Erlass: Schulen müssen Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt entwickeln – Personal dafür? Offenbar Fehlanzeige

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LEONBERG. Nacktfotos in Chatgruppen, Catcalling auf dem Schulhof, Übergriffe im Klassenzimmer – sexualisierte Gewalt ist an Schulen traurige Realität. Doch oft wird das Problem tabuisiert oder nicht ernst genug genommen. Jetzt zieht das Land Baden-Württemberg Konsequenzen: Alle Schulen müssen ein Schutzkonzept einführen, um Kinder besser zu schützen, Lehrkräfte zu sensibilisieren und klare Handlungsstrategien für Verdachtsfälle zu schaffen. Aber: Zusätzliches Personal dafür? Gibt’s offenbar nicht. 

“Bitte mal schnell sexualisierte Gewalt eindämmen!” “Klaro.” Illustration (mithilfe von KI erzeugt): Shutterstock

So richtig deutlich sprechen die Amtsträger und Experten am Beruflichen Schulzentrum in Leonberg nicht an, was an den vielen Schulen im Land tagtäglich passiert, aber die Plakate an der Wand liefern eine grobe Vorstellung: Ungewolltes Anfassen wird gezeigt, Übergriffe im Netz und das sogenannte «Catcalling», etwa wenn jemand einer Frau anzüglich hinterherruft oder pfeift. Das Land macht jetzt gegen solche Angriffe mobil. Alle Schulen werden verpflichtet, ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt einzuführen. Es geht um Handlungsfähigkeit bei konkreten Verdachtsfällen und um eine neue Kultur an Schulen.

Klar ist: Sexualisierte Gewalt gehört zum Alltag. «Es kann überall vorkommen, an jeder Schule», sagt Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) in Leonberg. Statistisch seien ein bis zwei Kinder pro Klasse von sexualisierter Gewalt betroffen. «Das wollen und können wir nicht akzeptieren.» Besonders häufig Opfer seien Kinder mit Handicap, mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, die sich nicht wehren könnten.

152 Fälle in der Kriminalstatistik

Nacktfotos in Chatgruppen, unangemessene Berührungen im Klassenzimmer, Missbrauch im Sportunterricht – der Umgang mit solchen Fällen ist schwierig. An wen können sich Opfer wenden? Wie schafft man eine Vertrauenskultur, damit Kinder überhaupt den Mut aufbringen, Missstände aufzuzeigen? Und wie müssen Lehrer damit umgehen? Wann muss gehandelt werden?

Der Polizei werden nur wenige Fälle bekannt, im Jahr 2023 registriert die Kriminalstatistik 152 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an Schulen in Baden-Württemberg. Für 2024 gibt es noch keine Zahlen. Aber viel spielt sich im Dunkelfeld ab. Häufig werde das Problem noch bagatellisiert und tabuisiert, sagt Schopper. Oft wüssten Kinder und Jugendliche gar nicht, dass sie Opfer geworden seien. Und bei Lehrkräften bestehe mitunter eine große Unsicherheit, was bei einem Verdachtsfall zu tun sei. Auch müsse die Möglichkeit bestehen, falsch verdächtigte Personen zu rehabilitieren. Sonst könne das Leben zerstören, so Schopper.

Wie beim Brandschutz

Die Schulen sollen nun verbindliche Schutzkonzepte einführen. Mit Leitfäden, Fortbildungen und Interventionsplänen soll sexualisierte Gewalt strukturierter und besser bekämpft werden. Lehrkräfte sollen schneller und besser auf ein Netzwerk an externen Experten zugreifen können. Schopper erinnert daran, was der Amoklauf von Winnenden ausgelöst hat an Konzepten gegen Gewalt an Schulen. So etwas brauche es auch im Kampf gegen sexuelle Übergriffe.

Und was ist mit Ressourcen, also: Personal, das die zusätzliche – doch angeblich so wichtige – Aufgabe erledigen soll? Gibt es offenbar nicht. «Um die Schulen bei der erfolgreichen Umsetzung der Gewaltprävention zu unterstützen, stehen Fortbildungen für Schulleitungen und Lehrkräfte sowie alle an Schule Beschäftigten zur Verfügung. Die Präventionsbeauftragte des ZSL begleiten und beraten den Prozess», so heißt es dazu lediglich in einer Pressemitteilung des Kultusministeriums.

«Keine Schule fängt bei null an», meint Ministerin Schopper. «Es können vorhandene Projekte, Programme und Strukturen verwendet, integriert und individuell an das schuleigene Schutzkonzept angepasst werden. Das neue Schutzkonzept gibt den Schulen einen Rahmen, aber auch klare Handlungsrichtlinien an die Hand, damit sie als erste Anlaufstelle im Falle von sexualisierter Gewalt die nötige Unterstützung bieten können.»

Es ist so ähnlich wie beim Brandschutz, meint die Unabhängige Beauftragte des Bundes für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus. Nur weil in jedem Flur Pläne für den Notfall hängen würden, wüssten die Menschen, wo es im Fall eines Feuers lang geht. Das brauche es auch im Kampf gegen sexualisierte Gewalt. «Die Hilfslosigkeit ergreift uns bei dem Thema ein ganzes Stück mehr», sagt Claus. Es brauche klare Standards und Kriterien. Wenn Schülerinnen und Schüler eine gewisse Kompetenz vor Ort spürten, dann führe das auch dazu, dass mehr Vorfälle angesprochen würden.

Normalität im Klassenzimmer?

«Es gibt in unserem Umfeld niemanden, der auf sozialen Medien noch keine anzüglichen Inhalte geschickt bekommen hat», sagt der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Joshua Meisel. «Es ist extrem dramatisch, dass es so zur Normalität geworden ist.» Das Problem sei weitaus schlimmer als die Kriminalstatistik vermuten lasse.

Am Beruflichen Schulzentrum in Leonberg sind sie bei dem Thema vorangegangen, haben bereits eine Vertrauensstelle aus dem Boden gestampft und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für geschilderte und beobachtete Fälle nach festem Muster verfasst. Lehrer sollen Protokoll führen, sich sofort an eine Vertrauensperson wenden. Handelt es sich nur um eine Grenzverletzung oder um einen sexuellen Übergriff? Geht es um einen begründeten oder nur vagen Verdacht? Solche Fragen müssten dann geklärt werden. News4teachers / mit Material der dpa

Was Schulen vorzulegen haben

Die angeordneten Schutzkonzepte zielen laut Baden-Württembergs Kultusministerium darauf ab, junge Menschen in der Schule noch besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Und sie trügen dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler, die an einem anderen Ort sexualisierte Gewalt erfahren, in der Schule Ansprechpersonen finden, die ihnen helfen können. Konkret besteht ein Schutzkonzept gemäß den Vorstellungen aus folgenden Elementen:

  • Leitbild
  • Interventionsplan (Vorgehen bei einem Verdachtsfall)
  • Kooperationsmöglichkeiten (Unterstützung durch externe Fachleute)
  • Personalverantwortung
  • Fortbildungen (für Schulleitungen und Lehrkräfte, aber auch Basiswissen für die gesamte Schulgemeinde; bietet das ZSL an)
  • Verhaltenskodex (verbindliche Vereinbarungen in der Schule)
  • Partizipation (Beteiligung von vor allem Schülerinnen und Schülern und Eltern)
  • Präventionsangeboten
  • Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen

Schulen werden mit Erwartungen überfrachtet – und müssen daran scheitern. Deshalb: Lasst Lehrer endlich mal in Ruhe arbeiten!

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Mika
1 Monat zuvor

Auch meine Schulleitung (in BB) schrieb letztens in einer Mail, dass wir ein Gewaltschutzkonzept entwickeln müssten. Dazu soll sich eine „Steuergruppe“ finden, welche das Konzept ausarbeitet und im Kollegium zur Diskussion stellt. Zeitliche Ressourcen dafür? Gibts keine.
Is ja nich so, dass wir zeitliche Kapazitäten dafür hätten – im Gegenteil, alle schruppen unbezahlte Überstunden… Ich bin gespannt, ob sich ein Depp findet.

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Ei uns hat sich die Schulleitung einfach einen „Deppen“ ausgeguckt. Keine Chance auf Ablehnung des zugeteilten Jobs…

Schlaubi
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Was passiert, wenn die Aufgabe schlecht ausgeführt wird? Welche Konsequenzen hat das für die einzelne Lehrkraft? Dass der Job schlecht gemacht wurde, setzt ja voraus, dass das Konzept intensiv betrachtet wurde.
Das Konzept würde ich innerhalb von 30 Minuten mit chatgpt erstellen lassen und zur Durcharbeit den anderen geben. Wer dann etwas auszusetzen hat, kann es ja gern umschreiben…
Eine Kollegin meinte neulich: 5 Minuten dumm stellen, spart viel Lebenszeit.
Das versuche ich immer stärker umzusetzen bei Extraaufgaben.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Schlaubi

Das ist der Weg.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Schlaubi

Das ist ein bisschen wie früher, wenn es darum ging, dass nach dem Sonntagsmittagessen gespült und abgetrocknet werden muss.

Mit Freude antreten – dann aber erst einen Teller und dann noch die Bratenschüssel fallen lassen …und zack!! …bist du raus aus der Nummer.
Diese Sicherheitskonzepte liegen quasi fertig in allen KuMis … und sollen eigentlich nur auf die jeweiligen Besonderheiten der jeweiligen Systeme angepasst werden.
Ohne diese Vorlage würde ich per se eine Erarbeitung ablehnen.

Der Witz ist nämlich – wie bei 1000 anderen Sachen im schulbürokratischen Gedriss – , dass alle das Rad neu erfinden sollen … die Ideen eingesammelt werden, abgelegt werden, dann nicht mehr zugänglich gemacht werden und die Antwort an die jeweiligen Schulen zu 85% lauten, dass sie sich das gaaaannz anders vorgestellt hätten und demnach alles nochmal überarbeitet werden muss.

Am Arsch die Räuber!

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Und wer hat an Ihrer Schule das Konzept erarbeitet? Wir haben ja vor fast drei Jahren die Weisung erhalten…..

Hysterican
1 Monat zuvor

Bei uns ist es tatsächlich so, dass immer mal wieder ein Vorstoß seitens der SL gemacht wird …. Arbeitsgruppen angedacht werden … sich aber aus benanntem Grund niemand findet, der das ernsthaft in Angriff nehmen will.
unsere anderen Baustellen sind allerdings auch so vielfältig – und werden quasi beständig mehr – sodass eine Festschreibung des gewünschten Sicherheitskonzepts (noch) nicht abgeschlossen ist.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Dann würd ich ganz entspannt meine Dokumentation der Arbeitszeit vorlegen und fragen, was ich dafür weglassen soll.

Caro
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

In welchen Bundesländern oder an welchen Schularten unterrichten eigentlich die, die der Schulleitung angeblich irgendwelche eigenen Arbeitszeitdokumentationen vorlegen?
Bei uns bringt das null, außer dem Hinweis, dass Lehrerarbeitszeit eben NICHT erfasst wird und die Arbeit aber trotzdem gemacht werden muss.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Caro

Aber dann folgt halt die Überlastungsanzeige mit Hinweis auf die Arbeitszeiterfassung. Sollte die Schulleitung das auch wegwischen erfolgt die Krankheit und die Beschwerde bei der Schulaufsicht.

Omg
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/inken-gallner-die-wochenarbeitszeit-ist-eine-gute-idee-110349249.html
Passt: Die oberste Richterin ist sich nicht sicher, ob bei Lehrkräften die Arbeitszeit zu messen ist.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Omg

Paywall…

Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo
Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Omg

Mir ist nicht ganz klar, was an: „Arbeitszeiten sind zu erfassen“ unklar ist. Das Europarecht hat meines Wissens keine Ausnahmen vorgesehen.

Omg
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Sehe ich auch so.

Jette
1 Monat zuvor

Folgende Elemente soll das Schutzkonzept der Schulen umfassen:

  • Leitbild (haben alle Schulen bereits, meistens völlig inhaltsfrei…)
  • Interventionsplan (Vorgehen bei einem Verdachtsfall) (erwarte ich vom Schulamt!)
  • Kooperationsmöglichkeiten (Unterstützung durch externe Fachleute) (erwarte ich vom Schulamt!)
  • Personalverantwortung (erwarte ich vom Schulamt!)
  • Fortbildungen (für Schulleitungen und Lehrkräfte, aber auch Basiswissen für die gesamte Schulgemeinde; bietet das ZSL an) in meiner Freizeit oder in meiner Arbeitszeit???
  • Verhaltenskodex (verbindliche Vereinbarungen in der Schule) (erwarte ich vom Schulamt!)
  • Partizipation (Beteiligung von vor allem Schülerinnen und Schülern und Eltern)
  • Präventionsangeboten (erwarte ich vom ZSL!)
  • Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen (erwarte ich vom Schulamt, in Beschwerdefällen sind die ja ganz großartig!)

So und jetzt lehne ich mich entspannt zurück und warte darauf, dass KuMi und RP gemeinsam mit dem SSA tätig werden, denn DAS IST IHR JOB! Macht endlich mal selber was, anstatt alles auf die Lehrkräfte und Schulleitungen abzuschieben!!!

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Jette

Nagel auf den Kopf getroffen: Nicht unser Job!

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Jette

Genau das!

….aber wenn irgendwo was schiefläuft, dann können die Behörden anfangen, an den Schutzkonzepten herumzukritisieren und dann -tadaaaa! – den KuK an der Basis die Schuld in die Klumpen zu schieben.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Jette

Wird nicht vom Schulamt kommen. Für die Erstellung müsste das Schulamt sein Personal bezahlen und es würde sich dadurch juristisch angreifbar machen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Wenn das Kollegium hinreichend aufgeklärt und es künftig vermieden wird, dass wohlwollende Helfer*innen sich durch einen Fehler selbst mit einem Fuß in den Knast stellen (“Verbreit

Anjane
1 Monat zuvor

Und wie immer…jede Schule erfindet das Rad neu und muss ein eigenes Konzept schreiben

Ruhrgebiet
1 Monat zuvor

Das ist jetzt nicht wirklich ein zielführender Kommentar, aber ich kann das Wort “Konzept” nicht mehr hören. So wie etwa vor 15 Jahren das Wort “Evaluation” .
Ich würd’ so gerne einfach nur gut (das kann ich) – und mit viiiieeel Zeit für die Kinder, unterrichten.
Wäre das schön!!!

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Gibt es eigentlich irgendetwas, was die Schulen, sprich die Lehrkräfte nicht regeln sollen?
Die (a)sozialen Medien bieten so eine unüberschaubare Bandbreite von moralischem und menschenverachtendem Schrott, und diese Krake hat bereits unkontrolliert um sich gegriffen, so dass man dies auch beim besten Willen und mit den geeignetsten zu Verfügung gestellten Tools nicht mehr in den Griff bekommt. Man reagiert erst, wenn es zu spät ist, die Lehrer müssen es dann richten, aber selbstverständlich ohne Voraussetzungen zu schaffen, kostet zu viel, Lehrkräfte sind ja schließlich für alles ausgebildet. Umsetzbare Ansätze kommen von “da oben” natürlich auch nicht. Das würde sich erst ändern, wenn die verantwortlichen Entscheidungsträger jeder mind. 1 Jahr an einer Schule unterrichtet hätte, und nicht an einem Elitegymnasium, bitte.
Zudem frage ich mich, ob hier nicht auch die Eltern allmählich gefragt sind, die sich mittlerweile immer weniger darum kümmern, was ihre Kinder so im Netz treiben. aber stolz wie Bolle sind, dass der Sproß ein angesagtes, kostenträchtiges IPhone sein eigen nennen kann.

Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor

Als ob wir noch nicht genug zu tun hätten. Wann müssen wir ein schulspezifisches Konzept gegen den Klimawandel erstellen? Oder eines für gesunde Ernährung im schulischen Kontext? Auf, Kretschmann und Schopper, ein Jahr habt ihr noch – das könnt ihr uns auch noch auf den Weg mitgeben….

wombatlover
1 Monat zuvor

Jede Diskussion darüber kostet unnötige Zeit. ChatGPT anschmeißen, ein paar Angaben zur Schule eingeben und das Konzept erstellen lassen. Liest danach doch eh nie wieder jemand.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor

Na toll! Die KuMis auch noch auf Ideen bringen….

Auf Baustellen gab es früher ein Schild:

Betreten der Baustelle verboten. Eltern haften für ihre Kinder.

Brauchen wir dringend wieder – die ELTERN haften für ihre Kinder.

anka
1 Monat zuvor

Die Erstellung all dieser Konzepte folgt doch ein und demselben Muster: Verantwortungsdelegation nach unten, auf die nächste, niedrigere Hierarchiestufe. Und das sind nun mal die KuK an den Schulen.
So sind die oberen schön abgesichert, sie haben uns ja beauftragt.
Und hier hat Jette vollig recht: not my job!
Was passiert eigentlich, wenn ein Konzept einfach folgendes besagt:
Wir als Schule lehnen jede Form sexualisierter Gewalt ab. Jedes Vorkommen wird zur Anzeige gebracht.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Mit dem Zusatz: Eltern haften für ihre Kinder!

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Ich finde Ihr Konzept einwandfrei.

Und da es ein “Schulkonzept” ist, stellt “die Schulverwaltung” Strafanzeige.
Um die Täter werden sich dann Ermittlungsbehörden und Justiz kümmern, um die betreffenden Opfer Psychotherapeuten.
Lehrer können das leider nicht nebenbei zur Lehrtätigkeit leisten. Auch wenn das so mancher Laie möchte.

anka
1 Monat zuvor

So ist es gedacht: “not my job”!
Klassisches do-it-yourself für die BezReg.

Tigrib
1 Monat zuvor

Hä? Vieles passiert im Privaten. Und da sollen WIR uns drum kümmern?
Nene, Ihr Kind, Ihre Verantwortung.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigrib

Ach so, und wenn diejenigen, die in Verantwortung sind, aber die Täter*innen sind? Das ist ja sehr oft der Fall.
Wollen Sie, wenn Sie davon erfahren, dann einfach nichts tun? Ist ja nicht Ihre Verantwortung? Das fände ich wiederum verantwortungslos.

Die Entwicklung eines solchen Konzeptes, ist der Knackpunkt. Warum es da kein einheitliches von oben vorgegebenes Vorgehen gibt, ist nicht einzusehen.
Dass man etwas tun muss, wenn man es mitbekommt, sollte allerdings nicht in Frage gestellt werden.

Tigrib
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Klar sollte man bei sexuellem Missbrauch etwas tun. Ich sehe aber nicht ein, bei Nacktbildern oder Beleidigungen im Chat aktiv zu werden.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigrib

Das kann das Klassenklima, genauso wie mobbing, negativ beeinflussen. Ob wir LuL das wollen oder nicht, damit sind wir im Boot. Nicht alleine, aber drin.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Nö.

Siehe rechtliche Rahmenbedingungen.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Wenn SIe KL sind: schon.
Auch wenn Sie in einer verlotterten Klasse unterrichten: dann auch.
Wenn auch nolens volens.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor

WIR SIND NICHT FÜR DAS VERANTWORTLICH, WAS SCHÜLER MIT IHREN PRIVATGERÄTEN MACHEN!

Wir dürfen ja nicht mal draufgucken!

Und noch mehr Arbeit für nicht umsetzbare Konzepte…..

Sie sollen die Dinger zu Hause lassen. Dann ist das Privatsache.

Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch um betroffene SuS kümmern.
Das machen wir auch ohne Konzept.

Revolutionärer Vorschlag: Im KuMi wird das Konzept entwickelt. Wir tragen die Namen der Verantwortlichen unserer Schule in die Lücken.

Riesenzwerg
1 Monat zuvor

Müssen Schwimmbäder auch ein Schutzkonzept entwickeln?
Oder Sportvereine? Bundeswehr?

Mein Konzept – Polizei für Täter.
Schulsozialarbeit für Opfer.

Straftat oder nicht, das entscheide nicht ich.

Eltern bei Verdacht benachrichtigen, Handy einziehen – das dürfen wir ja auch nicht ohne Zustimmung des Schülers:in…. – mit oder ohne Konzept sind wir ziemlich handlungseingeschränkt und machen uns, weil wir nichts dürfen, lächerlich.

Denn wir akzeptieren ein “Nein” des Schülers.

Er hat die “Macht”.

Da hilft auch kein noch so tolles Konzept! Sei es von uns, der SL, der Schulsozialarbeit, Chatty, …..

Wir haben selbstverständlich ein Kinderschutzkonzept an unserer Schule.

Bisher hat es kein einziges Kind schützen können.

Wir sehen nur, dass die “Täter” wieder mehr Aufmerksamkeit und Betreuung kriegen als die schützenswerten Opfer.

Meine Erfahrungen. Keine Allgemeingültigkeit.

Einer
1 Monat zuvor

Ein zentraler Punkt des geforderten Konzept ist ein Verhaltenskodex. In dem Leitfaden “Kinderschutz in der Schule – Leitfaden zur Entwicklung und praktischen Umsetzung von Schutzkonzepten und Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt an Schulen” der KMK ist ein Beispiel für einen solchen Verhaltenskodex ausformuliert. Die Formulierungen sind so schön allgemein, so dass wirklich jeder Lehrer ohne bedenken Zustimmen kann. Man muss also nur den Text aus dem PDF kopieren und in Word einfügen. Briefkopf der eigenen Schule drüber – zwei Minuten Arbeit und FERTIG! Wiso soll ich mir über etwas Gedanken machen, wenn sich die Versammlung unserer obersten Vorgesetzten diese Gedanken schon gemacht hat.

Ich bekomme zuviel, wenn ich entsprechende Konzepte von anderen Schulen im Netz lese. Dort werden wirklich “Vorschläge” für angemessene Kleidung von Lehrern gemacht. Einfach unglaublich.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

An diese Vorschläge halte ich mich natürlich nicht – bequem und vor allem praktisch sowie schulfest (leicht waschbar, schmutzabweisend), so einfach ist das.

Wenn da jemand ein (ernsthaftes) Problem mit hat, erwarte ich gespannt die schriftliche Dienstanweisung…soweit kommt es noch, dass ich mich als Lehrkraft vernünftig (Kombination oder besser?) anziehen soll, während bei SuS unterhalb von direkt strafbaren Aufdrucken nicht nicht mal geblinzelt wird…