Lehrermangel: Kultusminister legen neue Prognose vor – „eine sehr herausfordernde Situation“ (aber…)

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BERLIN. Die Bildungsministerkonferenz (BMK) – früher als KMK bekannt – hat einen aktualisierten Bericht zum Lehrereinstellungsbedarf und zum entsprechenden Angebot vorgelegt. Fazit: Die Lücke stellt die Länder auch künftig vor große Aufgaben. Die Differenz zwischen ausscheidenden und nachrückenden Lehrkräften summiert sich bis 2035 demnach auf knapp 50.000. Betroffen sind aber nicht alle Lehrämter gleichermaßen.

Wie viele fehlen da wohl? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Kurz- und mittelfristig ist die Zahl der grundständig ausgebildeten Lehrkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, geringer als der Bedarf. Erst langfristig wird eine Entspannung erwartet. Dies geht aus der aktuellen Zusammenfassung der Modellrechnungen der Länder zum Einstellungsbedarf und Angebot an Lehrkräften für den Zeitraum 2024 bis 2035 hervor, den die Bildungsministerkonferenz vorgelegt hat. Positiv gewendet: Der Bericht weist auf die guten Einstellungschancen im Schulsystem hin, die angehende Lehrerinnen und Lehrer in den kommenden Jahren vorfinden werden.

Ergebnisse: Lehrkräftemangel herrscht insbesondere bei den Lehrämtern für alle oder einzelne Schularten des Sekundarbereichs I und bei den Lehrämtern für den Sekundarbereich II (berufliche Fächer) oder für die beruflichen Schulen. Bei den Lehrämtern der Grundschule sowie für die sonderpädagogischen Lehrämter ergibt sich lediglich im Zeitraum 2024 bis 2026 ein niedrigeres Angebot an Neuabsolvierenden als Personen zur Bedarfsdeckung benötigt werden  – danach ergibt sich, vor allem aufgrund der gesunkenen Geburtenrate, eine Entspannung. Im Zeitraum 2024 bis 2035 stehen nahezu unverändert viele Neuabsolventen zur Verfügung – alles in allem also nicht genug.

„Die ‚Baby-Boomer-Generation‘ verlässt das Berufsleben, die nachrückende Generation ist viel kleiner“

In dem Bericht heißt es: „In der Summe der Berechnungen der einzelnen Länder stehen einem Einstellungsbedarf von 417.000 Lehrkräften in den Jahren 2024 bis 2035 lediglich 367.000 Neuabsolvierende des Vorbereitungsdienstes1 gegenüber, folglich ergibt sich rein rechnerisch eine Differenz in Höhe von 49.000 Personen. Eine derartige Differenz lässt allerdings keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Lehrkräfteversorgung – insbesondere auch auf den tatsächlichen Lehrkräftemangel – zu. Dazu bedarf es der hier vorgelegten tieferen Detailanalyse (nach Jahresscheiben und einzelnen Lehrämtern). Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation der Lehrkräfteversorgung in einzelnen Ländern und einzelnen Lehramtsbereichen bereits heute besonders angespannt ist.“

Und weiter: „Die demografischen Ursachen schlagen sich dabei in zweierlei Form nieder: Einerseits verlässt die ‚Baby-Boomer-Generation‘ das Berufsleben, die nachrückende Generation ist viel kleiner. Dies wirkt sich spürbar auf das verfügbare Lehrkräfteangebot aus, da die Wettbewerbssituation um Fachkräfte auf dem Gesamtarbeitsmarkt steigt und weiter steigen wird. Andererseits sind – aktuell vor allem in der Primarstufe – nicht nur aufgrund wachsender Geburtenzahlen in den letzten Jahren (bis einschließlich 2021) steigende Schülerzahlen zu verzeichnen. Zudem sind insbesondere seit den Jahren 2015/16 und zuletzt seit dem Jahr 2022 aufgrund der Fluchtbewegung aus der Ukraine (aber auch zunehmend durch weitere Zuwanderungen) die Schülerzahlen deutlich gestiegen, was den Lehrkräftebedarf signifikant erhöht. Auch die über die Jahre entstandene ‚demografische Rendite‘ (z. B. durch zurückgehende Schülerzahlen), die in den Ländern in unterschiedlichem Umfang zu Standardverbesserungen (u. a. in den Bereichen Inklusion, Ganztagsangebot und Sprachfördermaßnahmen) genutzt wurde, hat den Lehrkräftebedarf bei nunmehr steigenden Schülerzahlen noch gesteigert. Hieraus ergibt sich insgesamt eine sehr herausfordernde Situation im Bereich der Lehrkräfteversorgung.“

In einer Pressemitteilung heißt es: „Um den prognostizierten Entwicklungen entgegenzuwirken, müssen die Länder tätig werden.“ Die Bildungsminister verweisen darauf, dass die KMK im Juni 2022 die Ständige Wissenschaftliche Kommission damit beauftragt habe, Empfehlungen zur Lehrkräftebildung und der Gesamtpersonalsituation an Schulen zu erarbeiten, auch mit dem Ziel, das Studium und den wichtigen Beruf der Lehrerinnen und Lehrer durch weitere Maßnahmen noch attraktiver zu machen. „Die vorhandenen Konzepte und Maßnahmen der Lehrkräftebildung und -gewinnung sollen auf den Prüfstand gestellt und auch neue Wege gedacht werden. Es geht darum, sowohl die Qualität als auch die Quantität der Lehrkräftebildung zu verbessern.“

Tatsächlich erschienen die Empfehlungen vor zwei Jahren – und sorgten für viel Wirbel. Kein Wunder: Sie sehen Mehrarbeit für Lehrkräfte, größere Klassen und Hybridunterricht vor (News4teachers berichtete).

„Die Länder haben viel unternommen, um die zweite Phase der Lehrerbildung attraktiver zu gestalten”

Im März vergangenen Jahres hat die KMK dann die Einführung von „Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und zur strukturellen Ergänzung der Lehrkräftebildung“ beschlossen, mit denen flexiblere Qualifizierungswege in den Lehrkräfteberuf ermöglicht und neue Zielgruppen gewonnen werden sollen (News4teachers berichtete auch darüber). Mit dem Beschluss „Gestaltung von zusätzlichen Wegen ins Lehramt“ schuf die KMK einen konkreten ländergemeinsamen Rahmen für die Gestaltung von Qualifizierungswegen zu Ein-Fach-Lehrkräften sowie die Einführung sogenannter Quereinstiegs-Masterstudiengänge und dualer Studiengänge.

„Die Länder haben viel unternommen, um die zweite Phase der Lehrerbildung attraktiver zu gestalten”, erklärt die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke). „Mit neuen Ausbildungswegen und einer verbesserten Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg setzen wir auf mehr Flexibilität in der zweiten Phase der Lehrerbildung, um in einem gemeinsam gesetzten Rahmen neue Zielgruppen für den Beruf zu erschließen.“ Ob das reicht? Wohl eher nicht. Oldenburg: Es müssten weiterhin „Anstrengungen unternommen werden, um die Lücke zwischen der Zahl der Absolventinnen und Absolventen, die die Hochschulen verlassen, und dem Bedarf an den Schulen zu schließen.“ News4teachers

Hier geht es zum aktuellen BMK-Bericht.

Lehrermangel bleibt auf hohem Niveau, Zahl der Abordnungen steigt

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Realistin
9 Monate zuvor

Fachkräftemangel, weil zu unattraktiv.
Früher war es mal was für Muttis, heute bevorzugen die Homeoffice.
Männer siehste kaum noch an Schulen.
Deshalb:
18 % Gehalt rauf
30% Homeschooling; Selbstlernphasen integrieren.
4 Tage Woche ermöglichen.

Natürlich sollte auch frei sein, die Stunden auf 5 Tage zu streuen.
Eben mehr Freiheit und Flexibilität, integriert mit digitalem Lernen und Nutzen.

Es muss sich was verändern.

Ella
9 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Ist immer noch was für Muttis.

anka
9 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Nicht viel Zeit gehabt, um zu posten?
Ich vermisse die Fettschreibung mit Unterstreichung!
Die Litanei der bedeutenden Forderungen ohne irgendeine Idee der Umsetzung liest sch n wng bghckt.

Valentine
9 Monate zuvor
Antwortet  anka

4 Tage Woche bieten tatsächlich schon einige Schule, um ihre Attraktivität zu steigern.
Es gibt schon Schulen mit online Unterricht; manchmal mehr und manchmal weniger.

anka
9 Monate zuvor
Antwortet  Valentine

Wo, welche und v.a.: wie setzen die das konkret um?

Besseranonym
9 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

“Männer siehste kaum noch an Schulen.” – von wegen, wir freuen uns über jede nicht Technikabgewandte Dame, die uns unterstützt und nach Hege und Pflege ! bei uns bleibt ( nicht nur wegen dem Kuchen und dem Superkaffee 😉 Unsere Mädels tun auch den Klassen gut und die Betriebe melden zufrieden rück: Frau kann Technik.

PaPo
9 Monate zuvor

Milchmädchenrechnungen und Wahrsagerei…

“Der Bericht weist auf die guten Einstellungschancen im Schulsystem hin, die angehende Lehrerinnen und Lehrer in den kommenden Jahren vorfinden werden.”
… und die nicht mehr hinreichend viele Personen annehmen wollen. Dies auch zum “Angebot an Lehrkräften für den Zeitraum 2024 bis 2035 […].”

“367.000 Neuabsolvierende”
… äußerst gewagte Einschätzung.
Ist das noch Hoffnung oder komplett weltfremd?

“[…] auch mit dem Ziel, das Studium und den wichtigen Beruf der Lehrerinnen und Lehrer durch weitere Maßnahmen noch attraktiver zu machen.”
Ziel verfehlt… um Welten, nein, um ganze Galaxien.

Und man darf nicht müde werden zu betonen, dass hier mit Zahlen insb. im Bereich der Lehrer-Schüler-Relation kalkuliert wird, die ‘auf Kante genäht’ sind – zu viele und zu große Lerngruppen, die entsprechenden Aufwand bedeuten und die spärlichen Ressourcen der verbliebenen Lehrerschaft noch mehr schröpfen……..

Hans Malz
9 Monate zuvor

“Eine derartige Differenz lässt allerdings keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Lehrkräfteversorgung zu…”

Nö, die ist nämlich noch viel “herausfordernder” (Neusprech für: Wir haben überhaupt keinen Plan, wie wir das Problem lösen sollen und sitzen das aus.).

JoS
9 Monate zuvor

“danach ergibt sich, vor allem aufgrund der gesunkenen Geburtenrate, eine Entspannung”

Und ich sage voraus, dass es bis dahin noch mehr Krieg in Osteuropa und entsprechend viele neue Geflüchtete geben wird.

ABC
9 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Eben. In dieser Berechnung fehlt wie immer die Migration.

Se Länd
9 Monate zuvor

Ich freue mich schon auf unsere zukünftige Rückschrittskoalition. /s

Einer
9 Monate zuvor

Ich glaube, dies ist das erste Mal, dass in der solchen Statistik die beruflichen Fächer genannt werden. Zumindest sehe ich es zum ersten Mal. Kaufleute und IT gibt es noch viele, aber alle anderen Fächer sind Mängelware. Fachunterrichte für Bäcker, Konditoren, Schreiner, Metall, Elektro, Friseure, ReNo, Arzthelferinnen, KFZ-Mechatroniker und Anstreicher sind wirklich gefährdet. Zwar sinken hier die Ausbildungszahlen, aber die Fachlehrer sind fast immer Boomer. Der Fachunterricht fällt also schneller aus. Und ich als Kaufmann und ITler kann keinen Fachunterricht Holz übernehmen. Vielleicht sollten da die jeweiligen Innungen und Verbände mal irgendwie tätig werden.

DienstnachVorschrift
9 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Naja, das wird fachfremd unterrichtet. Funktioniert zwar nicht besonders gut, aber der Unterricht wird erteilt. Fachlich gesehen ist es nicht unbedingt anspruchsvoll, aber natürlich fehlt der Praxisbezug. In Wirtschaft ist das aber schon immer normal gewesen. Die Steuerfachangestellten, Verwaltungsfachangestellten, Bankkaufleute, ReNos werden ja überwiegend von Wirtschaftslehrkräften unterrichtet, die keinerlei Bezug zu den Ausbildungsberufen haben.

Brasilero
8 Monate zuvor

Das ist gut erkannt. Ich habe als Betriebswirt viele Klassen “online ” unterrichtet und konnte meinen SuS mit Beispielen aus dem Alltag den Lehrstoff praxisnah vermitteln

sagenHAFT
9 Monate zuvor

Die bisherigen Maßnahmen haben eigentlich fast immer nur die Bedingungen für die verbessert, die bereits Lehrer sind. Dadurch gab es aber zugespitzt ausgedrückt nicht einen Lehrer mehr.

Hans Malz
9 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Genau, man sollte die Bedingungen nur für Neueinsteiger verbessern und die alten am langen Arm verhungern lassen. Dann arbeiten die Neuen mit weniger Stunden für mehr Geld neben den Alten und werden von denen auch noch ausgebildet. Hmmm … Moment mal …

Chris
9 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Genau so läuft das doch heute schon! Der originär ausgebildete Lehrer mit 1. Staatsexamen muss für einen Hungerlohn ins Referendariat und sich anschließend noch um eine Stelle bewerben (mit der Gefahr nicht eingestellt zu werden), während der Quereinsteiger sofort E13 bekommt und die Stelle bei Bestehen mit der Note 4,0 sicher hat.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Ach so, ich erinnere mich an paradiesische Zeiten gar nicht sooo lange her. Da ging man für einen Hungerlohn ins Referendariat, um im Anschluss zig Bewerbungen zu schreiben und nicht mal eine Vertretungsstelle geschweige denn eine Planstelle zu ergattern. Da muss eine (also in Zahlen 1) Bewerbung doch glatt eine Zumutung sein….man verdammt noch mal zu hofieren….yeah….
Quereinsteiger haben übrigens keine Chance, sobald sich ein Vollerfüller bewirbt….
Alles volle ungerecht….oh man….

Henrik Klein
9 Monate zuvor

Also die Zeiten haben sich definitiv geändert.

Als Quer- (oder Seiten-?)Einsteiger hatte ich meine Referendariatszusage vor meinem (Nichtlehramts-)Master als Ingenieur (bin nur 1 Woche nach Erhalt der Masterurkunde ins Ref gestartet).

Vor der Abschlussprüfung Referendariat 4 Bewerbungen geschrieben, direkt 3 Zusagen bekommen und dann sofort verbeamtet worden.

Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, warum man überhaupt noch ein Lehramtsstudium machen sollte. Ein reines Ingenieursstudium ist sowieso einfacher als ein 2-Fach MINT-LA-Studium.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Und zum Thema, sobald sich ein Vollerfüller bewirbt, haben Quer- oder Seiteneinsteiger keine Chance mehr.
Wir haben letztens außerhalb der Saison (also zum Ende der Referendariatszeiten November/Mai) eine Planstelle ausgeschrieben. Beworben haben sich zwei Seiteneinsteiger vom Gymnasium und eine Vollerfüllerin GS. Die beiden Seiteneinsteiger haben sich mit viel Engagement beworben (Bewerbungsmappe war tippitoppi, gefragt ob sie sich vorher mal die Schule anschauen dürften), die Vollerfüllerin hat sich mit einer leeren Tintenpatrone, ohne Mappe, lose Blättersammlung) beworben. Im Auswahlgespräch das gleiche Bild. die Seiteneinsteiger hatten die Homepage gelesen, sich Gedanken gemacht und insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Die Vollerfüllerin war sehr auf ihr Thema fokussiert, war wenig interessiert an unserem Schulprofil, wenig engagiert….
Aber es war klar, dass man ihr die Stelle anbieten musste….ist halt so, obwohl wir eine andere Favoritin hatten….
Glücklicherweise hat sie die angebotene Stelle abgelehnt und wir durften bei unserer Seiteneinsteigerin zuschlagen….
Auch Schulen wollen die Wahl haben….da darf man sich als Bewerber schon ein bisschen ins Zeug legen, auch bei Fachkräftemangel…..

Chris
9 Monate zuvor

Was meinst Du wie toll das ist, wenn Du als Referendar die Stelle trotz Ordnungszahl 2,3 nicht bekommst, der Quereinsteiger, der mit dir in der gleichen Schule gleichzeitig seinen Vorbereitungsdienst in der gleichen Fächerkombination seinen Vorbereitungsdienst mit 4,0 abschließt, die Stelle bekommt, weil er sie ja vorab schon sicher hatte. Zudem hatte er die ganze Zeit E13 und musste nicht noch nebenbei kellnern, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können.

Entsprechend empfehle ich inzw. jedem Studenten während seiner Schulpraktischen Studien nicht das Referendariat anzustreben sondern gezielt den Quereinstieg.

Henrik Klein
9 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Warum sollte ein Seiteneinsteiger im Ref E13 bekommen? Ich hatte im Ref (inkl. mir) nur Seiteneinsteiger und da bekam keiner etwas anderes als das normale Ref-Gehalt eines normalen Refis.

Alex
9 Monate zuvor

Wir würden unserem Quereinsteiger vom Gym gern die fest ausgeschriebene Stelle geben. Leider müssen wir zunächst jedem mit Grundschulausbildung den Vorrang geben. Dazu kommt noch, dass die Fächerkombi leider nicht ideal ist, die BezReg verlangt eine 2-3jährige Zusatzquali für Deutsch oder Mathe. Scheint also keinen Mangel an Grundschulen zu geben…

Seiteneinsteiger
7 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Völliger Quatsch. Ein Lehrer mit Anstellung, der verhungert, sollte kein Lehrer sein.

Lera
9 Monate zuvor

„Ausgangspunkt für die Ermittlung des Gesamtbedarfs bildet

die Zahl derjenigen Lehrkräfte, die für die vorhandenen und prognostizierten Zahlen der Schülerinnen und Schüler bis zum Jahr 2035

als ERFORDERLICH ANGESEHEN WERDEN.“

https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/Dok_2_Bericht_LEB_LEA_2024.pdf (Seite 6)

Und da würde mich jetzt brennend interessieren:

WAS WIRD DENN ALS ERFORDERLICH ANGESEHEN???

—-> Mit welcher durchschnittlichen Klassengröße wurde gerechnet???

Diese absolute Basis-Information findet sich in dem fast 70-seitigen Pamphlet nicht!

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Es ist immer das gleiche: Tricksen, framen, verdunkeln, verdrehen…und danach sich rauswinden mit: “WiR HaBeN DoCh gESaGT ‘aNgEsEhEhn’!”

Im gleichen Moment: “Wiiiiiiiissenschaftsfeindlichkeit!”
“Vertrauensverlust in Institutionen…”

Oder auch:
“Sag mir, dass Du vorhast zu tricksen, ohne mir zu sagen, dass Du tricksen willst.”

Lera
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das stimmt, bis auf den Teil mit der Klassengröße – die wird wohl irgendwie „festgelegt“ sein.

Wissen Sie vielleicht, mit welcher Klassengröße die Jungs gerechnet haben?

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie aussagekräftig sind Statistiken, deren Daten “nach Gusto” festgelegt werden?

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000692
Es gibt sie ja, die festgelegten Lehrer-Schüler-Relationen und wenn man die zugrunde legt, dann hat man mehr als „nach gusto“…..(siehe §8)

Was mich eher irritiert, dass man prognostische Geburtenzahlen zugrunde legt. Das ist 2014 schon mal ganz fürchterlich schief gelaufen…..

Lera
9 Monate zuvor

Erste (!) Klassen haben demnach in NRW regulär bis zu 29 Kinder und ggf. sogar noch mehr.

Wie viele wären pädagogisch sinnvoll?

Kann sich ja mal jeder selbst überlegen.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die erwähnte Kommunikationstrickserei, die so einen Hauch “Zeitungsdrückerkolonne” mit dem schmierigen “Hütchenspiel”-Feeling erfolgreich verbindet.

Dass (wie so oft) die konkret Arbeitenden an der “Basis” (im dem Fall halt z.B. Wissenschaftler oder wiss. Mitarbeiter) da nicht dran schuld sind sei gerne gegeben.

ginny92
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Punkt ist denke ich, dass man x „pädagogische“ Berechnungen zum Lehrkräfte bedarf dagegen stellen kann und die Politik trotzdem sich weiterhin auf „ihre“ Daten beziehen wird. Und hier muss man einfach sagen die sind schon deutlich „schöngerechnet“ und das ist denke ich das was mit Trickserei bezeichnet, da sie suggerieren „ ach wird schon wieder bis 2035“. Und sie wissen sicher selbst wie lange sie bereits über das Problem Lehrkräftemangel berichten.

Ute
9 Monate zuvor

Nur mal als Exampel:
Volle Stelle: Schon mal ca. 36 Stunden in der Schule mit teils 8 Freistunden und Terminen.
Dann wären noch 4 Stunden am Abend angesagt mit Vorbereitung, Nachgang / Noten etc. und Klassenarbeiten etc.

4 Tage Woche würde ich sofort unterstützen.

anka
9 Monate zuvor
Antwortet  Ute

M.E. ist einer der Gründe, warum sich die 16 “Weisen” scheuen, eine Arbeitszeiterfassung einzuführen, der, dass der Stellenbedarf dann natürlich noch größer würde. Aus deren Sicht nachvollziehbar. Für LuL eine Katastrophe.
Was könnte helfen, außer wohlfeile Forderungen (nicht: Ute) zu posten: die eigene Arbeitszeit detailliert zu erfassen und Klage zu erheben. Dann gäbe es wenigstens mehr Geld.
Ich sehe nicht, wo die zusätzlichen KuK herkommen sollen, auch nicht wenn sich die Arbeitsbedingungen und Bezüge schlagartig verbessern würden.
Die 16 “Weisen” spielen auf Zeit und meine Befürchtung ist, dass sie das bessere Blatt haben, solange si nicht mit massenhaften, fundierten Klagen eingedeckt werden.

Heide Blume
9 Monate zuvor

Da ist auch eine Menge hausgemacht, nämlich bei den Arbeitsbedingungen. Unfähige Schulleitungen, die keine Ahnung von Menschenführung haben, unfähige Dezernenten, die dies unterstützen.

Die SL ist mit meiner Arbeit und vor allem mit meinen konträren Ansichten unzufrieden. Sie teilte mir mit, wenn ich jetzt mit 62 nicht in Pension gehe, dann würde sie mich an eine andere Schule abordnen. Dies sei mit dem Dezernenten abgesprochen.

Na, welche Variante werde ich wohl wählen?

Alex
9 Monate zuvor
Antwortet  Heide Blume

Wegen einer solchen SL würde ich nicht freiwillig auf Pensionsteile verzichten. Soll sie halt abordnen. Mit Glück ist es an der anderen Schule besser. Wenn nicht: vielleicht macht einen der ganze emotionale Stress ja krank?

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Heide Blume

Ihre SL hat die Dienstvorgesetzteneigenschaft, ist de facto aber nicht Ihr Chef im Sinne von Arbeitgeber. Mit Ihrer Pensionierung hat sie mal gar nichts zu tun.
Sie sollten sich mal mit dem Dezernenten unterhalten…..

Besseranonym
9 Monate zuvor

Liebes Fräulein Rottenmeier, ich habe ” Dezernent ” gegoogelt und bin bisschen ratlos: In Bayern würde die SL bei staatl.LuL an die Regierung von…..weitergeben, bei den wenig Städtischen an eine dem Dezernenten Ähnliche Stelle.
Sprechen Sie über LuL im Staatsdienst ? Bin wahrscheinlich total Föderalismus-verwirrt.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym

Also, in NRW gibt es ja auch Dezernenten, die sitzen aber in der Bezirksregierung….in der oberen Schulaufsicht.
Für Versetzungen ist bei uns die untere Schulaufsicht zuständig. Das muss natürlich vom Personalrat abgesegnet werden. Wie das bei Strafversetzungen ist entzieht sich meiner Kenntnis….aber als Betroffene LuL würde ich tatsächlich auch den Personalrat einschalten….(wahrscheinlich eher nicht den Dezernenten….)

dickebank
9 Monate zuvor

Aber nur für Grund- und Hauptschulen, für alle weiteren allgemeinbildenden Schulen sowie die beruflichen Schulen ist hier in NRW die untere Schulaufsicht bei den Landkreisen und kreisfreien Städten nicht zuständig.

Btw die fünf Bezirksregierungen in NRW (K, D, MS, Arnsberg, DT) sind als Mittelbehörde das Pendant zu den Regierungen von xyz in Bayern, derer es sieben gibt :

  • Bezirk Oberbayern.
  • Bezirk Niederbayern.
  • Bezirk Oberpfalz.
  • Bezirk Oberfranken.
  • Bezirk Mittelfranken.
  • Bezirk Unterfranken.
  • Bezirk Schwaben.
Pauker_In
9 Monate zuvor

Sie sollte sich besser mit dem Personalrat und ihrem Anwalt unterhalten…

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Ja, ich denke auch, dass dieser Weg der bessere ist….

ginny92
9 Monate zuvor

Ach so also ab 2035 ist dann alles tutti, weil es sind nur 50.000 in der Lücke die fehlen, ja dann. Glaubt das eigentlich irgendeiner so ? Man kann schon sehen anhand der Zahlen das dort mit Status qou gerechnet wurde. Und die SWK Vorschläge konnte man auch in Pfeife rauchen. Was wir brauchen würden, wäre eine Übereinkunft der Bundesländer gemeinsam die Bedingungen für aktive, sowie zukünftig Lehrkräfte und das Studium zu verbessern. Und zur Krönung sollte das mal keine 5 Minuten Pflaster Lösung sein.
Konkret kann ich mir für das Studium ( das müsste nämlich jetzt laufen um in 10 Jahren mehr Absolventen zu haben ) folgende Verbesserungen vorstellen. Einstellung von mehr Personal für diesen Studienbereich, Erhöhung des Bafögs und den Zugang dazu, zudem die Bezahlung des praxissemester oder ermöglichen von Bafög Bezug in diesem Semester, innerstruckturelle Verbesserung ( da liegen die Probleme bei den Unis unterschiedlich), elektronischen Weiterleitung des Masterabschlusses und Anmerkung dieser (alle anderen Arbeitgeber akzeptieren es nur für das Ref muss ein beglaubigte Zeugniskopie am besten gleich vorliegen), Prüfen der Fachleitungen auf Eignung und eine höhere Besoldung und volle Auszahlung an Tag 1. Für NRW würde sich es ebenfalls anbieten den Start von mitten im Halbjahr an den Anfang zu verschieben.
Die Verbesserungen für aktive Lehrkräfte liste ich jetzt hier der Länge halber nicht noch mal mit auf. Zu dem denke ich ist das klar.

Blaue Blume
9 Monate zuvor

In Deutsch verhält es sich ebenso, da mussten wir im zweiten Studienjahr auch ma. Literatur belegen und die die Prüfung ablegen. Auch bei uns sind Studenten durchgefallen.
Ich habe auch nebenher gearbeitet.
Diese Generation ist es einfach nicht gewöhnt , für sich Verantwortung zu übernehmen , erst Recht nicht für andere. Sie sind schlicht und ergreifend nicht belastbar.
Woran liegt es?
Selbst in der Schule muss ich beobachten, dass Schüler alleine wenig auf die Reihe bekommen, wenn sie gefordert werden. Sie wollen für Selbstverständlichkeiten gelobt werden. Kein Wunder, dass das Niveau sinkt.

Catherine Heath
9 Monate zuvor

Schade, dass die Englische Professorin anscheinend nur „Denglisch“ konnte

A. Born
9 Monate zuvor

Mir “bestätigt” dieser “Fall” eher das heute jeder Depp ein Abi bekommt und wer nicht völlig verblödet ist dieses auch noch mit einem Einser-Schnitt.
Im Übrigen war es schon immer so, dass ein Studium auch mit viel Theorie verbunden ist, die mit den Tagesanforderungen in der realen Welt wenig zu tun hat.
Wem das früher nicht passte hat eine Ausbildung statt an einer Uni zu studieren und ließ nicht seine Mutter “Mimimi- Briefe” schreiben.
Und schließlich: warum brantragte die Studentin Bafög wenn beide Elternteile Lehrer sind?
Wenn das bewilligt wurde scheint wirklich etwas mit dem System nicht zu stimmen….

Bernd
8 Monate zuvor

Kann ich nur bestimmen. Informatik zB. Da sitzen die Lehramtsstudenten mit denen die Informatik Studieren in einem Kurs.
In Technik muss ein Kurs belegt werden der von den Physikern nicht gewählt wird weil er zu schwer ist usw.

Katinka
8 Monate zuvor

Ich habe eine Frage:Wie kann es sein, dass von 222 Lehramtsanwärtern, im November 2024 nur die Hälfte eine Stelle bekommen hat? Ein Blick in das Stellenportal zeigt,dass kaum Lehrerinnen im Grundschulbereich gesucht werden.Wie kommt es dennoch dazu,dass immer noch von einem eklatanten Lehrermangel gesprochen wird ?

Katinka
8 Monate zuvor

Von 222 Lehramtsanwärtern haben im November 127 keine Stelle erhalten.Wie kann das sein ?Des Weiteren sind kaum Stellen für Grundschullehrerinnen ausgeschrieben. Wieso wird immer noch von einem eklatanten Lehrermangel geschrieben?

Reiner
8 Monate zuvor

Wäre es nicht jetzt an der Zeit, neue pädagogische Hochschulen zu etablieren, um Lehrkräfte gezielter auszubilden? Und für die fehlenden MINT Lehrkräfte muss es in der Ausbildung schneller gehen.

Herr S
8 Monate zuvor

Der sächsische Lehrerverband freut sich auf die tatkräftige Unterstützung des Herrn C.,welcher sich gern als Springer für die Verringerung der zahlreichen Ausfallstunden zur Verfügung stellt.
Dann sind die Diäten wenigstens sinnvoll eingesetzt, denn der Steuerzahler zahlt schon des längeren seine ” Beschäftigung”.

Alfred Ahrens
8 Monate zuvor

Warum wohl gibt es solche Probleme in Estland, Litauen und Finnland nicht?

Regina W
8 Monate zuvor

Nett gemeint, aber nicht umsetzbar.
Wenn man bedenkt, wie sich das Schülerverhalten verändert hat bis hin zu Bedrohungen man Klassen hat, wo kaum deutsch gesprochen wird.
Da werden Frühpensionen sicher bevorzugt.
Eigentlich geht das schon jahrelang so, erkannt aber nichts getan

Binze
8 Monate zuvor

Was Jammern Die ,15 Wochen Ferien,alle paar Jahre Sabbatjahr Weltreisen ,Früher in Pension , Privatversichert, 6 Jahre Studieren, und denn Schülern lernen wo man am besten Urlaub macht usw.

Binze
8 Monate zuvor

Nochmal die Lehrer Jammern auf hohem Niveau zuviel Gehalt für Wenig Leistung und zuviel Urlaub