Abi-Mottowoche: Schüler singen rassistische Lieder – Schulleitung cancelt weitere Feiern

35

BAD MÜNSTEREIFEL. An einem katholischen Gymnasium soll es während der Abi-Mottowoche zu einem Vorfall gekommen sein. Das Erzbistum droht den Schuldigen mit Konsequenzen – sie sind allerdings noch unbekannt.

Klare Kante. Illustration: Shutterstock

An einem Gymnasium in Bad Münstereifel sollen Schüler während der Abi-Mottowoche rassistische Lieder gesungen haben. Als Folge habe die Schulleitung alle weiteren Aktivitäten in der Mottowoche untersagt, teilte das Erzbistum Köln als Schulträger mit.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls habe die Schulleitung den Schülerinnen und Schülern bei einer Stufenversammlung «unmissverständlich aufgezeigt, dass der gesungene Text in einem grundsätzlichen Widerspruch zu den katholischen Werten der Schule steht und ein solches Verhalten von uns auf das Entschiedenste abgelehnt und entsprechend geahndet wird».

Bisher sei noch unklar, «wer die Urheber für den Vorfall waren», erklärte das Erzbistum. «Selbstverständlich wird der Vorfall schulintern umfassend pädagogisch aufgearbeitet.» News4teachers / mit Material der dpa

Gedenkstätte Bergen-Belsen: Gymnasiasten gröhlen Nazi-Parolen, wo Anne Frank starb

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

35 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Unfassbar
7 Monate zuvor

Hätte ich als Schulleitung auch so entschieden, um für die kommenden Jahrgänge ein warnendes Beispiel zu sein. Den Abigag würde ich als Schulleitung ebenfalls ersatzlos verbieten.

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Auch wenn es erschüttert, ich finde es gut, wie klar, deutlich und transparent diese Probleme angegangen werden!

Ein guter Impuls im Vergleich zum Schweigen, Ausharren und vermeintlichem Wahren des Rufes

Carsten
7 Monate zuvor

Was haben sie denn gesungen – katholische Werte können ja auch sehr variabel sein – ?

Unverzagte
7 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Seltsamer Kommentar :
Sie fragen nicht ernsthaft nach einer Wiederholung von rassistischen Kontexten?
Abgesehen sind katholische Werte mit Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe nie vereinbar.

Andreas
7 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ich rate mal Gigi d‘Agostino mit oder ohne den Text, was übrigens geschmacklos ,aber juristisch nicht belangbar ist.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Wenn das jemand in seiner Firma singt, ist es ein Grund für eine fristlose Entlassug.

Andreas
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das widerspricht sich nicht.

Walter Hasenbrot
6 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Also ist das Lied juristisch doch belangbar. Aber über das Zivilrecht und nicht über das Strafrecht.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wieso “sonst”?

Es ging um die rassistischen Gesänge.
Wer sollte Ihrer Meinung nach “sonst” einen Entlassungsgrund genannt bekommen haben?

Die Balkon
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Genau! Wer braucht schon Fakten, um Handlungen zu bewerten. Der Vorwurf muss reichen.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  Die Balkon

Ein wenig peinlich, wenn Sie sich darüber aufregen, dass Rassismen nicht wiederholt werden 😉

Aber ohne solche können Sie diese gerne nachlesen:
https://www.rundschau-online.de/region/euskirchen-eifel/bad-muenstereifel/bad-muenstereifel-abiturienten-sollen-auslaenderfeindliche-parolen-angestimmt-haben-1002907

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Niemand sagt, dass das Gesagte, bzw. Gesungene Wort für Wort wiederholt werden sollte. Aber um entscheiden zu können, ob Besagtes tatsächlich Rassismus oder sonst irgendwas war, wäre es hilfreich zu wissen, was genau gesungen wurde. Man kann durchaus sagen ” das Lied von Gigi d’A in seiner hinlänglich bekannten, umgetexteten Version” oder das “früher sehr populäre Kinderabzähllied mit den zehn Angehörigen bestimmter ethnischer Zugehörigkeit” oder andere Umschreibungen.
Ich bin auch immer etwas verschnupft, wenn andere mir sagen, wie etwas zu deuten ist ohne mir überhaupt die Gelegenheit zu geben, selbiges zu beurteilen. Das ist doch genau das “betreute Denken”, über das sich so viele echauffieren.

Andreas Schwichtenberg
6 Monate zuvor

Das ist immer so. Egal welches Thema, den einen reichen Reizwörter und die Empörung geht los, andere würden gerne wissen was tatsächlich passiert ist und sich dann eine eigene Meinung bilden.
Hier wissen wir schlicht nicht, was tatsächlich passiert ist, wir kennen nur die Bewertung durch die Schulleitung.

Andreas Schwichtenberg
6 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ist ja auch richtig.
Anscheinend war es ja die “Sylter Version” von l’amour toujours und da hab ich volles Verständnis, wann die Schule sowas nicht duldet. Erst recht nicht auf einer offiziellen Schulveranstaltung.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor

“das Lied von Gigi d’A in seiner hinlänglich bekannten, umgetexteten Version””
Ihnen offenbar nicht ausreichend bekannt.
Hielt Sie aber nicht ab, den Betroffenen und den darüber berichtenden Medien erstmal zu unterstellen nicht bescheid zu wissen/ kritische Informationen zu verheimlichen.

Spinner wie Sie fragen wahrscheinlich bei jeder Nazidemo erstmal unvoreingenommen nach, auf welchen “Hitler” diese sich den beziehen würden XD

Unfassbar
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Juristisch relevant ist das Singen dieses Textes nicht.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das tröstet Menschen wie Sie wahrscheinlich ungemein, ein Verbot der Feier und pädagogische Maßnahmen können und sollten dennoch erfolgen.

So einen Dunst lassen auch wirklich nur Menschen los, die sich in digitaler Anonymität einen auf Ihren Rechtsextremismus schleudern 😀

AvL
6 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die fliegen raus – Ende.

AvL
6 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Arbeitsrechtlich ergibt sich eine Abmahnung, und im zweiten Fall ggf. ein Streitfall vor einem Arbeitsgericht, so der Angestellte oder die Angestellte nach der Kündigung vor Gericht zieht, um Geld herauszuziehen.

dickebank
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Aber ist das Ganze nicht eine gesungene Verkürzung der von der CDU geforderten Migrationspolitik? Wobei interessierte Kreise sich immer noch fragen, wofür das C im Parteinamen steht.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

“Aber ist das Ganze nicht eine gesungene Verkürzung der von der CDU geforderten Migrationspolitik?”

Jup, eine falsche Verkürzung, aber Rechtsextreme sehen das wohl so.

Für Sie ist die dritte Strophe der Nationalhymne wahrscheinlich auch “nur” ein “America first” und heutzutage unbedenklich.

Und was, wenn Ihresgleichen auf fünf Vögel zeigen will, die gerade auf zwei Uhr fliegen? 😀

Hans Malz
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also die “sylter” Variante. Tja, da gibt es dann wohl keine zwei Meinungen.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Gibt es eine zweite Meinung zur Sylter Variante?
Ich meine, die Aussagen sind recht eindeutig

Rainer Zufalll
6 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Wie siehts aus? Gibt es wohl eine zweite Meinung? 😉

dickebank
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

… nur sexuelle Gewalt gegen Schutzbefohlene, da eine Sanktionierung der Täter die Institution beschädigen könnte …

vhh
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

‘Grundwerte unseres Staates und dieser katholischen Schule’ hätte besser gepasst, warum die Berufung auf speziell ‘katholische’ Werte? Vielleicht hätte auch nur ‘christliche Werte’ gereicht? Da steckt schon ein gewisses (zweifelhaftes) moralisches Überlegenheitsgefühl drin, woanders ist uns egal, aber hier geht das gar nicht.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

Ein schwacher Versuch der Verharmlosung aber hey, vielleicht haben Sie da variable Hintergründe, die Sie nicht näher nennen wollen 😉

Die Jugendlichen haben den Dreck von Rechtsextremen gesungen – was nur Sie überraschen dürfte…
https://www.rundschau-online.de/region/euskirchen-eifel/bad-muenstereifel/bad-muenstereifel-abiturienten-sollen-auslaenderfeindliche-parolen-angestimmt-haben-1002907

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor

Schwarz-braun ist nicht nur die Haselnuss.

Rüdiger Vehrenkamp
6 Monate zuvor

Kann es sein, dass diese rassistische Scheiße öfter an Gymnasien als in anderen Schulformen auftritt?

unverzagte
6 Monate zuvor

Kann ich mir nicht vorstellen, warum sollte ausgerechnet Rassismus bei Gymnasiasten mehr fruchten ?

Rainer Zufall
6 Monate zuvor

Oder die feiern mehr…
Es gab ja kürlzlich den Artikel auf n4t, bei dem die Toleranz heterogener (Glaubens-)Gruppen verglichen wurden.
Vielleicht gibt es an manchen (!!) Gymnasien noch zu viele “Gäste” anstelle von Mitschüler*innen, was solchen Mist begünstigt?

Mir fällt derzeit aber keine Studie ein, die dies für Deutsche Gymnasien bestätigt.
Auf der anderen Seite kann man ja ein Geschichtsbuch der USA aufschlagen und sich mit Redlining und Widerständen gegen PoC in Schulen deprimieren.. 🙁

A.J. Wiedenhammer
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vielleicht singen Gymnasiasten mehr? Oder vielleicht können sie sich besser Liedtexte merken.
Oder vielleicht kommen solche Vorfälle an Gymnasien weniger häufig vor, so dass die SL mehr Motivation und Ressourcen hat, in so einem Fall einzuschreiten? Vielleicht ist der Ton in anderen Schulen insgesamt so viel rauer, dass solche Auswüchse weniger wahrgenommen oder eher – aus Kapazitätsgründen – weniger sanktioniert werden?
Das wäre vielleicht eine Untersuchung wert; der Eindruck, der aus wenigen Einzelfällen entsteht, kann doch sehr täuschen.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor

Zustimmung zu der Untersuchung, da Teile der Bundespolitik gerade darüber spricht, eine rechtsextreme Partei einzubinden, anstatt die Einschätzung des Verfassungsschutzes zu veröffentlichen und ein Verbot zu prüfen, lässt mich ahnen, dass es gerade in Bezug auf Rechtsextremismus wenig Aufklärungsfreude herrscht…

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/verweis-zurueckgenommen-fck-afd/

TaMu
6 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das sehe ich auch so und ich finde das zutiefst verstörend.