Cannabis-Prävention an Schulen: Bayern bietet (bald bundesweit) Online-Kurse für Lehrkräfte

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Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen in Bayern sollen sich in neuen Online-Kursen über die Cannabis-Prävention informieren. Das Programm befindet sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums aktuell in der Pilotphase, ab Sommer soll es bundesweit angeboten werden.

Wird die Legalisierung von Cannabis die Probleme an Schulen verschärfen? Foto: Shuttrestock

«Mir ist wichtig, dass junge Menschen frühzeitig und altersgerecht über die Gefahren von Cannabis und anderen Drogen aufgeklärt werden», teilte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) mit. Schulen spielten dabei eine wichtige Rolle. Gerade bei jungen Leuten seien die gesundheitlichen Risiken besonders hoch. «So gibt es ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen, Angststörungen und Psychosen. Cannabis-Konsum kann auch die Gehirnentwicklung beeinträchtigen – und damit die Lern- und Gedächtnisleistung.»

Alle Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Förderschulen und Wirtschaftsschulen in Bayern wurden dem Ministerium zufolge über die neuen Online-Kurse informiert. Alle interessierten Lehrkräfte können daran teilnehmen. Wie viele das sind, konnte das Ministerium nicht sagen. In der Pilotphase sollen die Teilnehmenden am Ende des Kurses diesen bewerten und Verbesserungsvorschläge machen. Diese sollen laut dem Ministerium eingearbeitet werden.

Die Ampel-Koalitionsfraktionen im Bund hatten sich kürzlich auf Details eines Gesetzentwurfes zu Cannabis verständigt. Eigenanbau und Besitz bestimmter Mengen der Droge sollen demnach für Volljährige ab 1. April 2024 erlaubt sein. Zum 1. Juli sollen Clubs zum gemeinsamen Anbau möglich werden. Cannabis soll im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen werden. Vorgesehen sind verschiedene Regeln und Vorgaben für eine kontrollierte Freigabe. Nach SPD-Angaben soll das Gesetz «zeitnah im neuen Jahr» im Bundestag beschlossen werden.

Für den öffentlichen Konsum soll es ebenfalls zahlreiche Regeln geben, etwa, dass er in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas oder Jugendeinrichtungen im Umkreis von 200 Metern verboten ist. Für Jugendliche bis 18 Jahre bleiben Besitz und Konsum verboten. News4teachers / mit Material der dpa

Cannabis-Freigabe: Wer kontrolliert die geplante 200-Meter-Schutzzone um Schulen?

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2 Kommentare
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Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Finde ich erstmal gut. Wo, wenn nicht in Schulen sollen die Kinder aufgeklärt werden? Cannabis, aber auch andere legalen Volksdrogen wie Zigaretten und Alkohol müssen thematisiert sein.

Ich bin allerdings äußerst irritiert, dass Bayern bisher offensichtlich zu wenig getan hat. Andererseits erinnere ich mich auch schwach an Landespolitiker, die unter Alkoholeinfluss Auto fahren würden…

JoS
2 Monate zuvor

Wieso Querschuss? Prävention ist doch genau das, was sinnvoll und notwendig ist anstatt der bisherigen Verbots- und Repressionsstrategie.