allerlei schulfremde Aufgaben zur allgemeinen Erziehung. Dafür Verbot oder Schlechtreden von Hausaufgaben, klassischem Lernen oder Auswendiglernen, Verbot von Diktaten und Grammatikarbeiten, Abschaffung von Noten und teilweise auch Klassenarbeiten, Theoretisierung auch praktischer Fächer sowie kaum noch zusammenhängendes Lesen und selber Schreiben. Stattdessen frei bestimmbaren Nachteilsausgleiche, Inklusionslasten, Flüchtlinge, Bürokratie der selbständigen Schule, Unterbesetzung und übervolle Klassen.

Wie kann man Bildung nur so vor die Wand fahren? Und statt Besinnung geht es ja immer noch prächtig weiter.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

So ist es! Das Ganze ist doch nur nicht schon vor Jahren gegen die Wand gefahren, weil genug Lehrer ihren gesunden Menschenverstand einschalten und sehen was in der Praxis funktioniert und was nicht. Aber jetzt ist der Knall nicht mehr zu überhören….

Stevie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hoffe, dass Sie kein Lehrer sind, ich als GS Lehrer kann diese pauschalen Kritiken an dem System Grundschule nicht mehr hören. Es gibt kein pauschales Schreiben nach Gehör und der Frontalunterricht ist keineswegs abgeschafft. Ein Sitzkreis lag richtig angewendet effektiv sein usw… Es gibt nicht nur schwarz und weiß . Ich empfehle ein Praktikum an einer GS (Niedersachsen in meinem Fall)

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stevie

Ich höre da ehrlich gesagt keine Kritik an den GS heraus, sondern ich sehe vielmehr ein Sammelsurium an Methoden, die auch bei uns in den SEKI Schulen postuliert werden, frei nach dem Motto: Wir tun alles außer bilden.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stevie

Dies ist keine Kritik an einzelnen Lehrkräften, sondern richtet sich primär an die Bildungspolitik, die zugelassen und gefördert hat, dass angeblich moderne Methoden ungeprüft auf die Schüler losgelassen wurden. Selbstverständlich gibt es viele gute Grundschullehrkräfte mit gut begründeten Methoden und Vorgehensweisen. Mir drängt sich aber der Eindruck auf, dass unter dem Druck von Schulbehörden, universitären Erziehungswissenschaftler, Studienseminaren und eingenordeten Schulleitungen viele Lehrkräfte eingeknickt sind oder gleich in der Ausbildung in gewünschte Richtung gebrainwashed wurden. Die Ergebnisse bei den Schülern deuteten sich bereits seit Jahren an. Die Lernergebnisse sind vielfach eine einzige Katastrophe. Und klar, es sind nicht nur die Methoden, sondern auch diverse äußere Begleitfaktoren.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Eine mögliche Erklärung dafür wäre:
Es geht zunehmend mehr ums Verwahren (Steuerzahler-Arbeitsmobilisierung) und Indoktrinieren (FFF).
Lernen, Leistung und Bildung wird halt gerade so toleriert – so lange sich nicht zu viele Eltern/SuS beschweren.

Schon ergibt das was geschieht perfekt Sinn.

Marc
1 Jahr zuvor

„Die Lehrerinnen und Lehrer im GHS-Bereich sind sauer! Kein Wunder: Womit werden ca. 500 € monatlich mehr für Studienräte gerechtfertigt, wenn man dafür an Grundschulen auch noch 4,5 Stunden/Woche mehr unterrichten soll?“

Sauer sind sie alle, aber wenn der VBE zur A13 Kundgebung aufruft, kommen maximal 300 Leute.

Außerdem haben wir das Problem dass früher den meist weiblichen Grundschullehrern ihr Gehalt relativ egal war. Man arbeitete eh meist Teilzeit und das große Geld verdiente der Mann als Familienernäher. Nicht selten habe ich in Kollegien das verheiratete Ehepaar Grundschullehrerin/Arzt oder Grundschullehrerin/ Anwalt oder Grundschullehrerin/Geschäftsmann getroffen.

Aber in den letzten Jahren hat sich das gewandelt. Die fetten Jahre sind vorbei und auch die Frauen schauen mehr aufs Geld. Die letzten Bundesländer werden sich bewegen müssen. Die Zeiten wo Frauen aus Höflichkeit auf faire Besoldung verzichten und glückliche Kinderaugen die Portemonnaies füllen, sind jetzt vorbei

Cecilia Fabelhaft
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Sauer sind sie alle, aber wenn der VBE zur A13 Kundgebung aufruft, kommen maximal 300 Leute.

Ganz genau!

marc
1 Jahr zuvor

Beamte waren schon immer „Streikfaul“ wobei Streik natürlich nicht das richtige Wort hier ist. Aber wie gesagt, vorher war mit A12 noch jahrelang ein gutes Leben drin. Heutzutage ist Geld aber wichtiger geworden. Andere Branchen haben angeglichen. Mittlerweile verdienen Grundschullehrer mit Masterstudium und Staatsexamen (also 7 Jahre höchste Ausbildung) nur noch etwas mehr als Bäckermeister, Handwerker oder Müllmänner.

A13 ist einfach dringend geboten, oder man wird keinem mehr erklären können, wozu man 7 Jahre Ausbildung und Gehaltsrückstand in Kauf nehmen soll, um dann eine Bezahlung auf Fachhochschulniveau hinzunehmen.

Dennis S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ich finde es unerträglich wie Lehrer über die Berufe anderer Menschen denken. Wenn sie Bäckermeister werden möchten, haben sie auch 7 Jahre Ausbildung. In dieser Zeit verdienen sie fast nichts. Ich finde Lehrern gehört der Beamtenstatus gänzlich gestrichen. So könnten Lehrer mal erfahren welche Vorzüge sie schon seit je her genießen! Und es würde mal etwas Leistungsdruck ins Spiel bringen. Etwas wovon deutsche Kinder profitieren würden.

Vater
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dennis S.

LOL, da sind sie aber im falschen Forum. 😉

Also mit mehreren Kindern muss ich schon sagen, dass ein GS Lehrer nicht so viel verdienen sollte wie ein Lehrer auf dem Gymnasium.

Die nächste Diskussion ist dann, dass Kindergärtner auch A13 wollen.

Danach die Reinigungskraft in der Kita.

Man wusste doch bereits vor der Berufswahl was man verdient.

Und ganz Ehrlich, ein Bäcker schuftet mehr als ein nicht unerheblicher Teil der Lehrer.

Und wenn ich sehe, was teilweise in der Schule gemacht wird, dann scheint den Verantwortlichen ein vom Bäckermeister gebackenes Brötchen wichtiger zu sein als Schule.

Heideblume
1 Jahr zuvor

Sehr gute Zusammenfassung meiner gesamten Dienstzeit …

Ceterum Censeo
1 Jahr zuvor

Was leider in der Diskussion oft negiert wird, ist, dass die Arbeit einer Grundschullehrkraft mitnichten vergleichbar ist mit der Arbeit einer Sek II Kraft. Natùrlich haben die Grundschullehrkräfte ein Anrecht auf eine bessere Bezahlung, dann aber bitte weiterhin das Abstandsgebot einhalten.
Jede Arbeitszeitstudie hat ergeben, dass Sek II Lehrkräfte eine deutlich höhere Arbeitszeit im Vergleich zu ihren Sek 1 KuK haben. Und da sind natürlich die höheren Unterrichtsverpflichtungen eingerechnet.
Auch ist das Studium an einer PH mitnichten vergleichbar mit einem universitären Studium.
Kleine Anekdote von einem Grillabend: Sek 1 Kraft meint sie muss für den morgigen Tag noch etwas vorbereiten, Sek II Kraft auch. Was muss Sek 1 Kraft machen? Einführung des Buchstaben L. Sek 2 Kraft muss Fishers Verkehrsgleichung einführen.
So, möge das Bashing beginnen.
Aber ich kann es nicht mehr hören, von wegen gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit…die Arbeit, insbesondere die Arbeitsbelastung, ist nicht gleich.

GEW- nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Es steht jedem und jeder frei, das Lehramt ihrer und seiner wahl zu studieren bzw. die entsprechenden Wechselprüfungen abzulegen. Das gilt für die Gymnasialen ebenso wie für die Primarstuflerinnen.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW- nee!

Das ist richtig. Allerdings weiß man auch vorher wie viel man verdient. Insofern sollten Sie so nicht argumentieren.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Aber als ich angefangen habe, war auch noch keine Rede davon, dass ich den Förderlehrer A13 ersetzen soll. Die Zeiten haben sich geändert und es sind en masse Zusatzaufgaben hinzugekommen. Diese müssen entsprechend entlohnt werden. Da führt kein Weg dran vorbei. Man kann es halt nur noch in die Länge ziehen( so wie in RLP) und weitere potentielle Kandidaten abschrecken. Wenn man sich das leisten kann…

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Zitat:
„Die Zeiten haben sich geändert und es sind en masse Zusatzaufgaben hinzugekommen. Diese müssen entsprechend entlohnt werden.“

Auch das gilt für alle Lehrämter. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich hab nix gegen A13 für alle, aber ihre Argumente treffen für die meisten hier zu.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie ersetzen ihn nicht, Sie übernehmen die Aufgaben zusätzlich zu den bisherigen.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Wie auch immer. Wenn man diese Aufgabe ernst nimmt, kommt man regelmäßig an seine Belastungsgrenze und darüberhinaus.

GEW- nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Das stimmt, aber wo ist da der Widerspruch zu meiner Aussage???

Hans Malz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Sek I und Grundschule schonmal durcheinander geworfen. Aber ansonsten prima verallgemeinert und alle Vorurteile an einem Grillabend bestätigt.
Ich habe bei Grillabenden übrigens auch von Sek II Lehrern Berichte über deren wahnsinnig aufwändige Vorbereitungszeit gehört, das klang aber ganz anders … und jetzt?

Die Arbeitsbelastung ist in etwa gleich, aber die Aufgaben sind andere…

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Eigentlich kann ich die Diskussion um A13 und das Wort Abstandsgebot nicht mehr hören, zumal das hier auch nur bedingt zum Thema passt. Aber schönes Beispiel von Ceterum Censeo: da wird die Einführung eines Buchststabens verglichen mit Fishers Verkehrsgleichung. Soll ich jetzt denken: Wow! Das ist bestimmt schwer. Also, das muss ja schwer sein. Ich weiß gar nicht mehr wie das geht: Fishers Verkehrsgleichung… Aber ein L einführen, das geht easy. Den Buchstaben kenne ich, haha… ich gehe davon aus, dass jede Lehrkraft ihr Fach beherrscht oder zumindest ne Sachanalyse gemacht hat. Folge ich der Argumentation, dann hat eine Förderlehrkraft aber auch ganz sicher kein A13 verdient. Der Lehrberuf fordert wesentlich mehr als das Fach. Müsste langsam bekannt sein. Und gerade Buchstaben einzuführen, ist Arbeit ohne Ende. Jeder Buchstabe wird mit einer Stationenarbeit eingeführt plus mindestens doppelte Differenzierung. Die Förderkinder hab ich ja auch noch im Unterricht. Den Job der Förderlehrerin mache ich mit für A12. Top Bedingungen und wie man sieht findet man zu diesen Konditionen auch niemanden mehr.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

„Jeder Buchstabe wird mit einer Stationenarbeit eingeführt…“

Genau das könnte Teil des Problems sein, warum Kinder nichts mehr können. In meiner Schulzeit ging das nämlich noch direkter und ganz ohne Stationen.
Und zudem sei noch erwähnt, dass Sie vermutlich jedes Jahr den Buchstaben „L“ einmal einführen – wie auch alle ihre Kollegen. Damit dürften Sie mit Sicherheit bereits die entsprechende Materialbox haben, in die Sie nur zu greifen haben. Und wenn Sie „L“ grad nicht finden, nehmen Sie die Ideen zur Stationenarbeit von „J“, „I“ oder „P“ – die dürften ähnlich sein.

Koko Lorey
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn man das so sieht….müsste das Gehalt der Kindergartentanten eigentlich angemessen genug sein 😉

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Danke, dass Sie mir meinen Job erklären. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Nein, die Ideen sind nicht ähnlich, dafür müsste man sich eben mit mehr auseinandersetzen als dem Buchstabenbild.
Auch nutzt nicht jede Lehrkraft Stationen, es geht auch anders, klar, aber die doppelte Differenzierung reicht nicht aus, um alle Kinder zu erreichen, wenn man Inklusion und Integration und DaZ gleichzeitig bewerkstelligen muss, und das muss man.

Die Wahl der Stationen fällt eher, weil darüber eine vielfältige Differenzierung zu erreichen ist, die Vorbereitung des Unterrichts ist zeitaufwändig und im Unterricht bleibt es herausfordernd.
Beispiel Buchstabeneinführung: Es gibt diverse Stationen für unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte, aber auch ausreichend Differenzierung, sodass die Kinder auf unterschiedlichen Niveaus am gleichen Inhalt (dem Buchstaben/Laut) arbeiten. Die Lehrkraft hat im Blick, wer was in welcher Zeit bearbeiten sollte und wo für welches Kind Unterstützung, Zuspruch oder Herausforderung notwendig ist.

Eine Alternative ist, für jede Stunde Materialien für unterschiedliche Kinder zur Verfügung zu haben, mit dem sie phasenweise selbstständig arbeiten, während man mit der anderen Gruppe etwas erarbeitet oder übt.
Beispiel: Einige Kinder arbeiten am Buchstaben/Laut, andere lesen und schreiben auf weit höherem Niveau, andere üben Deutsch, andere Schulen generell ihre Motorik und visuelle Wahrnehmung, andere üben in einer Kleingruppe ihre lautdiskriminierenden Fähigkeiten mit Unterstützung der Lehrkraft. Die Lehrkraft leitet die Übung an, die auch als Diagnostik dient, hat aber gleichzeitig alle anderen Kinder im Blick und reagiert auf mögliche Notwendigkeiten.

Eine weitere Möglichkeit ist sehr offenes Arbeiten, was aber im Unterricht noch herausfordernder ist, wenn man alle Kinder angemessen fördern will.
Beispiel: Alle Kinder sammeln auf einer leeren Seite den Laut L Oder Wörter dazu, dabei ist es möglich, diesen zu drucken, auszuschneiden, nachzuspuren, selbst zu schreiben, Wörter aus Büchern abzuschreiben oder selbst Sätze oder eine Geschichte mit vielen Wörtern mit diesem Buchstaben auszudenken und zu notieren.

Die Vorstellung, dass die Kinder einfach alle gleichzeitig das Gleiche machen, ist meines Erachtens vor allem in Deutsch und Mathe selten umsetzbar und läuft dem Anspruch an Förderung zuwider.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Sie zeigen auf, was viele Gleichmacher nicht sehen wollen. Oberstufenunterricht ist nicht im Ansatz vergleichbar mit einer 3. Klasse. Und überhaupt: wieso haben Professoren ein Deputat von nur 8 Stunden sowie eine viel höhere Besoldung. Ich verlange Angleichung!

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und wenn ich den Job der Förderlehrerin mitmache, verlange ich ebenfalls Angleichung, lieber Ron! Beantworten Sie doch bitte mal die Frage, warum ein Förderlehrer A13 verdient, denn das Niveau wäre laut Ihrer Argumentation nicht vergleichbar mit GSUnterricht. Jeder Lehrer hat eine Materialbox. Ich wechsle nach 4 Jahren von 4 auf 1 und passe immer mein Material dem neuen Lehrwerk an. Und Stationenunterricht schließt Frontalunterricht nicht aus.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Mich ärgert die Diskussion um die Angleichung der Gehälter langsam. Selbstverständlich haben die Grundschullehrer ein Interesse, dass sie A13 bekommen. Die Begründung wird jedoch teils unter falscher Flagge geführt. Der Korrekturzeitaufwand für ein 100-Wörter-Übungsdiktat, das typischerweise in Klasse 5 oder 6 geschrieben wird, beläuft sich pro Klasse auf ca. eine Stunde. Dann bin ich fertig. Eine Oberstufenarbeit in Deutsch liegt im Korrekturaufwand mit seinen 8 bis 20 Seiten bei bis zu einer Stunde. Die Korrektur dauert also 25 Mal so lange. Und wenn der Kollege irgendeine der vielen Lektüren durchnimmt, muss er diese zunächst einmal selber wieder lesen. Das sind allein mehrere Abende. Und dann beginnt er erst mit der Vorbereitung einer Unterrichtseinheit, bei der er sich wirklich Gedanken machen muss und viel Sekundärliteratur zur Hilfe nimmt. Das ist mir dem „L“ in der Grundschule in keinster Weise vergleichbar. Sorry.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hm, komisch, Diktatkorrekturen in Klasse 5 und 6 werden aber -zumindest in NRW-Gymnasien- doch glatt mit A13 bezahlt…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Aber in Berlin wollen die Grünen (und die Linkspartei) die 5. und 6. Gymnasialklassen abschaffen. Dann sind wieder die Grundschulen zuständig, und da sind Diktate doch abgeschafft, oder? Sind die nicht ein Herrschaftsinstrument der Bourgeoisie? Siehe auch den Bericht hier bei n4t unter „Debatte um Schulstruktur: Grüne wollen sechsjährige Grundschule für alle Kinder“.

Mankannesnichtfassen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Diktate sind meines Wissens in NRW als Klassenarbeit verboten.

Anne
1 Jahr zuvor

Ron schrieb von einem Übungsdiktat, die sind erlaubt.

So!?
1 Jahr zuvor

Es ist nicht erlaubt, Diktate von unbekannten bzw. ungeübten Texten zu schreiben. Diktate sind nicht grundsätzlich verboten. Ich kann Lernwörter oder Texte diktieren, die vorher geübt wurden.

GEW- nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  So!?

Kein Wunder, wenn die Kinder, die Jugendlichen und die Studis keine Rechtschreibkompetenz haben.

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW- nee!

Rechtschreibekompetenz baut sich durch Üben auf, Lesen und das 1×1 fällt auch nicht vom Himmel. Sie sind kein Lehrer oder am Gymnasium??

Last edited 1 Jahr zuvor by So!?
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Da haben Sie recht. Das ist immer eine Mischkalkulation. Ich empfinde Unterricht in 5 oder 6 als zeitlich entspannend. Und ja, ich bereite mich auf diesen Unterricht vor und versuche junge Schüler durch aktiven und phantasievollen Unterricht altersgemäß zu motivieren. Ein ausschließlicher Einsatz in Kernfächern der Oberstufe schafft kaum ein Kollege.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich habe neulich mit einer Gymnasiallehrerin gesprochen, die überhaupt nicht mehr in Klasse 5 und 6 eingesetzt werden will, weil die Kinder ihr viel zu anstrengend geworden sind und die Erziehungsarbeit zu aufwändig. Und jetzt? So unterschiedlich sind die Meinungen. Alles nur Meinung und Ansichtssache. Und Angst: Angst, dass Andere gleichviel erhalten und man sich selbst nicht mehr höher einstufen darf. Daraus ziehen manche nämlich immer noch ihren Selbstwert.

marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich warte auch spannend auf die Begründung, wieso Sonderpädagogen bei gleicher Ausbildung (das Studium ist zu 90% identisch), gleicher Schulform und Einsatz in der gleichen Klasse A13 bekommen sollen und ich nicht.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ich warte auch. Ich glaube aber, da kommt nix. Es gibt dafür schlichtweg keine Begründung.

FöL
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Meine ausführliche Antwort wurde leider als Spam deklariert…
Als FöL musste ich noch ein fünfjähriges Regelstudium + 2 Jahre Ref absolvieren. Das mussten GuH sowie Realschullehramt in SH nicht in dem Umfang.
Dazu unterrichte ich Klasse 1-12 und theoretisch alle Fächer und habe dadurch fast kein regelmäßig nutzbares Material, zumal es in meinem Förderschwerpunkt kaum fertiges Material gibt. Ich fertige viel Material selbst an.
Neben den Berichtszeugnissen muss ich zwei Mal im Jahr für jedes Kind Förderpläne schreiben(je Kind und Mal 4 Seiten) und entsprechende Gespräche führen. So ganz nebenbei komme ich auf 6-8 Gutachten, die ich schreiben muss + Schul- und Kigabesuche, Gespräche mit Ärzten, Lehrkräften und Eltern + Förderkommissionen.
Neben meiner Klassenleitung fahre ich für 6 Inklusionsstunden zu zwei verschiedenen Schulen, die nicht am selben Ort sind(3 Dienstbesprechungen). Da wir in multiprofessionellen Teams arbeiten, ist ein wöchentliches Teamtreffen über zwei Stunden verpflichtend. Dazu kommt der regelmäßige Austausch mit zwei Familienhelfer:innen, mehrfach im Jahr Gespräche mit Amt und Arbeitgeber der zwei Schulbegleitungen.
Das sind nur einige Punkte, die ich großteils außerhalb meiner Unterrichtszeit mache.
Ich bin übrigens für mindestens A13 für alle, das Arbeitsaufwand und Belastung nicht vergleichbar sind. Das merke ich bei meinen Inklusionsanordnungen an den Grundschulen. Das ist nicht mehr so, wie ich es früher selbst erlebt habe. Außerdem gibt es auch innerhalb der Schulformen gewaltige Unterschiede, die nicht berücksichtigt werden.
Ich bin für Büros und feste Arbeitszeiten an den Schulen und wenn Feierabend ist ist auch Feierabend. Kein Tag mehr am WE und so….

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  FöL

Danke für die Erklärung.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  FöL

Abgesehen vom Pendeln zwischen verschiedenen Schulen, mache ich das als GS- Lehrer auch alles.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Warum Sonderpädagogen traditionell nach A13 vergütet werden, war mir in der Tat auch schon immer ein Rätsel. Hab ich aber nicht zu verantworten.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Zum Glück! Gott sei Dank gibt es Leute, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und den Ball in das Feld werfen liegt bei 0 Seiten. Außer die SuS machen nicht mit und jemand muss was (ab)schreiben.

Mal ehrlich … Bitte alle Sachen dann vergleichen und nicht nur das Min-Max was möglich ist … Sonst kann man, wenn man so möchte, mal gerne die Sportstunden einer Klasse 6 Gym vom Aufwand eben auch vergleichen.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

So ist es. Wir waren alle auf dem Gymnasium und da gab es fleißige und weniger fleißige Lehrer. Es gab auch die, die einfach nur sagten: Buch auf S. … und los.. Das mach mal in Klasse 1.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich war tatsächlich nie auf dem Gymnasium. Habe erst eine Ausbildung gemacht und dann mein (Wirtschafts-)Abitur mit Deutsch, Mathe, Englisch, Betriebswirtschaftsrechnen als Abifächer an der Berufsoberschule.
Außer im Studium. Einmal am Gymnasium zum Thema „Kompetenzorientierter Unterricht“. Das war ein Witz von den Kompetenzen her … Reiner Frontalunterricht nach Schema: Frage – Antwort. Gleichte eher einer mündlichen Klassenausfrage…

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Sie haben immer noch nicht die Frage beantwortet, warum A13 dann bei Förderlehrern gezahlt wird. Wie gesagt, ich mach den Job mit. Und sorry, Sie sind kein Grundschullehrer. Sie glauben zwar, dass Sie wissen, was und wieviel ein GS Lehrer leistet. Sie wissen es aber nicht und begeben sich damit auf das gleiche dünne Eis wie so manche NichtLehrer, die ebenfalls genau wissen, wie entspannt das Lehrerdasein so ist (faule Säcke usw.) Es ist die gleiche dünne Argumentationskette, die auf Annahme und Hören-Sagen beruht.

Faktensammler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Das ist nachweislich falsch.
Viele Gymnasial-Lehrkräfte wissen aufgrund von Abordnungen an Grundschulen sehr genau, wovon sie sprechen. Sie haben dort nämlich unterrichtet.
Im Unterschied dazu reden die Grundschul-Kolleginnen, die aus bekannten Gründen überhaupt nicht an Gymnasien unterrichten dürfen, zwangsläufig wie die Blinden von der Farbe.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Nachweislich falsch? Müsste man mal ne Studie zu machen. Sind wieder nur irgendwelche Behauptungen. Ich kenne mindestens 10 Kolleginnen, die vom Gymnasium kommen und wieder zurück sind, weil: die Elternarbeit zu heftig ist, viele Grenzüberschreitungen von Eltern stattfinden, die Erziehungsarbeit zu anstrengend ist, Dokumentationen zu umfangreich, Materialeinsatz zu umfangreich, Zeugnisse schreiben zu umfangreich… Ganz zu schweigen von den vielen Studenten, die fluchtartig aus der GS verschwinden.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich gehe eher davon aus, dass die beschriebenen Gymnasiallehrer eher mehr inhaltliches Niveau suchen und deshalb von den Grundschulen abwandern. Geht den integriert arbeitenden Gesamtschulen auch so. Auch dort orientieren sich junge Kollegen oft neu und wandern in die Oberstufen oder ans reine Gymnasium ab.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn ich das inhaltliche Niveau suche gehe in die Wirtschaft oder Forschung. Als Lehrer habe ich hauptsächlich didaktische und pädagogische Aufgaben. Ich breche schwierige Inhalte für die Kinder runter. Und da spielt es keine Rolle, ob ich ein L erkläre oder Fishers Verkehrsgleichung. Hab ich einmal ne Sachanalyse gemacht und verstanden worauf es ankommt, bringe ich den Stoff an das Kind. Und das mache ich wieder und wieder und wieder und wieder….

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

… die aus bekannten Gründen überhaupt nicht an Gymnasien unterrichten dürfen…
Das liest sich, als wenn GymKollegen Grundschulpädagogik mal eben quasi mitstudiert hätten. Grundschulpädagogik ist mit der entsprechenden Didaktik ein eigenes Gebiet. Nur weil Not am Mann ist, wird das so gemacht. Sie wollen nicht sehen, was los ist und wer alles am Gym unterrichten kann, wenn dort niemand mehr ist.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich war für ein Halbjahr auch schon an einer Grundschule. Die Schüler sind natürlich deutlich wuseliger als ein Oberstufenkurs – das bedeutet für manche Kollegen Stress und ist von der Erziehungsarbeit her nicht vergleichbar. Aber auch der Jahrgang 7 und 8 kann mit den Pubertierenden „herrlich“ sein. Zudem möchte ich den sonst so oft gescholtenen Sportlehrer mal benennen. Was dieser an Lärm pro Tag ertragen muss, dürfte deutlich an der Arbeitsschutzverordnung kratzen. Gilt für Werklehrer übrigens auch sowie für viele Kollegen der Berufsschulen.

Und zum Unterricht der Grundschulen sei gesagt: Mir ist klar, dass dort viele Kollegen hochdifferenziert und mit vielen Methoden arbeiten. Trotzdem sind die Ergebnisse in ihrer Breite katastrophal. Für mich stellt sich damit die Frage, ob denn früherer Unterricht nicht erfolgreicher war, wenngleich auch mir bösem Ignoranten klar ist, dass die Heterogenität der Schüler und die negativen äußeren Einflüsse zugenommen haben.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ja, ja, früher war alles besser… die Ergebnisse s i n d katastrophal und ich mache klassischen Frontalunterricht mit wechselnden Methoden, wie z. B. Stationenarbeit. Trotzdem verschlechtern sich die Ergebnisse. Wir bekommen aus den Kigas aber auch schon Kinder, die sich keine 3 Minuten konzentrieren können, unentwegt nach der Mama heulen und Mohrenköpfe ohne Verpackung in den Schulranzen stopfen. Es ist halt auch einfach der gesellschaftliche Wandel. Dennoch bin ich dafür die Methoden zu diskutieren. Ich weiß nämlich durchaus was Sie meinen und sehe da auch große Probleme, wenn sich junge Kolleginnen von FachleiterInnen bekloppt machen lassen. Die ackern nämlich stundenlang für eine Stunde und es kommt trotzdem nicht mehr raus als bei mir. Im Gegenteil. Das alles hat aber doch hoffentlich nichts mit der Bezahlung nach A13 zu tun, oder?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie haben es schön zusammengefasst.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

So so… die Begründung für A13 wird unter falscher Flagge geführt. Verraten Sie mir bitte die richtige Flagge? Nur so, damit ich bessere Argumente habe. Falls ich mal gefragt werde, warum ich um alles in der Welt denn A13 verdiene.

Scotty01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was beschweren Sie sich eigentlich Ron? Nehmen Ihnen die Grundschulkollegen etwas weg als gymnasiale Deutschlehrkraft (Augenbraue hochzieh)?
Ich heule hier doch auch nicht herum, dass ich als Physiker und Informatiker nicht mehr verdiene als der Deutschlehrer. Wo bleibt da das Abstandsgebot? Außerhalb des Systems Schule käme auch kein Arbeitgeber darauf einem Germanisten so viel zu zahlen, wie einem NaWi und Informatiker. Also, Ron, wo bleibt ihr Abstandsgebot? Ich würde das auf jeden Fall unterstützen…

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

„Nehmen Ihnen die Grundschulkollegen etwas weg als gymnasiale Deutschlehrkraft (Augenbraue hochzieh)?“

Klares Ja. Die GEW-geführte Einigung, die GS-Lehrkräfte nach A13 zu bezahlen, wurde erkauft mit einem katastrophalen Gehaltsabschluss für alle. Wenn ich davon ausgehe, dass wir jetzt zwei Jahre lang ca. 8 Prozent Inflation haben, macht das einen Kaufkraftverlust von insgesamt 16 Prozent. Abzüglich der 1,4 Prozent jährlichen Bezügesteigerung brutto, die netto dann irgendwas bei 1 Prozent ergibt, verbleiben 14 Prozent realer Kaufkraftverlust. Bei vielleicht 3.500 netto Monatsgehalt ergibt sich ein Verlust von 490€ Kaufkraft. Demgegenüber steht für die GS-Lehrkräfte durch die Hochstufung ein Bruttovorteil von ca. 400€ – also netto ca. 300€. Das heißt: Nicht einmal die GS-Lehrkräfte hatten durch die Hochstufung einen geldwerten Vorteil. Auch sie verlieren durch die Fokussierung auf die Hochstufung an Kaufkraft, weil die Bezüge insgesamt nicht wesentlich angepasst werden. Während dieser Verlust bei GS nur knapp 200€ beträgt, verlieren die übrigen Lehrämter fast 500€. Für alle Kollegen war der Deal der Gewerkschaften also ein Schuss in den Ofen. Selbst die GS-Kräfte hätten sich besser gestellt, wenn sie weiterhin A12 bekommen hätten, dafür aber die Bezüge an die Inflation angepasst worden wären. Der einzige, der sich freut, ist der Staat, der jetzt viel Geld – und zwar auf Dauer – gespart hat.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und wenn ich mit A12 in Rente gehe, wäre ich auch besser gestellt als mit A13…. Klar doch!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

Auch der Nutzen Ihrer Pension ist kaufkraftgebunden. Was ich für Ihre aktiven Bezüge oben vorgerechnet habe, gilt auch für Ihre zukünftige Pension, die nämlich ziemlich parallel zu den Bezügen der aktiv Bediensteten prozentuell wächst. Wenn aber Euros zu Lira werden und Sie keinen Ausgleich für die Inflation erhalten, dann nutzt Ihnen weder A13 noch A14 oder A15 viel.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich habe (noch) A12, gönne Ihnen und allen anderen aber gerne A13, A14, A15 oder was auch immer.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wie dämlich ist denn diese Argumentation????
Der Neidhammel lässt grüßen!
Sowas kann nur aus dem Mund eines ewig gestrigen arroganten Gymnasiallehrers kommen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Sie haben meinen Post scheinbar schlicht nicht verstanden. Bitte beschäftigen Sie sich einmal mit der Mathematik – ich habe Ihnen das oben dezidiert vorgerechnet. Am Ende ist für Sie nur die Kaufkraft Ihres Gehaltes / Ihrer Bezüge entscheidend. Ob Sie ein A12er, A13er oder A15er sind oder ob der Staat Ihnen noch eine goldene Anstecknadel stiftet, Sie vielleicht in Zukunft auch mit -Senior-Oberschul-Manager betitelt, ist völlig ohne Belang. Es geht nur darum, was Sie sich am Ende des Monats für Ihr Geld kaufen können. Vom Titel Gymnasiallehrer hab ich nichts. Und mit Arroganz hat das rein gar nichts zu tun.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Woher wissen Sie wie sich die Kaufkraft in beispielsweise 10 Jahren entwickelt?

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich glaube schon, dass ihr Post verstanden wurde. Danke für die ausführliche Berechnung und selbstverständlich ist die Kaufkraft entscheidend. Aber Fakt ist doch, dass ein Lehrer mit A13 mehr hat als ein Lehrer mit A12. Kaufkraft hin oder her. Da können Sie rechnen wie Sie wollen. Oder möchten Sie freiwillig auf die 500€ netto mehr verzichten? Das wäre ja so, als wenn ein AN zum Chef sagt: ich verzichte freiwillig auf meine Lohnerhöhung, da ich die Inflation nicht weiter vorantreiben will. Das ist wirklich Blödsinn, was Sie von sich geben. Sorry!

D. Orie
11 Monate zuvor
Antwortet  Ron

Professorinnen und Profs haben ein Lehrdeputat von 8 Stunden. Pfarrerinnen und Pfarrer stehen nur 1 Stunde im Gottesdienst. Und sonst tun die nichts? Sie machen es sich schon sehr simpel.

FöL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Ich finde die Diskussion auch langsam ermüdend. Natürlich werden Gymnasiallehrkräfte mit korrekturintensiven Fächern in der „Freizeit“ viel Zeit mit korregieren verbringen.
Muss ich als Förderschullehrer nicht. Dafür muss ich jede Woche Wochenpläne schreiben, schreibe Berichtszeugnisse, mache 2x im Jahr Förderpläne mit dementsprechenden Gesprächen. Muss im Jahr nebenbei 5-6 Gutachten verfassen (Kinder in Kita oder Schulen besuchen, Elterngespräche, Arztgespräche, Gespräche aufnehmenden Schulen, Förderkommissionen usw.). Muss 2 Stunden die Woche Teamsitzungen abhalten, da wir in multiprofessionellen Teams arbeiten, sitze nachmittags beim Sozialamt, um um Schulbegleitungen zu kämpfen, fahre zwischen Schulen hin und her, weil ich auch Inlusionsstunden gebe (dadurch auch Dienstbesprechungen an 3 Schulen), Ansprachen mit den Regelschullehrkräften, Gespräche mit Dolmetschern, regelmäßiger Austausch mit Jugendamt…
Ich muss von Klassenstufe 1-13 wechselnd alle Fächer unterrichten für immer komplett verschiedene Kinder (kognitiv völlig unterschiedliche Niveaus, Kinder mit Trisomie 21, sehbeeinträchtigte SuS, SuS mit Autismus….). Das bedeutet, dass ich selten auf vorhandenes Material zugreifen kann.
Wenn ich den Buchstaben L einführe, besorge ich bekannte Dinge, die mit L beginnen, bereite auditive Aufgaben vor, Schreibübungen, Nachspurübungen, Lautübungen, für das Kind mit Schwerstmehrfachbehinderung besorge ich z.B. Rasierschaum, bereite Behälter mit Reis und Buchstaben usw. für ein basales Angebot.
Nur weil ein Lerngegenstand für uns einfach erscheint, ist der Vorbereitungsaufwand gering.
Wollte nur aufzeigen, dass die Arbeit an verschiedenen Schulformen anders ist, aber der zeitliche Umfang überall groß.
Für meine inklusive Arbeit muss/te ich regelmäßig an verschiedene „Dorfgrundschulen“ fahren und nirgends war es noch so easy, wie ich es aus meiner eigenen Erfahrung kannte.

Last edited 1 Jahr zuvor by FöL
Scotty01
1 Jahr zuvor
Antwortet  FöL

Und alle schreiben, schreiben, schreiben… und wenn sie nicht gestorben sind, dann schreiben sie noch immer. Genau das ist doch eines der Probleme: unsinniges Befüllen von Papier, das niemanden interessiert und das in den meisten Fällen auch nie wieder jemand lesen wird, aber wenigstens haben wir unserer Nachweispflicht genüge getan.

Und weil wir als Lehrer unfähig oder (mental) zu schwach sind uns gegen unbezahlte Überüberstunden zu wehren, ziehen wir lieber über die Kollegen her, die ein noch schlechteres Verhältnis beim Stundenlohn haben. Das ist halt einfacher als selbst den Hintern hoch zu bekommen, sich gerade zu machen und zu sagen (und durchzuziehen), dass man auch als Lehrer kein Leibeigener ist, der unbezahlt arbeitet.

Ich kann von mir sagen, dass ich die Arbeit liegen lasse, die nicht in der Arbeitszeit geschafft wird. Wenn ich krank bin, lese ich weder EMails, noch reagiere ich auf Anrufe. Ist Elternabend oder Tag der offenen Tür oder so etwas, dann hole ich das an anderer Stelle wieder herein und wenn ich dafür unvorbereitet in den Unterricht gehe, nur Arbeitsblätter austeile oder längere Zeit Leistungskontrollen nicht korrigiere. Dann ist das halt so und von mir aus bin ich dann ein schlechter Lehrer, aber dieser Vorwurf perlt von mir ab, wie Flüssigkeiten an Villeroy&Boch-Keramik, denn ich will, nein, ich werde keinen BurnOut oder Herzinfakt bekommen und ich werde auch keine Kur oder Frühpension benötigen. Es soll gerne jeder selbst entscheiden, ob er fremde Kinder über seine eigenen Kinder stellen möchte, aber ich werde mein gesundes Familienleben genießen (und ganz gewiss werde ich das nicht riskieren für extra Arbeitszeit, die ich nicht einmal finanziell entschädigt bekomme).

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

Danke. Ich werde mir ein Beispiel an Ihnen nehmen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

Stimme zu.

Das ist ohnehin der einzige Weg, da es eine Gruppenlösung nicht geben wird.

Mache ich seit 01012023 so.

Dass ich so viel, VIEL weniger beibringe ist klar – aber he, wieso soll ich es anders machen als es Eltern Schüler UND die Politik will UND dafür noch den Buhmann geben? Nö.

Ob ich/wir dadurch schlechtere Pädagogen werden bezweifle ich stark – wer entspannt ist und dadurch offen für Schüleranliegen, Zeit hat mit denen auch einfach mal zu reden…wird auf *pädagogischer* Ebene eher besser als schlechter werden.

Heideblume
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

Mir sagte die Schulleitung zu meiner Aussage, dass ich nicht bereit sei, mehr als meine reguläre Wochenarbeitszeit zu arbeiten: Ich müsste meine Arbeit einfach effizienter organisieren. Wie ich die Arbeit schaffe, sei meine Sache, aber sie müsse getan werden. Alternativ solle ich doch bitte vorzeitig in Ruhestand gehen.

Scotty01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heideblume

Meine Reaktion wäre: betroffen schauen, freundlich nicken und so weiter machen, wie bisher.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

Also von Ihnen kann man echt noch was lernen!

Brennpunktschüler:in
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scotty01

Lieber Scotty01,
da bin ich ganz bei Ihnen. Allerdings wird Ihr Habitus neuerdings als Quiet Quitting, früher Dienst-nach-Vorschrift verunglimpft. Die Arbeitsrealität und die Definition von normalem Arbeitseinsatz wird noch durch viele alte Hasen:innen 😉 und den KuK ohne Rind und Kind, die vollkommen selbstverständlich was länger bleiben, um das interne Curriculum ihres Faches zu überarbeiten, den Medienkompetenzrahmen oder die neuen BNE einzuarbeiten.
Wenn man dann nach einem Entlastungstag fragt, weil die dreitägige verpflichtende schulinterne Fortbildung einen Samstag inkludiert, wird man mit Unverständnis angeschaut; ist doch schließlich selbstverständlich, dass man zum Wohle der Kinder einem Samstag opfert.

Lehry aus BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Manche haben eben immer noch nicht begriffen, dass etwas wissen/können und etwas unterrichten zwei verschiedene Paar Stiefel sind!

Aber jedes Wort ist eigentlich schon eines zuviel

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Sie unterschlagen, dass GS-Lehrkräfte mehr Unterrichtsverpflichtung haben.

Tina
1 Jahr zuvor

DANKE!!!

So!?
1 Jahr zuvor

Als Boomer, der die letzten Jahrzehnte im Schuldienst tätig war, habe ich die genannten Punkte am eigenen Geldbeutel feststellen dürfen. Durch die vielen Sparmaßnahmen hat man auf ein Lehrerleben gerechtet locker Zehntausende EUR weniger verdient und an “ unseren“ Pensionsrücklagen haben sich die Landesregierungen vermutlich auch gut bedient, so dass das Jammern in den nächsten Jahren groß sein wird, wenn die Boomer pensioniert werden.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  So!?

NRW hat wohl damals sogar große Teile der Rücklagen in griechischen Anleihen „versenkt“.

so?!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

http://www.deutschlandfunkkultur.de/die-landesbanken-und-die-finanzkrise-100.html
Auch hier ist eine Menge an Geld „ausgelagert“ worden, bei der WestLB sage und schreibe 80 Milliarden EUR, nachdem die Landesbank durch riskante Geschäfte auch vorher wenig profitabel war.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  so?!

Genauso schlimm: Landesbeamte bescheren NRW durch ihren „Gehaltsverzicht“ etwa 600 Millionen € pro Jahr. Die Mindestzuführung in den Pensionsfonds beträgt jedoch lediglich 200 Millionen. Das Geld, das also von den Beamten mit der Begründung einbehalten wird, es diene der Absicherung ihrer Pensionen, wird demnach zu 2/3 einfach im Haushalt verbraten.
https://www.djg-nrw.de/17-11-22-anhoerung-zum-personaletat-2023-im-landtag-nrw-am-15-11-pensionen-nachhaltig-aufstellen/

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Wenn 2/3 der Pensionäre kurz nach Eintritt in den Ruhestand sozialverträglich versterben, geht die rechnung doch auf. Also nicht jammern sondern schon einmal in Hanf investieren – aber nicht rauchen:(

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Dem ist quasi nichts hinzuzufügen, wenn man nicht vom hundertsten ins tausendsten geraten möchte. Die landesspezifischen Skandale lassen sich in jedem BL finden…eine Verantwortungsübernahme für diesen umfassenden und willentlichen Dilletantismus findet man ebenfalls in allen BL NICHT!!

– anweisen, rumphantasieren, erlassen, ignorieren, wegducken wenn es darum geht, den eigenen Kopf für eklatante Fehlentscheidungen und Verweigerungshaltung in Bezug auf essentielle Verbesserungen für das Schulsystem einziehen und Unschuld simulieren….das ist seit Jahren Tradition in diesem Amt.

Beschämend!!

AdeleHorn
1 Jahr zuvor

Zum Teil haben auch wir Eltern hier Schuld. Weil wir nämlich signalisieren, dass wir im Zweifelsfall dann auf eigene Kosten die Klassen renovieren, die Toiletten putzen lassen, die Materialien, Tablets etc. kaufen, eine Kantine betreiben, bei der Betreuung helfen und so weiter. Läuft ähnlich wie bei den Lehrern, die auch viel aus der eigenen Tasche und vom eigenen Zeitkonto begleichen.

Solange wir alle uns (auch untereinander!) mit dem Wohl und der Bildung der Kinder zu mehr und mehr Eigenleistungen erpressen lassen, wird sich politisch überhaupt gar nichts ändern. Warum sollte es auch? Wir machen es der Politik ja schön leicht. Das Problem bleibt also einfach weiterhin elegant ausgelagert auf diejenigen, die sich am wenigsten wehren können, wenn sie nicht ihr konkretes eigenes Kind benachteiligt sehen möchten.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  AdeleHorn

„Läuft ähnlich wie bei den Lehrern, die auch viel aus der eigenen Tasche und vom eigenen Zeitkonto begleichen.“

Mit dem Unterschied, dass, wenn Lehrkräfte sich über so etwas beschweren, dann heult der Chor der Leserschaft bei SPON und Co. unisono: „Jammerei! Bei dei vielen Ferien / den hohen Pensionen / der Unkündbarkeit kann man auch mal alle 10 Jahre einen Bleistift selber kaufen…“

Yiey
1 Jahr zuvor

Meine Freundin studiert noch und sie habe nun von vielen Mitstudenten zu hören bekommen, dass wirklich jeder diesen Beruf gar nicht wirklich ausüben möchte.
Man habe auch keine Möglichkeit anderweitig eine Tätigkeit aufzunehmen.
Lehramt studieren für 5+ Jahre für solche Arbeitsbedingungen.

Niemand hat wirklich Lust drauf. Das in den Ferien die Preise für die Urlaubsorte deutlich teuer sind, merken die meisten erst nach dem Abschluss. Letztendlich geht es auch wieviel Tausend Euronen mehr wofür man Jahre unsinnig irgendein Mist lernt, welches in der Schule nicht notwendig ist?

Es gibt viel zu schreiben, aber auch wofür? Hier kotzen sich alle aus.. alle reden von Streiken und Demokratie, aber seit Jahren ändert sich hier nichts.

Scotty01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Yiey

Und warum studieren die dann auf Lehramt? Das verstehe ich nicht… Es macht doch mehr Sinn heutzutage einen Nichtlehrerabschluss zu machen und dann Lehrer zu werden als umgedreht, aber diese Kombi Lehramtstudium-ohne-Lehrer-zu-werden ergibt absolut keinen Sinn (ich würde beinahe behaupten, dass es heutzutage nicht einmal mehr Sinn ergibt auf Lehramt zu studieren, selbst wenn man Lehrer werden will).

Ken Haddorf
1 Jahr zuvor

Danke!
Danke für diesen sehr guten Kommentar.
Hoffentlich wird er an den richtigen Stellen wahrgenommen.

Dirk Z
1 Jahr zuvor

Das Problem existiert im allgemeinen im öffentlichen Dienst und in vielen Bereichen versucht man sich kaputtzusparen. Ein Beispiel kenne ich aus der Abwasserentsorgung wo man sich schwer tut, jungen Mitarbeitern einen CE Führerschein (ex Klasse 2) zu finanzieren. Dann muss man sich nicht wundern, wenn die jungen Mitarbeiter abspringen und sich etwas besseres suchen. Fast die gesamte Belegschaft ist ansonsten älter und steht wenige Jahre vor der Rente. Und das sind auch die Leute, die damals bei der Bundeswehr den alten Klasse 2 Führerschein erhalten haben und ihn mitgebracht haben, als sie damals eingestellt wurden. Und dann stellt sich wie bei den Lehrkräften die Frage, wer da in einigen Jahren noch arbeiten wird, um den fachgerechten Betrieb aufrecht zu erhalten.

Tanja Kirchberg
1 Jahr zuvor

Warum wollen so wenige Abiturienten Lehramt studieren? Warum sind viele Lehrkräfte physisch und psychisch erkrankt und sehnen ihr Berufsende herbei? Am schlechten Salär liegt es ganz bestimmt nicht. Was krank macht, ist das Unterrichten an sich. Nicht nur die großen Klassen sind die Ursache, der eigentliche Grund ist der zunehmend fehlende Respekt der heterogenen Schülerschaft. Es fehlen ganz einfach effektive Maßnahmen, diese Respektlosigkeit zu ahnden. Ein Verweis vom Klassenlehrer? Schulabschluss für bis zu 14 Tagen? Das geht den betreffenden Schülern nicht unter die Haut. Es müssen die Eltern mit einbezogen und sanktioniert werden, dann müssen Kürzungen von Transferleistungen angedacht werden. Das Jugendschutzgesetz bedarf parallel dazu einer Reform ( ich denke an die Vorschläge von Kirsten Heisig). Es müssen Gelder in die Bildung fließen – nicht in irgendwelche Projekte und Erlebnispädagogik, nein , in den Bau neuer Schulen, damit ersteinmal die Möglichkeit besteht, kleinere Klassen einzurichten. Es muss für die Bevölkerung sichtbar sein, dass seitens der Politik finanzielle und juristische (Jugendschutzgesetz Bildungsgesetz) Anstrengungen unternommen werden, die Position des Lehrers zu verbessern. Es müssen Fristen benannt werden , ab wann kleinere Klassen eingerichtet werden können. Es muss wie in den 70er Jahren zu DDR-Zeiten eine Berufslenkung Richtung Lehramt geben. So geht es einfach nicht weiter. Deutschland rutscht auf der Bildungsskala immer weiter ab.

Günther
1 Jahr zuvor

Ich kenne Fachlehrer die bekommen nur A9. Aber darüber liest man vergeblich etwas.

Willow
1 Jahr zuvor

Als ich am Gym. angefangen habe, gab es diese Diskussion über A13 für alle bereits. Damals war ich der Meinung, dass das gerechtfertigt ist, da ich mit den – damals noch – Magisterstudenten büffeln müsste und die Lehrer von Real-, Grund- und – damals noch – Hauptschule einen anderen Studiengang hatten. Seit meine Kinder in der Grundschule waren, sehe ich das anders. Es ist unglaublich, was die Lehrkräfte an der Grundschule leisten. Sie bekommen alle Kinder ab: die Leistungsstarken, die Schwachen, die mit reichen Eltern, die aus prekären Verhältnissen, die mit Migrationshintergrund und Sprachschwierigkeiten usw. Trotzdem wird möglichst versucht, alle mitzunehmen. Mich könnte man unter solchen Bedingungen nach drei Wochen einliefern. Daher gilt mein Respekt allen Lehrkräften, egal an welcher Schulart, denn sie haben alle ein bestimmtes Päckchen zu tragen und daher ist ein einheitliches Gehalt gerechtfertigt. Lieber sitze ich drei Stunden über einer einzigen schlechten Schülerarbeit Deutsch aus der 12. Klasse, als an der Grundschule zu unterrichten.