Ein Tablet für jeden Schüler? Pädagogik-Professor Zierer warnt vor „Digitalisierungswahn“ in der Bildungspolitik

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AUGSBURG. Die Ankündigung der bayerischen Staatsregierung, alle Schüler mit Tablets auszustatten, sorgt bei Pädagogen nicht zwingend für Begeisterung. Ein prominenter Bildungsforscher sieht gar einen «Digitalisierungswahn» heraufziehen. Er verlangt: Mehr Lehrpersonal statt mehr Technik.

„Beim Lernen spricht vieles für das Analoge.“ (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Pandemie hat die Mängel bei der Digitalisierung der deutschen Schulen gnadenlos offengelegt. In Zeiten der Corona-Schulschließungen war Fernunterricht oft nur möglich, wenn Lehrerinnen und Lehrer sowie die Kinder privat über Computer oder Tablets verfügten. Doch die Pläne, im Klassenzimmer künftig noch mehr mit moderner Technik zu arbeiten, sind trotzdem nicht unumstritten. Pädagogen warnen davor, Jungen und Mädchen künftig nur noch am Rechner sitzen zu lassen.

Klaus Zierer war Grundschullehrer – und ist heute einer der renommiertesten Bildungsforscher in Deutschland. Foto: privat

Der Augsburger Schulpädagogik-Professor Klaus Zierer, der durch zahlreiche Veröffentlichungen bekannt ist („Der Sokratische Eid“ – News4teachers berichtete), sieht gar einen «Digitalisierungswahn» an den Schulen. Anlass ist die Ankündigung der CSU, bis zum Jahr 2028 alle Schülerinnen und Schüler in Bayern mit einem Tablet für den Unterricht auszustatten. Dies bezeichnete Zierer als «bildungspolitischen Aktionismus».

Es sei unverständlich, wenn in Zeiten von Finanznot, Erosion der Demokratie und Bildungskrise der Heilsbringer in der Digitalisierung gesucht werde, sagte Zierer. Diese sei mitverantwortlich für die genannten Probleme. «Das Ganze gleicht einem Digitalisierungswahn!» Andere Länder wie Frankreich, Schweden oder die Niederlande würden aufgrund der Studienlage bereits umdenken.

Der Ordinarius für Schulpädagogik der Universität Augsburg begründete seine Kritik damit, dass die Erkenntnisse der Bildungsforschung zu digitalen Medien eindeutig seien. Bücher und Arbeitshefte seien effektiver für Wissensaufnahme und Informationsverarbeitung, erklärt er. «Kinder gehen bei Tablets schneller über den Text hinweg und erreichen nur oberflächliches Lesen, während bei der Rezeption von Texten auf Papier langsamer und damit fokussierter sowie konzentrierter gehandelt wird.»

Gedruckte Schulbücher seien didaktisch einfach wertvoller als digitale Varianten. «Auch wenn digitale Medien mehr Möglichkeiten eröffnen: Beim Lernen spricht vieles für das Analoge», sagte Zierer. Er warnte, dass die häufige Nutzung von Handys, Tablets oder Computern den Wortschatz der Kinder reduziere und die Fähigkeit zur Textproduktion hemme.

Eine Studie, die dies herausgearbeitet hat, stammt vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Technischen Universität Dortmund. Dort wurde in einer bundesweiten Untersuchung, die vom Bundesbildungsministerium und der Kultusministerkonferenz gefördert wurde, der Wortschatz und das Leseverhalten von 4611 Viertklässlern aus 252 Schulen überprüft.

Dabei ging es nicht nur um die Nutzung von Büchern in der Schule, auch das Lesen außerhalb des Klassenzimmers wurde analysiert. «Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die selten Bücher lesen und häufig an digitalen Geräten, den höchsten Förderbedarf hinsichtlich ihres Wortschatzes aufweisen», heißt es in der Ende 2022 vorgelegten Studie. Die Forscher sahen positive Auswirkungen, wenn die Kinder Bücher lesen. Negativ sei hingegen, wenn sie in der Freizeit viel an digitalen Geräten lesen (News4teachers berichtete ausführlich über die Studie – hier.)

Wie digitale Medien in den Klassenzimmern sinnvoll genutzt werden können, wurde im Freistaat seit 2017 über mehrere Jahre im Rahmen des Versuchs «Digitale Schule 2020» an Modellschulen untersucht. Im Abschlussbericht heißt es etwa zum Schreiben lernen, dass ein Tablet mit einer entsprechenden App dabei helfen könnte, motorische Fähigkeiten wie Schwünge bei Wörtern und Buchstaben zu üben.

„Viel sinnvoller wären wirksame Maßnahmen zur Behebung des Lehrermangels und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrer“

Doch eine Abkehr vom linierten Heft ist das nicht: «Es gibt keinen Zweifel an der Notwendigkeit, in der Grundschule mit der Hand auf Papier schreiben zu lernen, unter anderem auch wegen der damit verbundenen Entwicklung feinmotorischer und kognitiver Fertigkeiten», heißt es im Bericht.

Zierer hält von einem Ersatz von Schulheften durch Tablets ebenfalls wenig und verweist auf eine weitere Untersuchung aus den USA. Das Schreiben per Hand sei demnach dem Schreiben mit digitalen Endgeräten wie Computern oder auch Tablets deutlich überlegen.

Die flächendeckende Ausstattung mit Schultablets werde den Kindern mehr schaden als nutzen, warnte Zierer. Die Politiker sollten sich seiner Ansicht nach eher den zentralen bildungspolitischen Herausforderungen zuwenden. «Viel sinnvoller wären wirksame Maßnahmen zur Behebung des Lehrermangels und Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrer, zur Intensivierung der Elternkooperation und vor allem zur systematischen Behebung von Lernrückständen schon bei Grundschulkindern.»

CSU-Generalsekretär Martin Huber hatte angekündigt, dass spätestens in fünf Jahren alle Kinder im Freistaat ein Tablet für den Unterricht gestellt bekommen. Dass alle Schülerinnen und Schüler ein Tablet bekommen sollen, hatte die Staatsregierung zuvor schon mehrfach erklärt – ohne aber einen Termin zu nennen. Nach Angaben des Kultusministeriums in München stehen bislang bereits mehr als eine halbe Million Laptops und Tablets an den Schulen zur Verfügung. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2021/22 gab es laut Schulstatistik in Bayern 1,26 Millionen Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen. News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert:

Prof. Klaus Zierer im News4teachers-Podcast:

Schulschwatz – der Bildungstalk: Sind die Grundschulen schuld am Leistungsabsturz? Vom Zerrbild der „Kuschelpädagogik“

 

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Klaus Lehmkuhl
8 Monate zuvor

“ Digitalisierungswahn “ ist genau der richtige Begriff . An meiner Schule haben inzwischen alle ihr iPad . Bücher gibt es natürlich auch noch . Und deshalb kommt es zu kuriosen Szenen : Die Schüler sollen eine Seite im English Workbook bearbeiten . Sie machen von ihr ein Foto , packen das Buch ein und arbeiten mit dem Bild . Das ist doch völliger Schwachsinn . Auch “ Air Drop “ : Ein Schüler , der mir gegenüber sitzt , erhält das Material online . Das ist Distanzunterricht bei Anwesenheit aller .

PT NRW
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Sie müssen von der Schule meiner Kinder sprechen.
Auch nett: Die Lehrererin im Chat anschreiben, die man in der nächsten Stunde im Unterricht sieht.

Ich kenne allerdings auch Familien, die untereinander in einer 100qm Wohnung ständig per WhatsApp kommunizieren.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  PT NRW

An der Schule scheine ich auch zu sein….

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Macht meine Tochter auch genauso. Die hat inzwischen alles auf ihrem IPad bzw. in good notes. Sie führt für jedes Fach ihren virtuellen Ordner und das ist total schlau, denn wo es vorher eine ungeordnete Zettelwirtschaft gab, ist jetzt feinsäuberlich alles da, wo es hingehört in der richtigen Reihenfolge. Arbeitsblätter, Arbeitsheftseiten und Buchseiten werden fotografiert, bearbeitet und oft noch kommentiert, mit weiterführenden links oder Bildern versehen. Sehr umfassend und tatsächlich für die Klausurvorbereitung geeignet.

Das Weitergeben von Dokumenten via air drop ist auch super praktisch….

Meine Kollegin macht das für ihre Unterrichtsvorbereitung genauso….und fühlt sich absolut wohl damit.

Also ich kann daran jetzt nichts schlechtes finden….Sorry….

Klaus Lehmkuhl
8 Monate zuvor

Wenn die Schüler einfach im Workbook arbeiten würden , hätten sie bereits einen fertigen “ Ordner “ . Sie müssten also keinen anlegen . Er ist genauso chronologisch und systematisch . Und er braucht keinen Strom . Übrigens : Nach Mengenangaben schreibt man Adjektive groß . Also “ nichts Schlechtes “ .

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Das Strom Argument ist soooooooooo dumm, es ist einfach unfassbar.Dazu passt dann auch die moralinsaure Rechtschreibeberatung. Ganz gut : Technikfeinde diskreditieren sich ganz von selber.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose.

Fresh L
4 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Hmmm?
Wie dumm ist das Stromargument bei knapp 9 Millionen SuS an allgemeinbildenden deutschen Schulen plus allen ca. 800000 Lehrkräften, die 5 Tage pro Woche min 6 Stunden am Tag plus Arbeit nach der Schule mit dem Gerät arbeiten?
Die paar Stunden Sport können in der Rechnung vernachlässigt werden. Wo auch hier bereits und zukünftig mehr der/die/das Laptop Einzug findet.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Übrigens : Nach Mengenangaben schreibt man Adjektive groß . Also “ nichts Schlechtes “ .

Korinthenkacker?

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Btw: Am Satzende verzichtet man auf ein Deppenleerzeichen, genauso im im Satzinneren vor dem Komma…..

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Neben einem Arbeitsheft gibt es aber in jedem Fach noch Unmengen an Arbeitsblättern, ein oder mehrere Schreib- und Rechenhefte, usw.. Klar kann man jetzt argumentieren, dass sich mit gutem Willen alles schön ordnen lässt und am Ende des Tages als feinsäuberlich da abgelegt wird, wo es sein sollte, jeweils natürlich mit Datum versehen, damit alles nachvollzogen werden kann. Aber das hat auch schon früher nicht wirklich funktioniert und daher spricht m.M.n. gar nichts gegen diese digitale Variante.

Und über Strom brauchen wir uns nun nicht unterhalten, der kann dann an anderer Stelle am Kopierer eingespart werden….

Riesenzwerg
6 Monate zuvor

Meine Schüler können und machen das alle!

GriasDi
8 Monate zuvor

Die meisten unserer SchülerInnen mögen mittlerweile die analoge Variante wieder lieber, da man Buch, Heft und weiteres Material nebeneinander legen kann und nicht immer hin und her klicken muss.

Fitzcarraldo
4 Monate zuvor

Solange ein Kind in der Lage ist bzw. es analog gelernt hat, zu ordnen, zu struktieren und zu sortieren, und dies dann ins Digitale übertragen kann, ist daran ja auch nichts falsch. Bedingung ist, das digitale Ordnungssysteme den gleichen Lernwert haben wie analoge. Da fischen wir doch absolut im Trüben, denn es bleibt doch abzuwarten, was Studien dazu zeigen.
An meiner Schule ist der Einstieg/Umstieg auf iPads vielfach das Ende des Lernens…

Bene
5 Monate zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Den „Digitalisierungswahn“ den sie hier beschreiben nennt sich Alltag. Fragen Sie gerne Personen um das Baujahr 2020.

Sie müssen in Ihrem privaten Leben nicht jede Entwicklung mitmachen, wenn Sie zutiefst konservativ sind. Aber im Beruf geht es darum, die Kinder und Jugendlichen zeitgemäß weiterzubilden. Da gehören digitale Medien dazu. Bringt auch viele Vorteile mit sich, wie @Fräulein_Rottenmeier beschrieben hat.

Fresh L
4 Monate zuvor
Antwortet  Bene

„Bringt auch viele Vorteile mit sich, wie“

Das ist auch sicherlich bei Zigaretten, Alkohol und Zucker der Fall.

Es kommt halt auf die Dosis und den richtigen Umgang an.

Glücklichweise haben wir das in Deutschland bei den drei von mir genannten Dingen ja auch perfekt im Griff und wenig bis keine Probleme damit bei Kindern und Jugendlichen.

Was soll also bei der Digitalisierung schon großartig passieren.

Bei all den überwiegend positiven Folgen der anderen sicher kontrollierten Dinge, ist die Panikmache bei der Digitalisierung gerade zu dystopisch.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Ich wusste nicht, dass Bayern die Tablets anstelle von Lehrkräften anschaffen wollte (und beides gleichermaßen in kurzer Zeit realisierbar ist).
Herr Zierer muss sich ins Thema richtig eingefuchst haben, vielleicht unterliegt er aber nur dem „Digitalisierungswahn“ absolut alles mit dem Tablet zu bearbeiten.

Herr Zierer hätte bestimmt eine differenzierte Kritik geäußert, wenn er davon ausgehen würde die Tablets würden nicht anstelle von Heften eingeführt – was niemand fordert.
Ich allerdings begrüße die Bereitstellung der Endgeräte und den damit verbundenen Möglichkeiten, die selbstredend nicht gegeben sind sondern ausgeschöpft werden müssen – was niemand bestreitet.

Alle, die gerne Ihre Emails zum Lesen ausdrucken, Excel nochmal mit dem Taschenrechner überprüfen oder als Amish leben, können mir gerne schreiben 🙂

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Man könnte sich natürlich auch einfach mal Schulen ansehen, wo Digitalisierung stattfindet und erfolgreich angewendet wird. Die gibt es ja …
Auh hier mein Lieblingsbegriff „Rahmenbedingungen“ müssen halt passen. Die gibt es auch in dem Bereich halt nicht weitreichend.

Es ist auch nicht die Frage nach „entweder mehr Lehrer“ oder „mehr digitale Endgeräte“ … So ein Stuss. Sagt auch keiner „entweder mehr Lehrkräfte, oder ordentliche Klassenzimmer“. Als ob sich das per se ausschließt bzw. ausschließen müsste.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Jeden Euro kann man nur einmal ausgeben.

Und da nicht beabsichtigt ist, die Bildungsetats deutlich zu erhöhen …

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das ist ein grundlegendes Problem. Dementsprechend würde das allerdings vieles „rechtfertigen“. Also auch große Klassenstärken und untaugliche Gebäude und Materialien.
Dann ist das halt so. Wenn für den Bildungsetat keine Erhöhung vorgesehen ist. Pech eben.

Wenn man ausgeht, welchen „Luxus“ wir uns leisten (wollen) mit dem jetzigen Etat. Ja. Das stimmt dann schon. Dann ist die Digitalisierung nicht sonderlich erfolgversprechend. Schon alleine wegen den Wartungen und Erneuerungen. Mal ganz unabhängig, ob es gut durchgeführt einen Mehrwert hätte oder nicht. Es scheitert dann am Geld. Ganz einfache Sache.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Woran wird der Erfolg von richtig eingesetzter Digitalisierung gemessen?

An den Lernleistungen der Schüler – 🙂 🙂

Ich lach mich schlapp.

Am Stromverbrauch? Jau, jede Menge für nichts.

Am Spaß? Dann mal dringend die Bildungsstandards in die Tonne treten!

Einer
8 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weder drucke ich eMails aus noch rechne ich Excels Ergebnisse nach, aber ich melde mich trotzdem mal. Ich unterrichte seit 20 Jahren verschiedene EDV-Fächer im BK und behaupte mal ein Power-User zu sein und die Hard- und Software zu beherrschen. Trotzdem oder besser genau deshalb sehe ich die gesamte Digitalisierung kritisch. Es wird mit Geld umhergeworfen ohne an die folgenden Jahre zu denken. Geräte für Lehrer werden angeschafft ohne sinnvolle Auswahl. Technische Voraussetzungen werden nicht geschaffen. Support in der Schule ist einfach schlecht. Ich habe von einen Kollegen gehört, an „seiner“ Schule wurden die Gigabit-Kupferkabel (Server zum Klassenraum) getauscht gegen Glasfaser. Völlig sinnfrei, weil es technisch keinen wirklichen Vorteil bringt – hört sich aber geil an „Glasfaser bis in den Klassenraum“
Es werden immer nur Dinge angestoßen, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und nach außen hin gut aussehen.

Das ist Digitalisierungswahn.

Besser gezielt Geld einsetzen für sinnvolle Dinge. Pädagogik sollte unseren Alltag bestimmen und nicht Technik bzw technische Probleme.

vhh
8 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Danke!
Dazu wird dann noch Kritik an diesen sinnfreien Showmaßnahmen gerne als ‚fortschrittsfeindlich‘ oder ‚IT-Phobie‘ verkauft (man könnte auch diffamiert sagen). Eigentlich sogar ganz spaßig, denn die so abqualifizierten uralten Boomer dürfen kurz danach den dynamischen KuK aus der Wischabteilung (sorry, heißt ja ’swipen‘) die neue Technik erklären. Wen interessiert schon die Logik.
Der Inhalt ist Nebensache, wer heute noch danach fragt, was bzw ob etwas bei den SuS ankommt, ist aus der Zeit gefallen.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Das sehe ich genauso! In „Die Lüge der digitalen Bildung“ habe ich gelesen, dass es keinerlei Belege gibt, dass digitales Lernen effektiver oder nachhaltiger ist als „analoges“. Meinem Kind habe ich beispielsweise Apps zum Vokabellernen erlaubt (habe selbst für meine Klasse die Vokabeln hochgeladen; mein Kind hat das gleich mit genutzt, meine Klasse nur anfangs, am Ende nur noch 2-3 aus der Klasse), fand es eine Zeitlang ok, jetzt lernt es wieder mit dem Buch und dem Vokabelheft – wie ich früher – und sieht keinen Mehrwert in der App und weiß die Vokabeln sehr gut (einfach weil es sie lernt, was ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist).

Bene
5 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Wenn Sie den Beitrag von @Einer zustimmen, dann sind Sie auch der Ansicht, dass digitale Medien absolut sinnvoll für das Lernen an der Schule ist, aber in der Infrastruktur, Umsetzung, und Supportstrukturen noch viel Luft nach oben ist.
Und es gibt haufenweise Belege dafür, dass digitale Medien nachhaltiger und effizienter sind, nur nicht in „Die Lüge der digitalen Bildung“, weil das würde das Narrative kaputt machen .

Fresh L
4 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Offensichtlich sind Sie dann der Lüge der digitalen Bildung auf den Leim gegangen.

Das Buch heisst ja sicherlich so, weil es den Gegenbeweis zu den positiven Studien erbringt und diese im Besten Fall dekonstruiert.

Bene
5 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Das ist doch mal angebrachte Kritik! Nicht wie beim Zierer.

Clara
8 Monate zuvor

Es ist absehbar, dass nach ein paar Jahren schwungvoll betriebener Digitaloffensive der Wind wieder analog wehen wird, denn die Ergebnisse sind einfach zu katastrophal. Drum: Positioniere dich rechtzeitig!

Der Zauberlehrling
8 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Irgendwann vor langer Zeit gab es das Postulat, dass Sprachen nur im Sprachlabor zu vermitteln sind.

Die Sprachlabore sind wieder weg. Das Postulat auch.

Es wird wieder eine Zeit der Rückbesinnung geben, vermutlich wird man aber die gerufenen Geister nicht wieder los werden; anders als beim Sprachlabor.

Uwe
8 Monate zuvor

Das kennt man auch von anderen Fehlentwicklungen: Die Idee Schrift auf Papyrus anstatt auf Steintafeln zu schreiben hat sich ja auch als entsetzlicher Irrweg entpuppt.

Es wird wieder eine Zeit der Rückbesinnung geben, vermutlich wird man aber die gerufenen Geister nicht wieder los werden; anders als bei den Steintafeln.

Carola Limbach
4 Monate zuvor

Wenige Unterrichtsstunden im Sprachlabor unseres Gymnasiums habe ich durchlebt…. Völlig ungeeignet!!

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Nicht unbedingt deshalb, die hoffnungslos veralteten und daher unbrauchbaren Geräte halte ich für wahrscheinlicher.

Teacher Andi
8 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Wir Lehrer sind es gewohnt, dass Reformwütigkeit ohne Nachhaltigkeit, Vorstöße, die entgegen der Lehrermeinung umgesetzt werden müssen, irgendwann wieder zurückgenommen werden. Dei Kosten, die für diese Zickzack Kurse verschleudert werden, könnten so gezielt in wirklich pädagogische Arbeit fließen (kleinere Klassen, Unterstützung bei Inklusion, Intergration auf höherem Niveau) aber man möchte offenbar nicht.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Clara

Zumal man die langfristigen Auswirkungen der (häufigen) Nutzung digitaler Endgeräte auf die sich noch ausbildenden Kinder-Hirne noch nicht kennt. Von Kurzsichtigkeit (zu viel Starren auf den Bildschirm <12 Jahre und gleichzeitig zu wenig draußen unterwegs zu sein, dass der Blick auch mal in die Ferne gerichtet wird) hat man ja schon oft gelesen; was es mit dem Gehirn macht bis zu einem Alter von ca. 14 Jahren, weiß man ja kaum, da es Smartphones und Tablets noch nicht so lange gibt und noch nicht so viel Forschung stattfinden konnte. Klar ist, dass das Schreibenlernen und das Schreiben an sich nicht nur die Feinmotorik ausbilden, sondern auch unabdingbare kognitive Fähigkeiten im Gehirn ausbildet, das darf man nicht einfach unter den Tisch kehren. Ich habe selbst (90er Jahre) das erste Mal kurzzeitig mit 15 und mit 18 das erste Mal vor einem eigenen PC gesessen und viel Learning by doing gemacht (Textverarbeitung, 10-Finger-Tippen, Präsentationen) und komme mit digitaler Technik gut klar, ohne dass ich das schon im Kindergarten- oder Grundschulalter gelernt habe. Wenn man mit ca. 14 Jahren damit anfängt, ist es m. E. völlig ausreichend.

Ragnar Danneskjoeld
8 Monate zuvor

Klassenweise iPads bedeutet, dass an jeder Schule Deputatstunden für deren Wartung geopfert werden müssen ohne dass automatisch ein inhaltlicher Mehrwert entstünde.

uwe
8 Monate zuvor

Einfach mal vergleichen: Tascard erstellen , die jede Menge Arbeitsblätter und Online Übungen enthalten, kann von den Schüler*innen mit Goodnotes bearbeitet werden , Zeitaufwand Vorbereitung unter 30 Minuten, das gleiche als Lerntheke, Kopierorgien, Kosten, versiffte Umwelt, Zeitaufwand mehrere Stunden (nicht unter 3). Das ganze mal auf 8 Klassen skaliert. Wer da noch Analogen Unterricht macht hat den Schuss nicht gehört. Da gibt es keine Entschuldigung für.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  uwe

Sobald die ganzen Materialien und die Verteilmöglichkeiten existieren, haben Sie recht. Ersteres ist ein gigantischer einmaliger, letzteres ein jedes Jahr wiederkehrender Aufwand. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Sie die Materialien tatsächlich wiederverwenden können.

Mumpitz
8 Monate zuvor

Deputatsstunden? Das wüsste ich aber! Privatvergnügen ist das wohl eher!

Ragnar Danneskjoeld
8 Monate zuvor
Antwortet  Mumpitz

@Mumpitz: an meiner Schule gibt es dafür Stunden, fragen Sie mich nicht, wie viele. Neulich mussten alle iPads zurückgesetzt werden, die Netzwerker haben geflucht….

@uwe: Sie haben meinen Beitrag nicht kapiert. Macht nix.

Uwe
8 Monate zuvor

SIE heben behauptet es gäbe keinen inhaltlichen Mehrwert. Klar gibt es den. Erstaunlicherweise schaffen es bei uns 2 Kollegen mit 5 Deputatstunden und 2 Wochen freigestellt in den ersten 2 Wochen (iPads an die neuen Schüler*innen verteilen) ALLEN funktionierende iPads zur Verfügung zu stellen.

SatzMitX
8 Monate zuvor

Und für Matematikuntericht bitte mit „Geometry Dash“ instaliert. LOL.
Teblet geil, aber leße und schreipe is egal.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor

Seit an an unserer Schule jeder Schüler ein Tablet hat, sind die Ergebnisse der Lehrstandsergebnisse in den Keller gegangen.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Vielleicht Leerstandsergebnisse?

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Eigentlich „Lernstandsergebnisse“.

Lausi
8 Monate zuvor

Sehe ich genauso!

Für Lehrer ist ein iPad enorm wichtig.
IPad + AppleTV + Goodnotes etc.

Für Schüler sehe ich keinen Mehrwert.

Teacher Andi
8 Monate zuvor

Ich habe schon vor Jahren vor diesem Digitalisierungswahn an Schulen gewarnt und wurde belächelt, wenn nicht sogar niedergebügelt. Nun, irgendwie hatte ich doch den rechten Riecher. Was nun?

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sie sind ein ganz Toller!

Geht es Ihnen jetzt besser?

Teacher Andi
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Und Sie fühlen sich offenbar besser, wenn Sie unqualifizierte und herabwürdigende Bemerkungen über andere Kommentatoren raushauen können.
Ich wollte mich damit in keinster Weise hervorheben, sondern nur darauf hinweisen, dass man solche Vorstöße in den Bildungsministerien kaum kritisch betrachtet, sondern meint, man muss im Trend der Zeit bleiben und dabei vergisst, dass es sich hier um Schüler und keine Produkte handelt.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Herabwürdigend?

Sie kommen offenbar mit Lob nicht zurecht.

Clara
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es bleibt das befriedigende Gefühl, es besser gewusst zu haben. Das ist doch nicht wenig …

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Kommt halt auf die Umstände an.
Wenn man die Bürokratie, die fehlenden Informatiker, die fehlende und mangelhafte Wartungen, die erst-garnicht-Anschaffungen usw. bedenkt. Dann war das klar.
An vielen Stellen es doch gar nicht zu ernst gemeinter und versuchter Digitalisierung.
Mit sinnvollen Konzepten und Ressourcen sowieso nicht.

Realist
8 Monate zuvor

«Viel sinnvoller wären wirksame Maßnahmen zur … Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrer»

Jetzt musste ich kurz lachen. Derselbe Prof. Zierer des Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Augsburg der vor wenigen Tagen gemeinsam mit seinen Institutskollegen Lehrkräfte, welche akzeptable Arbeitsbedingungen auch auf Klassenfahrten fordern, dem „Schontyp“ zugeordnet hat und solche Forderungen unter „pädagogisches Armutszeugnis und eine erzieherische Insolvenzerklärung“ verbucht?

Siehe: https://www.news4teachers.de/2023/08/klassenfahrten-abschaffen-schule-ist-mehr-als-leistung-und-noten-ein-paedagogisches-plaedoyer-fuer-klassenfahrten/

Fällt das jetzt unter: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“

Teacher Sachsen
8 Monate zuvor

Solange ich den OHP in jedem Klassenraum sehe, das W-lan nicht funktioniert, der Beamer unterwegs ist oder mein sogenanntes Diensttablet ohne Software im Regal liegt….mache ich mir da keine Sorgen. Zumal in Sachsen jede Zeugnisnote per Hand auf eine Karteikarte eingetragen wird. Ganz so, als ob es Kopierer oder Computer nicht gäbe.
Digitalisierung ist noch weit, weit weg….

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

„Zumal in Sachsen jede Zeugnisnote per Hand auf eine Karteikarte eingetragen wird. Ganz so, als ob es Kopierer oder Computer nicht gäbe.
Digitalisierung ist noch weit, weit weg….“
Ernsthaft?

Metalman
8 Monate zuvor

Wie wäre es mit maßvoller und sinnhafter Digitalisierung? Klar helfen genügend PC-Räume, Smart- bzw. Whiteboards und in ausgewählten Klassen auch individuelle Geräte, wo man sie gewinnbringend einsetzen kann. Pauschal für alle Ein dermaßender Humbug

Harald Kretzschmar
8 Monate zuvor

Das Problem scheint mir zu sein, dass die Vielschichtigkeit von „Digitalisierung“ und die damit verbundenen Möglichkeiten im Bildungsbereich nicht wahrgenommen wird. In der Industrie bedeutet „Digitalisierung“ heutzutage in erster Linie die digitale Abbildung und Automatisierung von Prozessen, um die Effizienz zu erhöhen. Technik und Hardware sind dabei nur Voraussetzungen. Im Bildungsbereich ist in dem Zusammenhang auch Vieles möglich. Wir haben bei UPUCATE da angesetzt und eine digitale Plattform für Lehrkräfte entwickelt, die den gesamten Unterrichtszyklus digitalisiert. Der Schwerpunkt liegt in der Unterrichtsvorbereitung, die Lehrkräfte in 8 Schritten digital durchführen können. Durch das Teilen von Unterrichtskonzepten und -materialien und dessen Mehrfachnutzung sowie KI-basierte Empfehlungen sparen Lehrkräfte viel Zeit. Meiner Meinung nach sollte man im Bildungsbereich strategischer denken und mehr Digitalexperten einbeziehen, die mit den Bildungsexperten zusammenarbeiten. Somit hat Prof. Zierer wahrscheinlich recht, das Digitalisierungs-Bashing ist aber unnötig.

GriasDi
8 Monate zuvor

Zitat:
„Meiner Meinung nach sollte man im Bildungsbereich strategischer denken und mehr Digitalexperten einbeziehen, die mit den Bildungsexperten zusammenarbeiten.“

Das funktioniert in Unternehmen deswegen, weil es auf lange Sicht Geld spart. Da investiert die Firma dann automatisch in die Digitalisierung. Die Ministerien haben (leider) keinen Anreiz, solche Dinge von sich aus umzusetzen – würde ja Geld kosten und ihnen (also den Ministerien) nichts bringen. Also müssen an den Schulen die Lehrkräfte die Digitalisierung zusätzlich zu ihrer bisherigen Arbeit (45h/Woche) umsetzen. Und da wird die Zeit halt sehr schnell knapp.

Einer
8 Monate zuvor

Nein, nicht unbefriedigend, sondern richtig.
An einer Grundschule hat IT für Schüler nichts zu suchen. Die Lehrer dort müssen natürlich Geräte haben. Aber die Schüler MÜSSEN völlig analog lesen, schreiben und rechnen lernen. Dort darf es keinen Fachraum mit EDV geben!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Trotzdem schadet es nicht, wenn die Kinder bisschen Lego-Programmierung machen. Und wenn das nur aus Ausgleich und spielerisch geschieht. Super Sache eigentlich.

Elma283
8 Monate zuvor

Endlich werden die negativen Aspekte in den Blickpunkt genommen. Als Lehrer habe ich tolle Möglichkeiten mit IPad und digitaler Tafel zu unterrichten, mehr auch nicht.
Das Gymnasium meiner Tochter treibt es auf die Spitze. Dort werden die Eltern im Prinzip erpresst, ein IPad mit Stift und Tastatur zu kaufen, was auch nicht älter als 3 Jahre ist. Wer keins kauft, bekommt angeblich eins von der Schule. Aber das Kind darf dann das Tablett jeden Morgen im Schulbüro abholen und am Ende der Schulzeit zurückgeben. Es darf es also nicht mit nach Hause nehmen. Diese Regelung wurde am letzten Schultag vor den Ferien bekannt gegeben.
Das schlimme finde ich, dass wirklich niemand diesen Ipadwahn hinterfragt. Meine Tochter ist laut ihrer Aussage die einzige in der Klasse, die kein eigenes Tablett bekommt. Sie fühlt sich natürlich jetzt als Außenseiterin.
Der Stress mit diesem digitalen Wahnsinn wird auf die Familien abgewälzt.

Mumpitz
8 Monate zuvor
Antwortet  Elma283

Und der Apple- Konzern hat das Monopol auf die technische Ausstattung der Schulen und mittelbar der Lehrer- und Schülerhaushalte. Und macht mit den vielen Daten dann noch was? Verkaufen, selbst ausbeuten, KI trainieren…?
Davon abgesehen sind die Ressourcen für Lehr-/Lernmittel auf Jahre gebunden, alles braucht Strom ohne Ende (die digitalen Tafeln laufen den ganzen Tag und meist noch nachts auf StandBy).
Aber stört ja keinen.

uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Mumpitz

Klar Schulbücher werden aus Luft und Liebe hergestellt (sterben da nicht Bäume für?) und der Kopierer versifft die Umwelt wirklich kein Stück (der Toner ist hochgradig krebserregend und der Stromverbrauch exorbitant) Ach ja und die Tonnen von Kopien die in Schulen so weggemüllt werden, da sterben Bäume für. Und der Toner ist auch auf Kopien ein umwelttechnisches Desaster.Ja das Monopol von Apple ist kritisierbar, aber der Stift ist nun mal ein Alleinstellungsmerkmal (das bekommen Android Tabs einfach nicht so hin) und von allen tabs bekommen die noch (mit Abstand) am längsten Updates.

Elma283
8 Monate zuvor
Antwortet  uwe

Das IPad ist nach wenigen Jahren Elektroschrott und Papier braucht man trotzdem. Wer kann bitte gleichzeitig in einem digitalem Schulbuch lesen und Fragen zum Text auf einem winzigen Bildschirm beantworten? Eine Bachelor oder Masterarbeit kann man auch nicht vernünftig auf so einem Teil schreiben. Ich würde überhaupt gerne mal wissen, wieso jetzt plötzlich jedes Kind in der Schule ein IPad braucht?!

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Elma283

Unser Kopieraufkommen befindet sich im freien Fall. Ich kopiere nur noch die Klassenarbeiten sonst absolut nichts. Den iPad benötigt man um die Arbeitsblätter mit GoodNotes zu bearbeiten, Online Übungen zu machen, Präsentationen vorzubereiten, Mappen zu führen (machen wir nur noch auf dem Pad die liegen alle in der Schulcloud) Schulbücher zu lesen (haben wir nur noch digital) , Lehrvideos zu gucken,+++

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Elma283

Man kann ja auch gerne mal auf die „Erfolge“ der Steve-Jobs-Schulen in den Niederlanden verweisen. Wir sollten aus Erfahrungen in anderen Ländern lernen und nicht alle Fehler selbst machen wollen.

Egvina
8 Monate zuvor

Ich verstehe diese Schwarz- Weiß- Diskussion nicht. Die IPads können Dinge sinnvoll ergänzen, manches ersetzen und sind für anderes nicht geeignet.

LehramtSusanne
8 Monate zuvor

super, dann ist homeschooling möglich.
Freitag ist dann freiday und sie arbeiten woanders oder in Gruppen.

Erste Schulen machen vier Tage Woche und sind digital.

Marie
8 Monate zuvor
Antwortet  LehramtSusanne

Hat ja in Coronazeiten schon super funktioniert.

Carola Limbach
4 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Aber mit sehr verminderten Lernerfolgen!

Peter Schnitt
8 Monate zuvor

Gibt es einen Link zur Studie des ifs (ipad im Unterricht)? Das würde mich sehr interessieren.

LittleSister
6 Monate zuvor

Aus der Jugendhilfe kann ich berichten, dass die exzessive Nutzung von Handys und ähnlichen Geräten zu merkwürdigen, beängstigenden Effekten führen kann. Wir haben einen Jungen erlebt, der sich sein Handy auf den Kopf legte um sich auszuruhen, weil er sagte, er könne ohne das Gefühl der Strahlung nicht ruhig liegen. Er tippte oft als Beschäftigung viele Minuten lang Zahlenkolonnen in sein Handy, die keine weitere Bedeutung hatten.
Andere konnten ebenfalls ohne ihr Handy keinen Schritt mehr machen, es musste im Schwimmbad auf der Bank liegen, beim Reiten konnten sie die Zügel nicht richtig halten, weil das Handy in der Hand war. Das sind Folgen von Gewohnheiten, aber bei sich entwickelnden jungen biologischen Einheiten (Ironie off) prägen diese den Organismus ganz erheblich.

Als Werkzeug für bestimmte Aufgaben finde ich die digitalen Möglichkeiten sinnvoll, allerdings ist das Papier in meinem Büro und Haushalt seitdem sicher nicht weniger geworden. Man kann aber Wege damit sparen und effizient kommunizieren, wenn man entfernt voneinander ist.

Aber die früher mal bekannten Auswirkungen von Strahlung auf die Zellbiologie und die Gehirnströme hat man inzwischen in weiten Kreisen ad acta gelegt. Daher halte ich wenn überhaupt die maßvolle Nutzung von richtigen, verkabelten Computern für sinnvoll, aber Tablets und Handys nur für einen sehr sparsamen privaten Gebrauch. Da ich damit als Dinosaurier gelte, warte ich mal, wer zuerst aussterben wird ; )

Bene
5 Monate zuvor

Das kann ich nicht so stehen lassen:
„Die Forscher sahen positive Auswirkungen, wenn die Kinder Bücher lesen. Negativ sei hingegen, wenn sie in der Freizeit viel an digitalen Geräten lesen.“

Ok, das ist soweit korrekt. Aber die Studie wird als Belege dafür herangezogen, dass gedruckte Bücher didaktisch wertvoller sind und das Lesen an digitalen Geräten schädlich ist…
Das gibt die Studie aber nicht her. Dort wurden nicht Äpfel mit Äpfel verglichen. Die Befragten haben analog Bücher, und digital meistens Chatnachrichten gelesen, bzw typische Dinge die man halt am Smartphone macht. Die Studie selbst vermutet, dass der Wortschatz mit der Art der Texte zusammenhängt, nicht aber dem Endgerät.

Und das täglich Bücher lesen besser für den Wortschatz als am Handy daddeln ist, ist logisch! Sein Argument ist Unsinn.

Ilka Lohmann
4 Monate zuvor

Sie werden hier Äpfel und Nüsse zusammen, um Erdbeertorte zu backen.
Digitalisierung ist nicht gleich Vernetzung.
Dass die Vernetzung in Deutschland zu wünschen übrig lässt, ist klar. Aber eine Digitalisierung des Unterrichts an auch, zu mal, wenn er im Klassenzimmer stattfindet, ist eine andere Sache.
Ein Text ist ein Text. Egal, ob er auf dem Tablet oder in einem Buch gelesen wird. Die wichtige Fähigkeit ist hier das Lesen.
Gerade für Legastheniker*innen ist es wichtig, Schreiben manuell zu erlernen. Weil sie einen anderen Zugang zu Sprache und Schrifttum haben als durchschnittliche Schüler*innen.
Das rein digitale Arbeiten und Lernen setzt Abstraktion des Denkens voraus, die sich aus der Erfahrung mit dem Konkreten entwickeln muss. Menschen mit Dyskalkulie haben es schwer, sich Zahlen und Mengen abstrakt vorzustellen. Sie im Digitalen allein zu lassen, ist grob fahrlässig und eben alles andere als Bildungsgerechtigkeit.
Es gibt unterschiedliche Lerntypen. Das motorische Lernen, das den meisten Kindern die besten Lernerfolge ermöglichen würde, weil es der Informationsverarbeitung ihrer Gehirne entgegenkommt, ist beim rein digitalen Lernen nicht möglich.
Auch darüber hinaus zeigen sich gravierende Unterschiede, wenn man zum Beispiel manuelle und digitale Mitschriften vergleicht. Manuelle Skripte enthalten in der Regel relevantere Inhalte und sind weniger umfangreich. Wobei der Umfang durch notierte Redundanzen der Typoskripte hervorgerufen wird.
Das Lernen im Konkreten, der Erwerb von Wissen und Fertigkeiten muss dem digitalen Lernen vorangehen. Ode wie wollen Sie jemanden digital Radfahren oder Schwimmen beibringen.
MfG I. Lohmann

Gabriele Krichbaum
4 Monate zuvor

Schwarzweißmalerei führt kein Stück weiter. Die Digitalisierung ist längst im Kinderwagen angekommen. Da besteht nur in unseren Bildungseinrichtungen die Chance, die Kinder vor Schaden zu bewahren und ihnen stattdessen auf kompetentem Wege Kompetenzen zu vermitteln. An den Wegen muss allerdings sehr intensiv gearbeitet werden. Ausbildung, Fort- und Weiterbildung der PädagogInnen und Elternarbeit sind dringend vonnöten