Berliner GEW-Chefin: „Der Koalitionsvertrag ist leider eine erste Enttäuschung“

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BERLIN. Der Koalitionsvertrag, mit dem CDU und SPD eine Regierung für die Bundeshauptstadt bilden wollen, bleibt im Bildungsbereich trotz einzelner positiver Aspekte deutlich hinter den Erwartungen zurück – meint jedenfalls die Berliner GEW. „So wird sich die Bildungskrise nicht bewältigen lassen. Es fehlt sowohl an der dringend nötigen Ausbildungsoffensive zur Bekämpfung des Pädagog*innenmangels als auch an akuten Entlastungsmaßnahmen für die Schulen, Kitas, Hochschulen und die Soziale Arbeit in der Stadt“, heißt es in einem Papier der Gewerkschaften, in der wesentliche Punkte des Vertrags kommentiert werden.

Kritisiert den Koalitionsvertrag: die Berliner GEW-Vorsitzende Martina Regulin. Foto: GEW

Die GEW vermisst etliche Verbesserungsvorschläge im Koalitionsvertrag, den CDU und SPD für Berlin vorgelegt haben. „Ideen für eine Verbesserung der Personalsituation in Kitas, im Ganztag und in der sozialen Arbeit sucht man in dem Einigungspapier vergebens. Die GEW vermisst außerdem Aussagen zu einer Nachbesserung beim Nachteilsausgleich für nicht verbeamtete Lehrkräfte und ein Bekenntnis zu dem Ziel kleinerer Klassen. Für beides hatte sich nicht zuletzt die Union im Wahlkampf ausgesprochen“, heißt es in einer Analyse der Gewerkschaft.

Sie gibt eine erste Einschätzung zu konkreten Themen im Koalitionsvertrag:

Kita-Chancenjahr

Die GEW meint: „Eine Fokussierung auf Sprachförderung insbesondere bei Kindern und Familien, die vor der Einschulung von der Kita nicht erreicht werden, ist zu begrüßen. Sinnvoller als eine Verpflichtung im letzten Kitajahr sind aus Sicht der GEW BERLIN jedoch frühzeitige, zugewandte und aufsuchende Angebote. Familien müssen rechtzeitig und auf Basis von Verständnis und Vertrauen abgeholt werden, damit Kinder die entsprechenden Sprachförderangebote wahrnehmen können.“

Kita-Sozialarbeit und Extra-Budget in „herausfordernder Lage“

Die GEW meint: „Wir sehen dieses Konzept als unterstützende und entlastende Maßnahmen des regulären Kitabetriebs zunächst positiv. Es muss auch hier das Prinzip echter Multiprofessionalität gelten. Offen bleibt, wer für diese zusätzlichen Angebote in Frage kommt. Ein reines Ausgliedern an freie Träger sehen wir insbesondere vor dem Hintergrund der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung kritisch.“

Entlastung des Kita-Personals

Die GEW meint: „Eine Verbesserung des Personalschlüssels im Kitabereich wird im Koalitionsvertrag nur bei ausreichenden Fachkräften in Aussicht gestellt. Das ist das falsche Signal an potenzielle Fachkräfte und wird nicht für eine Qualitätsentwicklung der Kindertagesstätten beitragen. Nur mit einer klaren Perspektive und einer Ausbildungsoffensive werden wir junge Menschen für den Beruf der Erzieher*in begeistern können.“

Jugendhilfe

Die GEW meint: „Zu begrüßen ist, dass eine weitere Kindernotdiensteinrichtung geben soll. Eine solche Einrichtung ist auch für den Jugendnotdienst unabdingbar, in diesem Bereich ist das jedoch nicht vorgesehen. Die seit Jahren geforderte transparente Personalbemessungsgrundlage für die Sozialarbeiter*innen in den RSD spielt leider weiterhin keine Rolle. So wird es auch zukünftig zu Fallzahlen weit über 100 Fälle pro Fachkraft kommen. Die Kolleg*innen arbeiten schon jetzt nur die ‚allerschlimmsten‘ Fälle ab. An Prävention und Schutz ist so nicht zu denken.“

Ganztag

Die GEW meint: „Die dringend notwendige Verbesserung der Situation der ergänzenden Förderung und Betreuung spielt im Koalitionsvertrag keine Rolle. Eine Verbesserung des Personalschlüssels, verlässliche Räume für den Ganztag und verbindliche Vor- und Nachbereitungszeiten der Erzieher*innen sind nicht angedacht. Die Erzieher*innen haben wieder einmal eine Nullrunde zu erwarten. Dies geschieht zu Lasten ihrer Gesundheit und zu Lasten der pädagogischen Qualität. Positiv ist das Vorhaben, die Schulsozialarbeit weiter zu verstärken und dem Land zuzuordnen (soll geprüft werden).“

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Die GEW meint: „Ein positives Signal für die vielen Beschäftigten in freier Trägerschafft. Die Koalition macht sich laut Koalitionsvertrag auf den Weg, die Tariftreue freier Träger zu befördern und will prüfen, wie Tariflöhne auf dem Niveau des TV-L auch bei den freien Trägern gezahlt werden können. Hinzu kommt, dass Betriebsratsarbeit endlich auch in der Finanzierung von freien Trägern berücksichtigt werden soll.“

Keine MSA-Prüfungen an Gymnasien

Die GEW meint: „Die Abschaffung der MSA-Prüfungen an Gymnasien bedeutet eine Abkehr von der Gleichwertigkeit der beiden Schulformen. Um die Gleichwertigkeit zu gewährleisten bräuchte es mehr Anstrengungen bei dem Ausbau der (Verbund)oberstufen für die ISSn und Gemeinschaftsschulen. Andernfalls ist die Regelung wieder ein Einstieg in die Dreigliedrigkeit unseres Schulsystems. Die Abschaffung des Probejahrs am Gymnasium begrüßen wir.“

Neuer Status für Religionsunterricht

Die GEW meint: „Die Einführung eines neuen Wahlpflichtfachs ‚Weltanschauungen/Religionen‘ sehen wir kritisch. Das Fach Ethik muss erhalten bleiben und eine Ausweitung der Stundentafel lehnen wir angesichts des Lehrkräftemangels ab.“

Vergleichsarbeiten in allen Jahrgangsstufen

Die GEW meint: „Die Bildungsforschung hat bis jetzt kaum einen Beitrag dazu geleistet, dass das Bildungswesen inklusiver und sozial gerechter gestaltet wird. Allein die Einführung von Vergleichsarbeiten beinhaltet keine Maßnahmen, wie die Schulen konkret unterstützt werden, um gezielte Förderung anbieten zu können, zumal bereits jetzt zahlreiche Stunden in der sonderpädagogischen und Sprachförderung der Vertretung anheimfallen und nicht bei den Schüler*innen ankommen.“

Hochschulverträge

Die GEW meint: „CDU und SPD wollen die Hochschulverträge in ihrer Komplexität reduzieren. Das lässt befürchten, dass die schriftliche Vereinbarung wichtiger Regelungen wegfallen werden. Davon könnten insbesondere die Regelungen zu Guter Arbeit betroffen sein, die erst im letzten Hochschulvertrag eingeführt wurden und die wichtige Zielmarken für gute Beschäftigungsbedingungen setzen. Die Absicht bei der Mittelverteilung wir auf Zielindikatoren zu verzichten‘ halten wir für katastrophal. Die Hochschulen brauchen klare Zielvorgaben seitens der Politik.“

Arbeit in der Wissenschaft

Die GEW meint: „Das Aussetzen der Regelung des § 110 Abs. 6 BerlHG zur Schaffung von Dauerstellen für promovierte Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen bis April 2025 (bisher bis 30.9.2023) lehnen wir entschieden ab. Das Verschieben der Umsetzung lässt ein Begräbnis der so wichtigen Regelung befürchten.“

Lehrkräftebildung

Die GEW meint: „2.500 Lehramtsabsolvent*innen langfristig sollen die Zielvorgabe in den Hochschulverträgen sein. Notwendig sind allerdings 3.000! Es fehlen Aussagen zur Verbesserung der Studienbedingungen in der Lehrkräftebildung und zum Sonderprogramm Beste Lehrkräftebildung. Auch die 17 Millionen Euro für die Lehrkräftebildung fehlen im Koalitionsvertrag. Stattdessen sind neue Experimente geplant mit Ein-Fach-Lehrkräften und einem Bachelor of Education sowie einer dualen Lehramtsausbildung mit den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften auch für das Grundschullehramt. Solche strukturellen Änderungen werden erneut Unruhe in die Hochschulen bringen und dort vor allem personelle Kapazitäten binden. Die Unis haben mit der Umsetzung des bereits beschlossenen Aufwuchses in der Lehrkräftebildung mehr als genug zu tun. Angesichts des akuten Lehrkräftemangels sind die Aussagen im Koalitionsvertrag zu vage. Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive und zwar jetzt.“

Quereinstieg

Die GEW meint: „Es fehlt ein Bekenntnis zur Verbesserung der Situation der Quereinsteigenden. Die Aussage ‚Die Q-Masterstudiengänge werden fortgeführt‘ ist dürftig. Die Studiengänge müssen ausgebaut werden. Die Absicht, ein Stipendienprogramm für Mangelfächer im regulären Lehramtsstudium einzuführen, ist positiv – aber: die Koalition sollte sich besser auf das Masterstudium und das Praxissemester für alle im Master of Education konzentrieren. Die angedachte 5-Jahresbindungsfrist ist zu lang.“

Die GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin zieht ein erstes Fazit: „Die CDU sitzt mit dem Bildungs- und dem Finanzressort künftig an den entscheidenden Stellschrauben, um Bildung zur Priorität zu machen in dieser Stadt. Der Koalitionsvertrag ist leider eine erste Enttäuschung. Es fehlt an verbindlichen Vorgaben, zum Beispiel für die Ausbildung der dringend benötigten Lehrkräfte. Es deutet leider wenig darauf hin, dass es echte Verbesserungen für Berlins Bildungseinrichtungen geben wird.“ News4teachers

Hier geht es zum vollständigen Koalitionsvertrag.

Was die Koalition gegen Lehrermangel tun will (und wer Bildungssenatorin wird)

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14 Kommentare
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Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Die GEW vermisst außerdem Aussagen zu einer Nachbesserung beim Nachteilsausgleich für nicht verbeamtete Lehrkräfte und ein Bekenntnis zu dem Ziel kleinerer Klassen. Für beides hatte sich nicht zuletzt die Union im Wahlkampf ausgesprochen“, heißt es in einer Analyse der Gewerkschaft.

Danke, GEW. Das sehe ich genauso. Es ist eben doch besser, wenn das eine Organisation öffentlich vorträgt und nicht nur jemand Namenloses wie ich, um mal auf alle Unkenrufe gegen die GEW einzugehen, die man hier manchmal liest.

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor

„bereits jetzt zahlreiche Stunden in der sonderpädagogischen und Sprachförderung der Vertretung anheimfallen und nicht bei den Schüler*innen ankommen.“

Das ist bei uns genau so! Alle möglichen SPF-Stunden fallen weg, weil man Vertretung machen muss, sogar solche, die definitiv nicht wegfallen dürfen.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Die Abschaffung der MSA-Prüfungen an Gymnasien wurde von den Schulen gefordert, weil das eine unnötige Belastung ist und weil dabei fast niemand durchfällt. Wenn die GEW das jetzt kritisiert, dann stellt sie sich auf die Seite der Bürokraten, die — nur aus abstrakten Prinzipien — den Schulen immer mehr Belastung auferlegen. Man kann das erfolgreiche Absolvieren des 10. Schuljahrs automatisch als MSA werten. Das war schon Jahrzehnte vorher der Fall, als das noch „mittlere Reife“ hieß. Von der „Gleichwertigkeit“ der beiden Schulformen zu reden bedeutet letztlich, eine einheitliche Schule einführen zu wollen. Das wurde bislang noch von keiner Regierung beschlossen.

Und wenn die GEW die Abschaffung des Probejahr an Gymnasien begrüßt, dann wäre wohl das Probejahr doch besser als eine — noch gar nicht konzipierte — Aufnahmeprüfung. Alsbald wird dann nämlich die Abschaffung dieser Aufnahmeprüfung gefordert werden, alles im Namen der Chancengerechtigkeit. Außerdem: Wie passt eigentlich diese Aufnahmeprüfung zu dem Losverfahren, das es bereits gibt? Wird erst gelost, dann die Aufnahmeprüfung, oder umgekehrt?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das ideologische Ziel der GEW ist die gebundene Ganztags-Einheitsschule in der auch durch die Abschaffung der Förderschulen inklusiv beschult wird. Dort unterrichtet dann die Einheitslehrkraft gleichberechtigt und gleichbezahlt neben Erziehern und Inklusionshelfern. Alle dann natürlich einheitlich nach TV-L 13 bezahlt. Am Ende der Schulzeit erhält dann jeder zu Beschulende ein notenfreies Einheitszertifikat „… hat sich stets in gendergerechter Sprache für das Klima und im Kampf gegen Rechts eingesetzt.“

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Einheitlich, Gleichbehandlung, Individualisierung, Differenzierung…. wer will, findet das verwirrend.

Ich will nicht, tu es aber dennoch, seufz.

Leo Lausemaus
1 Jahr zuvor

Ich finde gut, dass erneut eine ehemalige Lehrerin Bildungssenatorin wird und ich finde auch gut, dass es mal von der SPD zur CDU wechselt. Irgendetwas muss doch dann auch mal anders werden. Vielleicht kommen ja die wesentlicheren Sachen noch???

Eine echte Erleichterung wäre, auch wenn es eine Kleinigkeit ist, wenn wir in Deutsch nicht mehr 5 Teilbereiche auf dem Zeugnis benoten müssten. Man fragt sich, wo man all die Noten dafür herbekommen soll, denn in Berlin fängt an der Grundschule jedes Halbjahr wieder neu an. Die Noten aus dem 1. Halbjahr zählen nicht mehr mit. Obwohl es sogar ein Gerichtsurteil gibt, dass das nicht so sein darf. Aber das ist nicht aus Berlin.

Delfinchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

Ich wünsche mir, dass wir die Teilbereiche benoten dürften – erheben muss ich die Noten doch ohnehin und eine Note Drei oder Vier ist überhaupt nicht aussagekräftig. Kann der Schüler nicht lesen oder keine Aufsätze schreiben? Das geht darauf überhaupt nicht hervor sondern die Gesamtnote verwässert Stärken und Schwächen. Gedicht aufsagen 1, Erörterung schreiben 5 ergibt dann in Summe eine Drei? Sinnentnehmend Lesen, das Wichtigste überhaupt, gleicht man mit kreativem Schreiben aus?
Ich fände Teilnoten um so Vieles besser…

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Delfinchen

Naja, naja, aber auch eine Klassenarbeitsnote ist dann laut Ihrer Argumentation eine „verwässerte Note“, denn sie besteht aus verschiedenen Aufgaben, die man ja eventuell ganz unterschiedlich bewältigt hat. Die Klassenarbeitsnote bildet dann den Durchschnitt. Man kann die eine Aufgabe ganz schlecht gelöst haben und mehrere andere super.

Ich will sagen, DAS hat man immer. Und in allen anderen Fächern stört sich doch auch keiner dran.

Pappenheimer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Delfinchen

In der GEW-Zeitung in Berlin gab es unlängst einen guten Artikel dazu. Darin hieß es auch, dass es Wahnsinn sei, all diese vielen Noten zu bekommen, um für 5 Teilbereiche eine aussagekräftige Zeugnisnote zu erstellen. Und da fehlte noch der Aspekt, dass man das in Berlin ja jedes Halbjahr neu machen muss!!

Ein gutes Argument war auch, finde ich, dass die Zeugnisteilnoten ja ihrerseits auch wieder „verwässerte“ Noten sind, da sie sich innerhalb des Teilbereichs aus verschiedenen Leistungen zusammensetzen. Die Rechtschreib-Teilnote auf dem Zeugnis sagt dann auch nichts darüber aus, wie gut jemand die einzelnen Rechtschreibpänomene beherrscht. Da werden also auch eventuelle Stärken (Groß- und Kleinschreibung) und Schwächen (Getrennt- und Zusammenschreiung) zusammengeschmissen bzw. „verwässert“, wie Sie sagen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Delfinchen

Wir hatten mal eine Zeit lang „Kompetenzraster“.

Da wurde mit farbigen Punken aufgeklebt, auf welcher Komptenzstufe die Leistung erbracht wurde.

Sehr aussagekräftig für Schülys und Eltern.

Gab es am Zeugnistag als Kopie mit nach Hause und musste unterschrieben werden.

War nicht alles schlecht – damals 😉

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die 5-6 Kompetenzstufen sind ja auch VIEL BESSER und viel objektiver als die 5-6 Ziffernnoten. 🙂

Cecilia Fabelhaft
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

Da sprechen Sie was an. Berlin hat die 5 Teilbereiche auf dem Zeugnis eingeführt, nachdem das auch Brandenburg gemacht hatte. Berlin hat aber übersehen, dass in Brandenburg die Noten immer für ein ganzes Schuljahr gelten, auch an den Grundschulen. Die können sich also in einem Halbjahr auf die einen und im anderen Halbjahr auf die anderen Teilbereiche konzentrieren. In Berlin fängt man, wie Sie richtig schreiben, an den Grundschulen im 2. Halbjahr wieder von vorne an, weil an den Grundschulen die Noten vom ersten Halbjahr nicht mehr im zweiten Halbjahr gelten. Und das darf eigentlich gar nicht sein!

Last edited 1 Jahr zuvor by Cecilia Fabelhaft
Oberkrämer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

Das ist ja ein Ding: In Berlin gelten die Noten an den Grundschulen immer nur für ein Halbjahr?!? In Brandenburg immer fürs ganze Schuljahr?!? (wahrscheinlich überall) Kein Wunder, dass die dann in Brandenburg wohl kein Problem mit 5 Teilbereichen haben!

Carsten60
1 Jahr zuvor

Es fehlt jede Angabe der GEW dazu, ob der Koalitionsvertrag der Vorgängerregierung Anzeichen zeigte, wie man „die Bildungskrise bewältigen könne“. Worin liegen überhaut die entscheidenden Unterschiede? Worin wurden z.B. die Grundschulen mit Begabungsförderung in den Klassen 5 und 6 „gestärkt“ gemäß dem, was im alten Koalitionsvertrag von 2021 auf S. 106 ? Die Aufnahmeprüfung (amtlich: Eignungsfeststellung) bei übernachgefragten Schulen (nur für Kinder ohne Gymnasialempfehlung) steht da auch schon drin, man wollte die Gymnasien bei der Umsetzung „umfassend unterstützen“. Wenn ich „unterstützen“ lese, dann bin ich immer sehr skeptisch, ob das nicht eine Art von bürokratischem Diktat von oben nach unten ist. Wie sollen diese Prüfungen denn aussehen? Wird es Vorschriften geben? Tatsächlich gibt es diese „Eignungsfeststellung“ bisher bei einigen grundständigen Gymnasien.