Brennpunkt-Grundschule Gräfenau: Mit Sechs-Wochen-Förderprojekt („First Class“) gegen den Bildungsnotstand – reicht das?

40

LUDWIGSHAFEN. Gleich 39 der 126 Erstklässler der Grundschule Gräfenau mussten das Schuljahr wiederholen. Als Konsequenz ging nun das Förderprojekt mit dem irritierend doppeldeutigen Titel «First Class» an den Start – ab Schuljahresbeginn wurden die neuen ersten Klassen sechs Wochen lang besonders gefördert. Reicht das? Kaum. Projektleiterin Prof. Wildemann sieht trotzdem viel Potenzial für weitere Fördervorhaben.

Kinder, die hier aufwachsen, haben in der Regel keine guten Startbedingungen: Wohnblock in Ludwigshafen-Hemshof. Foto: Immanuel Giel / Wikimedia Commons (Gemeinfrei)

Die Leiterin des Projekts «First Class» an der Grundschule Gräfenau sieht viel Potenzial für weitere Fördervorhaben zur Hilfe für Kinder mit Unterstützungsbedarf. Es gebe viele Schulen in Rheinland-Pfalz, die ähnliche Bedarfe haben wie die Ludwigshafener Grundschule, sagte Professorin Anja Wildemann von der RPTU Landau in Mainz. Dabei gehe es nicht nur um den Grundschulbereich. «Dass wir weiter über Formate nachdenken, halte ich deshalb für ganz wichtig. Ich hoffe sehr auf Perspektiven nach dem Projekt.»

An der Grundschule in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz mussten 39 der 126 Erstklässler das Schuljahr wiederholenl, was bundesweit für Schlagzeilen sorgte (News4teachers berichtete). Die Gründe für die Bildungsprobleme in der Grundschule Gräfenau sind vielfältig. Oft sprechen die Kinder schlecht Deutsch oder kommen aus bildungsfernen Familien. Und meist waren die Kinder nur kurz oder gar nicht in einem deutschen Kindergarten.

«Viele sagen, die Eltern sollen mal machen, aber die geben meist ihr Bestes. Ich habe Kinder, die waren zwei Jahre auf der Flucht. Da war nicht viel mit Schule», erklärte die Schulleiterin Barbara Mächtle im April. «Es fehlen die Vorläuferfähigkeiten. Es geht nicht nur darum, eine Schere richtig zu halten, sondern auch darum, sich in der Gruppe richtig zu verhalten.»

«Wer hier aufwächst, braucht nicht zwingend Deutsch zu lernen, aber in der Schule brauchen die Kinder es»

Mächtle ist seit 2004 an der Gräfenauschule. «Hier hatten schon immer etwa 98 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund», sagt die 47-Jährige. «Aber die Zusammensetzung der Bevölkerung im Stadtteil Hemshof hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert.» Der Schulstandort Hemshof, wo viele Migrantinnen und Migranten leben, wird von vielen als Brennpunkt oder Problemviertel bezeichnet. «Ganz sicher spielt der Hemshof bei den Leistungen in der Schule eine Rolle», sagt Mächtle. «Wer hier aufwächst, braucht nicht zwingend Deutsch zu lernen, aber in der Schule brauchen die Kinder es.»

Als Konsequenz wurde vom Bildungsministerium gemeinsam mit der Universität das Projekt «First Class» gestartet, bei dem ab Schuljahresbeginn für sechs Wochen die Schulanfänger Kinder in der Ludwigshafener Schule von Studierenden gezielt gefördert und unterstützt wurden. In Fokus standen drei inhaltliche Schwerpunkte: die Förderung der Sprachkenntnisse, der mathematischen Grundkenntnisse sowie der feinmotorischen Fähigkeiten wie etwa das Stifthalten.

Die insgesamt 16 Studierenden hatten dazu auch für die Kinder in allen sieben ersten Klassen der Schule zwölf extra für das Projekt zusammengestellte Förderkisten mit Material zur Verfügung. Darunter waren geeignete Rechen- und Erzählspiele, Puzzle und Wimmelbücher. Das Material bleibt auch nach Ablauf von «First Class» in der Schule und kann von den Lehrkräften auch künftig weiter genutzt werden.

«Ich habe nach der Anfrage vom Bildungsministerium für das Vorhaben sehr schnell zugesagt, weil ich der Meinung bin, dass eine Universität auch eine gesellschaftliche Verantwortung hat», berichtete Wildemann. Es hätten sich mehr Studierende gemeldet, als Plätze frei waren. Auch habe es Anfragen von anderen Schulen mit Interesse an einer Teilnahme an «First Class» gegeben. Das sei aber nicht umzusetzen gewesen.

Reichen sechs Wochen aus, um Defizite zum Schulstart auszugleichen? Mit der Dauer des Projekts habe es zwar vorerst nur eine erste Unterstützung der Kinder gegeben, bilanzierte die Professorin. Sowohl die Schulleitung als auch die Lehrkräfte hätten aber berichtet, dass sie in der Zeit entlastet wurden und Ansätze mit in den künftigen Unterricht nehmen wollen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden und den Lehrkräften sei sehr gut und kooperativ gewesen. Sowohl im Unterricht als auch bei der individuellen Förderung habe mit «First Class» gezielt unterstützt werden können. Die Studierenden, die diese sechs Wochen als Praktikumszeit anerkannt bekamen, hätten alle angegeben, sie würden sich nochmals für ein solches Förderprojekt melden.

«Auch sechs Wochen können bereits helfen, gerade bei Kindern, die vor der Grundschule nicht bereits einen Kindergarten besucht haben»

In Kürze werde sie ein resümierendes Gespräch mit der Schulleitung sowie Vertretern der Schulaufsicht und aus dem Bildungsministerium haben, teilte Wildemann mit. «Ich bin überzeugt von dem Projekt.» Auch sechs Wochen würden bereits helfen, gerade bei Kindern, die vor der Grundschule nicht bereits einen Kindergarten besucht haben. Deshalb sollte geschaut werden, wie auch andere Schulen in Rheinland-Pfalz von dem Projekt profitieren können.

«First Class» wurde an der RPTU Landau unter der Regie der Professorin konzipiert und wird von dort auch wissenschaftlich begleitet sowie evaluiert. Das Bildungsministerium hatte die nötige organisatorische Arbeit und Vernetzung im Vorfeld des Projekts übernommen und bezuschusst die Fördermaterialien. News4teachers / mit Material der dpa

Traumatisierte, kaum Deutsch sprechende Schüler, überforderte Lehrer, frustrierte Schulleitungen: Unterrichten im Brennpunkt

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

40 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Unfassbar
5 Monate zuvor

Ich vermisse die Eigenverantwortung der Kinder sowie die Verantwortung und Kontrollfunktion der Eltern.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

nein, sie sollen die Aufgaben so zügig wie sie können erledigen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Da das bei bildungsnah sozialisierten Kindern problemlos klappt, kann man das auch von allen Kindern erwarten.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

deutschlernaufgaben dienen dazu, deutsch zu lernen. Diese sollen die Kinder machen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so unklar ausdrücke.

Alx
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt sehr wohl (sehr viel) DAZ-Unterricht an den Brennpunktschulen in RLP.
Sogar bis zu 10 Stunden pro Woche, für Kinder die kürzer als 2 Jahre in Deutschland sind.

Alx
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe selbst jahrelang in Ludwigshafen gearbeitet und kenne die Schule.
Ich weiß sicher, dass es da sehr viele DAZ Angebote gibt.
Unter allgemeinen Lehrkräftemangel leiden die da natürlich auch aber es gibt einen extra Etat mit Brennpunktstunden die für die DaZ-Förderung verwendet werden.

Zu behaupten, es fände kein DAZ-Unterricht statt, weil die Kinder nicht gut genug Deutsch könnten, ist schlichtweg falsch.

Die Lage wird allerdings immer prekärer, das stimmt auch.
Dass viele Kinder die Kita nicht besuchen und man sehr gut ohne Deutsch durch den Alltag kommt auch. Eine Kita-Pflicht und verbindliche Sprachkurse bei Einwanderung wären bitter nötig.
So wie in anderen Einwanderungsländern auch

Ragnar Danneskjoeld
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Entweder sind Sie unfassbar grausam (als ob ein Erstklässler ernsthaft die Weitsicht besäße, die Bedeutung der örtlichen Verkehrs-und Amtssprache auch nur zu erahnen) oder unklar im Ausdruck – ich unterstelle Ihnen einfach mal letzteres. Bei den Eltern hingegen sehe ich die Sache ähnlich – auch wer nur schlecht Deutsch spricht, sollte begreifen, dass man die Sprache einigermaßen beherrschen sollte.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Sie dürfen mich gerne altmodisch nennen, jedoch setze ich nach wie vor Schulreife mit dem Schuleingangsalter voraus. Bei Kindern, die mindestens zwei Jahre in Deutschland wohnen auch die Sprache in einer Form, dass sie sich auf deutsch verständlich machen können. Akzentfrei auf muttersprachlichem Niveau muss es nicht sein, obwohl das bei mir trotz nichtdeutscher Eltern mit sehr deutlichem Akzent auch funktioniert hat.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ah, so einer sind Sie: Weil Sie es hingekriegt haben, müssen es alle anderen, auch wenn ihre Hintergrundbedingungen ganz anders sind, auch können.

Fragen an Sie: Denken Sie, dass alle Menschen, wenn sie es nur wollten, Abitur machen könnten?

P.S.: Vielleicht wenden Sie sich mal an Psycholog*innen und/oder Soziolog*innen, die zu diesem Thema forschen?
Verstand und Erfahrung (falls Sie Lehrer sind) sollten Ihnen sagen, dass Ihre Vorstellungen unfassbar sind.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dann formulieren wir es mal anders: In den Jahren 1945-49 haben die Kinder es in der Schule auch geschafft, später haben die für das Wirtschaftswunder gesorgt. Das wage ich bei den Kindern in Ludwigshafen zu bezweifeln.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ihre Argumentation ist am Thema vorbei.
Meine Eltern sind auch Flüchtlingskinder aus der Gruppe, auf die Sie sich beziehen, aber ihre Muttersorache war und ist Deutsch.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und meine Frage haben Sie auch nicht beantwortet.

DerechteNorden
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sie haben den Artikel wohl nicht gelesen? Denn dort geht es unter anderem darum, dass viele der Kinder noch ganz andere Probleme haben.

Aus dem Artikel: „«Viele sagen, die Eltern sollen mal machen, aber die geben meist ihr Bestes. Ich habe Kinder, die waren zwei Jahre auf der Flucht. Da war nicht viel mit Schule», erklärte die Schulleiterin Barbara Mächtle im April. «Es fehlen die Vorläuferfähigkeiten. Es geht nicht nur darum, eine Schere richtig zu halten, sondern auch darum, sich in der Gruppe richtig zu verhalten.»“

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei Kindern, die hier in Deutschland aufgewachsen sind, zählen Ihre Argumente nicht mehr. Ich gehe fest davon aus, dass das für die Mehrheit der Kinder auf der Schule in Ludwigshafen zutrifft.

Marc
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Arbeitsverhalten hat nur sehr bedingt was mit Sprache zu tun. Ich habe Kids bei mir, die kein Wort bisher sprechen und super arbeiten.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Woher wissen Sie das denn? Ich kritisiere bei jedem meiner Schüler das Arbeitsverhalten, wenn sie sich schlechter schlagen, als ich es ihnen zutrauen würde. Das gilt sowohl für potenzielle Einserkandidaten, die mit einer drei zufrieden sind (bei denen eigentlich noch mehr), als auch bei selbstverschuldeten Fünferleuten. Es dauert bei mir sehr lange, bis ich der Aussage „Ich kann [hier Fach einsetzen] nicht“ tatsächlich glaube.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das wage ich mal zu bezweifeln. Ich habe große Zweifel, dass ein Kind ohne Förderbedarf trotz mindestens akzeptablem Arbeitsverhalten die erste Klasse wiederholen muss.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Um nichts anderes geht es mir, darüber hinaus noch die Eltern als kooperative Hilfe, falls die Kinder zuhause die Hausaufgaben nicht freiwillig erledigen. Dabei verstehe ich „Hilfe“ als Durchsetzungsinstanz, nicht zwingend als Zusatzlehrer, die den Stoff beherrschen.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sozialisierten Kindern? Alle Kinder sind sozialisiert, aber eben nicht alle gleichermaßen….ich finde das sehr despektierlich!
Aber gut, offenbar waren sie noch nie in einer „Brennpunktschule“ und haben auch an ihren eigenen Kindern nie beobachten können, wie diese sich „sozialisieren“.

Die Kinder, von denen im Artikel die Rede ist, haben die Vorläuferfähigkeiten, die für Schule wichtig sind, nicht und müssen diese erst erlernen, bevor sie mit dem eigentlich Unterrichtsstoff überhaupt anfangen können. Dazu gehören Übungen der Feinmotorik, Visumotorik, Zahlen und Mengen, Stifthaltung, Umgang mit Kleber und Schere, und und und….das bringt sich nicht von selber bei…..und lässt sich auch beim besten Willen der Kinder nicht einfach erledigen….das muss trainiert werden….
Schön, wenn es im Kiga und zuhause passiert, das ist aber eben immer häufiger nicht der Fall……
Das kann ein Lehrer es noch so vehement vom Kind einfordern, wenn diese Fertigkeiten nicht da sind, dann ist das so….

Das Projekt ist sicherlich sehr hilfreich, kann aber nur ein Anfang sein…..

Unfassbar
5 Monate zuvor

Sie haben das Wort „bildungsnah“ vor dem ersten Wort Ihres Beitrages vergessen und damit etwas ganz anderes kommentiert. Dem Absatz von Ihnen stimme ich ausdrücklich zu.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Je nach dem wie viel Verantwortung Erstklässler:innen tragen können..
Es freut mich, wenn sich das Land um jene kümmert, die es sonst nicht schaffen.

Es geht ja um Befähigung und nicht darum, im Recht zu sein, während man Schulabbrecher und Nichterfüller durchfüttern muss

Pete
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich vermisse das „Denken vor Schreiben“ bei dem Unsinn.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Pete

Wieso ist das Unsinn? Wenn die Zustände an der Schule „normal“ wären, also keine Wiederholer der 1. Klasse mit einem dem städtischen Durchschnitt entsprechenden Leistungsstand (selbst nach Ludwigshafener Maßstäben) usw., dann hätte ich Unsinn geschrieben.

TaMu
5 Monate zuvor

Was für eine naheliegende Idee, einem Programm für deutsche Sprache einen englischen Namen zu geben. Die bildungsfernen Familien können das weder aussprechen noch lesen noch merken sie überhaupt, dass der Name nicht deutsch ist.
Für diese Namensgebung muss ein besonders hoher Elfenbeinturm verantwortlich sein, der vom Winde verweht auf einer einsamen Anhöhe schwankt.
Anscheinend wurde kein einziges deutsches Wort gefunden, das Sinn, Inhalt und Wertigkeit des Programms auf den Punkt hätte bringen können.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Üben üben üben ist wohl nicht hipp genug.

Pauker_In
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

„NeuigkeitenfürLehrer.de“ berichtet über „Erste Klasse“.
Geht doch, wenn man will!

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Na, ist doch nur konsequent, wenn man sagt, dass, wer dort aufwächst, nicht zwingend Deutsch braucht. (Was ein Hauptproblem sehr deutlich illustriert.) Vermutlich wird Englisch wirklich besser verstanden. Ich befürchte allerdings, dass das nicht der Grund für die Benennung war, sondern der Versuch, modern und hipp zu klingen.

DerechteNorden
5 Monate zuvor

? Nein, das bezieht sich wohl darauf, dass die Community der Menschen, die arabisch oder türkisch sprechen so groß ist, dass es nicht notwendig ist, denn es gibt Praxen, Kanzleien, Geschäfte …, wo diese beiden Sprachen Verkehrssprachen sind. Und für Behördengänge wird man immer welche finden, die einen unterstützen, zur Not ist es ein älteres Kind, das dolmetscht.

Das ist im Übrigen eine ganz normale Entwicklung: Wenn sich Menschen einer ethnischen Gruppe in sehr großer Zahl am selben Ort ansiedeln, dann bilden sich immer solche Parallelstrukturen heraus.
Hier ein Beispiel: Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Jungen, dessen Eltern nach 20 Jahren in Deutschland auch immer noch fast nur Russisch sprechen. Darüber hat er sich selbst beschwert, weil es für ihn dadurch irgendwie schwieriger sei.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Es freut mich, dass Sie anscheinend allen anderen Punkten uneingeschränkt zustimmen 🙂

Palim
5 Monate zuvor

Man schickt also für 6 Wochen je 2 Studierende mit in die Klasse und dann klappt alles prima?
Ja, bestimmt hilft auch diese Förderung, aber in Woche 7-40 muss es auch gehen, offenbar ohne Unterstützung.
Warum setzt man gerade in diesen Grundschulen kein zusätzliches Personal für die ersten 2 Jahre ein, um den Kindern ein gutes Fundament zu ermöglichen, dass außerschulisch nicht gelegt wird?
Danach wird es leichter, weil die Kinder dann die Sprache beherrschen und lesen und schreiben können und dann mit 8 oder 9 Jahren auch vieles selbstständig erledigen können, wenn es zu Hause keine Hilfe geben kann.

Ureinwohner Nordost
5 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Die Frage Ihres 2. Absatzes lautet:
Weil das teuer ist.

Wer braucht schon in der BRD ein kluges Volk?

Die USA?
Die BRD?
Der Wertewesten insgesamt?

Von den sogenannten „Eliten“ des Wertewestens: niemand.

Palim
5 Monate zuvor

Wenn man das alles nicht braucht, muss man sich ja dann auch nicht darüber beschweren, dass jemand etwa jetzt oder später nicht kann.

Wer aber mangelnde Leistungen beklagt, wird sich auch mit der schlechten Ausstattung der KiTa und Schulen beschäftigen müssen.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Bitte dranbleiben!
Bei wie wenigen wird gerade nicht die 1. Klasse (freiwillig) wiederholt, um dann im zweiten oder dritten Schujahr überrascht festzustellen, dass Basisfertigkeiten fehlen? Natürlich haben die Kinder dann nur wenig Zeit und Möglichkeit, dies in der Schule nachzuholen, Eltern wissen z.T. nicht, dass ihren Kindern kein Anschluss mehr angeboten werden kann.
Dann beginnt der zähe Kampf um ein Förderschulgutachten…

Ich hoffe, diese Schulen machen es (als eine Minderheit) richtig und bieten ihren Schülerinnen und Schülern eine belastbare Basis an

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Drittel wird in der Tat nur die Spitze des Eisbergs sein.

Nick
5 Monate zuvor

Ist Ludwigshafen im geschilderten IST-Zustand denn eine Ausnahme? Und bei allen Gegebenheiten, wo bitte bleiben anderen, z.B. die mittel-/starken Schüler?