
Die Leistungen in Mathematik-Abiturprüfungen haben sich in Mecklenburg-Vorpommern nach Worten von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) in diesem Jahr verbessert. Dies betreffe sowohl die Grund- als auch die Leistungskurse, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse.
Bei Aufgaben mit wissenschaftlichem Taschenrechner wurden demnach in Grundkursen im Schnitt mit 6,5 Punkten deutlich bessere Resultate erzielt als noch im Vorjahr (5,1 Punkte). Bei Leistungskursen lag dieser Wert mit durchschnittlich 8,5 Punkten ebenfalls höher als noch 2023 (7,7 Punkte). 15 Punkte sind die jeweilige Höchstzahl. 6 Punkte entsprechen in klassischen Schulnoten einer 4 plus, 7 Punkte einer 3 minus.
«Die erfreulichen Ergebnisse basieren auf der Durchführung vielfältiger Maßnahmen, die von Fortbildungs- und Beratungsangeboten für Lehrkräfte über zielgerichtet eingesetzte Materialien zur Prüfungsvorbereitung und Weiterentwicklung der Prüfungsstruktur im
Fach Mathematik reichen», sagte die Ministerin. Mit dem neuen Schuljahr gibt es im Nordosten eine zusätzliche Unterrichtsstunde im Grundkurs Mathematik. Das Mathe-Abitur in Mecklenburg-Vorpommern war 2021 so schlecht ausgefallen, dass jeder Prüfling zwei Extra-Notenpunkte erhielt.
Deutsch und Englisch fielen schlechter aus
In den Fächern Deutsch und Englisch haben sich die Leistungen hingegen verschlechtert. Im Grundkurs Deutsch lag die durchschnittliche Punktezahl laut Ministerium bei 8,1 Punkten, in den beiden Jahren zuvor waren es im Schnitt noch ein halber Punkt mehr. Im Leistungskurs Deutsch sank der Schnitt ebenfalls – lag dieser im vergangenen Jahr noch bei 9,3 Punkten, waren es nun noch 8,7 Punkte.
Auch in Englisch schnitten die Schülerinnen und Schüler in MV etwas schlechter ab. Im Grundkurs sank das durchschnittliche Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Punkte auf 8,6 und im Leistungskurs lag der Rückgang ebenfalls bei 0,4 Punkten auf nun 9,7.
Wie viele der rund 5.300 Schülerinnen und Schüler das Abitur in diesem Jahr nicht bestanden haben, gab das Ministerium zunächst nicht an. 169 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern haben das diesjährige Abitur mit der Durchschnittsnote von 1,0 bestanden. Sie erhalten eine Urkunde der Bildungsministerin. News4teachers / mit Material der dpa
Nach (zu) schlechtem Mathe-Abi: Bildungsministerium passt die Vorgaben an
Vielleicht…. aber wirklich nur vielleicht waren die Aufgaben des Matheabiturs in diesem Jahr einfach nur weniger schwer als im letzten Jahr? Könnte ein Grund sein…
Wirklich nur vielleicht? 3 mal A-Strategie!!!
“Anpassen”
“Abflachen”
“Augenwischen”
Dafür waren selbstverständlich vielfältige Fortbildungs- und Beratungsangebote für Lehrkräfte notwendig.
Ich halte leichtere Aufgaben für durchaus plausibel. Dafür sprechen die „zielgerichtet eingesetzte[n] Materialien zur Prüfungsvorbereitung und [die] Weiterentwicklung der Prüfungsstruktur“ und auch die generell eher wellenförmig verlaufenden Schwierigkeitsgerade. Besonders auf ein Jahr mit schwieriger gefallenen Aufgaben, Protesten, Zeitproblemen kommt eine Korrektur.
6,5 und 8,5 Notenpunkte finde ich aber auch noch ziemlich mies.
Bei Aufgaben mit wissenschaftlichem Taschenrechner wurden demnach in Grundkursen im Schnitt mit 6,5 Punkten deutlich bessere Resultate erzielt als noch im Vorjahr (5,1 Punkte). Bei Leistungskursen lag dieser Wert mit durchschnittlich 8,5 Punkten ebenfalls höher als noch 2023 (7,7 Punkte).
Es handelt sich um einen anderen Schülerjahrgang, vermutlich andere Lehrkräfte und andere Abiturklausuren.
Die spannende Frage wäre m.E., ob dieser Unterschied überhaupt signifikant ist oder ob es sich um ein zufälliges Ergebnis handelt.
Ich würde nämlich annehmen, dass ein Unterschied von 0,5 Punkten bzw. 1,4 Punkten völlig im Rahmen der normalen Schwankungen ist und eigentlich nichts über die Wirksamkeit von Reformen aussagt.
Dafür bräuchte man die Rohdaten der vergangenen Jahre, um den Median, die Quartile und die Standardabweichung ausrechnen zu können (oder gleich diese Zahlen).