In Nordrhein-Westfalen sind die Grundschulklassen am größten, in Rheinland-Pfalz am kleinsten

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DÜSSELDORF. Die Grundschulklassen sind in Nordrhein-Westfalen so groß wie in keinem anderen Bundesland. Im Durchschnitt seien 23,5 Kinder in einer Klasse des Primarbereichs und damit 2,6 mehr als im Bundesdurchschnitt, teilte das Landesstatistikamt am Mittwoch in Düsseldorf mit. Am kleinsten sind die Klassen in Rheinland-Pfalz mit einem Durchschnitt von nur 18,6 Kindern.

Beim Schüler-Lehrer-Verhältnis liegt NRW hingegen im Mittelfeld, es kommen 14,8 Grundschüler auf eine Lehrkraft – das entspricht auch dem Bundesdurchschnitt. Hier weist das Saarland das beste Verhältnis auf (12,6 Grundschüler pro Lehrkraft) – Mecklenburg-Vorpommern (16,1) das schlechteste. News4teachers / mit Material der dpa / Titelbild: Shutterstock

Quelle: IT.NRW
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Anne
7 Monate zuvor

So ist das mit den Durchschnittszahlen. Unsere Erstis haben 27 bzw. 28 Kinder (was nur zu stemmen ist, weil BuFDis dabei sind). Wo sind denn dann die Traumklassen mit den ca. 18 Kindern?

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Ja, die Durchschnittsobsession ist auch lediglich eine Obession durchschnittlicher Geister…Medienwerte wären mal nützlich. Und dieses Schüler-Lehrer-Verhältnis ist auch großer Unfug, weil relativ nichtssagend: Am Ende haben die Hauptfachlehrer so oder so die größte Arbeitsbelastung, die größten Kurse etc.

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Median*

Mama hoch 3
7 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Bei meinem Sohn waren es in der Grundschule sogar 31 Kinder. Ich frage mich auch, wo es so kleine Klassen gibt…

GS in SH
7 Monate zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Auf den Inselschulen/Halligschulen sind die Klassen oft sehr klein. Manchmal hat die ganze Schule nur knapp über 30 Kinder (Klasse 1-9) mit 2,5 LK.

So ist das Halt mit dem Durchschnitt….

Unverzagte
7 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Eine mir bekannte Halligschule hat ganze 12 Schüler*innen von Klasse 1-8, die aktuell noch von zwei Lehrkräften unterrichtet werden…

Canishine
7 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Vielleicht wurden die in Coronazeiten dezimierten Klassen mitgezählt :-).

Realist
7 Monate zuvor

Das „Schüler-Lehrkräfte-Verhältnis“ ist sowieso nichtssagend, da dort die ganzen Teilzeitkräfte, die Dauerkranken und die Lehrkräfte im Behördendienst mitberechnet werden. Also eine reine Fantasiezahl…

Und diese „Traumklassengrößen“ von um die 20 Schüler (18,6 bis 23,5, je nach Bundesland) habe ich in meiner gesamten Berufslaufbahn auch noch nie erlebt.

Klingt nach der neuesten Veröffentlichung in der Reihe: „Warum Lehrkräfte ihren Job so sehr lieben, das sie gerne bis 70 weiterarbeiten wollen. Ein top-bezahlter Job mit Entspannungsgarantie.“

Mo3
7 Monate zuvor

War da nicht was mit Hattie, dass die Klassengröße unerheblich wäre? Ich bin zwar nicht der Meinung, aber gerade in Zeiten des Lehrermangels, sind Schulen ja gezwungen, sich an die Vorgaben zu halten und da landet man halt auch bei der maximalen Schülerzahl +. In unserer Gemeinde gab es in diesem Jahr die Vorgabe, dass keine Einschulungsklasse über 25 Kinder haben sollte und so ist dann tatsächlich eine Klasse mehr gebildet worden, als eigentlich vorgesehen war, weil die Klassengröße in einem Ortsteil sonst erhelblich höher gewesen wäre als in dem anderen. Für eine guten Start in die Schule sind kleine Klassen auf jeden Fall besser.

Alex
7 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Uns fehlte eine Lehrkraft für eine zusätzliche Klasse. Da es aber keine zusätzliche Klasse gab, wurde uns auch keine zusätzliche LK genehmigt… Kann man sich nicht ausdenken, so was.

Bene
7 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Zu Hattie: Die Klassengröße ist nicht unerheblich. Das zeigen viele Studien.
ABER im großen und ganzen ist sie doch irrelevant.
Laut Studien nimmt die Klassengröße nur einen geringen Einfluss auf die Lernleistungen. Ausschlaggebend ist der Unterricht.
Kritik von Hattie ist, warum wir so viel Geld zum Fenster rauswerfen für ineffiziente Maßnahmen wie kleinere Klassen und einheitliche Mindeststandards, wenn es deutlich effizientere und günstigere Maßnahmen gibt.
Alle Maßnahmen mit Effektwerten größer 1 Zielen auf den Unterricht ab.

Die Forschung sagt: schlechte Lernleistungen sind kein monetäres Problem, sondern WIE wir Schülern etwas beibringen. Und nein, es geht selten um irgendwelche speziellen Methoden, siehe „Collective teacher efficacy“.

Nicht meine Meinung, sondern nur Studienergebnisse.

Marie
7 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Es ist also irrelevant, ob ich 18 oder 28 Erstis vor mir sitzen habe? Das glauben Sie doch selbst nicht.

Lieber spät als nie
7 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Wenn es für die Kinder und ihre Lernleistungen wirklich irrelevant sein sollte(was ich bezweifeln möchte), dann ist es aber auf jeden Fall für die Lehrer nicht irrelevant. Ob ich 18 oder 28 Arbeiten korrigiere, Zeugnisse schreibe, Elterngespräche führe,… das ist schon ein großer Unterschied

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Die Hattiestudie (eine Metastudie) bezieht sich auf Studien, in denen Klassengrößen von 15 mit denen von 20 SuS verglichen wurden. Wir sprechen hier von über 30 SuS pro Klasse – dazu kann die Hattiestudie keine Aussagen treffen. Weiterhin sieht die Hattiestudie als einen wesentlichen Garanten für guten Unterricht das Maß der Zuwendung der Lehrkraft für den einzelnen Schüler an. Dieses jedoch wächst umgekehrt proportional zur Klassengröße: je kleiner die Klasse, desto mehr Zuwendung für den Einzelnen und desto höher der Lernerfolg.

Dr. C. S.
7 Monate zuvor

Tatsächlich beweisen Studien, dass es ab einer Schülerzahl größer als 25 für den Lernerfolg fast egal ist, ob es 31 oder 25 sind. Ist die Zahl aber niedriger als 25 oder sogar deutlich niedriger, stellen sich ungeheuer positive Lerneffekte ein. Und natürlich funktioniert das Sehen und pädagogische Betreuen der Kinder und Jugendlichen und die Planung von sehr gutem Unterricht bei kleineren Lerngruppen sehr viel besser, da auch noch zeitverschlingende, unkreative Korrekturzeiten für die Lehrkraft reduziert werden.
Studien, die behaupten, die Größe der Klasse sei gleichgültig, dienen seit Jahrzehnten ausschließlich den Sparwünschen der Politik und sollen ausgelaugte Lehrkräfte ruhigstellen.
Die Jüngeren haben es längst verstanden und wählen nicht das Lehramtsstudium.
Ich möchte in den nächsten 20 Jahren kein Elternteil eines Schulkindes sein, da die Schulen ohne Sondervermögen auf eine Katastrophe zusteuern. 60% der Lehrkräfte gehen in Pension/Rente und viel zu wenige wollen den Beruf noch ausüben.
Die multiprofessionellen Teams sehr deutlich (mind. Vervierfachung) aufstocken und gut bezahlte Alltagshelfer in jeder Klasse, Aufsichten und Vertretung durch Nicht-Lehrkräfte und Korrekturen als Studi-Job wären erste Schritte, den Beruf wieder etwas attraktiver zu machen. Wenn sich aktuell keine Lehrkräfte finden, muss man anderes Personal einstellen.