Verantwortung den Eltern zurückgeben? Mütter wehren sich: „Schule ignoriert den gesellschaftlichen Wandel!“

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DÜSSELDORF. Die Diskussion um den Leistungsabsturz der Schülerinnen und Schüler in Deutschland schlägt Wellen. Müssen Eltern wieder stärker in die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Kinder genommen werden – wie eine Lehrerin auf News4teachers forderte? (Hier geht’s hin). Der Gastkommentar hat viele Reaktionen hervorgerufen, darunter auch Widerspruch von Elternseite. Exemplarisch veröffentlichen wir hier noch einmal zwei Beiträge von Müttern, die auf wesentliche Aspekte hinweisen, die ihrer Meinung nach bislang in der Debatte untergegangen sind: den gesellschaftlichen Wandel – und die Corona-Krise.

Immer mehr Frauen sind erwerbstätig – hat die Schule zu wenig darauf reagiert? Illustration: Shutterstock

Eine Mutter schreibt:

„Als eine von den schrecklichen Eltern, die der Meinung sind, dass das die Schule richten muss, möchte ich nun auch meinen Senf dazu geben.

Unser Grundproblem ist, dass keine Schule definiert hat, was genau Elternaufgabe und was Aufgabe der Schule ist. Ich hatte meine beiden Mädels in der Grundschule in einer Freien Schule, weil ich mich nicht in der Lage sah, mich neben einem 70%-Job noch um Hausaufgabenhäuschen zu kümmern, insbesondere, weil meine beiden Mädels keinerlei Bock hatten, irgendwie mit Mama zu lernen. Meine Große hat außerdem eine Legasthenie und ihr totales Unverständnis und ihre grässlichen Fehler waren unerträglich. Ich weiß schon, warum ich KEIN Lehrer geworden bin.

„Eltern sind mit den traditionellen Aufgaben, die Schule seit jeher für den Erfolg verlangt hat, überfordert“

Ich verstehe, warum Lehrer, die dazu ausgebildet werden, Wissen zu vermitteln, damit überfordert sind, auch noch Coach, Organisator und Erzieher zu sein. Aber vielleicht sollte die Schule auch langsam begreifen, dass die Eltern damit überfordert sind, Vollzeit zu arbeiten, ein Homemade-Lunch jeden Morgen mitsamt Turnbeutel mitzugeben (schließlich kenne ich den Stundenplan auswendig), die Kinder dann mit einem Homemade-Mittagessen zu empfangen und sich dann auch noch mit ihnen hinzusetzen und Diktate zu üben. Meine Mutter hat das noch gemacht, aber sie war Hausfrau.

Es ist hier ein gesellschaftlicher Wandel eingetreten, den die Schule geflissentlich ignoriert hat. Entsprechend haben wir Lehrer, die nicht zu Erziehern ausgebildet wurden, die sich auch nicht in dieser Rolle sehen und auf der anderen Seite Eltern, die mit den traditionellen Aufgaben, die Schule seit jeher für den Erfolg verlangt hat, überfordert sind. Dazwischen stehen Schüler, die – wenn lernschwach – eben nicht Hauptschule und Lehre, sondern selbstverständlich Abitur machen sollen. Die das mit ausreichender Förderung vielleicht auch schaffen können, aber wer liefert diese Förderung? Und es setzt das ganze System auch noch unter Druck.

Ich habe stets gesagt, Schule bleibt in der Schule, was ich mir leisten konnte, weil wir stets Schulen gewählt haben, in denen es keine Hausaufgaben gab. Und ich denke, dass davon alle profitieren. Die Eltern, weil sie den Stress nicht auch noch haben. Und die Lehrer, weil sich Eltern viel weniger in ihre Arbeit einmischen, wenn sie nicht so intensiv involviert sind. Voraussetzung dafür ist aber zusätzliches Personal in Form von Kinderpflegern und Erziehern, die dafür sorgen, dass die Organisation stimmt. Und eine schulische Struktur, die klar und übersichtlich ist.“

Einordnung der Redaktion: Die Beschäftigungsquote in Deutschland ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten deutlich angestiegen. Sie kletterte von 65 Prozent 2006 auf mittlerweile knapp 80 Prozent. „Besonders die Erwerbsbeteiligung von Frauen nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu“, so meldete Statista, das Statistische Bundesamt. 2007 lag sie noch bei 67 Prozent – mittlerweile bei 76 Prozent.

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Parallel dazu stieg der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die im Ganztag betreut wurden. Mittlerweile (Stand: Schuljahr 2015/2016) besuchen rund 3,5 Millionen Kinder, das sind fast die Hälfte der Schüler in Deutschland (47,9 Prozent), eine Ganztagsschule – die meisten davon eine „offene Ganztagsgrundschule“. Im Schuljahr 2002/2003 waren es lediglich nicht mal zehn Prozent der Schüler (9,8 Prozent) gewesen.

Allerdings lässt die Ganztagsbetreuung vielerorts zu wünschen übrig, wie die neue KMK-Präsidentin, Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) unlängst feststellte. Sie möchte die Qualitätsverbesserung des Ganztags zu einem der Schwerpunkte ihrer KMK-Präsidentschaft machen (News4teachers berichtete).

Eine weitere Mutter schreibt:

„Liebe Lehrerin, ich bin es leid, so etwas zu lesen. Haben wir die Pandemie schon wieder vergessen, bevor sie vorbei ist?

Ich habe vier Kinder. Zwei sind bereits Schulkinder. Mein Sohn war in der vierten Klasse der Grundschule, als die Pandemie über uns hereinbrach. Seine Lehrerin hat sich weggeduckt und wurde bis zum Ende des Schuljahres nur noch zwei Mal auf dem Fahrrad gesehen, um Hausaufgaben zu verteilen. Wir Eltern forderten Videokonferenzen, damit die Schüler*innen nicht den Kontakt zueinander verlieren und Fragen zu den Hausaufgaben stellen konnten. Das hat sie abgelehnt. Sie hatte Angst davor gefilmt zu werden. Das Video könnte ja auf Youtube hochgeladen werden.

„Wie können Sie erwarten, dass die Kinder nach der langen Zeit der Pandemie plötzlich wieder voll funktionsfähig in den Klassen sitzen?“

Nun ist es aber so, dass von den Kindern erwartet wird, dass diese nach der Pandemie zu ihrer alten Leistung zurückfinden, ohne Ihnen bei der Bewältigung der Ergebnisse Unterstützung zukommen zu lassen? (…)

Da möchte ich gern von der Lehrerin wissen, warum Kinder kein Recht auf (seelische) Heilung haben? Wie können Sie erwarten, dass die Kinder wieder voll funktionsfähig in den Klassen sitzen? Sie machen es sich zu einfach, Ihre Verantwortung an die Eltern abzuschieben. Die Kommunikation zwischen Schulen und Elternhäusern hat während der Pandemie kaum stattgefunden. Jedenfalls in unserem Landkreis nicht. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf hätten theoretisch einen Anspruch auf eine Stunde Unterricht in der Schule gehabt. Dies wurde den Betroffenen von den Schulen jedoch nicht angeboten. (…) Noch nie hat die deutsche Schulbildung so versagt wie in der Pandemie!“ News4teachers

Leserposts

News4teachers ist mit im Schnitt mehr als einer Million Lesern monatlich Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin für die Bildung – und es versteht sich auch als Diskussionsmedium. Wir freuen uns über jeden Leserbeitrag, der dazu beiträgt, unterschiedliche Perspektiven zu den Themen unserer Beiträge darzustellen.

Für die Veröffentlichung gelten ein paar Regeln, die sich im Grundsatz nicht von denen unterscheiden, die im normalen menschlichen Miteinander gelten – hier sind sie nachzulesen. Besonders interessante Posts  – wie den oben stehenden – veröffentlichen wir dann gerne auch als Gastbeitrag im redaktionellen Teil von News4teachers. Jeder und jede, der oder die sich für die Bildung engagiert, ist herzlich eingeladen, sich (auch anoynm) an den Debatten zu beteiligen. Jeder Beitrag auf News4teachers ist frei zur Diskussion. Natürlich auch dieser.

„Endlich wieder Verantwortung an die Eltern abgeben“ – was eine Lehrerin im Streit um die Grundschulen meint

Von wegen faul: Wie viel ein Lehrer wirklich arbeitet (wenn’s gut läuft) – ein News4teachers-Leserkommentar

Krankenwelle in Kitas und Schulen: „Und die K…- Pfützen der kleinen Fiebermäuse dürfen wir am Ende auch noch aufwischen“

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dickebank
1 Jahr zuvor

Gesellschaftlicher Wandel? Warum sollen Lehrkräfte Aufgaben übernehmen, für die sie nicht ausgebildet sind? Wenn Schule etwas Anderes als Unterricht anbieten soll, dann muss die Politik das beschließen und umsetzen und sich dafür ausgebildetes Personal besorgen. Als Fachlehrkraft bin ich dann aber raus, da ich nicht vorhabe, das neue Stellenprofil auszufüllen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Was ist “ das neue Stellenprofil “ ?
Mädchen / Männchen für alles ?

Das kenne ich eigentlich seit meinem ersten Tag in der Anstalt so – wenn man nicht dagegensteuert, kommt jede Stunde was dazu.

Different ist das Wie des Dazukommenden – es wird immer sinnloser, unproduktiver, nerviger, teils deprimierender…..
( Bsp: nicht mehr nur Mails, selber Inhalt per teamschat, Pop ups für Unwichtiges etc, Dauerbeploppung)

Ob Eltern das wissen ? Das Zusatzgeschäft zu unseren eigentlichen Aufgaben ?
Jeder sieht – ganz normal so – erstmal seine Bedürfnisse und
Beide Seiten der ‚Schulfamilie‘ sind …
gereizt … mütend….

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Natürlich weiß ich das.
Das ist eigentlich die Kernaussage meines Artikels. Das System stimmt nicht. LuL werden zerrieben daran, dass EuE (Eltern und Elterinnen) wegen der gestiegenen häuslichen Belastungen nicht mehr das leisten können, was 20 Jahre zuvor die daheimgebliebenen Akademikerinnen locker gestemmt haben und woran man sich in der Schule gerne gewöhnt hat.
Beide Seiten bashen sich gegenseitig.
Warum führen Lehrer Aufsicht? Warum müssen sie Geld einsammeln, Zetteln hinterherjagen, Klassenfahrten organisieren und Coachingjobs machen, für die sie nicht ausgebildet sind?
Und insbesondere der Zettelkram macht mich wirklich wütend, weil er so nutzlos ist. Wenn wir eine Kommunikationsplattform hätten, die von den angestellten ITlern aufgestellt und vom Verwaltungspersonal gepflegt würde, dann krieg‘ ich eine Nachricht aufs Handy, dass ich wieder irgendwas zustimmen muss, log mich mit Fingerabdruck ein, gut ist.
Gäbe es eine/n aufsichtführende/n EoE (Erzieher oder Erzieherin), der Aufsichten und Klassenleitung übernähme, so wären Lul von allen Fragen, die „X mobbt Y“ u.ä. betreffen freigestellt.
Und wenn die qualifizierte Aufgabenbetreuung dafür sorgen würde, dass Präsentationen tatsächlich von den Schülern angefertigt werden, haben LuL hinterher auch keine wütenden Eltern an der Backe, die sich aufregen, weil ihre Arbeit nur mit Vier bewertet wurde.

dickebank
1 Jahr zuvor

Und diese IT-Lösung wird es wegen des bestehenden Konnexitätsprinzip nicht geben. Das eine sind organisatorische Aufgaben des Schulträgers und das andere liegt im Zuständigkeitsbereich des Landes.
Der größte Teil des Zettelkrames sind schulorganisatorische Verwaltungsangelegenheiten, die die Klassenlehrkräfte für das Sekretariat übernehmen (müssen). Und die Verwaltungsaufgaben fallen in den Zuständigkeitsbereich des Schulträgers.

Schade
1 Jahr zuvor

Im Gesundheitswesen hat man auch versucht alles auszusourcen, was nicht unbedingt die Qualifikation einer Krankenschwester erfordert (Essensausgabe, zur Untersuchung begleiten etc) und natürlich gleichzeitig die Arbeitsanforderung jeder einzelnen Krankenschwester mächtig erhöht, weil sie sich ja sooooo viel Zeit bei anderen Tätigkeiten spart.

So weit ich es mitbekomme, ist die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals dadurch aber nur unendlich in die Höhe geschnellt, weil sie jetzt auch noch alle Tätigkeiten gegen checken müssen und eben nicht „nebenbei“ z.B. bei der Essensausgabe mitbekommen, dass Patient X unerlaubt aufsteht und Patient Y ungewöhnlich starke Schmerzen hat und Patient Z eigentlich lieber gar nichts essen sollte, weil er mit den Nachwirkungen der Narkose kämpft.

Hier geht es auch ganz viel um Beziehungsarbeit, die kann man nicht aussourcen!!!

Mein Klassenrat wäre jede Woche nur halb so lang, wenn in der Betreuungszeit nicht so viele Konflikte unaufgearbeitet blieben, weil montags Frau A und dienstags Frau B betreut und sie gar nicht mitbekommen, was sich da gerade zusammenbraut (oder es einfach nur unterbinden, statt es wirklich zu klären).

Das entlastet mich nicht!

Und ganz ehrlich? Wenn alle Eltern wirklich regelmäßig in die Postmappe gucken und ich alle Formulare, abgezähltes (!) Geld und unterschriebene Arbeiten wirklich postwendend zurückbekäme, dann würden mich diese Nebentätigkeiten kaum noch stressen.

Wo ich Ihnen recht gebe, ist dass eine erweiterte Schulsekretärinnenstelle und eine Schulschwester wirklich eine hilfreiche Entlastung darstellen würden.

Chrissie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Wie wahr: Es geht in der Schule um Beziehungsarbeit, die man nicht aussourcen kann. Danke dafür, Ihr Beitrag stimmt optimistisch. Es wäre mit Sicherheit soviel mehr gewonnen, wenn sich hieran orientiert wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„LuL werden zerrieben daran, dass EuE (Eltern und Elterinnen) wegen der gestiegenen häuslichen Belastungen nicht mehr das leisten können,“

Jetzt bin ich doch gespannt, was das für gestiegene häusliche Belastungen sind….

Da werden doch nicht die Kiddys gemeint sein?! 😉

„Warum führen Lehrer Aufsicht? Warum müssen sie Geld einsammeln, Zetteln hinterherjagen, Klassenfahrten organisieren und Coachingjobs machen, für die sie nicht ausgebildet sind?“

Ganz ehrlich, das frage ich mich seit über 20 Jahren.

  1. Aufsichtspflicht – kann ich nichts gegen machen, ist auch oft sehr notwendig.
  2. Geld einsammeln – ich kann nicht alle gewünschten Ausflüge aus eigener Tasche bezahlen.
  3. Zetteln hinterherjagen – nun, diese Dinger müssen unterschrieben werden, damit ein Kind u.a. zu einem Ausflug mitdarf.
  4. Klassenfahrten organisieren – nun, da machen die Eltern nicht, es soll aber gefahren werden, also machen es die LuLs.
  5. Coachingjobs – weil es sonst kein anderer macht? Die Kiddys brauchen das, die Politiker propagieren es und die Eltern wollen, erwarten und fordern es.

„Und insbesondere der Zettelkram macht mich wirklich wütend, weil er so nutzlos ist.“

Ja und nein. Mich ärgert er auch – wir müssen die Zettel mit den Unterschriften nämlich ziemlich lange als Nachweis für Sie und uns aufbewahren. Möchten Sie Ihr Handy abgeben? Vielleicht an Leute, die nicht einfach so ihren Daumendruck über das Netz verschicken wollen – es gibt auch Datenschutz, den einige zum Glück noch immer ernst nehmen.

„Gäbe es eine/n aufsichtführende/n EoE (Erzieher oder Erzieherin), der Aufsichten und Klassenleitung übernähme, so wären Lul von allen Fragen, die „X mobbt Y“ u.ä. betreffen freigestellt.“

Nun, die EuEs werden in den KiTas gebraucht – auch da herrscht ein Mangel an Fachkräften bei gleichzeitiger Elternforderung, den von der Politik mal eben locker versprochenen KiTa-Platz, auch sofort zu erhalten! Außerdem dürfen die rein rechlich keine Aufsicht machen – in den Schulen zumindest nicht. Auch unsere SozPäd darf das nicht. Und eine Klassenleitung darf schon mal gar nicht von EuEs übernommen werden.

Stimmt – d a n n wären andere verantwortlich – huch, ist ja vielleicht auch so! Eltern können ihren Kids durchaus auch vermitteln, dass Mobben, nun sagen wir mal, nicht so nice ist und sich auch nicht mit einem Daumenabdruck lösen lässt.

Die (a)sozialen Medien spielen beim Mobben auch eine gute Vorreiterrolle – gucken die Kids zu Hause – Elternsache. Da muss mit den Kindern zu Hause drüber gesprochen werden. Eltern sind nicht ausschlileßlich zum Bespaßen ihrer Kinder da. Da gibt es eben auch Pflichten.

„Und wenn die qualifizierte Aufgabenbetreuung dafür sorgen würde, dass Präsentationen tatsächlich von den Schülern angefertigt werden, haben LuL hinterher auch keine wütenden Eltern an der Backe, die sich aufregen, weil ihre Arbeit nur mit Vier bewertet wurde.“

Und hier ist die Wut definitiv falsch gerichtet – DAS KIND hat die Aufgabe nicht erledigt – PUNKT. Seien Sie froh, wenn es dann immer noch eine Vier gibt.

Wir haben keine Rechte – wir können Kinder nur ermutigen. Aber nicht individuell in der Aufgabenbetreuung dafür sorgen, dass immer alle Materialien da sind, die für die Erstellung einer Präsentation erforderlich sind. Vieles wird ja auch im Unterricht gemacht – sollte zumindest, denn es ist Aufgabe.

Wenn das Kind nicht arbeitet, sondern lieber spielt – sollen wir es an den Haaren ziehen, ihm Geld anbieten, Taschengeldentzug, motivieren ohne Ende … genau das ist es nämlich – motivieren ohne Ende. Auch das muss von zu Hause kommen. Es geht schließlich in diesem Fall um Ihre Kinder.

Und wenn diese die Hilfen, Anregungen, Unterstützungen gerade nicht annehmen wollen, weil da andere Interessen im Vordergrund sind oder der Schultag einfach erschöpfend lang ist, dann können wir da nichts machen. Einige lässt man schlafen, so müde sind die.

Insgesamt hört sich das sehr nach Pipi Langstrumpf an!

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Hast Recht,
allerdings muss @ Verantwortungslose Mutter dann auch das Pferd hochstemmen – anstrengend, aber weniger anstrengend als so manch Kind 😉
Ja, wenn man viel will – muss man viel tun.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Wissen ja – interessieren ?

Diese Elterngeneration ist tw. ja auch schon Dauerbespaßung, Konsumterror und Rundumbetreuung – all inklusive – gewöhnt.

Dass da Menschen hinterstecken, die das leisten müssen… ist selbst treuen ama.on-Bestellern oft nicht klar…

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ja, das ist generell komisch. Ich gab der Tochter meiner Nachbarin (Studienrätin) Gitarrenunterricht und wollte dafür 30 Euro im Monat (also 4×7,50 Euro und Unterricht als Zweier gruppe =nur ein weiteres Kind) haben. Sie fand das ganz schön viel für ein Hobby und kam auch erstmal mit dem Dauerauftrag nicht so schnell in die Pötte. Das erlebe ich öfter, nicht nur von Lehrereltern,aber hier ärgert es besonders. Bei 4000 Euro Einkommen versteht man wohl nicht, dass es etwas ausmacht, wenn 30 Euro auf sich warten lassen, derweil suchen wir nach Flaschenpfand. Die Studienrätin möchte doch auch für ihre Arbeit bezahlt werden? Scheinbar wird das Hobby der Tochter nicht als Beruf der Nachbarin verstanden, obwohl man genau informiert ist.

Beim Reiten oder Voltigieren dasselbe. Eltern wollen viel zu kleine Kinder in der Voltigruppe anmelden. Bei acht 3-Jährigen in einer Voltigruppe braucht es :
– Eine Reithalle
-Ein sicheres und somit teureres Voltipferd
-Ausrüstung
-Versicherungen
-Versorgung des Pferdes
-Stallarbeiter
-Eine Voltigierlehrerin, die das Pferd longiert
-Eine Gehilfin, die den Kindern am Pferd hilft
-Eine Gehilfin, die sich um die restlichen Kleinkinder kümmert, mit ihnen Aufwärmübungen macht, sie beschäftigt, damit sie, wenn sie gerade nicht dran sind, nicht vor das Pferd laufen
-Eine Gehilfin, die sich bei Bedarf um ein einzelnes Kind kümmern kann, weil dieses aufs Klo muss und dafür den Parkplatz überqueren muss oder weil es bockig ist, nach Hause will ect.

– Alles für 400 Euro, die diese Eltern zusammen im Monat bezahlen und das sehr teuer finden. Nein, ist natürlich nur durch weitere Gruppen, zusätzliche Landwirtschaft und vor allem die teure Vermietung von Ställen finanzierbar.

4 Personen für acht Kleinkinder, denn wir sind nicht in einem eingezäunten Kindergarten und arbeiten mit einem großen Tier! Eltern sind derweil mitunter unzufrieden, dass die Gehilfinnen keine ausgebildeten Pädagoginnen sind, sondern jugendliche Mädchen aus dem Reit Verein.

Oft wird auch berichtet, dass Eltern die Kinder zu früh bringen und zu spät abholen. Sieben /achtjährige könnten sich ja noch auf dem Hof vergnügen, so wie in den Filmen. Dort sind die Kinder aber recht selbständig, helfen mit ausmisten und betreten nicht einfach den Stall eines unruhigen Hengstes. 12 Euro Stundenlohn für eine Reit Lehrerin auf so einem typischen Reithof und anschließend Kinderbetreuung gratis. Ich habe als Kind 13 Jahre voltigiert und mich gefragt, wie man das von meinem kleinen Beitrag und dem der anderen eigentlich alles bezahlt. Als Kind! Eltern fragen sich das scheinbar nicht. Sie haben gelernt, dass sie unserem Land wichtig sind und Recht auf Betreuung haben und zählen solche Hobbys dazu, bzw erwarten quasi eine Kindergartenbetreuung im Reitstall. Alle Reit Vereine nagen im Gegensatz zu den meisten Eltern dort am Hungertuch.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Viel Zustimmung – es soll alles zum Nulltarif geben und Zusatzleistung oben drauf – all inclusive halt.

Zu der Studienrätin jetzt was Böses:

Vielleicht kommt die mit dem Bezahlen nicht hinterher, weil sie a) zuviele Zettel einsammeln muss b) selbst hinter dem Geld der Eltern herlaufen muss c) Klassenfahrten und Freizeitaktivitäten organisieren muss 😉

Es ist schon eine wahnsinnige Welt, in der wir leben.

Aber ehrlich – Dreijährige zum Voltegieren? Das ist heftig.
Dass die Kids nicht zu den vereinbarten Terminen abgeholt werden, ist – und das sollten Sie denen auch ruhig mal sagen – unverantwortlich. Wenn ein unbeaufsichtigtes Kind (Sie arbeiten ja gerade) sich unempathisch über ein Tier hermacht und sich dieses wehrt – stehen Sie unter Anklage.

Als ich Kind habe ich auch voltegiert, war dauernd im Stall und habe geholften. Das war eine schöne Zeit.

Aber es war ganz klar, dass einige Pferde tabu sind – die konnten nicht mit Kindern, das Risiko war zu hoch.

Gab es nichts zu tun, guckten wir beim Unterricht der anderen zu.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Sorry, wir haben eine Schulpflicht in Deutschland, weil Schule soll die Kinder erziehen: https://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?xid=492252,3 Und genau mit diesem gesetzlich verankerten Erziehungsauftrag wird die Schulpflicht auch immer begründet, weil Eltern ihre Kinder angeblich nicht selbst erziehen können. Wenn irgendwelche LuL damit ein Problem haben, dann haben sie offensichtlich ihren Arbeitsauftrag nicht verstanden und sollten sich beim Dienstherrn und Gesetzgeber, aber nicht bei den Eltern beschweren. Wer lesen kann ist klar im Vorteil, und vielleicht auch Mal den Arbeitsvertrag und die Aufgabenbeschreibung lesen, bevor man sich sein Leben lang wegen des üppigen Gehalts verpflichtet. Ansonsten bitte einfach kündigen. LuL die nur den einfachen Teil des Jobs machen wollen, brauchen wir nicht, insb. nicht bei der Bezahlung! Das Stellenprofil der LuL hat schon IMMER den Erziehungsauftrag enthalten. Wie gesagt – dann bitte kündigen und was anderes suchen, wir freuen uns als Eltern wenn es wieder einen Lehrer weniger gibt, der seinen Job nicht machen will!

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ach Jürgen….
Geht’s noch ne Stufe primitiver?
Oder bist du schon auf der untersten Stufe angekommen?

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Ach Lehrer… Geht es nicht ein bisschen fauler, oder liegst du schon den ganzen Tag in der Hängematte?

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ihre Aussagen sind eindeutig dumm, frech und zeugen von äusserst geringem Horizont.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Immer dieses pauschalisieren wenn man nichts konkretes hat…

Welche meiner Aussagen ist faktisch falsch? Kleiner Tipp zur Darstellung: Linke Seite Aussage, rechte Seite Faktum welches diese Aussage widerlegt.

Bisher kommt von Ihnen kein Inhalt.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich fühle mich nicht dafür zuständig Sie mit Inhalten zu füttern.
Und ganz pauschal gesagt, ich begebe mich nicht auf die Stufe Ihres Niveaus in Bezug auf Ihre Äußerungen.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Also sind gesetzlich verankerte Regelungen nicht ihr Niveau?

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Der Dip
Ist “ geht’s nicht ein bisschen fauler“ und “ liegst du schon in der Hängematte“ an LuL gerichtet, für Sie gesetzlich verankerte Regelung? Da hätte ich gerne die Quelle.
Falls Sie dieses Niveau von Äußerungen anspricht, bitte schön. Mich nicht.
Zu den tatsächliche gesetzlich verankerten Regelungen wurde bereits genug geschrieben. Und auch da wurden Auslegungen von @Jürgen bereits widerlegt.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wo haben Sie das bereits sooderähnlich veröffentlicht ?
Das kommt mir so bekannt vor……wo/wer war das bloß, mal die KuK fragen, vlt. erinnert sich jemand.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Ich wäre ja schon wieder auf ihn angesprungen.. 😉

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

@Darfdaswahrsein
Aber jetzt wissen Sie woher es bei den Kindern kommt…

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

@ Jürgen

Sind Sie
Ein Provokations-Performer ?
bisher erfolgloser Blogger auf der Suche nach‘ Elternbashing‘- Inhalten?
Möchtegern-Influencer ?

– Dem ich nicht abnehme, dass er Kinder hat – und wenn doch –
hat er uns jetzt Antworten auf viele Fragen gegeben, die wir uns bisher nicht vermuten trauten.

Wieder was gelernt.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Aha, Sie haben Fragen im Kopf? Welche Antworten habe ich denn darauf gegeben?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Alle,
nichts mehr offen 🙂

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Solche Fragen beantwortet @Jürgen grundsätzlich nicht. Warum bloß?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Provokations-Performer?

Danke für den Lacher! 🙂

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Schonmal als Lehrer eine volle Stelle gearbeitet? Nein? Dann trete ich jetzt Ihren Beitrag in die Tonne. Irrelevant.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Ich trete mit!
Danke

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

@Jürgen
Welche Pflichten/Aufgaben haben denn Eltern? Oder anders gefragt: „Wozu brauchen Kinder überhaupt noch Eltern? Warum schaffen sich Eltern noch Kinder an (als Spielzeug, must-have, Statussymbol)?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Jürgen
Lieber Jürgen, warum beantworten Sie meine Frage nicht. Ich bin echt enttäuscht. Alle anderen foristen werden beachtet und ich nicht. das macht mich traurig.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wozu braucht Deutschland noch LuL? Sofatutor und YouTube vermitteln Lerninhalte qualifizierter als viele LuL. Und da scheinbar nicht wenige LuL keinen Erziehungsauftrag bei der Schule sehen, können wir diese auch abschaffen. Das spart uns Milliarden im Jahr, die wir dann sinnvoll in Bildung investieren können. Eine KI kann das mit Sicherheit viel besser und differenzierter, und dann lassen wir vielleicht auch Mal die steinzeitlichen Methoden in den Schulen hinter uns.

Billiger und besser – das geht locker.

Last edited 1 Jahr zuvor by Jürgen
Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Und ich Depp habe damals Videokonferenzen angeboten …

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wird auch keine andere Möglichkeit geben: gibt nämlich kaum noch Lehrkräfte, und vor allem wächst nichts nach. Ob das dann besser wird: man wird sehen. Selbstgesteuerte Lernen setzt jedoch enorme Selbstorganisation voraus, und von meinen Schülern haben nur sehr wenige die Fähigkeiten dafür.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

So isses, Mika.

Und da man Lehrers weder sähen noch durch Stecklinge vermehren und….. kann
und die bestehende LuL-flora durch Glorreiche Pestizide und* die Köpfe verständlicherweise hängen lässt, Notschößlinge treibt,
Ist auch hier dringendst Naturschutz für eine aussterbende Population nötig.

Denn einige Sprießen ( hier: Referendare ) entwickeln sich weiter und suchen trotz bester Hege und Pflege ( hier: jedenfalls bei mir/uns ) nach neuen, besseren Kulturbedingungen.

* @ Realistscher Dauerberegnung 😉

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Korrektur: denn einige Sprieß-CH-en

J.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Nun… Lehrerinnen und Lehrer strukturieren und vermitteln nicht nur Inhalte, sondern sind auch für Diagnose, Leistungsbeurteilung und Selektion im Sinne einer gesellschaftlichen Aufgabe zuständig. Der Beitrag ist bestenfalls populistisch und vergisst, dass es den Lehrerberuf seit der Antike gibt und keine Gesellschaft darauf verzichtet.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

Antike, das ist das richtige Stichwort für das heutige Schulsystem, und wie manche LuL offensichtlich ihren Beruf sehen… Wir befinden uns aktuell in der Antike im deutschen Schulsystem, und arbeiten immer noch mit entsprechenden Methoden und lassen ein gereiftes Verständnis vollständig vermissen, ohne Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. Aber das scheint im Lehrerberuf relativ weitverbreitet – eine hohe Skepsis gegenüber der Wissenschaft, zumindest in der deutschen LuL-schaft. International sieht das ganz anders aus.

J.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Das ist auch samt uns sonders inkorrekt: In der Antike war schulische Bildung eine Sache privater Lehrer und nicht von Institutionen; seit dem Mittelalter kommen Akademien und später Universitäten hinzu. Das Schulsystem in seiner jetzigen Form existiert seit dem späten 19. Jahrhundert und wurde in Deutschland 1972 im formal größeren Umfang reformiert. Die Polemik ist drollig aber nicht hilfreich.

Größere Erforschung von Methoden, Inhalten und Medien gibt es in jedem Fach permanent; Lehrerinnen und Lehrer genießen aus gutem Grund eine wissenschaftliche Ausbildung; ob/inwieweit Erkenntnisse umgesetzt werden, ist nicht so einfach zu erfassen und vollzieht sich in den Wellen der Ausbildungsphasen. Die Wirksamkeit methodischer Innovation ist dabei nachweislich nicht übermäßig beeindruckend; mal abgesehen davon, dass Skepsis nicht per se problematisch ist.

Woher die Einsicht kommt, deutsche Lehrerinnen und Lehrer wären im internationalen Vergleich skeptischer gegenüber der Wissenschaft, ist vermutlich eine unbelegbare Behauptung.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ja, leider.

Hohe Skepsis gegenüber der Wissenschaft ….

Ja, solange das Ziel ist, Menschen zu ersetzen und deren Fähigkeiten auch.

Leider fallen u.a. die Jürgens auf KIs rein. Das ist nicht so toll – bitte ruhig mal einige Doktorarbeiten dazu lesen.

Wie kann Mensch es gut finden und hypen, wenn Mensch ersetzt werden soll?

Ist diese Spezie wirklich … nicht so … gut?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

@Jürgen
Meine Frage haben Sie noch nicht beantwortet. Als Antwort auf Ihre Frage empfehle ich „Schöne neue Welt“ und „Fahrenheit 451“ als Lektüre, „1984“ ist auch noch sehr empfehlenswert.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Jürgen
Ich wiederhole gern noch einmal meine Frage: Wozu brauchen (ihrer Meinung nach) Kinder überhaupt noch Eltern? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Na, schrieben Sie nicht selbst, unser Auftrag sei die Erziehung?

Eltern machen es nicht (jaaaa, pauschal),
EuEs sind überlastet und nicht ausreichend

Tja, so werden wir unsere Daseinsberechtigung wohl behalten.

Ich finde sofatutor etc gut.

Noch besser fände ich, wenn die Klassenarbeiten stellen, korrigieren und die komplette Benotung übernehmen.

Datenschutz hin oder her – ist bestimmt deutlich weniger steinzeitlich – braucht ja immerhin Strom!

Doppel A15
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

In Ordnung. Dann liegen die fehlerhafte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung sicher an den „steinzeitlichen Methoden“, mit denen Sie konfrontiert wurden. Im Namen aller Deutschlehrer:innen bitte ich vielmals um Verzeihung!

Nika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

So wenig Ahnung ! Was soll man darauf noch antworten ?
Haben Sie so sehr in und unter der Schule gelitten, dass Sie das jetzt hier abarbeiten wollen ?

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Hat ja super geklappt während Corona. Da hatte ja jeder die Möglichkeit, die Versetzung und das Abi mit You tube zu machen. Warum haben sich dann alle um Corona-Versetzungen und erleichterte Abibedingungen gerissen? Warum ist dann Corona angeblich Schuld an allen Bildungslücken? Eigentlich hätten doch alle SuS nach der You tube Sofatutor-Theorie von Jürgen so richtig super schlau und informiert wieder in der Schule aufschlagen müssen, ach ja, super erzogen natürlich ebenfalls, sie waren schließlich die ganze Zeit zu Hause. Komisch, ist irgendwie nicht so richtig passiert…obwohl ich mir sicher bin, dass sehr sehr viel you tube usw. geschaut wurde…bestimmt alles sehr lehrreiche Videos die essentiell wichtig waren, um möglichst viel Wissen zu erwerben… das wurde dann natürlich spontan mit Betreten der Schule wieder völlig gelöscht…

Last edited 1 Jahr zuvor by laromir
Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

„Das spart uns Milliarden im Jahr, die wir dann sinnvoll in Bildung investieren können.“

Almans glauben den Sch* wirklich.

Die Milliarden werden ausgegeben für…

Für Waffen für die Ukraine und die Bundeswehr.
Für ein Weltraumprogramm für Indien.
Für Wirtschaftshilfe für China.
Für Wirtschaftshilfe für die Taliban.

Die Milliarden werden für alles Andere ausgegeben, nur nicht für Bildung.

Danke, habe herzlich gelacht…

PS: Und wie gut selbstgesteuertes Lernen funktioniert konnte jeder zu Corona beim Distanzunterricht sehen…außer Sie natürlich.

Last edited 1 Jahr zuvor by Streamer01
J.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen
  1. Das stimmt so nicht: Der Erziehungsauftrag von Schule ist auf den Bildungsauftrag begrenzt. In dem verlinkten Artikel des Schulgesetzes ist nicht fixiert, dass Lehrerinnen und Lehrer basalste Grundkompetenzen des menschlichen Zusammenlebens zu vermitteln haben. Die Debatte gab es nach der ersten PISA-Studie schon einmal (Damals von Ewalt Terhart dokumentiert): Es ist eben nicht Aufgabe der Schule, grundsätzliche Aufgaben der erziehenden Eltern zu übernehmen -was auch im verlinkten Artikel (3) steht. Zugespitzt kann man sagen, dass aus der Schule ein demokratisch und künstlerisch vorgebildeter Mensch herausgehen soll.
  2. In den Arbeitsverträgen der Lehrerinnen und Lehrer sind die Erziehungsaufgaben nicht konkret expliziert. Sie lehnen sich zu weit aus dem Fenster.
  3. Nur weil etwas -angeblich- „schon IMMER“ im Stellenprofil gestanden haben soll -was nicht stimmt- ist es kein Argument.
  4. Dem Autor des Beitrags fehlt es scheinbar an Vorstellungskraft: Der Erziehungsauftrag bezieht sich auf die Bildung und nicht auf Grundkompetenzen, die zur Beweglichkeit in der Mitttelstandsgesellschaft führen. Wenn der Autor fordert, angeblich unwillige Lehrer sollten kündigen, sollten Lehrerinnen und Lehrer auch das Recht haben, keine Kinder zu unterrichten, die a) ohne Frühstück, Schulsachen oder saubere Kleidung zur Schule kommen b) Umgangsformen haben, die sich niemand antun muss oder c) in Gruppen nicht handlungsfähig sind.
  5. Das Lehrergehalt als üppig zu bezeichnen, erledigt sich relativ schnell, wenn man das Gehalt A12 oder A13 mal auf die Wochenarbeitszeit umlegt.

Der Autor des Beitrags ist -nachvollziehbarerweise- verstimmt, aber keines der Argumente hält einer kritischen Betrachtung stand.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

LOL – Paragraph 2 weder gelesen noch Verstanden, lieber Author. Und selbst bei der Wochenarbeitszeit ist das Gehalt international noch immer DAS Spitzengehalt – weltweit wohlgemerkt. Manche LuL scheinen vollständig den Kontakt zum Rest der Welt verloren zu haben, insbesondere wenn man einmal die gigantischen Pensionsansprüche mit einbezieht, von dem die normale hart arbeitende Bevölkerung nur träumen kann. Also bitte aufhören rumheulen und einfach kündigen. Solchen LuL weint niemand eine Träne nach von uns Eltern.

asablau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wie wäre es, wenn Sie selbst Lehrer werden? Wenn die Bezahlung und alles Drumherum so klasse ist. Wer den Lehrerberuf wegen dem tollen Gehalt macht, liegt eh falsch.
Aber, wie gesagt, diese Tür in die schöne Lehrerarbeitswelt steht jedem offen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  asablau

What a nice idea!

Wie komm ich aus dem Job raus? Meinen Platz kann er haben!

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Wie komme ich aus dem Job raus?“ Kündigen. Ein Satz reicht… Hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis zum… Datum und Unterschrift drunter und fertig. Krass, dass manche LuL nicht Mal wissen, wie man kündigt.

Doppel A15
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Das liegt daran, dass es für uns Beamt:innen keine Kündigung gibt. Wir haben ggf. um Entlassung aus dem Beamt:innenverhältnis zu bitten.
Und angesichts der zu erwartenden Pension werden WIR das sicher nicht tun.
Ich denke da nur an einen Sack Reis und freue mich auf bald 71% von Doppel A15 :-))

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Soooo einfach ist das?

Da muss ich mal beim Schulamt nachfragen…..

Ich bin übrigens auf Lebenszeit verbeamtet. Da klappt das nicht.

Wie man Kündigungen schreibt, weiß ich. Muss ich meinen Schülys beibringen, selbst mal die eine oder andere Versicherung kündigen und – ich war nicht immer Lehry.

Da musst ich meinem Arbeitgebery auch ein Schreiben schicken – zum Glück kam ich da raus!

Bin übrigens meist gerne Lehry – mich stören meist nur die …. nein – nicht die Schülys, sondern deren Erzeuger.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich vergaß – danke für die Hilfe und die hm, voll krass offene Beleidigung.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Schon mal daran gedacht, dass in Deutschland die Lehrer alle Materialien inklusive Arbeitszimmer und Fachbüchern selbst finazieren müssen? Das ist in anderen Ländern nicht so, da hat meist jeder Lehrer sein Büro in der Schule und seine Assistenten bei der Dokumentation. Wenn Sie schon argumentieren, dann informieren Sie sich bitte vorher und sehen Sie die Sache etwas differenzierter.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wir wollen da doch nicht zuviel erwarten? 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Es freut mich, dass J.S. Sie so erfreuen konnte.

Dann ist der Provokations-Performer ja zumindest tw. auf seine Kosten gekommen 😉

Finger hoch – Frage gestellt:

„Und selbst bei der Wochenarbeitszeit ist das Gehalt international noch immer DAS Spitzengehalt – weltweit wohlgemerkt.“

Sie scheinen die Wochenarbeitszeit zu kennen – ich bin begeistert, dass Sie sich so für uns interessieren.

Ähm, von welcher Stundenzahl wissen Sie, wir aber nicht?

„Manche LuL scheinen vollständig den Kontakt zum Rest der Welt verloren zu haben, insbesondere wenn man einmal die gigantischen Pensionsansprüche mit einbezieht, von dem die normale hart arbeitende Bevölkerung nur träumen kann.“

Nun bin ich platt! Den Rest der Welt aus dem Blick verloren – stimmt. Ich fliege nicht und mache auch keine Kreuzfahrten…. Zum Schutz des Restes der Welt.

Die gigantischen Pensionsansprüche habe ich auch – aber zwischen Anspruch und Erfüllung liegt – nun, der Rest der Welt.

Und da träume ich mit der normalen hart arbeitenden Bevölkerung denselben Traum…

„Also bitte aufhören rumheulen“ finde ich auch, verehrter Jürgen.

„Solchen LuL weint niemand eine Träne nach von uns Eltern.“

Da bin ich froh und dankbar. Sie machen uns den Abschied leicht.

Trick von 447:

Solchen Eltern weint niemand eine Träne nach von uns Lehrys.

Satzbau und Orthographie sind ausbaufähig.

Inhaltlich – erfrischend neu und anders.

Stil – autsch, aber frisch und frei von der Seele. Ruhig mehr davon. Das befreit.

(Zwar nicht von uns, aber das kann ja noch werden. Der „aktuelle“ Lehrkräftemangel spielt Ihnen fröhlich in die Hände 😉 )

Konnte ich mir nicht verkneifen. Der Clown wollte raus und das Känguru war kaum zu beruhigen…

😉

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

LOL – gut gekontert, das gibt eine glatte 1 – Chapeau!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Knicks und Diener 😉

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Also gut, weil Dus bist
– ich guck nach der Zusammenstellung von vollwertigem Clown- und Kängurufutter.
Wär aber schad um die Kommentare 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Grins – es gibt nur EIN Känguru – nämlich DAS Känguru.

Ist leicht kommunistisch eingestellt, hat laufend neue Geschäftsideen, wohnt in Berlin und hat eine Tochter namens Sabi… äh, DER SCHREDDER.

Wobei ich gar nicht weiß, ob DER SCHREDDER ein Mädchen ist …. auf alle Fälle – ein Pinguiny. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

JETZT habe ich das verstanden! Auweia – und vielen Dank! 🙂

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wenn wir alle kündigen, dann ist Ihr Problem mit uns behoben, ja. Allerdings werden die Probleme für alle anderen größer und größer und größer…
Super Vorschlag, Jürgen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Jürgen, sofatutor und Co. sowie diverse KIs können das locker wuppen.

Noch gibt es zwar Kollateralschäden, aber was soll’s?

J.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich kann kein Argument aus dem Beitrag entnehmen. Abgesehen davon, dass das Gehaltsargument bei genauer Betrachtung keines ist, denn die Bezugsgruppe ist falsch gewählt. Setzt man nämlich Akademiker nach 5 Jahren Studium (variiert je nach Schulform nach den alten Studienordnungen) in ihren Gehältern in den Vergleich, ist das Lehrergehalt nur „gut“, wenn man mit Ländern vergleicht, in denen das Studium nicht die gleiche Qualifikation bietet oder gar nicht vonnöten ist. Für akademische Berufe ist das Gehalt im unteren Durchschnitt und man darf nicht vergessen, dass sich die Bundesländer mit den in der Tat hohen Pensionsansprüchen davon freikaufen, zum aktuellen Zeitpunkt höhere Gehälter zahlen zu müssen. Es ist lediglich eine Verlagerung des Problems aber kein zusätzlicher Anspruch.

Im übrigen hat „Jürgen“ augenscheinlich den selbst zitierten Gesetzestext nicht verstanden: Die Grenzen des schulischen Erziehungsauftrags sind in Artikel 1 dezidiert benannt. Dazu gehört streng genommen nicht der adäquate Umgangston, denn „Jürgen“ in diesem Forum offenbar vermissen lässt.

Grottenolm
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

Hier muss ich, als Akademiker mit Diplom intervenieren. Im öffentlichen Dienst der Länder und Kommunen wird generell im technischen Dienst unterhalb des Abschlusses gezahlt. Kaum ein Biologe, Bauingenieur, Chemiker, Geograph oder Geologer der oberhalb von TVL/ÖD 11 abgerechnet wird. Für mehr muss man auch Führungsverantwortung haben. Dann müssten wir die Stelle aber je nachdem mit der einer DirektorIn oder StudienrätIn vergleichen.

Im pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Bereich ist es wohl noch ese schlimmer.

Die Stellen werden einfach für Bachlor ausgeschrieben, könne faktisch ohne das Wissen eines Diplomas oder Masters erfüllt werden! So spart unser Staat ordentlich Geld.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

L.S. scheinbar ist die AI wohl doch nicht so intelligent wie gedacht 😉 Naja, da das Training ja nur bis in den Anfang 2021 ging, vielleicht ist es in der nächsten Version schon besser, auch mit der Sinninterpretation und dem „zwischen den Zeilen“ lesen…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wie gesagt … Orthographie…

J.S.

Aber Sie machen das schon gut. Weiter so!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

Was soll es bedeuten, dass der Erziehungsauftrag der Lehrer auf den Bildungsauftrag beschränkt ist??? Lehrer erziehen zur Bildung??? Lehrer sollen z.B. auch freiheitlich-demokratische Werte anerziehen, gerade weil das nicht in jedem Elternhaus passiert, auch zur religiösen Toleranz usw. Schauen Sie in die Schulgesetze.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Freiheitlich-demokratische Werte? Bin ich dabei. Religiöse Toleranz? Immer gern. Es ist aber NICHT meine Baustelle, Erstklässlern ein halbwegs anständiges Benehmen von Null an beizubringen.

J.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Es gibt einen minimalen Konsens, der im Schulgesetz formuliert ist, aber sämtliche Aspekte von Habitus und Weltanschauung sind nicht Teil des Unterrichts. Ein Ausgleichsfunktion für elterliche Entscheidungen war im Schulsystem nicht vorgesehen: Man ging bildungstheoretisch von einem Grundkonsens aus.
Für ein fundiertes Argument müsste man allerdings auch den Kommentar und Diskurs zum Gesetzestext kennen. Die Debatte finden Sie vor und nach PISA in vielen Bänden der Allgemeinen Didaktik und Bildungstheorie. Studierende steigen da leider nicht tief genug ein.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Es ist immer noch ein Bildungs- und Erziehungsauftrag. Man beachte die Reihenfolge!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Und – die Eltern haben nir einen davon.

Wie die das nur alle schaffen – Laien, UnExperten ….

Ab in die Schule und macht unseren Job (jaaa Job!).

Ich tausche gern mal für ein Jahr oder zwei!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Und das bedeutet im Detail was?

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wir freuen uns auch über Eltern wie Sie. Das kann ich Ihnen glaubhaft versichern.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Hier die Aufgaben beider Parteien laut Rechtsprechung (BVG)

Zusammenfassung:

Erziehungsauftrag der Schule: Zielsetzung im Unterricht
Mit der Schulpflicht in Deutschland werden verschiedene Ziele erstrebt.

  • Dies äußert sich zunächst darin, dass die Kinder zu selbstständigen, kritischen, demokratischen Bürgern erzogen werden sollen.
  • Grundgesetzlich findet sich dieser schulische Bildungsauftrag in Art. 7 GG.
  • Nach § 2 SchulGNRW (Schulgesetz NRW) ist das oberste Ziel des Erziehungsauftrags die „Ehrfurcht vor Gott, [die] Achtung vor der Würde des Menschen und [die] Bereitschaft zum sozialen Handeln“.
  • Ausdrücklich erwähnt wird im Rahmen dessen auch die Rücksichtnahme auf die individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten der Kinder – de facto besteht also eine Beauftragung zur individuellen Förderung des Nachwuchses.
  • Im Mittelpunkt stehen dabei neben der „Lebensfähigkeit“ im Allgemeinen insbesondere Wertvorstellungen im moralischen, gesellschaftlichen und politischen Sinne, die sich vor allem an demokratischen Maßstäben orientiert.
  • Auch die Eigenverantwortlichkeit findet an verschiedenen Stellen Niederschlag in den schulischen Zielvorgaben, stets orientiert am langfristigen Erfolg der Eingliederung in den Arbeitsmarkt und der Erwerbstätigkeit.

Eltern im Kontext des schulischen Erziehungsauftrags
Im Rahmen der kindlichen Erziehung und Bildung tritt selbstverständlich noch eine zweite Instanz neben den Schulunterricht.

  • Diese ist in der heimischen Erziehung durch die Eltern zu sehen.
  • Auch die elterliche Erziehung ist grundgesetzlich über Art. 6 GG geschützt. Sie ist die wesentliche Aufgabe der Eltern und essenziell, um nachfolgende Generationen auf das Leben vorzubereiten.
  • Trotzdem ist allgemein anerkannt, dass Eltern im Vergleich zur Schule eine Art Erziehungsprivileg obliegt. Dies hat u.a. auch das Bundesverfassungsgericht festgestellt.
  • Seine Grenze findet dieses Privileg selbstredend dort, wo die Bundesländer den Schulunterricht inhaltlich ausgestalten. Andernfalls gäbe es regelmäßig schwerwiegende Konflikte zwischen den beiden Grundrechten.
  • Der Erziehungsauftrag von Eltern und Schule besteht insofern gleichberechtigt nebeneinander.
  • Dem entspricht nicht zuletzt § 2 Abs. 3 SchulGNRW, der ausdrücklich festhält: „Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern wirken bei der Verwirklichung der Bildungs- und Erziehungsziele partnerschaftlich zusammen“.

Klingt irgendwie nicht wie Erziehung ist Sache der Schule. Die Eltern geht das nichts an.
Hier wurde auch nicht behauptet, dass die Schule NICHT erziehen möchte. Es wurde nur behauptet, dass Sie es Alleine mit den momentanen Mitteln nicht kann.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Bitte meine Antwort im Kontext bewerten, in welchem ich sie geschrieben habe. Der liebe Dickebank meinte – ich zitiere: „Wenn Schule etwas Anderes als Unterricht anbieten soll, dann muss die Politik das beschließen und umsetzen und sich dafür ausgebildetes Personal besorgen. Als Fachlehrkraft bin ich dann aber raus, da ich nicht vorhabe, das neue Stellenprofil auszufüllen.“.

Dickebank sieht sich also ausschließlich als LoL, welche(r) einen Fachlehrauftrag hat. Das ist ein absolutes Fehlverständnis der Lehrerrolle. Solche LuL sind an der Schule vollkommen falsch. Es gibt einen ganz klaren gesetzlich verankerten, von Ihnen ja zitierten, Erziehungsauftrag, der weit über das Vermitteln von Fachkompetenz hinausgeht. Ich habe also zu 100% Recht mit meiner Aussage.

Weiterhin habe ich nie behauptet, dass Eltern keine Pflicht zur Erziehung haben. Vielmehr habe ich meine Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass wir als eines von ganz wenigen Länder in der Welt eine Schulpflicht und keine Bildungspflicht haben (bei der die Erziehungspflicht somit selbstverständlich bei den Eltern liegt).

Das bringt das Misstrauen des Staates gegenüber den Eltern sehr deutlich zum Ausdruck und impliziert, dass der Staat es besser kann, was er sehr offensichtlich in der Realität nicht kann. Dass dieses manche Eltern zum Anlass nehmen und für sich sagen – na, dann mach es doch besser lieber Staat, wenn du meinst es besser zu können, -erscheint durchaus nachvollziehbar, wenn auch wenig sinnvoll, da das staatliche Totalversagen offensichtlich ist.

Und zu diesem Totalversagen tragen Zeitgenossen wie Dickebank aktiv bei, da sie den Erziehungsauftrag nicht als ihren, ob wohl klare gesetzliche Vorgabe, ansehen.

Solche LuL sind Systemtoxisch und braucht niemand.

Vielleicht sollte man den Eltern wieder die Verantwortung für ihre Kinder zurückgeben, dann würde es mit Sicherheit wieder mehr geben, sie sie wahrnehmen. Aber als Staat zu sagen ich traue euch nicht liebe Eltern, ihr seid unfähig, und es dann selbst komplett sehenden Auges bewusst gegen die Wand fahren, geht garnicht.

Und LuL die nicht in der Lage sind bei dem weltweiten Spitzengehalt ihre Stellenbeschreibung und den Arbeitsauftrag zu verstehen sind eine vollständige Fehlbesetzung, und zwar alle. Ohne diese sind das System Schule, die Kinder und die Eltern weit besser dran. Niemand hindert einen daran zu kündigen. Wenn es also so schlimm ist – ich liefere gerne ein vorgefertigtes Kündigungsschreiben und schicke es sogar kostenlos ab!

Erst dicke Hose und dann rumheulen geht garnicht!

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Großzügiges Angebot. Ich denke darüber nach (nicht ständig, aber immer mal wieder …).

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Schattenläufer hat es doch gut ge- und beschrieben. Schule soll niemals elterliche Erziehung ersetzen. Sie hat auch einen Erziehungsauftrag, wie es ohne gehen sollte, wüsste ich auch nicht.
Selbstverständlich ist Erziehung wie von Ihnen verlinkt immer auch Aufgabe von Schule (Demokratieerziehung), aber das ersetzt doch nicht die elterliche Erziehung.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Habe ich jeh irgendwo geschrieben, dass Schule die elterliche Erziehung ersetzen soll? Das Einige was ich geschrieben habe ist, dass Schule selbstverständlich einen Erziehungsauftrag hat, weil Lehrer dickebacken meinte, dieser würde nicht existieren. Es ist wirklich krass, wie gering das Textverständnis bei vielen LuL ist.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich denke, mit Jürgen braucht man nicht diskutieren. Er schlägt nur um sich, um was zu kaschieren? Eigene Defizite? Mangelnde Zufriedenheit? Lehrerhass aufgrund von Erfahrungen? Arrogante Argumentation von „oben“ = Facharzt, Rechtsanwalt oder Manager, der alles besser weiß? Ich weiß es nicht, sind nur Spekulationen … Aber genau solche Eltern machen den Lehrermangel noch prekärer.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nein, ein typischer Troll. Hab ihn leider etwas mit gefüttert, hat sich nach seiner beleidigenden Antwort aber erledigt.
Jemand mit so einem Schreibstil/Satzbau ist niemals Arzt, Anwalt oder Manager.
Eigentlich ist dem Text, den er selbst verlinkt hat, genau zu entnehmen, was schulische Erziehung leisten soll und was nicht – und damit ist dann auch gut…

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Na, Ihr Heulen möchte ich hören, wenn Ihr kleines (oder großes?) Herzchen auf einmal gar keinen Unterricht und keine Erziehung bekommt, weil die LK ob solcher Eltern die Nase voll haben und tatsächlich hinschmeißen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Wohin dann mit den Kleinen?

Das wird spannend! 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

LoL – Lehrkraft ohne Leistung?

Bildungspflicht – da liegt die Pflicht beim Lernenden.
Dieser hat die Pflicht, sich zu bilden.

Ui, das geht ganz gewaltig nach hinten los.

Ihnen ist schon klar, dass die Situation anders herum begann? Wenn nicht – wohl etwas den Kontakt zur Realität verloren. Ihre Worte, nicht meine.

Wir haben nicht mal eine Stellenbeschreibung. Die müssten unsere wackeren KuMis nämlich sonst ändern, wenn sie sich neue Ideen gegen unsere chronische Unterbeschäftigung ausdenken. Hab noch nichts davon gesehen – Beschreibung meiner Stelle…. Tse.

Da Sie aber meine Stellenbeschreibung zu kennen scheinen – Jürgen, übernehmen Sie und retten Sie das Bildungswesen!

Quereinsteiger haben derzeit alle Chancen.

Ran an die fetten Töpfe für Nichtstun und Weltklassegehalt mit Giganto-Pensionen!

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Sie wiederum scheinen sich in Ihrer „dicken Hose“ durchaus wohlzufühlen. Kann mir nicht vorstellen, wie man mit so viel „Ballast“ etwas Sinnvolles erreichen will.
Bin übrigens keine Lehrkraft, Ihr fulminanter Auftritt hier erinnert mich dennoch irgendwie an die sog. „Auto-Poser“: Laut, brachial und….Ohrenschmerzen…
Wer’s braucht….

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich muss doch den Arbeitsauftrag nicht verstehen, ich muss ihn umsetzen. Nur mein Vertragspartner sind nicht die Eltern sondern die personalführende Stelle der Schulabteilung bei der örtlich zuständigen Bezirksregierung.
Und solange die Politik keine entsprechenden Änderungen der Dienst-/Arbeitsverhältnisse vornimmt, ändert sich auch nichts am Auftrag.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Jetzt bin ich verwirrt. Die Bezirksregierung erteilt also einen anderen Arbeitsauftrag als in den jeweiligen Landesgesetzen und in unserer Verfassung festgeschrieben? Diese Bezirksregierung müssen Sie mir Mal nennen, beim Namen, die das macht.

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Frage: Was machen die Eltern in den 6 Jahren vor Schulbeginn?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Abgeben an die KiTa……. seufz.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Mein Arbeitvertrag sieht das Abhalten von Unterricht an einer bestimmten Schule mit vorgegebenem zeitlichem Umfang vor. Er umfasst insgesamt zwei Seiten mit neun Paragraphen. Eine Stellenbeschreibung ist nicht Bestandteil des Arbeitsvertrages, da es diese nicht gibt.

Die Aufsicht beschränkt sich auf Überprüfung auf Verstöße gegen die Dienstordnung. Anlass hierzu geben Elternbeschwerden, die bei der Dienststelle eingehen.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Spitzengehalt?
Lesen Sie nur BILD oder haben Sie fremde Pilz im Wald geraucht?
Fragen Sie mal Personen mit vergleichbarem Studium was sie vom Lehrergehalt halten. Sie werden schallendes Gelächter erben.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Das „Spitzengehalt“ wird errechnet aus dem Durchschnitt der SekI-Lehrkräfte, also auch diejenigen, die A13 und mehr am Gym bekommen, und auch diejenigen, die an den anderen Schulformen in der SekI A12 erhalten. Alle haben mindestens 10 Semester studiert, einen Bachelor und Master abgelegt und zusätzlich noch das Referendariat absolviert und mit 2. Examen bestanden.

Dafür gibt es dann auch „Spitzen-Arbeitszeiten“, aber die wird ja bisher nicht öffentlich erfasst.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wie gesagt, manche müssen um Entlassung b i t t e n.

Da ist nichts mit „Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich fristgerecht zum 31.X.20YZ kündige.“

Ich halte es auch nicht für richtig, Eltern zu sagen, dass man ihnen nicht zutraut, ihre Kinder zu erziehen.

Denn irgendwie läuft es ja mit der V“Erziehung“. Die Werte des Individuums passen halt nicht mehr zur Gesellschaft. So viele kleine Prinzen und Prinzessinnen und so wenig (Klassenraum)Land… Das kann nicht gut gehen. Keiner will „nur“ Graf sein, alle wollen ihr Recht auf den (KlassenClown- oder was auch immer)-Thron.

Deswegen finde ich ja eine Art Elternschule bereits vor der Entbindung schon ganz schon überdenkenswert.

Für beide!

Ob eine Teilnahme Pflicht werden muss – keine Ahnung.

Mein Hund läuft prima ohne Leine, kommt wenn ich rufe und ist sehr umgänglich – Leinenzwang.

Die beste Leine ist eine gute Erziehung – bei Mensch und Tier.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Im niedersächsischen Schulgesetz sieht es etwas anders aus…

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Erziehung Elternsache ist.

Mein Vorstellungsvermögen reicht aber soweit, dass ich die „übergeordnete Bedeutung“ von Schulen für unser gesellschaftliches Zusammenleben erkennen kann. Dokumentiert z.B. im Schulgesetz in Niedersachsen.

Ehrlich gesagt finde ich die Diskussion erschreckend und feige.

https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/service/rechts_und_verwaltungsvorschriften/niedersachsisches_schulgesetz/das-niedersaechsische-schulgesetz-6520.html

1 Die Schule soll im Anschluss an die vorschulische Erziehung die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen weiterentwickeln.
2 Erziehung und Unterricht müssen dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und der Niedersächsischen
Verfassung entsprechen; die Schule hat die Wertvorstellungen zu vermitteln, die diesen Verfassungen zugrunde liegen.
3 Die Schülerinnen und Schüler sollen fähig werden,
– die Grundrechte für sich und jeden anderen wirksam werden zu lassen, die sich daraus ergebende staatsbürgerliche Verantwortung zu verstehen und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft beizutragen,
– nach ethischen Grundsätzen zu handeln sowie religiöse und kulturelle Werte zu erkennen und zu achten,
– ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Toleranz sowie der Gleichberechtigung der Geschlechter zu
gestalten,
– den Gedanken der Völkerverständigung, insbesondere die Idee einer gemeinsamen
Zukunft der europäischen Völker, zu erfassen und zu unterstützen und mit Menschen anderer Nationen und Kulturkreise zusammenzuleben,
– ökonomische und ökologische Zusammenhänge zu erfassen,
– für die Erhaltung der Umwelt Verantwortung zu tragen und gesundheitsbewusst zu
leben,
– Konflikte vernunftgemäß zu lösen, aber auch Konflikte zu ertragen,
– sich umfassend zu informieren und die Informationen kritisch zu nutzen,
– ihre Wahrnehmungs- und Empfindungsmöglichkeiten sowie ihre Ausdrucksmöglichkeiten unter Einschluss der bedeutsamen jeweiligen regionalen Ausformung des Niederdeutschen oder des Friesischen zu entfalten,
– sich im Berufsleben zu behaupten und das soziale Leben verantwortlich mitzugestalten.
4 Die Schule hat den Schülerinnen und Schülern die dafür erforderlichen Kenntnisse
und Fertigkeiten zu vermitteln.
5 Dabei sind die Bereitschaft und Fähigkeit zu fördern,
für sich allein wie auch gemeinsam mit anderen zu lernen und Leistungen zu erzielen.
6 Die Schülerinnen und Schüler sollen zunehmend selbständiger werden und lernen,
ihre Fähigkeiten auch nach Beendigung der Schulzeit weiterzuentwickeln.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Eben, „im Anschluss an die VORSCHULISCHE Erziehung“!

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@ Schattenläufer

Von der Wiege bis zur Bahre

https://gedichte.xbib.de/Boesche-Zacharow_gedicht_Von+der+Wiege+bis+zur+Bahre.htm#:~:text=ein%20unschuld%C2%B4ges%20Geistlein%2C%20ganz%20leicht%20und%20noch%20leer.&text=oft%20b%C3%B6sart%C2%B4ges%20Wesen%2C%20dess%20%C2%B4%20Geist%20voll%20und%20schwer.

tut sich einiges.

Hat da die FDP im BVG gestöbert.
“ Eigenverantwortlichkeit “ für Eingliederung in den Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit durch Schulpflicht 😉 außer Bußgelder zu schreiben ist ja dann nichts zu tun…
+
Eigenverantwortung im Privatbereich
🙂
Alles getan, läuft, die Politik -> dann auch die LuL, alle arbeitslos.
Weil jeder Bürger ( das BVG kennt )
Staatsverantwortung ablehnt und ausschließlich eigenverantwortlich handelt, jaja……

Ich gestehe, so genau hatte ich noch nicht ins Gesetz geschaut.
Danke @ Schattenläufer.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Noch ein süßer tweet zur > Eigenverantwortung

https://mobile.twitter.com/narkosedoc/with_replies

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Freuen Sie sich auch nicht zu früh über den erwähnten Lehrer weniger.
Momentan ist der Job so beliebt, dass mit jedem Lehrer weniger die reale Chance für sie steigt, dass Sie wirklich Gelegenheit bekommen sich selbst um die Erziehung der Kinder kümmern zu dürfen oder besser zu müssen.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich fände das total toll!

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Dann nachen Sie es doch einfach.
Zur Not auswandern…

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Ja, genau: „Geh doch nach drüben!“ Kleiner Hinweis: die 80er sind lange vorüber.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Da ist anscheinend Leseverständnis notwendig bei Ihrer Einmischung.
Ich schrieb in keiner Zeile etwas von „Drüben“.
Ich bezog mich auf @Jürgens Aussage, LuL abzuschaffen und sich selbst um alles zu kümmern fände er toll.
Dazu habe ich ihm empfohlen dies zu tun, und da wir in Deutschland Schulpflicht haben, wäre eine Möglichkeit auszuwandern, in ein Land seiner Wahl wo Heimunterricht erlaubt ist.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ich meine da soll noch einer die LuL verstehen. Erst beschweren sie sich dass sie die Kinder erziehen sollen und dann gibt es Eltern die das machen und sogar wieder mehr Pflichten und auch Rechte an ihren Kindern haben wollen, und dann gibt’s dafür auch wieder Daumen runter. Verstehe noch einer die LuL.

Kein Wunder, dass es in der Schule so chaotisch ist – da weiß scheinbar niemand was er/sie will und alle interpretieren ihren Job gerade so, wie das Wetter und die Lust und Laune sind…

Naja, bei dem Gehalt kann man es sich eben leisten

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ach ist er nicht süß, der kleine Jürgen.
Jetzt hat er es uns aber wieder mal gegeben, so richtig in die Pfanne gehauen und uns so richtig den Marsch geblasen.
Dann hat er jetzt sicher ein richtig gutes Gefühl, ist bestimmt 3cm gewachsen und die Schultern sind auch breiter geworden.
Sicherlich kann er jetzt richtig gut schlafen heute Nacht, mit einem enormen befriedigten Gefühl.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Genau!

Muss nun mein Weinchen picheln, Austern schlürfen, meinen Kontoauszug einrahmen, mich vom Flug in die Karibik erholen und den nächsten Urlaub planen 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Von mir aus kann der Elternwille noch mehr zum Gesetz werden als jetzt schon.

Sie wollen homeschooling? Bitte, von mir aus – das zum rechtskonformen Akt machen, Zugang zum staatlichen Schulsystem wird damit auch gekappt bzw. explizit verboten. Teilnahme an den zentralen Prüfungen, sofern gewünscht: Stuhl dazu, fertig.

Sie wollen die Betreuungsschule, ganztägig?

Mein Stundendeputat entsprechend erhöhen, Kohle überweisen, ich bin dabei. Mir fällt ne Menge lebenspraktischen Zeug ein – so hab ich weniger Arbeit, Schüler müssen weniger lernen, alle gewinnen. (Gut, Bildung geht den Bach runter, aber das ist eh heteronormatives cis-Geschwätz und kalter Kolonialkaffee, von daher…)

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Troll

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Niemand verbietet es Ihnen, sich um Ihre Kids zu kümmern. Gerne auch um die anderer Leute.

Auch Erzieher und Erzieherinnen werden gesucht und gebraucht.

Die müssen aber noch eine Ausbildung machen.

Quereinsteiger haben es da leichter und sind schneller mit der Realität konfrontiert.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Sie dürfen das auch ohne Lehrermangel – sind doch Ihre Kinder 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Grins 😉

Sie machen dem Provokations-Performer alle Ehre! 😉

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Wenn mehr Erziehung, dann halt weniger Unterricht.
(Dann mache ich sogar Hausbesuche, wenn gewünscht – danke, ich trinke Tee. Aber nur bis 17:00 Uhr, meine Familie wartet.)

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Zu DDR-Zeiten kamen die Klassenleiter 1x pro Schuljahr nach Hause. So erinnere ich mich.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Das diente aber eher der Erziehung und Kontrolle der Eltern und nicht der Kinder.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

@Alex
Woher wissen Sie das? Sind Sie „Ossi“? Es ging in erster Linie um die Kinder.Es mag auch in seltenen Fällen ideologische Gründe gegeben haben. Das habe ich persönlich und im Bekannten- und Verwandtenkreis nicht erlebt. Auch nicht in meiner DDR-Zeit als Lehrer wurde das an den beiden Schulen an denen ich tätig war, immer als Beratungsgespräch für die Eltern gehandhabt. Meine Erfahrung aus dieser Zeit: Die Eltern waren oft offener und zugänglicher bei den Gesprächen zu Hause, als in der ungemütlichen Schulatmosphäre auf unbequemen Kinderstühlen.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe als Klassenleitung auch Hausbesuche gemacht, als Wessi. War oft sehr aufschlussreich und hat viel Verständnis für die Kinder kreiert.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Mich hätte ein Hausbesuch eines Klassenlehrers grnervt. Wozu auch? Nicht mal mein Arzt macht Hausbesuche.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Gibt es dafür dann Dienstwagen mit DSGVO-konformer Betriebssoftware?

SB HS Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Es mag erschreckend klingen, aber ich hab tatsächlich keinen Arbeitsvertrag und die Aufgabenbeschreibung durfte ich mir an einem pädagogischen Tag selber erarbeiten.

Im Kern haben Sie recht Jürgen, wir Lehrer sollten wissen auf was es in unserem Beruf ankommt – aber nicht jeder wird Lehrer weil er Pädagoge sein möchte, sondern weil er für sein Fach brennt.

Das bemerke ich oft bei meinen Referendaren, dass die von mir erstmal auf Augen auf gesetzt werden müssen und das Beziehungsarbeit, das A und O des guten Lehrers ist.

LG

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Danke SB HS Lehrer für die ehrliche Antwort und das Teilen des Verständnisses, dass die gute menschliche Beziehung der LuL zu den SuS das A und O ist.

Es ist schade, dass nicht jeder Lehrer Pädagoge sein möchte, da wir als Eltern immer weniger Zeit mit unseren Kindern zugestanden bekommen und dieser Ausfall nicht kompensiert wird in der Schule, die immer mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das Ergebnis sehen wir gerade…

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Ja Jürgen, so ist es heute …. Der Erziehungsauftrag der Eltern (den gibt es auch!!!) wurde geschrumpft, dafür der Erziehungsauftrag der Lehrer ausgeweitet. Wenn Sie Ihre zitierte Quelle genau lesen, da steht Werteerziehung und gesellschaftlich relevante Themen, aber wir müssen den Kindern nicht die grundlegenden Fertigkeiten für den Alltag beibringen, was ja auch schon von Eltern angemahnt wurde. Also ich habe mit meinen Kindern gekocht, gebacken, die Bank besucht, war ein Vorbild für bestimmte Dinge im Alltag und habe sie auf die meisten Dinge, die wichtig sind fürs Leben vorbereitet. Scheint heute nicht mehr „en vogue“ zu sein. Man setzt Kinder in die Welt und gibt sie ab und erwartet, dass die anderen die Arbeit machen. Das kann ich keinesfalls gutheißen, und die Lehrer sind alles andere als verantwortlich für alle Bereiche einer kindlichen Entwicklung. Auch wenn Eltern überlastet sind vom Job, sie haben immer noch eine Verantwortung. Und wenn sie dieser nicht gerecht werden können, sollen sie sich genau überlegen, ob sie Kinder wollen. Das sollte kein Statussymbol sein.
Wenn Eltern schon mit der Erziehung von 2-3 Kindern überfordert sind, was soll dann der Lehrer sagen, der 30 davon in der Klasse sitzen hat? Da kann keine individuelle Erziehung mehr stattfinden.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Machen Sie sich Mal keinen Kopf – wer Fachwörter weder versteht noch nachschlagen kann und sich ständig auf das „ach so krasse“ Lehrergehalt als Neidobjekt stürzt … zeigt indirekt dadurch schon den Eigenstatus an: Minderleister in der Wirtschaft, damit auch bei Gehalt und Bildung. Diese Leute bleiben ihr Leben lang Weisungsempfänger, die pubertäre Hassfixierung auf „den Lehrer“ verfestigt sich zur Lebenseinstellung. Immer ist wer über Ihnen, immer gehorchen müssen…der typische „alle Chefs sind doof“-0815-AN…der aber gleichzeitig zu feige und sicherheitsbedürftig ist entweder zu rebellieren oder aber das „Schweinesystem der doofen Chefs/Lehrer“ zu verlassen.

Ignorieren, wenn frech gleich sanktionieren.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Bildung 90 %, Erziehung 10%

War mal so.

Heute:

Bildung 10%, Erziehung 120%.

120%? Ja, viele Eltern gleich mit!

Die Werte sind geschätzt, basieren auf den letzten 21 Jahren in denen u.a. ich die Verschiebung der Aufgabenverteilung sehr deutlich beobachten konnte.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Genau so ist es, Jürgen. Erziehung war immer ein Teil der Aufgaben eines Lehrers. Steht in jedem Schulgesetz. Wie kann man das bestreiten, liebe Kollegen?! Schaut doch mal nach.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

@Jürgen, was hat denn die Schulpflicht, die ja die Kinderarbeit verhindern sollte, mit den Erziehungspflichten der Erziehungsberechtigten zu tun?
Unabhängig von der Schulpflicht hat die Schule – gemeint sind staatliche, allgemeinbildende Schulen – in erster Linie einen Bildungsauftrag und in zweiter Linie einen Erziehungsauftrag, den sie in Kooperation mit den Eltern/Erziehungsberechtigten wahrnehmen soll. Ich verweise an dieser Stelle auf den Artikel 6 Satz 2 des GG.
(1 Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
2 Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.)
Laut Rechtsprechung stehen staatlicher Bildungsauftrag und das Erziehungsrecht der Eltern nicht im Widerspruch.

So viel zum Themenkomplex der Staatsorga.

Ich habe aber in meinem Post auf die gesellschaftlicchen Verpflichtungen abgestellt, die sich für angestellte Lehrkräfte aus ihrem jeweiligen, privatrechtlichen Arbeitsvertrag ergeben. Und hier gibt es einen gewaltigen Klärungsbedarf. Denn anders als es breite Teile der Bevölkerung meinen, gibt es keine Stellenbeschreibung für dieses spezielle Arbeitsverhältnis. Es werden im Arbeitsvertrag ganz allgemein die Bestimmungen der ADO und der ASchO sowie die sonstigen beamtenrechtlichen Regelungen auf die Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis (Tarifbeschäftigte) übertragen. Das gilt sogar in Bezug auf die Deputatsverpflichtung, die bei Angestellten und Beamten gleich ist. Hier weicht die Arbeitszeitregelung eindeutig von den sonstigen Gepflogenheiten des ÖD ab. In allen anderen Bereichen erhalten Angestellte einen Ausgleich für die geringere Vergütung über eine geringere Wochenarbeitszeit (Beamte 41 Wochenstunden, Angestellte 38,5 WS).

Die gesellschaftlichen Forderungen an die Aufgaben von Schule werden von der Politik gerne aufgegriffen und auf die Lehrkräfte übertragen. Dies geschieht aber, ohne dass die entsprechenden arbeitsrechtlichen Bedingungen geregelt werden. In Bezug auf die verbeamteten Lehrkräfte, die in einem beamtenrechtlichen Dienstverhältnis zum Dienstherren stehen, mag das ja noch in Ordnung sein. Für tariflichbeschäftigte AN gelten aber arbeitsrechtliche Verpflichtungen, denen der AG nicht nachkommt.

Wenn der AG das Stellenprofil für angestellte Lehrkräfte verändert, dann muss er auch die entsprechenden Passagen im Arbeitsvertrag abändern. Und dieser Verpflichtung kommen die Länder als Arbeitgeber der angestellten Lehrkräfte nicht in ausreichendem Maße nach. Es wird sich dabei auf das Direktionsprinzip berufen, das sich aber zwischen Beamten und Angestellten grundlegend unterschiedlich darstellt. Natürlich sind Angestellte weisungsgebunden – aber Grundlage dieser Weisungen sind die Bestimmungen des Arbeitsvertrages.

Wenn ich meinen Arbeitvertrag zwischen mir als Lehrkraft und dem Land NRW vertreten durch die Schulabteilung der zuständigen Bezirksregierung mit den (eigenen) Arbeitsverträgen mit vormaligen Arbeitgebern der „freien Wirtschaft“ und anderer kommunaler und staatlicher Institutionen vergleiche, bekomme ich jedesmal einen heftigen Brechreiz. Die Arbeitsverträge für tarifbeschäftigte Lehrkräfte hier in NRW sind ein Witz, die einer arbeitsrechtlichen Beurteilung kaum standhalten dürften. Leider ist das Interesse der berufsständischen Organisationen und Verbände dagegen vorzugehen nicht sonderlich ausgeprägt.

Des Weiteren bin ich nicht der Meinung, dass mein Arbeitsvertrag den Forderungen Dritter unterworfen werden darf. Wenn sich die gesellschaftlichen Bedingungen verändern und das Auswirkungen auf meine Tätigkeit hat, dann muss mein Arbeitgeber das mit mir im Einzelfall klären. Das kann er ja jederzeit durch eine Änderungskündigung erreichen – nur das traut er sich nicht, da dadurch noch mehr Lehrkräfte ihre Verträge vorzeitig beenden würden.

Btw in NRW sind rund 20% der Lehrkräfte tarifbeschäftigt.

Einer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Schule hat vorrangig einen Bildungsauftrag und keinen Erziehungsauftrag!
Eltern haben einen Erziehungsauftrag! Wenn sie diesen nicht machen wollen, sollten sie sich keine Kinder anschaffen!
Wenn die Eltern nicht erziehen, dann muss ich es als Lehrer es erst gar nicht versuchen. Und ich werde es auch nicht. Dann registriere ich die Leistung und mehr nicht.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Natürlich hat Schule einen Erziehungsauftrag: Allg. soll Schule (auch ungeachtet der Spezifika diverser Landesgesetze) eine (im Idealfall komplementäre) Erziehungs- i.S.e. Sozialisationsfunktion(!) haben. Ich denke, würde man in dieser Diskussion den Erziehungs- mit dem (übergeordneten) Sozialisationsbegriff ersetzen, hätten wir weniger Reibungspotezial. Dass Schule eine Sozialisationsinstanz ist und sein soll, wird wohl niemand bezweifeln, oder?

Die Frage ist jetzt, was konkret die diesbzgl. Aufgabe von Schule sein soll:
Sie soll dort, wo das autopietische (seitens des Grundgesetzes basal normierte) Ziel der Sicherstellung einer pluralistischen, sozialen, freiheitlich-demokratischen, aber auch leistungsorientierten Grundordnung (durch die Ermöglichung von sozio-politischer und -kultureller Partizipation unserer Schüler am Ende ihrer Schulkarriere) gefährdet ist, auch ggf. eine Korrekturfunktion darstellt.
Ziel ist es, die Schüler durch Bildung letztlich zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen, demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, die zu sozio-politischer,, -kultureller undöknomischer Partizipation, zur Mündigkeit, zur freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit (im Rahmen der fdGO) befähigt werden. Es geht also um Erziehung durch Bildung, aber nicht ausschl., so ist es ja auch intendiert, dass Schüler in Klassen/Kursen zusammen lernen (Stichwort: Gemeinschaftsfähigkeit), wird auf basale (elterlicherseits zu vermittelnde) Sozialkompetenzen abgestellt u.ä.

Und das ist es auch, was ich meine, was @J.S. (https://www.news4teachers.de/2023/01/verantwortung-den-eltern-zurueckgeben-muetter-wehren-sich-schule-ignoriert-den-gesellschaftlichen-wandel/#comment-493480) und @Schattenläufer (https://www.news4teachers.de/2023/01/verantwortung-den-eltern-zurueckgeben-muetter-wehren-sich-schule-ignoriert-den-gesellschaftlichen-wandel/#comment-493497) eigtl. skizziert haben. Da sehe ich erstmal keinen direkten Widerspruch zur Grundaussage von @Jürgen, auch wenn diese natürlich mit allerhand Animositäten garniert ist, die entsprechende Reaktionen sehenden Auges provozieren.

Aber vielleicht dann doch noch zu diesem Punkt von @Jürgen ein Kommentar:
„Das bringt das Misstrauen des Staates gegenüber den Eltern sehr deutlich zum Ausdruck und impliziert, dass der Staat es besser kann, was er sehr offensichtlich in der Realität nicht kann. Dass dieses manche Eltern zum Anlass nehmen und für sich sagen – na, dann mach es doch besser lieber Staat, wenn du meinst es besser zu können, -erscheint durchaus nachvollziehbar, wenn auch wenig sinnvoll, da das staatliche Totalversagen offensichtlich ist.“
Eine ausschl. negative Sichtweise auf das Phänomen. Ungeachtet dessen, dass der Staat es tatsächlich oftmals „besser kann“ (ohne das quantifizieren zu wollen oder können und ohne hier anekdotische Evidenz wirken lassen zu wollen), (a) haben Staat und eine freiheitliche, plurale, demokratische Gesellschaft gleichermaßen ein Interesse daran, die oben skizzierte Erziehung/Sozialisation/Bildung sicherzustellen und diesbzgl. nicht lediglich Gutglaubensschutz zu gewähren, (b) könnte man das Phänomen positiver werten, nämlich elterliche und schulische Erziehung als zweckdienlich komplementär realisieren (Schule kann und soll nicht alles anerziehen; Eltern können und sollen nicht alles anerziehen – alleine das soziale Lernen im skizzierten Sinne erscheint bereits nicht möglich… und bitte nicht mit homeschooling initiatives nach US-Vorbild argumentieren, da greift dann u.a. der erste Punkt), (c) stellt zudem ist auch das Erziehungsprivileg der Eltern gem. Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG in einem gewissen Rahmen einen Schutz gg. überbordende staatliche Einflussnahme dar (was iirc auch – angesichts der Erfahrungen in der NS-Zeit – ein Agens des Parlamentarischen Rats damals war), weshalb hier eine entsprechende Schwarzmalerei der Schulpflicht als erdrückendes Übel ungerechtfertigt ist, und ist (d) die Diagnose des Totalversagens des Staates (hier in Form der Schulpflicht, ergo letztlich ein vermeintl. Totalversagen der Schulen) dermaßen überzogen und ungerechtfertigt, dass Sie sich damit leider am Ende nur selbst desavouieren.

Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

@PaPo, guter Beitrag! Und ja, Sie liegen vollkommen richtig wenn Sie sagen, dass meine Formulierungen „dermaßen überzogen und ungerechtfertigt“ sind, das stelle ich überhaupt nicht in Abrede, war allerdings eine bewusste Provokation meinerseits, da ich Interesse und Freude an den Reaktionen hatte. Oft bieten Reaktionen auf solche Aussagen die Möglichkeit, „das Innterste nach Außen“ zu kehren, was offensichtlich geklappt hat…

Selbstverständlich ist die aktuelle Lage wesentlich differenzierter zu betrachten, entscheident ist meiner rein persönlichen Ansicht nach die Richtung der Entwicklung, und die aktuelle Entwicklung in vielen Bereichen des staatlichen Handelns, so auch im Schulsystem.

In den letzten 20 Jahren hat sich das „Handeln“ des Staates darauf beschränkt, immer mehr Verantwortung an sich zu ziehen und immer weiter den Handlungsspielraum, so auch im schulischen Umfeld, des „mündigen“ Bürgers und Bürgerin einzuschränken in der Annahme, dass diese nicht in der Lage sind, eigenverantwortlich ihr Leben zu bestreiten. Insbesondere im schulischen Umfeld hat sich da dadurch ausgedrückt, dass die Zeiten welche Kinder in ihrer Familie verbringen können, immer weiter abgenommen haben, weil diese immer mehr Zeit in der Schule verbringen müssen. Nur leider hat es der Staat versäumt, die dadurch wegfallenden Möglichkeiten Elternseits ihre Kinder zu erziehen, zu kompensieren durch Schaffung entsprechender Möglichkeiten und Voraussetzungen Schulseits.

Dass sich das System Schule, und der Staat, nun über einen Verfall der gesellschaftlichen Strukturen und „Sitten“ beschwert, ist verständlich, aber nichts anderes als eine logische Konsequenz die sich aus dem Handeln des selbigen ergibt. Wir haben hier ein (nicht einfaches) Ursache-Wirkungs-Prinzip.

Die aktuell stattfindende Entwicklung war also in nicht geringen Teilen vorhersagbar und staatlich eigenverschuldet. Wenn man sich ein wenig mit systemischen Archetypen (keine! Raketenwissenschaft) befasst, ist auch die weitere Entwicklung vorhersagbar – und die verheißt nichts gutes.

Wie sagt man so schön – man hätte es wissen können, wenn man denn gewollt hätte. Insofern stelle ich durchaus in Frage, ob der „Staat“ es wirklich besser kann und behaupte, er kann es nicht, wenn man sich die ganzen Baustellen in unserem Land anschaut, die wir alle, selbstverschuldet und in weiten Teilen vorhersagbar, aktuell haben.

Aber wie kommt man da wieder raus, aus der Fall, dass man jetzt alles mit „noch mehr Staat“ versucht zu lösen, anstatt wieder beginnt, Vernatwortung an die Menschen, die Gesellschaft zu übergeben?

Wir entfernen uns aktuell immer weiter vom eigentlichen Gründungsprinzip unserer Gesellschaft, der subsidiären sozialen Marktwirtschaft. Hier gibt es sicherlich einen Richtungsstreit – die einen fokussieren mehr auf „sozial“ im Sinne von – der Staat muss sich um alles kümmern, die anderen fokussieren mehr auf das Subsidiaritätsprinzip. Ich bin ein Freund, sicherlich nicht schwer festzustellen, des Subsidiaritätsprinzip. Denn – um noch mal auf die Archetypen zu sprechen zu kommen – wir befinden uns in einem komplexen adaptiven System (CAS). Und in solchen Systemen sind staatliche Top-Down-Ansätzen, wie wir sie immer weiter ausbauen, nicht zielführend, bzw. bringen nie gute Ergebnisse. In komplexen adaptiven Systemen kommt man nur zurecht indem man die verteilen Ressourcen mit einem hohen Autarkiegrad und schnellem Lernen schlau nutzt.

Wir tun gerade genau das Gegenteil. Und wo das hingeführt hat, und wo das aktuell weiter hinführt, sehen wir gerade sehr gut am System Schule.

Daher ist mein Statement ganz klar, nicht mehr, sondern weniger Staat wagen und nein, er kann es nicht besser, er sollte sich an unserem staatlichen Gründungsprinzip des subsidiären Staates orientieren. Dann werden wir wieder flexibler, geben wieder mehr Verantwortung in die Gesellschaft, und werden auch wieder besser mit der hohen Komplexität in der Welt zurecht kommen. Nur so schaffen wir es, eine resiliente Gesellschaft zu bauen.

Und ich bin mir sehr sicher, dass Ludwig Erhard sich heute im Grabe undrehen würde wenn er sehen könnte, wo wir aktuell stehen, bei wie viel Staat 😉

Hartmut
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Hallo Jürgen
Auf welchen Planeten leben Sie denn.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hartmut

Vermutlich auf einem, der sich bereits selbst zerstört hat.

Ist erstaunlich ruhig um Jürgen – oder Netz ausgefallen? 😉

Christian
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Stimmt, Lehrer haben einen „Erziehungsauftrag“ – das Problem ist nur, dass sich manch ein schulisches „Genie“ durch Erziehung in seiner „verhaltenskreativen“ Entfaltung gehemmt sieht, woraufhin manch klagefreudige Eltern auf den Plan treten und das große Heulen und Zähneklappern bei den Schulleitungen beginnt. Notfalls gehts dann mit den Beschwerden weiter zum Anwalt, zum Schulamt oder etwaigen Diskriminierungsbeautragten. Oder aber Eltern fühlen sich, wie in Ihrem Fall, nicht zuständig oder wie neulich der Vater eines Schülers am Telefon: „Das macht meine Frau!“

Sobald mal schulische Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen ergriffen werden wie z.B. Ausschluss von Klassenfahrten oder vorübergehende Suspendierung vom Unterricht sind die ach so beschäftigten Eltern plötzlich gar nicht mehr einverstanden mit ebenjenem Erziehungsauftrag und bestehten nunmehr auf ihrer Autorität in Fragen Erziehung. –
Dabei wiederum erhalten sie politische Rückendeckung, zumal die Bildungspolitik ja darauf ausgerichtet ist, die Quadratur des Kreises zu propagieren, also einerseits die Autorität des Lehrers zu sabotieren und ihn zum bloßen „Lernbegleiter“ des stets lernwilligen Kindes umzufunktionieren und andererseits die Regelklassen mit allen möglichen „verhaltensoriginellen Kindern“ vollzustopfen (Inklusion) und die Schulen mit deren „Erziehung“ (die im Grunde oft ein Durchwinken ist) alleinzulassen.

Sich aus der Verantwortung für die Erziehung Ihrer Kinder gänzlich herauszustehlen, wie Sie es tun, wirft die Frage auf, was für ein Vorbild für Ihre Kinder abgeben wollen (sofern Sie wirklich welche haben).

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jürgen

Jürgen, Sie sind einer der wenigen Väter, die sich freuen, wenn die Lehrer ihrer Kinder kündigen und ihre Jobs nicht mehr machen wollen. Ich freue mich für Sie, weil Sie auch in Zukunft viel Grund zur Freude haben werden. Und bisher 194 rote Daumen gegen 41 grüne Daumen, Respekt, das ist auch auf n4t bemerkenswert.

G.P.
7 Monate zuvor
Antwortet  Jürgen

Zu den Elternpflichten empfehle ich die Lektüre des Artikels 6, 2. Absatz unseres Grundgesetzes: Pflege und Erziehung sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
„zuvörderst“ bedeutet „vor allem anderen“

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  G.P.

Der letzte Part wird nur allzugern vergessen, von Eltern, Medien, Politikern.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Jürgen

Dann sollen sich aber bitte genau die Eltern, die ihre Kinder nullkommanull erziehen nicht beschweren, wenn diesen Part der elterlichen Aufgabe (Grundgesetz!) von LuL übernommen wird. Leider ist aber genau das sehr oft der Fall.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ja echt unverschämt von Arbeitnehmern zu verlangen sich an etwas neues anzupassen. So etwas aber auch.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Wenn das neue bedeutend mehr Arbeit macht und gleichzeitig beim Lohn nichts passiert und die Arbeitsbedingungen sich eher verschlechtern, dann würde sich jeder Arbeitnehmer beschweren.

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Nein, der würde kündigen. Traut sich der Durchschnittsleher aber nicht, dafür sind die Annehmlichkeiten doch zu verlockend.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Spricht da der Neid oder der Hass 😉

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Schwätzer.

Lehrer sind Beamte und vom Studium her prinzipiell auf einen extrem großen Arbeitgeber fixiert.
Sie fordern hier mit BILD Bildung einfach mal durch das Verlassen des Beamtenstatus gravierende Einbußen bei der Altersversorgung hin zu nehmen und dann auf einem Arbeitsmarkt, der nur bedingt Einsatzmöglichkeiten hat, einen weniger qualifizierten und somit schlechter bezahlten Job an zu nehmen.
Wie oft haben Sie denn bisher, bei bestimmt besseren Bedingungen, bisher den Arbeitsplatz nach einem Streit mit dem Chef oder weil ihnen ihr Bürostuhl zu unbequem war gewechselt?

Wenn die Pläne unserer Politiker wahr werden und man das Beamtenverhältnis mit Lehramtsstudium gegen eine Anstellung für Quereinsteiger mit allgemeinem Studium als Ingenieur, Architekt, Physiker, Informatiker oder ähnlichem ersetzt, dann werden Sie und die KMK sich noch sehr wundern.
Tipp. Bei Renovierungen wäre es sinnvoll eine Drehtür in die Lehrerzimmer ein zu bauen.
Leute die eine echte Wahl hätten wären nämlich bei näherem Einblick ins Berufsleben der Lehrer schneller wieder weg als sie da waren.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Was ist denn das Neue? Das Eltern jetzt die Basiserziehung nicht mehr übernehmen wollen? Schule fängt mit ca. 6 Jahren an. Was passiert bis dahin? Ach ja – diese Aufgaben muss der Kindergarten erledigen.
Schaffen Sie sich ein Teddybärchen an!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Uwe, das machen wir andauernd, ohne dass Sie irgendwas davon mitzukriegen scheinen.
Wir sind die falsche Adresse! Beschweren Sie sich bei den Bildungsministerien, nicht bei uns!
Danke!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Ich bin so froh, dass wenigstens Sie das erkannt haben und mit uns fühlen.

So viel Empathie gibt es selten von Elternseite.

Schön, dass es auch anders geht 😉

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Uwe ist doch HS – Lehrer…?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Echt?

Ich habe gerade hoch- und runtergescrollt und nichts dazu gefunden.

Wenn ich mich irre – …

Es gibt noch einen uwe – der schreibt sich klein.

Hm, ist vielleicht mit der falschen Bezeichnung versehen… worden … von mir.

Nun, ein wenig Empathie in alle Richtungen und von allen Seiten kann nicht schaden.

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Hier dominiert eher die Forderung nach Arbeitsreduzierung und gleichzeitiger Gehaltserhöhung.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Wie gesagt – Neid oder Hass?

Es steht jedem frei, diesen Beruf zu wählen, wenn er mit seinem eigenen nicht (mehr) zufrieden ist .

Herzlich willkommen!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Es dominiert die Forderung nach mehr Bildung.
Sie könnten als Paradebeispiel für die Notwendigkeit dieser Forderung herhalten.
Zumindest wenn ich den geistigen Gehalt ihrer „Argumente“ so bewerte.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Es geht nicht um eine simple Anpassung, es geht um Integrität:
Jedes weitere Nachgeben in dieser Sache kommt einer Selbstverleugnung gleich, widerspricht dem Sinn und Zweck von Schule… und ja, es soll auch Lehrer geben, die ihre Tätigkeit nicht lediglich als Job, sondern als Profession wahrnehmen und Sinn aus dem Umstand schöpfen, hier einen essenziellen gesellschaftlichen Beitrag zum Erhalt der Gesellschaft zu leisten und nicht kommentarlos alles schlucken.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich warte auf den Tag, oder ist er schon da(?), an dem zukünftig auch vom Chef eines Unternehmens erwartet wird, dass er, pädagogisch und psychologisch gründlichst geschult, auf die Ressentiments jedes einzelnen Angestellten empathisch und zeitintensiv eingeht.
Sollte besagter Chef ( er/sie/div.) es zeitlich schaffen, dies zu leisten, obwohl der Tag lediglich 24 Std zu bieten hat, wünsche ich ihm, dass er gleichzeitig noch seinen unternehmerischen Anforderungen gerecht werden kann.
Wär sonst blöd. Für alle dort.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Das wird sofort passieren, wenn alle unsere noch nicht reifen, unsicheren Schülys die Ausbildungsplätze bekommen, auf die sie nicht vorbereitet sind.

So etwas ist unsere Aufgabe – sie auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass die Kids und auch die Jugendlichen sich immer weniger (an)leiten lassen.

Muss an mir liegen, ist ja flächendeckend so.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich merk schon, Riesenzwerg, ich wurde verstanden!
😉

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Liegt das vielleicht daran, dass die angehenden Cefs von ihren Lehrkräften während der Schulzeit darauf nicht vorbereitet worden sind?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Garantiert!

Chrissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Wir sind hier schon sehr sehr dankbar, wenn der Bildungsauftrag der Schule überhaupt erfüllt wird. Leider erleben wir seit 10 Jahren, solange sind unsere Kinder schulpflichtig, LuL, die dauerkrank und abwesend sind. Und wenn dann Unterricht stattfindet, das heißt LuL sind körperlich anwesend, dass von jenen eine immense Anzahl nur noch ungenügend Lernstoff vermittelt. Viele LuL sehen ihre Aufgabe heute mittlerweile offenbar hauptsächlich darin, Arbeitsblätter sowie Arbeitsaufträge zu verteilen – unter dem Deckmantel des eigenverantwortlichen Arbeitens. Hier wäre es endlich angebracht, wieder eine Balance der unterschiedlichen Lernmethoden – zu finden, also Unterricht mit gewissen qualitativen Merkmalen abzuhalten. Unterricht, der diese Bezeichnung auch verdient. Ich finde, es bedarf endlich auch in diesem Bereich „Qualitätskontrollen“, wie es sie selbstverständlich auch in der freien Wirtschaft gibt. So lässt sich eventuell ein klareres Bild in der Bevölkerung zeichnen, was LuL leisten bzw. nicht leisten.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chrissi

Prima, einfach ins Blaue hinein Forderungen zur Kontrolle der unfähigen, faulen Säcke stellen. Blöd nur, wenn es das schon gibt: https://www.schulministerium.nrw/schule-bildung/schulorganisation/qualitaetsanalyse

Chrissie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Nein, ganz und gar nicht ins Blaue hinein – wie Sie das behaupten. Unsere Zweifel sind nicht aus dem Nichts erwachsen, sondern auf Grund unserer Erfahrungen, die wir in den vergangenen 10 Jahren hier in NRW machen mussten. „Leider“ haben wir uns schon immer stark für die Bildung unserer Kinder interessiert. Wir haben uns tatsächlich regelmäßig auf den Laufenden gehalten, was inhaltlich in den diversen Unterrichtsstunden abgelaufen ist und so „tief“ hinter die Kulissen schauen dürfen. Glauben Sie mir, es war/ist teilweise einfach nur erschütternd, wie „Unterricht“ von nicht wenigen LuL geführt und abgehalten wird. Selbst unsere Kinder haben mittlerweile einen Blick dafür, wie so manche Unterrichtsstunde „inhaltsleer“, unstrukturiert und ganz offensichtlich unvorbereitet abläuft, wenn sie denn laut Stundenplan überhaupt stattfindet. Auch das ist Teil der Wahrheit, nicht nur das politische Versagen. Insofern sind ECHTE Qualitätskontrollen endlich und absolut angezeigt.

Ich möchte natürlich nicht die Arbeit aller LuL in Frage stellen, keinesfalls. Wir durften in dem vergangenen Jahrzehnt – Gott sei Dank – auch einige kennen- und schätzenlernen, die ihre Arbeit so gut wie möglich unter den gegebenen und wahrlich schlechten Rahmenbedingungen gemacht haben. Und darüber sind wir sehr dankbar. Aber leider war das der kleinere Teil der Lehrerschaft. Und nur um Missverständnissen vorzubeugen: Wir erwarten von LuL kein überaus großes und ungewöhnliches Maß an Engagement, sondern lediglich einen kontinuierlichen, strukturierten und gut vorbereiteten Unterricht, in welchem die unterschiedlichen Lernmethoden einigermaßen in Balance angewandt werden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chrissi

Entmutigt.

Methoden – selbstständiges Erarbeiten – übergestülpt.

Woran wird erkannt, dass der Unterricht Qualität hat?

An den Leistungen der Schülys?

Das machen dich schon PISA und VERA….

Bene
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Da Stimme ich ganz zu. Das ist ein Bildungspolitisches Problem, und das seit gut 30 Jahren.
Schule sollte ein Ort von multiprofessionellen interdisziplinären Teams sein. Also eigentlich genau so, wie jedes Unternehmen. Denn wenn jeder alles macht, kommt am Ende weniger dabei raus, als wenn sich eine Person voll und ganz auf eine abgegrenzte Aufgabe konzentrieren kann.
Leider fahren Schule Gewinne im Millionenbereich ein und müssen sich deswegen mit dem Gevatter Staat rumschlagen.

Sissi
1 Jahr zuvor

Das hat ja richtig gut geklappt.

Merkt den keiner, dass weder Eltern noch Lehrer die Hauptschuldigen an der *Misere sind. ( auf beiden Seiten gibt es Schwarzschäfchen ….. klar )

Die Suppe versalzen- mit „Neuerungen in Dauerschleife , Salzgehaltstests, – analysen ……“ und anbrennen lassen, mit unmöglichen Arbeitsbedingungen – haben aber die Glorreichen.

Und jetzt schmeckt diese eben so eklig, dass Alt und Jung sie nicht mehr wollen.
Da kann man nochsosehr nach Vitaminen und Mineralstoffen suchen,
> solide Grundlagen gebend und aufbauend, nix mehr lebt, totgekocht, alle.

Wie sollen da Kinder wie Erwachsene vollwertig profitieren?
Welcher Lehrer will das den Eltern gegenüber verantworten ?
Er muss, kann aber auch einiges, manchmal – gewinnbringend steuern.

Welche Elternteile ziehen mit ? Sie sollten, wenn Sie Vertrauen zu den LuL haben ( und nicht nur Politikern glauben ) und – endlich – so manche Beschwerde an die Richtigen richten –
vertrauensvoll, so dass sich etwas ändert ? 😉
Im Moment brennt da eher der Topf durch.
Der Glorreiche Eimer mit Loch ist zum Löschen nicht geeignet.

* im Schulbereich, im Kita-KiGabereich, im gesamten Pflege/med. Bereich….

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für den Kommentar!

Leider wurde der Beitrag unter dem Ursprungsartikel natürlich (?) größtenteils „downgevotet“, kaum kommentiert bzw. mit einem „klugen Ratschlag“ abgekanzelt.

Danke auch an die Redaktion, dass einmal ein Beitrag aus der Elternperspektive veröffentlicht wurde, die offensichtlich nicht mehrheitsfähig ist.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich glaube schon, dass diese Perspektive mehrheitsfähig ist. Nur halt nicht in einem Forum, in der überwiegend Gymnasiallehrer der Boomergeneration unterwegs sind.

dickebank
1 Jahr zuvor

„Ich glaube schon, dass diese Perspektive mehrheitsfähig ist. Nur halt nicht in einem Forum, in der überwiegend Gymnasiallehrer der Boomergeneration unterwegs sind.“

Gewagte These, die Mehrzahl der hier postenden Lehrkräfte stammt aber aus dem Primar- und SekI-Bereich. Hinzu kommt dass ein großer Teil der Lehrkräfte mit Lehrbefähigung für die SekI+II an Schulformen des „längeren, gemeinsamen Lernens“ arbeitet.

Btw als Boomer werden die Geburtenjahrgänge zwischen 1955 und 1964 (Pillenknick) definiert. Jahrgang 58 geht nächstes Jahr regulär in den Ruhestand. der Rest bis 2030. Die angesprochenen Lehrkräfte aus diesen sieben Geburtsjahrgängen sind auch nicht überwiegend Gymnasiallehrkräfte.

Mathe macht glücklich.
1 Jahr zuvor

Was soll ich denn als Lehrkraft (SEK I) noch alles machen?
Erklären wie man die Errungenschaften der modernen Zivilisation, wie Wasser und Seife, sinnvoll verwendet oder üben Schuhe zu binden?
Leider sind das keine extreme Einzelfälle. Und wenn es schon an solchen grundlegenden Fähigkeiten fehlt …

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Mehrheitsfähig? Warum auch – die meisten hier kennen die Lehrerperspektive, und zwar aus der Praxis!

Last edited 1 Jahr zuvor by Rabe aus NRW
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Oh – der wurde dauerkommentiert. Werfen Sie mal einen Blick rein.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Hier wird wohl Jürgen dauerkommentiert. Hoffentlich wird bald spannender! 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wird es – der Jürgen hat sich zurückgezogen.

Ist wieder irre, wie wir alle auf ihn anspringen.

Don´t feed the troll – gelingt mir nie. 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Nö, ich nicht. 😉
Aber ich habe die Lesetechniken „Skimming“ und „Scanning“ endlich mal wieder so richtig anwenden können. 🙂

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/skimming-scanning

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Stromdoktor hat Recht. ZUERST wurde der entsprechende Kommentar KAUM kommmentiert. Die „Dauerkommentare“ kamen erst ca. 24 Stunden später, da hatte Stromdoktor schon längst seinen Kommentar geschrieben.

Faktensammler
1 Jahr zuvor

Ich habe zu der ganzen Diskussion nur eine einzige Frage:
Ist den Eltern eigentlich klar, dass die allermeisten Lehrkräfte auch Eltern sind?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Manchmal…ganz selten…wirklich nicht oft…bekomme ich den Eindruck bei N4T, dass die von Ihnen beschriebene Gruppe sich nicht allzu oft zu Wort meldet bzw. der „Betreuungszeit“ entwachsen ist.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Ist den Eltern eigentlich klar, dass Lehrer keine Ersatzeltern sind? Wir haben eigene Kinder, um deren Mittagessen und Hausaufgaben wir uns kümmern. Und wir haben für unsere eigenen Kinder immer weniger Zeit, weil Eltern meinen, die Schule muss jetzt auch noch ihre Aufgaben mir übernehmen. Wer Kinder hat, hat auch Verantwortung! Steht in etwa auch so im Grundgesetz!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

D a n k e !

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Die „upvotes“ zeigen, dass das Forum kein Interesse einer differenzierten Betrachtung der Elternperspektive hat.

Vielen Dank im Namen der Eltern an „Grundschullehrer“! Sie haben einer sachlichen Auseinandersetzung im Sinne des Forums mit diesem und ihren weiteren Kommentaren früh den Zahn gezogen.

Zwischenzeitlich drohte ggf. eine Kenntnisnahme der vorhandenen Herausforderungen auf ALLEN Seiten.

Mit Unterstützung aus dem Forum ist das nun zum Glück vom Tisch.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Nein. Das scheint der verlorene Kontakt zur Realität zu sein, von dem Jürgen geschrieben hat 😉

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Jürgen steht aber nicht für DIE Eltern!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nee, hat er aber geschrieben – in Bezug auf alle Lehrkräfte.

War doch extra mit 😉 gekennzeichnet – nicht ganz so ernst nehmen.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Die Zeiten haben sich zweifellos geändert.

Nur haben nicht die Schulen sondern die Bildungspolitik diesen Wandel verschlafen.

Schule war bisher immer auf Bildung und viel weniger auf Erziehung ausgelegt.

Entweder muss die Politik den Eltern wieder ermöglichen neben dem Beruf an der Erziehung der Kinder noch mit zu wirken oder Sie muss die Schulen für die neuen Aufgaben ausstatten.
Dies kostet leider Geld und Mühe.

Wenn die Schule die SuS nicht nur vormittags bilden, sondern ganztags bilden, betreuen und erziehen soll, dann muss die Bildungspolitik in Form der KMK dafür auch die Voraussetzungen schaffen.

Lehrer sind z.B. keine Erzieher. Dazu wurden sie nicht ausgebildet, dafür werden sie auch nicht bezahlt.
Dann müssen für diese Aufgaben Erzieher und Sozialarbeiter in ausreichendem Umfang an die Schulen.
Die Gebäude müssen mit menschenwürdigen Räumen und Mensen angepasst werden.

Alle Erwartungen und alle Arbeit mal so neben bei auf die LuL abladen kann weder die Lösung sein, noch wird es klappen.

In der jetzigen schulischen Situation werden wir, trotz aller Beteuerungen der KMK, eine ganze Generation an die Wand fahren.
Es geht so einfach nicht.

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Sie sprechen mir aus der Seele! Nur leider scheint es für Eltern leichter zu sein, die Schuld den Lehrern zu geben!
Wo sind denn die wöchentlichen Demonstrationen von Eltern die eine passende Struktur für ihre Kinder fördern????
Dann ist das Ganze doch nicht so schlimm, oder???

Lehrer sind jedenfalls
a) nicht schuld am gesellschaftlichen Wandel
b) nicht schuld daran, dass die Politik – nicht nur in der Bildung – den Kopf in den Sand steckt
c) leider immer noch der Prügelknabe der Nation!

Sehr geehrte Eltern! Tut was, aber lasst endlich die Lehrer in Ruh! Bitte!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

„Wo sind denn die wöchentlichen Demonstrationen von Eltern die eine passende Struktur für ihre Kinder fördern????
Dann ist das Ganze doch nicht so schlimm, oder???“

Lesen Sie sich gerne mit etwas Abstand die Kommentare über Eltern alleine unter diesem Artikel durch und reflektieren Ihren eigenen Beitrag.

Wofür oder wogegen soll ich denn demonstrieren, wenn LK und Eltern bzgl. der Einschätzung der Ausgangslage soweit auseinander liegen?

Eltern demonstrieren aus einem Grund nicht: Sie sind genauso frustriert, hilflos überfordert, enttäuscht, wütend über die aktuelle Lage wie die LK.

Und ganz nebenbei suchen sie sich dann vielleicht auch ein Feindbild. Ggf. ist es die LK.

Ich halte davon überhaupt nichts. Kann aber im Grundsatz keine Unterschiede zwischen den Parteien feststellen. Jeder gibt sich hier gegenseitig die Schuld mit Argumenten, die schon 30 Jahre alt sind und bereits damals nicht richtig waren.

Ich finde es echt traurig, dass es für solche unsachlichen Unmutsbekundungen soviel Zuspruch gibt.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Das stimmt objektiv nicht. Schauen Sie sich die reißerischen TV Sendungen und Medien an. In Augen der Gesellschaft sind Eltern die Buhmänner! Das geht von all denjenigen aus, die keine, noch keine oder nicht mehr kleine Kinder haben. Das geschieht, um das eigene Versagen auf die Elternerziehung allgemein zu schieben. Um sich durch Abwertung Anderer zu erhöhen. Um seine ruhegewöhnten, strapazierten Nerven durch Anwesenheit von Kindern der schlechten Erziehung der Eltern in die Schuhe zu schieben. Aus Arroganz („Ich würde die ja einfach mal erziehen“). Um selber nicht auf der Seite der Buhmänner zu sein (“ Ich würde heute nicht mehr Lehrer sein wollen, bei der heutigen Erziehung“, sprich : Ich erziehe somit natürlich besser und bin nicht Teil dessen). Um alles, was in Zukunft nicht klappt auf Eltern schieben zu können. Eltern schulden ihren Kindern und der Gesellschaft alles. Wie der Spiegel mal sagte :All ihre Zeit, all ihre Liebe, all ihren Schlaf und es ist doch nie genug.
Wo Rabeneltern aufhört fängt schon Helikopter an, dann gibt es noch Bezeichnungen wie Rasenmähereltern, narzistische Eltern, toxische Eltern, laissez-faire – Eltern. Sendungen, wie die SuperNanny, wo man sich selbst erhöhen kann, indem man sich die versagenden Eltern anschaut, genauso der „Müttertausch“. Die Politik ist da nur anders drauf, weil es viele Eltern und somit zu erhaltene Wähler gibt. Es gibt auch immer einen Teil wütender Eltern mit schlechten Schulerfahrungen, die den Spieß umdrehen und gegen Lehrer steuern. Auch der Ganztag führt dazu, da Eltern, die bereits für unfähig erklärt wurden, die Verantwortung ja bereits zu einem großen Teil entzogen wurde. Durch den Ganztag gibt es eine leichte Wandlung, ja. Ach, könnten wir uns nur zusammentun und die Wirtschaft und alle, die mit uns Geld machen mal auf den Hosenboden setzen. Man schaue hier ins Forun – nee, das wird nix.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was schauen Sie für Sendungen?

In den Medien, die sich „qualifiziert“ mit Bildung und Erziehung auseinandersetzen kommen Eltern oft nicht vor, sie werden teils nicht einmal erwähnt!
Eltern und Lehrer sollten doch das Gleiche für das Kind wollen: Ein selbstbestimmtes, unabhängiges, erfülltes Leben. Warum gelingt es nicht, sich zu einigen? Eltern kennen ihr Kind. Aber Lehrer kennen das Kind in der Gruppe. Beide Erkenntnisse sind wertvoll.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Der Staat sollte nicht die Erziehung der Kinder übernehmen. Das geht zu weit! Die Erziehung der eigenen Kinder ist immernoch das Recht und die Aufgabe der Eltern. Und das ist auch richtig so.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wenn sie es denn mal täten – darum geht es ja gerade.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Finde ich auch. die Lösung mit den Eltern widerspricht jedoch den Forderungen der Wirtschaft.

Also Kindeswohl gegen Wirtschaft. Wie wird die Politik da wohl entscheiden?

Ironie aus.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Sie meinen, wir Lehrer sind diejenigen, die die Kinder für die Wirtschaft zurichten und betreuen, damit Eltern arbeiten können und von ihren Kindern ansonsten nicht weiter belästigt werden? Was ist dann die Aufgabe der Eltern? Sich fortzupflanzen und Kita und Schule machen dann den Rest? Eine dystopische Vorstellung, die vor allem auch in autoritären Staaten teils so praktiziert wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Sieht dennoch – rein objejtiv – danach aus.

Hier hat die Wirtschaft das Sagen.

Alles andere hat einfach nicht so die Bedeutung und Wichtigkeit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Das ist vor Jahren schon geklärt worden und bestätigt sich ständig neu.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Dieses Recht sollte auch unbedingt beibehalten werden. Aber wo bleiben die Rechte der Kinder, wenn sie die Schule nicht schaffen, weil das Schulsystem mehr von ihren Eltern verlangt, als diese fähig sind zu geben?

dickebank
1 Jahr zuvor

Also einen ersten Schulabschluss erhält man in D am Ende der sekundarstufe I. Und da sind sie Schüler keine Kinder mehr sondern Jugendliche, die zum größten teil für ihr Tun und Lassen eigenverantwortlich sind. Wenn also Jugendlich die Minimalanforderungen für einen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 nicht erlangen, liegt es aller Wahrscheinlichkeit an deren Arbeits- und Sozialverhalten. Konkret ist damit das Thema „Schulabsenzen“ gemeint.

Die Anforderungen an den HA9 können Sie für NRW der APO-SI entnehmen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Interessant der Südpfeil, will da einer Jugendliche aus der Eigenverantwortung nehmen?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Für Akademiker ist der HA eine Minimalanforderung. Nicht aber für die 15 % der Gesellschaft, deren IQ unter 85 ist.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist richtig.

Aber es gibt nun mal von …. bis …. .

Und man muss als Lehry, Schüly und Eltern der Realität ins Auge sehen und u.U. akzeptieren, dass nicht jede(r) jeden Abschluss haben (ich schreibe bewusst haben und nicht machen) kann.

Oft fehlt Reife, Orientierung, Weitsicht, Einsicht. Das kann später noch kommen und auch da besteht die Möglichkeit, einen Abschluss nachzuholen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Und umgekehrt!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Es gibt Menschen in diesem Land, die haben unterschiedliche Vorstellungen von Werten, Gleichberechtigung, Freiheit, Demokratie…

Können Sie mir vielleicht in wenigen Worten erklären, wie sich eine Gesellschaft entwickeln soll, wenn jede Familie, „Wertegemeinschaft“ oder Gruppe für sich diese Punkte definiert.

Ich bin mir nicht sicher, ob Sie sich der Bedeutung Ihres Berufes im Klaren sind bzw. ob es an irgendeiner Stelle versäumt wurde, Ihnen mitzuteilen.

Offensichtlich sind aber auch andere der Meinung, dass Erziehung ausschließlich Sache der Eltern ist.

Dann müssen wir aber auch mit den vermittelten „Werten“ der Kinder leben und uns nicht wundern, wenn eine gewisse Verrohung in der Gesellschaft eintritt.

Da wo das der Fall ist, werden Sie mich und meine Familie zumindest nicht antreffen.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Langsam wird es bei Ihnen entlarvend bis peinlich.

Wenn andere Forderungen, z.B. nach Gesundheitsschutz oder besseren Arbeitsbedingungen, stellen dann zählt das nichts im Vergleich zu ihrer persönlichen Freiheit.

Wenn ein Problem Sie betrifft, dann soll die ganze Welt zusammenlaufen und gefälligst solidarisch sein.

Ich mag mich irren, aber ich bin der Meinung dass unser Grundgesetz das anders sieht.
Mal in ruhe lesen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man Sie namentlich als Maßstab aller Dinge erwähnt hat.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Letztlich haben wir beide immer das gleiche Problem miteinander…

Sie argumentieren ausschließlich aus Ihrer (ebenfalls entlarvend) kleinen Wagenburg heraus und ich versuche auch die Gruppen zu betrachten, mit denen ich im Alltag kaum Berührungspunkte habe.

Schauen Sie sich beispielhaft die Ausschreitungen zu Silvester und den anschließenden Umgang der Politik und Medien damit an.

Hier ist die Rede davon, dass die Täter unseren Rechtsstaat verachten.

Welche Möglichkeiten hat die Politik denn realistisch und perspektivisch?

1) Wollen Sie deren Eltern in Sachen Erziehung für Ihre Position gewinnen und für ein Umdenken gewinnen? Wohl kaum.

2) Oder setzt man (insbesondere Politik) darauf, dass innerhalb der Schulen unser gemeinsames Wertesystem vermittelt wird, um überhaupt eine Chance auf Integration zu haben? Der Grundstein „Sprache“ soll ja offensichtlich in der KiTa gelegt werden.

3) Letzte Möglichkeit:
Diese Gruppen abschreiben, verurteilen, abschieben (wo überhaupt möglich).

Ich meine, aus dem verlinkten Text (Schulgesetz Niedersachsen) herauszulesen, dass genau das (2) auch Aufgabe der Schule sein soll.

Damit habe ich persönlich nichts zu tun und stehe dem Ansatz indifferent gegenüber, da ich die Herausforderungen für die Schulen erahnen kann.

Bei den Maßnahmen rund um Corona habe ich ebenfalls beide Seiten versucht zu betrachten.

Meine Freiheit war dabei zu keinem Zeitpunkt gefährdet und war nie Gegenstand meiner Argumentation.

Sie betreiben daher entweder Framing oder verwechseln mich…oder Sie sind nicht in der Lage, über den Tellerrand zu blicken und die Perspektive anderer einzunehmen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Klar soll Punkt 2 laut staatlicher Planung greifen. Die Schule soll unser gemeinsames Wertesystem vermitteln.
Wäre auch ein prima Plan.
Man müsste dann der Schule nur die Ressourcen dafür zur Verfügung stellen.
Im momentanen Zustand der Schule ist diese Lösung nicht praktikabel.

Das ist als wenn die Regierung beschließen würde, dass alle Bürger um die Erderwärmung zu bekämpfen mittags zwischen 4 und 5 Uhr eine Stunde vor die Tür gehen und pusten.

Kann doch nicht so schwer sein, die LuL würden schon gerne, so wie es jetzt aussieht können sie es aber zeitlich und personell nicht.
Es macht also keinerlei Sinn sich bei den LuL zu beschweren.
Wo ein Wille da ein Weg funktioniert nur begrenzt. Hinter dieser Grenze ist eindeutig die KMK als Dienstherr gefragt.

Wenn der Staat die politische Bildung wirklich will muss er auch die Mittel bereit stellen.
Ob diese dann wirklich umfassend greift bleibt aber noch immer fraglich.
Worte können nicht alles lösen.

Fragezeichen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Haben Sie jemals gelesen, was zum Berufsbild eines Lehrers gehört. Es gibt Gerichtsurteile dazu. Höchstrichterliche. Das Erziehungsrecht der Schule ist dem Erziehungsrecht der Eltern nicht untergeordnet, sondern gleichgeordnet.

Und das wissen Sie als Lehrer nicht? Es ist Grundwissen Ihres Berufes!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Und wieso steht dann immer Elterrecht über Lehrerpflicht?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Das heißt dann ja – wenn Eltern ihrer Pflicht nicht nachkommen, muss ich es – da gleichgeordnet – auch nicht.

Interessanter Gedanke.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Außerdem finde ich nicht, dass die Gesellschaft sich dahingehend gewandelt hat, dass Eltern weniger Verantwortung übernehmen (sollen). Manche übertreiben es halt und andere wiederum interessieren sich gar nicht. Gesellschaftlicher Wandel ist sowieso ein sehr allgemeines Schlagwort, die Gesellschaft unterliegt einem ständigen Wandel, da sich soziale und demographische Strukturen ändern, es neue und andere Einflüsse (technische, kulturelle usw.) gibt, Gesellschaft steht nie still. Wenn ich die Schule heute mit meiner Schulzeit vergleiche, hat sich sehr viel verändert; einfach zu sagen, die Schule verschläft alles, weil sie bei den ständig zunehmenden Aufgaben, die weit über den Unterricht und die Wissensvermittlung hinausgehen, nicht auch noch die Erziehung der Kinder komplett übernehmen kann – da macht man es sich schon etwas einfach.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

@Katinka

„Gesellschaftlicher Wandel ist sowieso ein sehr allgemeines Schlagwort, die Gesellschaft unterliegt einem ständigen Wandel, da sich soziale und demographische Strukturen ändern, es neue und andere Einflüsse (technische, kulturelle usw.) gibt, Gesellschaft steht nie still.“

Dazu 4:36 Minuten:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/uebertriebene-empfindsamkeit-wenn-individuen-nur-noch-um-100.html

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke, Pit, dieses Phänomen nehme auch ich seit einiger Zeit mit Erstaunen wahr.
Und schon sind wir wieder in der gaaaanz frühkindlichen Phase….
Back to the roots, sotuseggen, würde der Norddeutsche (oder die, das) trocken anmerken.
Ob’s hilft, wenn man nochmal gaaanz unten anfängt?
Ich hab da so meine Zweifel.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Mit „gesellschaftlicher Wandel“ wird ohnehin das versteckt, was wir in der Silvesternacht in z.B. Berlin erleben mussten.

Geht's noch?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Gäääääähn

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Fraglich ist auch, welcher gesellschaftliche Wandel denn gemeint sein soll und was dieser letztlich erklären oder (vielmehr) rechtfertigen soll:

Man hat ja auch in anderen Diskussionen hier bei N4T in den letzten Tagen lesen dürfen, dass Schule einen (nie konkret definierten) geselslchaftlichen Wandel angeblich (im Gros) nicht mitgegangen sei u./o. dass Lehrer, die sich diesem Wandel nicht unkritisch-affirmativ (oder mindestens ohne jede Kritik pragmatisch) nicht anpassen (wollen), ihre Profession verfehlt hätten.

Natürlich hat Schule auch eine (im Idealfall komplementäre) Erziehungs- i.S.e. Sozialisationsfunktion, die dort, wo das autopietische (seitens des Grundgesetzes basal normierte) Ziel der Sicherstellung einer pluralistischen, sozialen, freiheitlich-demokratischen, aber auch leistungsorientierten Grundordnung (durch die Ermöglichung von sozio-politischer und -kultureller Partizipation unserer Schüler am Ende ihrer Schulkarriere) gefährdet ist, auch ggf. eine Korrekturfunktion darstellt.

Und:

(A) Schule passt sich zwar im Prinzip tendenziell dem gesellschaftlichen Wandel an, das autopietische Ziel steht aber nicht zur Disposition. Die Anpassungen beziehen sich vielmehr bspw. auf solche veränderten Phänome, die durch den Wandel der Arbeitswelt evoziert werden (evtl. ändern sich z.B. Lerninhalte und -methoden etc., um neuen Berufen u,/o. beruflichen Anforderungen gerecht zu werden, auch damit Dtld. wettbewerbsfähig bleibt u.ä.) u./o. die der demographische Wandel i.w.S. (inkl. der Entwicklungen sozialer Ungleichheit) mit sich bringt (u.a. – in gewissem Rahmen, s. meinen Ausgangsbeitrag – Maßnahmen zur Gewährleistung von Bildungsgerechtigkeit).

(B) Prinzipiell passt sich Schule damit in ihren zentralen Zielen nicht den Schülern an, sondern soll Schule ihre Schüler der Gesellschaft anpassen. Alleine diese Formulierung wird bestimmten Foristen jetzt die Zornesröte ins Gesicht treiben, aber das ist halt Sozialisation in a nutshell. Unsere Schüler sollen letztlich als eigenverantwortliche, gemeinschaftsfähige, demokratische Staatsbürger zu sozio-politischer, -kultureller und ökonomischer Partizipation, zur Mündigkeit, zur freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit (im Rahmen der fdGO) befähigt werden.

Und diese Ziele von schulischer Erziehung, diese Aufgabe von Schule steht – ich wiederhole mich – ungeachtet eines jeden Wandels nicht zur Disposition.

Und damit zu meinem (etwas losgelösten) Hauptpunkt:
Auch die elterliche Erziehungspflicht (Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG) wird durch einen etwaigen gesellschaftlichen Wandel nicht angetastet, steht nicht zur Disposition (hier eine adäquate Skizzierung dieser Pflicht seitens @Schattenläufer: https://www.news4teachers.de/2023/01/verantwortung-den-eltern-zurueckgeben-muetter-wehren-sich-schule-ignoriert-den-gesellschaftlichen-wandel/#comment-493497). Man mag argumentieren, dass der soziale Wandel in den Lebensformen (z.B. Zunahme alleinerziehender Mütter), in der Arbeitswelt (Erwerbstätigkeit beider Elternteile; Zunahme von Schicht- und Wochenendarbeit etc. – q.e.d.) hier diese Ausübung der entsprechenden Pflicht durchaus torpedieren könnte… ja, aber einerseits wären dann die Schulen als vermeintl. Trapez der falsche Adressat (vielmehr können sich Eltern dann bspw. an das Jugendamt o.ä. wenden, wenn sie der Pflicht nicht entsprechend nachkommen können… von der Antizipation der Konsequenzen bestimmter Lebensentscheidungen beginne ich erst gar nicht). Andererseits würden böse Zungen behaupten, dass diese ’neuen‘ Lebensformen, diese ’neuen‘ Arbeitsverhältnisse so o.ä. auch in der Vergangenheit existiert haben und Betroffene es dennoch vermochten, ihrer Erziehungspflicht nachzukommen.

Natürlich, auch gesamtgesellschaftlich erodieren Strukturen, ändern sich, bilden sich aber auch neu. Erziehung ändert sich, Gesellschaft wandelt sich. Aber der opake Verweis auf einen ominösen gesellschaftlichen Wandel soll am Ende genau was begründen/-zwecken? Von der verfassungsgegebenen Erziehungspflicht befreit er jedenfalls nicht. Zu lamentieren, huete sei alles viel schwerer als früher (q.e.d.) stellt jedenfalls bereits rechtlich keinerlei Grundlage dar, noch mehr der elterlichen Erziehung (mehr oder wenige rkomplett) an die Shculen auslagern zu wollen.

… und bevor mir jmd. damit ankommt, dass natürlich auch die Schulen auf Teufel komm raus ihren oben skizziertem Auftrag nachkommen müssen: Nicht vergessen… das funktioniert nur komplementär, wenn die elterlicherseits zu vermittelnden basics fehlen, kann das gar nicht funktionieren.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Natürlich hatte der Staat nie den Plan, dass Eltern weniger Verantwortung übernehmen sollen.
Das ist nur ein Kollateralschaden der Wirtschaftspolitik den man billigend in Kauf genommen hat.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Die Erziehungsauftrag der Kinder liegt in erster Linie bei den Eltern, die ihren Kinder die richtige Grundhaltung zum Lernen vermitteln sollten, aber auch gleichzeitig den eigenen Kindern eine stützende Hilfe sein sollten , um den zu erarbeitenden Lerninhalt sich anzueignen.
Der Auftrag der Lehrer ist in erster Linie der Bildungsauftrag, in zweiter Linie der der schulbezogenen Erziehung so Konflikte innerhalb des Schullebens auftreten.
Aber auch da sollten die Eltern kindgerecht den eigenen Kindern eine positive Einstellung gegenüber dem Lerninhalt, den Mitschülern und dem Lehrpersonal gegenüber vermitteln.
Natürlich erwarten Eltern Lernhinweise von Lehrern, wie diese mit den eigenen Kindern Lerninhalte vertiefen sollten.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Den Daumen runter fällt nicht schwer, dagegen argumentieren dagegen sehr.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Ein gesellschaftlicher Wandel der darin besteht, dass Eltern nicht mal mehr einen Blick auf die Hausaufgaben werfen möchten, sollte uns alle alarmieren.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Warum muss ich einen Blick auf die Hausaufgaben werfen? Was daran erzieht mein Kind, oder macht es zu einem besseren Menschen? Hausaufgaben zu stellen, zu kontrollieren und zu korrigieren ist Job der Schule. Mein Job als Mutter ist es, meinem Kind Raum und Zeit zu verschaffen, wo es seine Aufgaben erledigen kann. Mehr nicht.

Marie
1 Jahr zuvor

Möglicherweise, ein ganz kleines bisschen, eventuell, damit ihr Kind merkt, dass seine Arbeit Ihnen wichtig ist? Vielleicht auch, damit Sie ansatzweise wissen, womit sich Ihr Kind gerade im Unterricht beschäftigt? Nennt sich übrigens Interesse, wenigstens das sollte man als Eltern für die eigenen Kinder aufbringen. Aber klar, Lehrerbashing ist einfacher und mal wieder gerade total in.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Das ist doch schon mehr als so manches Kind bekommt. Wenn das Kind seine Hausaufgaben zuverlässig anfertigt (womit ich nicht meine, dass alles richtig sein muss) reicht das. Mehr können wir in der Hausaufgabenbetreuung mit 26 Kindern im Übrigen auch nicht bieten.
Wenn Sie dann als Mutter bereit sind zu akzeptieren, dass die Leistungen Ihres Kindes in diesem Rahmen so sind, wie sie eben sind, ist das völlig in Ordnung.
Ich habe nie die Hausaufgaben meiner Tochter nachgesehen, weil dazu kein Anlass bestand. Ich hätte aber kontrolliert, wenn ich von der Schule die Rückmeldung bekommen hätte, dass es da ein Problem gibt.

dickebank
1 Jahr zuvor

Kontrolle und Korrektur sind aber zwei Paar Stiefel.
Aufgabe der Eltern ist es, die Erledigung der Hausaufgaben zu überwachen.
Ob die Aufgaben korrekt – im Sinne von fehlerfrei erledigt worden sind -, obliegt der Schule.
Um sich einen eigenen Überblick über den Leistungsstand des eigenen Kindes zu machen, ist es ebenfalls sinnvoll einen Blick auf die Richtigkeit der Ergebnisse zu werfen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das stimmt.

Ich will schließlich nicht wissen, was Sie können, sondern was Ihr Kind noch lernen muss und Hilfe braucht.

Ist das so neu?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich sehe gerade, hier ist was falsch.

War gedanklich bei einem anderen user-Namen…. Entschuldigung.

Das muss heißen:

Wir wollen schließlich nicht wissen, was die Eltern können, sonder was das Kind noch lernen muss und wobei es Hilfe braucht.

Das ist uns Lehrys doch klar. Ist das den Eltern so neu?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das fand ich immer verwirrend! Wenn ich das Kind nicht korrigiere, weiß es nicht, was es falsch macht. Jede einzelne Hausaufgaben wird ja auch zeitmäßig nicht vom Lehrer überprüft und korrigiert. Wenn ich aber auf Fehler Hinweise und das Kind korriert sie, dann weiß der Lehrer nicht, was das Kind verstanden hat oder nicht, wenn er überprüft. Darauf kam nie eine richtige Antwort, vermutlich weil selber unschlüssig.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Schauen, DASS die HA gemacht sind, vielleicht noch in welcher Form. Der Rest ist Schulsache.

Lera
1 Jahr zuvor

Generell soll es ja ganz gut sein, wenn Eltern sich für ihre Kinder und deren Aktivitäten interessieren. Hat angeblich was mit Wertschätzung zu tun.

„Mama, guck mal, mein Aufsatz, ich hab …“

„Kannste dem Lehrer zeigen, der wird dafür bezahlt.“

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wenn man bedenkt, wie lange man teilweise hinter Unterschriften her rennt bringt ihr Post die Sache gut auf den Punkt.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor

@Verantwortungslose Mutter: „Hausaufgaben zu stellen, zu kontrollieren und zu korrigieren ist Job der Schule.“ – Sie meinen das ernst – daher nehme ich das auch ernst. Versuch einer – höflichen und sachorientierten – Replik:

1. Man kann Hausaufgaben abschaffen – dann braucht es aber mehr (beaufsichtigte) Lernzeit vor allem in den weiterführenden Schulen. Auch das führt potenziell zu Problemen, ist hier aber nicht Gegenstand der Betrachtung.

2. Die Lehrkraft kann nicht wöchentlich die Hausaufgaben von ca. 200 Kindern (an weiterführenden Schulen; mit Vollzeitstelle) „korrigieren“ wie eine Klassenarbeit. Das wäre völlig illusorisch und ist, wie ich vermute – sonst korrigieren Sie mich bitte -, auch gar nicht das, was sie meinen.

Stattdessen werden Hausaufgaben im Unterricht „besprochen“; zudem wird stichprobenartig kontrolliert, dass sie überhaupt angefertigt wurden, und es ist natürlich möglich, Hausaufgaben exemplarisch vorlesen zu lassen und/oder eine Auswahl zur Korrektur mit nach Hause zu nehmen (Letzteres dürfte meist an Zeitmangel scheitern; jedenfalls ist das bei mir so – das ist aber die Wahl des Dienstherrn, wie er meine Arbeitszeit nutzen möchte).

Letztlich bedeutet das, die Kinder müssen bereit sein, ihre Hausaufgaben selbst während der Besprechung zu verbessern oder zumindest aus der Besprechung zu lernen. Ansonsten bleiben Hausaufgaben ohne Effekt.

3. „Mein Job als Mutter ist es, meinem Kind Raum und Zeit zu verschaffen, wo es seine Aufgaben erledigen kann. Mehr nicht.“ – Verständnisfrage: Bedeutet das, a) Sie sind nicht bereit, Ihrem Kind inhaltliche Hilfestellung zu leisten, oder bedeutet es, b) Sie wären nicht bereit, Ihr Kind bei der Anfertigung der Hausaufgaben zu „beaufsichtigen“ in dem Sinne, dass Sie darauf achten, dass die Hausaufgaben am Ende tatsächlich angefertigt wurden, in (ganz grob) angemessenem Umfang und erkennbar mit einer gewissen Anstrengungsbereitschaft? (Es ist ausdrücklich keine Korrektur gemeint – das muss selbstverständlich die Besprechung in der Schule leisten.)

Falls a) – damit habe ich kein Problem.
Falls b) – was passiert, wenn das Kind nun aber keine Lust hat, Hausaufgaben anzufertigen in dem Raum und zu der Zeit, die ihm zur Verfügung gestellt wurden? Muss dann die Lehrkraft vorbeikommen und Ihr Kind bei der Anfertigung beaufsichtigen? Bei Ihnen zu Hause? Nur bei Ihnen, oder auch bei den anderen 199 Schülerinnen und Schülern, die die Lehrkraft zu unterrichten hat?

J.S.
1 Jahr zuvor

Der statistische Zusammenhang zwischen Schülerleistung und Wertschätzung der Bildung durch Eltern ist vergleichsweise eng. Das gilt über Klassenunterschiede und soziokulturelle Kontexte hinweg. Sie liegen leider fachlich vollkommen falsch.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Wozu geben Sie Ihrem Kind Raum und Zeit, wenn es in beidem die Hausaufgaben nicht macht?

Sie müssen Ihrem Kind ganz deutlich machen, wie wichtig es Ihnen ist, dass es diese Aufgaben dann auch erledigt.

Nur zu sagen – da ist dein Tisch, du hast bis drei Zeit, danch ist frei – reicht nicht.

Ist für Kinder viel zu unverbindlich. Diese Verbindlichkeit muss geübt werden.

Das schaffen Eltern mit x Kindern besser als Lehrys mit 30. Da flutscht immer jemand raus.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Überhaupt sollte bitte mal jemand den Versuch unternehmen zu erklären, WORIN dieser so viel zitierte „gesellschaftliche Wandel“ denn eigentlich besteht. Eine bloße — nicht dramatische –Veränderung gewisser Prozentzahlen in Statistiken ist dafür nicht hinreichend.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Carsten60

Z.B. darin, dass nicht nur die Väter sich nicht um ihre Kinder kümmern (können), sondern nun auch die Mütter diese Aufgabe nicht mehr übernehmen (können).

Maggi
1 Jahr zuvor

Die Sichtweise der Eltern ist verstehe. Leider können nicht die Lehrer*innen daran etwas ändern, das muss die Politik machen. Die Verwaltung und Organisation stammt aber noch aus anderen Zeiten. Es müsste seid Jahrzehnten viel mehr in Bildung investiert werden, aber das bringt in einer überragenden Gesellschaft keine Wählerstimmen. Die Gebäude sind marode, werden nicht oder unzureichend modernisiert. Diese Personaldecke ist zu dünn um irgendetwas zu kompensieren und Ganztagsschulen sind nicht machbar, da bitte eine richtige Mensa geplant wurde, keine Küche mit Personal vorhanden ist, keine Betreuung der Kinder gewährleistet ist, von einer qualifizierten Person, die bei den Hausaufgaben hilft, sprechen wir erst garnicht.
Als Lehrer kann ich den Kindern nicht beibringen, dass sie lernen müssen und auch mal selbständig üben müssen. Frustrationstolerant und Durchhaltevermögen können nur die Erziehungsberechtigten den Kindern beibringen und das nicht erst in der Schule. Ein Kind braucht Grenzen und ein „Nein“ schadet nichts. So erlernt man, dass sich nicht alles um einen dreht und man nicht alles bekommt, sondern sich dafür anstrengen muss. Diese Eigenschaften sind grundlegend in der Schule, aber wenn jeder Abitur machen soll und wenn es nicht klappt kommt bei einigen der Anwalt, da ich mich nicht wundern, dass die Kindern ein Nein nicht ertragen können, wenn es dir Erziehungsberechtigten es nicht können.

Aber für die veränderten Anforderungen müsst die Politik die Rahmenvertrag schaffen und das wird nicht passieren. Deshalb immer schön auf die bösen Eltern und die Lehrer verweisen, das funktioniert wunderbar und man muss nichts ändern.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Die Wirtschaft hat die Politik im Sack – fertig!

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor

„…Schule bleibt in der Schule (…), weil wir stets Schulen gewählt haben, in denen es keine Hausaufgaben gab. Und ich denke, dass davon alle profitieren. Die Eltern, weil sie den Stress nicht auch noch haben. Und die Lehrer, weil sich Eltern viel weniger in ihre Arbeit einmischen, wenn sie nicht so intensiv involviert sind. Voraussetzung dafür ist aber zusätzliches Personal in Form von Kinderpflegern und Erziehern, die dafür sorgen, dass die Organisation stimmt. Und eine schulische Struktur, die klar und übersichtlich ist.“

NEIN.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor

DOCH.

Georg
1 Jahr zuvor

OOOHH

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

😉

SchuldienstAusLeidenschaft
1 Jahr zuvor

Doch!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Die intellektuelle Diskussion erreicht ihren Höhepunkt. 😉

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Danke, aber ICH wollte da gar nichts diskutieren. Ich habe das für mich so entschieden und aus.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Ich meinte auch die Antworten. Ist doch lustig hier. 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zumindest ich musste gerade herzhaft lachen. Danke! 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gleich fliegen die Sandkastenförmchen….:)

Schnell in Deckung 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Ich muss mich wiederholen: „Skimming“ und „Scanning“ … ist teilweise recht spaßig. 🙂

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Hahaha! 😉

vhh
1 Jahr zuvor

Zum ersten Beitrag, ja, kann ich nachvollziehen. Wir erwarten überhaupt keine Vollzeit-Hausfrauen und Supereltern. Auch vergessene Turnbeutel passieren mal, die (normale) Reaktion des Kindes darauf sollte aber, und darum geht es viel eher, weder ein Wutanfall noch Tränen und tiefe Verzweiflung sein. Wenn es zuhause Zeiten gibt, in denen sich Eltern und Kind(er) gemeinsam miteinander beschäftigen, dann gibt es auch Zeiten zum (gemeinsamen) Lesen o.ä., da müssen nicht immer stundenlang Diktate und 1×1 geübt werden. Unterstützendes Interesse seiner Eltern nimmt ein Kind wahr und das kann mindestens so viel zur Motivation beitragen wie didaktische Verrenkungen der Lehrkraft vor Wii-Profis, die nur zurück an ihre Konsole wollen.
Die Lehrerin im zweiten Beitrag kann ich verstehen, auch wenn ich das im Rahmen der damaligen Situation anders sehe. Liebe Mutter, wissen sie, was man von den Lehrkräften nach Corona erwartet? Erfüllung der Lehrpläne, die schon vorher eher kreativ geschrieben waren! Wir haben keine zusätzlichen Ressourcen bekommen (jedenfalls nicht nennenswert und dafür qualifiziert), um aufzuholen oder abgehängte Kinder wieder heranzuführen. Sie machen es sich auch zu einfach, die Erfahrungen aus den eigenen Schulen auf die Lehrerin hier anzuwenden. Vielleicht hat sie Erfahrungen gemacht, die sich mit meinen decken: Viele Angebote, Nachfragen bei den Eltern, IT-Geräte organisiert mit dem Ergebnis, dass Videokonferenzen um 8:00 von 50% verschlafen werden. Elternverantwortung? Woran erkennen wir eigentlich als Nichtpsychologen die seelische Heilung oder auch, etwas vorher, die Beeinträchtigung? Ich erfahre als Klassenlehrer über andere Kinder (!), dass Oma und Opa an Corona gestorben sind, Elternverantwortung? Eine Stunde Förderunterricht pro Tag, ein schöner Anspruch. Wer bringt die Kinder für diese eine Stunde (die dann natürlich nicht inklusiver Unterricht ist) in die Schule und holt sie danach ab? Die Eltern, auf die man nicht alles abschieben soll?
Dass zwischen realisierbaren Lösungen und der eigenen Idealvorstellung viel Platz ist, besonders in einer Ausnahmesituation, sollte jedem klar sein. Viele Eltern vergessen leider oft, dass die grundlegende Erziehungsarbeit (und auch Fürsorge) nicht in der Schule geleistet werden kann. 30 Kinder, Fachunterricht, wieviel Platz bleibt da für Erziehung, die nicht Sozialverhalten betrifft? Es sei denn, es ginge mehr um Dressur als Erziehung…

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Die Autorin schreibt etwas von lernschwachen Schüler, die mit ausreichender Förderung nicht “ Lehrer und Hauptschule“, sondern Abitur machen sollen… mit Verlaub, aber das grenzt an Realitätsverlust! Eltern sollen sich um gar nichts mehr kümmern, aber das Kind soll dann bitte Abitur machen.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich behaupte nicht, dass die alle Abitur machen sollen, aber der Anspruch ist doch überall da. Es werden nun die früheren Zeiten verklärt, in denen alle Eltern sich noch um ihre Kinder gekümmert und sie ordentlich erzogen haben. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass es diese Zeiten noch nie gab. ADHS-Kinder wurden mit dem Stock ruhiggestellt und haben die Schule so früh wie möglich Richtung Hilfsarbeit verlassen, ebenso die Kinder mit Teilleistungsstörungen. Heute sind die Anforderungen andere. Erstens, weil der Weg als HIlfsarbeiter oft ein Weg ins Bürgergeld ist, zweitens, weil man festgestellt hat, dass ADHS-Kinder zwar hibbelig und nervig, aber nicht blöd sind und durchaus Abitur schaffen können, wenn sie entsprechend gefördert und unterstützt werden.
Nur entspricht das Unterrichtsmodell und die personelle Ausstattung halt weiterhin der Hau-druff-und-Schluss-Pädagogik. Kann nicht funktionieren.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Das stimmt leider – mit dem Anspruch an das Abi.

Ein Kollegy von mir prügelt (übertragener Sinn!) gerade ein Kind zum ESA-Abschluss.

Besser wäre – raus aus der Schule, Lehre und dann noch mal ran.

Aber es muss schon eine Schande sein, wenn das eigene Kind kein Abi macht, den MSA auch nicht hinkriegt und selbst beim ESA nicht klappt. (Hat alles seine Gründe)

Heute sind leider viele Hilfsarbeiterjobs wegrationalisiert. Da kann kaum noch jemand was finden.

Intelligente ADHSler sind nicht neu. Das wurde schon vor Jahren festgestellt und so werden sie auch behandelt.

Man fragt sich nur – warum sind es sooooooo viele?

Der Rest – ADHS mit Stock ruhiggestellt … nicht mehr zu meiner Zeit in der GS – und die ist inzwischen laaaaaange her. Da durfte auch nicht mehr mit dem berühmten Schlüsselbund geworfen werden.

Hau-druff-und-Schluss-Pädagogik – nein.
Unterrichtsmodell – kann ich nicht viel mit anfangen.
personelle Ausstattung – muss definitiv besser werden.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Der Bildungssozialismus ist eben dann erst erreicht, wenn ALLE Abitur machen. Wenn dann alle auch noch einen Hochschulabschluss erreichen, dann haben wir in der Generation danach NUR NOCH Akademikerkinder. Spätestens dann müsste man aufhören, auf die als „privilegiert“ zu schimpfen. 🙂

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Die Kritik der Kollegin im Ausgangsartikel habe ich nicht so verstanden, dass Eltern/Mütter die Aufgaben der Schule übernehmen sollen, geschweige denn, dass sie für ihre Kinder ihre Berufstätigkeit aufgeben müssten.
M.E. hat das „Zurückgeben in Elternhand“ eher qualitative Aspekte.

Das Personal an Schulen ist genauso ausgebrannt wie die Eltern, die unter schwierigen Bedingungen über die Corona-Jahre kommen mussten.
Da ist viel – auch unnötig – falsch gelaufen; das aber erst nicht während der letzten Jahre!
Wir sollten uns jetzt gegenseitig unterstützen, um auch die Kinder von beiden Seiten stützen zu können.

Oben lese ich aber wieder eher Vorwürfe im alten, nicht ausrottbaren Fake von den „faulen Säcken“…
Und ja, ich fühle mich davon auch persönlich angepickt, haben meine Kollegen und ich doch während drei Jahren (und schon lange vorher) immer alles gegeben, mehr als das, wir haben uns drei Beine ausgerissen, um den veränderten Anforderungen halbwegs gerecht zu werden und das obendrein noch mit guter Laune und dem Wunsch, jedem Kind möglichst individuell gerecht zu werden.
Allerdings sind wir auch alle desillusioniert vom fehlenden Verständnis, von der fehlenden Unterstützungsbereitschaft, von den nun schon wieder aufploppenden noch größeren Erwartungen, die, kaum ist das Schlimmste Corona-Chaos vorbei, die derzeit heftige Zuwanderwelle aber geflissentlich kleingeredet, von allen Seiten, vor allem aber aus der Bildungspolitik, an uns herangetragen werden.

Die wieder zu verstärkende Rolle der Eltern sehe ich weniger zeitlich als inhaltlich: es ist ein Unterschied, ob mir eine Mutter sagt, ihr Kind sei nachmittags leider ein paar Stunden alleine zu Hause, mache das aber ganz gut (weil es darauf vorbereitet wurde), dennoch wünsche sie sich nachmittgs eine Betreuung – als dass ein Elternteil mir sagt, ich (und das war persönlich gemeint) habe für Versorgung, Beköstigung, Förderung, Beaufsichtigung etc. zu sorgen, man müsse ja schließlich selbst arbeiten. Eine Tatsache, vollkommen verschieden aufgefasst und vollkommen verschieden auch an die betreffenden Kinder herangetragen. Das eine ist hilfsbereit und lässt sich helfen, versucht umzusetzen, das andere verweigert und gibt alle Schuld anderen oder den Umständen. Mit letzterer Voraussetzung kann man nicht lernen!

Wir brauchen neben viel mehr Ressourcen, damit die Schulen ihre Aufgaben wieder stemmen können, vor allem Eltern, die hinter dem Bildungsgedanken stehen.
Wir brauchen eine Elternschaft, die Kinder positiv auf Schule einstimmt, die den Kindern vermittelt, dass Lehrer ihren Beruf aus Freunde am Umgang mit Kindern gewählt haben, dass sie sicher ihr bestes geben (oder noch mehr), die ihre Kinder auf Selbständigkeit und auf Verantwortungsbewusstsein vorbereitet, die ihre Kinder in deren Persönlichkeit stärkt und die realistische Bilder „vom Leben“ vermittelt!
Das hat nichts damit zu tun, wo die Kinder essen oder wer wo mit ihnen Aufgaben macht, ob Familien viel Geld haben oder es verdienen müssen.
Das hat etwas mit gegenseitiger Wertschätzung und Wertschätzung für die Zukunft der Kinder zu tun!

Wir brauchen die Unterstützung der Eltern!
Wir müssen an einem Strang ziehen – sonst wird es nur Verlierer geben!

Vielfach ist hier auch kommuniziert worden, dass es nicht darum gehen kann, Eltern die es brauchen eine Betreuung oder Hilfe zu verwehren, sondern dass zu überlegen ist, wie diese bei massivem Lehrermangel und vielfältigen Problemen im System Schule für die Kinder gewährleistet werden kann, ohne die Lehrkräfte weiterhin einfach immer weiter auszupressen und ihnen obendrein noch ein schlechtes Gewissen zu machen, nicht noch mehr tun zu können!

MeinSenf
1 Jahr zuvor

Wunderbar ausgedrückt! Volle Zustimmung und grüner Daumen meinerseits!

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Klingt plausibel.
Und ich muss gestehen, ich habe mir in der Kindergarten- und Grundschulzeit oft sogar gewünscht, es würden ein paar _weniger_ Aktionen veranstaltet, die über Betreuung und Unterricht hinaus gehen. Diese ganzen Feste, Bastelsonntage, Backnachmittage etc. vor allem in der Weihnachtszeit waren für mich immer Stress und auch ein Dilemma: Meine Kinder wollten da oft gar nicht hin, sondern lieber den traditionellen Familienadvent feiern. Sitzen um den Adventskranz, Vorlesen, Musik hören, eigene Kekse backen und essen. Blieb man den Kindergarten- und Schulaktivitäten aber fern, wurde man von so mancher Lehrperson schief angeschaut. (Und vermutlich als unwillige, muffelige Rabenmutter abgestempelt, die keine Lust hat, ihren Kindern was zu bieten. ^^)

Wer mehr als ein Kind an mehr als einer Bildungseinrichtung hat, wird gerade in der Weihnachtszeit, aber auch zwischen Ostern und den Sommerferien, regelrecht zerrissen von all den Aktivitäten, die die Schulen und Kindergärten meinen über Unterricht und OGS hinaus anbieten zu müssen. Alles drehte sich nur noch um Kindergarten und Schule, bis in die Abendstunden und die Wochenenden hinein. Ständig war eins der Kinder irgendwo verplant und ich (alleinerziehend und übrigens aus einem Lehrerhaushalt stammend) konnte dann zusehen, wie ich das alles zeitlich unter einen Hut bekam. Allerdings habe ich es irgendwann nach der 2. Klasse dann einfach gelassen und nur noch dort zugesagt, wo mein jeweiliges Kind auch tatsächlich ehrlich hin wollte. Zumal ja auch beide noch ihre Hausaufgaben, JeKI-Übungszeiten und ihre Trainingsnachmittage bei den Sportverein hatten, wo ich ebenfalls als Hilfe und Chauffeur gefragt war. Ich empfand diese Zeit als enorme Belastung.

Mit der weiterführenden Schule erledigte sich das Problem dann von selbst, weil Mama als Begleitung langsam peinlich wurde und meine Sprösslinge auch in der Schule selbst erklären konnten, dass/wenn und warum sie nicht teilnehmen würden. Corona tat ihr Übriges, und inzwischen sind die zwei eh fast erwachsen.

Mein persönlicher Verdacht ist, dass auch für viele Familien weniger da oft mehr wäre und Lehrer sowie Betreuer in diesem Bereich viel eigene Energie sparen könnten. Auch für die Lehrer kann es doch nicht das Nonplusultra sein, alle Naselang ihr Familienleben irgendwelchen Extraterminen für Ringelpiez mit Anfassen zu opfern? Tut euch doch bitte diesen Stress nicht noch zusätzlich an! Das ist genau der Bereich, der nicht eure Aufgabe ist und in dem ihr locker durch andere Insitutionen ersetzbar seid!

Wenn sich dann andere Eltern oder Politiker beklagen, die Kinder bräuchten aber doch auch Freizeitaktivitäten, würde ich persönlich auf die Stadt, Vereine und Gemeinden verweisen. Da gibt’s weiß der Himmel genug. Selbst Bäckereien veranstalten doch mittlerweile schon Backnachmittage mit bzw. für Familien. In den Schulen bleibt dann auch wieder mehr Zeit und Kraft für anderes.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Da Kinder in der Schule allerdings soviel Zeit verbringen, muss auch genau für soetwas Zeit sein, denn das macht Schule persönlicher/menschlicher! Das unterstützt auch die Beziehung des Kindes zum Lehrer, der für das Kind keine Funktionsmaschiene sein soll /kann. Zudem dienen diese Dinge zB auch der politischen oder sozialen Bildung, sprich = ein Zeichen gegen Krieg setzen durch Lichterkette, Muffins backen und Verkaufen zwecks Ukrainespende, packen für die alljährliche Weihnachtspäckchenaktion. Das ist auch soziale Erziehung bezüglich Gruppenhandeln, bezüglich wir-Gefühl. Zuhause gibt es keine Gruppen.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hier haben wir wieder das Bild, welches die KMK so oft (über)zeichnet, dass Kinder nur in der Schule soziale Wesen seien und sich sozial weiter entwickeln könnten. Woher bitte kommt das bloß? Ich verstehe es wirklich nicht. Man kann meinen Kids viel vorwerfen, aber gerade für ihr Sozialverhalten sind sie oft gelobt worde. Sicherlich haben sie auch in dem Bereich von der Schule profitiert, aber unentbehrlich ist Letzere dafür noch lange nicht. In den Kindergruppen der Nachbarschaft, in den Vereinen und dem Jugendtreff gibt es sehr wohl Gruppen, und sie alle veranstalten mehr oder weniger dasselbe wie die Schulen. Wer Kommunion- oder Konfirmationsunterricht erhält, hat sogar für ca. zwei Jahre noch eine zusätzliche Quelle. Im übrigen spende ich regelmäßig an Ärzte ohne Grenzen und habe auch ein SOS-Kinderdorf-Patenkind. Und mein Nachwuchs weiß das.

Ich sagte auch nicht, dass wir allen Veranstaltungen fern geblieben sind. Im Gegenteil. Aber wenn meinen Kindern die Familienpläne oder einfach mal ein Faulenzer-Wochenende wichtiger waren, habe ich sie nicht gezwungen, zu den Extraaktionen der Schulen zu gehen. Man kann Eltern nicht einerseits vorwerfen, zu wenig mit ihren Kindern zu unternehmen & zu wenig auf sie einzugehen und dann andererseits verlangen, dass sie selbst außerhalb des Unterrichts ihre Pläne grundsätzlich den Freizeitveranstaltungen der Schule unterordnen. Irgendwo ist Schluss, und wo das ist, entscheiden eben die jeweiligen Eltern.

Eine Frage: Was sind Weihnachtspäckchenaktionen? Die sind mir kein Begriff. Meinen Sie das Wichteln? Das haben meine beiden selbstverständlich immer mitgemacht.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Nein, bis zum 15.11. werden immer Schuhkartons gepackt mit einer Mischung aus Spielzeug, Kleidung, Schulmaterial, Hygieneartikel und Süßigkeiten. Die werden dann von einer Organisation abgeholt und in Krisengebiete geschickt, als Weihnachtsgeschenke. Gibt es, meine ich, Deutschlandweit. Das haben wir auch schon alleine Zuhause gemacht und dann an entsprechenden Stellen, zB Apotheken, abgegeben. In der Schule bringen manche ihre Kartons von Zuhause mit und manche werden in der Schule zusätzlich gepackt.Klar kann so etwas jede Familie Zuhause für sich machen. Aber das ergibt in der Schule doch auch ein schönes Gemeinschaftsgefühl, oder? Damit steigt der Wert dieses Ortes (Schule), die Menschen dort gewinnen einem an Bedeutung, man geht gerne zur Schule. Nein, ich möchte Schule nicht nur als bloße Wissensvermittler haben, egal ob die Tage 4,6 oder 9 Stunden dauern.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ah, danke für die Erläuterung, das ist dann vermutlich diese Schuhkarton-Aktion, von der ich vor ein paar Jahren mal hörte, als die Kirchen offen davon abgeraten haben. Sie warfen den Veranstaltern vor, zu aggressiv zu missionieren, bevor sie die Geschenke an die Kinder rausrücken. Was da dran ist, weiß ich nicht, denn meines Wissens haben sich „unsere“ Schulen (2 Grundschulen, 2 weiterführende) sowieso nie daran beteiligt. Wir sind in NRW. Kann sein, dass manche Schulen da mitgemacht haben, aber die Norm war es wohl nicht.

Was den Rest angeht, gibt es zwischen „bloße Wissensvermittlung“ und „die Schulen bestimmen bis in den letzten Winkel über die Freizeit der Familien“ ja noch ein paar Abstufungen. Ich schrieb ja bereits mehrfach, dass wir uns trotz manch schiefer Blicke aus der Schule für einen der Zwischenwerte entschieden haben und ich es nett fände, wenn entweder der Freizeitstress reduziert würde oder man für Nichtteilnahme wenigstens nicht schief angeschaut würde. Unter besonderem Schutz des Grundgesetzes steht immerhin die Familie, nicht die Schulklasse.

Vielleicht war ich da nur nicht deutlich genug. Dann entschuldige ich mich hiermit für mein undurchdringliches Geschwafel.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Stimmt.

Wird bei uns auch gemacht.

Da gibt es Kiddys, die geben quasi ihr letztes Hemd und den Lieblingsteddy, andere geben nichts.

Und von der zweiten Gruppe gibt es immer mehr.

In einer 30er Klasse – vier Pakete.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Genau das ist der Punkt. Sie MÜSSEN so viel Zeit in der Schule verbringen, weil…

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Es ist ein Zirkelschluss seitens Frau Rupp. „Sie verbringen so viel Zeit in der Schule, dass sie noch mehr Zeit dort verbringen müssen.“
Am Ende steht dann die Zwangsunterbringung im Internat? (Sorry, das war jetzt polemisch, wäre aber konsequent zuende gedacht doch der logische Schluss.)
Nein, müssen sie nicht. Haben wir damals auch nicht, und wenn Frau Rupp ihre Lehrer nur als Funktionsmaschine wahrgenommen hat, dann tut mir das aufrichtig leid. Bei mir war das nicht so. Mit meinem Grundschul-Klassenlehrer habe ich heute noch lockeren privaten Kontakt. Ebenso mit meinem Englischlehrer und der Französischlehrerin aus der Oberstufe. Unsere Klassentreffen zu den „runden“ Jubiläen sprechen ebenfalls gegen das „Funktionsmaschinen“modell. Da tauchen so einige unserer Lehrer regelmäßig, freiwillig und höchst willkommen auf.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Meine Güte, was suggerieren Sie da alles rein! Wir haben auch früher schon nicht nur reine Wissensvermittlung bekommen (um die geht es hier und darauf beziehe ich mich) und meine Kinder waren immer nur im Halbtag. Auch im Halbtag muss in der Schule Leben stattfinden, eben meine genannten Beispiele. Sie tun gerade so, als wären durch die Schule die Wochenenden verplant. So viel passiert da nun auch wieder nicht! Bei uns war das in der GS eine Weihnachtsfeier in der Klasse und eine vielleicht noch vor den Sommerferien. Ein Elternabend Anfang des Schuljahres und ein Sprechtag nach der ersten Hälfte. Man sollte doch auch mal mit den Menschen zusammen kommen, mit denen das Kind täglich zu tun hat.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Tja. Hier war das deutlich mehr. Mit dem Laternenbasteln fing es an. Dann Martinsläufe, Adventsbacken, Adventsbasteln, Adventsbasar, Schulweihnachtsfeier, Klassenweihnachtsfeier, Adventssingen in der Kirche, Adventssingen im Altersheim nebenan. Nicht zu vergessen die notwendigen Erledigungen und Einkäufe im Vorfeld und im Nachgang. Und natürlich die Elternabende und Sprechtage noch obendrein. Edit: Das ganze Nikolaus-Programm hätte ich fast vergessen. Und im Januar dann noch die Drei-Königs-Läufe.

Und so manches davon veranstaltete eben nicht nur die eine Schule, sondern auch die des anderen Kindes, und obendrein auch noch die beiden Sportvereine und der Jugendtreff. Das waren verdammt oft Wochenenden oder Freitagnachmittage. Monatelang. Und dann mussten wir noch zusehen, dass die Kinder auch den Vater noch oft genug sehen konnten.

Sollten die Schulen tatsächlich erwarten, dass jede Familie sich an allem beteiligt und zu allen Veranstaltungen auftaucht, muss ich das als Realitätsverlust werten. So geballt ist das schlicht zu viel. Übrigens für manche sicherlich auch finanziell. „Spende mal hier, back‘ obendrein noch einen Kuchen, schreib‘ eine detaillierte Zutatenliste und kauf‘ den ganzen Kram dann bitte selber wieder zurück, damit wir das Geld dann in unserem eigenen Namen spenden können.“
Äh. Nö. Ich lieferte irgendwann nur noch eine gekaufte Torte samt Zutatenaufdruck aus der Verpackung ab und ging wieder nach Hause. Es sei denn, die Kinder hatten Lust auf die jeweilige Veranstaltung.

So, wie man den Schulen guten Willen und gute Absichten bei ihren Veranstaltungen unterstellen sollte, müssen die Schulen bitte auch uns Familien nicht gleich abstempeln, wenn wir mindestens in der Freizeit auch mal nein sagen und unsere eigenen Prioritäten setzen. Es muss auch uns erlaubt sein, den Schulen Grenzen zu setzen, ohne gleich unter Generalverdacht für Vernachlässigung oder Desinteresse zu geraten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Adele Horn
Mo3
1 Jahr zuvor

Gesellschaftlicher Wandel ist aber auch, dass die Eltern früher weniger ehrgeizig mit ihren Kindern waren und die Kinder einfach auf die vom Lehrer empfohlene oder nächstgelegene Schule geschickt wurden und damit gut klar kamen (aus allen ist etwas geworden!). Meine Eltern hatten einen Volksschulabschluss und da war in der SEK1 und bei den Fremdsprachen dann auch irgendwann Schluss mit den Unterstützungsmöglichkeiten. Da mussten wir dann eigenverantwortlich durch und dass gehört für jeden Schüler auch zum Erwachsen werden dazu. Damals wie heute können Lehrer nicht aus allen Kindern Intelligenzbestien machen, die dann auf dem Gymnasium gut klar kommen und dass sollte auch nicht Ziel sein.
Das heißt im Umkehrschluss auch nicht, dass Potentiale nicht gefördert werden sollen. Eltern können aber keine überhöhte Anspruchshaltung gegenüber der Schule haben, ohne bereit zu sein, ihre Kinder zumindest in einem normalen Maß zu unterstützen, sonst sind vor allem die Kinder (und auch die Lehrer) damit überfordert.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Da stimme ich Ihnen zu, jedoch heißt gesellschaftlicher Wandel auch, dass man mit einem Hauptschulabschluss kaum noch eine Lehrstelle bekommt. Wenn also aus einem Kind etwas werden soll, dann braucht es wenigstens einen mittleren Bildungsabschluss.
Unsere ältere Tochter, ADS und diverse Teilleistungsstörungen hat zunächst den Hauptschulabschluss, dann den Realschulabschluss gemacht und will jetzt Abitur machen. Möglich war dies durch eine tolle Schule mit tollen Lehrern, eine gute Klassengemeinschaft und eine privat finanzierte Lerntherapeutin. Warum es für eine solche Lerntherapeutin, die dafür speziell ausgebildet ist, keinen Platz und keine Finanzierung in einer öffentlichen Schule gibt, das kann ich nicht verstehen. Stattdessen wird die Verantwortung dafür den Eltern zugeschoben, die das genausowenig leisten können wie die LuL, die noch 30 andere individuell fördern sollen.

Mo3
1 Jahr zuvor

Das die i-Förderung in Deutschland verbesserungswürdig ist, bestreitet wohl kaum jemand.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Das ist vollkommen richtig.
Nur gilt nun eben auch im Umkehrschluss, dass auch die Hilfsmöglichkeiten durch die Eltern immer noch Grenzen haben. Zeitliche, finanzielle und intellektuelle. Und deshalb auch die Schulen keine überhöhten Ansprüche an die Eltern stellen können.

Je mehr (akademische) Hilfe die Schulen im Elternhaus erwarten, desto mehr zementieren sie die Chancen-Ungleichheit zwischen den sozialen Gruppen. Wer entweder keine Zeit oder zu wenig eigenes Wissen hat, kann das eventuell noch mit Geld für professionelle Nachhilfe ausgleichen. Problematisch wird’s, wenn Zeit oder Wissen _und_ das Geld fehlen, und genau das wird sich in der aktuellen wirtschaftlichen Situation noch verschärfen.

Alleine deshalb wäre es wünschenswert, wenn das Bildungssystem auch ohne den Elternpfeiler tragfähig wäre. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Der Schulpfeiler selbst bröckelt ebenfalls an allen Ecken und Kanten. Personalmangel, miese Ausstattung, marode Gebäude, zu wenig Fortbildung … Was wiederum zur Folge hat, dass eben doch immer mehr akademische Lehre in den Elternhäusern stattfinden muss, wenn die Kinder einen gewissen Wissensstand erreichen sollen.

Wir sind da in einem Teufelskreis, den wir nur durchbrechen können, wenn der Staat an sich den Schulen mehr Mittel gewährt. Für die Lehrer, deren Ausbildung, die Lehrmittel in den Schulen, die Gebäude, die Nachmittagsbetreuung und alles, was sonst noch dazu gehört.

Das wird er aber nicht tun, solange er die Eltern mit deren sozialem Gewissen erpressen kann, doch gefälligst selber die Klassenräume anzupinseln, die Toiletten zu reinigen und dem Kind doch „einfach“ Nachhilfe angedeihen zu lassen und nachmittags von Oma betreuen zu lassen.

Ironischerweise müssten wir Eltern uns eigentlich kollektiv & komplett aus dem Schulleben ausklinken und streiken, damit es endlich besser wird.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Sind Sie bei Waldorf? Denn dann würden Ihre Beispiele einen Sinn ergeben. Da müssen Eltern nämlich wirklich all diese Dinge tun. Aber das ist auch von denen so gewollt und sie haben sich dafür entschieden, wollen quasi ein Teil des Schullebens sein.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein. Eher hätte ich mir ein Loch ins Knie geschossen, als meine Kinder je in einer Waldorfschule anzumelden. Es geht um ganz „normale“ staatliche Schulen, an denen ungelogen schon am ersten Infoabend nach der Anmeldung Zettel mit den Renovierungs- und Putzterminen ausgeteilt und das Geld für die Toilettenreinigung als Pflichtbeitrag eingefordert wurde. (Ich bin übrigens die Mutter, die der Schule daraufhin ein Einschreiben von der Bezirksregierung beschert hat. Zumindest mit dem Toilettengeld war daraufhin ein für allemal Schluss.) Wenn Ihnen diese Zustände nicht bekannt sind, sollte Sie das dazu bewegen, ihre eigenen Urteile nochmals zu überdenken.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Ich kenne weit und breit keine solcher staatlichen Schulen und vermute, die meisten hier auch nicht.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich weiß nicht, ob ich hier Links posten darf oder ob meine Antwort dann nicht erscheinen würde.Googeln Sie mal bitte, am besten in Verbindung mit dem Bundesland NRW. Im „Stern“ zum Beispiel finden Sie dann einen Artikel schon von 2003: „Eltern müssen Schule putzen“. In der RP Online ist einer von 2011: „In vielen Schulen arbeiten Eltern, um Räume zu streichen und zu säubern. Ihr Vorwurf: Die Stadt vernachlässigt ihre Pflicht.“ Oder auch im Kölner Stadtanzeiger von 2022: „Das verschwiegene Versagen der Stadt Köln“, oder der Bericht aus Lehrte von 2019, wo die Eltern beim Renovieren plötzlich auf Asbest stießen.

Dass Eltern für solche Fronarbeiten an staatlichen Schulen und Kindergärten herangezogen werden, ist wirklich und ganz ehrlich sehr, sehr, sehr verbreitet. In der Schule, vor der Schule, Wände, Böden, Möbel, Elektrik, Spielgeräte, Rasenpflege, Sträucher schneiden … Das Land musste schon 2009 sogar einen eigenen Erlass veröffentlichen, der es den Schulen explizit verboten hat, dieses unsägliche Toilettengeld als Zwangsabgabe einzutreiben. Dem Landtags-Plenarprotokoll 17/140 kann man entnehmen, dass das dennoch weiterhin in großem Umfang praktiziert wird. Die Zustände hier in NRW, vor allem in den ärmeren und höher verschuldeten Kommunen, sind wirklich schlimm. Richtig schlimm.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Was „seriös“ ist und was nicht, ist oft Ansichts- und Glaubenssache. Links werden häufig abgelehnt, wenn sie nicht der eigenen Hutschnur entsprechen. „Seriös“ und „unseriös“ sind in diesem Zusammenhang irreführende Begriffe, die aber gern benutzt werden um zu verbrämen, dass einem eine Quelle genehm ist oder nicht.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Adele Horn

So what? Meinen Klassenraum habe ich auch gestrichen mit Hilfe von einigen Eltern und später von Schülern. Nur beim Flur habe ich gestreikt.
Wa ist schlimm daran, wenn Schüler (!) selbst putzen, den von ihnen verursachten Dreck wegmachen? Gehört in Japan zum guten Ton!

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Als ich mich nach dem letzten Urlaub beschwert habe: Das Zimmer wäre nicht sauber und der Meerblick nicht wie im Katalog versprochen, das Essen mies. Hat der Hotelmanager auch so reagiert: Als ich in den 50er Jahren Urlaub gemacht habe da haben wir das Geschirr noch selber abgespült und waren froh überhaupt was zu essen zu bekommen. Das hat mich natürlich überzeugt, nicht das miese Hotel war das Problem sondern meine Anspruchshaltung. Sollte man im kompletten Dinestleistungsbereich so kommunizieren!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Das macht man ja auch gleich und nicht im Nachhinein!

Mensch Uwe ! 😉

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
Hallo @Uwe,

es ist bitter, aber scheinbar wahr: Nobody is perfect. 😉

Für’s erste: @Riesenzwerg hat Recht mit „Das macht man ja auch gleich und nicht im Nachhinein!“

Weiterhin sinnvoll:
Nicht an der Überschrift stören, runterscrollen bis:“Entschädigung bei Reisemängeln“https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/service/service-aerger-flugreise102.html

https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2018-07/MB_maengelansprueche_an_reiseveranstalter_0.pdf

Och, gern geschehen. 🙂

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Wenn Sie das Zimmer verschmutzen und die Vorhänge zuziehen. Kein Wunder. (Scherz, stellt aber glaube ich bildhaft das Problem dar.)
Der Vergleich mit der Wirtschaft hinkt hier. Es gibt keine Pflicht, das Hotel zu buchen. Es gibt auch keine Pflicht dies künftig zu tun. Normalerweise kann man sich das Hotel auch nur bedingt vorab vor Ort ansehen…gerade im Ausland.
Auch zahlen Sie beim Hotel. Die kosten übernimmt nicht zum gros der Staat.
Wenn es dabei stehen würde und auch gesetzlich festgelegt wäre, dass Sie selbstverständlich im Hotel als Gast mitarbeiten müssten, dann würden Sie evtl. auch anders darüber denken. Dann wäre das nämlich eher ein Vergleich zur Schule. Die Eltern müssen sich hier bei der Zusammenarbeit mit dem Kind gesetzlich eben mit einbringen. Beim Hotel ist das nicht der Fall. Dort dürfen Sie aber auch keine Schäden absichtlich produzieren. Sonst zahlen Sie bzw. werden angeklagt.
Die Bedingungen/Voraussetzungen sind doch ganz andere.

Irinja
1 Jahr zuvor

Passend dazu: Ein Kindergarten nennt sich ja nun im besten Fall auch nicht mehr Kindergarten sondern: Familienzentrum! Dieser „Auszeichnung“ hecheln nun alle Einrichtungen hinterher. Um dann die ganze Familie sozial betreut ans Händchen nehmen zu müssen: Mama, Papa, Oma +Opa, Bruder, Schwester usw….um dann einem fragwürdigen Qualitätsmanagement hierzu unterworfen zu sein und damit auszubrennen!

Lehrerin
1 Jahr zuvor

„Schule bleibt in der Schule“ – vielleicht sollten Sie mal überdenken, dass Kinder nicht nur schöne gemeinsame Freizeitaktivität und Happy Life bedeuten… wer sich für ein Kind entscheidet, sollte sich auch darum kümmern können. Vor allem auch in schwierigen Situationen!!! Jedem steht frei, kinderlos zu leben und seine Zeit nach der Arbeit ohne Hausaufgaben zu verbringen.
Und nein, die Bevölkerung wird dadurch nicht gleich aussterben!!!!
Ach ja, das ist MEINE Meinung und ich darf sie sagenn. Also halten Sie sich mit abfälligen Kommentaren zurück. Danke.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

„Schule bleibt in der Schule“: Interessanter Ansatz. Das bedeutet in der Konsequenz, dass mein Kind von morgens bis zum (späten) Nachmittag an einem Ort ist, von dem ich nahezu nichts mitbekommen (will!). Ich weiß nicht, mit welchen Inhalten sich mein Kind dort gerade beschäftigt, ich weiß nicht, was ihm leicht fällt und was schwer, was es interessant findet und was langweilig. Ich kann dann (und will es offenbar auch nicht!) regulierend gegensteuern, wenn etwas schiefläuft, ich unterstütze nicht und freue mich nicht über kleine und große Fortschritte mit ihm. Dann führe ich also in den wenigen Stunden, die mir bis zum Schlafengehen und am Wochenende bleiben ein Leben mit meinem Kind in einer Art Paralleluniversum?

Ich bin so froh, dass viele Eltern an unserer Schule (noch!) nicht so denken!!! Sie buddeln alte Märchenbücher aus, wenn wir das Thema Märchen haben und lesen den Kindern daraus vor. Sie unternehmen Ausflüge auf Mittelaltermärkte, wenn das Thema Mittelalter dran ist, machen Fahrradtouren, wenn die Verkehrserziehung ansteht und Ausflüge ins Umland, wenn unser Bundesland dran ist. Gefällt den Kindern die Klassenlektüre gut, dann bekommen manche Kinder zum nächsten Geburtstag ein anderes Buch des Autors usw. Merken Sie was? Sie nehmen Anteil in einer Form, die ich wertschätzend und unterstützend finde, Und das macht (hoffentlich!) sogar Spaß und bereichert das Familienleben UND das Schulleben.

Wenn mein Kind bis zu 10 Stunden am Tag woanders verbringt und ich mich keinen Deut dafür interessiere, wie bedeutungsvoll kommen dann meinem Kind wohl diese Stunden in der Schule vor?

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Als interessierte Mutter bekomme ich das mit, was mein Kind mir erzählt. Ich steuere gerne regulierend gemeinsam mit meinem Kind dagegen. Ich helfe meinem Kind gerne und wenn es ein Thema anregend findet, dann steuere ich gerne Input dazu.
Ich streite mich aber nicht täglich mit meinem Kind herum, weil Arbeitsblätter nicht eingeheftet sind oder suche mir irgendwo Diktate heraus und quäle mein Kind damit, weil ich denke, dass die Schule das nicht richtig macht.
Ich interessiere mich natürlich für den Lebensraum meines Kindes, aber es bleibt der meines Kindes und ich mache ihn nicht zu meinem.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Oben stand mal, sie hätten keine Lust dazu….

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Sie“ muss das natürlich heißen.

Immer diese Mäusekinos…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Ich streite mich aber nicht täglich mit meinem Kind herum, weil Arbeitsblätter nicht eingeheftet sind“

Nein, Streit ist da kontraproduktiv. Dennoch sollten Sie Ihrem Kind vermitteln, dass es Ihnen wichtig ist, dass keine Verschwendung (s.u. Lebensraum) betreibt, den Zettel einheftet – so findet man ihn wieder – und dass die Aufgaben gemacht werden, damit es etwas lernt (und so zum Abi kommt).

Sie mögen keinen Sinn darin sehen – und Ihr Kind übernimmt diese Haltung.

Wie bitte, soll Schule da den Erziehungsauftrag leisten? Da müsste ja erst mal woanders erzogen werden….

Deswegen bin ich ja für eine Elternschule – beginnend bei Bekanntwerden der Schwangerschaft.

Mit Aufbaustufen nach Reife- und Entwicklungsstufen des Kindes.

„Ich interessiere mich natürlich für den Lebensraum meines Kindes, aber es bleibt der meines Kindes und ich mache ihn nicht zu meinem.“

Gerade wenn es um den LEBENSRAUM geht, muss doch eine Vorbildfunktion eingenommen werden – zu Hause! Es reicht nicht, wenn ich eine Stunde in der Woche in der Klasse die Vorbildfunktion einnehme und zu Hause passiert das nie, gar nicht, zu selten.

Kopfgeschüttel – bin ein Riesenzwergy – kein Zaubery!

Verdammt noch eins!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Tatsächlich hat man ja weniger Arbeit, wenn man die Sachen gleich einheftet und nicht hinterher wieder aufspüren muss.
Bei der Selbständigkeit gibt es einen Knackpunkt. Wenn das Kind ganz klar noch nicht seinen Ranzen selber packen kann und der Versuch kontraproduktiv wäre, mache ich es (und bin auch nicht perfekt und habe da auch mal einen schlechten Tag) .

Wenn ich dann feststelle (bei meiner geistig behinderten Tochter war das in Klasse 5), dass das Kind vermehrt selbständiger wird, seinen Stundenplan ziemlich auswendig kennt und ohne Aufforderung seine noch fehlenden Materialien für den neuen Schultag holt, dann lass ich das Kind es selber machen und kontrolliere kaum noch. Dazu gehört dann natürlich auch, dass es vielleicht mal nicht so gut klappt, als wenn ich das nachkontrolliere. Und in der Schule fehlt dann evtl was. Aber gerade das unangenehme Erlebnis, dass etwas fehlt, führt dann eben auch dazu, dass das Kind lernt, dran zu denken. Komplett im Regen stehen lass ich es dann auch nicht und bin dann auch zweimal hintereinander mit dem Turnbeutel hingeradelt. Bis ich da war, war aber die Stunde auch schon angefangen und meine Tochter musste noch im Schulflur warten. Auch das war schon doof für sie und danach hat das dran denken geklappt. Würde ich aber im Zweifelsfall immer an alles denken, was sie vergisst, dann lernt sie nicht, dran zu denken, weil Mama ja alles immer wieder ins Lot holen würde. Für den Lehrer dann von Nachteil, wenn Sachen nicht da sind aber meiner Meinung nach ein unverzichtbarer Prozess zur Selbständigkeit. Da meine Tochter trotz Behinderung teils selbständiger ist, als manche gesunde Kinder, sehe ich das als Bestätigung, dass diese Art Erziehung richtig ist. Dies kommuniziere ich aber auch mit den Lehrern.

Bei meinem Sohn habe ich den Lehrern mitgeteilt, dass er definitiv nicht will, dass ich mich einmische, also, wann er noch für was lernen muss und so, deshalb lasse ich es. Er ist dann auch mal mit nem Vokabeltest auf die Nase gefallen, aber ist doch in Klasse 8 egal und er weiß dadurch, es nimmt ihm keiner ab. Er hatte in der 8 auch mal pubertäre – und Pandemie bedingte Hänger, ist ja auch typisch für das Alter. Jetzt für den Abschluß in Klasse 10 ist er Profi geworden. Er will beim Übergang zum Gym einen guten Eindruck machen und die Nebenfächer mit Einsen schmücken ist garnicht so schwer. Die 10 % der Mappe kann da auch was raushauen. Eine Lehrerin, weiß er seit Jahren, kündigt das einsammeln nicht an, aber klar ist, dass das Richtung Weihnachtsferien passiert. Er macht das so : Er lässt die Blätter in der alte, benutzten, abgewetzten Mappe und hat eine frisch gekaufte (aus Pappe) in der Tasche. Wenn eingesammelt wird, kommen die Blätter direkt in die neue Mappe und dann sieht alles perfekt aus. Dann im Vorfeld folgende Reihenfolge anordnen :Deckblatt, Inhalt, Reihenfolge, und – falls es Abzug wegen seiner unschönen Handschrift gibt, einen Zusatz hinten rein. ZB über Marie Curie in Physik. Fertig ist die Eins. Dann wird auf einmal die Mappe eingesammelt, alle erschrocken, aber mein Sohn grinst überlegen „wusst ich’s doch“.

Ich kann nur empfehlen das so zu handhaben. Bei völliger Überforderung helfen aber ansonsten die Kinder auch mal selber machen lassen auch wenn das nicht gleich klappt und schlechte Noten in Kauf nehmen und als Lehrer hat man dann halt auch ein Kind, dass seine Sachen vielleicht nicht dabei hat. Oder kriegt eine sechs, weil nicht genug um Praktikumsplatz bemüht und steht nun ohne da. „Ich schieb dich da nicht mit dem Kinderwagen hin“. Gesagt hatte ich es oft genug, die Zeit wurde knapp und ganz kurzfristig bekam er nichts mehr. Dann halt blöde Note, eine Woche in eine andere Klasse wandern und beim nächsten Mal kümmert er sich früher drum. Aber macht natürlich dem Lehrer auch immer Umstände, zB dass das Kind in einer anderen Klasse untergebracht werden muss. Somit werden Lehrer also auch durch Erziehungsprozesse, die eigentlich Zuhause ausgetragen werden, mit reingezogen. Aber ich hatte das auch so kommuniziert, dass ich das so handhabe und empfand auch, dass das wohlwollend angenommen wurde.

Noch eine kleine Anekdote zum Schluß: Mein Sohn war zwar gut darin, seine Hefte mit dabei zu haben aber er hatte es in Klasse 3 wohl als Einziger weit und breit einmal geschafft, seinen ganzen Ranzen zu vergessen!
Grund war : Er hatte morgens schlechte Laune. Ich wollte ihn aufmuntern und erzählte, wie ungefähr E=mc hoch 2 geht – nein, das kann ich selber nicht, aber so’n bisschen. Die Teilchen zerspringen und heften sich alle an weitere Teilchen in Lichtgeschwindigkeit. Er fand sowas, also wie die Erde funktioniert, was im Weltall ist usw total interessant in dem Alter und die schlechte Laune war verflogen. Ich dagegen immer mit Augen zur Uhr, denn auf keinen Fall verpassen wir jetzt wegen diesem Thema den Bus. Mein Sohn total beseelt wegen der großartigen neuen Erkenntnisse um Einstein läuft mit leuchtenden Augen zum Bus. Ich, immer mit Blick zur Uhr und er hat ihn tatsächlich nicht verpasst. Da war ich aber stolz wie Oskar!Bin ich eine tolle Mutter, oder was? Munter morgens das Kind auf, schaffe es rechtzeitig zum Bus. Jetzt muss ich nur noch mit dem Hund Gassi gehen, ein paar Plätzchen backen und dann zur Arbeit fahren und dann bin ich perfekt – wie Grinsetante von der Leyen!
Naja und dann steht da der Ranzen in der Küche…
Als nächstes radel ich, nicht ganz so perfekt, mit dem Ranzen zur Schule. Unterwegs ruft unsere liebe Grundschullehrerin mich an und ist deshalb extra zum Sekretariat, ich soll bloß nicht extra den weiten Weg mit dem Fahrrad herkommen, er könne sich doch auch Block und Stift leihen. Aber ich war eh schon unterwegs und verbinde das halt mit nem Einkauf. Also die GS Lehrerin und ich, wir haben uns immer gut verstanden und waren ein schönes Team.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Genau so sollte es laufen und so handhaben wir es mit unseren Kindern auch. Läuft!

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Veeeto, nu is gut, @ Riesenzwerg

„Deswegen bin ich ja für eine Elternschule – beginnend bei Bekanntwerden der Schwangerschaft“
> Weißt Du, wer da dann wieder ran muss, ich bin gegen Doppelnachtschicht 😉
Im Ernst: Sowas gabs schon mal, so richtig mit Bezugshebamme, die ins Haus kam, wirklich Elternschule machte, v.a. auch wenn die Mamas unsicher waren ( Gibt’s jetzt auch, aber meist in Form von modisch angesagten Kursen )

Oldschool wär wichtig, weil die Hebammerys echt auch für Urvertrauen, etc. wertvoll sind.
Nur – mit den Flachbauch-kursen und babypushing verdient man mehr.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Schmoll – und dabei wären diese Elternkurse soooo gut!

Aber wir können das nicht auch noch leisten. Die Kurse könnten ja frühestens um 19.30 Uhr stattfinden – wegen der arbeitenden Eltern. Dann noch ein Babysittery organisieren… too much.

Bin bei oldsvhool sofort dabei! Die Ergebnisse halten jeder Prüfung stand, wenn man nicht vollkommen neben der Spur ist.

Und wieder steht der Mammon im Mittelpunkt – Flachbauchkurse… Klar, da rollt der Rubel.

Wohingegen die Klassenfahrt nicht bezahlt werden kann.

Jaaa, die verflixte Realität! 😉

Bla
1 Jahr zuvor

Gut dann weiter gedacht: Das Kind kann wegen nicht gemachter Hausaufgaben im Unterricht nicht mitmachen. Dazu hat es nichtmal Material dabei. Es stört evtl. stattdessen.
Dadurch gibt es halt Konsequenzen.
Bspw. werden Eltern zum Gespräch geladen. Aber das ist dann egal, sie kommen einfach nicht.
Gut, dann hat das Kind halt keine Hausaufgaben und kommt evtl. nicht mehr mit. Dazu gibt es Konsequenzen für Ruhestörung.
Dann gilt der/die LuL und Schule wieder als böse? Weil man das Kind ja nicht fördern „will“. Dazu mag das Kind die Lehrkraft sowieso nicht, weil es das Kind immer ermahnt und es eben Konsequenzen gibt. Und den Abschluss hat es auch nur nicht bestanden, weil die LuL ihm nicht beigebracht haben.
Kann man dann wieder super auf die Schule schieben… Böse LuL und Schule.
Nee, einfach dann mit den Konsequenzen leben. Das Kind geht ohne Abschluss ab, weil es kognitiv und/oder reifemäßig einfach nicht so weit ist. (Die Eltern im übrigen dann oft auch nicht)

Karl-Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Dass Sie Ihre Meinung äußern dürfen steht außer Frage. Dass Sie aber anderen direkt Vorschriften machen was die Reaktion darauf angeht, zeigt gewisse Defizite Ihrerseits.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Entschuldigung, dass ich nicht „BITTE halten Sie sich mit abfälligen Kommentaren zurück“ geschrieben habe!
Bekomme ich nun das „Entschuldigung“ vorgeworfen, weil es nach Ironie klingt?
Falls (ja „FALLS“) Sie es noch nicht gemerkt haben sollten, es geht hier um ein ganz anderes Thema! Na, wieder was einzuwenden?? (Bestimmt, lol)

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Man könnte ja mal – den Trick habe ich von 447 – das Ganze etwas umdrehen!

„Zuhause bleibt Zuhause“ – wir Lehrys hätten weniger Arbeit und die Familien weniger Hilfe und Unterstützung.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Inwiefern haben wir denn Zuhause von Ihnen Unterstützung?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie direkt nicht – wir kennen uns ja nicht.

Aber wie oft trage ich Anmeldezettel für Fahrten bei den Eltern zu Hause vorbei – damit ihr Kind mitfahren darf.

Wie oft bringe oder schicke ich Unterlagen, die dringend unterschrieben werden müssen? Zum vereinbarten Wohle des Kindes – diese Treffen vorweg fanden zwar in der Schule statt, dienen aber u.a. auch dem häuslichen Frieden.

Wie oft telefoniere ich, damit von Seiten der Eltern die vereinbarten Termine, feste Abgabetermine! eingehalten werden?

Oft, sehr oft, gibt es Sondervereinbarungen, die ich auf meine Kappe nehme(n) muss, wenn mein SL mich fragt. Aber die Familie wird kurzfristig entlastet – durch reduzierte Hausaufgaben, weil tatsächlich endlich die Familie oder einige Mitglieder eine Therapie angefaangen haben und das sehr ermüdend ist.

Vieles sind individuelle Absprachen – teilweise schicken wir unseren SchulSoz, damit der das Kind abholt und nicht demnächst ein Bußgeldverfahren wegen Absentismus eingeleitet werden muss.

Das kranke Kind wird doch noch bis zum Ende des Schultages betreut, weil niemand da ist, um es abzuholen.

Kleinigkeiten eben.

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

So isses!

Lanayah
1 Jahr zuvor

Zum ersten Eltern- Beitrag: Wieso muss die Schule die Aufgaben der Eltern definieren, die sind doch eigentlich klar:
-Liebe und Beschäftigung mit dem Kind
-materielle Versorgung mit allem, was es braucht
-Schutz und Fürsorge
-Vermitteln sozialer Verhaltenweisen und von Kulturtechniken, wie Tischmanieren, Binden von Schnürsenkeln, Lesen einer analogen Uhr, Fahrrad fahren
-Förderung geht auch super durch Vorlesen und durch das Spielen geeigneter Gesellschaftsspiele
-Organisation des kindlichen Alltags, wo es dies noch nicht alleine kann
-Organisation besonderer Events (z. B. Kindergeburtstag), wobei ich nicht diese übertriebene Version meine, die heute so üblich ist.
-dem Kind kulturelle Erlebnisse und Erfahrungen bieten, sowie Naturerlebnisse.
-Interesse für den kindlichen Alltag
-Ermöglichung sozialer Teilhabe
-Gesunderhaltung, Arztbesuche, Vorsorge, Vermitteln gesunder Ernährung
-Ermöglichung von körperlicher Bewegung (Spielplatz, Kinderturnen…)
-Austausch mit Erzieher/innen und Lehrer/innen, und aktiv werden, falls es Probleme gibt.

Keine der oben genannten Aufgaben ist Aufgabe der Schule, die an die Eltern delegiert wird, sondern ureigene Aufgabe der Eltern. Nur der letzte Punkt kann ggf. einen Einsatz der Eltern für schulische Belange erforderlich machen. Ich behaupte mal, werden die anderen Aufgaben von den Eltern erfüllt, dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Schule zu Problemen kommt schon sehr minimiert sein.

Das geht tatsächlich alles auch, wenn man voll berufstätig ist, auch wenn man damit manchmal an seine Grenzen kommt. Aber so ist das, wenn man Kinder hat.

Wer damit überfordert ist, kann sich zwecks Erziehungshilfe an das Jugendamt wenden.

Zum zweiten Beitrag: Forderung nach Videokonferenzen
Videokonferenzen gab es nur, weil Lehrer/innen sich hinter die Technik geklemmt haben. Keine übergeordnete Stelle hat sich um so was gekümmert. Selbstverständlich hat die Lehrerin das Recht am eigenen Bild. Dass sie mit dem Fahrrad Aufgaben ausgeliefert hat, ist doch toll.
Leider hat unsere Stadtverwaltung uns keine Videokonferenzen angeboten, das Jugendamt leider auch nicht.
Vielleicht waren wir als Lehrer/innen mal wieder übereifrig. Statt zu sagen:“Sorry, wir haben Pandemie, die Schulen sind dicht, Unterricht fällt also aus.“ haben wir uns allerhand einfallen lassen. Das wird aber nicht gewürdigt, sondern es wird daran rumgemäkelt.
In dieser besonderen Situation, in der das Leben ziemlich lahmgelegt war, war es eben nicht möglich, so zu unterrichten, als gäbe es keine Pandemie. Hier war eben tatsächlich die Unterstützung alker nötig.
Eine Videokonferenz, damit die Kinder den Kontakt nicht verlieren hätten auch Eltern organisieren können. Sie hätten einfach genauso improvisieren können, wie wir Lehrer/innen es gemacht haben.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich stimme ihnen da völlig zu. Das alles sehe ich als meine Aufgabe. Ich sehe es aber nicht als meine Aufgabe an, täglich den Schulranzen meines Kindes nach nicht gemachten Aufgaben zu durchwühlen, einen Lernplan vor Klassenarbeiten jenseits von „brauchst Du Hilfe? Soll ich Dich mal abhören?“ zu erstellen und 20 km weit zu fahren, weil es im Ort keine Pappeln gibt und das Herbarium doch noch fertiggestellt werden muss.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Das sehe ich, wie weiter oben geschrieben, auch nicht als Ihre Aufgabe, es sei denn, im Gespräch mit der Lehrkraft stellt sich heraus, dass Ihr Kind seine Aufgaben zu Hause nicht selbständig erledigt. Aber. wenn die oben beschriebenen Erziehungs-Aufgaben erledigt werden, dazu noch ein vernünftiger Medienkonsum beigebracht wird, und das Kind ausreichend schläft, dürfte es dazu in der Lage sein.
Ausnahme war der Corona-Lockdown, da ging es an der Grundschule nicht ohne die Unterstützung der Eltern.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich finde es genauso merkwürdig, wenn Eltern meinen, sie könnten morgens dem Kind kein Brot schmieren und die Schule solle sich diesbezüglich wandeln, wie wenn Lehrer*innen meinen, Eltern sollten eine Videokonferenz organisieren. Ich finde nicht entscheidend, ob die Schule das macht oder nicht. Man kann auch andere Möglichkeiten finden. Wenn der Beruf aber neues erfordert, dann muss man das ja in jedem Beruf annehmen. Die Schulleitung wäre wohl am ehesten dafür zuständig, aber die Lehrkräfte müssten sich dann auch entsprechend einbringen. Wenn die Buchverlage zB., bei denen Schulen ihr Material kaufen keine Druckerpatronen mehr haben, weil die Krise den Nachkauf erschwert, dann erwarten sie ja auch nicht, dass ihr das ermöglicht, damit sie arbeiten (drucken) können. Eltern haben ihren eigenen Beruf. Der Reitlehrer, der in der Pandemie für seine 12 Euro Stundenlohn (wenn überhaupt) nicht in der Reithalle unterrichten darf, kann auch nicht sagen : „Ist halt Pandemie, Reiten mit mehreren Leuten in der Halle nicht erlaubt, also fällt es aus und mein Geld krieg ich weiter“. Wenn der Reitlehrer weiterhin was verdienen will, dann muss er auch improvisieren, Einzelunterricht draußen in der Natur geben, Sattel und Zaumzeug vielleicht regelmäßig desinfizieren oder ähnliches,Konzepte ausdenken, wo mehr Abstand halten möglich ist. Die Krankenhausmitarbeiter derweil müssen extra eine Corona Station einrichten und spezielle Hygienekonzepte entwerfen, am Eingang muss jemand die Impfpässe kontrollieren. Die Bäcker /E-Center/Imbissbetriebe haben teilweise auf Lieferservice umgestellt – da kann der Kunde auch nicht Auto und Führerschein zur Verfügung stellen. Ich finde es recht „königlich“ zu sagen, man sei nur zum Wissen vermitteln da und wenn es auf die herkömmliche Art nicht möglich ist, dann lässt man es und wartet, bis einem die Möglichkeiten geboten werden. Wenn im Krieg die Krankenhäuser zerstört werden, arbeiten die Krankenschwestern dann auch nicht mehr, weil ihr Arbeitsplatz ja zerstört wurde? Aber nebenbei, ich gehe damit auf Ihre Aussage ein, die das suggeriert. In der Praxis war das so auch nicht der Fall. Da haben Lehrkräfte mit verschiedenen Möglichkeiten gearbeitet, um Unterricht zu ermöglichen. Von manchen hat man viel gehört, von manchen wenig.

Und was allgemein die Frage der Erziehung hier im Forum angeht: Wenn Kinder die Hälfte ihrer Kindheit in der Schule verbringen, findet dort selbstverständlich auch Erziehung statt. Wenn Kinder von kleinauf mehr in Einrichtungen als Zuhause sind, was ich persönlich ablehne, dann findet dort mehr Erziehung statt als Zuhause und dann ist die Frage, ob Erziehungsfehler bei den Eltern zu suchen sind. Tauchen dann auch noch vermehrt Erziehungsfehler auf, muss man sich halt mal fragen, ob es gut ist, daß Elternhaus durch Einrichtungen zu ersetzen. Wie kann die Politik auch so blöd sein und bei Einführung der Ganztagsschule die Erziehungszeit vergessen. Liegt wohl an der fehlenden Wertschätzung der ursprünglichen „Mutterrolle“ . So war man wohl davon ausgegangen, dass das mit der Erziehung in der Schule so ganz einfach nebenher läuft.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es ging bei dem Anliegen dieser Mutter nicht um Unterricht, sondern um Kontakt unter den Kindern, das wäre auch mit einer privaten Videokonferenz machbar gewesen. Ich habe übrigens 1x eine Videokonferenz gemacht (Grundschule), es waren 6 von 20 Kindern dabei. Da waren die amderen Methoden sinnvoller. Und es besteht ein Datenschutzproblem, wenn ich dies verpflichtend machen will. Außerdem auch, weil ich meinen privaten PC nutzen musste.
Zum Beispiel der ärztlichen Versorgung. Ist das mit Schule vergkeichbar? Ist es lebensbedrohlich, wenn ein Kind eine Zeitlang keinen Unterricht hat? Nein, es ist genauso wenig lebensbedrohlich, wie, dass ich kein Auto anmelden kann, weil die Stadtverwaltung dicht hat. Oder, dass meine Steuererklärung nicht bearbeitet wird, weil die Verwaltungsangestellten dies nicht im Homeoffice mit ihren privaten PCs machen. Es gab tatsächlich lange nicht eine Instruktion einer übergeordneten Behörde, außer, dass die Schulen geschlossen werden.
Dennoch haben wir überlegt, wie wir Unterricht stattfinden lassen können. Und was mich einfach nervt, ist dieses ewige Gemecker darüber, dass die Umterrichtsqualität nicht so gut war, wie in Präsenz. Natürlich war sie das nicht, das konnte sie gar nicht sein. Mein Haarschnitt war in dieser Zeit auch nicht so toll, weil ich nicht zum Friseur konnte und er homemade war.
Alles, was ich oben beschrieben habe, habe ich mit meiner Tochter gemacht, obwohl ich voll berufstätig war, und das Kind im Ganztag. Ich weiß also, wovon ich da schreibe.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Ich kenne ohnehin keine Schule, die den Unterricht während der Schulschließungen komplett hat „ausfallen lassen“ wie das Reitlehrer-Beispiel.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

SuS der weiterführenden Schulen gehen an knapp 200 Tagen für mindestens 5 Zeitstunden (8:00 bis 13:00 Uhr) zur Schule. Das sind rund 1.000 Stunden von 8.760 Stunden im Jahr – folglich 11,4% oder ein Neuntel ihrer Zeit.
Im Grundschulbereich ist dieser Prozentsatz niedriger, an Schulen im gebundenen Ganztag höher. Da sind es rund 1.400 Präsenzstunden (8:00 bis 15:00) im Jahr – folglich 16% ihrer Zeit.

Die Betreuung an einer OGS ist keine Schul-/Unterrichtszeit. Der offene Ganztag liegt im Verantwortungsbereich des Schulträgers und hat mit Schule (Unterricht) im rechtlichen und organisatorischen Sinn nichts zu tun.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Trotzdem bleibt bei so einem Ganztag (und den meinte ich) inklusive Mittagessen, Nachmittagsbetreuung und Schulweg und abzüglich der Schlafenszeit an Wochentagen nur noch ca fünf Stunden für Zuhause. Dazu fünf „müde“ Stunden. Gibt es hinterher noch ein Hobby (weil die Eltern bis 17/18 Uhr arbeiten zB) , dann vielleicht nur noch 3 Stunden. 3 Zuhause, 5 Schule, Rest Anderes und Schlafenszeit. Das Wochenende wirkt dann vermutlich in etwa so viel, wie die Erziehung eines „Wochenendpapas“. So oder so, es ist ein beachtlicher Teil der Kindheit, den Kinder in der Schule verbringen. Deshalb messen sie schlechte Erfahrungen dort (wie Mobbing) im Nachhinein einen so großen Wert bei. Werden sie zum King in der Klasse oder umgekehrt zum unterdrückten Außenseiter, wirkt sich das auf das ganze Leben, speziell auch Berufsleben aus.
Und natürlich muss Erziehung und moralische Werte hier seinen Platz haben.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Natürlich greifen wir in den von Ihnen beschriebenen Situationen ein, thematisieren sie und es gibt ggf. Konsequenzen. Das Wochenende sehe ich aber ganz anders. Es ist sehr wichtig für das Familienleben, gerade wenn man voll berufstätig ist. Man muss ja auch nicht immer den Wahnsinn unternehmen. Ein gemeinsamer Spielenachmittag ist eine wunderbare Sache. Im Übrigen wird auch gerne versucht, Lehrern dieses Wochenende mit irgendwelchen schulischen oder schulnahen Veranstaltungen zu nehmen. Ich wehre mich immer sehr dagegen.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Wir Eltern finden das auch nicht ausnahmslos toll. Weder als Helfer, noch als Teilnehmer. Siehe meinen Kommentar weiter oben zu eben diesem Wochenend- und Nachmittags-Aktionismus.

Was mich interessieren würde: Wer genau verlangt eigentlich, dass die Schulen diese ganzen Extraaktivitäten veranstalten? Die Schulleitung? Die Ministerien? Gruppendruck, weil man doch schließlich nicht nein sagen darf, wenn jemand in der Konferenz „was Tolles für die Kinder“ vorschlägt? Sind einige dieser Veranstaltungsangebote Pflicht wie die Bundesjugendspiele?

Ich erinnere mich übrigens an eine Begebenheit, wo meine Tochter eines Tages ein Schreiben aus der Schule mitbrachte. Sinngemäß: Liebe Eltern! Wir Lehrer haben ein Sommerfest für Wochenende XY geplant und wollen dies, das und jenes mit den Kindern machen. Haben wir den Kindern heute auch schon angekündigt! Aber wir sind zu wenige und haben auch eigentlich gar kein Geld dafür. Also meldet euch gefälligst freiwillig für die Arbeiten und spendet reichlich für die Finanzierung. Sonst fällt das Fest aus und eure Kinder sind ganz doll traurig!“

In spontanem Gedenken an Götz von Berlichingen flog jener Wisch umgehend in die Altpapierkiste. So geht’s nun wirklich nicht.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Außenwirkung der Schule – dafür ist die SL sowie die gesamte Schulgemeinde in der Verantwortung. Wie bei tagen der offen Tür geht es nur um die Selbstdarstellung und die dient der Rekrutierung von Anmeldezahlen.

So ein Sommerfest kann aber auch nicht ohne die Mitwirkungsgremien (Schulpflegschaft, Schulkonferenz und ggf. Schulförderverein), in denen auch die Eltern sitzen, beschlossen worden sein.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Aber dann hätte den Gremien doch klar sein müssen, dass der Gesamtplanung immer eine Bestandsaufnahme der Ressourcen voran gehen muss? Ich wusste von dem Fest zuvor nichts; es hatte auch niemand vorab herum gefragt, wer vielleicht in welchem Umfang helfen könnte. Fand ich extrem schräg.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Wer als Elternteil vormittags Zeit für epische Posts hat……

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Stellen Sie sich vor: NRW hat noch Ferien, ich habe Urlaub. Damit die „Kinder“ (wie weiter oben längst gesagt 16 und fast 18 Jahre alt) und ich Rabenmutter auch mal stressfreie Zeit miteinander verbringen können, wenn sie nicht gerade im Sportverein und mit ihren Freunden irgendwo unterwegs sind. Die beiden sind allerdings Langschläfer, ich hingegen nicht.

So einfach kann das sein. Bedauerlich, dass Ihr Vorstellungs- und Urteilsvermögen nicht weiter reicht als bis zu dumpfem und obendrein unfundiertem Ad-Hominem-Geraune.

Aber geben Sie nicht auf, auch kritisches Denken kann man trainieren. Sie schaffen das ganz sicher noch, wenn Sie sich Mühe geben!

Last edited 1 Jahr zuvor by Adele Horn
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Klar wandeln sich bestimmte Berufe. Das ist bei Lehrern auch so.
Dazu müssen aber Rahmenbedingungen her.
Bleiben die Rahmenbedingungen gleich oder verschlechtern sich (deutlich), dann ist das halt nicht immer tragbar.
„Wir“ haben auch die Testdurchführungen beaufsichtigt und angeleitet. Wenn man das in die Unterrichtszeit packt, dann ist die Konsequenz halt, dass es weniger Unterricht gibt. (Stichpunkt: Evtl. „Lernlücken“)
Danach dann zu klagen, dass die SuS soviel Stoff doch verpassen ist eigentlich frech.
Keine/Kaum (sinnvolle) Coronamaßnahmen und zu wenig Personal -> Krankheiten -> Unterrichtsausfall.
Auch das war absehbar … Braucht sich keiner wundern.
Wenn man in der Schule wirklich gezielt nochmal soziales üben muss. Dann braucht es halt zusätzliche Stunden bzw. einen Ausgleich. Dann gibt es eben „wie haben wir uns in einer (ordentlichen) Gesellschaft zu benehmen“ und „wie komme ich alleine durch den Alltag“ als Fächer mit einem Deputat.
Gebauso bei anderen Themenfeldern. Wenn das Deputat zu gering ist … Eigentlich Pech. Fehlplanung „von oben“. Daher müssen/sollten die auch die Konsequenzen tragen.

Mal auf Ihr Beispiel ein absolut realitätsfernes Beispiel (was es halt in der Schule oft ist): Wenn Sie jetzt statt „nur“ Reitstunden geben, auch noch Reitstunden mit Elefanten, Krokodilen und Tigern geben sollen, dann wird es halt etwas schwierig. Zum einen halt, woher man das Tier nimmt, ob es rechtlich in Ordnung geht und wer sich drum kümmert. Dazu natürlich die Gefahren. Mehr Zeit dafür haben Sie aber nicht. Das sollte schon während der Reitstunden oder der Pflege der Pferde/des Stalls/Hofes gemacht werden. Bestenfalls sollen die Kinder die Tiere auch in „der Betreuung zuvor“ kostenlos und unter Aufsicht streicheln dürfen.
Absurd? Unmachbar? Nicht der eigentliche Job?
Naja, wenn die Kinder/Eltern/Poltik/Wirtschaft das aber so wollen würde? Hinnehmbar?

Also: Aufgaben realistisch stellen. Für ausreichende Rahmenbedingungen sorgen. Erwartungshaltung realistisch halten.
Das ist in der Schule weitgehend leider nicht der Fall.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

1954:
Meine Mutter ist fünf Jahre alt und kennt keinen Kindergarten. Einmal haut sie von Zuhause ab. Sie wurde von einem Nachbarn eingesammelt und nach Hause gebracht. Das gab Ärger! Seitdem hat sie das nicht mehr gemacht, sondern immer still und unsichtbar in einer Ecke auf dem Stuhl gesessen. Meine Mutter konnte man immer gut irgendwo still und unsichtbar hinsetzen. Dann gab es jedenfalls keinen Ärger. Es war nicht so ein gutes Zuhause. Vielleicht hätte mal jemand nachschauen sollen und nicht einfach nur das Kind für ungezogen halten, weil es ausgebüxt war.

1986 :
Ich bin fünf Jahre alt und kann schon richtig gut alleine nach Hause laufen, aber das darf man ja erst, wenn man Schulkind ist. Ich habe es satt immernoch von meiner Mutter vom Kindergarten abgeholt zu werden, wie ein Baby. Deshalb warte ich auch garnicht ab, bis Abholzeit ist. Ich kann mich richtig gut unsichtbar machen! Und so verlasse ich gegen 10.30 Uhr den Kindergarten und laufe durch die Siedlung unseres Dorfes, bis ich nach etwa einem Kilometer Zuhause ankomme. Meine Mutter hatte noch geschlafen, weil sie als Krankenschwester in Nachtschicht arbeitete. „Du darfst noch nicht alleine nach Hause gehen, sonst machen wir uns Sorgen, dass dir was passiert“ sagte sie und klärte dann telefonisch mit dem Kindergarten ab, wo ich abgeblieben war. Die Erzieherinnen hatten mich natürlich auch schon gesucht und mir am nächsten Tag dasselbe gesagt, wie meine Mutter.
So gut kann man das als Kind natürlich nicht haben, wenn die Erwachsenen sich Sorgen machen und einen ermahnen. Vielleicht schimpfen sie irgendwann sogar richtig? Aber trotzdem hat man als Kind halt seine Prioritäten! Und so haue ich am nächsten Tag schon wieder ab. Meine Mutter und die Erzieherinnen klären wieder telefonisch ab, wo ich (angekommen) bin und reden nochmal mit mir und betonen, was sie sich für Sorgen machen. Die Erzieherinnen machen sich auch Vorwürfe, dass sie es nicht schaffen, mich am ausbüxen zu hindern und meine Mutter macht sich Vorwürfe wegen ihrer Erziehung, dass sie es nicht schafft, mir zu vermitteln, dass ich das nicht darf. Nur -gegenseitige Vorwürfe machen sie sich nicht, aus Respekt vor der jeweiligen Aufgabe des Anderen…
Am nächsten Tag bin ich wieder weg, doch diesmal werde ich unterwegs von meiner Erzieherin mit dem Auto eingesammelt. Die mag ich echt gerne und habe so richtig ein schlechtes Gewissen, weil sie enttäuscht darüber ist, dass ich nicht auf sie höre und Schimpfe mag ich auch nicht. Aber man hat halt seine Prioritäten! Und ich habe meine Fähigkeiten noch garnicht weiter gegeben, bevor ich in die Schule komme! Meine vierjährige Freundin geht nämlich auch in diesen Kindergarten und wohnt im selben Haus wie ich. Ich überrede sie, mitzukommen, damit sie das auch mal lernt. Da werden die Eltern aber Augen machen, dass sie das auch schon kann! Natürlich ist sie erst vier. Deshalb biete ich ihr unterwegs an, ihren Kopf auf meine Schulter zu legen, falls sie müde wird. Nun sieht die Sache schon etwas anders aus. Denn die Eltern meiner Freundin haben auch eine Meinung. Und da meine Mutter alleinerziehend ist und der Vater meiner Freundin Banker, haben die Eltern meiner Freundin nun einen weiteren Grund, mich nicht als geeignete Spielgefährtin für ihre Tochter zu sehen. Ob sie auch mit dem Kindergarten ein Problem hatten, weiß ich nicht. Aber ist nun auch egal, denn meine Erzieherinnen haben DIE LÖSUNG gefunden!
„Indra “ sagen sie und meine Mutter am nächsten Tag einstimmig“ du kannst schon RICHTIG GUT alleine nach Hause laufen! “
Na endlich haben die es kapiert! OK, dann lass ich mich halt die restliche Zeit abholen.

2014 :
Meine Tochter ist vier Jahre alt und kann sich richtig gut unsichtbar machen! Was ihr echt nicht passt ist, dass ihr Bruder und ich ( als Lesemutter) in der 500 Meter entfernten Schule sind und sie „alleine“ im Kindergarten bleiben muss. So beschließt sie in Hauspuschen den Kindergarten zu verlassen. Da sie eine geistige Behinderung hat, ist sie eher wie eine Zweijährige und ihr Wortschatz ein Gebabbel. Aber zur Schule gehen kann sie! Die Straße ist abgelegen und nicht stark befahren. Die kleine Dorfschule ist in der gleichen Straße. Ein Vater gabelt sie unterwegs Richtung Kindergarten auf und bringt sie zurück. Die Hauspuschen und die Tatsache, dass sie alleine unterwegs war, obwohl sie noch nicht einmal sprechen kann, macht offensichtlich, wo sie herkam. Gibt dort auch nicht so viele Wohnhäuser.
Ohje…. und jetzt geht es los! Als ich mittags zum Kindergarten komme, treffe ich auf drei schweißgebadete Erzieherinnen. Diese können garnicht fassen, dass ausgerechnet ich als Mutter locker bleibe. Ich weiß, dass meine Tochter gut „verschwinden“ kann und mache weder mir noch den Erzieherinnen Vorwürfe. Klar, hätte etwas passieren können. Es gibt immer viele Situationen in der Kindheit, wo etwas hätte passieren können.
Die anderen Eltern sehen das anders. „Hier war eben was los!“ Denn die Nachricht hat sich im Lauffeuer verbreitet und alle Eltern haben nun Angst um ihre Kinder wegen fehlender Kompetenzen der Erzieherinnen und machen dem Kindergarten schlimme Vorwürfe. So muss schnell eine Antwort kommen und die kommt in Form einer neuen, höher angebrachten Türklinke. Nun kann kein Kind mehr raus! Stolz wird mir die neue Tür präsentiert, als ich Tage später im Kindergarten stehe. Plötzlich erscheint meine Tochter draußen auf der anderen Seite der Glastür…
Mama lacht, Erzieherinnen in Aufruhr! Naja, man kann halt auch durch die Gartentür nach draußen finden,dass weiß doch jedes Kleinkind.

Nun gilt es also auf der einen Seite zu überlegen, wie man einen Kindergarten richtig dicht macht und wie man Erzieherinnen richtig schult, finden die anderen Eltern. Pädagogen wiederum würden standesgemäß kontern. Was gibt es für Probleme in der Familie? Was sagt das über die Psyche von dem Kind aus? Und auch wenn das Kind nicht behindert wäre : Wie kann man das Verhalten des Kindes als Beeinträchtigung definieren? Was haben die Eltern falsch gemacht? Warum können die das Kind nicht erziehen? Und die Eltern antworten : Was haben die Erzieherinnen falsch gemacht…
Und dann könnten noch die Medien mit einspringen und darüber berichten. Und dann könnte es Deutschlandweit Diskussionen darüber im Fernsehen und in Internetforen geben. Und dann könnte noch jemand ein Buch über das Problem schreiben. Und dann könnte noch die Politik Gesetze erlassen und Kitas ausbruchsicher machen, damit die Erzieherinnen keine (menschlichen) Fehler machen können und den Ganztag verpflichten, damit Eltern nichts mehr falsch machen (und mehr arbeiten gehen können) mit dem Ergebnis, dass Eltern verlernen, Verantwortung für ihr Kind zu übernehmen.

Vermutlich ist 2014 eine Antwort auf 1954, am besten war wohl die Mitte, 1986. Stattdessen wandern wir wie Marionetten von einem Extrem ins andere. Wir können auch garnicht anders. Die Welt hat sich geändert. Natürlich braucht es mehr Sicherheitsvorkehrungen bei dem heutigen Verkehr und natürlich hatte ich Glück, dass meiner Tochter nichts passiert ist, war aber auch eine ruhige Gegend. Und wenn etwas passiert, dann läuft es Deutschlandweit in den Medien, natürlich wird man da ängstlicher und natürlich wird man auch „schuldiger“, wenn es für alles Sicherheitsvorkehrungen gibt (Steckdosensicherung, Schwimmkurs,…) und man dies nicht alles annimmt und mitmacht. Der Anspruch an Eltern steigt laufend. Meine Urgroßeltern waren nicht Schuld, dass meine Großeltern als Kinder nicht schwimmen gelernt haben, denn es gab keine Angebote und sie konnten es selber nicht. Je mehr Angebote und Sicherheitsvorkehrungen es gibt, desto mehr Anspruch steigt den Eltern gegenüber, alles zu bedenken, vorzusorgen, zu beachten. Desto mehr Kontrolle der Eltern. Desto weniger Selbsterfahrung und Selbständigkeit der Kinder. Aber wollen wir diese Sicherheiten nicht, wenn wir doch die Möglichkeiten haben? Im Grunde werden durch unseren Wohlstand automatisch Helikoptereltern geschaffen. Diesen Aspekt sollte man reflektieren und genauso die Gegebenheiten der anderen Seite , damit wir aufhören, ständig gegeneinander anzugehen.

Dazu gibt es immer mehr Kontrolle vom Staat, denn der ist auch Schuld, wenn er keine Sicherheitsvorkehrungen, Therapien, Regeln, ect erlässt, obwohl sie längst zu unserem Wohl erfunden worden sind, aber im Zuge dessen haben wir auch immer mehr verlernte Fähigkeiten der Eltern. Entsprechend immer mehr Bürde auf Schultern von Kiga und Schule. Eltern und Pädagogen gehen sich gegenseitig mit Schuldzuweisungen an und sprechen sich gegenseitig Kompetenzen ab. Es geht teilweise in richtige gegenseitige Abneigung über. Das Kind ist abgehauen. Hat der Kindergarten ein Problem? Hat das Elternhaus ein Problem? Was muss man an Reformen raushauen? Was muss man für Gesetze erlassen? Was gehört in die pädagogische Ausbildung? Was brauchen die Eltern für einen Ratgeber? Was braucht das Kind für eine Therapie?

Kommt keiner auf die Idee, dass das Kind einfach nur beweisen wollte, dass es schon so gut alleine nach Hause laufen kann und Niemand etwas falsch gemacht hat?

Ehrlich, ich hatte nach dem Ausbruch meiner Tochter keine Angst, dass meiner Tochter in dem Kiga was geschieht, denn ich habe gesehen, dass die Erzieherinnen die Sache ernst nehmen. Genauso passe ich auch auf meine Tochter auf und da hätte dasselbe geschehen können, denn wir sind nun mal keine funktionierenden Maschinen. Es muss reichen, dass wir unser bestes versuchen!
Und irgendwie dann konstruktiv den Weg nach 1986 finden.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Danke für diesen tollen Beitrag. Sie sprechen mir aus der Seele.

Susi S
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Oh, da haben Sie sich aber viel Zeit genommen.
Spätestens bei dem Satz: Klar, hätte was passieren können… — war ich raus!!
Genau darum geht es!
Was, wenn was passiert? Das wird dann nicht mehr so locker genommen. Dann wird mit Anwalt und und und gedroht! Wenn Sie Ihr Kind allein losschicken wollen doch dann bitte am Wochenende oder im Urlaub.
Kein Erzieher oder Lehrer möchte dafür den Kopf hinhalten – da sind bis zu 26 Kinder zu beaufsichtigen.
Und!! möglichst immer gut gelaunt, mit Freude, ruhigen Worten und möglichst zur selben Zeit.

Sorry, ihr fehlt einigen Eltern vollständig Einfühlungsvermögen – ach ja, war ja vor 37 Jahren mein Wunschberuf.
Wechseln – gern wohin? Wirtschaft?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Susi S

Textverständnis? Wo will ich meine Kinder alleine hinschicken? Wovon handelt mein Bericht?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

@ Indra

2036: Mir tun alle Knochen weh und ich sage zum Robodog:
Geh und such das Lieserl bitte ( Die 4jährige meiner Tochter/Söhne )

🙂 schlecht oder gut ?
Muss man den Doggy halt auf Lehrer- und Elternfreundlich programmieren….
> Stöckchen hin-und-hertragen….

Liebe Indra, ich habs mehrmals mit Freude gelesen, danke dafür.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Also, die „Zurück in die Zukunft“ Version sah auch in etwa so aus.. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das sehen sehr viele leider ganz anders.

Als Privatperson sehe ich das wie Sie – das Kind will zeigen, eas es kann. Es probiert aus. Nun, nervös würde ich auch werden.

Als Lehrkraft – Panik pur.

Aber nicht, weil ich dem Kind nichts zutraue – Eltern sind nicht so entspannt und viele haben den Rechtsanwalt auf der Kurzwahl.

Abgesehen von den (a)sozialen Medien, auf denen alles sofort hochgekocht wird.

Abgesehen von dem einen Bein, mit dem ich generell schon immer im Gefängnis stehe.

Abgesehen von den Eltern, die den Anwalt tatsächlich anrufen….

Und dem Getratsche, Gelästere, dem Gerede….

Die Welt ist eine andere – ob gut, schlecht, besser…. Das mag jede(r) für sich entscheiden.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Danke – das habe ich sehr gerne und sehr interessiert gelesen – wäre meines Erachtens auch eine eigenständige Veröffentlichung wert (hier bei News4Teachers oder vielleicht in einem Blog, falls Sie einen haben)!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Danke, aber ich habe nur den Block mit „ck“, kariert und liniert 😉

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Anfang der 90er Jahre, mein Sohn zu Beginn der 3. Klasse : beim Abholen vom Hort teilte mir die Erzieherin mit, dass er ohne Erlaubnis den Hort verlassen, aber dann wieder zurückgekehrt sei. Natürlich sprach ich sofort mit meinem Kind darüber. Er meinte, er hätte doch nur kurz seinen Freund nach Hause begleitet. Ich erklärte ihm genau warum das nicht geht. Einige Tage später, das gleiche. Um den Erziehern weiteren Stress zu ersparen, meldete ich ihn vom Hort ab. Er war von da an Schlüsselkind, er blühte von da an regelrecht auf. Mein Sohn war auch damals schon sehr vernünftig, friedlich und eigentlich zuverlässig. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstand, was eigentlich mit ihm los war. Genau wie ich ist er introvertiert. er brauchte diesen „Spaziergang“ zwischendurch, um mal für kurze Zeit dem Trubel von Schule und Hort zu entfliehen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nun, Sie haben ja entsprechend im Interesse des eigenen Kindes gehandelt.
Nur viele machen das aus welchen Gründen auch immer nicht. Und das geht zu Lasten des Personals, das ja die Aufsichtspflicht übertragen bekommen hat. Passiert nämlich während der unerlaubtem Absenz vom Hort etwas, ist das Geschrei unendlich groß und es kommt die Keule „Verletzung der Aufsichtspflicht“ in Einsatz. Und dieser geht immer zu Ungunsten des Personals aus.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Genau deswegen habe ich ihn auch aus dem Hort genommen. Da ich Lehrerin bin, weiß ich ja Bescheid und ich habe es auch meinem damals 8jährigen erklärt. Hat aber nichts genützt! Er wusste zum Glück besser, was gut für ihn ist. Ansonsten hatten wir eigentlich nie besondere Probleme mit ihm während der gesamten Schulzeit (auch nicht die Lehrer und Erzieher, bis auf diesen Vorfall).

SB HS Lehrer
1 Jahr zuvor

Ja es gibt einen gesellschaftlichen Wandel liebe Autorin – jedoch geht noch über die gestiegene Doppelerwerbstätigkeit der Elternschaft hinaus.

Und das ist das Problem an das die Gesellschaft sich aktuell nicht rantraut.

In ihrem Artikel sprechen Sie viele Dinge an – die richtig sind. Corona hat vieles verschlimmert und uns als G8 Land auch mal aufgezeigt wo wir wirklich stehen. In vielen Bereichen sind wir nur noch Mittelmaß – zu Tode reformiert, kaputt gespart oder aufgrund politischer Differenzen und der Ausrichtung nach schnellem politischen Erfolgen (da bald wieder irgendwo eine Wahl vor der Haustür steht) weit weg von dem was wir uns vorstellen.

Einige Dinge muss man Ihnen aber auch entgegnen:

Ihre Kinder sind erstmal Ihre Kinder und nicht die Kinder des Staates – das würden Sie auch nicht wollen, dass nur noch der Staat die Erziehung übernimmt. Der Staat hat einen Erziehungsauftrag (das stimmt) der so auch im Gesetz steht, jedoch ist der Hintergrund, dass man die jungen Menschen zu mündigen Mitbürgern in einem demokratischen Staat erziehen möchte. Und hier beginnt die Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus.

Jedes Elternteil hat doch auch eigene Wertvorstellungen die sie in ihrer Familie ausleben. Und das ist auch gut, so fördert doch genau das, Individualität in Persönlichkeit und Gesellschaft.

Beide Seiten – sowohl Schule als auch Elternhaus, begehen seit Jahren den Fehler, dass man gegenseitig nur mit dem Finger aufeinander zeigt. Gleichzeitig sind oft die diejenigen die Diskussionen zu dieser Partnerschaft führen, diejenigen bei denen es funktioniert.

Hier im Artikel ist es genauso. Ich gehe davon aus, dass die Autorin mit beiden Beinen fest im Berufsleben steht, gemeinsam mit Partner oder Partnerin die Familie managed die sie gemeinsam gegründet haben und genau Erwartungshaltungen und Vorstellungen für die Entwicklung ihrer Kinder hat.

Und jetzt kommt leider das aber….

Aber – es gibt in Schulen mittlerweile eine unglaubliche Vielfalt an Kindern mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Studien und Aussagen aus dem Bereich der Bildung beziehen sich seltenst auf einzelne Kindern, sondern legen den Finger in die Wunde oder zeigen auf, wo die größten Probleme sind. Und daran scheitert die Diskussion, weil die meisten Eltern ihr Kind sehen, aber nicht die komplette Klasse die vor uns Lehrern sitzt.

Ich mache diesen Job nun seit fast 20 Jahren. Ich bin Hauptschullehrer und arbeite unglaublich gerne mit den mir anvertrauten Kindern.
Ich bin bewusst Hauptschullehrer geworden, weil ich selber keinen Bock auf Schule hatte, weil ich ein schwieriger Schüler war und ich mein Abi nur geschafft habe, weil es einige wenige Lehrer*innen gab, die sich für mich eingesetzt haben und unter die Oberfläche geschaut haben und genau das wollte ich meinen Kids auch bieten.

Für mich zählt im Klassenzimmer immer zuerst der Mensch. Und alle Schüler die bei mir Unterricht kapieren ziemlich schnell was ich verlange und erkennen was ich vorlebe:

  • Lebe jeden Tag so, dass die Welt ein kleines bißchen besser wird – und wenn es nur ist, dass du jemanden zum lächeln bringst.
  • Wer immer sagt ich kann das nicht – hat keine Lust sich anzustrengen – Ich kann das nicht heißt höchstens – ich schaff das nicht allein
  • Es gibt Dinge die man tun muss, obwohl sie Scheiße sind und keinen Spaß machen – ich hasse z.B. Rasenmähen…

Das sind die Dinge die ich meinen Kids immer wieder sage und die verstehen ziemlich schnell den Sinn dahinter.

Warum schreibe ich das jetzt.

Weil ich genau damit immer wieder bei Eltern anecke – die oft Angst haben, dass ihre Kids zu wenig lernen, die sich ständig mit anderen vergleichen – die oft nicht sehen, was für tolle sie Kinder sie eigentlich haben, weil zu wenig Zeit da ist.

Gleichzeitig erhalte ich aber Gegenwind wenn ich mal unpopuläre Entscheidungen treffe, wenn ein Kind mal etwas „aushalten“ muss, weil es vielleicht nicht neben der besten Freundin sitzen kann, weil ich erziehe und Dinge auch sanktioniere – weil ich drauf bestehe, dass an Tagen an denen etwas abzugeben ist, dass auch da ist und wenn man es abends noch in den Briefkasten der Schule werfen muss….

Erziehung ist anstrengend heutzutage – wir Lehrer sehen das täglich und bekommen auch die Probleme zu Hause mit – meistens sind wir ja auch selber Eltern und haben die gleichen Pubertiere zu Hause.

Und da sind wir wieder am Anfang – die Gesellschaft.

Unsere Gesellschaft hat sich gewandelt und das nicht zum Besten. In vielen Dingen sind wir souveräner und toleranter geworden, haben Mitmenschen endlich Freiheiten ermöglicht die jahrelang unterdrückt, verfolgt, belächelt oder beleidigt wurden.

In vielen Dingen haben wir aber auch abgebaut – der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt.
Heutzutage gibt es nur noch Erwartungshaltungen und die Individualität und das Erlebnis des Einzelnen steht im Vordergrund. Das man mal einen Schritt zurück tritt, wartet oder einer Sache Zeit gibt, das gibt es doch nur noch bei wenigen Menschen.

Führe ich Elterngespräche (wobei ich mich oft frage warum, weil da was ich vorschlage kann zu Hause eh nicht umgesetzt werden, da viele Eltern ihre Kinder fast gar nicht mehr erleben…), merke ich das oft. Das viele erstaunt sind welch einfachen Dinge ich von den Kids erwarte und warum das schon oft konfliktbehaftet ist.

Der Fehler unserer Gesellschaft ist, dass wir Kinder mittlerweile zu früh erwachsen werden lassen, das wir Vorstellungen haben die wir selber nicht mehr vorleben, das wir unsicher darin geworden sind, Dingen Zeit zu geben und das wir immer erst beim Nachbar in den Garten schauen, bevor wir vor der eigenen Haustür kehren.

Ja die heutige Zeit ist unglaublich herausfordernd.

Als Eltern muss jeder arbeiten gehen um einen gewissen Wohlstand zu erwerben und genau das macht man ja auch für seine Kinder…
Als Lehrer hetzt man durch den Alltag und versucht nur noch Lücken zu stopfen und muss oft sagen, hierfür habe ich keine Zeit und Kraft mehr….
Als Gesellschaft muss man endlich mal wieder miteinander reden und bereit sein füreinander etwas zu tun….

In 20 Jahren Lehrer hab ich nunmehr hunderte von Gesprächen und Telefonaten geführt und Eltern und Unterstützung angeboten, Probleme aufgezeigt, vorsichtige Kritik geführt und Eltern in ihrem Handeln bestätigt…

In 20 Jahren hat bisher genau einmal ein Elternteil gefragt “ Wie kann ich Ihnen helfen – was kann ich tun….“.

Aber vielleicht ist das auch nur in meinem Arbeitsalltag so….

Frohes neues Jahr….

PS: Heute schon jemanden zum lächeln gebracht…..

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

„Beide Seiten – sowohl Schule als auch Elternhaus, begehen seit Jahren den Fehler, dass man gegenseitig nur mit dem Finger aufeinander zeigt.“
 
Danke!

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Vielen Dank für diesen tollen Beitrag und Ihre differenzierte Sichtweise.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Das ist schade aber nicht unbedingt so. Kommt drauf an, was man als Hilfe /Entgegenkommen interpretiert. Die Position bei so einem Gespräch ist nicht auf Augenhöhe und kann es auch garnicht sein. Der Lehrer schaut den Eltern quasi über das Kind ins Privatleben und in persönliches. Er erfährt Sachen, die Eltern eigentlich für sich behalten wollen, zB Finanzielles, Ehekrach. Zudem wird das Kind und somit auch die Erziehung quasi „bewertet“. Eltern sind von der Beurteilung oder dem Wohlwollen des Lehrers abhängig, umgekehrt nicht. Indirekt kriegen auch Eltern eine Note. Das Machtverhältnis ist also sehr verschieden, deshalb nicht auf Augenhöhe.
Umgekehrt erfahren Eltern nichts über den Lehrer, der bleibt quasi unnahbar und mehr oder weniger unpersönlich. Geht auch garnicht anders. Aus so einer Position bietet man eher keine Hilfe an, genauso wenig wie man seinem Arzt oder seinem Chef das anbietet. Da ist so eine Art Barriere – kann ich nicht besser erklären. Würde man diese Barriere in Frage stellen oder aufweichen, weicht man auch den „Schutz“ des Lehrers auf.

Ich würde mich gerne mit einer früher bekannten Lehrerin anfreunden. Das würde ich auch dann wollen, wenn sie einen anderen Beruf hätte, hat also mit diesem früheren Verhältnis nichts zu tun. Leider haben wir uns zuerst über eben dieses Verhältnis kennen gelernt und diese Barriere zu überwinden ist ganz schön schwierig, habe ich dann beim Versuch auch in den Sand gesetzt. Wenn mir früher aufgefallen ist, dass sie nicht so fröhlich bzw unglücklich wirkte, wenn sie sich nicht beobachtet fühlte, hätte ich sie auch gerne (nicht oberflächlich, sondern ernsthaft) gefragt, wie es ihr geht. Aber – geht nicht, weil verletzt in dieser Position die Privatsphäre und macht deshalb die Sache höchstens schlimmer und es wäre nur eine oberflächliche, professionelle Antwort gekommen.

Aber seine Wertschätzung kann man natürlich immer ausdrücken. Materielle Hilfe anbieten, indem man Projekte unterstützt, indirekt helfen, indem man, wenn nicht wirklich nötig, auf persönliche Zuwendung und Zeit (zB beim Sprechtag) verzichtet. Da sind auch Kleinigkeiten Zuhause. ZB das Kind, wenn es zuviel Aufmerksamkeit außerhalb des Unterrichts zur Lehrkraft sucht ( „Mama, kannst du das Frau X schicken. Mama, ich will in der Pause (schon wieder) Frau X besuchen. Das Bild male ich für Frau X „- wie man erraten kann ist Frau X die schmerzlich vermisste Grundschullehrerin) etwas bremsen und ihm bewusst machen, wieviele Schüler Frau X hat. Aber das bekommt ein Lehrer dann halt nicht mit.

Auch geben Kinder ja manchmal sehr aus dem Kontext gerissene Berichte Zuhause über den Lehrer und in der Schule über die Eltern ab. Auch da ist es Wertschätzung, wenn man das nicht reißerisch oder bequemerweise 1:1 annimmt, sondern respektvoll deutet ( „Weißt du das aus erster Hand oder spricht sich das Gerücht über den Lehrer nur unter deinen Mitschülern herum?“)

Das sind lauter kleine Unterstützungen, die keiner mit bekommt. Offensichtlich wäre es dann nur beim Fest aufreumen zu helfen oder ein Fahrtaxi zum Zoo zur Verfügung zu stellen. Ist zumindest auf dem Dorf üblich. Oder einfach die Hausaufgaben üben, damit es dann im Unterricht mal weiter gehen kann. Und wenn das Kind in der Schule sich schlecht benimmt und man setzt es deswegen Zuhause auf den Hosenboden, zum Wohl der Mitmenschen in der Schule, dann muss davon natürlich dort auch nicht automatisch etwas ankommen, vor allem wenn es sich um einen 7./8.Klässler handelt. 😉

baaaal1
1 Jahr zuvor

Schule (!) ignoriert den gesellschaftlichen Wandel.. Schule??
Der affront richtet sich an die falschen. Maßgebliche Zielgruppe ist m.e. die Politik, die augenscheinlich aus Lehrern multitalente zaubern will, ohne dabei zu sehen, dass das lehramtsstudium wohl kaum Krankenpflege, Sozialwissenschaften oder Kindererziehung oder gar Touristik oder informatik beinhaltet.
Die Versäumnisse der letzten 10 Jahre treten jetzt offen zu Tage.
Und die Lehrer sollen es nun ausbaden.. Hauptsache kostenfrei. Wer Vollbeschäftigung bei Eltern einfordert.. wie die Wirtschaft proklamiert.. darf sich nicht wundern, wenn die Kinder auf der Strecke bleiben..

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  baaaal1

Die Politik will nicht Multitalente aus Lehrern zaubern, sondern Zitronen.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Die Argumentation in diesen Gastbeiträgen ist dürftig: Corona war eine Ausnahmesituation und das Argument „Ich arbeite, ich kann mich darum nicht um die Erziehung meiner Kinder kümmern“ ist einfach daneben und zeugt von Bequemlichkeit.
Überraschung für viele fachfremde Kommentierende hier: Die meisten Lehrkräfte sind selbst Eltern.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Ich habe das tatsächlich manchen Eltern erklären müssen. Einige waren ganz erstaunt („Ach, Lehrkraft X hat Kinder, ehrlich?“). Ein paar Mal haben meine Kinder (damals Grundschule) meine Videokonferenzen unterbrochen, weil sie Fragen hatten (obwohl ich sie schon gebeten hatte, bis zur nächsten Pause zu warten), da bekam ich die Rückmeldung einer Mutter, dass sie das eigentlich ganz gut fand, das andere Eltern sehen, dass wir eigentlich im gleichen Boot sitzen und uns auch um beides kümmern müssen.

Bambus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Das ist sehr wahr! Bei meinen Kindern (GS) gab es leider keine Videokonferenzen. Mit eben der Begründung, die Lehrerinnen müssten sich ja schließlich um ihre Kinder kümmern.
Im Normalbetrieb können LuL ihre Arbeit am Nachmittag völlig frei einteilen, da klappt das auch mit der Kinderbetreuung. Wie wäre es bei Anwesenheitspflicht an der Schule (meinetwegen auch im Einzelbüro mit topmoderner Ausstattung)? Was würde geklagt werden.
Das Boot ist ein Schiff. Mit Unterdeck für die einen und Captainsdinner für die anderen.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bambus

Sehr gerne hätte ich ein Einzelbüro in der Schule Da würde ich dann abarbeiten was machbar ist in meiner Arbeitszeit und der Rest würde eben liegen bleiben. Ich hätte dann zu Hause ein Zimmer mehr, weil ich kein Arbeitszimmer mehr bräuchte. Da stände dann natürlich auch ncht mein privater PC drin, und ich würde erwarten, dass Büromaterial von meinem Arbeitgeber gestellt wird, wie es in jedem anderen Bürojob üblich ist. Eltergespräche würde ich dann in meine Bürozeiten legen. Wenn ich einen neuen Ausweis beantragen muss, kriege ich beim Einwohnermeldeamt schließlich auch keinen Termin außerhalb der Öffnungszeiten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Zum ersten Kommentar oben habe ich genügend kommentiert.

Ist an anderer Stelle zu finden.

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Ich weiß langsam nicht mehr, ob ich das Ganze lustig finden oder mir veräppelt vorkommen soll. Vielleicht geht sogar beides?

Vor der Pandemie durfte ich meine Kinder (aktuell nun 16 bzw. 18 Jahre alt) auf keinen Fall mit Wissen füttern, damit nur ja kein anderes Kind der Klasse benachteiligt wird.
Aber Hausaufgaben sollte ich mit ihnen machen! Auf jeden Fall, denn die zu überprüfen hatte man bei 31 Kindern in der Klasse natürlich keine Zeit!
Aber dabei bitte bloß ja niemals nicht die Rechtschreibung korrigieren, weil die Reichen-Methode doch so toll sei und das Konzept der Lehrer da nicht kaputt gemacht werden dürfe! (Habe ich trotzdem von ersten Tag an getan. *hust*)
Ach ja, und natürlich immer sicherstellen, dass insbesondere der Sohn alle aufgegebenen Aufgaben macht. Aber welche das überhaupt waren, sollte ich wohl hellsehen, denn der Sohn war da nicht sehr mitteilsam. Mir war ein Soll-Ist-Vergleich also gar nicht möglich, aber wenn er die Hausaufgaben nicht hatte, war es selbstverständlch meine Schuld, ich Rabenmutter!

Während der Pandemie hieß es dann dauernd, Eltern würden ihre Kinder misshandeln und wären sowieso nicht in der Lage, Lehrer zu ersetzen, und deshalb müssten ausnahmslos alle unbedingt und um buchstäblich jeden Preis in die Präsenzverwah… äh, den Präsenzunterricht. Eltern würden nur schaden.

Jetzt auf einmal sind Eltern wieder unentbehrlich, aber Distanzunterricht von zu Hause aus ist immer noch des Teufels.

Ja was denn nun?

Ich gestehe: Ich habe sowieso immer nur das gemacht, was mir persönlich für meine Kinder sinnvoll erschien und dabei den Familienfrieden nicht durch Stress und Druck bis in die Abendstunden und Wochenenden gefährdet hat.

Manchmal war das weit mehr als das, was die Schule wollte, weil z.B. meine Tochter das komplette Mathebuch meistens schon 3 Wochen nach Schuljahresanfang wie ein Rätselheft gelöst hatte, die Schule das aber nicht wissen durfte. Denn im ersten Jahr hatte es deshalb massiven Ärger gegeben, weil ich das nicht verhindert hatte. (Fun fact: Ich hatte es gar nicht gemerkt.)
Und manchmal war es weit weniger, damit meine Kinder auch Eigenverantwortung beim Lernen lernen. Einer Lehrerin, die meinte, ich dürfe meinen Sohn keinesfalls je schulisch auf die Nase fallen lassen, wenn er nie seine Hausaufgaben macht, habe ich dann auch mal lässig erklärt, dass ich gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten(!) den Sohn an die Hausaufgaben erinnere, aber mich ganz sicher nicht in eine Art Co-Abhängigkeit drängen lasse, indem ich ihm alles hinterhertrage und permanent erinnere, mahne und überwache.

Genau das wäre meine Empfehlung an sämtliche Eltern. Lasst euch nicht bange machen, es sind eure Kinder und ihr kennt sie am besten. Macht, was den Kids und euch als Famile gut tut. Und überlegt euch gut, was ihr den Schulen erzählt und was vielleicht lieber nicht.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die Elternleistungen (im Grunde identisch mit Home-Schooling neben der eigentlichen Schule) sind schon seit Jahrzehnten heimlicher aber fester Bestandteil des Bildungssystems, und das wird angesichts des sich verschlimmernden Lehrermangels eher mehr als weniger werden. Egal, ob es um Hausaufgabenhilfe, Ausflugsbegleitung oder Mithilfe beim Sportfest geht. Das kann auch gute Seiten haben, aber: Wenn die Schulen möchten, dass wir (noch mehr) Verantwortung im Bildungswesen übernehmen, muss man uns auch mehr Handlungsspielraum und Optionen geben und weniger gängeln.

Wenn Schulen hingegen wollen, dass wir uns in die Pädagogik und den Lehrplan nicht einmischen, ist das auch legitim und begründbar. Dann darf man uns aber auch nicht dauernd als Arbeitstiere verpflichten. Auch nicht für die Hausaufgabenüberwachung.

„Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ is nich.

Ich persönlich bin heilfroh, dass meine Tochter aktuell endlich ihr Abitur macht und mein Sohn im Sommer für die Oberstufe das staatliche System verlassen wird. Für eine Jahrzehnte alte, erfolgreiche private Schule, wo Defizite in Kleinstklassen mit guter, moderner Ausstattung aufgefangen werden können. Wo auch ein Mehr an Wissensdurst seinen Platz findet. Wo Eltern nicht nur ad-hoc Erfüllungsgehilfen für die Lehrer sind, wie es den Schulen gerade passt, sondern wo man als echte Partner für die Wissens- und Kompetenzvermittlung betrachtet wird. Meines Erachtens ist dieser letzte Punkt der entscheidende. Aber solange die Rahmenbedingungen im staatlichen System so sind, wie sie sind, bleiben Eltern dort wohl nur Arbeitstiere, und das geht auf die Dauer garantiert schief.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

„Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die Elternleistungen (im Grunde identisch mit Home-Schooling neben der eigentlichen Schule) sind schon seit Jahrzehnten heimlicher aber fester Bestandteil des Bildungssystems…“
 
Natürlich.

Deshalb sollte man dringend Gesetz ändern. Alles andere ist Beleidigung für den gesunden Verstand.

Wer mitmachen muss/will, gut, wer nicht hat wenigstens eine Wahl.
 
Das Schulsystem ist schon sehr lange sowieso brutal ungerecht.

Uns immer (und zwar gegenseitig: Schülerschaft-Elternschaft) aufs Neue zu belügen, beschuldigen, hilft keinem etwas.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

DANN müssen doch alle in ein Internat.

Peng – Lösung da!

Natürlich müssen sich Eltern auch um die schulischen Belange ihrer Kinder kümmern. Das gehört zur Lebenswelt des Kindes und hat Aufmerksamkeit und Wertschätzung verdient!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Meiner Erfahrung nach sind es nicht die Elternleistungen, sondern eher die Mütterleistungen.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wahrscheinlich ist das statistisch betrachtet leider richtig.
Anekdotisch bestätigen kann ich persönlich es nicht. Mein Ex-Mann war bzw. ist auch in schulischen Belangen immer und oft für die Kinder da. Jeder von uns hat Fächer, in denen er besser helfen kann als der andere, und das klappt auch sehr gut. Ist allerdings auch immer seltener überhaupt notwendig. Wir haben beide viel Wert darauf gelegt, auch Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Scheint gefruchtet zu haben.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Zitat: „Ich kann mir gut vorstellen, das Kinder, deren Eltern sich allein auf die Schulen verlassen, in ihren Leistungen stark abfallen.“

Kommt drauf an. Es gibt Kinder, die da mit fliegenden Fahnen durch segeln und Elternhilfe weder brauchen noch wollen. Sind halt leider dieselben, die in den Schulen meistens keinerlei passende Anreize für mehr erhalten, weil dafür einfach die Kapazitäten fehlen, denn man muss ja erstmal die Schüler mit Lernrückständen irgendwie mit durch ziehen. Lässt man ein Kind die Klasse wiederholen, brennt ja auch gleich wieder die Hütte und viele Eltern rennen zum nächsten Anwalt.
Gerecht wird das aktuelle System im Grunde niemandem. Den Lehrern nicht, den Familien nicht, und den Kindern ganz sicher nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Welchen Sinn hat das Gerenne zum Anwalt, wenn das Kind eine Klasse wiederholen soll?

Das hat sich mir noch nie erschlossen?

Fürsorge?
Peinlichkeit?

Manfred
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wie oft kommt das denn tatsächlich vor? Ich höre und lese immer wieder von den Heerscharen elterlichen Anwälten, die die Flure von Schulen verstopfen.
Allerdings kenne ich keine Familie, die jemals einen Anwalt bemüht hat… (und ich glaube nicht, dass Menschen, die sich so sehr im Unrecht fühlen, dass sie anwaltliche Hilfe bemühen, den Deckmantel des Schweigend darüber hüllen).

Last edited 1 Jahr zuvor by Manfred
Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Manfred

Scheint aber tatsächlich ein Trend zu sein. Ich versuche es mal mit diesem Link zur Zeitschrift „Eltern“: https://www.eltern.de/schulkind/grundschule/anwalt-elternsprechtag.html

@Riesenzwerg: Warum es so furchtbar sein soll, wenn ein Kind eine Klasse wiederholt, ist auch mir nicht klar. Wenn die Leistungen so weit unter den Erfordernissen für die nächsthöhere Klasse liegen, dass sie nicht in absehbarer Zeit aufgearbeitet werden können, ist das doch die beste Chance für das Kind? Ja, OK, man verliert den Klassenverband, aber engere Freundschaften kann man ja trotzdem noch weiter pflegen. Klappt nach der 6. Klasse doch auch, wenn die Unterstufe nach Sprachwahl für die Mittelstufe wieder neu aufgeteilt wird.
Außerdem hat man ja auch außerhalb der Schule noch ein Sozialleben.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Manfred

Muss sie ja auch nicht. Was den Ärger bereitet ist die Meldung an die Schulaufsicht, ohne dass vorher Kontakt zur Lehrkräften oder Schulleitungen aufgenommen worden ist.

Es gibt schon eine Reihe von Kanzleien zu deren Schwerpunkten Schulrecht gehört. Die würden das nicht anbieten, wenn es keine Mandanten bringen würde.

Anwaltspflich besteht ja auch nur, wenn ein Rechtsstreit bei Gericht landet. Im Vorfeld steht aber das Widerspruchsverfahren. Und bevor sich die Schulabteilung einer Bez.-Reg. vor die Schranken eines Gerichtes begibt, erklärt sie die formalen Beschlüsse der Schule, die ja Verwaltungsakte sind, für nicht justiziabel. In der Rechtsabteilung der Schubehörde sitzen Verwaltungsjuristen, die es an Schulen eben nicht gibt. Und einen formalen Grund, warum die Aufsichtsbehörde einem Widerspruch gegen Maßnahmen der Schule nicht niederschlägt, lässt sich immer finden.

Um z.B. die Anzahl der Fehlstunden eines Schülers zu ermitteln, reicht es eben nicht aus die Zahl der laut Stundenplan geplanten Unterrichtsstunden zu summieren, es muss die Zahl der tatsächlich laut aktuellem Vertretungsplan gefehlten Unterrichtsstunden angegeben werden. Diese lässt sich aber im Regelfall nicht bei Durchsicht der Klassenbücher ermitteln, da der Kursunterricht der Schüler ja nicht im Klassenbuch sondern in den Kursmappen, die von den Fachlehrkräften geführt werden, dokumentiert sind.

Bevor man den Aufwand als Klassenlehrkraft betreibt, kippt man den Beschluss, der die Maßnahme eingeleitet hat.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor

In einem muss ich Mutter 1 widersprechen, Lehrer haben auch einen Erziehungsauftrag. Er ist nicht so weitgehend wie der der Eltern, aber er ist Teil des Berufsbildes Lehrer.

Ein Blick in jedes Schulgesetz kann das belegen. Lehrer, die Erziehung grundsätzlich ablehnen, haben ihren Beruf verfehlt.

NicNac
1 Jahr zuvor

Heißt das jetzt, dass ich alle Kinder meiner Klassen aus erzieherischen Gründen dann auch bei mir daheim einbinden darf? Also Spülmaschine ausräumen, Hecke schneiden oder Auto waschen…dann wäre die Mehrarbeit für mich echt ok…

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  NicNac

An der Schule für Blinde, wo seinerzeit meine Mutter unterrichtet hat, war sowas ein eigenständiges Fach mit festem Platz im Stundenplan. Nannte sich „Lebenspraktische Fertigkeiten“. Einkaufen, Essensplanung und Kochen gehörten auch dazu. OK, es gab natürlich extra Räume in der Schule dafür, nicht im Lehrerhaushalt. Aber hey, wollen wir mal nicht kleinlich sein! Also bitte, nur zu! Ich bin sicher, viele Eltern wären begeistert, wenn ihr Nachwuchs auch mit solchen Kenntnissen und Fertigkeiten nach Hause käme! 😀

(Der Wegfall solcher Möglichkeiten nach der Schließung vieler Förderschulen ist übrigens ein Aspekt, der bei den ganzen Inklusionsdebatte bitter spürbar fehlt. Aber das ist wieder ein anderes Thema.)

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  NicNac

Wenn Sie aus Erfahrung sprechen würden, wüssten Sie, dass es dabei bei dem erzieherischen Auftrag bleibt und Sie alles viel schneller alleine erledigen könnten. Wenn Sie dann die Hecke nochmal richtig geschnitten und das Auto nachgeputzt haben und den Dreck aufgewischt, den das ausräumen der Spülmaschiene in der Küche verursacht hat oder die Unordnung im Küchenschrank, dann merken Sie, dass dies nur der Erziehung der Kinder gilt und Sie eher dadurch noch mehr Arbeit haben. Klappt es dann aber irgendwann gut, werden die Kinder auch schon langsam flügge und dann haben Sie da auch nichts mehr von.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

LOL, Treffer – versenkt! 😀

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Und eine Fachlehrkraft sagt sich:
„Am Ende des Schuljahres gebe ich die Lerngruppe ohnehin ab. – Wozu also der Aufwand.“

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  NicNac

Bitte dringend dazu schreiben, wenn es sich um Ironie handelt!

Das wird hier nicht immer verstanden.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor

In Kurzform:
Das, was viele (nicht alle!) Eltern zeitlich oder aus anderen Gründen nicht mehr schaffen (können), wird LuL und EuE übertragen, die es (nicht alle!) aus zeitlichen Gründen auch nicht mehr schaffen (können).
Kann also so nicht klappen.
Wer muss eine Lösung finden?
Die Eltern? Die LuL und EuE? Beide? Jemand anders?

Black
1 Jahr zuvor

Ich bin ebenfalls Vollzeit arbeitende Mutter und kümmere mich trotzdem viel um die schulischen Themen meiner Töchter. Ich kann daher viele angesprochen Punkte gut verstehen.
Die Diskussionen gehen aus meiner Sicht aber in vielen Fällen am Thema vorbei – von beiden Seiten Lehrern und Eltern. Der wichtigste Punkt aus dem ersten Beitrag ist für mich, dass tatsächlich klar geregelt werden sollte, was Aufgaben der Schule sind und was von den Eltern erwartet wird. Die steigende Vollzeitbeschäftigung (besonders der Mütter) sollte dabei berücksichtigt werden! Wenn keiner weiß, was von ihm/ihr erwartet wird und was der andere zu leisten hat, kann das nur in Chaos und Enttäuschungen enden.
Und wenn diese Aufgaben und Erwartungen klar definiert sind, wäre der zweite Schritt, dass die Beteiligten auch die entsprechenden Resourcen zur Bewältigung ihrer Aufgaben erhalten. Dies ist aus meiner Sicht Aufgabe der Politik, die im Moment aber offenbar von den Beteiligten (zusätzlich auch noch den Kindern) immer nur fordert und weitere Aufgaben verteilt, aber kaum fördert und Resourcen zur Verfügung stellt.
Und so bekriegen sich nun Eltern und Lehrer unötigerweise.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Black

Danke für diesen Kommentar: volle Zustimmung! Wir brauchen a) Rollenklarheit b) die benötigten Ressourcen – auf beiden Seiten. Gegenseitiges Zerfleischen ist dagegen kontraproduktiv…

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Black

An unserer Schule gibt es einen Schulvertrag, den die Schule, die Schüler und die Eltern unterschreiben müssen und in dem die Erwartungen an alle Parteien formuliert sind.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Black

Ja und da haben sie vielleicht auch Glück gehabt. Soll Mütter geben die im Schichtdienst arbeiten und in Jobs die sie so weit fordern das sie nur noch schlafen wollen. Und es gibt Mütter die psychisch krank sind, Deppressiv, Drogenprobleme etc. Oder Krebs haben oder chronische Krankheiten. Und da den Kindern einfach zu sagen: Deine Mutter ist verantwortlich ist ähnlich sinnvoll wie einem Rollstuhlfahrer zu sagen: Geh doch die Treppe hoch.

Anjali251
1 Jahr zuvor

An die Mutter im obigen Text,

Für mich klingt diese Einstellung nach – keinen Bock drauf, muss jemand anderes machen!

Meine Mutter war mit 3 Kindern allein, hat immer Vollzeit als Lehrkraft gearbeitet in der DDR wie nach der Wende. Auch sie hat sich gekümmert und es hat sehr gut funktioniert. Dafür muss natürlich die Erziehung der Kinder konsequent sein. Die Einstellung der Mutter im Text hingegen zeigt Bequemlichkeit bis zum Geht-Nicht-Mehr. Das hat nichts mit Wandel zu tun. Und es ist nicht unsere Aufgabe als Lehrer ihre Aufgaben deswegen mit zu übernehmen. Bisschen Organisation muss man als Eltern schon haben. Und wir wissen sehr genau was wir von Kindern und Eltern verlangen, da gerade Lehrer*innen in der Regel auch Eltern sind.

Die Erfahrungen, die teils in der Pandemie gemacht wurden, tun mir leid. Aber nicht alle Lehrkräfte haben die Schüler*innen und Eltern hängen lassen. Es gab leider auch viele Schüler*innen, die in der Versenkung verschwunden sind, denen Angebote vor Ort gemacht wurden, diese aber nicht wahrgenommen wurden.

Heilen. Ah ja. Also das letzte Lockdownchen liegt mehr als 1 Jahr zurück. Das ist ausreichend Zeit zu heilen. Ich kenne tatsächlich sehr wenige Kinder, die gelitten haben, daher ja: ich erwarte jetzt, entsprechend des durchgeführten Unterrichts auch wieder Leistung!

Wie lange soll der Lockdown eigentlich als Entschuldigung dienen? Zumal, zumindest bei uns, sehr viel dafür getan wurde, Lücken zu schließen und die Kinder zu fördern.

B. aus A.
1 Jahr zuvor

Grundgesetz, Artikel 6 (2): „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

Von Lehrern und Schulen ist hier nicht die Rede… einmal nachdenken, bevor man sich für Kinder entscheidet ( – und im Nachhinein die Verantwortung abgeben möchte)!

Obiger Artikel ist übrigens auch in der Pandemie nicht geändert oder außer Kraft gesetzt worden.

Damit dürfte sich der Aufhänger des ersten Elternbeitrags wohl erübrigt haben – nach „kein Bock“ wird im Grundgesetz nicht gefragt. Und die Mädels sollen auch nicht „mit Mama lernen“, sondern Mama (oder Papa) soll ihnen die Grundvoraussetzungen schaffen, damit sie ihre Aufgaben für die Schule erledigen können.

Pappenheimer
1 Jahr zuvor
Antwortet  B. aus A.

Sind Sie Lehrer? Schulrelevante Gerichtsurteile sollten Sie kennen. @ Fragezeichen schrieb oben richtigerweise Untenstehendes dazu. Wenn ich mich richtig erinnere, war das ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts!!!

„Fragezeichen
 16 Stunden zuvor

 Antwortet  Grundschullehrer
Haben Sie jemals gelesen, was zum Berufsbild eines Lehrers gehört. Es gibt Gerichtsurteile dazu. Höchstrichterliche. Das Erziehungsrecht der Schule ist dem Erziehungsrecht der Eltern nicht untergeordnet, sondern gleichgeordnet.“

Last edited 1 Jahr zuvor by Pappenheimer
B. aus A.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Bitte vor dem Kommentieren zuende lesen: es geht im zweiten Teil des Satzes um „die zuvörderst ihnen [=den Eltern] obliegende Pflicht“ zur Erziehung – und darum, daß eben genau diese nicht einfach abgewälzt werden kann (auch wenn die Mädels keinen Bock haben, mit Mama zu lernen…)!

Mom73
1 Jahr zuvor

Ich bin keine Lehrerin und kann nur mit dem Kopf schütteln.
Alleinerziehend und Teilzeit arbeitend sind wir nach startschwieriegkeiten schulisch gut durch die Pandemie gekommen. Ich habe mein Kind gerne unterstützt, dass habe ich trotz höherer Belastung gerne für meine Tochter getan. Es war eine außergewöhliche Situation mit außergewöhnliche Mehrbelastung für ALLE Beteiligten.
Außerdem interessiere ich mich für grundsätzlich für mein Kind, was es tut, wie es ihm geht, was es den Tag erlebt und gemacht hat, privat und in der Schule. Ich wollte es von Anfang an persönlich auf einen guten Weg bringen, ja, dass ist natürlich anstrengend, aber der Dialog und die Unterstützung zahlen sich aus und außerdem ist es MEIN Kind für das ICH mich entschieden habe. Schule bleibt in der Schule, unglaublich….
Ich kaufe auch keinen Hund, wenn ich zum Gassi gehen keine Zeit habe und/oder gerne in den Urlaub fliege.Leider finden sich vieleTiere zur Urlaubszeit dann dann doch an dem Rastplatz wieder oder, nach Corona,im Tierheim… Verantwortung nennt man das. Wenn ich die nicht übernehmen möchte, dann bitte, jeder wie er will aber nicht alles den LuL oder ErziehernInnen aufbrummen.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mom73

Vielen Dank für diese Zeilen, solche engagierten Mütter wie sie können wir Lehrer*innen uns für unsere Schüler*innen nur wünschen!

S. Kueßner
1 Jahr zuvor

Ich verbringe viel Zeit damit, den Kindern beizubringen, ihren Müll nicht einfach fallen zu lassen, sondern selbst aufzuheben, anderen die Tür nicht vor der Nase zuzuschlagen, nicht das Eigentum anderer zu nehmen oder gar kaputt zu machen oder nicht laut herauszurufen, was ihnen gerade durch den Kopf geht. Das sind alles Aspekte guten Benehmens, die wir in unserer Gesellschaft dringend brauchen und die eigentlich schon im Elternhaus verankert werden müssen. Das kostet mich die Zeit, die ich lieber verwenden möchte, um meinen Unterricht differenziert zu gestalten.
Ich bin übrigens an einer weiterführenden Schule und auch hier ist das soziale Miteinander noch sehr pflegebedürftig. Und ich merke an der Reaktion der Kinder, dass sie an feste Umgangsregeln und Konsequenz nicht gewöhnt sind. Das ist die eigentliche Aufgabe des Elternhauses und nicht die Hilfe bei den Hausaufgaben.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  S. Kueßner

Ich frage mich, ob das wirklich so ist und denke dabei an den Einkaufsladen. Der Ruheverwöhnte DEUTSCHE Standartsingle im Laden meint nämlich ein gut erzogenes Kind sei ein Kind, dass man weder hört noch sieht und das garnicht erst erzogen werden muss. Wenn man es also erzieht – und dafür sind solche Alltagsgelegenheiten wie Einkaufen da und somit eine Auseinandersetzung hat („Nein, ich kaufe nicht noch mehr süßes! Nein, du hattest letzte Woche schon ein Heft! In den Eiern ist nie was interessantes drin, wie du weißt!“), dann schütteln Umstehende den Kopf, über solch verzogene Kinder und meinen, Eltern sollten mal anfangen zu erziehen. Das sie das gerade tun, wird nicht bemerkt. Schaut man dann nicht gerade wie Topmodell oder Spitzenverdiener aus, erinnern sich die Leute auch noch an die reißerischen TV – Sendungen und stellen einen in diese Ecke und halten einen für Überfordert, nur weil sie Lärm vernehmen (Kind bockig, Mutter schimpft). „Hallo, das ist ein Kind!“ sagte ein Gutmeier zB. „Ja, ich bin auch nur ein Mensch“ antwortete eine Mutter, die nicht mal richtig geschimpft hatte, sondern einfach nur genervt wirkte. „Ja, hoffentlich nimmt das Jugendamt sie Ihnen ganz schnell weg“ meinte der Gutmeier daraufhin und fühlte sich wohl den Rest des Tages sehr selbstherrlich. Und wenn manche sich das alles in der Öffentlichkeit nicht antun wollen und garnicht erziehen, bzw dem Kind seinen Willen geben oder es gleich Zuhause lassen, dann haben die Nächsten was zu meckern. Dasselbe wenn man mit Kollegen oder Freunden essen geht, früher der altertümliche Kirchgang oder andere Gelegenheiten.
Da denke man an südländischere Regionen, wo Kinderlärm normal ist. Sicher fällt es Eltern dort auch leichter zu erziehen. Mit dem Ganztag sind Kinder ja noch ein Stück weiter aus unserer Gesellschaft verschwunden, womit das deutsche Ruhebedürfnis noch neurotischer werden kann.

Was die Schule betrifft. Klar, kann es sein, dass die Kinder nicht erzogen werden. Man stellt aber auch immer wieder fest, dass die Situation in der Schule in einer großen Gruppe dann wieder etwas ganz anderes ist und die Regeln des Miteinander dort neu gesteckt werden müssen. In einer Gruppe zu leben, können Kinder Zuhause nicht lernen und in dem Versuch sich dort zu behaupten kann es auch sein, dass sie sich völlig anders verhalten als Zuhause. Die neuen Regeln legt dann, wenn es gut geht der Gruppenleiter fest und nicht der Anführer unter den Kindern.

S. Kueßner
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich frage mich, wer die Idee in die Welt gesetzt hat, dass es normal sein soll, wenn Kinder laut sind!?! Es gibt Orte wie ein Spielplatz oder beim Sport, wo das völlig in Ordnung ist, aber ein Kind muss nicht im Schulgebäude, wo es noch dazu richtig hallt, laut schreien, genauso wenig im Klassenraum! Ruhe ist keine Frage der Verwöhnung, sondern der Gesundheit!!!
Und nur um Vermutungen zuvor zu kommen: ich habe selbst drei Kinder großgezogen, die nicht nach Belieben Lärm machen durften, um zum Beispiel in der Mittagsruhe Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen. Alle drei erfreuen sich heute bester seelischer Gesundheit trotz der „Einschränkungen“ durch meine Erziehung.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wir haben in einem Hochhaus gewohnt.

Da war gab es für alle eine Mittagsruhe – von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr.

Das tat den Alten gut, den Arbeitern gut – die waren überwiegend tatsächlich männlich und kamen noch zum Mittagessen nach Hause – das tat auch uns Schülys gut.

Wir konnten in Ruhe HA machen und lernten, Rücksicht zu nehmen.

Lärm macht krank – warum muss jemand krank werden, nur weil Kinder keinerlei Regeln mehr unterworfen (böse ausgedrückt!) werden sollen?

(Wegen Lärm – angeblich – gab es ja auch keine Luftfilter.)

Ich sehe es allerdings eher so, dass ihnen wieder mal ein und hier ganz besonders dieser Lernerfolg vorenthalten wird.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  S. Kueßner

Allerdings denke ich, die Wahrheit liegt in der Mitte und sehe meine Antwort auf Ihren Beitrag eher als Ergänzung. Bei uns zB haben in manchen Zeiten schon einige gefundene Pfandflaschen unseren Einkauf am Monatsende gerettet. Deshalb ärgern meine Kinder und ich uns immer sehr über die Schüler an den Bushaltestellen, die Pfandflaschen zertreten und damit herumkicken und sie natürlich anschließend nicht mal entsorgen. Das ist bei weitem keine Nobelschule. Geht es denen zu gut? Und meine Kinder freuen sich wie ein Schneekönig, wenn sie unterwegs Pfand entdeckt haben, weil sie wissen, dass ich schon mal drei Stunden im Regen deswegen herumgeradelt bin.

Einer
1 Jahr zuvor

Lehrer besonders an Sek 1 Schulen haben heute viele Aufgaben, die eigentlich den Eltern zukommen. Sie werden dafür verantwortlich gemacht, dass die Schüler Material dabei haben, Hausaufgaben gemacht haben, für Klassenarbeiten gelernt haben und andere Schüler (oder Lehrer) nicht schlecht behandeln. Ich habe es schon oft von Freunden an diesen Schulen gehört, dass das sich Eltern wegen der oben genannten Dinge beim Lehrer beschweren. Setzt man „Lernen“ durch, indem Schüler Tafelbilder in der Pause abschreiben, weil sie es im Unterricht nicht gemacht haben, oder möchte Schüler Nachmittags nacharbeiten lassen (natürlich mit Anmeldung bei den Eltern), so hageln Beschwerden. Aber nicht bei der Schulleitung – Nein, die Eltern gehen direkt den Weg zur Bezirksregierung! Schon zu oft gehört.
Es gibt natürlich auch Eltern die diese Rolle, trotz eigenem Vollzeitberuf, ausfüllen. Aber es werden immer weniger.
Und das ist es, was unseren Job (bewusst Job und nicht Beruf=Berufung) in den letzten Jahren extrem schwer macht.
Wir Lehrer haben auch eigene Kinder und wir versuchen auch diese Elternrolle auszufüllen. Wir haben Spaß am lehren und erklären und auch an der Erziehung. Aber wir können die Kinder nicht ohne Eltern erziehen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Das klingt sehr schwarz-weiß. Ich habe auch schon oft gehört, daß Lehrer Lehrereltern anstrengend finden. Kenne dazu auch Kinder von Lehrern, die wenig erzogen wurden. Andere Kinder von Lehrern, die viel zu früh kiffen. Auch einen Lehrervater , der durch die ganze Nachbarschaft schreit. Allerdings hält auch dieser sich für das Vorbild im Ort.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zusammenhang?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Allerdings hat wohl jeder seine Prioritäten. Deshalb putzt der Sohn vom Zahnarzt, wie sein Vater erzählte, sich acht Mal täglich die Zähne (wirklich!) und geht alle vier Wochen zur Untersuchung, was er uns auch antrainieren wollte ( gut für seinen Geldbeutel) aber für uns gibt es noch anderes im Leben. Und die Kinder vom Landwirt wiederum fahren mit acht Jahren mit dem Trecker auf dem Acker und lachen über andere, die nichtmal einen Nagel in die Wand hauen können. Wieder andere verstehen nicht, warum Sport oder Musik in manchen Haushalten eine so geringe Rolle spielt. Und andere staunen über ihre Mitschüler, für die ein Tier/Haustier scheinbar etwas Außerirdische ist und die auch entsprechen grob, ängstlich oder Empathie los dem gegenüber sind. Tja und mein Sohn, der mithalf den Schafbock der Schule zum kastrieren einzufangen, musste heimlich ein bisschen über die gut gemeinten Hilfe versuche der fünf Lehrer schmunzeln, die da etwas ungeschickt waren und kaum einer von ihnen war auf die Idee gekommen, sich für die geplante Aktion alte Sachen anzuziehen. So kann man sich natürlich vorstellen, dass wiederum Bildung für Lehrer und andere Akademiker das A und O ist. Dies ist aber kein Hinweis auf bessere oder schlechtere Eltern!

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Interessanter Beitrag Indira. Man vergisst zu oft, dass Dorfleben ein ganz Anderes ist, als Stadtleben. Trotzdem, dass nur noch ca. 15% Bevölkerung am Land lebt.
Danke!
 
Ich finde es auch interessant die weltweiten Studien-Ergebnisse, dass die Menschen überall in den Großstädten weniger zufrieden sind, als Menschen am Land.

Das könnte auch eine Erklärung für die übertrieben Verbissenheit der Stadtleute sein.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich wünsche mir vor allem Ehrlichkeit von Lehrern, dass sie endlich zugeben…Leute wir schaffen es nicht mehr alleine. Zu große Klassen, zu viel Stoff, zu wenig Zeit, zu viel Bürokratie.

Und das ist die einfache Wahrheit.
 
Das wäre, ja Anfang.
 
Floskeln, das Kind ist für diese und jene Schule nicht, sind wirklich schlimm geworden und sehr weit von der Realität entfernt. Und viele Lehrer, wissen es, aber immer noch zu wenige geben es zu.
 
Zunächst war ich erstaunt, dann wütend und letztendlich erleichtert, wenn unsere neue GS-Lehrerin am Anfang des Jahres die Eltern darum betete… hilft euren Kindern für den Übertritt.
 
Sie war ehrlich. Und ich danke ihr dafür.

blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Man liest doch ständig und überall davon, dass Lehrkräfte überfordert sind mit zu großen Klassen, zu viel Stoff, zu wenig Zeit und zu viel Bürokratie…

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

Richtig.

Wozu und woher solche Angriffe an den Eltern, sogar auch an den Schüler?

Die Mutter müssen sich währen, weil sie arbeiten und den ganzen Tag nicht zu Hause verbringen könne, um den Kindern mit der Schule helfen (und das haben wir schon ganz deutlich festgestellt, dass dem so ist!), weil sie sich um die Ernährung eigenes Nachwucht sorgen müssen, wie vor 100 und mehr Jahren?

Jedes fünfte Kind ist in Deutschland (reichste Land in Europa) von Armut betroffen.
 
Und das ist der Fakt, über dem man nicht reden will, nicht im Kontext Schule und Bildung. Und das ist eine schlimme Reflexion heutiger Gesellschaft.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

Es muss sich was ändern und es wird sich ändern, und auf solcher Wiese umso schneller.
 
Die Gesellschaft spaltet sich jeden Tag mehr auf wenige ganz oben und ganz viele ganz unten.
 
Und was tut das einfache Volk? Wir knurren, beschuldigen und lamentieren darüber, was war zuerst, Ei oder Huhn. Wie im alten Rom. Und was würde uns das bringen?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Ich wünsche mir vor allem Ehrlichkeit von Lehrern, dass sie endlich zugeben…Leute wir schaffen es nicht mehr alleine. Zu große Klassen, zu viel Stoff, zu wenig Zeit, zu viel Bürokratie.“

Tun wir, seit Jahren. Interessiert nur niemanden.

„Und das ist die einfache Wahrheit.“

Der Anfang ist längst gemacht.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Und dann sind da noch die Sorte Migranten Familien, für die es normal ist sich viel in Gesellschaft aufzuhalten und nicht so vereinsamt wie wir. Die auch nicht im Bus jeder für sich alleine sitzen und Ruhe haben wollen. Die mit Kinderlärm von 5-7 Kindern in der Familie kein Problem haben. Und die es normal finden, wenn ihre Kinder den ganzen Tag auf der Straße und im Innenhof spielen. Die haben eine ganz andere Mentalität und kommen mit unserem starren, kontrolliertem System nicht klar. Auch daran erkennt man keine besseren /schlechteren Eltern. In manchen Gegenden braucht man keine Bildung, man muss eine Ziege melken können. Man braucht auch keine Maloche um Häuser stabil und isoliert bauen und beheizen zu können. Allerdings muss man ohne Supermarkt Essen zubereiten können. Was Ernährung betrifft, sind solche Familien uns immer voraus.

Georg
1 Jahr zuvor

Ich finde es sehr erhellend, wie sich die Einsicht durchsetzt, dass das als böse, rückständig, räääääächtsss verschriene klassische Erziehungsmodell mit einem Elternteil zuhause als doch nicht so schlimm für das Kind herausstellt.

blau
1 Jahr zuvor

Ich erwarte nicht von Eltern, dass sie zusammen mit ihren Kindern zuhause lernen oder Hausaufgaben machen (die es bei uns sowieso nicht gibt). Ich erwarte, dass sie ihr Kind so erziehen, dass es gesellschaftsfähig ist. Dass es andere Kinder nicht drangsaliert, schlägt, beleidigt, dass es sich geliebt fühlt – unabhängig von seinem Schulerfolg – und es deshalb in der Schule entspannt lernen kann. Ich erwarte, dass dem Kind vermittelt wird, dass schulische Bildung wichtig ist und dass bei Problemen nicht über Lehrkräfte gelästert wird, sondern sofort Kontakt gesucht wird, dass vor dem Kind nicht negativ über die Lehrkräfte gesprochen wird – so wie man auch nicht schlecht über den getrennt lebenden Elternteil sprechen sollte. Ich erwarte, dass Medienkonsum zuhause reguliert wird, d.h. dass das Kind nicht von Schulschluss bis zur Bettgehzeit zocken darf, dass es nicht stundenlang auf Tiktok und Youtube rumhängt ohne dass die Eltern überhaupt wissen, was es da treibt. Ich erwarte, dass die Eltern regelmäßig dafür sorgen, dass ihr Kind in sozialen Medien andere nicht beleidigt oder bloßstellt (was übrigens strafbar ist und die Eltern sind verantwortlich dafür). Ich erwarte, dass das Kind früh genug ins Bett geschickt wird, damit es morgens ausgeschlafen im Unterricht sitzen kann. Idealerweise wird dem Kind dann auch noch vorgelesen – ja auch wenn es schon selbst lesen kann, ja auch wenn es besser lesen kann als die Eltern selbst, vielleicht auch in der ggfs. anderen Muttersprache. Ich erwarte, dass das Kind zudem ein gesundes Frühstück erhält und darüber aufgeklärt wird, dass DextroEnergy, Kakao und Chips keine geeigneten Lebensmittel für die Schulpausen sind. Wir können in der Schule erziehen wie wir wollen, wenn zuhause etwas ganz anderes erzählt und gelebt wird, bringt das wenig.
Und das alles erwarte ich nicht als Lehrerin allein, sondern auch als Mutter von drei Kindern, die das selbst auch umsetzt und oft verzweifelt, wenn sie mitbekommt, wie wenig sich manche Eltern um ihre Kinder kümmern.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

„Ich erwarte nicht von Eltern, dass sie zusammen mit ihren Kindern zuhause lernen oder Hausaufgaben machen (die es bei uns sowieso nicht gibt). Ich erwarte, dass sie ihr Kind so erziehen, dass es gesellschaftsfähig ist. Dass es andere Kinder nicht drangsaliert, schlägt, beleidigt, dass es sich geliebt fühlt – unabhängig von seinem Schulerfolg – und es deshalb in der Schule entspannt lernen kann. Ich erwarte, dass dem Kind vermittelt wird,..“

Interessante Aussage.

Und dabei sind fast 35% Kinder seit 1. Lebensjahr bis zur Einschulung in der Kinderkrippe oder Kindergarten.

Ganz viele von 8 – 17 Uhr jeden Tag.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ja, das habe ich auch gedacht. Es geht immer gegen die Eltern, da man mit Erzieherinnen solidarisch sein will. In Wahrheit ist es auch eine Kritik an Kindergärten, wenn Kinder bei der Einschulung angeblich „nichts“ können. Dort waren viele, wie Sie sagen, von Kleinauf den ganzen Tag. Dies gibt vielleicht mal zu erkennen, dass es vielleicht weniger um Fähigkeiten von Kindern geht als um Abwertungen von Elternleistung.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Allerdings sehe ich das weniger bezüglich der Argumente von @blau,denn da geht es mehr um das kümmern jetzt, neben der Schulzeit. Ich meine das eher bezüglich der Argumente (finde entsprechenden Kommentar gerade nicht) „kann bei Einschulung keinen Stift halten, nicht mit der Schere umgehen, keine Schuhe binden, keine Tischmanieren, ect ect“. Das wird gegen Eltern gerichtet und man ist solidarisch gegenüber Erzieherinnen. Wenn die Kinder fünf Jahre lang von 8-17 Uhr im Kindergarten waren, ist die Frage warum sich das gegen die Eltern richtet. Wenn Eltern zu blöd für sowas sind, warum kann die Kita es nicht besser? Vielleicht ist es normal, dass Kinder manche Dinge bei Einschulung noch nicht können?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

… aber dann muss man sich vom Prinzip der Einschulungsjahrgänge verabschieden und den Schulstart altersunabhängig vom Erreichen bestimmter Kompetenzen abhängig machen. Der Schulbeginn liegt dann zwischen dem fünften und achten Lebensjahr eines Kindes, je nach Schulreife.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das wäre bei der sehr unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeit von Kindern auch eigentlich natürlich, 5-8 Jahre.

Klaudia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es bringt nichts, wenn wir in der Kita als Erziehende darauf achten, dass Tischmanieren und Co gelernt werden, wenn die Eltern zu Hause das Gegenteil machen. Oft fangen wir nach dem Wochenende wieder von neuem an.

Wir Erziehenden sollen viel leisten, werden häufig als Dienstleister gesehen. Über die Schlechten Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen möchte ich gar nicht reden . Es soll eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita sein, welche häufig aber nur einseitig ist. Sicher gibt es Kitas, mit schlecht umgesetzten Konzepten oder „null Bock“ Erziehenden. Aber dass sollte man, genau wie die Erziehungsarbeit der Eltern nicht Pauschalisieren .

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Eben!

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

https://www.stern.de/familie/so-viele-kinder-gehen-in-deutschland-zur-kita–9236208.html

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/zahl-der-kinder-in-der-kindertagesbetreuung-steigt-weiter-198574

 
In einigen Ländern sogar viel mehr Kinder sind fremdbetreut.
Im Durchschnitt aber jedes dritte Kind.

Oder wollen Sie darauf hinweisen, dass nur die Kinder, die zu Hause betreut sind gesellschaftlich nicht taugen? Oder nur die Migranten-Kinder?

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

Sollen wir die Verantwortung doch nicht etwas teilen?
 
Ich wünsche mir auch ein Paar sehr wichtigen Dingen von Lehrer, aber ich spreche es nicht aus, jeden Falls nicht nur einseitig, weil jeder von uns sollte sein Beitrag leisten, und das ist mir vollkommen bewusst.
 
Ich wünsche mir z.B. Homeschooling oder wenigstens Schulpflicht nur 3 Tage in der Woche.
 
Das kann ich aber nicht haben, weil Schule ist Lern-und Erziehungsort, gesetzlich.
 
Und obwohl meine Kinder davon wenig haben, muss ich mitmachen.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Homeschooling können Sie sich vom Lehrer ruhig wünschen. Bringt nur nix, dafür ist der nämlich der falsche Ansprechpartner!

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Nein, eben nicht, leider.
 
Viellicht von Ihnen, von noch ein paar Lehrer hier und in unserem Umkreis, aber viele, sehr viele beharren darauf, dass den Kindern unbedigt der Platz in der Schule ist (vor allem in der GS) und dass, die Lehrer Verantwortung für mein Kind tragen!
 
Das die Rhetorik, dass ich mir seit Jahren anhören muss.
 
Das tut weh. Ich will das nicht. Das sind meine Kinder, vor allem trage ich die Verantwortung für ihre Zukunft! Solange ich lebe, nur ich, ich meine wir, mein Mann und ich.
 
Ich kenne tolle Lehrer, offen, modern, die, die eben ganz gut verstehen, wohin die Gesellschaft steuern. Aber auch viele, zu viele, die immer noch irgendwo in 19. Jahrhundert geblieben sind.
 
Und was kann man als Eltern tun (auch als Lehrer, mir fortgeschrittenen Ansichten)? Schlicht gar nichts. Wenn man nicht genug reich ist, muss man mitmachen, wegen des Kindes.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Obwohl eine Sache muss ich doch gestehen. Was ich mir so anhören konnte, wie es den Kindern in privaten Internaten geht, ne, aber danke, dann lieber doch öffentliche Schule. Wenigstens ist das Kind jeden Tag zu Hause mit der Familie, isst zu Hause, lern zu Hause, hat Spaß zu Hause, wenn irgendwas ist, wir sind da. Nein, das ist keine Watte-Verpackung. Das ist eben ein Kind. Ein Bruchteil ihres Lebens sind wir Kinder. Das ganze Leben fast ist man Erwachsen. Internate finde ich gar nicht gut.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

Und eine sehr entscheidende Frage. Woher wissen Sie, dass gerade Sie eine gute Lehrerin sind?
 
Persönlich kann ich kein Lehrer/in für gut halten, der Eltern öffentlich und vor allem allgemein kritisiert.

blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Hä? Ich kritisiere keine speziellen Eltern öffentlich.
Ich schreibe allgemein, was ich von Eltern erwarte.
Und ganz ehrlich ist es nicht mein Job, dass mich Eltern mögen. Es ist der Job der Eltern ihre Kinder zu mögen.
Das Wort „Fremdbetreuung“ habe ich nicht mit einem Wort erwähnt. Genausowenig wie Migranten oder zuhause betreute Kinder. Meine Kinder haben selbst Migrationshintergrund und meine Kinder besuchen auch die Kita und die OGS. Trotzdem bin ich als Elternteil für meine Kinder und deren Erziehung in erster Linie verantwortlich.

blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Des Weiteren: Wo schreibe ich, dass ich sage, dass ich eine gute Lehrerin bin? Ich schreibe bloß, was ich als Lehrerin erwarte. Ich denke, dass die allermeisten Lehrkräfte dies alles auch erwarten. Das hat nichts mit der Befähigung als Lehrkraft zu tun.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und es ist Lehrys auch nicht gestattet, sich einmal viel von der Seele zu schreiben…..

Auch ist es nicht genehm, wenn auf die eigenen Erfahrugen zurückgegriffen wird….

Traditionell und berufsbedingt haben es Lehrys nun mal i.d.R. mit Schülys und Eltern zu tun.

Und deswegen ist hier kein Lehry „gut“?!

Prima – ist der Ruf erst ruiniert, unterricht`s gänzlich ungeniert. 😉

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Und es ist Lehrys auch nicht gestattet, sich einmal viel von der Seele zu schreiben…..“

Natürlich ist es das!
 
Aber dann ist es auch den Eltern, die nur bloß Eltern sind, oder ? 😉

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  blau

Ganz amüsant wenn Menschen in einer Privilegierten Situation die wildesten Dinge von Menschen erwarten die weniger Glück im Leben gehabt haben. Funktioniert nur wenn man sich einredet: Die Fähigkeiten als Elternteil (sowohl was die Zeit angeht, 20% der Bevölkerung arbeiten in prekären Arbeitssituationen) als auch die seelischen Ressourcen, seelisch ausgeglichen zu sein ist ja nicht NUR Verdienst oder?.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Sie bringen doch selbst das Elend zur Sprache – arbeien in prekären Arbeitssituationen.

DA muss was geschehen. Wirtschaft und Politik sind gefragt und gefordert!

Meine Güte aber auch!

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Dafür sind wir bestimmt auch verantwortlich.
Nein ganz im Ernst, ich habe viele schüler:innen mit Eltern unter solchen Bedingungen und das sagt nichts über ihre Liebe und ihren Einsatz für ihre Kinder aus. Es gibt vernachlässigte Kinder in allen Schichten.

Elel
1 Jahr zuvor

Her eine Ergänzung zu den beiden letzten Artikel:
·   „Endlich wieder Verantwortung an die Eltern abgeben“ – was eine Lehrerin im Streit um die Grundschulen meint
·   Verantwortung den Eltern zurückgeben? Mütter wehren sich: „Schule ignoriert den gesellschaftlichen Wandel!“
An erster Stelle zitiere ich hier die Kultusministerkonferenz:
„Eltern und Schule tragen Verantwortung für die Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Dieser Auftrag des Grundgesetzes kann nur in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit erfolgreich umgesetzt werden.“
Es ist also keinerlei eine Lösung, die Aufgaben hin und her abzuschieben. Beide Seiten stehen gleichermaßen in der Verantwortung und niemand darf sich dessen entziehen!
Ja, die Schule „muss sich den veränderten Gegebenheiten und Voraussetzungen stellen“. Doch woher kommen diese enorm veränderten Gegebenheiten und Voraussetzungen? Dieser „gesellschaftliche Wandel“, sodass die Eltern sich nicht mehr in der Lage sehen, ihre eigenen Kinder schulisch zu unterstützen?
 
Wie die Redaktion auf den Artikel der Mütter reagierte:
Die Beschäftigungsquote in Deutschland ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten deutlich angestiegen. Sie kletterte von 65 Prozent 2006 auf mittlerweile knapp 80 Prozent. „Besonders die Erwerbsbeteiligung von Frauen nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu“, so meldete Statista, das Statistische Bundesamt. 2007 lag sie noch bei 67 Prozent – mittlerweile bei 76 Prozent.
Parallel dazu stieg der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die im Ganztag betreut wurden. Mittlerweile (Stand: Schuljahr 2015/2016) besuchen rund 3,5 Millionen Kinder, das sind fast die Hälfte der Schüler in Deutschland (47,9 Prozent), eine Ganztagsschule – die meisten davon eine „offene Ganztagsgrundschule“. Im Schuljahr 2002/2003 waren es lediglich nicht mal zehn Prozent der Schüler (9,8 Prozent) gewesen.
Allerdings lässt die Ganztagsbetreuung vielerorts zu wünschen übrig, wie die neue KMK-Präsidentin, Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) unlängst feststellte. Sie möchte die Qualitätsverbesserung des Ganztags zu einem der Schwerpunkte ihrer KMK-Präsidentschaft machen (News4teachers berichtete).
Und genau hier sehe ich das Hauptproblem und die Hauptursache der beiderseitigen Überforderung.
a. Immer mehr Mütter müssen (Vollzeit) arbeiten.
b. Immer mehr Kinder besuchen die Ganztagsschule.
c. Kita spielt auch eine Rolle, dazu später mehr. 
Die Überlebenskosten sind in den letzten Jahren derart gestiegen, sodass es sich kaum jemand mehr leisten kann, als Hausfrau/Hausmann zu Hause zu bleiben oder nur halbtags arbeiten zu gehen. Ich (34Jahre), sowie die meisten meines Alters, konnten noch den Luxus genießen, nach der Schule heimzukommen, ein warmes Essen auf dem Tisch vorzufinden und anschließend in Ruhe Hausaufgaben zu machen. Dann war noch Zeit, sich draußen mit seinen Freunden zu treffen. Meine Mutter war halbtags arbeiten.
Dieses Bild der Familie verschwindet heute leider immer mehr. Die Eltern sind durch die gestiegenen Kosten überwiegend gezwungen beide zu arbeiten, meist dann auch noch in Vollzeit. Alleinerziehende sowieso.
Was passiert dann mit den Kindern? Die werden in die Ganztagsschule gesteckt. Diese wird meist als sinnvoll verkauft, was aber in der Regel das Gegenteil bewirkt. Ich bin selbst Grundschullehrerin an einer Ganztagsschule in Angebotsform sowie Schwerpunktschule. Ich, und wie viele meiner KollegInnen, würden ihr eigenes Kind nach Möglichkeit nicht freiwillig zur Ganztagsschule anmelden.
Warum?
Die Kinder sind den ganzen Tag, von 7:30Uhr bis 16Uhr unter Strom und können nicht zur Ruhe kommen. Den Kindern wird am Morgen im Unterricht schon viel abverlangt. Dann geht es zum Mittagsessen in der Mensa, mit 60 anderen Kindern. Hier kann man sich die Lautstärke leicht vorstellen. Aufgrund Personalmangels sind hier nur 2 Aufsichtspersonen, meist in Form von 18-22jährigen FSJler. Den Kindern hier Manieren beim Essen beizubringen ist schier unmöglich. Dazu kommt noch, dass die Kinder kaum Zeit haben in Ruhe zu essen, denn in 20 Minuten kommt die nächste Gruppe (auch nochmal 60 Kinder). Dann geht es endlich auf den Pausenhof zum Spielen. Anschließend findet die Hausaufgabenzeit statt, betreut durch Lehrkräfte, was den Eltern gerne schmackhaft gemacht wird. Bei 20-24 Kindern in diesen 45-50Minuten ist es auch einer Lehrperson nicht möglich, jedes Kind individuell bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Zum Üben für anstehende Klassenarbeiten bleibt hier ohnehin keine Zeit mehr. Überwiegend geht es hier je nach Anforderung nur noch um „das Kind hat die Hausaufgaben fertig gemacht“ und nicht um „richtig gemacht“. Doch aus Erfahrung werden viele der Kinder in dieser Zeit nicht mit den Hausaufgaben fertig, da ihnen die Energie fehlt. Dann findet noch eine AG statt. Um 16 Uhr gehen oder fahren die erschöpften oder immer noch aufgedrehten SchülerInnen nach Hause. Gleichzeitig (in der Regel) haben auch die Eltern jetzt erst Feierabend. Kind und Eltern sind müde und erschöpft, ja wahrscheinlich noch genervt vom anstrengenden Tag. Jeder möchte sich erstmal ausruhen. Doch wahrscheinlich steht noch der Wocheneinkauf an, Arzttermine oder Hobbys. Doch dann kommt der Supergau, falls es überhaupt erkannt wird: Die Hausaufgaben müssen noch fertig gemacht werden! Und Lernen muss auch noch sein. Streit und Unmut ist vorprogrammiert. Dass hier die Eltern überfordert sind und sich genervt fragen, warum „die Schule das nicht hinbekommt“, ist mehr als verständlich.
Was wäre hier die Lösung? Kinder nicht in der Ganztagsschule anzumelden? Wenn ich aber als Elternteil arbeiten muss, geht es meist nicht anders! (Tatsächlich gibt es auch Familien, die zu Hause sind, und ihr Kind trotzdem in die Ganztagsschule schicken. Da müsste es klare Regelungen geben, wer überhaupt Anspruch hat. Aber das ist ein anderes Thema.)
Hier einfach mal ein fiktives Wunschdenken von mir, ohne Recherche: Das ganze Geld, die Millionen/Milliarden Euro, die zum Aufbau und Erhalt der Ganztagsschule gesteckt werden, könnte man das nicht den Familien zukommen lassen? Sodass diese sich wieder in Ruhe und ohne Stress um ihr eigenes Kind kümmern könnten? Sodass das Kind am Familienleben teilhaben kann? Werte und Normen in alltäglichen Situationen lernen kann und nicht den ganzen Tag einer Reizüberflutung ausgesetzt zu sein? Zeit haben? Sich draußen mit Freunden treffen kann?
Denn komischerweise passen die Eröffnungen der Ganztagsschulen, die zunehmenden Zahlen an Erwerbsbeteiligung der Frauen zeitlich mit dem zusammen, wo zunehmend Schwierigkeiten und Überforderungen seitens der Eltern und Schulen geäußert werden.
Tatsächlich und traurigerweise sehe ich als Lehrerin häufig den Unterschied zwischen den Ganztags- und Halbtagskindern. Überwiegend (nicht ausschließlich) kann man sagen, dass die Halbtagskinder ausgeglichener und aufmerksamer sind. Die Hausaufgaben sind ordentlicher und in der Regel vollständig und richtig, denn hier herrscht zu Hause in der Regel eine 1 zu 1 Betreuung. Hier machen viele Eltern einen guten Job! (Hausaufgaben aufgeben oder nicht, das spaltet die Nation, aber sie dienen auch als Übung und Wiederholung) Diese Eltern haben in der Regel auch im Alltag noch die Zeit und den Elan, zwischendurch mit den Kindern in spielerischer Form beispielsweise das Einmaleins zu lernen und abends beim zu Bett gehen gemeinsam etwas zu lesen/vorzulesen. Oder auch einfach mal gemeinsam ein Spiel spielen oder schwimmen gehen.
Was die Gesellschaft wieder braucht, ist Zeit! Zeit sich um die Kinder der Zukunft zu kümmern!
 
Jetzt noch zur Kita:
Es wird immer wieder von allen Seiten, seitens der Eltern, der Politik, der weiterführenden Schule, etc. auf die Grundschulen herabgeschaut: „Die Grundschule versagt! Immer wieder neue Methoden und Konzepte, die scheitern!“ Doch warum? Gründe hierfür wurden bereits in vielen Artikeln genannt.
Doch nehmen wir mal kurz die Kita in den Blick, die auch den Grundstein legt. Hier ist in den letzten Jahren ebenfalls ein großer Umschwung passiert. Auch hier sind viele neue Konzepte entstanden: z.B. das offene Konzept, welches die freie Entfaltung der Kinder fördert. Doch auch hier: Der Schein trügt. Ja, nicht an allen Kitas ist das der Fall, aber im Einzugsgebiet unserer Schule überwiegend schon. Geht man heute in einen Kindergarten, fallen direkt die Lautstärke und rennende Kinder auf. Es herrschen kaum Regeln, bzw. die wenigsten werden eingehalten. Die Erzieherinnen sind ebenso überfordert, haben aber auch klare Handlungsrichtlinien, die ihnen im Wege stehen. So sagte eine Erzieherin mal zu mir: „Wir dürfen den Kindern nicht vorschlagen etwas anderes zu tun. Wenn das Kind den ganzen Tag in der Bauecke spielen möchte, müssen wir es lassen. Wir dürfen nicht vorschlagen, dass das Kind doch mal etwas malen oder basteln könnte.“ Die Frage ist dann, wie soll ein Kind auf die Idee kommen, etwas zu basteln, wenn es noch nie die Erfahrung machen konnte, wie viel Spaß es bereiten könnte? Kann dieses Kind, wenn es in die Schule kommt, mit Schere und Stift umgehen? Wohl eher nicht. Das muss dann die Grundschule regeln. Es werden auch hier die typischen „Nein-Kinder“ herangezogen (auch im Elternhaus). Denn was das Kind nicht möchte, muss es auch nicht tun. Das äußert sich direkt im ersten Schuljahr. Oft weigern sich Kinder ganz selbstverständlich zu einfachen Dingen: „Nein, das muss ich nicht machen!“ Hier denken die Kinder oft, es wäre etwas Schlechtes, etwas tun zu müssen, obwohl es im Nachhinein sogar Spaß machen könnte. Sich an einfache Regeln zu halten, fällt zunehmend schwer. Auch der Respekt vor Erwachsenen schwindet zunehmend. Damit muss sich die Grundschule dann auseinandersetzen und stellen. An den äußeren Erwartungen gemessen, haben hier die Grundschullehrer keine Chance.
 
Wenn das in dieser Entwicklung so weitergeht, tun mir die Kinder unendlich leid. Denn diese sind die letzten, die etwas dafür können, sind aber die Leidtragenden. Unsere Zukunft!
 

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

„… dass die Halbtagskinder ausgeglichener und aufmerksamer sind.“
Und was ist da Ursache und Wirkung? Dazu hätte ich gerne mal eine Antwort von den Ganztags-Lobbyisten. Theoretisch könnte es sein, dass halt die ausgeglichenen und aufmerksamen Kinder weniger in Ganztagsschulen geschickt werden. Früher gab’s das Phänomen eigentlich auch schon, da gab’s den Hort statt der Ganztagsschule. Überhaupt wüsste ich gerne mal, was sich durch Abschaffung der Horte und Einführung der Ganztagsschule eigentlich nachweislich verbessert haben soll.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

Ein Kind, dass vom ersten Schultag seine Aufgaben im Ganztag erledigen muss, ist damit sicher überfordert und braucht zu Beginn mehr Unterstützung. Da haben es Kinder, die ihre Aufgaben zu Hause in Ruhe machen können und bei Bedarf sofort auf die Hilfe ihrer Eltern zählen können besser. Das ist so und mir ist auch bewusst, dass Eltern arbeiten müssen und das so direkt vielleicht nicht leisten können, aber es gerne würden und daraus natürlich Frust bei den Eltern entsteht, der zu dieser Diskussion geführt hat. Die wirtschaftliche Erfordernis des Arbeiten gehen müssens steht den Bedürfnissen des Kindes gegenüber und da wird es leider keine Lösung ohne Kompromisse/Abstriche geben. Alle Beteiligten können sich nur so gut wie es geht bemühen. Der Betrag der Lehrerin sagt ja letztendlich nur, dass es nicht alleine die Schule richten kann sondern alle Eltern auch einen Teil der Verantwortung für ihre Kinder tragen müssen, was nicht gleichbedeutend ist, den Kindern permanent das Händchen zu halten.
Je älter das Kind wird – spätestens ab der 4. Klasse, sollte es die Routine und Reife bringen, dass Aufgaben selbständig erledigt werden können (egal ob zu Hause oder in der Ganztagsbetreuung.) Ausnahmen wird es sicher bei jedem Kind geben, wenn es sich zeitlich verkalkuliert hat oder Lehrer unbeabsichtigt mal mit den Aufgaben übertrieben haben, aber dass gehört ja durchaus zum gewollten Lernprozess und da liegt dann mMn. auch klar die Aufgabe der Eltern, dass Kind durch diese „Krisen“ („Ich schaffe das nicht, ich werden nicht fertig, das ist viel zu viel, ich kriege einen Eintrag, wenn ich die Aufgaben nicht habe“) zu begleiten. Das sollte natürlich nicht tagtäglich so sein.
Dass jedes Kind verschieden ist und somit mehr oder weniger Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigt ist klar – hinterfragt werden sollten aber manchmal die Erwartungen der Eltern an ihre Kinder was die Schullaufbahn angeht.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

Was wäre wohl, wenn die Schule das den Eltern mal klar und deutlich sagen würde? Mein Sohn hatte eine Weile mal mit anderen 10Klässlern bei der Hausaufgabenbetreuung der dazugehörigen Grundschule geholfen und meinte auch, da kann man nicht arbeiten. Eine GS – Lehrerin kritisierte bei einer Konferenz mal gegenüber ihren Kollegen, dass die Kinder teils für 2h Hausaufgabenbetreuung angemeldet würden, obwohl sie in Klasse 1 doch nicht länger als 30/40min Hausaufgaben machen sollen. Was wäre wohl, wenn die Schule den Elternhäusern das als Info mit beilegen würde? „Sie können eine Hausaufgaben Betreuung und Ganztag in Anspruch nehmen, wir raten aber davon ab“ und als Grund dann Ihre Argumente…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Warum, die Schule hat doch mit dem Betreuungsangebot nichts zu tun.
Die Schule endet mit dem Unterrichtsende, danach beginnt die Betreuung, die rechtlich nichts mit der Schule zu tun hat. Entsprechende Forderungen also bitte an den Schulträger also an die Kommune stellen.

Hannah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

Ich hatte auch vor, auf eine gewisse – aus meiner Erfahrung/ Beobachtung – Korrelation der Ganztagskinder und Halbtageskinder vs. deren Schulleistungen hinzuweisen.
Sie waren schneller und ich kann dem allen über den Ganztag nur zustimmen.

Nur ein Beispiel ( es gibt viel mehr, was ich so beobachtet habe):
In der Klasse meiner Tochter haben 6 Kinder eine gymnasiale Empfehlung für die weiterführende Schule bekommen. 4 davon sind Halbtageskinder.
2 Ganztagskinder als Kinder von Akademikerinnen (Rechtsanwältin und gymnasiale Lehrerin), bekommen meines Wissens extra Unterstützung noch zu Hause von den Müttern, die stark hinterher sind, ihre Kinder noch zusätzlich zu Hause zu fordern/ fördern. Ein weiteres Halbtagskind könnte noch eine eingeschränkte gymnasiale Empfehlung bekommen, seine Eltern sind übrigens Eltern mit Hauptschulabschluss/ mittlere Reife, aber die Eltern haben sich bereits für die Realschule entschieden und das Kind wird dort laut der Klassenlehrerin ein sehr guter bis hervorragender Realschüler werden.

Es sagt nun aus, dass entweder es echt besser von zu Hause funktioniert oder man muss sich als Elternteil auch mit Vollzeit dahinter stellen und das Kind entsprechend mit der Schule nach dem Feierabend/ am Wochenende noch extra unterstützen. Ich sehe diese Unterstützung als sinnvoll und für das Kind in den erstez3 oder 4 Schuljahren wichtig und angemessen. Darüber hinaus sollte das Kind schon schaffen sich selber die Zeit inkl.des Lernens einzuteilen.

Ich wäre übrigens voll für Ihren Vorschlag: Millionen bis Milliarden von den Geldern anstatt in den Ganztag zu stecken, lieber denen zukommen zu lassen, die sich zumindest in den ersten Jahren auf die Erziehung UND Bildung ihrer Kinder konzentrieren möchten. In den ersten 4 Schuljahren kann man da dem Kind gute Basics ( sowohl Benehmen als auch Lernumgebung) vermitteln und beibringen ohne den Berufsstress, oder finanzielle Not.

Der Rest, der eher auf den Ganztag als Elternteil angewiesen wäre, könnte ihre Kinder in kleinen Gruppen nach dem Unterricht in der Schule betreuen lassen inkl. Hausaufgabenbetreuung und es wäre qualitativ bestimmt sinnvoller für diese Kinder, wenn die Möglichkeiten im häuslichen Umfeld (ruhig) zu lernen einfach nicht vorhanden sind.

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

Mehr Ganztag und Hausaufgaben in der Schule soll doch zu mehr Chancengleichheit führen und Schulerfolg vom Bildungsniveau der Eltern zu entkoppeln. Das scheint nicht zu funktionieren – dafür bräuchte es viel mehr Personal. Die SuS nach Hause zu schicken und die Personalkosten zu senken löst das Problem aber auch nicht.

WWW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blau

Nur das Personal zu erhöhen ohne entsprechende Rahmenbedingungen wie mehr Räumlichkeiten, wie Rückzugsorte Indoor, großer Schulhof, große Kantine + ggf.noch andere Outdoor Orte für die Kinder, wo sie sich ausruhen, quatschen, faulenzen, austoben und auspowern könnten, zu schaffen ohne Lärm & ständige Überwachung des Personals ( dies waren zumindest in irgendeiner Studie die Wünsche der Kinder für den Nachmittag in der Schule) wird dieses Problem leider auch nicht lösen.

Fakt ist, dass nach einem anspruchsvollen Vormittag, an dem Kindern viel an Aufmerksamkeit, Konzentration, Disziplin, gutes Benehmens etc.abverlangt wird, wollen/ sollen/ müssten die Kinder am Nachmittag v.a. entspannen, runterkommen.

Um die Batterie wieder aufzuladen tun wir Erwachsenen nach der Arbeit auch nicht mit 20 anderen Erwachsenen sondern alleine.
Von den Kindern erwartet man aber dass sie zu Mittag essen ( mit 20 anderen Kindern schnell) , sich „ausruhen“& oder „auspowern“ ( schnell ) und dann noch auch ihre Hausaufgaben machen ( schnell mit 20 anderen Kindern) .

Auch wenn ein idealer Ganztag mMn nie erschaffen wire, und natürlich nicht jeder es sich leisten kann auf den Ganztag zu verzichten, sollte es trotzdem jedem Elternteil bewusst sein was es mit oder ohne Ganztag mit seinem Kind macht, und ggf. Änderungen im eigenen Lebensentwurf machen, falls machbar oder andere Lösungen suchen.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elel

Ich danke Ihnen für diesen herausragenden Beitrag! GENAU SO erlebe ich es auch!

Carmen
1 Jahr zuvor

Zum Artikel“Verantwortung wieder an Eltern abgegeben “
Liebe „Mutter“mit dem 70%JOB.
Ich empfinde Ihren Bericht als dermaßen Kinderfeindlich,Ihre Bereitschaft für Ihre da zu sein so gering…ich frage mich warum Sie Kinder haben.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carmen

Ganz vielleicht überdenken Sie Ihren Beitrag noch einmal.
Es soll Menschen geben, die großes Pech hatten, weil z.B. ihre Beziehung kaputt gegangen ist und ihr Lebensentwurf dadurch zerstört wurde. Mütter, die während der Ehe zuhause blieben, als die Kids klein waren, und ihren Beruf nicht ausüben konnten. (Das finden hier im N4T-Forum sogar viele total gut.) Der Vater hat seine Firma vielleicht an die Wand gefahren und sich außerdem noch verdrückt … Jetzt muss die Mutter als Alleinerziehende arbeiten gehen …, hat vielleicht keine Hilfe …

Ich finde, es ehrlich gesagt, ziemlich unverschämt, jemandem, deren Lebensumstände Sie überhaupt nicht kennen, solche Vorwürfe zu machen.

Klaudia
1 Jahr zuvor

Ich bin Erzieherin und Mutter zweier Kinder, die mittlerweile ihre Schulaufgaben selbstständig erledigen. Und ja ich empfand es als meine Aufgabe die Kinder dahingehend zu Unterstützen, dass sie selbstständig werden. Als die Jungs noch in der Grundschule waren, habe ich meine 2. Ausbildung gemacht und habe es trotzdem geschafft, die Hausaufgaben zu kontrollieren (die in der Nachmittagsbetreuung erledigt wurde) und ihnen beigebracht wie man effektiv lernt und lesen geübt. Das hat sich ausgezahlt.

Was ich aber als Erzieherin beobachte, bereitet mir Bauchschmerzen. Immer weniger Eltern unterstützen die Kinder bei der Vorbereitung auf die Schule, von 10 Kindern im Jahr vor der Einschulung haben max. 6 die Aufgaben erledigt oder das “ Aufgabenheft“ dabei. Ich renne jeder Aufgabe hinterher. (Da geht es um so einfache Aufgaben wie Adresse und Geburtsdatum lernen, meist über mehrere Wochen.)

Wir sollen viel leisten, werden aber von den Eltern nicht unterstützt. Dazu kommen zusätzliche Aufgaben, wie Dokumentation, Sprachförderung und Integrationsarbeit, da immer mehr Kinder Defizite oder Verhaltensauffälligkeiten haben. Viele der Auffälligkeiten haben ihren Ursprung im häuslichen Umfeld. Oft geben wir dazu Tips und Hinweise, aber auch diese werden selten umgesetzt. So kommt es, dass nicht Schulreife Kinder auf (teilweise auf Wunsch der Eltern) in die Schule kommen und sich ein Teufelskreis bildet. Selbst wenn wir Kinder zurückstellen wollen, kommt die fehlenden Kitaplätze dazu. Wenn ich also ein Kind habe, wo durch fehlende Mitarbeit der Eltern in dem Verweiljahr keine Fortschritte zu erwarten sind, wird dieses Kind höchst wahrscheinlich in die Schule kommen, da ich gegenüber der Leitung und dem Schulamt keine Argumente zum Verbleib in der Kita habe. Dazu kommt der zusätzliche Aufwand, den ich mit dem Schreibkram dafür habe.

Ich habe mir schonmal die Arbeit gemacht, bei einem damals fast 4 Jährigen die Dokumentation und den Antrag auf zusätzliche Förderung vorzubereiten, da dieses Kind vom Entwicklungsstand eines 2 Jährigen war. Die Eltern haben bis heute (das Kind wird 5) den Antrag nicht gestellt. Also viele Stunden Arbeit für umsonst da hinein gesteckt (und diese Arbeit machen wir zusätzlich, das bekommen wir als Integrationserzieher nur bezahlt, wenn der Antrag gestellt und bewilligt wird.) Ich finde das sehr Schade, und es tut mir für das Kind total leid. Ich kann also als Erzieherin zwar das beste fürs Kind geben, aber wenn die Eltern nicht mitarbeiten, wird sich nicht so viel ändern.

Sicherlich muss auch das Schulsystem überarbeitet werden, aber für eine gute Bildung müssen alle Beteiligten ihren Beitrag leisten, auch wenn sich die Gesellschaft wandelt.

Meine Eltern waren beide Vollzeit arbeiten und haben trotzdem mit mir Hausaufgaben gemacht und gelernt. Genau so geben wir es auch an unsere Kinder weiter. Es muss ein Umdenken im Kopf stattfinden und es gehört etwas Organisation/ „Alltag entrümpeln “ dazu. Es muss ja auch nicht Stundenlang gelernt werden. Auch hier gilt Qualität vor Quantität.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaudia

@Klaudia

Danke für Ihren Post.
Ich freue mich tatsächlich immer über die Einblicke in die Kita, weil da so viel Wichtiges passiert (oder eben auch nicht), was später in Grundschule, Sekundarstufe I (und ggf. SekII) eine Fortsetzung findet, egal wie die Anfänge aussehen.
Allerdings haben mir die Schilderungen von EuE aus dem Kita-Alltag schon oft geholfen, so einige Dinge besser zu verstehen.

Manchmal lässt einen das nur traurig zurück, weil so manches zur Realität geworden ist, worüber man vor einigen Jahren noch gelacht hat, weil es ursprünglich mal als Witz funktionierte (und vor 20 Jahren + X auch wirklich so gemeint war), z.B.:
Fragt ein Erwachsener ein weinendes Kind: „Na, wie heißt du denn?“
Kind antwortet gar nicht.
Frage des Erwachsenen: „Wie heißen denn deine Eltern?“
Kind: „Mama und Papa.“
Nächste Frage des Erwachsenen: „Und wo wohnt ihr?“
Kind: „Zuhause.“

Wenn Sie dann schreiben:
„Ich renne jeder Aufgabe hinterher. (Da geht es um so einfache Aufgaben wie Adresse und Geburtsdatum lernen, meist über mehrere Wochen.)“ macht das wirklich extrem traurig und ich stelle mir die Frage, ob die Eltern wirklich nicht verstehen, dass solche „Kompetenzen“ wie Namen, Geburtsdatum und Adresse kennen im Notfall extrem hilfreich sind?! 🙁
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand (bzw. gleich 2 i.d.R volljährige Menschen, die ein Kind „auf den Weg gebracht haben“, wirklich nicht in der Lage zu solch einem simplen Gedankengang sein können … Aber die einzige Alternative dazu ist auch nicht schön, denn die würde bedeuten, dass den beiden Elternteilen das eigene Kind so egal ist, dass einem die Worte an der Stelle fehlen!)

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Ich unterrichte NICHT an einer Brennpunktschule, aber es gibt bis in die 3./4. Klasse hinein Kinder, die weder ihr Geburtsdatum noch ihre Adresse kennen und neulich habe ich gerade festgestellt, dass etwa drei Viertel einer 3. Klasse ihre eigene Telefonnummer nicht kannten. Ich finde das ganz schlimm, aber es erklärt für mich auch die Hilflosigkeit und Orientierungslosigkeit, die ich bei so vielen unserer Schüler im Alltag beobachte.

Dggdgg
1 Jahr zuvor

„Einordnung der Redaktion: Die Beschäftigungsquote in Deutschland ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten deutlich angestiegen. Sie kletterte von 65 Prozent 2006 auf mittlerweile knapp 80 Prozent. „Besonders die Erwerbsbeteiligung von Frauen nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu“, so meldete Statista, das Statistische Bundesamt. 2007 lag sie noch bei 67 Prozent – mittlerweile bei 76 Prozent.“

Geben die genannten Zahlen tatsächlich her, dass vom BESONDEREN Anstieg der Frauen- Erwerbstätigkeit gesprochen werden kann?

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Nur mal eine Abstimmung zu einer ganz einfachen Frage:

Haben Eltern, die ein Kind auf die Welt setzen, eine Verpflichtung sich mit um Bildung und vor allem Erziehung diese Kindes zu kümmern oder geht das Kind direkt nach er Geburt in die vollständige Obhut des Staates über dessen Aufgabe es dann ist sich bis zur Volljährigkeit um sämtliche Aspekte der Erziehung und Bildung alleine zu kümmern?

Wenn die Eltern nur für Zeugung und Geburt zuständig sind, dann habe ich was verpasst!

Schöne neue Welt???

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

grün 5 – ich drücke 1 x grün.

Ergebnis – 8 grün ein rot

Hans-Peter
1 Jahr zuvor

Ich habe nur einen Kommentar zum Thema „Keine Hausaufgaben“:

Wir haben Nachbarn, die ihre Kinder in so einer Schule mit dem Konzept „keine Hausaufgaben“ haben.

Die Mutter kümmert sich aber seit der ersten Klasse drum mit den Kindern zu Hause zu üben.
Auf meine Frage, Wieso? antwortete sie mir, dass es so ein „kleingeschrieben“ bei dem Konzept gibt, und zwar gibt es keine „herkömmlichen“ Hausaufgaben in dem Sinne aber, Zitat aus der Website der GS dazu:
„….. Das neue Konzept bedeutet jedoch nicht, dass die Schülerinnen und Schüler, obwohl sie keine Hausaufgaben mehr mit nach Hause bringen, nicht trotzdem dort nicht-verstandenen Lernstoff oder Stoff für Lernzielkontrollen üben sollen/können. Das Üben/Wiederholen/Vertiefen des Unterrichtsstoffs zu Hause ist weiterhin ausdrücklich erwünscht.“

Der letzte Satz sagt doch eindeutig, egal was für Konzepte die Schulen haben, man soll/ manchmal muss trotzdem zu Hause üben.

Ein knapp 6- jähriges Kind nach der großen Umstellung „Kita-GS“ bekommt es von Anfang an nicht einfach hin, sich selbständig hinzusetzen und zu üben.

Die Eltern werden hier also so oder so in die Verantwortung genommen, unabhängig vom Konzept der Schule, sich ihre Zeit zu nehmen und mit den Kindern den Lernstoff zu üben.

ysnp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans-Peter

So ist das nämlich: Der Grundlagenstoff muss eingeübt werden, egal in welcher Form: Ganztag, Übung zuhause oder beides. Manche brauchen mehr, andere weniger Übung. Viele Hausaufgaben sind angeleitete, vom Lehrer gezielt ausgesuchte zum Stoff passende Übungsaufgaben. Wenn der Lehrer wenige oder keine gibt, muss man sich Wissen dann selbstständig oder mit Hilfe der Eltern aneignen und ggfs. nach passenden Aufgaben suchen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  ysnp

Das ist die Realität geworden, aber etwas problematisch es umzusetzen, wenn das Kind den halben Tag oder noch länger in der Schule sitzt und dort relativ wenig macht. Es mangelt an Zeit, alle Fächer zu Hause qualitativ vertiefen. Nicht jedes Kind, besonderes GS Kind schafft praktisch den ganzen Tag lernen und üben, ein wenig in der Schule, viel mehr zu Hause. Dafür muss das Kind schon sehr früh (seit Kindergartenalter) gezielt trainiert werden, wie bei einem z.B. Leistungssport oder beim Musizieren. Außerdem müssen Eltern dafür schon den Stoff gut kennen, sonst bringt es nicht viel. Sie können dann da nicht viel helfen, wenn sie sogar es wollen.
Wenn dem schon so ist, dann sollte sich Ministerium schon überlegen, die Schulstunden zu kürzen. Bis 4 Stunden in der Schule beispielsweise. Aber dagegen sind noch sehr viele, da die Schule außerdem Betreuungsorte geworden sind. Allzufriedenstellende Lösung weiß ich nicht. Ich merke nur, dass wir (in unserem Fall ich) mit meinen Kindern viel mehr machen muss, als unsere Eltern vor 40 Jahren mit uns. Unsere Nische haben wir gefunden und es klappt sehr gut, für uns, aber viele Eltern fühlen sich schon ziemlich verloren. Entweder könne sie tatsächlich nicht, oder sie wollen es nicht. Viele versuchen es auch, aber geben nach einer Weile wieder auf, weil sie überfordert sind.
Viele werden gleich die Karte ziehen, wie nicht jedes Kind top Bildung haben muss. Die Gesellschaft braucht ja auch einfache Arbeiter. So denke ich nicht. Die Gesellschaft spaltet sich schon gewaltig, der Rad dreht sich irgendwie zurück, nicht nach vorne, und wenn man noch KI überdenkt, Mangel an Ressourcen, und politisches Klima in der Welt, wovon nächste Generation leben würden, und ein ziemlich hohe Zahl von denen, kann man schon Umrisse davon erkennen. Globale Spalte, Unzufriedenheit, Unruhe, Hunger ist schon jetzt groß. In manchen Ecken der Erde merkt man es nur noch nicht so deutlich.

Gerlinde
1 Jahr zuvor

Die Beiträge der Mütter passen für mich nicht ganz zu der kommentierten Aussage. Die Autorin ist doch selbst berufstätig – sogar Vollzeit. Und sie fordert genau das, was die „widersprechende“ Mutter sagt: Schule muss in der Schule stattfinden! Das aber sei unmöglich, wenn Lehrpläne aufgeweicht und Anforderungen herunter gefahren werden, weil grundsätzliche Erziehungsaufgaben – die eigentlich Voraussetzung sein sollten – die ganze Zeit fressen.
Ich habe ein halbes Jahr an einer wirklich gut geführten Grundschule gearbeitet. Ich bin so glücklich, wieder im SEK I Bereich tätig zu sein. Selbst die schon abgespeckten Anforderungen waren nicht zu schaffen, weil hier ein Kind, dessen Eltern lieber keinen Förderantrag wollten (wie peinlich!) über Tisch und Bänke ging, da ein paar Kleine (noch) kein Wort deutsch verstanden und ein Großteil meiner SchülerInnen überhaupt alles von Stillsitzen, über nicht reinreden, bis Popoabputzen, Schuhe binden, Jacke anziehen,… (ich könnte ewig weiter machen) grundsätzlich nicht beherrschten. DAS sind die Dinge, die an die Eltern zurück gegeben werden müssen. Kein/e Lehrer/in wird jemals verlangen, dass Eltern die Lehrpläne zu Hause abarbeiten. Wir wissen schließlich am Besten, welche Ausbildung dafür nötig ist. Und gerade im Grundschulbereich, wo die Basis gelegt wird, habe ich das Feedback von außen („Ach Grundschule? Wie entspannt… Da muss man aber nicht viel können, oder?“) oft bekommen und immer als sehr verletzend empfunden.
Was den zweiten Beitrag angeht: Über das Homeschooling kann ich mich nicht beschweren. Die Lehrerinnen meiner Kinder haben das wirklich toll gemacht – und das ohne die perfekte Ausstattung, ohne „Pandemieerfahrung“. Natürlich ging da auch mal was schief und bis das perfekte Konzept gefunden war, brauchte es etwas Zeit. Aber das ist doch klar. Offenbar sind die Erfahrungen sehr Orts-/Schulabhängig.
Wie kommt die Verfasserin aber darauf, dass alle mit total aufgeräumten, entspannten und sozial trainierten Kindern nach einem Lockdown rechnen (obwohl es auch die gibt)? Wir sind doch nicht während dem Lockdown in einer anderen Welt gewesen – auch unter uns gibt es Eltern! Natürlich wurde viel Zeit und Gedankenarbeit in ein „Wieder ankommen“ der SchülerInnen investiert.
Dennoch: inwiefern rechtfertigt eine Zeit zu Hause die Tatsache, dass ein Kind sich nicht anziehen, einfache Anweisungen befolgen oder ein Mindestmaß an Rücksicht nehmen kann? Ich sehe da erstmal keinen Zusammenhang.
Ich wünsche mir wieder eine klarere Aufgabenverteilung: LehrerInnen sind die Fachleute für Schule und Bildung – und dazu gehören auch Fragen nach Einschulung, Förderbedarf und Versetzung. Zumindest beim Förderbedarf müsste es einen Plan geben und nicht ein „Wollt ihr nicht? Ok… dann hat wohl die ganze Klasse Pech gehabt.“
Erziehung hingegen sollte bei den Eltern bleiben. Wer nicht zurecht kommt, muss sich nicht verstecken, sondern sollte ohne Angst und Stigma Unterstützung (z.B. Erziehungsberatungsstelle) holen können. Dazu braucht es natürlich Zeit, Engagement und ein Bewusstsein für die eigene Rolle.

Kleiner Zusatz:
Ich habe übrigens kein Problem damit, GrundschülerInnen von morgens bis abends Jackeanziehen, Schuhebinden usw. beizubringen. Ich habe das geliebt. Aber dass war leider nicht meine Aufgabe – die Lernziele ständig nicht zu erreichen, macht einen fertig.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerlinde

Es bleibt aber die Tatsache, dass die Wiederspruche sehr groß sind. Wahrscheinlich liegt es an der Größe der Bevölkerung.
 
Sie, beispielsweise werden Glücklich, dass die GS-Kinder alleine Jacke anziehen können (vereinfacht) und einige Lehrer wünschen sich, dass Elter in der Lage sind, mit den Kinder doch den Stoff zu Hause zu vertiefen, sogar, wenn keine Richtlinien wenigstens in einer Form der Hausaufgaben bestehen.
 
Das verwirrt viele Eltern. Und sie geben auf und wie man merken kann, nicht mehr die Notwenigste den Kindern beibringen, weil sie einfach aufgeben.
 
Ob ich das verstehen kann? Ja das kann ich. Ich tue etwas ganz anders, meine Bildungs-Philosophie weich sowie so ganz stark von heutigen „mainstream“ ab, vielleicht hat es mit unseren Wurzeln zu tun, oder auch nicht, wie es viel mehr scheint, aber ich kann Eltern hier schon verstehen, warum sie so verwirrt sind.
 
Was alles in den letzten 80 Jahren von den Eltern verlangt wurde, und es hat ganz eng mit der Schule zu tun, daher kein Wunder. Sogar einige Lehrer verfallen immer noch heute in der Falle, wie ausschließlich sie über mein Kind sagen haben.
 
Das sollte man auch bedenken, wenn man über Eltern spricht.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerlinde

Eine Lehrerin (Hauptstadt München) hat sogar gewagt es laut auszusprechen, dass wir kein Recht haben in einer Pandemie über eigene Kinder entscheiden zu dürfen, ob sie in der Schule kommen oder nicht. Das ist allein ihre Befugnis.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Interessant ist ja auch, dass sich Mütter beschweren.

Wo sind die Väter?

Maika
1 Jahr zuvor

Mal nur ganz leise angefragt: wie haben das die Muttis vor, sagen wir mal, 100 Jahren gestemmt? Sagen wir mal im Erzgebirge (hier beliebige Region einsetzen): Vati marschiert um 4 Uhr morgens los Richtung Schacht, wo er pünktlich 6 Uhr einzufahren hat (hier beliebige Branche einsetzen). Auto hatte er nicht, also war ein mehrstündiger Fußmarsch von den Dörfern die Regel.

Mutti bereitet derweil Frühstück für die sagen wir 6 Kinder zwischen 0 und 10 Jahren vor, heizt die Bude, versorgt das Vieh, schickt die drei ältesten in die Schule, hat die drei jüngsten für den Rest des Tages an der Backe (und vermutlich Nummer 7 im Bauch – Schwangerschaftsbeschwerden).

Geld reicht nie, daher geht Mutti im „Homeoffice“ einer Erwerbstätigkeit nach, im Erzgebirge zB. Kunsthandwerk wie Spitze klöppeln etc. Nebenher beaufsichtigt sie drei Kleinkinder, kämpft mit Reflux, wäscht Wäsche (mit der Hand!) einschließlich Windeln, hängt die Wäsche raus, denn sie hat keinen Trockner, kocht Essen auf nem echten (Kohle-)Herd mit Zutaten, die sie höchstpersönlich gepflanzt, geerntet, geschält und geschnippelt hat (und nicht fertig verpackt im Supermarkt gekauft), sie spült anschließend das Geschirr von Hand, weil keine Spülmaschine und putzt ihre Butze eigenhändig mit Besen, Schrubber, Putzlappen und Bohnerwachs – denn sie hat keinen Staubsauger, und noch viel weniger einen Saugwischroboter!

In der Vegetationsperiode kommt noch hinzu die Versorgung angebauter Pflanzen: gießen mit der Gießkanne, von wegen Gartenschlauch oder gar automatisch einstellbarer Sprengler! Und alles was Gartenarbeit so mit sich bringt.

Gegen 22 Uhr kommt Vati heim nach 12 Stunden unter Tage. Er findet vor ein sauberes Haus, 6 schlafende Kinder, eine warme Suppe auf dem Herd. Und natürlich eine völlig kaputtgespielte Gattin, die ihm aber ganz bestimmt nicht die Ohren volljammern würde, weil sie ja weiß, dass es für ihn nicht viel leichter war.

Ich will diese Zeit weder zurück noch glorifizieren. Aber ganz ehrlich, was stimmt nicht mit uns?

Mütter gehen heutzutage schon an Schwangerschaftsbeschwerden fast zugrunde und sind von ein bis zwei Kindern, einer TZ-Stelle in einem Büro und einem fast durchautomatisierten Haushalt komplett überfordert. Ach ja, nicht zu vergessen, sie haben ein eigenes Auto und ein Supermarkt ist meist auch um die Ecke.

Wandel der Gesellschaft ja, aber doch zu unseren Gunsten! Wenn man zB. in Mütterblogs liest, überkommt einen das kalte Grausen! Da wird gejammert und geklagt, was das Zeug hält, dabei war das Leben für Familien im allgemeinen und Mütter im besonderen in unseren Breitengraden noch nie so leicht wie heute! Leute, haltet euch vor Augen, dass all diese Errungenschaften keine Selbstverständlichkeit sind! Es fängt schon damit an, dass alle Haushaltsgeräte Strom brauchen. Sollte der aufgrund idiotischer Energiepolitik mal unbezahlbar sein, werden wohl wieder viele Mütter (meist ja doch) auf Knien die Wohnung schrubben und die Wäsche von Hand waschen. Und Dreiviertel der heutigen Menschheit lebt noch so wie im oben beschriebenen Beispiel. Ja, ein Blick über den Tellerrand relativiert so manches.

Ach ja, zu erwähnen wäre noch: aus den erwähnten 7 Kindern sind anständige Bürger geworden, denn selbstverständlich hat Mutti ihrem Nachwuchs auch Werte vermittelt. Vielleicht keine Einsteins, aber gute Vorbilder für die nächste Generation. Wem kommt so ein Beispiel nicht bekannt vor aus der eigenen Familiengeschichte? Wird wohl so oder ähnlich meistens abgelaufen sein.

Felix
1 Jahr zuvor

Als Vater danke ich Ihnen für den interessanten Blogbeitrag. Es ist wichtig, dass verschiedene Meinungen und Perspektiven in dieser Debatte gehört werden. Ich kann verstehen, dass der gesellschaftliche Wandel und die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Schulbildung eine große Rolle spielen. Als Elternteil ist es manchmal schwierig, die richtige Balance zwischen Arbeit, Familie und Schule zu finden. Es ist gut zu sehen, dass Schulen alternative Ansätze wie freie Schulen anbieten, die den Bedürfnissen von Eltern und Schülern besser entsprechen können.

Felix von https://xn--pfderi-4ya.ch/.

Dagmar Schäfer
11 Monate zuvor

Kindergrundsicherung beginnt mit einer chancengerechten Grundschule
Volksantrag GUTE Schule JETZT BW fordert Doppelbesetzung in jeder Grundschulklasse

Gesellschaftlicher Wandel + Bildungsmisere: Studien bescheinigen dem bestehenden Schulsystem schon seit langem Fehlleistungen, wie Chancenungerechtigkeit, fehlende Inklusion und 20% Grundschulkinder, die Probleme mit ihren Lese- und Rechenleistungen haben.
„Die unhaltbare Situation in den Grundschulen ist hausgemacht und zeugt von mangelnder Fürsorge und Vorausschau der verantwortlichen Politik. Alles immer zu knapp und lieblos gestrickt. Wir brauchen hier einen Wandel, der allen Kindern einen echten BILDUNGSORT sicherstellt,“

Der Volksantrag GUTE Schule JETZT BW fordert von der Landesregierung einen Personal-Stufenplan bis 2033 aufzustellen und bis dahin die Doppelbesetzung aller Grundschulklassen mit zwei Lehrkräften als Standard einzuführen. Über diese Maßnahme kann das Kultusministerium ein klares Signal setzen, dass sie ihre Verantwortung für einen kindgerechten Ganztag endlich wahrnimmt. Gleichzeitig sorgt sie damit für professionelle Arbeitsbedingungen, so dass die Lehrkräfte ihre Arbeit nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern kooperativ und erfolgreich tun können. Wenn dialogischer, flexibler Unterricht mit den Kindern gestaltet werden kann, ist das auch ein entscheidender Beitrag zur Kindergrundsicherung, weil jeder eingesetzte Euro hier direkt bei jedem Kind ankommt. Studierende, die sich für ein Lehramt entscheiden, möchten erfolgreich mit Kindern arbeiten. Die Attraktivität den Grundschulberuf zu ergreifen, wird durch die Arbeit im Tandem erheblich gesteigert. Es ist eine einfache Rechnung, Kinder brauchen Beziehung, diese schafft Mut und der kann jedes Kind beflügeln, sein Potential zu entfalten.

„Wie wäre es, wenn unsere Erstklässler und Erstklässlerinnen morgens in der Schule von einem Lehrkräfte-Tandem empfangen würden, das den ganzen Morgen mit den Kindern gemeinsam gestalten könnte? Wenn dadurch Zeit wäre für jedes Kind, anstatt täglich in Hetze und Druck einen Stundenplan abzuarbeiten?“
Am Volksantrag GUTE Schule JETZT kann jede wahlberechtigte Person in BW mitmachen. Im Unterschied zu einer Petition wird dafür allerdings eine handschriftliche Unterschrift gebraucht. Vorteil: bei Erfolg (39 000 Unterschriften) MUSS sich der Landtag damit beschäftigen.

http://www.laestigbleiben.de aufrufen, Formblatt ausdrucken und den oberen Teil unterschreiben. Die notwendige Beglaubigung nimmt die Initiative allen UnterstützerInnen im Nachgang ab. Unterschriften von Familienmitgliedern oder Bekannten sammeln und gemeinsam einsenden an:

GUTE Schule JETZT BW
Graf-Wilhelm-Straße 22
78662 Bösingen

Freiya
7 Monate zuvor

Ja, es gibt einen gesellschaftlichen Wandel. Der sieht so aus, dass den Müttern NOCH mehr aufgebürdet wird, während die Väter oft so weitermachen wie immer ( – wenn es sie überhaupt in der Familie gibt). Das muss anders werden: Väter übernehmt Vorbild-, Erziehungs und Haushaltsfunktion. Übernehmt mental load. Es genügt eben NICHT, nur das Geld ranzuschaffen.
Im Gegenzug gibt es viel auch viel zurück!