BIELEFELD. Wenn Ralph Müller-Eiselt über die Digitalisierung von Schulen spricht, weiß er, wovon er redet: Der Geschäftsführer des gemeinnützigen Forums Bildung Digitalisierung (eine gemeinsame Initiative von zehn in der Bildung engagierten Stiftungen) leitete bereits bei der Bertelsmann Stiftung die Programme „Megatrends“ und „Digitalisierung und Gemeinwohl“. Seine Bücher „Die digitale Bildungsrevolution“ und „Wir und die intelligenten Maschinen“ haben die Diskussion über die Auswirkungen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz auf Bildung und Gesellschaft mitgeprägt. In der kommenden Woche tritt Müller-Eiselt beim EdTech Next Summit in Bielefeld auf. Wir sprachen mit ihm im Vorfeld.
News4teachers: Die KMK hat vergangene Woche Handlungsempfehlungen für Schulen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz herausgegeben (News4teachers berichtete). Haben Sie schon reingeschaut?
Ralph Müller-Eiselt: Wir haben den Entwurf bereits sachverständig kommentiert. Ich finde es gut und wichtig, dass ein solcher Beschluss nun gefasst wurde. Dass im Papier sehr stark auf die Kompetenzen von Schüler*innen und Lehrkräften eingegangen wird, begrüße ich sehr, ebenso dass eine einheitliche Schnittstelle für die Sprachmodelle geschaffen werden soll, auf die alle Bundesländer zugreifen können. Das löst ein Stück weit die aktuelle Flickenteppichproblematik. Mich hat positiv überrascht, dass das Thema Prüfungskultur im Papier so deutlich angesprochen wird. Eine konkrete Umsetzung dieser Schritte würde einen fundamentalen Wandel in der Prüfungskultur an deutschen Schulen bedeuten. Das heißt, dass die herkömmlichen Prüfungsformen wie Hausaufgaben oder Klassenarbeiten zukünftig durch neue ersetzt und KI-Tools in die Prüfungen integriert werden sollen.
An einigen Stellen im Dokument fehlt mir allerdings die Verbindlichkeit. Da hätte ich mir noch etwas mehr Mut gewünscht. Hier kommt es jetzt auf die konkrete Umsetzung in den einzelnen Bundesländern an. Auch fehlt mir die Zielgruppe Schulleitungen und deren Qualifizierung, denn neben den Lehrkräften sind diese die Schlüsselakteure für eine gelingende digitale Transformation.
News4teachers: Das Forum Bildung Digitalisierung engagiert sich für eine zukunftsweisende Schulbildung in einer digitalen Welt. Was macht aus Ihrer Sicht eine gute digitale Bildung aus?
Der EdTech Next Summit (am 24. Oktober 2024 in Bielefeld) ist das führende Event für Bildungstechnologien in Europa. Die Konferenz bringt Start-ups, Investor:innen, Bildungsexpert:innen und politische Entscheidungsträger:innen zusammen und liefert Ein- und Ausblicke in den deutschen Bildungsmarkt.
News4teachers – Deutschlands meistgelesenes Bildungsmagazin – ist Medienpartner des EdTech Next Summit 2024. Das bedeutet, dass Newsteachers ausführlich über den Summit berichten wird.
Herausgeber Andrej Priboschek, Leiter der Agentur für Bildungsjournalismus, wird in Bielefeld vor Ort sein. Er spricht dort eine Keynote zum Thema “Strategische PR auf dem Bildungsmarkt” und steht auch als Ansprechpartner parat.
Weitere Referent:innen sind (unter vielen anderen): Jens Brandenburg, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Jürgen Böhm, Bildungsstaatssekretär in Sachsen-Anhalt, Philologen-Landeschefin Sabine Mistler und Anja Hagen, Vorsitzende des EdTech-Verbandes. edtechnext-summit.com
Ralph Müller-Eiselt: Das wichtigste übergeordnete Ziel einer guten digitalen Bildung ist aus meiner Sicht, die digitale Transformation als gesellschaftliche Entwicklung selbstverständlich aufzugreifen und allen Schülerinnen und Schülern ein selbstbestimmtes Leben in der Kultur der Digitalität zu ermöglichen. Dabei gilt es, Chancen und Risiken gleichermaßen zu adressieren.
Auf der Chancen-Seite stehen ganz klar die Lernpotenziale der digitalen Technologie, insbesondere der Künstlichen Intelligenz. Diese sollten gezielt genutzt werden, um konkrete pädagogische Herausforderungen zu lösen – sei es in der individuellen Förderung, sei es in der Inklusion. Digitalität sollte hier von Lehrkräften als Teil der Lösungen, nicht als zusätzliches Problem gesehen werden.
Gleichzeitig ist es wichtig, auch die Risiken der digitalen Transformation zu berücksichtigen, was in der Vergangenheit vielleicht nicht überall ausreichend geschehen ist. Dazu zählen Aspekte wie Hate Speech, Desinformation oder der Digital Divide. Diese Risiken gilt es, so weit wie möglich zu minimieren. Dazu sollten auch Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Diversität in der Schule eine zentrale Rolle spielen, da sie in einem engen Verhältnis zur Digitalität stehen. All diese Aspekte sorgen dafür, dass die Digitalisierung ein Hebel für mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit wird, anstatt bestehende Ungleichheiten zu vertiefen.
“In Deutschland gibt es eine strikte Trennung zwischen inneren und äußeren Schulangelegenheiten, was die digitale Transformation erheblich erschwert”
News4teachers: Wo stehen wir denn jetzt mit der Digitalisierung des Lernens? Was ist schon gut – und was läuft nicht?
Ralph Müller-Eiselt: Ich beschäftige mich nun seit knapp zehn Jahren mit dem Thema. In dieser Zeit haben wir enorme Fortschritte gemacht. Heute sprechen wir nicht mehr darüber, ob die digitale Transformation in der Schule stattfinden soll, sondern wie sie umgesetzt werden kann.
Der Digitalpakt hat vor allem bei der Infrastruktur und Ausstattung in den Schulen einiges bewirkt, insbesondere durch den zusätzlichen Schub, den die Pandemie gegeben hat. Trotzdem stehen wir absolut gesehen noch relativ am Anfang der digitalen Transformation in der Schule. Das gilt besonders für die Qualifizierung der Lehrkräfte. Hier sehen wir, dass die Fortbildung noch wenig verankert ist, obwohl das Interesse seitens der Lehrkräfte mittlerweile recht hoch ist – besonders seit der Einführung von Chat GPT. Sie erkennen zunehmend, dass sich der Unterricht und ihr pädagogischer Alltag dadurch verändern, dass die Schülerinnen und Schüler diese Technologie im Alltag und oft auch im Klassenzimmer verwenden.
Auch im Bereich der Ausbildung von Lehrkräften muss noch viel passieren. Wenn man in Deutschland Lehramt studiert, liegt die Chance bei nur etwa 50 Prozent, dass man an einer Hochschule landet, wo digitalisierungsbezogene Inhalte verpflichtend behandelt werden. Um diesem großen Nachholbedarf entgegenzuwirken, engagieren wir uns als Forum Bildung Digitalisierung unter anderem im Kompetenzverbund lernen:digital.
Ein weiterer, bisher weniger beachteter Aspekt ist die Governance-Frage: Wie sollten Schulaufsichten, Schulträger und Schulleitungen in der digitalen Transformation zusammenarbeiten? In Deutschland gibt es eine strikte Trennung zwischen inneren und äußeren Schulangelegenheiten, was die digitale Transformation erheblich erschwert. Die Zuständigkeiten für Ausstattung und damit auch digitale Infrastruktur liegen oft bei anderen Stellen als für die Pädagogik. Diese Trennung war schon immer schwierig, ist aber in der heutigen digitalen Welt besonders gravierend, weil sich Infrastruktur und Pädagogik gegenseitig beeinflussen. Hier ist noch viel zu tun. Auch der Navigator Bildung Digitalisierung, den wir vor etwa zwei Monaten herausgegeben haben (News4teachers berichtete), zeigt, dass es weiterhin ein Erkenntnisproblem gibt, wie Digitalität und Pädagogik gut in Einklang gebracht werden können.
News4teachers: Der Digitalpakt 2.0 ist längst zu einer Hängepartie geworden. Wie weit reicht Ihr Verständnis dafür?
Ralph Müller-Eiselt: Ich kann nachvollziehen, was hier passiert, auch wenn ich es nicht gutheiße. Im Kern haben wir es inzwischen weniger mit einer bildungspolitischen als vielmehr mit einer finanzpolitischen Diskussion zu tun, in der der Digitalpakt 2.0 zu einem Verhandlungselement unter vielen geworden ist.
Trotz der knappen Kassen bleibe ich aber optimistisch und relativ sicher, dass sich Bund und Länder am Ende verständigen werden. Aktuell ist die Lage vor allem für die Schulträger extrem schwierig, da sie Investitionen nicht mehr tätigen können, weil die Finanzierung ausgelaufen ist. Dabei geht es nicht nur um Infrastruktur, sondern auch um Personalstellen. Infrastruktur lässt sich vielleicht ein halbes Jahr überbrücken, aber personelle Verluste sind schwieriger auszugleichen. Das setzt die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre aufs Spiel. Was in den letzten Jahren aufgebaut wurde, darf jetzt nicht wieder auseinanderfallen. Deshalb zählt bei den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern jeder Tag.
News4teachers: Und inhaltlich?
Ralph Müller-Eiselt: Inhaltlich ist es wichtig, dass neben der Infrastruktur auch Aspekte wie Qualifizierung und Fortbildung berücksichtigt werden. Das ist zumindest in den Entwürfen, die bereits öffentlich sind, der Fall. Ich bin zuversichtlich, dass sich Bund und Länder trotz gewisser Kompetenzstreitigkeiten am Ende auf diese inhaltlichen Punkte einigen werden. Ein zweiter Punkt, den ich mir vom neuen Digitalpakt erhoffe, ist ein klarer Pfad, wie man von einer Projektfinanzierung zu einer dauerhaften Finanzierung übergehen kann. Wir brauchen hier eine dauerhafte Lösung, weil wir sonst in wenigen Jahren wieder vor den gleichen Herausforderungen stehen wie heute. Digitale Infrastruktur braucht immer wieder Erneuerung und die Qualifizierungsfrage bleibt genauso aktuell.
“Entscheidend ist, dass digitale Medien gezielt eingesetzt und sinnvoll in den Unterricht integriert werden, um spezifische Lernprozesse und Ziele zu unterstützen”
News4teachers: Mittlerweile formieren sich Kritikerinnen und Kritiker eines „Digitalisierungswahns“ in der Bildung – und berufen sich auf die Regierungen in Schweden und Dänemark, die die Entwicklung angeblich wieder zurückdrehen. Fürchten Sie einen Backlash?
Ralph Müller-Eiselt: Ich sehe aktuell keinen solchen Backlash für Deutschland. Ich freue mich, auf welch hohem Niveau die Diskussion über die digitale Transformation fachpolitisch geführt wird, auch auf Ministerebene. Allerdings besteht die Gefahr, dass etwa Haushaltspolitiker empfänglich für vereinfachende Überschriften sein könnten. Deshalb positionieren wir uns klar gegen Stimmen, die einen Digitalisierungsstopp an deutschen Schulen fordern.
Denn inhaltlich muss man genau hinschauen, was hinter den kritischen Stimmen steckt. Vieles bezieht sich auf die Studie des Karolinska-Instituts aus Schweden, die allerdings inhaltlich sehr begrenzt ist. Man hat in Schweden alle Schulbücher digitalisiert und festgestellt, dass es nach einigen Jahren keinen signifikanten Lernzuwachs gab. Das ist keine überraschende Erkenntnis, da die reine Digitalisierung eines analogen Produkts natürlich zu keinem Lernfortschritt führt.
Für mich ist das kein Grund, an den Potenzialen der Digitalität zu zweifeln. Entscheidend ist, dass digitale Medien gezielt eingesetzt und sinnvoll in den Unterricht integriert werden, um spezifische Lernprozesse und Ziele zu unterstützen.
Und selbst wenn Schweden oder Dänemark zwei oder drei Schritte bei der Digitalisierung zurückgehen sollten, sind diese Länder uns immer noch zehn Schritte voraus. Dort hat die Digitalisierung zu einem viel früheren Zeitpunkt und mit größerer Kraft stattgefunden. Von diesen Erfahrungen – siehe digitale Schulbücher – können wir für Deutschland lernen
News4teachers: Sie sprechen beim EdTech Next Summit in Bielefeld, bei dem sich die Bildungswirtschaft – insbesondere auch die Start-up-Szene – trifft. Welche Rolle haben diese bei der Digitalisierung der Bildung?
Ralph Müller-Eiselt: In Deutschland ist die EdTech-Szene nicht ganz so groß wie in anderen Ländern. Umso wichtiger ist es, dass Veranstaltungen wie diese stattfinden. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich rund um die Founders Foundation in Bielefeld ein echtes EdTech-Hub entwickelt hat. Das zeigt, dass erfolgreiche Start-ups nicht nur in Berlin, München oder Hamburg angesiedelt werden können, sondern auch in einer Region wie Bielefeld – und das mit einem speziellen Fokus auf Bildung.
Ich glaube, EdTech-Start-ups haben wirklich das Potenzial, Innovation ins Bildungssystem zu bringen. Sie können Veränderungen oft schneller umsetzen, als es flächendeckend im Bildungssystem möglich wäre. Start-ups im Schulbereich haben in Deutschland jedoch deutlich größere Schwierigkeiten als etwa im Bereich der Weiterbildung, der Hochschulbildung oder auch der beruflichen Bildung. Das liegt vor allem daran, dass die Beschaffung im Schulbereich besonders komplex und hoch reguliert ist.
Deshalb habe ich umso mehr Respekt vor all denjenigen, die sich hier für EdTech engagieren und Lösungen entwickeln. Es ist eine wichtige Aufgabe, diese Innovationskraft zu fördern und sie stärker mit dem bestehenden Schulsystem zu verknüpfen. Ich hoffe, dass beim Summit in Bielefeld auch Vertreterinnen und Vertreter des etablierten Schulsystems – von den Schulträgern, den Schulaufsichten und auch aus der Politik – vertreten sein werden. So könnten Brücken zwischen diesen beiden Bereichen geschlagen werden.
News4teachers: Was ist Ihre Botschaft auf dem Summit?
Ralph Müller-Eiselt: Es geht darum, eine Kultur der Kooperation zu fördern und aktiv zu pflegen. Es ist wichtig, EdTechs nicht als Bedrohung für das bestehende System zu sehen. Stattdessen sollte man gezielt nach Möglichkeiten suchen, wie Anbieter aus dem privaten Sektor bei der Lösung konkreter pädagogischer oder organisatorischer Herausforderungen im Schulalltag unterstützen können. Diese Anbieter sollten auch die Chance bekommen, ihre Ansätze in der Praxis zu erproben und Erfahrungen zu sammeln. Es geht also um eine Kultur der Zusammenarbeit statt der gefühlten Konkurrenz.
News4teachers: Wenn Sie sich Ihre Traumschule der Zukunft vorstellen, wie würde diese aussehen?
Ralph Müller-Eiselt: Meine Traumschule erfüllt immer die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler vor Ort und kann deshalb sehr unterschiedlich aussehen. Auf jeden Fall sollte sie das Digitale als Teil der Lösung für pädagogische Herausforderungen sehen, besonders im Hinblick auf individuelle Förderung und Inklusion. Sie sollte über qualifizierte Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams verfügen, die auch andere Berufsgruppen einbeziehen und außerschulische Akteure im Ganztagsbetrieb integrieren.
Dieses Team sollte Basis- und Zukunftskompetenzen nicht als Gegensatz, sondern als zwei Seiten derselben Medaille verstehen. Denn Lesen, Schreiben und Rechnen sind für ein selbstbestimmtes Leben natürlich unabdingbar, ohne kritisches Denken, Zusammenarbeit und Digitalkompetenz im zukünftigen Berufsleben aber kaum von Nutzen.
Ein weiterer Aspekt, der weniger oft diskutiert wird, ist die Architektur. Meine Vorstellung einer Traumschule lebt von offenen Räumen und einer Architektur der Transparenz. Es sollte Räume geben, die sich flexibel an die jeweilige Situation anpassen lassen – Räume für den Austausch, für das Lernen und auch für das Wohlfühlen. Nina Odenius und Andrej Priboschek, Agentur für Bildungsjournalismus, führten das Interview.
Ich kann das inflationär gebrauchte Wort Transformation bald nicht mehr hören (lesen).
“Das konkrete Ergebnis der Transformation ist vorher nicht sicher bestimmbar.
Die Welt sieht nach der Transformation anders aus als vorher, aber niemand (!) kann wissen, wie die neue Welt wirklich aussehen wird. Es ist vermessen, wenn Politiker oder Wirtschaftsführer uns ihre Visionen oder Mutmaßungen als Zukunft verkaufen.”
Stefan Fourier
Ich ergänze und präzisiere die Aufzählung der vermessenen Visionäre um Bildungspolitiker und Bildungsideologen, deren bisher propagierte “Transformationen” oftmals einen Rück-statt einen Fortschritt im Sinne der Qualität fachlicher Bildung bedeuteten.
Nicht nur neu aussehende sondern (wieder) besser funktionierende Bildungswelten werden gebraucht.
Wer sagt eigentlich, dass man heutzutage noch genauso viel Bildung in der Schule bekommen sollte?
“Damals” waren 80% auf der Volks- und Realschule und konnten gerade so lesen und schreiben. Die meisten haben irgendwelche Berufe erlernt und haben dann darin gearbeitet – z.T. bis zur Rente.
Heutzutage ist das allgemeine / durchschnittliche Bildungsniveau wahrscheinlich sogar höher, da viel mehr das Abitur ablegen und in Bürojobs arbeiten (oder in Akademiker-Jobs).
Die “Spitze” ist vielleicht dünner (schulisch) gebildet und das Niveau in der Breite sinkt – bei absolut höherer Anzahl. Die richtig klugen Köpfe gibt es trotzdem. Die machen ihr Ding unabhängig von der Schule – auch schon damals. Normaler Unterricht unterfordert die doch.
Was ist jetzt besser für die Wirtschaft?
Letztlich müssen junge Leute heutzutage an viel mehr Fronten agieren und sind doch deutlich breiter aufgestellt. Z.B. in der Digitalkompetenz.
Meine Meinung:
Man versucht das Maximum aus der Ressource “Mensch” (möglichst schnell herauszubekommen und setzt alle damit unter Druck.
“Damals” waren 80% auf der Volks- und Realschule und konnten gerade so lesen und schreiben. Die meisten haben irgendwelche Berufe erlernt und haben dann darin gearbeitet – z.T. bis zur Rente.“
Wow! Was für eine Meinung …..
„Damals“ waren 80 % der Schüler sicherlich auf einer Volksschule oder viel seltener auch auf einer Realschule. Warum? Weil die Realschule und das Gymnasium noch Schulgeld kosteten. Viele Familien konnten es sich gar nicht leisten, ihre Kinder auf die Realschule oder auf ein Gymnasium zu schicken.
Die Volksschule vermittelte eine recht breit gefächerte Bildung, die es ermöglichte einen sehr soliden Handwerksberuf zu ergreifen. Schauen Sie sich um, besonders bei den Menschen, die jetzt so um die 70 Jahre alt sind. Finden Sie da jemanden, der der Rechtschreibung nicht mächtig ist oder jemanden, der über keine mathematischen Grundkenntnisse (und damit meine ich solide Kenntnisse in Arithmetik und Geometrie) verfügt? Auch das Allgemeinwissen ist ziemlich breit….
Die richtig klugen Köpfe damals haben nicht zwingend ein Gymnasium (aus monetären Gründen) besucht, haben aber sehr oft über den zweiten oder dritten Bildungsweg noch Karriere machen können.
Ich gehe im Gegensatz zu Ihnen nicht davon aus, dass das Bildungsniveau heute höher als damals ist, es haben nur mehr Schüler die Chance ihren Fähigkeiten entsprechend beschult zu werden und nicht nach dem Geldbeutel der Eltern….
(Wohlwissend, dass es immer noch vom Elternhaus abhängt, wie die Bildungschancen wirklich verteilt sind…..aber das möchte ich außen vor lassen…)
Man konnte auf der Volksschule auch mehr Zeit auf die Basics verwenden, weil der Lehrplan nicht so überfrachtet war. Allgemeinbildung war viel weniger als heute. Heute muss man so viel mehr können, als früher und ist so viel mehr mit Reizen überfordert.
Die Kids konnten früher besser lesen und schreiben, weil es kaum Fernseher oder andere Ablenkungen wie heute gab, man Bücher las oder Briefe geschrieben hat. Heute hört man Bücher, schaut man Filme und schickt sich Sprachnachrichten.
Einfach andere Zeit, andere Bedingungen. Bleibt die Frage, ob man den Lehrplan besser mal entrümpelt und an die Gegenwart anpasst und damit von Quantität zu Qualität (besseres Textverständnis, tieferes – nicht breites Matheverständnis, kritisches Denken) kommen kann?
Sehe ich auch so. Danke!
Hätte ich auch noch ausformuliert – muss es jetzt aber nicht mehr tun.
Als Ingenieur und mit den entsprechenden Präferenzen stelle ich mir (mit einem Augenzwinkern) zudem oft die Frage:
Wozu Kunst, Musik, Sport, Religion (und die ganzen Ersatzfächer) …
…wenn oftmals ein hoher Prozensatz der Schüler noch nicht einmal die Sprache ordentlich spricht oder nicht rechnen kann – egal aus welchen Gründen.
Die Ausgangslage ist halt eine andere. Die Menschen sind aber nicht “dümmer” als damals.
Schwieriger ist da eher die Herausforderung, alle auf ein gemeinsames Wertesystem zu verhaften. Das kann aber Schule garantiert nicht alleine leisten.
Dazu müssten die Ingenieurwissenschaften aber erst einmal von den alt-hergebrachten Fakultäten die volle Anerkenn nung finden. Ich sach nur Dr.-Ing.!!!
Was sind die Basics? Lesen, Schreiben und Rechnen. Dazu noch Grundkenntnisse ist Biologie, Physik und evt. Chemie sowie Geschichte. Früher kam bei den Mädchen noch Hauswirtschaft und Handarbeit dazu, bei den Jungs Geometrie.
An den fachlichen Inhalten hat sich doch eigentlich nichts geändert….
Geändert haben sich die Lebensumstände und auch die Lebenseinstellungen, die Schule beeinflussen und auf die Schule reagieren muss.
Ich denke nicht, dass Schule sich damals um so Dinge wie Schlafenszeiten und natürlich überbordenden Medienkonsum kümmern musste. Damit ist Schule überfrachtet, nicht mit den fachlichen Lehrinhalten….
Ich denke übrigens nicht, dass früher mehr Bücher gelesen wurden oder mehr Briefe geschrieben, nur weil es noch keinen Fernseher oder nachfolgend Handy und so gab. Viele Familien aus der Zeit (1945 bis 1960), von der wir reden, waren zu arm, um sich viele Bücher leisten zu können….da gab noch keinen Ausleihscheine dr Bücherei…
Ich habe schon den Eindruck, dass man in jedem Fach von Thema zu Thema hechelt und man nirgendwo richtig in die Tiefe gehen kann, weil die Zeit fehlt. Ständig höre ich, dass zu Beginn des neuen Schuljahres noch schnell die übriggebliebenen Themen vom Vorjahr fertig bekommen muss – da frag ich mich doch, ob der Lehrplan einfach zu voll ist und man nicht einzelne Themen rausnimmt. Hinzu kommen noch das Erlernen neuer Methoden (Internetrecherche, Faktencheck, PP-Präsentationen, allg. Medienkompetenz etc.) – das kostet alles Zeit und kommt on top.
Und ja, die Lebensumstände haben sich geändert – sollte sich da Schule nicht auch drauf einstellen? Die Lebensumstände werden es nämlich werden sich nämlich so schnell nicht ändern.
Was das Lesen früher angeht, so kann ich nur von meiner Mutter sprechen, die zwar tatsächlich wenig Bücher besessen hat, aber ständig Bücher aus der Bibliothek geliehen hat. Muss also möglich gewesen sein.
Das mit der Allgemeinbildung ist nicht richtig. Meine Großeltern, Jahrgang 1900, mussten beispielsweise auf der Volksschule noch alle Geschichtszahlen auswendig wissen.
Was aber wirklich zugenommen hat, sind die Fremdsprachen – und das ist ja auch begründet und positiv.
Heute ist es nicht mit Geschichtsdaten auswendig lernen nicht getan, halte ich persönlich auch für Zeitverschwendung. Man muss nur grob wissen wann was war und den Rest kann man bei Bedarf raussuchen. Zusammenhänge und Hintergründe sind da wichtiger.
Was die Sprachen angeht, so hat sich zumindest der Englischunterricht seit den 80/90er massiv verändert. Viel zu viele Vokabeln in zu kurzer Zeit (ca. 100-120 pro Monat). Totaler Irrsinn! So lernen die SuS immer nur die neuen und haben keine Zeit für Wiederholungen, da man ja gleich 2 Sprachen lernt. Dadurch bleibt wenig hängen. Da wäre weniger tatsächlich angebracht.
Bei der Bewertung liegen wir gar nicht auseinander. Habe ich vielleicht etwas flapsig ausgedrückt…meine “Meinung”.
Ich würde allerdings ergänzen bzw. einwenden, dass sich die Anforderungen der Wirtschaft (z.B. Automatisierung / Digitalisierung) und das Konsumverhalten entsprechend geändert haben.
Früher brauchte man noch deutlich mehr Facharbeiter, Produktionsmitarbeiter und Menschen im Handwerk (Bäcker, Metzger, Verkäufer, etc.). Daraus resultierte ein ganz anderer Bedarf als heute.
Um den “männlichen” Fachkräftemangel “damals” (insbesondere in der Produktion) zu beheben, wurden vornehmlich Gastarbeiter angeworben. Der Bedarf an akademischen und “höherwertigen” Berufe wurden aus dem Pool der ca. 20% Abiturienten “gedeckt”.
Hat aber damals eben auch bedeutet, dass man mit einem Volksschulabschluss ohne Probleme einen Job bekommen hat, der sogar sehr auskömmlich war.
Heutzutage brauchen wir mit Sicherheit nicht mehr hunderttausende Menschen ohne Ausbildung in der Produktion. Der Fachkräftemangel fängt dort bei gewerblichen Berufen an: z.B. Industriemechaniker, Industrieelektroniker.
Wo der Fachkräftemangel am stärksten ins Gewicht fällt, sind die Berufe mit schlechter(er) Bezahlung. Altenpfleger, Erzieher, Krankenschwester, Gastronomie, Paketzusteller und zeitgleich schlechter(en) Arbeitsbedingungen.
Außerdem gibt es einen Fachkräftemangel in den akademischen Berufen und in bestimmten Branchen: z.B. Ingenieure, Entwickler.
Das Verhältnis hat sich hier schon deutlich verschoben. Es gibt die breite Mitte nicht mehr. Entweder Akademiker, Handwerker / Meister oder einfache(re) Berufe.
Was heißt das für die heutigen Anforderungen aus Sicht der Wirtschaft an Schulen?
50% müssten wahrscheinlich studieren. 20% sollten handwerkliche Berufe erlernen und 30% dürfen dann als Paketzusteller, in der Altenpflege oder als Kellner arbeiten.
Blöderweise hat die Schule noch in Teilen den Erziehungsauftrag und soll sicherstellen, dass wir uns nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen (und das Recht des Stärkeren gilt…da schneiden Akademiker in der Regel nicht gut ab). Deswegen versucht man eben auch ein möglichst einheitliches und hohes Bildungsniveau zu erreichen.
Für mich besteht da ein Interessenskonflikt. Je höher das Wohlstands- und Bildungsniveau, desto geringer die Bereitschaft in schlecht bezahlten Jobs zu arbeiten. Entweder setzt man hier auf Zuwanderung oder bessere Bezahlung.
Zum Gesamtniveau und meiner These:
Bildung polarisiert mehr als damals. Viele (deutlich mehr als früher) investieren mehr Zeit und Aufwand in die Bildung ihrer Kinder. Die höhere Abiturientenquote ist auch ein Teil dieser Entwicklung und nicht nur auf das ggf. gesunkene Niveau zurückzuführen.
Leider ist es insbesondere in Deutschland schwer, aus einer bildungsfernen Familie den Aufstieg in die akademischen Berufe zu schaffen. Einigen Kindern aus der “Arbeiterklasse” ist es aber gelungen. Die legen bei ihren eigenen Nachwuchs einen ganz anderen Schwerpunkte. Wir selber gehören auch dazu.
Letztlich ist das unterschiedliche Niveau zwischen den Schulformen und bundeslandspezifisch nur ein Parameter aber kein Ausschlußkriterium:
Mit meinem Bremer Durschnittsabitur “durfte” ich in Niedersachsen einen technischen Studiengang wählen und als Ingenieur abschließen. Die Uni liegt dabei in irgendwelchen Rankings immer ganz gut dabei, weswegen jetzt auch die TU München oder RWTH Aachen nicht völlig unmöglich gewesen wären.
Spricht das jetzt für das Bremer Abitur, gegen die Uni in Niedersachsen oder für mich und meine spätere Entwicklung nach der Schule??
Ich behaupte, es lag am letzten Punkt. Nachdem Abitur habe ich eine Berufsausbildung in einem Industrieunternehmen absolviert. Auch auf Wunsch meiner Eltern, die keinen akademischen Hintergrund haben. In den drei Jahren konnte ich mich sortieren und besser abschätzen, wo die Reise hingehen könnte. Mit Anfang 20 und der entsprechenden Einstellung war dann auch das Studium machbar. Die Vorbildung spielte nur eine untergeordnete Rolle…mit Sport als LK 😉
Wichtiger ist also die Einstellung und die Bereitschaft, das Optimum heraus zu holen. Auch nach der Regelschulzeit. Das kann man dann in seinem Tempo machen. Genug Zeit zum Arbeiten bis zur Rente bleibt meist noch so.
Aus Sicht eines einzelnen Schülers sollte man besser nix überstürzen und sich bereits in jungen Jahren in eine der oben beschriebenen Richtungen drängen lassen. Zumeist verbleiben noch viele Chancen und Wege der persönlichen und fachlichen Entwicklung.
Aus Sicht der Gesellschaft (und z.T. der Eltern), sollen die jungen Menschen natürlich schnell die investierten Mittel wieder hereinholen und irgendeine Lücke von Akademiker bis Paketzusteller füllen.
Schade, dass auch viele LK mittlerweile auch nur in “Leistung” denken.
“Aus Sicht eines einzelnen Schülers sollte man besser nix überstürzen und sich bereits in jungen Jahren in eine der oben beschriebenen Richtungen drängen lassen. Zumeist verbleiben noch viele Chancen und Wege der persönlichen und fachlichen Entwicklung.”
Richtig! Und genau aus diesem Grund ist eine gute Beherrschung der Basics und ein gutes Allgemeinwissen unverzichtbar. Darauf aufbauend können/müssen dann die neueren Errungenschaften (Digitalisierung, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Medien) mit in die Schulen integriert werden. Nur dann bleiben alle Wege und Richtungen nach der Schule offen.
Zu viele Schüler scheitern an den Basics und am Allgemeinwissen (Fächerabwahl), dann ist der weitere Weg mMn. schon etwas eingeschränkt. Wen Schüler etwas nie kennengelernt haben, können sie auch nicht eine eventuelle Begabung/Interesse auf diesem Gebiet entwickeln. Wie sollen Schüler ein Interesse an z. B. handwerklichen Berufen entwickeln, wenn sie kaum etwas mit ihren eigenen Händen gestalten konnten?
Lesen sie sich mal die Feldpost aus dem ersten Weltkrieg durch. Die darin gezeigten Basics übersteigen vielfach die der heutigen Oberstufler.
Gehen sie dann mal in die Schule der 1970er und 1980er Jahre zurück. Die damaligen Anforderungen waren signifikant höher. Die heutigen Abiturienten würden an den damaligen Anforderungen für den Realschulabschluss zu knabbern haben, die damaligen Abiturienten über das heutige Abitur nur müde lächeln.
Ja. Ist mir klar bzw. lässt sich ja auch begründen.
Wenn man mal überlegt, welche Parameter sich verändert haben könnten, dann kommen nachfolgende Punktr in Frage:
1. Die Schüler sind “dümmer” geworden oder setzen andere Prioritäten.
2. Das Leistungsniveau ist allgemein gesunken und es kann nicht mehr so viel Stoff durchgenommen werden (man orientiert sich an der breiten Masse).
3. Die Lehrer, die Didaktik, die Technik, die Ausstattung oder die Umstände. sind “schlechter”geworden.
Etwas vereinfacht ausgedrückt:
Medienkonsum, Sprachdefizite und “kaputte” Familien sind wohl die Haupttreiber.
Darauf hätte man mit kleineren Klassen und mehr individueller Förderung reagieren können.
Stattdessen hat man das allgemeine Niveau abgesenkt und so Kosten gespart. Zu Lasten der Lehrkräfte und den leistungsstärkeren Schülern.
Die gibt es aber dennoch und machen später einen guten Job – auch wenn die ehemaligen Lehrer davon dann nichts mehr mitbekommen und nur das allgemeine Niveau beklagen.
Hier mal ein paar Zahlen
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/09/PD18_332_217.html
Aktuell doppelt so viel Akademiker als vor einer Generation.
Es wäre mir neu, wenn für den Realschulabschluss in den 70/80er Jahren u.a. Kenntnisse in Infenitesimalrechnung, Goethes Faust und zwei Fremdsprachen gefordert worden sind. Sollten Sie eine höhere Rechen- und Rechtschreibsicherheit gemeint haben, würde ich Ihnen durchaus zustimmen. Aber wieso schreiben Sie das dann nicht? Lehrplanvergleiche zwischen dem damaligen und dem jetzigen Abitur weisen übrigens keine so gewaltigen Unterschiede auf, wie Sie und andere gerne suggerieren. Allerdings hat mit der Einführung des Zentralabiturs die Tiefe gegenüber der Breite des Verständnisses deutlich abgenommen.
6 Tage von 8 – 14 Uhr brachte mehr Bildung als 4½ Tage Ganztag
Mehr homeschooling wagen, zumindest ein wenig
4-Tage Woche für Lehrer, Projekttag für SuS.
Flexible Stundenpläne und für Mütter bessere Arbeitszeiten!!!
Und schon wieder die gleiche, unrealistische Forderung. Sie sind wirklich berechenbar…
Wer betreut eigentlich den Projekttag, wenn die Lehrkräfte nicht da sind?
Und warum sollen eigentlich nur Mütter bessere Arbeitszeiten bekommen? Sind Väter als Männer eben nicht so wichtig?
Warum müssen Projekttage von Lehrkräften vorbereitet und durchgeführt werden?
Na, wer soll denn die Kinder sonst beaufsichtigen und betreuen?
Könnten Sie auch erklären, wie das zu bewerkstelligen ist? Und flexible Stundenpläne für Mütter? Nicht für Väter? Ein Kollege von mir nahm in der akuten Abiturszeit seine Elternzeit, die Schüler waren sehr besorgt, aber der Kollege war uneinsichtig. Soll das die Schule der Zukunft sein? Immer nur die eigenen Belange für wichtig halten?
Sie meinen das ironisch, oder?
Wenn ich demnächst in der akuten Abiturzeit eine Tumor-OP vornehmen lasse oder anderweitig erkranke, dann bin ich uneinsichtig? Wenn Kolleginnen in der akuten Abiturzeit ein Kind bekommen oder Väter dort Elternzeit nehmen, sind sie uneinsichtig? Ihr Ernst?
Der ARBEITGEBER ist hier uneinsichtig bzgl. der Notwendigkeit, genau für diese Fälle eine Vertretungsreserve bereit zu stellen!
Die Menschen arbeiten im Normalfall, um ihr Leben finanzieren zu können. Die eigene Gesundheit, die eigene Familie sollte immer! Priorität haben. Eltern, welche die eigene Familie vernachlässigen, um der Lohnarbeit zur Verfügung zu stehen, sind mir mehr als suspekt.
@ Mika,
Dass man eine Tumor-OP nicht mit einer planbaren Elternzeit gleichsetzen kann (und Kinder nicht mit Krebs!), sollte doch klar sein.
Meine junge Kollegin hatte vor ein paar Jahren explizit gesagt, dass sie “den kommenden Leistungskurs nur sehr ungern übernehmen” wolle. Aufgrund von Familienplanung wollte sie nicht in die Situation kommen, “ihren Kurs” vor dem Abitur alleine zu lassen. Das ist doch auch völlig in Ordnung so und jemand anderes nimmt dann den Kurs.
Wenn ich bspw. einen Leistungskurs auf das Abitur vorbereite, dann plane ich das eben so, dass ich auch in der “heißen Phase” noch im Unterricht bin.
Es geht nicht darum, dass Lehrkräfte keine Kinder bekommen sollten oder nicht krank werden dürften. Aber gerade in solchen Kursen haben wir doch auch eine Verantwortung für unsere Schüler. Und da kann ich gerade als Mann ggf. eine planbare Elternzeit auch noch um ein paar Wochen verschieben, ohne dass man von “eigene Familie vernachlässigen” sprechen muss.
WARUM sollen Frauen ihren Wiedereintritt ins Berufsleben verschieben, damit der Partner noch das Schuljahr beenden kann? Auch die Frauen haben AG, die andere Interessen als das Vollenden des Schuljahres durch das zweite Elternteil haben. Nein, hier muss der AG der Lehrer Vorsorge treffen, dass jede Lehrkraft, die aus welchen Gründen auch immer ausfällt, angemessen ersetzt werden kann. Auch Tumoroperationen sind im Regelfall geplant. Dann schieb ich die brav in die Sommerferien, kein Problem, was? Und Elternzeit ist nur bedingt planbar, es sei denn, Sie besprechen das mit dem zweiten potentiellen Elternteil bereits vor der Zeugung, wer wann freinimmt. Bei Lehrkräften dann bitte immer so, dass der Wechsel nur zum Schuljahreswechsel erfolgt?
Lehramt ist ein Job. Ich mache den mit Herzblut, und ich mache ihn gut. Aber es bleibt ein Job. Und Familie und Gesundheit gehen vor Job.
Also sollen Lehrer-Eltern immer genau planen, wann sie ein Kind zeugen und bekommen? Ob da die Biologie immer so genau mitspielt? Dann nur nochRetorten-Kinder bei Lehrer-Eltern, das lässt sich besser planen! 🙂
Das habe ich doch gar nicht geschrieben.
Wir haben aber Kolleg*innen, die ganz unbedingt bestimmte Kurse und Klassenleitungen haben wollten (i.d.R. Oberstufe, weil der Unterricht dort so entspannt sei), nur um dann in Elternzeit zu gehen.
Da finde ich ich meine Kollegin mit Hochzeit, Haus und – jetzt vielleicht doch kein Leistungskurs – deutlich authentischer.
Nein, er meint das nicht ironisch. Wobei ich natürlich so etwas rechtzeitig ankündige und ggf. aufgrund der Umstände meiner Schulleitung entgegenkomme. Eine Pflicht dafür besteht aber nicht.
Das ist doch genauso, wenn ich in der Korrekturphase krank werde. Dann korrigiere ich auch nicht weiter. Im Regelfall habe ich deswegen genug Zeit, um ggf. trotz einer Woche Krankheit, fertig zu werden. Wenn ich aber zu stark in den Abschlussprüfungen eingesetzt werde, dann wird das Problem der Schulleitung auch genauso schriftlich kommuniziert.
Ich sprach nicht von Krankheiten oder Schwangerschaften. Und soll ich Ihnen verraten, wie besagter Vater seine ”Elternzeit” genutzt hat? Er hat eine große Klettertour unternommen in einem fernen Land, dazu brauchte er die lange Auszeit. So viel zum Sinn und Zweck der Elternzeit.
Und genau dann stößt so ein Verhalten auf.
Er hat Elternzeit genommen. Wie er die verbringt, ist die Angelegenheit der Familie. Falls er monatelang allein unterwegs gewesen sein sollte, finde ich das schade für Kind und Kindsmutter, aber es ist völlig unerheblich zur Bewertung für das Fortlaufen des Schulbetriebs. Hier versagt der AG völlig, wenn er nicht in der Lage ist, den AN angemessen vertreten zu lassen.
Richtig so Realistin, denn nur mit einem ausgesprochen attraktiven Arbeitsplatz fängt man Mitarbeiter. Dazu gehört zum Beispiel bei vielen Firmen ein günstiges, hochwertiges Mensaessen.
Auch Lehrer können online Unterricht geben, in der Nachhilfe klappt das schon super 🙂
Hausaufgaben und Lernen sind bereits Homeschooling ( – und auch Unterrichtsvorbereitungen sowie Klausurenkorrekturen erfolgen zumeist im Homeoffice).
Eine 4-Tage-Woche für alle Lehrkräfte dürfte organisatorisch vermutlich nur mit einem Projekttag umsetzbar sein. Dieser müsste aber i.d R. auch an der Schule stattfinden (können), da nicht bei allen (insbes. jüngeren) Schülern eine häusliche Aufsicht sichergestellt werden kann.
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Die Schule ist Aufbewahrungsort für die Kinder der arbeitenden Eltern. Ohne Homeschooling (lernen zuhause ) geht es ohnehin nicht. Und wer betreut den Projekttag? Es ist kein Geld da.
Man muss schon seeeeeeehr blauäugig (um nicht zu sagen blind) sein, um solchen Herren attestieren zu können, sie wüssten wovon sie reden.
Er weiß durchaus, was er will. Hier ein etwas älteres Interview:
https://schule21.blog/2017/06/13/interview-mit-ralph-mueller-eiselt-wir-stehen-noch-ganz-am-anfang/
Darin: “Das ist vor allem eine Frage der Haltung. Pädagogen und auch die Politik müssen verstehen, dass Digitalisierung kein neues Problem ist, sondern Teil der Lösung.”
Diese “Transformation” werde ich, zum Glück, nicht mehr mitmachen, da ich schon das Licht am Ende des Tunnels sehe. Mir haben schon die Fortbildungen der “Experten” für digitale Veränderungen an der Schule gereicht, völlig daneben und unglaublkch abgehoben. Die hatten es noch nie mit wirklichen Schülern zu tun.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne … Hermann Hesse.
Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren …Dante Alighieri
Die ich rief, die Geister / Werd’ ich nun nicht los (von mir 🙂
Manchmal ist das Licht am Ende des Tunnels
auch einfach nur der abgefahrene Zug, der dich überrollt.
Wenn Steve Jobs noch miterleben könnte, was er mir seiner Präsentation 2007 ausgelöst bzw. der Menschheit hinterlassen hat …
Möge die Generation derer, die uns nachfolgen und die den Sch… ausbaden muss, den wir als Lehrer gerade zwangsweise rausdrücken müssen milde mit uns urteilen. Aber die Hände in Unschuld waschen – das können wir nicht.
… mea maxima culpa: Gutes unterlassen (Frontalunterricht in fragend entwickelnder Form) und Böses getan (Selbstorganisiertes, kompetenzorientiertes Lernen als Coach betreut)
Ich kann nachvollziehen, dass die digitalen Hightech KI – Zukunftsvisionen der feuchte Traum aller Nerds und Technikfreaks sind.
Aber bitte vergeßt die langsamen, begriffsstutzigen, wenig technik-affinen, hoffnungslosen Analogromantiker nicht völlig.
Mir sträuben sich beim Lesen solcher Interviews einfach nur die Nackenhaare. Reflexartig. Ganz von allein. Kann ich gaaaar nix gegen machen.
Ich fordere das Recht auf ein analoges Leben für alle rückständigen Vergangenheitsverklärer.
Bitte nehmt Rücksicht. Sonst muss ich nach Nordamerika auswandern und mich den Amish anschließen.
Das möchte ich vermeiden – also habt Mitleid.
Dass ich mich schon sehr bemühe mithalten zu können, sieht man daran, dass ich diese poetischen Zeilen auf einem digitalen Gerät tippe. Aber selbst mein guter Wille hat seine Grenzen. Sorry. (Schluchz)
Keine Sorge, das System ist so träge, dass die “Transformation” noch einige Zeit dauern dürfte. Aber im Grundsatz hat er wohl recht, es ist unvermeidlich. Aber man kann sich langsam dran gewöhnen und wird nicht überfahren. Wichtig ist aber, dass man das tut.
Ich kenne leider viele Kollegen, die die Digitalisierung jetzt über 20 Jahre erfolgreich ignoriert haben. Die erleben das gerade wie eine “Revolution”. Da hält sich mein Mitleid allerdings in Grenzen.
Bei all dem ist wichtig, dass wir neue Techniken nicht nur einführen, weil sie hip sind. Wir müssen immer den pädagogischen und organisatorischen Mehrwert beurteilen. Aber der ist oft da.
“Man kann sich langsam dran gewöhnen und wird nicht überfahren.”
Ansichtssache.
Immer wenn ich mich langsam endlich an das “Neue” gewöhnt hatte, war es wieder out und alle schwärmten vom neuesten Burner, an den ich mich laaaaangsam zu gewöhnen versuchte. Als ich dann so weit war….., naja, sie wissen wohl worauf ich hinaus will.
Mir persönlich geht vieles zu schnell.
Mir persönlich wächst es manchmal über den Kopf.
Ich persönlich finde es häufig überflüssig und in Relation zu den Problemen, die sich damit gleichzeitig auftun, nicht für lohnenswert. UND entgegen der pauschalen Behauptung, mit diesem oder jenem allerneuesten HightechdigitalKIhotscheiß würde alles NOCH einfacher werden, empfinde ich es eher so, als würde alles NOCH komplizierter.
Aber sicher bin ich auf der ganzen Welt einsam und allein mit dieser überaus unklugen, rückständigen Einstellung gegenüber den alleinseligmachenden Vorzügen des uneingeschränkten digitalen Fortschritts.
Falls irgendwo da draußen ein paar ebenso hoffnungslos reaktionäre Analogromantiker wie ich, desorientiert durch die moderne, durchtechnisierte Welt stolpern – vielleicht habt ihr Lust eine Selbsthilfegruppe mit mir zu gründen?
Oder wir starten eine Initiative und fordern das Menschenrecht auf ein analoges Leben ein.
Ist das über haupt kompatibel mit den Menschenrechten, dass man sozusagen verpflichtet ist, sich teueres, technisches Equipment zuzulegen und den Umgang damit erlernen zu müssen um an normalen zum Leben gehörenden Prozessen teilhaben zu können?
Naja, offenbar können Sie ja mindestens ein digitales Medium soweit bedienen, dass Sie hier in einem digitalen Forum schreiben können so rückständig scheinen Sie nicht zu sein….
Ich teile dahingehend ihre Meinung, als dass ich auch der Meinung bin, nicht jeden heißen Scheiß mitzumachen und erstmal abwartend reagiere, ob es sich überhaupt lohnt, sich darein zu arbeiten….
Mit zunehmenden Alter fällt es mir auch immer schwerer, die Neuheiten zu begreifen (schon der flexible Umgang mit meinem Handy demaskiert mit als Dinosaurier…)
Sagen wir mal so, gib mir einen PC und ich zeige Dir, was man damit alles anstellen kann….gib mir ein IPad (mit nur einem Knopf) und scheitere schon an den grundlegendsten Funktionen…
Reicht das für Ihre Selbsthilfegruppe?
“….,gib mir einen PC und ich zeige Dir, was man damit alles anstellen kann…”
Sorry, damit sind Sie für meine Selbsthilfegruppe deutlich überqualifiziert.
Aber Sie können gerne die Leitung des Kurses “Bedienung eines PC’s für Digitallegastheniker” übernehmen, den ich als Ergänzung zu meiner Selbsthilfegruppe ins Leben rufen möchte. 😉
Da habe ich tatsächlich riesige Erfahrung, denn ich habe Ende der 90 er tatsächlich PC-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene gegeben….das hat richtig Spaß gemacht…ja….nick…
Ich bewerbe mich damit offiziell!
@Fräulein Rottenmeier
Im letzten Absatz erkenne ich mich teilweise wieder.
Und auch @Marion kann ich gut verstehen …
Viele Leute (diverse Altersgruppen und Berufsgruppen) geben oft nur zögerlich zu, was ihnen bei der Digitalisierung den Spaß verdirbt … oder gerne auch mal Gewaltphantasien 😉 (= keine Sorge, nur Gewalt gegen – digitale – Sachen) hervorruft:
Es ist eben dieses Nebeneinander und Durcheinander
– von Geräten, die immer irgendwie anders funktionieren, aber angeblich jedesmal “absolut intuitiv”, … ja nee is kla 😉
– Aus diesem Grund gibt es oft GAR KEINE Bedienungsanleitungen mehr, noch nicht einmal im Internet. Das erspart den Herstellern so einiges, ebenfalls klar.
– Ansprechpartner für Support, womöglich noch unkompliziert, kompetent und ohne stundenlange Hotline-Warteschleife? – Vgl. “Bedienungsanleitungen”.
– Geräte, die immer schneller veralten (nicht mehr mit Updates versorgt werden können) und so auch nicht “nachhaltig” sein können.
Die Liste kann man sicherlich noch fortführen.
Die (die Geräte) virtuos Bedienenden 😉 sind oft nur darum so “fit”, weil ihnen die Konsequenzen des Bildschirmwischens und -tatschens
– nicht ansatzweise klar sind
– vollkommen egal
sind.
Kann man machen.
Kann man gut finden.
Muss man aber nicht. 😉
“Gewaltphantasien gegen digitale Sachen…”
Ooooohhhh ja, kenn ich.
Ich bitte um sofortige Aufnahme in die Selbsthilfegruppe der renitenten Analogromantiker und konservativen Digitalsträublinge und unterstütze die Initiative “NI vor KI – Menschenrecht auf Nichtteilhabe an der Transformation in die digitale Demenz.”
https://www.bagso.de/themen/digitalisierung/aktion-leben-ohne-internet/aktuelle-meldungen/interview-mit-heribert-prantl/
https://www.blaetter.de/ausgabe/2023/juli/gegen-den-digitalzwang-das-recht-auf-ein-analoges-leben
Wir sind doch nicht ganz allein.
Ich glaub es gab sogar schon mal eine Petition zum Thema “Recht auf ein analoges Leben”.
Ein bisschen grotesk ist es ja schon, seinen Unmut über den Digitalisierungszwang mittels digitaler Technik zu äußern.
Aber anders wird man ja kaum noch gehört.
Es gilt also den “Gegner”( 😉 ) mit seinen eigenen Waffen zu “schlagen”.
Voila! Hier geht’s zur Petition:
https://civi.digitalcourage.de/recht-auf-leben-ohne-digitalzwang
Besten Dank!
Das (Menschen)Recht auf Nichtteilhabe an der Digitalisierung bedeutet aber nicht, dass Sie Ihren Schülern das Recht an der Teilhabe an der Digitalisierung und ihren Chancen vorenthalten dürfen. Wenn Sie den Schülern aber nicht entsprechende Kompetenzen vermitteln können/wollen, dürften Sie diese damit auch bewusst den Risiken und der von Ihnen als unausweichlich dargestellten digitalen Demenz ausliefern.
Ich auch –
Nur, wenn in Bayern ein verbeamteter Lehrer sich ab jetzt nicht bei “authega” anmeldet ( was wirklich nicht immer reibungslos klappt ) gibt’s keinen Lohnzettel mehr, außer für Hartgesottene, die einen Depperlantrag stellen.
So geht’s auch…..
So isses in Unternehmen auch.
“Lebenslanges Lernen” gilt eben nicht nur für unsere Schüler.
Ne, Spaß.
“UND entgegen der pauschalen Behauptung, mit diesem oder jenem allerneuesten HightechdigitalKIhotscheiß würde alles NOCH einfacher werden, empfinde ich es eher so, als würde alles NOCH komplizierter.”
Das ist so, da vielen Menschen leider die echten Grundlagen fehlen. Es gibt auch wenig Fortbildungen, die sich mit diese Thematik beschäftigen. Auch sind viele Fortbildungen einfach grottenschlecht und werden von Menschen gemacht, die selber keine Ahnung haben. Gute Leute würden ja Geld haben wollen…
Aber je nach Anzahl der übriggebliebenen Dienstjahre bleibt einem nichts anderes übrig. Gilt ja auch für Berufe außerhalb der Schule.
Hab schon mehrere Forstbildungen zu KI in der Schule gemacht.
Fazit: sehe den Mehrwert noch nicht. Also meine geplanten Stunden sind stimmiger, pfiffiger, durchdachter, meine Arbeitsblätter sind passgenauer und ansprechender, Rechenergebnisse waren z.T. falsch. Den Prompt so gut zu formulieren, dass er das liefert, was ich will, ist ganz schön aufwändig.
Ich nutze das, damit die Schüler ihre eigenen Texte eingeben und analysieren lassen. Die persönliche Rückmeldung ist dann nicht perfekt, aber immerhin ganz gut. Und so bekommt jeder eine Korrektur. Allerdings nutze ich auch die fobizz Tools. Die sind schon etwas mehr auf Schule und Effizienz ausgerichtet.
Bei Arbeitsblättern und h5p’s ist noch Luft nach oben. Aber mal eben schnell einen interaktiven Test oder eine Übungsabfrage zu erstellen, ist das brauchbar. Mal eben einen Text übersetzen oder in einfacher Sprache darstellen lassen, geht auch ganz gut.
Aber die Entwicklung ist sehr schnell, es wird also kommen.
Hallo, ich bin (privat) digitalisierungsfanatisch.
Dienstlich? LOOOOOOOOL!
Eine pathologische Mischung aus deutsch-neurotischem Bedenkenträgertum (gerne bei gleichzeitig maximaler Ahnungslosigkeit) und völliger Null-Ausstattung prägt das Zeitgeschehen der vorgeblichen “Digitalisierung” von Schulen.
Wie viele Schulen haben überhaupt nur (und das wäre das MINDESTE) aktuelle und gute Glasfaseranschlüsse?
Bei wie vielen Schulen gibt es keine oder falsche Kabelpläne?
Ja, danke auch.
Durch Kupfer-Vectoring und fünf Jahre alte access points von der chinesischen Müllkippe quetscht keine “””KI””” bei auch nur 50 oder 100 SuS die Digutalwurst durch…
Da braucht man von (alp)traumhaften Hightech-Visionen wie einer digitalen “Transformation” gar nicht anfangen zu sprechen.
Es ist wie immer im Schulwesen:
Absolut over-the-top Megasuperlative bei gleichzeitiger Nullinvestition.
Man nennt es auch: Lügen.
Ganz stumpfes, schlichtes Lügen.
Ich bin halt gerne gut informiert. Kann ja auch mal für eine Bewerbung in die sogenannte “Wirtschaft” nützlich sein.
Und ja, wir haben einen Glasfaseranschluss und eine ordentliche Anzahl an Endgeräten. Von Transformation würde ich zwar noch nicht reden, aber man kann schon ordentlich arbeiten.
Ich habe mich bisher Logineo ziemlich erfolgreich verweigert….nur das Grundlegende (nämlich die Anmeldung und die Kolleginnen eine Email-Addi zugewiesen) mit Hilfe gemacht. Und siehe da, manches erledigt sich fast von selber….Logineo soll komplett überarbeitet werden….ich muss mich erstmal nicht mehr kümmern und das so ganz ohne schlechtes Gewissen….
Kann mir eigentlich mal jemand Untis erklären? Das ist auch zu hoch für mich…? Wie liest man die Schüler aus Schild ein???
Bis die Überarbeitung von Logineo fertig ist, sind wir beide in Pension 😉
Aber sowas kommt raus, wenn die Politiker jedes Bundeslandes meinen, sie entwickeln was ganz Tolles. In den 90er wäre es das ja auch ganz fortschrittlich gewesen.
“Kann mir eigentlich mal jemand Untis erklären? Das ist auch zu hoch für mich…? Wie liest man die Schüler aus Schild ein???”
Da haben wir jemanden von der Firma aus dem Fortbildungsetat kommen lassen, der uns das alles in stoischer Ruhe und Geduld gezeigt hat. War sehr hilfreich.
Wir hatten vor den Sommerferien einen Crash-Kurs….und dann das Handbuch dazu bekommen. Das steht ja schon viel drin, woran ich mich auch erinnern kann, aber eben genau dieses kleine unscheinbare Detail wird mit den Worten „und wenn Sie die Schüler eingegeben haben“ abgekürzt….
Ich schaue mich mal bei meinen SL-Kollegen (die wenigen, die es nutzen) um, vielleicht erhalte ich da Input….
Eine weitere Fobi ist teuer (die erste hat der Schulträger bezahlt), das können wir uns nicht leisten….
Wobei mir gerade etwas auffällt?!? Warum sollte ich die Schüler bei Untis einpflegen? Sie meinen Webuntis? Da macht es Sinn.
Das Problem ist der Dreiklang zwischen Schild, Untis und Webuntis. Ich muss eine gute Datenbasis in Schild haben. Dann muss ich die Darstellung in Webuntis in Untis sehr genau vorbereiten. Die Schüler importiere ich dann in Webunits. Das ist auch sehr schön erklärt. Einen Export aus Schild zu machen ist ja auch relativ simpel.
Webunits bietet ja auch eine gespiegelte Benutzerumgebung (Spielwiese). Da kann man auch mal alles ausprobieren.
Eine Fortbildung kann man ja auch zusammen buchen (mit mehreren Schulleitungen aus verschiedenen Schulen). Es haben ja alle die gleichen Probleme. Wir dann natürlich auch bezahlbarer und alle Probleme liegen auf dem Tisch.
Der Schulträger macht gar nichts. Zumindest bei uns. Also helfen wir uns selbst. Es gibt einige Schulen, die das einsetzen und wir geben untereinander bei Problemen Support. Gibt es keine weiterführenden Schulen, wo Sie zu den IT Verantwortlichen einen guten Draht haben?
Ich merke gerade, dass ich wirklich noch eine Fobi brauche….aber vielen Dank, denn ich habe immer in Untis gesucht, anstatt in Web Untis den Versuch des Schülerimports zu suchen….ich probiere mal an der Stelle weiter….
Unser SchiLd ist perfekt gepflegt, das passt also schon mal….
Herzlichen Dank!
Immer gerne.
Nach Lektüre dist immer noch nicht klar, was diese digitale Transformation eigentlich sein soll.
Das Schulen Netzzugang haben, und Beamer (ggf. Smartboard) usw. in Klassenzimmern? Sollte längst selbstverständlich sein.
Dass Schüler digitale Endgeräte haben? Das wird dann problematisch. Kleiner Bericht aus meiner Nachhilfepraxis:
Kommen Schüler mit I-Pads, hat man gute Chancen, dass die Leute nicht gelernt haben Punkte, oder gar Funktionen, in ein Koordinatensystem einzuzeichnen. Macht ja GeoGebra für einen.
Leider ist dann häufig auch nicht gelernt, was eine Funktionsgleichung eigentlich ist (die muss man ja nur eintippen) und damit ist die gesamte Grundlage der Kurvendiskussion nicht da.
Das wird dann spannend, den Schülern den Anschluss wieder zu ermöglichen.
Der israelische Historiker und Bestseller-Autor Yuval Noah Harari (ua. “Eine kurze Geschichte der Menschheit”) über die Herausforderungen unserer Zeit (auch KI) in einem Interviwew mit der taz:
https://taz.de/Yuval-Noah-Harari-im-Zukunftsgespraech/!167783/
“.. Das wichtigste übergeordnete Ziel einer guten digitalen Bildung ist aus meiner Sicht, die digitale Transformation als gesellschaftliche Entwicklung selbstverständlich aufzugreifen und allen Schülerinnen und Schülern ein selbstbestimmtes Leben in der Kultur der Digitalität zu ermöglichen. Dabei gilt es, Chancen und Risiken gleichermaßen zu adressieren. ..”
Die Stelle könnte längst durch KI ersetzt sein. Bitte. Sonst ist es doch noch unglaubwürdiger als ohnehin schon.