Kultusministerium sieht im Einsatz von KI großes Potenzial für den Unterricht

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Die hessische Landesregierung sieht im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schulunterricht großes Potenzial und will einen reflektierten Umgang damit ermöglichen. Die Nutzung von Chatbots wie ChatGPT stelle einen zukunftsweisenden und wichtigen Schritt dar, um den Unterricht zeitgemäß weiterzuentwickeln, heißt es in einer Antwort des Kultusministers auf eine Kleine Anfrage eines fraktionslosen Abgeordneten.

Was kommt vom Schüler – was vom Roboter? Das wird künftig schwerer zu ermitteln sein. Foto: Shutterstock

«Unstrittig ist allerdings, dass KI-Anwendungen, wie jede Technologie, auch Risiken bergen», betonte das Ministerium. So könnten etwa Fehlinformationen verbreitet werden. Umso wichtiger sei es beispielsweise, Quellen kritisch zu hinterfragen.

Als konkrete Einsatzmöglichkeiten von KI nennt das Ministerium die Unterstützung bei Recherchen oder beim kreativen Schreiben. Zudem könnten beispielsweise komplexe Sachverhalte vereinfacht werden. Auf die Frage nach möglichen Hürden wurden die Bereiche Datenschutz und Sicherheit aufgeführt. «Bei der Verwendung von „Chatbots“ ist es wichtig, sicherzustellen, dass personenbezogene Daten geschützt werden und dass keine unautorisierten Personen auf die Daten zugreifen können.» Zudem betonte das Ministerium: Die KI könne keine menschliche Interaktion ersetzen.

Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt: Zum Beispiel können solche Programme Aufnahmen von Computertomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Auch selbstfahrende Autos versuchen so, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorherzusagen. Chatbots oder automatische Playlists von Streaming-Diensten arbeiten ebenfalls mit KI.

Bereits im Juni war öffentlich gemacht geworden, dass das Land Hessen für die Schulen eine Handreichung für den Umgang mit KI erarbeitet hat. Neben Anwendungen geht es darin auch um rechtliche und ethische Grenzen. Lehrkräfte sollen damit ermutigt werden, die Möglichkeiten der KI zu erkunden und sie sinnvoll in den Unterricht zu integrieren.

Hier geht es zur Handreichung des Hessischen Kultusministeriums zu Künstlicher Intelligenz.

McKinsey-Studie: Künstliche Intelligenz wird Lehrberufe am stärksten verändern

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13 Kommentare
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Lehrerin
8 Monate zuvor

Der Link führt leider nicht zu der Handreichung. Wird diese gerade überarbeitet?

Freiya
8 Monate zuvor

Solange KI 50% der Bevölkerung ignoriert werde ich KI ignorieren.

Cami
8 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

KI ignoriert alle Menschen, sie ist nur an digitalen Daten interessiert.

Freiya
8 Monate zuvor
Antwortet  Cami

Die KI muss aber von Menschen mit Daten gefüttert werden. Dies erledigen zurzeit die sogenannten clickworker, die so gut wie immer männlich sind (und oft aus dem globalen Süden stammen – weil es dort so schön billig ist). So wird – neben der Medizin, die auch den Mann als Norm sieht, mit fatalen Folgen für Frauen – auch die KI sich aus rein männlicher Sicht für diese „digitalen Daten interessieren“.

Tina
8 Monate zuvor

Projektgruppen, Online Stunden, eigenständiges Lernen – sogar aus Mallorca möglich
🙂

Realist
8 Monate zuvor
Antwortet  Tina

Aber nicht für Lehrkräftre… einer muss die fremden Gören schließlich beaufsichtigten, damit sich die Eltern im „Homoffice“ entspannen können…

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Tina

Eigenständiges Lernen…
Siehe Steve-Jobs-Schulen in den Niederlanden – ein voller Erfolg.

Peace
8 Monate zuvor

Es mangelt doch an vielen Stellen, die Basics werden nicht mehr beherrscht, keine Sozialkompetenz, keine Motivation, kein Engagement…… Das wird auch der Einsatz von KI nicht ändern.

Canishine
8 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Vielleicht haben wir bald auch KSk, KM und KE. Hätte womöglich ein großes Potential.

Pit2020
8 Monate zuvor
Antwortet  Peace

@Peace

Das stimmt leider oft.

Aus den von Ihnen genannten Gründen, die ich auch bei Volljährigen in verantwortlicher Position x 16 beobachten muss, sehe ich großes Potenzial für den Einsatz von KI in den 16 Schul- und Kultusministerien. 😉

Peace
8 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Sie meinen KI als Kultusminister? Na schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Nein. Und an den dreckigen Schultoiletten und dem schlechten Kaffee im Lehrer*innenzimmer auch nicht. Könnte daran liegen das es Dinge gibt für die KI nicht zuständig ist. Man könnte auch Argumentieren: warum sollten wir Toiletten benutzen wenn das doch nichts für den Weltfrieden bringt.