Ruhestand? Von wegen! Tausende Lehrkräfte arbeiten über die Altersgrenze hinaus

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Mehr als 400 verbeamtete Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen haben ihre Dienstzeit in den vergangenen fünf Jahren über die Regelaltersgrenze hinaus fortgesetzt. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort von Schulministerin Dorothee Feller (CDU) auf eine SPD-Anfrage hervor. Über tarifbeschäftigte Lehrkräfte liegen demnach keine entsprechenden Zahlen vor. Aber: Hinzu kommen fast 5000 Lehrkräfte, die seit dem Schuljahr 2018/19 aus dem Ruhestand an eine öffentliche Schule zurückgekehrt sind.

Ältere Lehrkräfte sind nach wie vor im Einsatz – tausendfach (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Nach Eintritt in den Ruhestand oder die Rente erfolgt die Wiederbeschäftigung in einem befristeten Tarifbeschäftigungsverhältnis. In den Zahlen wurden in beiden Fällen Lehrkräfte ab 66 Jahren berücksichtigt.

Rund 5500 Lehrkräfte in NRW traten von 2017 bis 2021 regulär in den Ruhestand ein. Demgegenüber stehen rund 13.000, die sich den Angaben zufolge auf eigenen Antrag vorzeitig zur Ruhe setzten. Hinzu kamen mehr als 3000, die diesen Schritt wegen einer Schwerbehinderung taten, sowie 2700, die wegen Dienstunfähigkeit früher in den Ruhestand traten. Aktuellere Zahlen lägen noch nicht vor, berichtete die Ministerin.

Die SPD-Abgeordnete Dilek Engin wies in ihrer Anfrage auf einen massiven Lehrkräftemangel hin. «Alleine die drei schulpolitischen Reformmaßnahmen Ganztagsausbau, Inklusion und die Unterstützung von Kindern in herausfordernden sozialen Lagen lösen bis 2030 einen weiteren Lehrkräftebedarf von circa 74.400 Personen aus.» News4teachers / mit Material der dpa

Pensionäre sollen den Lehrkräftemangel beheben – ein Tropfen auf dem heißen Stein

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Realist
9 Monate zuvor

„Nach dem umwerfenden Erfolg und der hohen Nachfrage nach dem Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus wird das Ministerium dieses Modell auf alle Lehrkräfte ausweiten. Um dies den Lehrkräften so einfach wie möglich zu machen, wird auf ein kompliziertes Antragsverfahren verzichtet. Alle Lehrkräfte werden automatisch für zwei weitere Jahre verpflichtet. Das Arbeiten bis 69 entspräche dem Wunsch fast aller Lehrkräfte, so die Ministeriumssprecherin. Wer das nicht wolle, erhalte nach einem Jahr die Möglichkeit zum „Opt out“, was dann allerdings entsprechende Pensionskürzungen nach sich ziehe, so die Sprecherin weiter.“

Heute noch Hirngespinste, morgen vielleicht schon Realität?

Iri-Hor
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ironie?! Ich dacht‘ schon …………. 😀

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Eher eine Prognose…

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Also ich werde dies Jahr 61. Und ich werde ganz sicher nicht länger als nötig arbeiten, zumal ich ja, da Ende August geboren, ohnehin noch das gesamte folgende Schuljahr dranhängen „darf“. Ich hoffe, ich hab noch ein bisschen was von meiner Pension…

Iri-Hor
9 Monate zuvor

Tausende? Naja, ich kenne eine. Bei hunderttausenden Lehrern bewegen sich Tausende aber vielleicht doch nur im 0,-Bereich.

Bis auf die eine Ausnahme kenne ich nur ältere Kollegen, die schon die Tage zählen, bis sie in Pension gehen können, oftmals in den Vorruhestand (oder wie das heißt), also mit Abschlag, aber so früh es nur geht.