Lehrermangel: Erstes Bundesland setzt jetzt auf Unterricht per Video „zum digitalen Selbstlernen“ (aka Schulfernsehen)

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DRESDEN. Sachsen baut in Zeiten des Lehrermangels als erstes Bundesland künftig auch auf «digitale Pädagogen»: Eine Lehrerin und ein Lehrer, die leicht bayerischen Dialekt sprechen, sind für diverse Fächer per Video zu sehen. Die Schülerinnen und Schüler sollen damit selbstständig lernen. Der Kultusminister findet dieses Schulfernsehen «cool».

Videos gucken – statt Unterricht mit Lehrkraft? In Sachsen gehört das ab sofort zum Schulalltag (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

In sächsischen Schulen sollen künftig verstärkt «digitale Selbstlernmodule» zum Einsatz kommen. «Das selbstständige und selbstorganisierte Lernen wird zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Zukünftig kommt es immer stärker darauf an, Schülerinnen und Schüler zum selbstorganisierten Lernen zu befähigen», sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Donnerstag in Dresden. Die digitalen Module könnten auch genutzt werden, wenn Lehrkräfte ausfallen.

Damit rechnet die GEW auf jeden Fall. Am Mittwoch hatte sie die Zahl der zusätzlich benötigten Lehrkräfte auf mindestens 3000 beziffert. Sachsen geht aber nur mit 1.120 neu eingestellten Pädagogen ins neue Schuljahr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine leichte Steigerung. «Wir haben mehr Lehrkräfte für uns gewinnen können», betonte der Minister. Die Zahlen zeigten, dass der Schuldienst in Sachsen attraktiv sei. Nach vorläufigen Zahlen steigt die Schülerzahl im Freistaat zum neuen Schuljahr auf 536.470 – das sind 27.589 mehr als im vergangenen Schuljahr.

Piwarz gab zu, dass Sachsen mehr Lehrkräfte einstellen wollte. Es sei auch beim jetzigen Einstellungsverfahren nicht gelungen, in speziellen Schularten und in einzelnen Regionen die Bedarfe zu decken. «Es fehlen schlicht und ergreifend die Bewerber.» Die Unterrichtsabsicherung werde erneut eine große Herausforderung. Der Minister prognostizierte ein «angespanntes Schuljahr» und vermochte nicht zu sagen, in welchem Umfang der Unterricht am Ende abgesichert ist: «Die Glaskugel habe ich leider nicht.»

«Die Module ermöglichen den Schülern einerseits ein cooles Lehren und entlasten andererseits die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung»

In den Grundschulen sei man mit dem Personal vergleichsweise gut aufgestellt, sagte Piwarz. Die Oberschule bleibe das große Sorgenkind. In Ostsachsen und Erzgebirge sei der Mangel besonders spürbar – mit Ausnahme von Grundschullehrern im Erzgebirge. Für diese Regionen gelinge es nur mit großer Mühe, Bewerber zu gewinnen. Die meisten würden nach wie vor nach Dresden und Leipzig wollen. Um die Schulen in ihrer angespannten Personallage zu unterstützen, werden die 472 Stellen für Assistenzkräfte um 172 erhöht. Inklusive der Assistenzen für die Beschulung von Mädchen und Jungen aus der Ukraine würden damit 853 Personen zur Unterstützung bereitstehen, hieß es.

Während als Seiteneinsteiger im sächsischen Schulbetrieb bislang nur Hochschulabsolventen zum Einsatz kamen, ist das künftig auch mit einem Fachhochschulabschluss oder für Absolventen der Berufsakademien möglich. Über Weiterqualifizierungen könnten sie vollwertige Lehrer werden, erklärte Piwarz. «Wir erhoffen uns eine breitere Auswahlmöglichkeit.» Zu Beginn des neuen Schuljahres werden 161 Seiteneinsteiger vor den sächsischen Klassen stehen.

Piwarz räumte ein, dass digitale Module Lehrer nicht ersetzen können. «Es braucht ein sinnvolles Miteinander der analogen und der digitalen Welt.» Schüler könnten so aber stärker zu eigenem Lernen befähigt werden. Laut Ministerium wurden 63 digitale Module für 16 Fächer der Klassenstufen 3 bis 13 entwickelt. Die Schulen seien angehalten, die Module wann immer möglich einzusetzen. «Die Module ermöglichen den Schülern einerseits ein cooles Lehren und entlasten andererseits die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung.» 43 weitere digitale Module würden derzeit erarbeitet.

Die Module wurden im Verbund mit der Firma Digitale Lernwelten aus Eichstätt entwickelt – deshalb spricht die am Donnerstag präsentierte Video-Lehrerin mit einem bayerischen Akzent. Alle Inhalte würden aber auf sächsischen Lehrplänen basieren, hieß es. News4teachers / mit Material der dpa

Ein Lehrer, mehrere Schulen: Piwarz startet Modellprojekt für den Hybridunterricht – und spricht von „Schule der Zukunft“

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55 Kommentare
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GriasDi
8 Monate zuvor

Problem: Schaut halt keiner.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Ob es anschlagen wird, sei dahingestellt, aber zumindest stellt sich das Land auf die Mangellage ein und lässt sich nicht nach Schuljahresstart „überraschen“.
Alles unter keinem guten Stern, aber immerhin etwas…

Marianne
8 Monate zuvor

na endlich kapieren Sie es:

Die SuS wollen es (die Eltern machen es schon) und die Lehrer bekommen attraktive Jobs mit 4 Tage Woche und homeschooling Einheiten.

Die Ungerechtigkeit zwischen homeoffice und Präsenzjobs muss aufhören.
Wenn es im Lehramt flexibeler wird, kommen auch mehr!

Selbst Quereinsteig. finden attraktivere Branchen derzeit.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

Woher kommen all die „Wissenslücken“ die man der Corona-Phase und dem Homeschooling anlastet? Diese kommen davon, dass kaum SchülerInnen diese Videos schauen.

Marie
8 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

Nö, die Lehrer sind wahrscheinlich 5 Tage in der Schule und müssen dann homeschooling für die Klassen, die jeweils zu Hause sind, zusätzlich vorbereiten.

Micky
8 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Die Klassen schauen diese Videos aus Betreuungsgründen natürlich in der Schule und werden von der Nachbarklasse aus mitbeaufsichtigt.

Da Kinder und Pubertiere bekanntlich stundenlang im Klassenverband konzentriert Lernvideos schauen können, wird das super klappen und die anderen Klassen kein bisschen beeinträchtigen, trotz dauerhaft offener Türen. Und da die Lernvideos in ein tolles Konzept eingebettet sind, brauchen die so beschulten Kinder natürlich keine zusätzliche Lehrerarbeitszeit und werden hinterher alle auf dem gleichen Stand sein. Hat ja in der Coronazeit auch perfekt funktioniert.

Und wenn man das Konzept schon beauftragt hat, kann man ja gleich noch ein paar Lehrer abschaffen. Kosten nur.

Pit2020
8 Monate zuvor
Antwortet  Micky

@Micky

Da könnten sich endlich hochgradig heterogene Klassenverbände regelrecht bezahlt machen:
Die „Leistungsträger“ unter den SuS beaufsichtigen dann wenigstens den Rest der Truppe und bekommen dann eine wohlfeile Zusatzbemerkung auf ihr Zeugnis … oder können sich den in ihrer neuen Position/Rolle dann gleich selber aufs Zeugnis schreiben. 😉

Realist
8 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

und die Lehrer bekommen attraktive Jobs mit 4 Tage Woche und homeschooling Einheiten.“

Sie haben es scheinbar nicht verstanden. Es fehlen Lehrkräfte für den PRÄSENZunterricht. D.h. diese sind selbstverständlich weiterhin 5 Tage an der Schule. Höchstens die Schüler machen einen Tag pro Woche „Homeschooling“. Sonst würde man damit ja nicht dem „Lehrkräftemangel“ begegnen können…

Durch die zusätzliche Betreuung der Schüler im „Homeschooling“ neben dem Präsenzunterricht für die anderen Schüler führt dies sogar zu zusätzlicher Arbeit für die Lehrkräfte.

Dejott
8 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

Ich wüsste nicht, wie diese Idee meinen Berufsalltag verbessern sollte. Oder glauben Sie wirklich, eine hybride Stunde würde zweifach ins Arbeitskonto einfließen? Mal abgesehen davon: Homeschooling hat im Bereich der Oberschule überhaupt nicht funktioniert. Unsere Schüler brauchen persönliche Präsenz. Für mich ist das eine aus der Not geborene Idee, die man sich in fern abgelegenen Elfenbeintürmen zusammenschustert

Gerhardt
8 Monate zuvor
Antwortet  Marianne

es kommen gar keine Bewerber mehr, wenn sie nicht 4-Tage Woche anbieten.
Die Gen Z fordern das quasi ein. Als Schule kann man die Std Tafel kürzen und optimieren, so dass die Lehrer 3-4Tage präsent in der Schule sind und 2 Tage zuhause online arbeiten, homeoffice haben und korrigieren /arbeiten können.

Sie müssen wissen, dass das Gehalt noch nicht mit der Inflation angeglichen wurde.
Auf dem Arbeitsmarkt geht es darum, wer das atttraktivere Angebot macht.

Canishine
8 Monate zuvor

«Das selbstständige und selbstorganisierte Lernen wird zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Zukünftig kommt es immer stärker darauf an, Schülerinnen und Schüler zum selbstorganisierten Lernen zu befähigen», “cool“
und mein Favorit; „Digitaler Pädagoge“.

So kann man einen Mangel schönreden.

Ragnar Danneskjoeld
8 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Ich biete nächstes Jahr einfach mal eine digitale Studienfahrt an. Wird sicher cool.

Momek
8 Monate zuvor

Danke für die tolle Idee!

uesdW
8 Monate zuvor

Würde mal im Herbst 30 VR Brillen fürs kommende Jahr einplanen lassen. Damit kann man das sicherlich realisieren.
Montag: Berlin
Dienstag: Paris
Mittwoch: London
Donnerstag: LA
Freitag: 12 Stunden im Flieger ( nur das das Feeling stimmt)

Nachts keine Aufsicht nötig, weil die Kids zu Hause schlafen.

Das Programm kann man dann ja beim nächsten Mal wechseln.

Ka24
8 Monate zuvor

Die Idee idt genial. Ich werde das gleich meinem Chef vorschlagen.

Mankannesnichtfassen
8 Monate zuvor

Lehrkräfte werden demnächst wahrscheinlich darin ausgebildet, Videos online zu stellen und zu streamen. Educational Influencer – Das Lehramt der Zukunft. Präsenzkräfte braucht man dann nicht mehr.

GriasDi
8 Monate zuvor

Zitat:
„Lehrkräfte werden demnächst wahrscheinlich darin ausgebildet, Videos online zu stellen und zu streamen.“

Können die schon.

Thorsten
8 Monate zuvor

win win Situation:
Oberstufe viel von zuhause / in Gruppen
Proejtktage digital
Lehrer profitieren durch weniger Fahrtwege und können es im Sommer von ihrer Terrasse machen.
im Grunde dann auch 4-Tage Woche für die Lehrkräfte und Entlastung.

selbstorganisiertes Gruppen / Einzellernen

Dejott
8 Monate zuvor
Antwortet  Thorsten

Loose/Loose Situation. Wie wird es denn in der Realität sein? Lehrer und Lehrerinnen halten eine Stunde in Schule A. Werden dabei gefilmt. Und abgespielt wird die Stunde zusätzlich in Schule B.
Im Klassenbuch werden beide Stunden als gegeben eingetragen. Bezahlt wird natürlich nur eine. Zusätzlich darf ich mich als Lehrer zum Lakaien der Mangelwirtschaft machen. Darf mich abfilmen lassen. Werde Generve mit der Technik haben.(wie immer). Beschäftige mich mit einer Klasse und darf für die andere E-Mails beantworten.
Ohnehin brauchen Kinder und Jugendliche echte Personen. Homeschooling hat schon nicht funktioniert. Und dieses Lernen ist überhaupt nicht „cool“ – was für ein dämliches Wort- sondern einfach nur eine Schnapsidee, um den Mangel zu verwalten. Solange ich kann, werde ich mich dem völlig verweigern.

Ragnar Danneskjoeld
8 Monate zuvor
Antwortet  Thorsten

Wie soll das praktisch funktionieren? Es gibt ja kaum Tage, an denen ich ausschließlich Oberstufe unterrichte, da spare ich mir keinen einzigen Fahrtweg, sitze dann bestenfalls (?) alleine in einem Klassenzimmer, während die SuS „es im Sommer von ihrer Terrasse machen.“ Abgesehen davon, dass es stundenplantechnisch nicht möglich ist, es so zu organisieren, dass für die Kollegen dann eine Viertagewoche rausspringt.

Die einzige Entlastung für den Dienstherren bestünde darin, die Teilnehmerzahl der Kurse drastisch zu erhöhen – das bedeutet für mich dann mehr Korrektur.

Egon
8 Monate zuvor

Das sollte man jetzt gedanklich extrapolieren bis ins Jahr 2100. Wie wird Schule dann aussehen?
Was im Artikel fehlt: Welches Unternehmen hat denn diese Videos geliefert, und was kosten die Lizenzen?

Momek
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Welches Unternehmen? Vermutlich solches: „Megastudie“ mit 500 gefragten SuS, was so am meisten an der Schule nervt 🙂
In Medien hieß es repräsentative Umfrage und die Zahl der befragten würde nicht erwähnt, nur Prozente…
Auch hier nicht: https://www.news4teachers.de/2023/08/umfrage-schueler-nervt-schlechtes-wlan-mehr-als-lehrermangel/

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Momek

Damit Sie nicht weiter lästern müssen, ohne Bescheid zu wissen
( ist übrigens im Artikel genannt 😉

https://dilewe.de/

Momek
8 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Oh je, lästern will ich echt nicht.
Danke für den Link!

PS: Wohin soll er mich führen? Nur damit ich Bescheid weiß…

Lehrer_Lehrer_sachsen
8 Monate zuvor

Frage: Wer soll das beaufsichtigen? Denn offensichtlich ist das ja als Stundenplanfüller bei hohen Krankenständen gedacht.

Dejott
8 Monate zuvor

Egal. Hauptsache man kann die Stunde als gegeben ins Klassenbuch eintragen.

Lehrer_Lehrer_sachsen
8 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Stimmt, wird genauso gehandhabt werden wie bei den Stunden mit doppelter Belegung. Zeichne zwei Klassenbücher ab und voilà – nichts ist ausgefallen! Einer der Gründe, weshalb ich irgendwelchen Zahlen/Statistiken/Tabellen des Dienstherren nur sehr mäßig vertraue!

Alex
8 Monate zuvor

Hab ich tatsächlich schon erlebt: DVD rein, Kiddies gucken in der Aula Film, Hausmeister beaufsichtigt (war zugegebenermaßen zu Corona-Hochzeiten, als massenhaft Lehrer krank waren).

Palim
8 Monate zuvor

Na,
hoffentlich funktioniert das WLan in der Schule.

Dejott
8 Monate zuvor

Schnapsidee!

Achin
8 Monate zuvor

Herrn Pirwarz wurde höchstwahrscheinlich von seinen Referenten vermittelt, dass „cool“ das „Jugendwort des Jahres 2023“ sei.

Heide Blume
8 Monate zuvor

Kommt alles wieder. Ich hatte 1974/75 „Fernsehmathe“. Der favorisierte Trend damals hieß „operationalisiertes Lernen“. Hat sich irgendwie nicht so bewährt, schlief sang- und klanglos ein. 😉 Lehrermangel gab’s übrigens auch. In den Folgejahren fielen Fächer wechselweise ganze Halbjahre aus. Eltern finanzierten einen Mathelehrer, der uns einen rudimentären Mathe-Unterricht erteilte.

Hans Malz
8 Monate zuvor
Antwortet  Heide Blume

Der Telekolleg Mathematik ist super. Da hab ich für mich schon einiges rausgezogen. Ok, so richtig leben ist da nicht drin, dafür aber fachlich top 😉

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Frontalunterricht vom Lehrer gilt ja als schlecht, aber Frontalberieselung vom Video ist prima. 🙂

Maggi
8 Monate zuvor

Es wird endlich auf die Uni vorbereitet: Es wird ein Skript vorgelesen und das kann auch in andere Klassenräume, auch in anderen Schulen, übertragen werden. Es gibt Tutoren, z. B. Student*innen, die die Wochenaufgaben und die Probleme der Schüler*innen.
Wäre das eine Arbeitserleiterung – hat zwar nichts mehr mit dem Lehrberuf zu tun, aber hey, was kann man da an Geld sparen.

Achtung: Dieser Beitrag enthält etwas Ironie.

Lisa
8 Monate zuvor

Die Videos sind aber sehr old school. Da fehlt die Interaktion. Wenn schon, dann Lernen mit einer KI, die auch Rückmeldung und Dialog anbietet. Es gibt auch Youtuber, die Unterrichtsinhalte anbieten wie Literatur to Go, und ja, die werden von Schülern durchaus genutzt. Von den Besseren, die einen Plan haben, zumindest. Schlechte Schüler haben oft gerade das Problem, sich nicht selbst organisieren zu können. Ich weiß nicht, wie gut das Schulfernsehen gemacht ist. Mir schien es etwas dröge.

Paul aus Neumünster
8 Monate zuvor

Manche hier haben sich damit noch nicht beschäftigt.
Im Ausland gibt es schon homeschooling (Australien z.b. / USA)
Dort funktioniert es. Pauschal hier zu blöken, dass es nicht klappt ist falsch.
Es gibt in Deutschland Schulen, wo es super funktioniert hat und weiterhin klappt.
Es wird in Zukunft digitaler werrden, schon alleine weil es das Ausland vormacht.

In Deutschland beginnen erste Schulen mit einer 4-Tage Woche. Das wird attraktiver für Lehrkräfte, die wechseln wollen.
5 Tage hinfahren? Da sagen die ’nein‘.

Wie zurzeit auf dem Arbeitsmarkt gewinnen, die mit dem attraktiveren Angebot und Mangel besteht eh.

Madina
8 Monate zuvor

Homeschooling, also Hausunterricht bedeutet nicht zwangsläufig Online-Unterricht.
Genauso, wie Schulpflicht und Unterrichtspflicht nicht dasselbe sind.
Vielleicht soll in Deutschland einfach über Schulpflicht neu nachgedacht werden?

Achin
8 Monate zuvor
Antwortet  Madina

Da gibt es glücklicherweise eindeutige Urteile des Bundesverfassungsgerichts. Kinder und Jugendliche sollten nicht darunter leiden, wenn ihre Eltern auf einem spätpubertären Selbstverwirklichungstrip sind.

Marie
8 Monate zuvor

Wie oben schon beschrieben, 4 Tage für Schüler heißt noch lange nicht auch 4 Tage für Lehrer.

Micky
8 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Eher sechseinhalb.

Madina
8 Monate zuvor

Ja das stimmt, im Ausland gibte es. Sogar bei uns in Europa, z.B. in: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Island, Irland, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Schweiz, Ungarn, Vereinigtes Königreich. Dort ist Homeschooling oder Home Education legal.

LehrKörper_und_Geist
8 Monate zuvor
Antwortet  Madina

Deutschland ist, glaube ich zu wissen, das einzige europäische Land, wo Hausunterricht nicht erlaubt ist.

In Österreich z.B. können Eltern ihre Kinder zwar zuhause unterrichten, dies ist aber von Eltern zu organisieren und zu finanzieren.

Ausserdem müssen die Homeschooler einmal jährlich nachweisen (Externistenprüfung), ob sie vorgegebene Lernziele erreicht haben.

Mika
8 Monate zuvor

Die 4-Tage-Woche bezieht sich auf die Schüler, nicht auf die Lehrer. Die sind an 5 Tagen in der Schule. Es geht darum, den Lehrermangel aufzufangen, bedeutet z.B. alle a-Klassen sind freitags zuhause, alle b-Klassen montags. Für die Daheim- Tage der Schüler erstellt der Lehrer Aufgaben, welche die SuS mit mehr oder weniger Erfolg selbständig erledigen sollen. Während die a-Klassen daheim sind, unterrichtet die betreffende Lehrkraft die b-Klassen. Im Endeffekt deutlich mehr Belastung für die Lehrkraft, da sie parallel Aufgaben für die Homeschooler vor- und nachbereiten und Unterricht für die Präsenzler halten muss.

Regina
8 Monate zuvor

Vier Tage Woche muss für Lehrer und Schüler kommen

gibt es im Handwerk schon und in ein paar Privatschulen
oder Schulen in Mitteldeutschland

uesdW
8 Monate zuvor

Klingt doch schön.
Welche Klientel befindet sich denn in diesem Homeschooling? Welche dieser Einrichtungen können wir in Deutschland analog einrichten, so das auch jeder daran teilnehmen kann.
Müssen die Schüler die Mittel selber aufbringen oder werden diese gestellt?

Und ich behaupte, es gibt hier genügend Schulen, in denen es gut, aber auch nicht so gut geklappt hat. Da hier letztendlich immer mehrer Komponenten (SuS, LuL, technische Ausstattung ….) zusammenspielen.

Soviel zu Thema pauschal blöken.

Finagle
8 Monate zuvor

Mit anderen Worten: lehrerzentrierter Frontalunterricht ist genau dann gut, wenn er digital und auf Distanz erfolgt. Seems legit. Ich bin sicher, dass lässt sich da auch noch irgendeine Lesart der Hattie-Studie finden, die das unterstützt. Mal nen Statistiker mit entsprechendem Auftrag ransetzen oder gleich ChatGPT fragen.

Wolfram Becker Sachsen
8 Monate zuvor

Irgendwie wundern wir uns , warum sich hier einige (vllt. Lehrkräfte) so über eine 4 Tage Woche in Schule aufregen.

montags und freitags homeschooling bzw. Projektarbeit bedeutet auch, dass die Lehrkräfte von zuhause arbeiten. Wer dann (wie ein paar hier vehement das nicht möchte, kann in einen Klassenraum pendeln und von dort arbeiten).

Aber wettern Sie nicht gegen etwas an, was den Beruf hoffentlichn aufwertet und angleicht an die aktuelle Zeit.

uesdW
8 Monate zuvor

Wenn es so einfach wäre…..
Es ist doch mehrfach erläutert worden, dass es mit der Maßnahme dem Lehrermangel entgegengewirkt werden soll. Es geht nicht darum, Unterricht nach Hause zu verlegen, um neue Wege zu gehen.
Es wird keine Lehrkraft deswegen eine Stunde weniger unterrichten, sondern dazu in die Lage versetzt werden, mehr Schüler zu unterrichten. Und dieser Unterricht wird in den Schulen stattfinden.
Sicherlich werden Inhalte bei der Unterrichtsvorbereitung wegfallen, aber es kommen sicherlich etwas an Nachbereitung und Lernzielsicherung im Nachgang dazu.
Das zeigen auch die Erfahrungen der letzten Jahren.

Und jeder der unterrichtet hat sicherlich schon festgestellt, dass Unterrichtseinheiten in einer Klasse super funktioniert haben und dann in der nächsten Klasse komplett den Bach hinunterging. Wieso sollte ss dann bei Lehrfilmen plötzlich immer funktionieren.

Es ist eine Maßnahme, um dem Mangel an Lehrkräften etwas entgegenzusetzen. Ob sie etwas bringt, wird man sehen. In jedem Fall glaube ich nicht, dass dies zu einer 4-Tage-Präsenzunterricht führt geschweige denn zu einer Entlastung der vorhanden Lehrkräfte.

Und wenn in die Artikel der letzten Zeiträume so Revuee pasieren lasse, verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass die Erfolge des Homeschoolings des öfteren nicht so sehr von Erfolg geprägt waren.

LehrKörper_und_Geist
8 Monate zuvor

Weil das reiner Aktionismus ist, um die Löcher schnell zu stopfen, was mit „schöner Pädagogik“ nichts zu tun hat.
Deutschland mit einer sehr langen Tradition, was Schulpflicht angeht (man könne sogar bis Principia regulativa des Königs Friedrich Wilhelm I. zurückschauen) und bereits akut von „Hunger“ bedroht, kann diese heilige Kuh einfach nicht schlachten. Somit muss das deutsche Bildungssystem eine „Schule für alle“ liefern. Ohne Lehrer, nicht einfach. Die LuLs befürchten also, dass diese Idee auf dem Rücken der bestehenden Personalressourcen kostengünstig getragen wird, was nur mehr Arbeit und Chaos bedeutet… Lerneffekt sehr zweifelhaft: Erfahrung aus der Pandemie.

Realist
8 Monate zuvor

Und wieder einer hat nichts verstanden…

4-Tage-Woche für Schüler bedeutet nicht 4-Tage-Woche für Lehrer. Die sind weiterhin 4 Tage IN der Schule, denn es fehlen Lehrkräfte für den PRÄSENZunterricht.

Ist das eigentlich bewusste Ignoranz oder bewusste Fehlinformation durch U-Boote, die von interessierten Stellen ausgeschickt wurden a la „Keinen Bock auf Arbeit? Werde Lehrer!“

Micky
8 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Von Homeschooling ist im Artikel auch nicht die Rede, von 4-Tagewoche für wen auch immer auch nicht. Sondern von 63 Modulen für die Klassen 3 (!) bis 13 in vielen Fächern und ggf. hier und da einem Schulassistent, sollte die Schule einen abkriegen. Ansonsten liebe Lehrer: Verzahnt doch mal bitte nebenbei sinnvoll das digitale und das analoge Lernen von zusätzlichen Klassen mit fehlenden Lehrern, wenn ihr jetzt schon so super entlastet seid bei der Unterrichtsvorbereitung für diese Klassen. Und haltet gefälligst den Kopf hin, das ist nämlich euer eigentlicher Job.

Dejott
8 Monate zuvor

Aus meiner Sicht wertet das meinen Beruf überhaupt nicht auf. Ganz im Gegenteil: Für einmal nicht fahren , dürfte ich zum x-ten Mal mein privates Eigentum verwenden, um dann zu Hause arbeiten zu können.
Seit Jahrzehnten warte ich vergeblich darauf, dass uns der Arbeitgeber einen anständigen und funktionierenden Arbeitsplatz bereitstellt. Ich bin es sowas von Leid mein, Handy, meinen Rechner, mein Auto, mein Konto oder selbst meine Stifte zur Verfügung zu stellen.
Da verlagere ich die ganze Chose doch nicht wieder nach Hause. Zumal es einzig und allein darum geht, Lehrerstunden einzusparen und Statistiken zu frisieren.

Stillstand
8 Monate zuvor

«Das selbstständige und selbstorganisierte Lernen wird zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Zukünftig kommt es immer stärker darauf an, Schülerinnen und Schüler zum selbstorganisierten Lernen zu befähigen»

Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgerichts hat gleich in mehreren Verfahren festgestellt, dass die Schulen und Schulämter zur Durchsetzung der Schulpflicht Zwangsmittel – genauer: Zwangsgeld – gegenüber den Eltern schulpflichtiger Kinder anwenden können. Dass die Kinder angeben, lieber selbstbestimmt lernen zu wollen, ändert daran nichts. 

Einmal wird es als Schlüsselkompetenz angepriesen und verkauft und auf der anderen Seite mit Zwangsmitteln sanktioniert. Es ist unfassbar, wie alles nach belieben zurecht gebogen wird. Deutschland kommt an der Einführung einer Bildungspflicht (Bsp.: Österreich) nicht vorbei! Es ist eine Zumutung in ein System gezwungen zu werden, das gerade leistungsstarke junge Menschen eher behindert als fördert.

K.S.
6 Monate zuvor

Und in einigen Jahren wird Team Wallraff die Zustände in den Schulen beleuchten,wie letztens in den Kindereinrichtungen….
Und alle fragen sich:
wie kommt es nur dass von 4 Einrichtungen drei völlig versagen nur eine ein Vorzeigeobjekt ist?
Das Kinder, die doch unsere Zukunft sind, solchen Situationen ausgesetzt werden.
Aber mal zum Patient Schule:
Warten wir es ab. Oft sind Schülerinnen
In Berufsschulen, in denen sie von Leuten die aus der Praxis kommen unterrichtet werden, wesentlich motivierter als vorher.
Hoffentlich ändert sich in der Lehrerausbildung grundsätzlich einiges.