Kultusministerium will Schülerinnen und Schüler besser an bildende Kunst heranführen

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Das Kultusministerium Sachsen will künstlerisches Potenzial von Mädchen und Jungen im Freistaat stärker fördern. An allgemeinbildenden Schulen soll es nach Angaben vom Freitag dazu mehr qualitativ hochwertige Ganztagsangebote im Bereich bildende Kunst als bisher geben.

Kreativität ist im Regelunterricht meist nicht so sehr gefragt (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Ministerium vereinbarte dafür eine Zusammenarbeit mit dem Landesverband Bildende Kunst Sachsen und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendkunstschulen und kulturpädagogische Einrichtungen. Sie sei Grundlage für Kooperationsprojekte mit Künstlern, die für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen qualifiziert und entlohnt werden.

Im kommenden Schuljahr werden nach Ministeriumsangaben 94 Prozent der allgemeinbildenden Schulen vielfältige Ganztagsangebote einrichten. Dabei habe der musisch-künstlerische Bereich den zweithöchsten Stellenwert nach den bewegungsorientierten zusätzlichen Bildungsangeboten. News4teachers / mit Material der dpa

„Unnötig“: Bildungsminister will Noten in Sport, Musik und Kunst abschaffen

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Madinus
9 Monate zuvor

Soso, wie schön: „Kultusministerium will Schülerinnen und Schüler besser an bildende Kunst heranführen“ 🙂
Und die LuLs, die das Fach Kunst jahrelang fachfremd unterrichtet haben, können sich nun neuen Aufgaben widmen. 
Wo bleibt der Kunstunterricht? 
Natürlich dort, wo vielfältige Ganztagsangebote eingerichtet werden. 
Infolgedessen… also… weil die SuS schon besser an bildende Kunst heranführt werden, lassen sich auch „die Stundenpläne der Schüler zu entrümpeln“ (Sachsen aus dem Jahr 2018):
https://www.tag24.de/nachrichten/sachsen-dresden-leipzig-chemnitz-unterricht-schule-stunden-kunst-musik-sport-streichen-478127

Wieder mal Aktionismus in der Bildungspolitik: Veränderungskonzepte um (hausgemachte) Lücken in der Personalversorgung zu schließen.
Wie hoch der Bedarf an Kunstlehrern tatsächlich ist, lasse sich vermutlich nicht eindeutig sagen…
Was folgt? Musik, Sport…?

Madinus
9 Monate zuvor
Antwortet  Madinus

Da fällt mir noch was ein: Zweite Fremdsprache, die bekanntlich ohnehin „verzichtbar“ ist 🙂

Last edited 9 Monate zuvor by Madinus
Alina
9 Monate zuvor
Antwortet  Madinus
Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Madinus

Mathe ist verzichtbar, weil Taschenrechner
Geschichte ist verzichtbar, weil alles schon passiert
Deutsch ist verzichtbar, weil die Sprache kann ich schon
usw.

Madinus
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg
Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Madinus

Kunst ist kognitiv niederschwelliger als Mathematik. Allerdings ein durchaus sinnvolleres Hobby als daddeln, chillen oder abhängen. Von daher nicht schlimm, aber mehr auch nicht.

Ça me fatigue
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Lieber Georg,
das sehe ich nicht so.

Kunst und Musik haben beide das Potential stressmindernd zu wirken, wenn man sich einmal darauf einlässt und es aktiv betreibt.

Nur leider haben die heutigen Jugendlichen oft nur die perfekte Show im Fernsehen im Blick (hier Musik) und meinen, wenn sie ein Mikro in die Hand nehmen wären sie der Superstar. Dass man sich im Vorfeld mit etwas beschäftigen muss, was einem vielleicht zuerst nicht gefällt, lassen viele Jugendliche nicht zu. Es fehlt generell oft die Bereitschaft, Dinge näher an sich heranzulassen, hartnäckig zu bleiben, Ziele zu verfolgen (auch, wenn der Weg steinig ist), mit Selbstkritik umzugehen, in kleinen Schritten voranzugehen, Fehler zuzulassen und diese analysieren und daran zu wachsen.

Sowohl musikalische als auch künstlerische Aspekte werden in Therapien eingesetzt. Wer sich von vorneherein damit zu beschäftigen weiß, gelangt vielleicht erst garnicht in eine Spirale aus Stress und Depression. Das wäre also Prävention.

Zusätzlich schult das aktive Musizieren das Gehirn auf ganz besondere Weise und verbessert die Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit.

Diese künslerischen Fächer geben nicht nur, so wie Mathe, fachliche Kompetenzen mit auf den Weg, sondern sie bilden die Persönlichkeit, das Selbstvertrauen, das Selbstwertgefühl, den gesunden Blick auf sich selbst und andere … mit anderen Worten: es steckt viel Psychologie drin.

Aus meiner Sicht sind sowohl Fächer wie Mathe, Physik, Chemie, Bio etc. als auch künstlerisch ästhetische Fächer wichtig um die jungen Menschen in ihrer Gesamtheit zu bilden und ihnen Handwerkszeug mit auf ihren Lebensweg zu geben.

Dazu gehören im Übrigen auch Fächer wie Religion oder Ethik.

Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Schrieb ich ja: Sinnvolles Hobby

Madinus
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Bist du ein Lehrer?

Ça me fatigue
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Hobby???

Alina
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Fachunterricht in Kunst aber auch in Musik und Sport wird seit Jahren an den Schulen aus Kostengründen reduziert. Kumis folgen den Trend, kulturelle Bildung ganz in den Ganztagsbereich zu verlagern und den Fachunterricht weiter abzubauen. Dennoch werden die Bildungspläne nicht angepasst, mehr noch: Es entstehen neue, noch ambitionierte „Wunschpläne“, z.B.: Entwurf (2022!) aus Hamburg „Bildende Kunst“ (Achtung! Grundschule). https://www.hamburg.de/contentblob/16762788/d6f93e7772bc5e816274abdae5b1c833/data/bildendekunst-gyo-2022.pdf
Lieber Georg, schaue Dir gerne das mal an und folge dort nur die Fachbegriffe (ab Seite 21), die Du zu einer glücklicheren Beziehung mit der Mathematik verbinden kannst.
Apropos „kognitiv niederschwellig“: In der Oberstufe (SH) werden 2 Klausuren und im Profilkurs 4 Klausuren im Jahr geschrieben (plus Handwerk obendrauf). Kunst und Mathe (und andere Fächer) konkurrieren nicht miteinander, sie ergänzen sich!

Alina
9 Monate zuvor
Antwortet  Alina

Lieber Georg, schaue Dir gerne das mal an und folge dort nur die Fachbegriffe (ab Seite 21)…, hier der Link für die Grundschule: https://www.hamburg.de/contentblob/16762692/d88a8f618e0811804e9d5ca27319d5c1/data/bildende-kunst-gs-2022.pdf

Georg
9 Monate zuvor
Antwortet  Alina

Es geht in dem Artikel um zusätzliche Angebote für den Ganztag. Da diese gewählt werden müssen, um die Kosten zu rechtfertigen, braucht es möglichst viele potentielle Interessenten. Kognitiv anspruchsvolle Dinge, nachdem der gesamte Unterrichstag vorher schon eher kopflastig war, scheiden somit aus nachvollziehbaren Gründen aus.

Danke übrigens für den Link zum Lehrplan. Natürlich ist das Fach Kunst in der Oberstufe und im normalen Unterricht durchaus anspruchsvoll, jedoch nicht in einem breiten Ganztagsangebot für unterschiedlich Stufen gleichzeitig. Bei Kunst ist das möglich, wenn man es zum Beispiel auf angeleitete Malen reduziert, Mathematik kann man noch so weit reduzieren, es bleibt Kopfarbeit, die für die allermeisten Kinder kein gerne gewähltes Hobby für den Nachmittag ist.

Fazit: Bitte nicht alles persönlich nehmen, aber sich in einen durchschnittlichen Schüler nach mindestens sechs Unterrichtsstunden in einem kleinen Raum mit mindestens phasenweise viel zu viel Lärm hinein versetzen.

Last edited 9 Monate zuvor by Georg
Madinus
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Genau, heute nennt man das „zusätzliche Angebote“, morgen nur „Angebote“ im Ganztagsbereich … auch ohne professionelle Fachlichkeit denkbar.
Befeuert durch den Trend in der Bildungspolitik, was seit über 10 Jahren bekannt und kritisiert (z.B. BDK) wurde: Kürzung und Abbau des Faches (inkl. Lehrerbildung). Lehramtsstudierende (Kunst/Musik) benötigen mehr als Hörsaal, was mehr kostet.
Fazit: Fachunterricht wird nun weit und breit fachfremd unterrichtet.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Madinus

Mit Folgen, bei deren Anblick sich einem Fachlehrer die Zehennägel nach oben krümmen…. und der Fachlehrerin sowieso!
Nein, Pinterest ersetzt NICHT qualitativ guten Kunstunterricht, und „Malen nach Anleitung“ tut dies auch nicht.