Durchbruch in der Leseförderung: eKidz-App liefert evidenzbasierte Erfolge in heterogenen Klassenzimmern

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MÜNCHEN. Ein Blick in die Realität zeigt: Sprache ist die Mutter aller Integration. In einer Klasse mit 30 Jugendlichen aus 10 verschiedenen Nationen und Kulturen spricht oft die Hälfte mangelhaft Deutsch, ein Drittel kämpft mit Armut und ein halbes Dutzend leidet unter Traumata. Im jüngsten IQB- Bildungstrend erreichen Einwandererkinder deutlich schlechtere Werte als Schüler ohne Migrationshintergrund. Späterer Unterricht kann diesen Rückstand kaum ausgleichen. Wie KI-gestützte, personalisierte Lernanwendungen die Herausforderungen des deutschen Schulsystems meistern und neue Chancen für sozial benachteiligte Kinder schaffen, zeigen aktuelle Studien zur Leseförder-App eKidz.

Junge, Mädchen mit Tablets in Schule, lächelnd.
Aus der Not eine sinnvolle App für die Leseförderung gemacht: Start-up-Gründerin Nataliya Tetruyeva hat mit eKidz ein wissenschaftlich basiertes Diagnose- und Förder-Tool geschaffen, dass zum Selbstlesen motiviert, die richtige Aussprache und Intonation vormacht, Schüler:innen und Lehrkraft leicht verständliches Feedback ermöglicht und genau auf dem Niveau fördert, auf dem sich das Kind gerade befindet. Foto: Shutterstock.

Evidenzbasierte, personalisierte Förderung ist eine Lösung für die Herausforderungen im heterogenen Klassenzimmer. Und genau hier setzt die eKidz-App an. Sie bietet eine flexible Möglichkeit, Lesefähigkeiten gezielt und vor allem erfolgreich zu fördern – besonders, wenn sie unter KI-Einsatz weiterentwickelt wird. Das zeigen gleich mehrere Studien, die die Wirksamkeit der App belegen.

„Wir hatten zwar bislang sehr gute Rückmeldungen aus den Schulen, was den Lernerfolg über eine Lernmotivation durch die Nutzung unserer App betrifft“, sagt Nataliya Tetruyeva, die eKidz 2017 als Start-up-Projekt ins Leben gerufen hat. „Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass eKidz wirksam ist. Das bedeutet auch, dass Schulen eKidz als evidenzbasierte App guten Gewissens mit Fördergeldern, beispielsweise aus dem Startchancen-Programm, anschaffen können.“

Zu dem Schluss, dass sich die App besonders für die Anwendung in heterogenen Klassen eignet, kommt das Forschungsteam der Universität Regensburg im Rahmen des Forschungsprojekts ALFA2. Die Autor:innen vom Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Dr. Johannes Wild und Prof. Dr. Anita Schilcher, betonen die Bedeutung evidenzbasierter Förderprogramme, um Bildungsungleichheiten zu verringern.
„Die eKidz-App zeichnet sich durch ein einzigartiges didaktisches Konzept aus, das auf wissenschaftlich fundierten Prinzipien basiert“, betont der Experte für Lesedidaktik Dr. Johannes Wild. „Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist die systematische Progression der Lesestufen, die von hierarchieniedrigen zu hierarchiehöheren Fähigkeiten führt. Diese Progression ermöglicht eine gezielte Förderung, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Kinder orientiert.“

Wirksam. Lernstandserhebung als Schlüssel

Das Besondere an eKidz sind die 13 fein differenzierten, aufeinander aufbauenden Lesestufen sowie die in das Programm integrierte KI-gestützte Lesediagnostik zur Lernstandsfeststellung und individuellen Förderung.
An ALFA2 nahmen rund 1.400 Schülerinnen und Schüler aus 22 Schulen teil. Die Mehrheit der Kinder, nämlich 62 Prozent, hatte einen Migrationshintergrund, das heißt mindestens ein Elternteil war im Ausland geboren. Gemessen an der Anzahl der Bücher zuhause, hatten darüber hinaus 65 Prozent der Kinder insgesamt einen eher geringen sozioökonomischen Status.

Die wichtigsten Ergebnisse von ALFA2: Das Training mit der eKidz-App ist grundsätzlich wirksam. Die positiven Effekte auf die Lesekompetenzen steigerten sich während des Erhebungszeitraums – unabhängig von der Leseleistung oder der Motivation zu Beginn der Nutzung. Dabei machte es auch keinen Unterschied, ob die Schüler:innen die App während des Unterrichts oder zuhause genutzt haben, um zu üben. Beide Formen waren gleich wirksam. Es konnte gezeigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler signifikant vom Training mit der ekidz-App profitierten. Die Lernzuwächse waren mit der Integration der KI gestützten Leseflüssigkeit Diagnose und sofortigem adaptivem Feedback noch stärker.

Mehr ist mehr: Nachweisbarer Lernerfolg durch regelmäßige Nutzung

Eine weitere Untersuchung kommt ebenfalls zu vielversprechenden Ergebnissen: In puncto Lesegeschwindigkeit, Genauigkeit des Textverständnisses und Komplexität des Leseverständnisses führt eine intensive Nutzung der eKidz-App zu signifikanten Verbesserungen.

So fand der Spezialist für immersives Sprachenlernen Dr. Bernd Nuss, Lehrkraft und Adjunct Assistant Professor an der Universität Calgary, Kanada, in seiner Evaluation von eKidz heraus: Je öfter Schüler und Schülerinnen die App nutzen, desto besser wird ihr Verständnis von komplexen Texten. Während sich Kinder, die die App nur selten bis kaum nutzen, im gleichen Zeitraum lediglich um etwa 5,8 Prozent verbessern, ist bei den regelmäßigen Nutzern eine Leistungssteigerung von 10,4 bis 12 Prozent zu verzeichnen. Auch die Lesegeschwindigkeit und die Genauigkeit des Textverständnisses verbesserte sich im Vergleich. Bei nicht-deutschsprachige Schüler gab es einen Lernzuwachs von 11,4 bis 15 Prozent durch intensive App-Nutzung.

Lernlücken auffüllen und Motivation steigern

In Luxemburg wurde eKidz über einen Zeitraum von zwei Schuljahren von 2022 bis 2024 im Rahmen eines Pilotprojekts an Grundschulen getestet. Hier nahmen 23 Lehrkräfte und rund 300 Schülerinnen und Schüler teil. Die Befragung der Lehrerinnen und Lehrer wurde mit Hilfe eines Fragebogens durchgeführt.
Das Ergebnis ist eindeutig: 94 Prozent der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer waren zufrieden bis sehr zufrieden mit der Anwendung. Besonders hilfreich fanden sie eKidz bei der Bewertung der Lesekompetenz und bei der Rückmeldung an die Schüler:innen und deren Eltern. Auch die Aufnahmefunktion der App kam gut an. Insbesondere Schüler:innen mit Leseschwierigkeiten konnten von dieser Funktion sowie den Feedback-Einstellungen profitieren.

„Die App ist toll“, schreibt beispielsweise eine Lehrkraft. „Mir, sowie auch den meisten Schülern, hat es sehr viel Spaß gemacht damit zu arbeiten und ihre Lernerfolge zu erkennen. Viele trauen sich nun Vorträge vor der Klasse zu halten, da sie mit der Aufnahmefunktion gelernt haben, bewusst zu lesen und die zu trainieren.“ In der Kommunikation mit den Eltern veranschauliche das Tool auf konkrete Weise, was sonst schwer zu erfassen ist, lautet die Antwort einer anderen Lehrkraft.
Von einer hohen Motivation der Schülerinnen und Schüler berichteten 88 Prozent der befragten Lehrkräfte. 69 Prozent der Lehrkräfte, die die Audioaufnahmefunktion nutzten, gaben an, sie die Lernfortschritte der Kinder dadurch besser nachvollziehen können.

Schließlich wurde in der Ukraine, wo eKidz im Rahmen eines Humanitarian Projekt im Schuleinsatz ist, ebenfalls eine wissenschaftliche Auswertung vorgenommen. Insbesondere in den Kriegsgebieten nutzen Grundschulkinder die eKidz-App zur Unterstützung beim Lesenlernen und um Defizite auszugleichen. Auch hier kamen die Forscher nach Auswertung der Daten von knapp 5.000 Grundschulkindern zu einem übereinstimmenden Ergebnis: Wer eKidz regelmäßig über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen nutzt, hat einen deutlichen Vorsprung beim Lesenlernen gegenüber Kindern, die die App nicht im Home Schooling beziehungsweise Fernunterricht nutzen. Bei der Lesegeschwindigkeit beträgt die Steigerung 10 Prozent. Außerdem gibt es laut Studie positive Effekte auf das Interesse, die Motivation und Leseaktivität.

Startchancen-Programm: eKidz als effektives Tool

Die Ergebnisse dieser Forschung bieten wertvolle Anknüpfungspunkte für das Startchancen-Programm, das die Verbesserung von Bildungschancen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien zum Ziel hat. Mit der KI-Diagnose von eKidz lassen sich durch kontinuierliche Messung und Analyse der Programmwirkung detaillierte Einblicke in den Lernprozess gewinnen, um individuelle und zielführende Fördermaßnahmen zu gestalten.
Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Maßnahmen, die die Länder zur Verbesserung der Bildung ergreifen, einer klaren Rechenschaftspflicht unterliegen. eKidz kann hierbei als Grundlage für die Bewertung des Lernerfolgs dienen. Die evidenzbasierten Daten und die KI-gestützte Lesediagnostik der App ermöglichen eine transparente und objektive Messung der Fortschritte. Dies schafft die Voraussetzungen für eine kontinuierliche Verbesserung der Bildungssysteme und stellt sicher, dass die eingesetzten Ressourcen effektiv genutzt werden.

Über eKidz

Seit beinahe 10 Jahren setzt Hamburg erfolgreich auf eine flächendeckende Leseförderung. Mit dabei seit 2022: eKidz, eine wissenschaftlich basierte App für Lesediagnose und Lesetraining. Auch andere Bundesländer setzen die App ergänzend zu Methoden wie etwa dem Leseband ein. So stehen beispielsweise Lehrkräften in Niedersachsen an allen Grundschulen eKidz-Lizenzen kostenfrei zur Verfügung.

Der Grund: Die eKidz-App ist konzipiert für das eigenständige Leseflüssigkeitstraining in der Schule und zuhause. Sie schult unterschiedliche Teilkompetenzen des Lesens auf dem individuellen Niveau des Kindes und ermöglicht so eine zielgerichtete Förderung der Sprachentwicklung für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe – sowohl für Kinder mit deutscher Muttersprache als auch solche mit Deutsch als Zweitsprache.

In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie Oldenburg, der Uni Regensburg sowie der Hochschule Flensburg ist das Start-up Projekt zu einem umfassenden adaptiven Lernprogramm fürs Lesen geworden. Ein KI-gestütztes Diagnose-Tool macht individuelle Förderung und Lernstandserhebungen für Lehrkräfte noch einfacher.
Hier erfahren Sie mehr über eKidz: www.ekidz.eu.

Dies ist eine Pressemeldung der eKidz.eu GmbH.

 

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