KMK korrigiert Prognose: Schülerzahl steigt stärker als bisher erwartet

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Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland wird nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) in den kommenden Jahren stärker steigen als bisher angenommen. In jährlich aktualisierten Vorausberechnungen, die von der KMK am Mittwoch vorgelegt wurden, geht sie davon aus, dass die Zahl bis 2035 von heute elf auf zwölf Millionen steigen wird. Das sind 300.000 mehr als bei der Prognose vor einem Jahr.

Deutschland bekommt mehr Kinder – durchaus ein Grund zur Freude. Illustration: Shutterstock

«Insbesondere die zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen, aber auch die weiterhin hohe Zahl der Zuwanderer (nicht nur in Folge der Flüchtlingsbewegungen), beeinflussen maßgeblich diese vorgelegte Vorausberechnung und führen zu einem starken Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler», hieß es in einer Mitteilung der KMK.

Mit höheren Schülerzahlen steigt auch die Zahl der Abgänger und Absolventen, was in Zeiten des Nachwuchsmangels in vielen Branchen langfristig etwas Entspannung bringen könnte. So wird etwa an allgemeinbildenden Schulen mit einem Anstieg der Abgänger- und Absolventenzahlen von heute 767.000 auf 902 000 bis 2035 gerechnet, an Berufsschulen mit einem Anstieg von 911.000 auf 978.000. Allerdings geht die KMK auch davon aus, dass im Jahr 2035 voraussichtlich 56.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen werden, etwa 5300 mehr als 2022.

Die Vorausberechnung der Schüler- und Absolventenzahlen bildet den Angaben zufolge die Grundlage für die Lehrereinstellungsbedarfsrechnung in den Ländern, die für den Dezember geplant sei. Die steigenden Schülerzahlen dürften den Bedarf nach Lehrkräften weiter erhöhen, obwohl es hier bereits einen Mangel gibt. News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Kommission sagt 20 Jahre Lehrermangel voraus – sie empfiehlt: Mehrarbeit für Lehrkräfte, Hybridunterricht, größere Klassen

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10 Kommentare
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Pete
7 Monate zuvor

Wer hätte das gedacht? Aber jetzt wird bestimmt schnell und bedarfsgerecht reagiert und die Planung angepasst, hat ja die letzten 10 Jahre auch super geklappt.

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Pete

Genau
Und ich wollte die KuK schon bitten, endlich den Kumiaspiranten den Dreisatz näher zu bringen ala 2000 in 2023 Geborene brauchen (in 2023+6 ) 2mal so viele LuL wie 1000
und jede Null rechts bedeutet mehr, mal x, nicht teilen !
Merksatz ins Heft, auch bei Kumis.

JoS
7 Monate zuvor

So langsam wird es mal Zeit für kreative Lösungsvorschläge der KM. Leider ist da erfahrungsgemäß nicht allzu viel Sinnvolles zu erwarten.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Jede/r, der/die den eigenen Schulabschluss schafft, darf diesen künftig selbst unterrichten.

Kreativ genug als Vorschlag?

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Mehrarbeit, Deputatserhöhung, Pensionsalter gestrichen, Vollzeitpflicht, …

Noch kreatiefer 😉

Ernsthaft?
7 Monate zuvor

Was können die eigentlich? (Rhetorische Frage)

Ingo
7 Monate zuvor

Aber das ist doch eine gute Nachricht! Mehr Schülerzahlen heißt doch mehr mögliche Lehramtsstudierende 12 Jahre später und mehr mögliche Lehrkräfte 20 Jahre später.
[/Sarkasmus aus]

gehtsnoch
7 Monate zuvor

Fehlende Klassenräume werden langjährig erprobt durch Containerbauten kompensiert.
Da auch den bekannten „Stuhl dazu stellen“ schon für praxistauglich erklärt wurde, können in den Wintermonaten die Tische und Stühle der Außengastronomien sicher günstig gemietet werden. Und kommt die volle Mehrwertsteuer bei der Gastro zurück, stehen auch bald genügend (Veranstaltungs-)Räume zur Verfügung. Zumindest wird günstiges Mobiliar aus Konkursmassen zu bekommen sein. Wer braucht da noch marode Schulbauten.
Zurück von G8 auf G9 oder Babyboomer im nahenden Rentenalter scheint ja auch so mal nebenbei ohne große Planungen bzw. Vorausberechnungen gelaufen zu sein.

mama51
7 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Hahaha! Brüller! Perfekte Performance der Kreativität!!!

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Wir haben mehr Kinder, die später arbeiten und den Wohlstand des Landes sowie die Versorgung der Rentner*innen sichern können?

Das dieser Umstand für die Deutsche Bildungspolitik ein Problem ist, sagt einiges über dieses Land aus -___-