BERLIN. Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) ist kaum im Amt, da gibt es an der schwarz-roten Bildungspolitik schon einige Kritik. Das betrifft etwa die Pläne des neuen Senats, Religion als Schulfach einzuführen. Arnd Niedermöller von der Vereinigung der Oberstudiendirektoren (VOB) sagte dem «Tagesspiegel», es sei nicht nachvollziehbar, warum der Fächerkanon erweitert werden solle, obwohl die Zeit für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer bereits viel zu knapp sei.
Weltanschauung/Religion soll Wahlpflichtfach werden, daneben bleibt das Fach Ethik ab Klasse sieben bestehen. Wer Religion wählen will, muss zusätzlich Ethik belegen. Niedermöller warnte außerdem davor, das Fach Wirtschaft, Arbeit, Technik (WAT), das es bisher an den Sekundar- und Gemeinschaftsschulen gibt, auf die Gymnasien auszuweiten. Das sei nicht zielführend und gehe auf Kosten anderer Inhalte.
Jörg Freese, der Leiter des Goethe-Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf, wies darauf hin, dass erst vor wenigen Jahren das Fach Politik hinzugekommen sei. Die Fülle von oft nur einstündig unterrichteten Fächern sei eine «sehr unbefriedigende Häppchenpädagogik».
Die Absicht des neuen Senats, einen stärkeren Fokus auf die Berufsorientierung schon ab Klasse 5 zu legen, sieht der Verband der Berliner Grundschulleitungen (VBGL) skeptisch. Stattdessen fordern sie Entlastung bei der Verwaltungsarbeit, sagten die Vorsitzenden Guido Richter und Stefan Witzke. Außerdem müsse es nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für das übrige Personal ein Vertretungsbudget geben. News4teachers / mit Material der dpa
Berliner GEW-Chefin: „Der Koalitionsvertrag ist leider eine erste Enttäuschung“
Alles gut,
wir haben den katastrophalsten Lehrermangel nach WK II und reden jetzt über was?
🙂 genau 🙂 😉
Zuerst übernimmt das Medium das gesetzte Thema und dann „wir“.
Sehr geehrter Carsten,
ich erlebe tagtäglich den Lehrermangel in der Praxis, nicht nur medienherbeigeredet.
Noch, nicht mehr lange.
Und dann können Sie richtig loslegen.
Dazu wünsche ich Ihnen alles Gute.
Überall sonst in Deutschland ist Religion ein normales Unterrichtfach, wenn ich es richtig verstanden habe. Da kann man doch nicht sagen, das führe jetzt zu „Häppchen-Pädagogik“.
In Berlin gibt’s seit jeher Religionsunterricht, aber nicht als reguläres Schulfach, unterrichtet von staatlichen Lehrern. Das machen Katecheten (jedenfalls evang.). Insofern ist das Seelenheil gar nicht beeinträchtigt. Ich nehme an, die CDU möchte den Pfaffen einen Gefallen tun, damit die nicht noch mehr an Bedeutung verlieren. Herr Woelki war ja mal Bischof in Berlin.